Mittlerweile bin ich endlich auch zuhause wieder online (hat ja nur nen Monat gedauert…), und die Artikel für die Tagung der Gesellschaft für Genetik sind auch alle online. Wer möchte, kann gern drüben bei Martin Fenners Blog Gobbledygook vorbeschauen, von meinem kurzen Begrüßungspost aus sind alle weiteren Artikel verlinkt! Die Texte sind jedoch verfasst mit anderen Biologen als Zielgruppe im Hinterkopf, ohne ein Basiswissen in Biologie sind die leider nicht leicht verständlich, fürchte ich.

Das Konferenzbloggen war jedenfalls eine interessante Erfahrung für mich. Ich habe den Vorträgen aufmerksamer gelauscht als bisher, und eifrig Notizen mitgetippt. Ich war nicht nur ein “einfacher” Doktorand, sondern den Teilnehmern als dieses seltsame Wesen namens Blogger bekannt. So habe ich mehr Leute kennenlernen können als sonst der Fall gewesen wäre, und auch mein Poster bekam deutlich mehr Aufmerksamkeit, als ich das gewohnt bin. Also Achtung Wissenschaftler: Bloggen ist gut für die Karriere! 😉
Aber ich denke, das Konferenzblog hat auch positive Seiten für andere: Viele Wissenschaftler, die keine Zeit oder kein Geld für den Besuch der Konferenz hatten, können so einen Einblick in die Themen und die Atmosphäre bekommen. Das bedeutet für die Organisatoren des Meetings, dass sie eine größere Gruppe von Wissenschaftlern erreichen, und für die Redner, dass mehr Leute von ihrer Arbeit erfahren. Und das sollte doch ein Ziel eines Wissenschaftlers sein: die eigene Arbeit in so viele Köpfe wie möglich zu bekommen.

Aus meiner Sicht war das “Experiment” offizielles Konferenzbloggen also ein voller Erfolg. Bleibt abzuwarten, wie sich das in Zukunft entwickeln wird – Wissenschaftler sind schließlich ein sehr konservatives Völkchen. Mit Zuspruch von vielen unterschiedlichen Seiten – Wissenschaftler, Meetingorganisatoren, und auch Journals wie Nature – sieht es jedenfalls gut aus!

Kommentare (3)

  1. #1 Marc Scheloske
    Oktober 2, 2009

    Ich habe zwar nur 2-3x bei Deinem Konferenzblog drüben bei den Kollegen mitgelesen, aber es klingt so, als hättest Du die Feuertaufe bestanden. Klasse. Dann bin ich mal gespannt, wann und wo Dein nächster Einsatz ansteht. 🙂

    Und Dein Interview mit Martin Fenner zum Abschluß des Blogs ist auch sehr interessant. Ich erlaube mir hier mal den Linktipp: Conference Blogging: Interview with Alex Knoll.

  2. #2 Martin Fenner
    Oktober 2, 2009

    Mir hat dieses Experiment jedenfalls viel Spaß gemacht. Und hoffentlich findet Dein Beispiel viele Nachahmer.

    Live-blogging (am liebsten FriendFeed) ist für mich ein guter Weg, mir für einen ausführlichen Blog-Post Notizen zu machen.

  3. #3 Alexander
    Oktober 3, 2009

    @Marc: Also ich weiß zumindest schon, was das nächste Meeting sein wird, das ich besuche. Mal sehen ob sich da was machen lässt. 😉 Das wird allerdings ein sehr spezielles Thema, also noch unverständlicher für Fachfremde: pflanzliche DNA-Reparatur und -Rekombination.

    @Martin: So ein richtiges online Liveblogging wollte ich erstmal vermeiden. Von manchen Autoren wusste ich zum Zeitpunkt ihres Vortrages noch nicht, was und ob ich bloggen durfte. Das ist aber auch eine Erfahrung für die Zukunft – den Rednern klarmachen, dass nur über den Vortrag gebloggt wird, wenn der Blogger vorab Bescheid weiß was er darf!