1. Krebsmedizin: Kontrollieren statt besiegen

Seit Jahrzehnten wird der Kampf gegen den Krebs mit allen erdenklichen Mitteln geführt, doch die Erfolge der Krebsmedizin sind bescheiden. Immer wieder richten sich neue Hoffnungen auf bestimmte Medikamente und werden schließlich doch enttäuscht. Und trotz raffinierter Therapien stagniert – von einigen Ausnahmen – die Erfolgsrate bei den meisten Krebsarten.

Nun fordern einige Krebsmediziner ein grundsätzliches Umdenken in der Vorgehensweise. Denn bislang richtet sich alle Energie auf eine vollständige Eliminierung aller Krebszellen. Gelingt dies trotz OP und Chemotherapie nicht und der Krebs kehrt zurück, so sind die (chemotherapeutischen) Waffen meist stumpf geworden. Genau das ist – so die These der Forscher – vielleicht das Grundproblem. Hat eine “adaptive” Krebstherapie, die den Tumor nicht besiegen, sondern nur eindämmen will, vielleicht mehr Chancen auf Erfolg?


“Eine konventionelle Therapie zielt darauf ab, alle Krebszellen abzutöten. Erst dann wäre der Patient definitionsgemäß geheilt. Bei metastasierenden Tumoren gelingt das aber nur in Ausnahmefällen. Zellen, die zufällig resistent gegen das Medikament sind oder entsprechende Mutationen erst unter Strahlen- oder Chemotherapie erwerben, können sich im darwinschen Prozess der natürlichen – oder hier eher künstlichen – Selektion besser durchsetzen und vermehren. Der Krebs kehrt zurück, aber anders als zuvor, ist er nun nicht mehr behandelbar. “

→ Weiterlesen: [Richard Friebe und Gerd Knoll | FAZ]

2. Was im Beipackzettel nicht erwähnt wird

Wie heißt es doch so hübsch? Genau: “Zu Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker”. Das Problem bei der Sache ist freilich, daß auch Ärzte und Pharmazeuten nur solche Nebenwirkungen berücksichtigen können, die grundsätzlich bekannt sind und etwa auf dem Beipackzettel vermerkt sind. Eine aktuelle Studie zeigt aber, daß mögliche Schäden des Organsystems meistens vermerkt sind, negative ASuswirkungen der Medikamente auf das Gehirn meist übergangen werden. Die Risiken für das Gehirn werden – so die Forscher – systematisch ignoriert.

“Eine Auswertung von 27 Arzneimittel-Studien deckt auf, was in der Packungsbeilage unerwähnt bleibt: Vor allem Medikamente gegen gängige Gesundheitsprobleme schlagen älteren Menschen aufs Gehirn. Die Forscher werfen den Zulassungsbehörden vor, Risiken und Nebenwirkungen für das wichtigste menschliche Organ zu ignorieren.”

→ Weiterlesen: [Die Welt]

3. “Bio-Viagra”: Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt

Vor einigen Monaten sorgte die Meldung von einem angeblichen Bio-Viagra für Schlagzeilen. Auch bei 3vor10 haben wir auf die Nachricht verlinkt, von der sich später herausstellte, daß ein geschäftstüchtiger Doktorand der Berliner Charité eigenmächtig mit fragwürdigen Studienergebnissen an die Presse gegangen war. Nun hat die Angelegenheit noch ein Nachspiel: die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob der Doktorand und sein Institutsleiter gegen Vorschriften zu Arzneimittelstudien verstoßen haben.

“Erst Sensation, dann Skandal: Wurde eine pflanzliche Potenzpille an der Charité ohne Genehmigung getestet? Mögliche Gefahren für Patienten”

→ Weiterlesen: [Harald Neuber | telepolis]

Bei 3vor10 gibt es jeden Tag, von montags bis freitags, drei ausgewählte Links zu Artikeln in wissenschaftlichen Blogs und Nachrichtenportalen.