Ohne jede Begeisterung hat sich der US-Kongress nun doch darauf verständigt, der Nasa eine Zukunft zu geben. Und diese Zukunft entspricht sogar weitgehend den Vorstellungen von US-Präsident Obama. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen.

Freunde der Raumfahrt! Wir stehen auf historischem Beton, auf der Piste, von der in ein oder zwei Jahren der erste suborbitale Touristenflieger abheben soll – Richard Bransons Space Ship Two.

Wenn es dumm läuft, werden sich Nasa-Astronauten künftig mit Sitznachbarn herumärgern müssen, die nur zum Spaß ins All fliegen. Die Privatisierung der bemannten Raumfahrt – und Boeings PR-Abteilung – machen’s möglich.

Traditionell wird die Luft- und Raumfahrtmesse ILA dominiert vom Militär – nicht nur am Boden, wo sich Luftwaffe, US Air Force und Rüstungskonzerne mit ihren bemannten und unbemannten Systemen breit machen, sondern ganz besonders in der Luft: bei den täglichen Flugschauen. Ein fragwürdig faszinierendes Spektakel.

Wenn Vorstandsvorsitzende hektisch umherrennen und selbst hartgesottene Pressesprecher nervös werden, ist es mal wieder so weit: Die Kanzlerin hat sich angesagt. Doch warum eigentlich die ganze Aufregung?

Wie verantwortungslos muss eine Fluggesellschaft eigentlich sein, die allein wegen des Profits voll besetzte Verkehrsmaschinen in wenigen hundert Metern Höhe durch Deutschland fliegen lässt? Und wie verantwortungslos müssen Piloten sein, die dabei auch noch mitmachen?

…zumindest nicht in Europa: Mit der amerikanischen Raumfähre Discovery, die am Montag starten soll, werden zum dritten Mal in der Ära des Spaceshuttles drei Frauen zugleich ins All fliegen – mehr als die europäische Raumfahrt in ihrer gesamten Geschichte in den Weltraum gebracht hat.

Buzz Aldrin tut ja fast alles, um auf der Peinlichkeitsskala ganz nach oben zu kommen, wie Jürgen drüben bei “Geograffitico” nachdrücklich gezeigt hat. Dort kam auch die Frage auf, ob Aldrin zur Riege der Klimaskeptiker gehört. Hier ein paar Sätze, die er mir zum Thema Klimawandel mal ins Mikrofon diktiert hat.

Ich wäre ja mal gern dabei, wenn sich die Chefs der großen Raumfahrtagenturen treffen und über die Zukunft der Raumstation ISS diskutieren. Ob es dabei genauso steif, servil und diplomatisch zugeht, wie in den dabei entstehenden Erklärungen? Die jedenfalls sind ein Dokument des Duckmäusertums: bloß nicht zu weit vorpreschen, bloß keinem Partner und erst recht…