Heute hat Max Planck Geburtstag, der im Jahre 1900 bemerkt hat, daß die Atome in der Lage sein müssen, Sprünge zu machen, um stabil bleiben zu können – so paradox das auch klingen mag. Die Folgen des Quantums spürt die ganze Welt – und jetzt auch die Literatur. Linus Reichlin hat einen Roman über “Die Sehnsucht der Atome” geschrieben, wobei es vor allem um die Sehnsucht eines Inspektors geht, die Zeit seines bevorstehenden Ruhestandes zu nutzen, um das Doppelspaltexperiment zu verstehen, in dem das Geiheimnis des Realen steckt. Wer den Roman liest, wird anschließend die Physik verstehen wollen, die es dem Autor angetan hat. Und warum das so ist, drückt er in einem wunderbaren Satz auf Seite 269 aus, der im erweiterten Text ohne Kommentar und nur mit Entzücken zitiert wird.

“Die meisten Menschen, die die Musik von Bach lieben, spielen selber kein Instrument. Sie verstehen nichts von Kompositionslehre, von Fuge und Kontrapunkt, aber sie verstehen die Musik. Ich muss nicht Physiker sein, um die Heisenberg’sche Unschärferelation zu vertehen und darüber zu staunen. Ich muss die Sprache der Physik nicht beherrschen, um die tiefen Wahrheiten zu lieben, die die Quantenphysik entdeckt hat. Wahrheiten, die jeden Menschen betreffen, weil sie in jedem Menschen wirksam sind.” (und wie!)