Kommentare (12)

  1. #1 Christian Weihs
    9. Januar 2010

    Seltsam, in den Zitatboxen ist nichts zu lesen. Gähnende Leere. Nix. Nada. Nüsse.
    Oh, Verzeihung. Ich dachte, nach diesen Plattitüden und allgemeinen Aussagen käme noch etwas. Schlampig geschaut meinerseits.

    Damit kann man echt Geld verdienen? Das isf das, was ich am wenigsten verstehe. Und was zum Geier ist ein “Astromant” ???

  2. #2 XiongShui
    9. Januar 2010

    Nun ja, fünfzig Pozent der Aussagen treffen zu, wenn man sich an ‘ja’ oder ‘nein’ hält.

    Früher habe ich für eine Agentur geschrieben und die bot mir an, weil der bisdato- Autor gestorben war, das Nostradamus- Jahrbuch zu übernehmen. Hätte 10.000 Mark pro Jahr gebracht. “Ich war jung, ich brauchte das Geld”, fuhr also mit den Unterlagen in Winterklausur an die Nordsee. Drei Wochen hatte ich vorgesehen. Brav setzte ich mich jeden Morgen hin und fing an, Texte in meine Reiseschreibmaschine zu tippen. Spätestens mittags hatte ich meine Typen so erfolgreich verheddert, daß ich mir den restlichen Tag freinahm.

    Als ich zurückkam, gab ich auch den Auftrag zurück, zehntausend Mark hin oder her. Ich brachte es einfach nicht fertig, die Menschen mit solcher Kaffeesatzleserei zu betrügen. Ein anderer mit weniger Skrupel übernahm den Auftrag.

    Allerdings konnte ich am Honorar ablesen, wie hoch der Gewinn dieser Bücher war, wieviel Menschen also bereit waren und sind, nach solchen Strohhalmen zu greifen, um ihr vermurkstes Leben in den Griff zu bekommen – was selbstverständlich niemals gelingen kann – aber es spielen ja auch Millionen wöchentlich Lotto… und da steht die Chance auf die Million schlechter.

    Ich weiß bis heute nicht, ob es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, den Auftrag zu behalten und vielleicht ein wenig Vernunft in diese (beliebigen) Deutungen zu legen. Doch eigne ich mich nach wie vor nicht zum Briefkastenonkel.

  3. #3 Florian Freistetter
    9. Januar 2010

    @XiongShui: Das ist ja ne coole Geschichte. Das die Horoskope vieler Zeitungen nach diesem Prinzip geschrieben werden, wusste ich ja schon. Das aber ganze Bücher mit dieser “Verarsch-den-Leser”-Methode geschrieben wurden, war mir neu.

    Ein Freund von mir sammelt übrigens Nostradamus-Bücher. Das ist eine sehr interessante Lektüre. Bis zum Jahr der Erscheinung hat Nostradamus seltsamerweise immer alles richtig vorhergesehen – danach wirds immer falsch 😉

  4. #4 XiongShui
    9. Januar 2010

    Es sollte so gehen: beliebige ‘Prophezeiungen’ auswählen, zu denen man dann aus den zu erwartenden Ereignissen (also wenn zB. eine Bundestagswahl anstand, ein mögliches Ergebnis) strickte. Nostradamus hat glücklicherweise so ein Kauderwelsch geschrieben, daß man ihm alles unterlegen kann 😉

    Horoskope ‘machte’ die Sekretärin. Da war ein Regal mit vielen kleinen Schubladen in denen Zettel mit verschieden langen ‘Vorhersagen’ waren. Sie griff sich einen Zettel aus 7, 12, beliebigen Schubladen (kurz oder lang, je nach Auftrag), tippte das ab. Zettel wieder in die Schubladen, fertig!

    Bei all diesen Sachen kommt es immer auf eine mehr oder weniger geschickte Mischung von Erwartbarem mit gern Gehörtem und nicht allzu Unwarscheinlichem an. Das ist die ganze Kunst.

  5. #5 bassman
    9. Januar 2010

    Das was die Jungs da zapfen erinnert mich stark an sowas:

    https://homepageberatung.at/cont/junk/bullshit_generator/index.php

    @XiongShui: kommt ja deinen Schubladen sehr nahe 😉

  6. #6 Martin W.
    9. Januar 2010

    Naja, der Unterschied zwischen dem Bullshit-Generator und dem Horoskop liegt in der Verwendung von Fremdworten: Der Sinn von Termini ist ja, dass sie relativ kontextspezifisch sind – also weiß der eingeweihte Leser sofort was gemeint ist. Und somit ist relativ schnell beweisbar, dass es nur Bullshit ist. Alltagssprache hingegen ist relativ kontextoffen – muss sie ja auch, das ist ja auch sinnvoll im Alltag. Die Bedeutung der Sätze und Worte ergibt sich allerdings (u.A.) durch die je speziellen Situation, in der sich die Kommunizierenden gerade befinden oder die sie sich definiert haben. Das heißt, der Kontext wird normalerweise aktuell gesetzt. Und wenn der Leser des Horoskops die Bedeutung mitbestimmen darf … Ich kenne niemanden der gern unrecht hat.

  7. #7 Günter
    9. Januar 2010

    Eine Bekannte von mir hatte den Job Horoskope in einer Tageszeitung zu schreiben. Sie erzählte mir, dass sie die Horoskope von alten Zeitungen aus dem Archiv abschrieb und so viel viel Zeit sparte (g).

  8. #8 anonymous
    9. Januar 2010

    > “Sie machen sich selbst so erfolgreich lächerlich, dass man als Blogger kaum mehr was dazu schreiben muss ;)”

    Und trotzdem kommst Du nicht umhin, Dich zu genau dem immer und immer wieder berufen zu fühlen ;-).

  9. #9 Florian Freistetter
    9. Januar 2010

    @anonymous: “Und trotzdem kommst Du nicht umhin, Dich zu genau dem immer und immer wieder berufen zu fühlen ;-). “

    Es sollen ja möglichst viele Leute mitkriegen, wie sich die Astrologen selbst demontieren…

  10. #10 Stargazer
    10. Januar 2010

    “Wieso gibt es immer noch Menschen, die solche Sätze auch noch für große Offenbarungen der Sterne halten?”
    Diese Frage stellte ich meiner Kristallkugel, und ihr Orakel lautete: “Die Dummen sterben nicht aus.”

  11. #11 scorpion
    18. Januar 2010

    ihr redet von der astrologie so als wäre es eine alternative/konkurrenz zur astronomie.
    tatsache ist aber das dieses feld diffus ist.
    jeder astrologe hat seine eigen astrologie.
    daraus folgt: kritik zwecklos, da ES KEIN EINDEUTIGES ZIEL GIBT:

  12. #12 scorpion
    18. Januar 2010

    ihr redet von der astrologie so als wäre es eine alternative/konkurrenz zur astronomie.
    tatsache ist aber das dieses feld diffus ist.
    jeder astrologe hat seine eigen astrologie.
    daraus folgt: kritik zwecklos, da ES KEIN EINDEUTIGES ZIEL GIBT: