1. Hirnforschung: Die Illusion von Einsicht

Wenn man es sich genau überlegt, ist es doch eine hochinteressante Koalition: die Fortschritte in der Technik der bildgebenden, tomographischen Verfahren, die seit den 80er Jahren immer tiefere und feinere Einblicke in den menschlichen Körper ermöglichen, verliefen parallel mit der steigenden Popularität der Neurologie und Hirnforschung, die sich seit den 90er Jahren zu einer Leitwissenschaft emanzipierte, wenn es um die Fragen nach dem Wesen des Menschen ging.

Kurz: Der Siegeszug der Hirnforschung, der provokative Gestus ihrer herausragendendsten Vertreter, die gerne mit der These von der Illusion der Willensfreiheit schockierten, wäre nicht vorstellbar ohne Verfahren wie das der funktionalen Magnetresonanztomographie (fMRT). Doch in den letzten Jahren tritt auch hier ein Stück Ernüchterung ein: lässt sich wirklich jede Gefühlsneigung auf eine bestimmte und identifizierbare Neuronenaktivität in einem klar lokalisierbaren Hirnareal zuschreiben? Die Realität ist vermutlich doch wieder einmal komplexer, als man in der ersten Forschungseuphorie dachte…


“Spätestens seit seiner Wahl zum amerikanischen Präsidenten hat sich Barack Obama mit sympathischem Grinsen und sonorer Stimme in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Doch dieses Image ist neu: „Barack Obama hat noch Arbeit vor sich. Hirnscans von Probanden zeigten ein auffälliges Fehlen starker Reaktionen beim Betrachten von Mr. Obama”, schrieben Forscher Ende 2007 in einem Gastbeitrag für die New York Times.”

→ Weiterlesen: [Georg Rüschemeyer | FAZ]

2. Bildung: Bachelor in Babylon

Unser Bildungssystem, seine verschiedenen Stufen und der Anspruch gerade die Eliten angemessen zu fördern, erscheint uns – sicher zu Recht – als moderne Errungenschaft. Für Althistoriker und Philologen ist das aber gar keine so neue Angelegenheit. Bereits im 2. und 3. vorchristlichen Jahrhundert gab es in Mesopotamien durchaus vergleichbare Bildungsstrukturen, die auch so etwas ähnliches wie Studiengänge beinhalteten. Erreichbar war diese Bildung freilich nur für einen Bruchteil der Bevölkerung.

Einen spannenden Einblick in die Bildungssysteme früherer Jahrtausende gibt Michael Zick…

“Schon in Mesopotamien galt: Wer Karriere machen wollte, musste sich weiterbilden – am besten an einer Elite-Universität.”

→ Weiterlesen: [Michael Zick | Süddeutsche Zeitung]

3. Immunabwehr von Frauen ist leistungsfähiger

Von wegen schwaches Geschlecht. Wie Wissenschaftler von der McGill Universität in Montreal nun überraschend feststellten, sind Frauen den Männern einmal mehr weit überlegen. Jedenfalls wenn es um das Immunsystem und die Antwort auf Entzündungsreaktionen geht. Weibliche Mäuse waren – dank des Östrogens – deutlich besser gegen Entzündungen gewappnet, als ihre männlichen Artgenossen.

“Wenn es um das Immunsystem geht, könnten Männer den Kürzeren gezogen haben. Denn Wissenschaftler haben jetzt überraschend belegt, dass sie eine schwächere Immunabwehr besitzen als Frauen. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen fördert die schützende Entzündungsreaktion gegen bakterielle Erreger und hilft so bei der Abwehr.”

→ Weiterlesen: [Scinexx]

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