In der jüngsten Ausgabe (Volume LV, Number 2, 14.02.08) des amerikanischen Intelligenzblattes THE NEW YORK REVIEW OF BOOKS – nicht zu verwechseln mit dem NEW YORK TIMES BOOK REVIEW – stellt Sarah Boxer sage und schreibe zehn Bücher vor, die sich mit Blogs beschäftigen, und sie selbst bereitet eine Analogie mit dem Titel “Ultimate Blogs – Masterworks from the Wild Web” vor. Dabei scheint so etwas auf den ersten Blick nicht zu gehen: “Books are tight. Blogs are reckless. Books are slow. Blogs are fast. Books ask you to stay between their covers. Blogs invite you to stray”, wie Sarah schreibt. Warum also gibt es so viele Books on Blogs?

Wer die Liste der Books on Blogs durchsieht, findet ein Wort besonders oft. Es ist das Wort, mit dem auch Obama gegen Hillary antritt: Change. Die Blogs bzw. das Bloggen – so sagen die Titel – ändert (is changing) a) die Welt, b) unsere Kultur, c) die Art, mit Kunden zu sprechen, d) Politik und Wirtschaft und so weiter. Wenn wir einmal so tun, als ob die Wissenschaft nicht zur Kultur gehört – sie kommt in dem Aufsatz nicht vor -, dann tut sich hier die Lücke für einen Autor auf: ScienceBlogs – How the Information Reformation is Changing the Way we do Science. Das ist doch spannend. Also – wer nimmt sich der Sache an? Recherchen können hier direkt beginnen. Schneller war man nie mittendrin und dabei.

PS – Die Antwort auf die (neue) Frage, warum so viele Books on Blogs geschrieben werden, ist dieselbe wie auf die (alte) Frage, warum so viele Journalisten Bücher schreiben. Weil Menschen an dem interessiert sind, was sich hält. Zeitungen fliegen zum Altpapier. Bücher stehen in den Schränken. Da möchen viele hin.

Kommentare (1)

  1. #1 Monika
    Februar 7, 2008

    Blogs are “Changing the scientific world”…. eine Chance und Gefahr zugleich. Das jeweilige “Wissenschaftsverständnis” wird bestimmen, wohin der Weg führt. Führt er tatsächlich in einen fundierten wissenschaftlichen, interdisziplinären und befruchtenden Dialog, zu einer Pflege “echten” wissenschaftlichen Denkens oder wird daraus “Eiskrem-Wissenschaft” in Web 2.0-Manier: – schnell gebloggt – News gesammelt – gelesen – “weggeschmolzen”. Sorge bereitet mir, dass auch die “Wissenschaft” kommerziellen – gewinnorientierten Maßstäben unterworfen wird und aus der Wissenschaft ganz schnell eine “Eiskremwissenschaft” wird….Warum zählt denn nur die Menge und nicht die Qualität. Warum zählt nur, was den – an “hyperaktive Nachrichten” gewöhnten – Leser “klickend” anzieht….. Im Augenblick fürchte ich, dass die “Eiskrem-Wissenschaft” den Investoren verlockender erscheint……