Natürlich könnte man erwarten, dass ein kritischer Leser oder ein gut recherchierende Journalist schnell zum selben Ergebnis kommt wie hier in diesem Artikel: nämlich das Broers weit davon entfernt ist, seriöse Wissenschaft zu betreiben. Aber die spektakulären Thesen und die scheinbar wissenschaftliche Fassade seines Lebenslaufes lassen wohl viele eine nähere Überprüfung vergessen.
Bleibt zu hoffen, dass trotzdem nicht allzuviele auf Herrn Broers und seinen 2012-Story hereinfallen. Spätestens Weihnachten 2012 sollte sich die Sache ja erledigt haben…
Nachtrag (19.11.2009): In den bisher eingelangten Kommentaren (siehe unten) wurde mir öfters vorgeworfen, ich hätte Dieter Broers fälschlicherweise als “Panikmacher” bezeichnet. Dabei würde er ja nur auf einen “Bewusstseinssprung” hinweisen und der Weltuntergangspanik der anderen entgegenwirken wollen.
Abgesehen davon, dass sich auch in “(R)Evolution 2012” viele Belege dafür finden, dass Broers nicht davor zurückschreckt auch konkrete Katastrophenszenarien für 2012 zu entwerfen und anzukündigen, habe ich heute in der Buchhandlung ein bisschen in Broers’ zweiten Buch geblättert (das weiter oben schon erwähnte “Checkliste 2012”).
Da wird die Sache dann noch viel eindeutiger. Broers schreibt darin zum Beispiel:
Betrachten wir jetzt die zweite Ebene. Die Naturkatastrophen, die mit dem destabilisierten Erdmagnetfeld einher gehen, sorgen zusätzlich für Gefahren. Gebäude werden zusammenstürzen, Überschwemmungen werden ganze Landstriche fluten, und es können keine elektrischen Pumpen eingesetzt werden um die Häuser trocken zu legen. Gewaltige Gewitter fegen über die Erde hinweg mit Blitzen von immenser Intensität. Sogar Vulkane können ausbrechen, deren Aschewolken den Himmel verdunkeln. Sofort würde sich die Erde abkühlen, es würde finster weredn auf dem blauen Planeten, der sich in einen grauen Aschedunst hüllt. (…) Ich will sie nicht schockieren. Doch es bleibt mir nichts anderes übrig, als zunächst einmal schwarz zu malen. Man kann es nicht beschönigen: Was uns 2012 erwartet ist eine Dynamik der Ereignisse, die uns zu Recht beunruhigt.
Ja klar – Broers ist üüüberhaupt kein Panikmacher…
Und er macht gleich weiter und fordert nochmal jeden auf, sich die Katastrophe auch richtig gut vorzustellen:
Visualisieren Sie die Ereignisse. Versuchen Sie sich vorzustellen, wie Ihr Leben ohne Strom, ohne Heizung und Wasser, ohne Nahrungsnachschub, ohne technisch gestützten Transport und ohne jeglichen Zugang zu aktuellen Informationen aussehen wird.
Es folgen noch ein paar Seiten Hinweise, wie man sich am besten vorbereiten soll: Vorräte anlegen; Medikamente einkaufen, Gaskocher besorgen, Wasservorräte anlegen, Bargeld organisieren, Urlaub nehmen und die Kinder nicht in die Schule schicken, usw.
Also wenn das keine Panikmache ist, dann wüsste ich gerne, wie Panikmache aussieht!
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