“Zumindest
unser Part würde ein einfaches Demonstrationsexperiment geben, ohne
Manipulationen, Fakes, oder Raum für mystische Spekulationen. Wer weiß, wie manche
Fernsehshows gemacht werden, versteht,
dass das nicht selbstverständlich ist. Es sollte zumindest eine kleine “Ecke
der Vernunft” in der Sendung geben.
Darüberhinaus bin ich überzeugt, dass sich Wissenschaftler
auch in solchen Sendungen nicht zu verstecken brauchen oder sich eine
“Igittigitt”-Haltung zulegen müssen.”
Prinzipiell kann ich hier zustimmen. Das entspricht im Wesentlich dem, was ich weiter oben selbst geschrieben habe. Man muss aber doch realistisch genug sein, um einschätzen zu können, ob diese Ansprüche auch umgesetzt werden können. Die Sendung auf Pro-7 wurde von Uri-Geller (mit)moderiert. Als Gäste waren u.a. Nina Hagen und Erich von Däniken geladen. Ein “Experte” für Kristallschädel tritt auf. Man sendet eine Nachricht an Außerirdische und wartet – ungeachtet der wissenschaftlichen Unmöglichkeit – während der Sendezeit auf eine Antwort. Bei so einem Sendekonzept und den Teilnehmern, hätte jedem klar sein müssen, dass hier nicht der geringste Anspruch an Wissenschaftlichkeit zu erwarten sein wird.
Wenn man dann als Wissenschaftler in die Sendung gehen kann, um klar und deutlich zu sagen, dass das was hier gemacht wird, in keinster Weise seriös und schon gar nicht wissenschaftlich ist, dann ist das in Ordnung! Das wäre eine wichtige und gute Sache gewesen. Aber so etwas wird wohl kaum stattfinden – Pro-7 wird ja kaum seine eigene Sendung schlechtmachen.
Und so wirkte leider auch der Auftritt von Heino Falcke in keinster Weise ausgleichend – von einer “Ecke der Vernunft” war nichts zu sehen. Natürlich: Prof. Falcke hat in dieser Sendung nichts gesagt oder getan was falsch/unwissenschaftlich gewesen wäre. Er hat ein paar Messungen durchgeführt, ein paar Diagramme und Bilder gezeigt (man kann das auf seiner Homepage nachlesen). Aber außer der Aussage, dass er UFOs für “ziemlich ausgeschlossen” hält, war keine Kritik zu hören. Ein unbedarfter Zuschauer musste zu dem Schluß kommen, dass die Sendung vielleicht doch nicht so absurd und unseriös war, wie sie wirkte. Immerhin hat doch ein echter Professor mitgemacht! Und wenn das alles nur Blödsinn wäre, wäre der ja gar nicht erst gekommen, oder? Durch seinen Auftritt in der Sendung hat Heino Falcke ihr leider eine Glaubwürdigkeit verliehen, die ihr absolut nicht zukommt.
Prof. Falcke schreibt weiter:
“Ich habe versucht mir anzugewöhnen allen diesen Menschen mit
Respekt zu begegnen, ihnen zuzuhören und Rede und Antwort zu stehen anstatt sie
arrogant abzublocken. Das kann schon mal emotional anstrengend sein, besonders
wenn man die Meinung des Gegenübers nicht teilt und man mit sehr wilden
Aussagen überschüttet wird. Manchmal kann das dazu führen, dass man wie Herr Bublath einfach
die Flucht ergreift.”
Erst mal würde ich sagen, dass es zwischen “Rede und Antwort stehen” und “arrogant abblocken” noch einige Zwischenstufen gibt. Ich würde auch nicht sagen, dass Joachim Bublath in der “Maischberger”-Sendung die “Flucht ergriffen hat”. Er hat meiner Meinung nach das getan, was in dieser Situation angebracht war: klar und deutlich kund getan, dass an dieser Diskussionsrunde nichts Wissenschaftliches mehr ist und daher auch keine sinnvolle Möglichkeit für ein Wissenschaftler, sich zu beteiligen.
Diese Frage lässt sich wohl nicht so einfach beantworten, Als Wissenschaftler hat man in den Medien immer noch eine gewisse Glaubwürdigkeit. Und damit sollte man sehr sorgfältig umgehen!
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