Umso größer die Rolle einer Gemeinschaft und ihrer Methoden in der Gesellschaft ist. desto mehr Widerstand schlägt ihr entgegen, umso größer die offensichtlichen Erfolge, desto mehr Zweifler an der Nachhaltigkeit dieser Segnungen, desto mehr Mahner, die die Misserfolge und Fehlschläge in den Vordergrund rücken, und umso größer der Anspruch auf universelle Lösungskompetenz für alle Probleme der Gesellschaft, desto mehr Gegner werden auf den Plan gerufen.

Das gilt zumindest für demokratische Gesellschaften, in denen die Meinungsfreiheit als hohes Gut angesehen und verteidigt wird, und in der keiner Gruppe von Menschen schon auf Grund ihrer Ausbildung oder ihrer bisherigen Leistungen ein Vorrecht gegenüber anderen eingeräumt wird. Das ist vermutlich auch gut so: Kritik und Widerstand wird von den Besten Vertretern einer Gemeinschaft immer als Herausforderung zur Argumentation und zur Verbesserung der eigenen Methoden begriffen werden, sie wachsen an den Widerständen, die sich ihnen entgegenstellen.


In genau dieser Situation befindet sich die Wissenschaft. Aufgrund ihrer spektakulären Ergebnisse und aufgrund der Erfolge der mit den Wissenschaften verbundenen Ingenieursdisziplinen und der wissenschaftlich orientierten Medizin hat sie im Verlaufe des 20. Jahrhunderts eine große Rolle in allen Lebensbereichen bekommen. Aber mit den Erfolgsmeldungen haben auch die kritischen Stimmen zugenommen, die auf unerwartete Langzeit- und Nebenwirkungen von Technologien aufmerksam machen und die Fehlschläge und Irrtümer wissenschaftlicher Untersuchungen betonen.

Beispiel Technologie: Die Erfolge des wissenschaftlich fundierten Fahrzeugbaus haben seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer ungeahnten Verbesserung der Mobilität der Menschen in Europa und Nordamerika, inzwischen auch in Asien und Lateinamerika geführt. In jeder Straße, jeder Schiene, jedem Auto, jeder Lokomotive und jedem Flugzeug steckt Technologie und wissenschaftliche Forschung. Von Anfang an war diese Entwicklung von Gegnerschaft begleitet. Lärm und Gestank verängstigten die Menschen. Die Anhänger der Industrialisierung und Motorisierung belächelten damals die irrationalen Ängste ihrer Gegner. Wir wissen heute jedoch, dass die Mobilität westlicher Prägung – würde sie sich gleichermaßen auf allen Kontinenten verbreiten, zu riesigen Umweltproblemen führen würde. Heute wäre eine weitere Motorisierung aller Gesellschaften nach europäisch-amerikanischem Vorbild irrational – kann man dann noch sagen, sie sei jemals rational gewesen?

Beispiel Medizin: Die medizinische Forschung, gestützt auf die Ergebnisse chemischer, biologischer, biochemischer und neurologischer Wissenschaft, hat in den letzten Jahrzehnten eine große Zahl von Erfolgen zu verzeichnen, die man in erhaltenem und verlängertem Leben messen kann, ein Ziel, das die Medizin seit der Antike verfolgt. Gleichzeitig stellen uns gerade diese Erfolge und Möglichkeiten vor ethische Fragen, für die uns die Medizin keine Antworten anbieten kann. Die Größe des medizinischen Erfolgs wird schnell relativiert, wenn das Leben zwar verlängert, aber nicht lebenswerter wird.

Das System der Wissenschaften hat in sich vielleicht selbst den Ausweg aus dieser Situation: Probleme, die durch Technologien hervorgerufen werden, sollen durch Technologien beseitigt werden: Das Kohlendioxid aus den Autos und Fabriken könnte vielleicht aus der Atmosphäre wieder herausgefiltert und unterirdisch gelagert werden, die Erde könnte durch künstliche Wolken über dem Ozean, die das Sonnenlicht reflektieren, abgekühlt werden. Technologiefolgenforschung ist das Zauberwort. Vielleicht geben wir bald mehr Geld für die Forschung zu Lösung von Problemen aus, die uns die Technologie geschaffen hat, als für das Finden neuer Technologien.

Die Kritiker werden davon nicht verstummen. Sie sehen die Wissenschaft in der Rolle des Zauberlehrlings, der die Geister, die er rief, nicht los wird, und empfehlen die Rückkehr zu vorwissenschaftlichen Zeiten, wenigstens aber die gleichberechtigte Berücksichtigung nicht-wissenschaftlicher Bereitstellung von Orientierungswissen.

Woher, so fragen sie, nehmen denn die Wissenschaften den Anspruch, bessere Handlungsorientierungen zu liefern als Kunst, Politik, Tradition und Religion? Was ist das Besondere an der wissenschaftlichen Methode, warum soll sie sich nicht, wie politische Parteien im Wahlkampf, einem Wettstreit vor dem mündigen Publikum aussetzen. Wie wird gerechtfertigt, dass eine wissenschaftliche Methode trotz aller Fehlschläge und ungelösten Probleme bessere Handlungsorientierung gibt als gesunder Menschenverstand, der sich auf Tradition und Überlieferung stützt, oder religiöser Glauben?

Wissenschaftsphilosophie hält diese Fragen für legitim. Das, was dem Wissenschaftler durch Ausbildung, Diskurs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und eigene Erfahrungen selbstverständlich ist, stellt sie infrage, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie versucht, in der Vielfalt dessen, was wissenschaftliches Arbeiten genannt wird, das Gemeinsame, den Kern, aber auch die Differenzen zu finden. Sie will einerseits Wissenschaft in all ihren Fassetten in allgemeinen Kategorien beschreiben, Kriterien für das Attribut „wissenschaftlich” finden und das, was sich tatsächlich unter dem Namen Wissenschaft zeigt, kritisch auf diese Kategorien und Kriterien hin befragen.

Es liegt in der Natur eines solchen Fragens, dass dabei auch Grundsätze und Bewertungen kritisch betrachtet werden, die Wissenschaftlern bisher selbstverständlich waren. Wenn man versucht, verschiedene Sachverhalte, wie das Arbeiten von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen, innerhalb eines Kategoriensystems konsistent zu beschreiben, um es gegen andere – nicht-wissenschaftliche – Methoden abzugrenzen, kann es vorkommen, dass diese Abgrenzung im Einzelfall Schwierigkeiten macht und unerwartete Resultate zeigt.

Das dient aber letztlich nur dazu, die Rolle und die Möglichkeiten des wissenschaftlichen Systems innerhalb der Gesellschaft klarer zu bestimmen und wird deshalb letztendlich auch der Wissenschaft selbst nützen. Keith Parsons, der in seinem Buch „Drawing Out Leviathan: Dinosaurs and the Science Wars” den Standpunkt vertrat, dass die konstruktivistische und postmoderne Kritik der Wissenschaften entweder trivial und wahr, oder interessant und falsch oder inkonsistent ist, schreibt in seiner Einleitung zu „The Science Wars. Debating scientific knowledge and technology”: „There are few issues more important for the future of our civilization than the place of science in our culture. …Does science produce objective, impartial knowledge or, like fashion and politics, do social and cultural influences determine its course? Hard thinking will be required to answer these questions.” Dem ist nichts hinzuzufügen.

Kommentare (19)

  1. #1 Althir
    Mai 11, 2009

    Wissenschaftliche Erkenntnisse führen zur Entwicklung von neuen und veränderten Technologien und diese führen häufig zu neuen, oft unvorhersehbaren, Problemen. Da Menschen beteiligt sind, ist trivialerweise natürlich nie auszuschließen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in negativer Absicht verwendet werden oder die Verwendung selbst irrational ist.
    Ich bin der Überzeugung (und stimme damit ihrem Artikel zu), dass es wichtig ist, die Wissenschaft immer wieder, auch grundlegend, zu hinterfragen und sie damit zu legitimieren. Denn das großartige an der Wissenschaft ist nach meinem Empfinden, dass sie aus sich heraus die Möglichkeit fordert, jede Erkenntnis zu Überdenken und ggfs. bestimmte Resultate zu verwerfen (im Gegensatz zu esoterischen oder religiösen Glaubensinhalten).

    Ihre Beispiele Technologie und Medizin möchte ich jedoch kritisieren, da sie mir zu negativ gegenüber der Wissenschaft erscheinen.
    (Bei dem Begriff der irrationalen Ängste gegenüber der Motorisierung ist mir spontan die Warnung einiger Ärzte aus dem 19. Jh eingefallen, dass Eisenbahnfahren aufgrund der Geschwindigkeit zwangsläufig zu Gehirnkrankheiten führen muss.)
    Ihr Beispiel Technologie klingt für mich so, als ob die Gegner der Industrialisierung im Rückblick Recht behalten hätten und es eine Industrialisierung der westlichen Welt vernünftigerweise nicht hätte geben sollen. Doch ich möchte nicht in einer vorindustriellen Welt leben. Gerade die Möglichkeit der schnellen Kommunikation ermöglicht es mir persönlich erst, z.B. hier bei ScienceBlogs in direkten Kontakt mit Wissenschaftlern zu treten. Wenn ich nur in dem Bereich leben würde, den ich zu Fuß erreichen kann und Informationen ebenfalls nur von Menschen aus meinem direkten Lebensumfeld erhalten könnte, wäre mein Leben doch sehr viel ärmer.

    “Die Größe des medizinischen Erfolgs wird schnell relativiert, wenn das Leben zwar verlängert, aber nicht lebenswerter wird.”
    Da kann ich auch nur teilweise zustimmen. Natürlich möchte ich nicht jahrelang an ein Bett gefesselt vor mich hin vegetieren. Der medizinische Erfolg gibt mir jedoch erst die Möglichkeit mich zu entscheiden, ob ich das Risiko auf mich nehme, eine Alterskrankheit zu bekommen oder mir frühzeitig das Leben nehme. Läge die Lebenserwartung bei 30 Jahren müsste ich mir (31) so langsam Gedanken über meine baldige Bestattung machen (wenn ich nicht ohnehin bereits tot wäre).

  2. #2 Jörg Friedrich
    Mai 12, 2009

    Natürlich stellt sich immer wieder heraus, dass Ängste auch unbegründet sein können. Aber ich denke, gerade heute sind Ängste gegenüber neuen Technologien auch der Erfahrung geschuldet, dass technologische Neuerungen, die auf wissenschftlichen Erkenntnissen beruhen, über einen langen Zeitraum betrachtet sehr unerwartete und sehr unerfreuliche Auswirkungen haben können.

    Bleiben wir beim Beispiel Technologie und versetzen wir das Fahrzeugbau-Beispiel in die heutige Zeit: Heute würden die Ängste der Menschen vor Krankheiten, die aus hoher Geschwindigkeit resultieren könnten, zu weiteen wissenschftlichen Untersuchungen führen. Lärmbelastung und Geruchsbelästigung würden dazu führen, dass die Technologen von vornherein mehr tun würden, um diese Auswirkungen zu reduzieren.

    Vielleicht hätte es das Auto dann 10 oder 20 Jahre später gegeben – vielleich hätte es auch gar keine massenhafte Verbreitung von Verbrennungsmotoren gegeben – möglicherweise hätte man andere Technologien viel schneller zur Serienreife gebracht.

    Deshalb denke ich, ist es gut, Ablehnungen von Technologien ernst zu nehmen, und sie nicht zurückzuweisen, nur weil sie nicht rational begründbar sind.

    Das verzögert zwar den technologischen Fortschritt, gibt uns aber vielleicht die Chance, mit den Folgen leben zu können.

  3. #3 Christian W
    Mai 12, 2009

    Herr Friedrich,
    würde Sie bitte etwas genauer erklären, was Sie unter “ernst nehmen” verstehen?

    Ich würde nämlich sagen, gerade und nur dann wenn Ablehnungen von Technologien nicht rational begründbar sind, sind sie nicht ernstzunehmen – weil sie nicht rational begründbar sind.

    Unter “ernst nehmen” verstehe ich die Emanzipation mit begründbaren Entitäten und Konzepten. Nach meinem Verständnis ist also die rationale Begründung ausgerechnet der sinnstiftende Teil der Definition von “ernst nehmen”. Geschichten über Spukschlösser nehme ich nicht ernst, weil Geister-Erscheinungen nicht rational begründbar sind. Geschichten über Tagträume dagegen halte ich für ernstzunehmend, da das Phänomen “Tagtraum” sehr gut rational erklärbar ist. Ich würde nie fordern, (Geschichten über) Geister-Erscheinungen dürften nicht anders behandelt werden als (solche über) Tagträume, bloß weil es diesen eklatanten Unterschied gibt.
    Aber wie gesagt, womöglich sprechen Sie und ich schon wieder über zwei vollständig verschiedene Dinge, die nur aus einem wahnsinnig kuriosen Zufall jeweils von uns mit demselbem Begriff bezeichnet werden.

    Goldene Brücke™:
    Vielleicht meinen Sie ja gar nicht “ernst nehmen” im Sinne von methodisch untersuchen und widerlegen, sondern mehr im kommunikativen Sinne – wenn man solche Haltungen nicht mit den Ablehnungsträgern bespricht, sondern einfach nur als widerlegt betrachtet und “abheftet”, ist das selbstverständlich ein Fehler. Falls Sie darauf hinaus wollten, können Sie obige Zeilen als hinfällig betrachten und diesen einfach bestätigen.

    Grüße
    Christian W

  4. #4 Althir
    Mai 12, 2009

    @Jörg Friedrich
    “Deshalb denke ich, ist es gut, Ablehnungen von Technologien ernst zu nehmen, und sie nicht zurückzuweisen, nur weil sie nicht rational begründbar sind.”
    Ich stimme ihnen zu, insoweit es sich um neue Technologien handelt oder die irrationalen Ängste bisher noch nicht von wissenschaftlicher Seite aus in der Öffentlichkeit als unbegründet dargelegt wurden. Ein gutes Beisiel ist die LHC Diskussion in dem Blog von Florian Freistetter. Wenn ich mich richtig erinnere, hat er sich die Mühe gemacht, die Berechnungen von Rössler nachzuvollziehen und zu widerlegen (ich finde den Artikel gerade nicht, ich hoffe, ich habe mir das nicht nur eingebildet;-), so dass niemand mehr Angst vor dem LHC haben muss. Wer den Beitrag gelesen hat und weiter an den Weltuntergang durch die schwarzen Minilöcher glaubt, dem ist allerdings nicht mehr zu helfen, dessen irrationale Ängste sollte keiner mehr ernst nehmen.

    Das Beispiel aus dem Fahrzeugbau in die Gegenwart zu versetzen halte ich für problematisch, da es mittlerweile genügend “Tests” mit viel höheren Geschwindigkeiten gab (z.B. zivile Überschallflüge), man hat jetzt also viel mehr Informationen dazu.
    Allerdings fände ich es interessant zu erfahren, ob man damals Fehler in der Risikobewertung gemacht hat und negative Auswirkungen nicht hätte vorhersehen können, wenn man die Entwicklung der neuen Technologie kritischer betrachtete.

    Für zukünftige Technologien wünsche ich mir, dass sie sich von Anfang an einer kritischen Diskussion stellen müssen und nicht erst kritiklos hochgejubelt werden, um dann irrational bekämpft zu werden. Doch dieser Vorwurf geht eher in Richtung einiger Wissenschaftsjournalisten, die mit Sensationsmeldungen erst Hoffnungen wecken und später dann Ängste in der Bevölkerung hervorrufen und schüren.

  5. #5 Jörg Friedrich
    Mai 12, 2009

    @Christian W: So gerne ich über ihre “goldene Brücke” gehen würde, ich bin doch nicht ganz sicher, dass sie mich trägt.

    Ernst nehmen heißt für mich nicht nur, mit dem, der die Ängste hat, über diese und ihre Ir-Rationalität zu sprechen, so wie Eltern mit ihren Kindern über deren Ängste vor der Dunkelheit sprechen.

    Ängste sind für mich Mahnungen an die Wissenschaft und Technik, dass sie eben längst nicht alles weiß, und sogar häufig nicht genug weiß. Ängste sind heute auch Hinweise auf die gesammelten Erfahrungen, die wir in den vergangenen 150 Jahren mit den Folgen technologischer Entwicklungen gemacht haben.

    Diese Ernst nehmen heißt, zu akzeptieren, dass sich die rationalen Argumente nicht immer durchsetzen, und dass Menschen oft auf ihren gesunden Menschenverstand (common sense ist vielleicht treffender) vertrauen, und nicht auf ratinale Schlussregeln. Akzeptiere, dass die Einhaltung rationaler Schlussregeln zwar notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen für das Überzeugen von Menschen sind.

  6. #6 Ludmila
    Mai 12, 2009

    @Jörg Friedrich:

    Mahnungen an die Wissenschaft und Technik, dass sie eben längst nicht alles weiß, und sogar häufig nicht genug weiß.

    Womit Sie wieder bei der steilen These und dem impliziten Vorwurf wären, dass Wissenschaftler nicht wissen, was sie tun bzw. sich nicht dessen bewusst sind, dass sie sehr viel nicht wissen. Was in sich unlogisch ist ist: wenn Wissenschaftler nicht wüssten, dass sie sehr viel nicht wissen, dann würde ja auch keiner forschen.

    Mal ein konkretes Beispiel: Wenn ein gewisser Prof. em. O.R. mit fehlerhafter Mathematik und einem falschen Verständnis der ART verbreitet, dass das LHC angeblich Schwarze Löcher erzeugen könne, die zusätzlich auch noch angeblich die Erde bedrohen könnten, wie soll man dieser völligen an den Haaren herbeigezogenen Behauptung begegnen?

    Ich kann nachvollziehen, dass Leute, die keine Ahnung von Teilchenphysik nicht abschätzen können, welche Ansicht wissenschaftlich fundiert und welche eigentlich nur kreativ zusammengesponnen wurde. Aber wie mache ich das den Leuten klar, wenn die sich mit “Ihr wisst eh nicht alles” gegen jegliche Erklärung immunisieren?

    Und ich weigere mich zu akzeptieren, dass nur ein paar lautstarke Spinner auf den Plan zu treten brauchen, um mal eben ein wichtiges Forschungsvorhaben um Jahre zu verschieben. Insbesondere wenn das CERN sich wirklich damit auseinandergesetzt hat, was aber diese lautstarken Spinner einfach nicht zur Kenntnis nehmen oder schlicht verschweigen oder dreist lügen, dass es diese Auseinandersetzung nie gegeben hätte.

  7. #7 Christian W
    Mai 12, 2009

    @Jörg Friedrich
    Verstanden, Sie wollen offensichtlich gar nicht mit mir reden. Sie wollen lieber Wissenschaft und Technologie, Wissenschaft und plebiszitäre* Vorstellung von Wissenschaft sowie wissenschaftliche Kommunikation und Wissenschaftskommunikation in einen großen Topf tun, umrühren und fortlaufend sinngleich verwenden, nur um dann bei Gelegenheit eigene (spezifische, nicht notwendigerweise neue) Definitionen dafür zu gebrauchen und so je nach Bedarf Dualismen und Dichotomien herzuleiten, wo keine sind. Zu dem Thema habe ich lange schon alles nötige gesagt, darum überspringe ich alles bis auf:

    Diese Ernst nehmen heißt, zu akzeptieren, dass sich die rationalen Argumente nicht immer durchsetzen, und dass Menschen oft auf ihren gesunden Menschenverstand (common sense ist vielleicht treffender) vertrauen, und nicht auf ratinale Schlussregeln. Akzeptiere, dass die Einhaltung rationaler Schlussregeln zwar notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen für das Überzeugen von Menschen sind.

    Bitte? Es ging doch nicht um’s Durchsetzen oder Überzeugen, sondern nur um Ihre Behauptung

    Deshalb denke ich, ist es gut, Ablehnungen von Technologien ernst zu nehmen, und sie nicht zurückzuweisen, nur weil sie nicht rational begründbar sind.

    Sie haben verlangt, dass Ablehnungen von Technologien ernst genommen werden sollen, auch wenn sie jeder Grundlage entbehren. Ich habe Sie gefragt, wie Sie das meinen und Sie antworten mir mit “Naja, manche Leute kann man nicht mit Vernunft überzeugen”? Also: Man muss die Ängste Unwissender ernst nehmen, weil man sie nicht mit Vernunft beruhigen kann. Sind sie heute zu Scherzen aufgelegt?

    Ich hätte vielleicht doch keinen Schritt mehr auf Sie zu versuchen brauchen. Ganz unbestreitbar bewegen Sie und ich sich in derart unterschiedlichen Realitäten, dass ein jeder die Aussagen des anderen nur als Beleidigung seiner Intelligenz auffassen kann. Und das meine ich als nüchterne Feststellung, nicht als Beschimpfung oder Herabsetzung Ihrer Person. Manche Dinge sind einfach nicht machbar.

    *Es tut mir leid, weniger wertend kann ich das nicht mehr ausdrücken.

    Grüße
    Christian W

  8. #8 adenosine
    Mai 12, 2009

    Der Anspruch der Wissenschaft, bessere Handandlungsorientierungen zu liefern als Kunst, Politik, Tradition und Religion zu liefern hängt vom Handlungsfeld ab. Ist das Handlungsfeld ein Kunstwerk, sind für den kurzfristigen wirschaftlichen Erfolg Politik und Religion entscheidend, für den langfristigen Ruhm eher Kunst und Tradition. Ist das Handlungsfeld Politik oder Religion, würde ich mich an Machiavelli und die Tradiditionen zu Bekämpfung poltischer Gegner orientieren. Will ich Probleme im technischen Bereich lösen oder mich mit der Umwelt außerhalb des sozialen Bereichs auseinander setzen, halte ich mich an die Wissenschaft. Sobald die Wissenschaft Politik machen will, verliert sie gegen die Experten aus Politik und Religion und kann nur noch den nützlichen Idioten spielen.

  9. #9 Andrea N.D.
    Mai 12, 2009

    “Umso größer die Rolle einer Gemeinschaft und ihrer Methoden in der Gesellschaft ist. desto mehr Widerstand schlägt ihr entgegen, umso größer die offensichtlichen Erfolge, desto mehr Zweifler an der Nachhaltigkeit dieser Segnungen, desto mehr Mahner, die die Misserfolge und Fehlschläge in den Vordergrund rücken, und umso größer der Anspruch auf universelle Lösungskompetenz für alle Probleme der Gesellschaft, desto mehr Gegner werden auf den Plan gerufen.”- Wie bitte? Was sind denn das für Mengenvergleiche? Je mehr Äpfel ich habe, desto mehr Kerne? Desto mehr Würmer? Was ist damit ausgesagt? 1 + 1 =2? Und: Kerne vielleicht ja, aber warum denn unbedingt Würmer? Hinge das nicht von einer Menge von anderen Faktoren ab, so dass die gerade Verbindung von Äpfeln zu Würmern nicht mehr so ganz funktionieren würde?
    Hilfe, das war erst der erste Absatz. Diesen Unsinn halte ich nicht mehr aus und ich werde mir auch nicht die Zeit nehmen, sämtliche Prämissen und Schlussfolgerungen, Allgemeinplätze und Vermutungen, in meinen Augen unnötiges Schwandronieren, auseinanderzunehmen, damit am Ende, nach 50 Kommentaren, vielleicht ein Artikel herauskommt. Es wurde in der Kritik schon so oft beschrieben, wie ein Artikel aussehen könnte, Jörg Friedrich bräuchte nur ein bisschen in diesem Blog zu lesen, um festzustellen, was ein wissenschaftlicher oder ein “wissenschaftsphilosophischer” Artikel sein könnte.
    “Wissenschaftsphilosophie hält diese Fragen für legitim.” Kann eine Wissenschaftsphilosophie etwas für legitim halten? Oder hält es der Autor für legitim? Und wenn sie etwas hält, welche Wissenschaftsphilosophie? Gibt es irgendwo eine Definition? Und was haben irrationale Ängste vor Technik mit Philosophie zu tun? Ist das nicht eher Psychologie? Oder Hysterie? Kann i c h das wirklich ernstnehmen?
    In einem anderen Kommentar fragte ich nach “wozu solche Artikel” und meinte damit wahrlich nicht die “wissenschaftsphilosophische” Auseinandersetzung mit “Wissenschaft”. Sondern die Artikel von Jörg Friedrich. Dieser hat mich (absichtlich?) gründlich missverstanden.

  10. #10 Andrea N.D.
    Mai 12, 2009

    Auf die Schnelle eine “Anfängerdefinition” aus einer Proseminarankündigung:
    https://www.philosophie.uni-mainz.de/lehre/ws2001/Brendel_PS.html

    “Die Wissenschaftsphilosophie behandelt philosophische Grundfragen der Wissenschaften, wie z.B. die folgenden: Was ist eine wissenschaftliche Theorie? Was zeichnet eine wissenschaftliche Erklärung aus – und wo liegen die Grenzen wissenschaftlicher Erklärung? Wann und unter welchen Bedingungen gilt eine wissenschaftliche Behauptung als bestätigt? Was ist Kausalität? Wie lässt sich der Entwicklungsprozess der Wissenschaften beschreiben? Was bedeutet wissenschaftlicher Fortschritt? Was ist das Verhältnis von Theorie und Erfahrung? Welchen ontologischen und erkenntnistheoretischen Status haben Naturgesetze?”

    Das klingt ein bisschen anders als: “Das, was dem Wissenschaftler durch Ausbildung, Diskurs in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und eigene Erfahrungen selbstverständlich ist, stellt sie infrage, um Antworten auf diese Fragen zu finden (Diese Fragen = warum nicht bessere Handlungsorientierungen durch beispielsweise Religion?) Weil – wie bereits des öfteren genannt, die Wissenschaft auf einem System basiert, das eine Methode besitzt und für alle Menschen (nicht nur die religiösen) objektiv nachvollziehbar ist. Deshalb ist dies auch keine Aufgabe der Wissenschaftsphilosophie, denn, da Objektivität und Universalität die Grundannahmen jeder Philosophie sind, kein Philosoph ernsthaft fragen würde, ob nicht die Religion die bessere Handlungsorientierung wäre.
    Etc. etc.

  11. #11 Jörg Friedrich
    Mai 13, 2009

    @Christian W: Ich bin der Meinung, dass es nicht das selbe ist, ob eine Ansicht “keine rationale Begründung hat” oder ob sie “jeder Grundlage entbehrt” – Es gibt nämlich noch andere als rationale Begründungen, z.B. solche, die auf Erfahrungen beruhen, solche, die auf traditionen oder auf moralischen Grundansichten beruhen.

    Wenn Sie von Vernunft sprechen, dann sprechen Sie von einer relativ jungen Ausprägung der menschlichen Vernunft – der Rationalität in unserem heutigen Verständnis. Diese rationalität ist aber, wie jede Vernunft, immer begrenzt. Andere Aspekte der menschlichen Vernunft können die Rationalität ergänzen, es geht nicht um eine gegnerschaft, sondern um eine Erweiterung.

    Nehmen wir das Beispiel der “Schwarzen Löcher” im LHC. Da ist also jemand, der für einen Außenstehenden wie ein Experte erscheint, auf die Idee gekommen, dass dort “Schwarze Löcher” entstehen können. Die erste spannende Frage ist doch: Warum kann der überhaupt als Experte auftreten? Das ist eine Folge des wissenschaftlichen Betriebs und der normalen Wissenschaftskommunikation: Wir sind es gewohnt, dass uns täglich Experten präsentiert werden, deren Status durch Titel und Institutsangabe gerechtfertigt wird (wer das wieder für eine unbelegte steile Thes hält, höre 3 Stunden Radio oder lese eine beliebige überregionale Zeitung).

    Wissenschaftler können nun die Berechnungen und Thesen dieses Mannes widerlegen – die Möglichkeit, dass irgend etwas unvorhergesehenes passiert, können sie nicht ausschließen – und ein Defekt beim Hochfahren der ganzen Anlage, der die Experimente um Monate verzögert, tut ein übriges dazu, die Menschen misstrauisch zu machen.

    Das ist dann nicht mal irrational, das ist einfach der berühmte gesunde Menschenverstand, der die Leute sagen lässt: “Woher wollt ihr Wissenschftler wissen was wirklich passiert, ihr kriegt das Ding ja nicht mal gestartet, wie ihr es wolltet?”

    Natürlich können Wissenschftler das im Nachhinein erklären. Aber gibt es genug Erklärungen um die Menschen davon zu überzeugen, dass nicht wieder etwas unvorhergesehenes passiert?

    Hilfreich wäre dann, wenn die Menschen verstünden, warum die ganzen Experimente gemacht werden – schließlich kostet der ganze Spaß viel Geld und mit jedem Problem wird es teurer.

    Wieder eine Frage der Kommunikation, die vorraussetzt, dass man diese Fragen und Sorgen der Menschen, rational begründet oder nicht, wirklich ernst nimmt.

    @adenosine: Die Handlungsfelder sind aber miteinander verwoben, wie man auch am Beispiel LHC sehr schön zeigen kann: Das ist kein rein wissenschftliches Handlungsfeld, das ist immer auch ökonomisch und politisch.

    @Andrea N.D.
    Wenn die Wissenschaftsphilosophie also z.B. die Frage “Was ist eine wissenschaftliche Theorie?” behandelt, dann behandlt sie damit eine Frage, deren Antwort den Wissenschaftlern selbst aus Ausbildung und täglicher Übung selbstverständlich ist – sie stellt alse selbstverständliches infrage (lesen Sie dazu bitte einmal z.B. Ludwig Fleck “Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache”.

    Übrigens: Wenn Wissenschaftsphilosophie etwas “behandeln” kann, dann kann sie doch etwas für “legitim halten”, stimmts?

  12. #12 Christian W
    Mai 13, 2009

    Ich bin der Meinung, dass es nicht das selbe ist, ob eine Ansicht “keine rationale Begründung hat” oder ob sie “jeder Grundlage entbehrt” – Es gibt nämlich noch andere als rationale Begründungen, z.B. solche, die auf Erfahrungen beruhen, solche, die auf traditionen oder auf moralischen Grundansichten beruhen.

    Erfahrungen=empirische Daten=Naturgesetze
    Traditionen sind keine rationale Kategorie – man denke nur an wissenschaftliche Traditionen wie etwa nach Erhalt akademischer Titel – es existiert kein prinzipieller Gegensatz zwischen Vernunft und Tradition.
    Mit moralischen Grundansichten ist es fast genauso, es ist komplett unabhängig von der Vernunft, ob man das Hinrichten von Homosexuellen für richtig hält oder nicht. Das ist eher eine Frage der Sozialisation. Wissenschaftler halten vielleicht andere dinge für moralisch richtig als andere Leute, das bedeutet jedoch nicht, dass eine Seite vernünftiger sein muss als die andere.

    Zur Ihrer anderen Frage bzgl. der “Experten”:
    Das ist keineswegs ein Problem in der Wissenschaft, denn dort gilt man nicht als Experte aufgrund von Titeln oder Daten (wie Zahl der Veröffentlichungen), sondern nur dann, wenn man keinen Stuss erzählt/verbreitet. Falls Sie sich wirklich dafür interessieren, wie es kommt, dass jeder Hinz und Kunz für jeden Dreck als “Experte” bezeichnet wird, dann schauen Sie doch bitte bspw. hier nach. Da geht es zwar in erster Linie noch um etwas ein wenig anderes, USA-spezifisches, aber mittlerweile trifft der Großteil auch auf den Rest der Welt zu. Auszüge:

    The rise of Idiot America is essentially a war on expertise.
    […]
    In the new media age, everybody is a historian, or a preacher, or a scientist, or a sage. And if everyone is an expert, then nobody is, and the worst thing you can be in a society where everybody is an expert is, well, an actual expert.

    Gut, man kann die Wissenschaftler vielleicht noch dafür verantwortlich machen, dass sie die Möglichkeiten erst geschaffen haben, mit denen sich jeder Mensch Halbwissen über jedes beliebige Wissensgebiet aneignen kann. Wofür die Wissenschaftler aber keine Verantwortung tragen, ist das Phänomen dass die Menschheit statt auf Daten und Vernunft lieber auf Autoritäts-Titel (“Experte”) achtet. Und wie oben zitiert, daran können Wissenschaftler auch nichts ändern, denn ein Wissenschaftler hat eben keinen größeren Autoritätstitel als “Experte”, den heute ja ohnehin jeder hat.

    Grüße
    Christian W

  13. #13 Ludmila
    Mai 13, 2009

    @Jörg Friedrich: Ich frage nach, wie in einem konkreten Fall ihrer Meinung nach die Reaktion zu erfolgen hat und Sie kommen mit Allgemeinplätzen. Über das Expertentum, die Leerformel des gesunden Menschenverstandes, den jeder für sich anders definiert und deswegen völlig sinnlos ist. Und dass man die Sorgen Ernst nehmen soll. Sie sagen aber nicht, wie das denn konkret aussehen soll.

    Fein, Sie haben sich wunderbar wiederholt. Nur hilft mir das exakt Null weiter. Es ist immer schön, wenn Leute abseits des Rings stehen und Floskeln ablassen, aber selbst zu fein sind, um selbst in den Ring zu steigen oder mal was Konrektes dazu sagen.

  14. #14 Jörg Friedrich
    Mai 13, 2009

    @Ludmila: Sie fragen, “wie das konkret aussehen soll, die Sorgen ernst zu nehmen” genauer gasagt, sie fragen, warum ich nichts konkretes darüber schreibe. Die Antwort ist einfach und es tut mir leid, das nicht ausdrücklich geschrieben zu haben: Ich weiß es nicht.

    Zu meiner Verteidigung möchte ich vorbringen, dass ich den Text: “Warum Wissenschaftsphilosophie” geschrieben habe, um die Fragen zu formulieren, die aus meiner Sicht gestellt werden müssen, nicht, um die Antworten zu geben, die ich – offen gesagt – nicht habe. Ich hoffe, in ein paar Jahren weiter zu sein.

  15. #15 Andrea N.D.
    Mai 13, 2009

    @Jörg Friedrich:
    Bei so viel Überheblichkeit fällt es mir schon schwer, nicht genauso arrogant zu antworten. Ihre haarsträubenden Verknüpfungen von zwei Punkten hatte ich schon erwähnt, hier ist wieder so eine:
    „Wenn die Wissenschaftsphilosophie also z.B. die Frage “Was ist eine wissenschaftliche Theorie?” behandelt, dann behandlt sie damit eine Frage, deren Antwort den Wissenschaftlern selbst aus Ausbildung und täglicher Übung selbstverständlich ist – sie stellt alse selbstverständliches infrage”. Wenn ich also täglich meinen Apfel esse und mir meiner Kaubewegung bewusst bin, stelle ich das selbstverständliche Kauen in Frage? Mir fehlen echt die Worte ob derartiger höchst wissenschaftsphilosophischer Erkenntnisse. Außerdem ist zu fragen: was ist eine Theorie? nicht gleichbedeutend mit Infragestellen.
    “Übrigens: Wenn Wissenschaftsphilosophie etwas “behandeln” kann, dann kann sie doch etwas für “legitim halten”, stimmts?” – ich bin kein Germanist, aber ich würde sagen zumindest vom Sprachgebrauch oder vom Common Sense, den Sie ja so oft bemühen (Googlen “dazu bitte einmal” würde helfen), würde ich behandeln im Sinne von handelt von sehen und damit handelt die Wissenschaftsphilosophie nicht aktiv, während sie, wenn sie etwas für legitim hält, eindeutig personifiziert wird. Stellung beziehen und nicht nur die Wissenschaftsphilosophie, als deren Vertreter Sie sich zu meinem Bedauern offensichtlich sehen, für Dinge verantwortlich machen, die Sie sich ausdenken, wäre hier angebracht gewesen. Darauf wies mein Kommentar hin.
    Sie schrieben an Ludmilla, sie hätten Fragen gestellt – eine große Aufgabe der Philosophie – zum Thema Wissenschaftsphilosophie? Welche? Ich habe keine gefunden.

  16. #16 Jörg Friedrich
    Mai 14, 2009

    @Andrea N.D. Wenn Sie sich der täglichen Kaubewegung beim Apfelessen bewusst sind, stellen Sie sie noch nocht in Frage, nein, das habe ich auch nicht behauptet. Aber wenn Sie fragen: “Was ist Kauen? Was unterscheidet das Kauen von Mundbewegungen anderer Art. Und wie grenzen wir Kaubewegungen von anderen Mundbewegungen ab, die so aussehen wie Kauen aber es nicht wirklich sind? Und warum bezeichnen wir mnches nicht als Kauen, obwohl es zu ähnlichen Ergebnissen führt?” dann stellen Sie selbstverständliches in Frage, zwar nicht “das Kauen” aber Ihren selbstverständlichen Begriff vom Kauen, den Sie vielleicht einfach nebenbei erworben haben, weil Ihre Eltern immer gesagt haben “Kau ordentlich!” und Sie irgendwann ganz praktisch verstanden haben, was sie tun müssen, damit die Eltern zufrieden sind.

    Danke für das schöne Beispiel.

    P.S. Um herauszufinden, welche Fragen ich in meinem Text gestellt habe, durchsuchen Sie ihn bitte einfach nach diesem Zeichen: ?

    P.P.S. “da Objektivität und Universalität die Grundannahmen jeder Philosophie sind” – ich nehme an, Sie schließen – um einmal willkürlich ein Beispiel herauszugreifen – z.B. Derrida aus dem Kreis der Philosophen aus? Und wahrscheinlich auch eine ganze Reihe weiterer Autoren, die in französischer Sprache geschrieben haben? Und was ist mit Nietzsche? Fichte? Schlegel? Augustinus? Selbst der späte Wittgenstein würde auf Ihren Satz wahrscheinlich nur hilflos fragen, was genau Sie meinen, in welchem Sinne er gelten soll.

  17. #17 Andrea N.D.
    Mai 14, 2009

    @Jörg Friedrich:
    Was die Philosophie bezüglich Universalität und Objektivität betrifft, würde ich die Diskussion, die Sie wohl mit der wahllosen Aufzählung einiger Philosophen anstoßen wollten, einfach übergehen. Sie ist ebenso grundsätzlich und sinnlos wie der Versuch sich mit Ihnen argumentativ auseinanderzusetzen.
    Ansonsten scheint ein ernsthaftes Problem mit der deutschen Sprache zu bestehen. Ich meinte, ich hätte deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Fragen ü b e r etwas stellen (was Sie sehr schön mit dem Apfelbeispiel unnötigerweise noch einmal mich wiederholend dargestellt haben, für den unwahrscheinlichen Fall, dass es jemand noch nicht begriffen hatte – halten Sie Ihre Leser eigentlich für minderbemittelt?) selbstverständlich ein genuiner Bereich der Philosophie im Allgemeinen ist. I N -Fragestellen ist allerdings etwas ganz anderes. Sie haben in Ihrem Artikel definitiv keine Fragen gestellt (auch wenn Sie hier Ihre Leser wieder für minderbemittelt halten und meine, dass ein „?“ bereits eine Frage auszeichnet), sondern Bereiche der Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftsvermittlung, etc.
    I N –fragegestellt. Sollte Ihnen diese Bedeutung nach wie vor verwehrt sein, konsultieren Sie einen Germanisten.

  18. #18 Ogdan Ücgür
    Mai 16, 2009

    @Andrea N.D.

    Ich halte Ihre Ausdrucksweise und den Inhalt Ihres Kommentars für unangemessen. Sie drücken sich unverständlich und wirr aus und werden persönlich. Ich kann verstehen, daß auch Laien gerne mal in diesen Blog schreiben, aber ein Mindestmaß an Form und Inhalt sollte man doch als eigenen Maßstab anlegen.

  19. #19 Andrea N.D.
    Mai 16, 2009

    @Ogdan Ücgür:
    Wenn Sie mit der Mehrzahl der Co-Kommentatoren verzweifelt versuchen, in einen Artikel Konsistenz bringen und an der Aufgabe verzweifeln(siehe auch wieder letzter Kommentar von Ali in Darwin und das “Recht haben”, siehe einfach sämtliche Threads), dies auch vor dem Hintergrund, nicht Esoteriker, Klimawandelleugner oder Kreationisten zu befeuern, und dies vom Autor impertinent abgelehnt und verwässert wird, dann ist das sehr frustrierend und ich bin nicht der Einzige, der dem es so erging (siehe wieder sämtliche Blogeinträge und Threads).
    Welchen Inhalt halten Sie denn für unangemessen und was genau daran? Ein bisschen weniger Pauschalisierung wäre konstruktiv gewesen. So ist Ihre Kritik leider ziemlich überflüssig. Ich nehme an Ihre Kritik ist nicht persönlich (unverständlicher und wirrer Ausdruck)? Und Sie sind selbstverständlich kein Laie, was Sie ja von mir annehmen, obwohl Sie es gar nicht wissen können? Und diese Annahme ist vermutlich auch nicht persönlich?
    Bevor Sie zukünftig eine derartige herbe und persönliche Kritik anbringen, sollten Sie sich über den Inhalt schlaumachen und dann an diesem kritisieren – sonst werden Sie nämlich für einen absoluten Laien gehalten. Zudem sollten Sie nicht von anderen verlangen, wozu Sie selbst nicht in der Lage sind.