Ich bin zwar Astronom – aber von Teleskopen habe ich trotzdem nicht so enorm viel Ahnung. Ok, ich weiß natürlich wie sie funktionieren; ich weiß welche verschiedenen Typen es gibt und auch wenn ich Theoretiker bin habe ich schon die eine oder andere Nacht an einem großen, professionellen Teleskop an einer Sternwarte beobachtet. Aber wenn man dort im Kontrollraum sitzt und das Fernrohr per Computer steuert hat das natürlich wenig mit dem zu tun, was die Amateurastronomen jede Nacht machen. Mein Weg zur Astronomie war ein wenig ungewöhnlich; ich habe als Kind oder Jugendlicher nie ein Teleskop besessen und den Himmel beobachtet. Und – dank eines seltsamen Studienplans der zu meiner Zeit noch aktiv war – habe ich sogar mein Astronomiestudium beendet, ohne in meinem Leben jemals durch ein Teleskop gesehen zu haben.

Aber irgendwann entkommt man den Sternen nicht mehr; irgendwann will man dann nicht nur mit astronomischen Daten arbeiten; man will sie auch selbst sehen

Es ist generell schwierig, dass für einen passenden Teleskop auszuwählen. Da gibt es jede Menge Möglichkeiten und man kann beliebig viel Geld investieren – und wenn man keine Ahnung hat, steht man am Ende trotzdem mit einem Instrument da mit dem man nichts anfangen kann bzw. das völlig falsch für das ist, was man eigentlich vorhat.

Bei mir ist das nochmal extra schwierig. Ich habe keine Garten; keine Terasse und keinen Balkon. Ich wohne mitten in der Stadt; direkt vor meinem Fenster hängt eine Strassenlaterne und die Nachbargebäude begrenzen den Horizont extrem. Wenn ich mit meinem Teleskop dunklen Himmel haben will, muss ich woanders hinfahren – aber da ich kein Auto habe muss das Instrument leicht zu transportieren sein damit ich es zum Beispiel in einen Rucksack stecken und auf dem Fahrrad mitnehmen kann. Und so wahnsinnig viel Geld hab ich leider auch nicht übrig…

Bis jetzt hab ich noch nicht wirklich ein passendes Gerät gefunden (aber für Tipps bin ich immer dankbar). Außerdem dachte ich mir, dass es sowieso erstmal angebracht ist, dass Beobachten mit einer relativ simplen Ausrüstung zu lernen bevor ich mich an die größeren und komplexeren Geräte wage. Ein billiges Teleskop habe ich mir schon vor einiger Zeit zugelegt. Aber wie das mit billigen Teleskopen so ist, ist es deswegen billig, weil die Qualität nicht wahnsinnig überragend ist. Bei meinem war zum Beispiel die Montierung (man unterschätzt deren Wichtigkeit bei der Beobachtung oft!) sehr schlecht und am Ende so wackelig, dass es oft kaum mehr möglich war, den Vollmond ins Visier zu bekommen. Ok – ich habe damit gerechnet und das billige Teleskop sollte ja wirklich nur für die ersten Versuche dienen. Aber da es irgendwann leider wirklich nicht mehr zu benutzen war, habe ich mir kürzlich ein anderes zugelegt.

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Auch das ist nicht wirklich teurer gewesen; ich habe dafür nur wenig mehr als 50 Euro bezahlt. Aber ich bin trotzdem sehr begeistert. Es handelt sich um das Celestron Firstscope 76 und war ein offizielles Produkt des vergangenen internationalen Jahrs der Astronomie. Bei dem Teleskop handelt es sich um einen kleinen Newton-Reflektor; also ein Spiegelteleskop. Die Öffnung beträgt 76 Millimeter; die Brenntweite 300 Millimeter. Damit bekommt man natürlich keine Bilder hin, wie wir sie aus den Medien und vom Hubble-Teleskop gewohnt sind. Aber das Firstscope hat andere Vorteile.

Erstens ist es schon komplett montiert und im Gegensatz zum simplen (und wackeligen) Stativ meines alten Teleskops ist die Dobson-Tischmontierung des Firstscope äußerst stabil und leicht zu handhaben. Man stellt es einfach auf einer ebenen Oberfläche auf und fertig. Zweitens lässt es sich leicht transportieren. Wenn man es irgendwo hin mitnehmen will, packt man es in einen Karton und kann losfahren. Mit einem Gewicht von etwa 2 Kilogramm ist es auch nicht wirklich problematisch, wenn man es z.B. über längere Strecken auf dem Fahrrad transportieren kann. Für Kinder ist es ideal denn es ist leicht zu verwenden; man muss nicht erst umständlich an hundert Schrauben drehen oder sonst irgendwelchen komplizierten Einstellungen vornehmen.

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Und wenn man nicht gerade ferne Galaxien sehen will, dann kann man damit jede Menge Spaß haben. Ich habe gestern ein wenig von meinem Fensterbrett aus beobachtet und trotz der Festbeleuchtung der etwa 2 Meter entfernten Strassenlampe konnte ich beispielsweise die 4 galileischen Jupitermonde wunderbar sehen! Und auch unser Mond war im Teleskop ein toller Anblick. Fotos konnte ich leider keine machen – dafür fehlt mir die passende Ausrüstung. Ich kann nur die Kamera ans Okular halten (beim Firstscope inkludiert sind übrigens zwei; mit 20mm und 4mm was einem Gesichtsfeld von 1,7 bzw 0.4 Grad entspricht) und abdrücken. Das klappt meistens nicht so toll und auch nur bei sehr hellen Objekten. Die Jupitermonde waren dafür leider zu dunkel. Aber ich habe gerade eben mal das Teleskop auf den Turm des ein Kilometer entfernten geophysikalischen Instituts gerichtet – und das sieht dann so aus (zuerst mit einem 10mm Okular; dann mit dem 4mm-Okular):

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Wie gesagt: mit dem Firstscope wird man nicht die Bilder sehen, die man aus der astronomischen Berichterstattung gewohnt ist. Wer Details der Planetenatmosphären beobachten will; wer die Spiralen ferner Galaxien sehen will – der muss wohl mehr als 50 Euro ausgeben und sich ein großes Telesko kaufen. Aber wer einfach und schnell ein paar schöne Himmelsbeobachtungen machen will und dabei vielleicht noch ein paar Kinder im Schlepptau hat – der kann mit dem billigen Firstscope (bei Amazon kostet es momentan 56,99; direkt bei Celestron kriegt man es um 62,-) kaum was falsch machen. Ich finde es jedenfalls super und warte schon ungeduldig auf den Sonnenuntergang 😉

Eine Frage hätte ich noch an die mitlesenden Beobachtungsexperten: welche Okulare könnte ich mir noch zulegen, um das Firstscope bestmöglich auszureizen?


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Kommentare (49)

  1. #1 Tilman
    23. Oktober 2010

    Der Link zu Amazon funktioniert nicht.

    Grüße!

    Habs korrigiert, danke!

  2. #2 fatmike182
    23. Oktober 2010

    Hast mich überzeugt: ich brauche so ein Teil!
    Zwei Dinge könnten mich an dem Teleskop allerdings stören:
    – wenn man das Teleskop im Freiluftbetrieb auf einem Berg oder so benutzt, wie würdest du das dann aufstellen? Option auf Stativ gibt es nicht, oder?
    – keine Verbindung zum PC. Können die Adapter-Kameras (auf USB, kosten ca 50€ oder so) was?
    Mehr als 100€ möchte ich auch nicht ausgeben, wäre schön, wenn sich da die beiden Punkte trotzdem beheben ließen (also: freilufttauglich & Option auf günstige Kamera/PC-Adapter)

  3. #3 Lei Tung™
    23. Oktober 2010

    Empfehlenswert finde ich auch das Zusatzpaket:
    https://www.science-shop.de/artikel/1006722
    Halte ich nicht für überteuert und die Tasche ist echt bequem.

  4. #4 Gabriel
    23. Oktober 2010

    Fotos durch das Teleskop machen, warum bin ich darauf noch nicht gekommen?
    Ansonsten: Schöner Eintrag, mache mein Teleskop auch gerade wieder winterfest (heisst: stelle es rechtzeitig raus, damit die Linsen nicht beschlagen), da wir hier momentan abends immer einen sehr schönen Sternenhimmel haben.

  5. #5 fatmike182
    23. Oktober 2010

    @ Lei Tung™
    lt Rezensionen sind aber nicht alle so begeistert vom Paket. Wollte aber auch grad fragen, warum der Florian das nicht dazugenommen hat.

  6. #6 Florian Freistetter
    23. Oktober 2010

    @fatmike: “wenn man das Teleskop im Freiluftbetrieb auf einem Berg oder so benutzt, wie würdest du das dann aufstellen?”

    Gute Frage… Auf dem Auto (Dach oder Motorhaube) wenn du eins dort hast vielleicht? Oder du nimmst dir irgendeine Kiste oder sowas mit (gibts ja auch einklappbar) und stellst das Ding dort drauf. Nen Campingtisch?

    Was meinst du mit Verbindung zum PC? Computerisierte Nachführung? Das wirds mit der Montierung nicht spielen… 😉 Was die Kameras angeht, kann ich dir leider nicht viel sagen. Davon hab ich selbst wenig Ahnung. Würd mich aber auch interessieren…

  7. #7 Lei Tung™
    23. Oktober 2010

    @fatmike: Vielleicht liegt’s ja daran, dass TheSky X nicht wirklich so toll ist. Und der Sucher, na ja, mit drei Stellschrauben ist das eben ein bisschen aufwändig mit der Justiererei. Aber für das Geld find’ ich’s durchaus in Ordnung.

  8. #8 Lei Tung™
    23. Oktober 2010

    Nachtrag: Im Forum von https://www.astronomie.de/ gibt’s jede Menge Hilfreiches.

  9. #9 isa
    23. Oktober 2010

    ich will auch!! ich wäre sogar bereit, etwas mehr zu investieren. bei uns ist es immer so schön dunkel, da würde ich sicher eine menge sehen… irgendwelche empfehlungen??

  10. #10 Oliver Debus
    23. Oktober 2010

    Ach jeh, wie süß. Aber jeder fängt mal klein an. Naja, meine kleinstes Teleskop hat ein ähnliche Größe, ca. 2 Zoll, mein größtes hat allerdings 12 Zoll.
    Viel Spaß damit.

  11. #11 Oliver Debus
    23. Oktober 2010

    Tipps, versuchs doch mal mit einem Meade ETX 70 oder etwas größer. https://www.meade.de/de/produkte/teleskope/product.html?act=pdis&actid=0110075&cHash=42c2b0fa53b8a89755cb9876a353c60b
    Ich das läßt sich gut transportieren (mit Rucksack) und hat sogar eine GoTo-Steuerung. Ich habe ein paar Vereinskollegen, die sind damit sehr zufrieden. Okay, kostet etwas mehr als 50 Euro, dafür hast Du auch mehr davon.

    Ansonsten kannst Du immer gerne fragen.

  12. #12 Florian Freistetter
    23. Oktober 2010

    @Oliver: “versuchs doch mal mit einem Meade ETX 70”

    Ohja, das sieht gut aus. Aber 399,- kann ich mir leider nicht wirklich leisten 🙁 Naja – mal sehen…

  13. #13 fatmike182
    23. Oktober 2010

    @ Florian Freistetter
    habs bischen übersehen, dass das Okular oben angebracht ist und nicht am hinteren Ende, das macht die Stativ-Frage schon bisschen leichter, müsste also mit Kiste & co gehen, stimmt.

    Bzgl PC-Verbindung hab ich an sowas gedacht — aber halt auch wieder Geld & fragliche Qualität. Ist ein eigenes Okular mit USB Ausgang.
    https://www.conrad.de/ce/de/product/671946/TELESKOP-PC-OKULAR-USB/SHOP_AREA_14748&promotionareaSearchDetail=005

  14. #14 Rat
    23. Oktober 2010

    @florian:Warum versucht du es nicht mal mit einem Fernglas? Meine Situation ist mit deiner vergleichbar, ich wohne mitten in der Stadt, habe keine Auto und ein kleines Teleskop besitze ich auch. Das Teleskop (der sog. Lidl-Refraktor) mit dem Fahrrad aus der Stadt zu schaffen ist allerdings ziemlich mühselig. Habe ich sehr selten mal Lust zu. Deine Neuerwerbung ist da zwar einiges Kompakter, aber du wirst bestimmt bald feststellen das sich der Hauptspiegel durch den Transport schnell verstellt, und wieder zentriert werden muss. Mich würde das Nerven.
    Vor kurzem habe ich mir nun dieses Fernglas zugelegt:
    https://www.teleskop-service.de/Fernglas/Fernglas/8×56/8×56.htm
    Dadurch habe ich wieder viel mehr Spaß am Sternegucken bekommen. Das Ding ist problemlos zu Transportieren, und aufgrund der der großen Austrittspupille ist es sogar in der Stadt gut zu gebrauchen.
    Die vier großen Jupitermonde, Andromeda, oder den Orionnebel kann man damit z.Bsp. schon sehr schön sehen.

  15. #15 Florian Freistetter
    23. Oktober 2010

    @Rat: “Warum versucht du es nicht mal mit einem Fernglas?”

    Wollt ich eigentlich eh. Aber beim Stöbern nach brauchbaren Ferngläsern bin ich dann auf das Firstscope gestossen… Aber mal sehen; vielleicht leg ich mir auch mal noch ein Fernglas zu.

  16. #16 Oliver Debus
    23. Oktober 2010

    @ Florian

    bald ist Weihnachten. sss. Vielleicht gibt es dass dann auch wieder für gut 170 Euro bei Aldi. Da hat es ein Vereinskollege gekauft. Da habe ich auch mein Nachtglass von Bresser erstanden…. das hier:

    https://www.meade.de/de/produkte/fernglaeser/product.html?act=pdis&actid=1552080&cHash=626c4de2c15a07e1e482868552e5888e

    hat damals weniger als hundert Euro gekostet.

    Bei Aldi gibt es manchmal gute Sachen für Astronomie. Da habe ich auch zwei tolle Poster für gut 3 Euro geholt.

  17. #17 Oliver Debus
    23. Oktober 2010

    Ne, bei Lidl gibts die Geräte, die Poster aber bei Aldi.

  18. #18 Oliver Debus
    23. Oktober 2010

    @ Florian
    Tipp, auch bei Fernglas an ein Stativ denken. Irgendwann wird schwer. In Verbindung mit einem Campingstuhl oder einer Liege macht das Gucken dann richtig Laune (im Winter am besten mit Schlafsack, damit man nicht erfriert).

    Drehbare Sternkarte ist auch sinnvoll. Stelarium hast Du ja.

    Für I-Phone Besitzer gibt es jetzt auch ein Redshift-App (oder es kommt bald). Habe ich auf der Buchmesse in Frankfurt gesehen und schon etwas für von S. Fichtner erzählt bekommen.

  19. #19 rolak
    23. Oktober 2010

    Gute Nachrichten von der Preisfront: Hinter dem Okularlink von fatmike182 versteckte sich ein um 160€ günstigerer Zwilling des oben vorgeschlagenen MeadeETX70, 40%^^

  20. #20 Lichtecho
    23. Oktober 2010

    “Aber wenn man dort im Kontrollraum sitzt und das Fernrohr per Computer steuert hat das natürlich wenig mit dem zu tun, was die Amateurastronomen jede Nacht machen.”
    Unterschätze da mal die Amateure nicht. Computersteuerung ist nicht so schwierig. Ansonsten gilt: Astronomie macht mit anderen viel mehr Spaß und dann spielt das Geld auch kaum noch ne Rolle. Daher schlage ich vor, sucht mal nach Astrovereinen und Volkssternwarten in Eurer Gegend.

  21. #21 Jozsef Kovacs
    23. Oktober 2010

    Ohne für einen bestimmten Händler Werbung machen zu wollen, aber beim Link unten gibt’s das FirstScope mit vernünftigen Okularen, denn die standardmäßig mitgelieferten taugen nicht wirklich was:

    https://www.intercon-spacetec.de/produkte/kategorie/produktkategorie/dobson/produkt/firstscope_76_dl/

  22. #22 Florian Freistetter
    23. Oktober 2010

    @Lichtecho: “Unterschätze da mal die Amateure nicht. Computersteuerung ist nicht so schwierig.”

    So wars ja nicht gemeint. Ich meinte, dass man, nur weil man mal an nem großen Profteleskop gearbeitet hat deswegen noch lange keine Ahnung von Teleskopen, Okularen, Objektiven etc haben muss…

  23. #23 JV
    23. Oktober 2010

    Holla, die Laterne ist ja wirklich direkt vor deinem Fenster. 😉

    Ich müsste mein Teleskop auch mal wieder auspacken, es schlummert seit Jahren in seinem Karton….. Hoffentlich ist noch alles dicht!

  24. #24 Andreas Hänle
    23. Oktober 2010

    Wegen passendem Okular hab ich folgenden Tip:
    https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1378_Zoom-Okular-7mm-bis-21mm-Brennweite—1-25—-Deluxe-Version.html
    Ich hab das Ding selber (baugleicher Typ) und bin echt zufrieden. Allen Unkenrufen zum Trotz vonwegen “Zoomokulare taugen nix” ist es mein meistbenutztes Okular, man spart sich einfach das Wechseln.

  25. #25 Lichtecho
    23. Oktober 2010

    @JV “Hoffentlich ist noch alles dicht! ”

    Ist das ein Unterwasserteleskop? 😉

  26. #26 Eddy
    23. Oktober 2010

    @Florian

    Ich würde mir eine Canon zulegen und folgenden Blog aufsuchen:

    https://www.traumflieger.de/forum/viewtopic.php?t=14741&sid=556300b38cb809a7677a318af6c97e34

    Ich bin von Natur aus eher nervös und habe einmal versucht den Saturn durch ein einfaches Teleskop zu sehen. Es war fest auf einem Stativ montiert und der Saturn flog dauernd aus dem Bild, wie der Ball beim Pong. Sobald mein Freund neu ausgerichtet hatte und ich das Auge am Okular hatte ztterte das Teleskop schon wieder und alles was ich sah war eine Art blassblauer zitternder Fleck. Nach dem vierten Mal gab ich es auf und schwor mir so etwas nur noch in einem Observatorium mit automatischer Nachführung zu tun. 😉

    Vielleicht auch mal reinsehen :

    https://astrofotografie.hohmann-edv.de/grundlagen/einsteigen.teleskopwahl.php

    “Ein Beispiel: Jupiter im 60mm-Refraktor, Webcamaufnahme

    Mit einer guten Barlowlinse, einer preisgünstigen Webcam und einer geschickten Bildbearbeitung kann man unseren Gasriesen mit diesen einfachen Mitteln durchaus so darstellen, wie links abgebildet.”

  27. #27 Siggi
    23. Oktober 2010

    Also für einen Doktore bist du ja ein richtig armer Hund. Wenn ich das mal so nebenbei sagen darf.

  28. #28 Florian Freistetter
    23. Oktober 2010

    @Siggi: “Also für einen Doktore bist du ja ein richtig armer Hund. Wenn ich das mal so nebenbei sagen darf. “

    Ist das finanziell gemeint? Tja – als Astronom bzw. generell Uni-Mitarbeiter wird man halt nicht reich…

  29. #29 rod
    23. Oktober 2010

    Ein Teleskop ist immer eine gute Entscheidung!

    Habe meines, ein Skywatcher Dobson, Durchmesser 200mm und Brenntweite 1200,00
    nun knapp seit einem Jahr und es hat mir schon viel Freude bereitet.
    Ist im Prinzip auch ein Einsteigergerät und kostet ca. 300-400 Euro je nachdem was man noch an Zubehör mitnimmt.
    Gekauft bei https://www.teleskop-express.de/shop/

    Link Teleskop:
    https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1992_Skywatcher-Skyliner-200P—Parabol-Dobson-200-1200mm.html

    Die muss ich echt loben, die Beratung ist spitzenklasse auch fürs Zubehör, die Leute kennen sich echt aus.

    Die Dobson generell halte ich für super, Dobson ist die Montierung, die aus einer recht einfachen, aber stabilen Holzkonstruktion besteht. Vorteil, diese kostet “nur ein paar Euro” und man kann mehr Geld in ein großes und auch schweres Teleskop investieren. Will man sonst eine richtige Montierung die evtl. sogar computergesteuert läuft und man hat ein schweres Teleskop, so kostet alleine eine gute Montierung schon über 400 Euro.

    Ich wohne auch in der Stadt und es ist relativ hell durch die Umgebung, aber mit so einem großen Ding sieht man trotzdem sehr viel. Hat man es aber mal an der See oder in den Bergen dabei ist das Resultat noch viel beeindruckender.

    Nachteil, es ist relativ schwer mit über 30kg. Es passt gerade so in meinen Audi A4 rein, muss aber die Dobson Box abmontierne, dass ist in 2 Min. geschehen.

    Die Wahl des richtigen Teleskops ist eine Wissenschaft für sich. Richtig gute Geräte gibt es nicht unter ein paar Tausend Euro – aber auch mit den günstigen kann man seinen Spass haben wenn man keine übertriebene Erwartungshaltung hat, wie z.B. vor dem innerlichen Auge die Bilder von Hubble.
    Wie Florian schreibt muss man echt viel berücksichtigen, Standort, Transport, aber auch was es an Zubehör gibt und was es kostet. Man darf nicht vergessen, dass die Okulare das A und O sind. Gute kosten eingie hundert Euro und sind somit oft fast gleich teuer wie das Teleskop – aber auch hier gilt wieder das gleiche, es gibt auch für weniger brauchbare Sachen, aber bei Okkularen sollte man nich so sparen.

  30. #30 Pete
    23. Oktober 2010

    Bei den ganz billigen Teleskopen sind die Okulare oft nicht verguetet.
    Ist das bei dem Firstscope auch so?
    Als stolzer Besitzer des”Standard-Kaufhausreflektors” mit 60mm Spiegel habe ich herausgefunden, dass zumindest mein Spiegel so schlecht nicht ist, aber die fehlende Verguetung der Okulare sorgt fuer Bilder unterhalb des Optimums, man sieht, dass da Licht in der Optik herumvagabundiert.
    Ansonsten geht das Ding ganz gut, damals bei der groessten Marsnaehe konnte man schoen dessen Polkappen sehen.

    Die Montierung ist nicht so der Knaller, aber ich bin inzwischen der Meinung, das aeltere Holzstativ ist besser als das Alustativ, das etwas spaeter kam. Es hat eine hoehere innere Daempfung.

    Pete

  31. #31 Lichtecho
    24. Oktober 2010

    Ich stimme rod zu, ein Dobson ist ein ideales Einsteigergerät, da es viel Öffnung für relativ wenig Geld bietet. Dass die Dobson sperrig sind ist ein Nachteil, den aber die etwas gehobenere Modelle der Lightbridge-Serie von Meade oder auch die Dobsons von https://www.hofheiminstruments.com/ sehr elegant begegnen.
    Wer allerdings von vorneherein weiß, dass er auch Astrofotografie betreiben will, sollte eher zu einer Maksutov-Cassegrain-Bauweise greifen von Herstellern wie Meade oder Celestron. Ja, das ist echt eine teure Anschaffung. Allerdings muss man sich so ein Teleskop im Grunde auch nur einmal im Leben kaufen, wenn man es gut behandelt.

    Außerdem bleibt mein Tipp von oben: Schließt euch mit anderen zusammen, geht in einen Verein, das ist fast für umme und man hat in der Regel einen festen Beobachtungsplatz.

  32. #32 asde
    24. Oktober 2010

    Weiter oben wurde schon das Meade ETX erwähnt. Es war mein erstes Teleskop, ich habe es seit Jahren und bin immer überglücklich damit.
    Dazu noch ein schweres Stativ (z.B. Manfrotto) – und ab gehts auf die Wiese in der Nacht. Weiterer Vorteil: 2 verschiedene Okularanschlüsse (seitlich und hinten), man kann seitenrichtig beobachten (und fotographieren), man erhält somit auch mal eben ein 1200 mm Teleobjektiv für die Digicam…
    Viel Spass beim Beobachten

  33. #33 Quh.
    24. Oktober 2010

    kleine Korrektur: Institut für Geowissenschaften

    Aber wir Geophysiker sitzen da auch drin 😉

  34. #34 Martin
    24. Oktober 2010

    Ach, wie gern würde Ich auch mal wieder den Sternegucker mimen.
    Ich fürchte nur, dass Ich hier in Berlin daran nicht viel Freude haben werde, der verfluchten Lichtverschmutzung sei dank.
    Und für die 3-4 Male im Jahr, die Ich bei meinen werten Eltern vorbeischaue (nur kleine Dörfer, Mitternachts gehen sämtliche Straßenlampen aus) lohnt die Anschaffung wohl leider auch nicht.

  35. #35 Frank D
    25. Oktober 2010

    Staun! Bei meinem Studium, Mitte der 80er, gehörten im astronomischen Praktikum (Grund- und Fortgeschritten) noch astronomische Beobachtungen dazu. Auf dem Dach des Gebäudes NB (Physik & Astronomie, Uni Bochum) stand (und steht, glaube ich) deshalb ein kleines Observatorium mit nem 60 cm Cassegrain, das wir zu Versuchen dann auch mit verschiedenen Messinstrumenten ausstatten mussten. Von der Pieke auf, sozusagen 🙂

  36. #36 klauszwingenberger
    25. Oktober 2010

    300 mm Brennweite sind natürlich nicht viel, hohe Vergrößerungen sind also kaum möglich. Oder um den Preis sehr kurzer Okularbrennweiten – wie etwa bei dem 4 mm-Oku. Der Einblick in die winzige Augenlinse, vermutlich auch mit minimalem Augenabstand dürfte, sagen wir mal, unkomfortabel sein. Im Grunde ist das eine Optik, die für großflächige Strukturen, insbesondere Milchstraßenobjekte, besser geeignet ist, als für Planeten.

    Unter den Okularen fehlt eines für die Vergrößerungen um 40-fach. Das entspricht einer Oku-Brennweite um die 12 bis 13 mm. Vielleicht ist es sinnvoll, die Aufrüstung an dieser Stelle zu beginnen. Ach ja: gar nicht teuer, aber sehr empfehlenswert ist ein Stück silberfarbene Sonnenschutzfolie, die man vor die Öffnung spannt. ICS in Augsburg oder Baader Planetarium bieten so etwas an. Einen passenden Rahmen für die Tubusöffnung kann man mit einem Pappstreifen selber basteln. Der Preis dürfte bei der benötigten Größe 10 bis 15 Eur. nicht übersteigen. Lichtverschmutzung spielt bei der Sonnenbeobachtung keine Rolle 😉

  37. #37 Christian 2
    25. Oktober 2010

    @ klauszwingenberger: Ich hab das Ding auch seit einem Jahr daheim. Könnt ihr denn noch Okulare empfehlen, mit dem man selbst mit diesem kleinen Ding etwas höhere Vergrößerungen fahren kann?
    Wie sieht es da z.B. mit einem hochwertigen 2,5 mm Okular aus?
    Lohnt sich die Investition? Und falls ja, in welchem Preisbereich?

  38. #38 Oliver Debus
    25. Oktober 2010

    Auf dieser Seite kann man sich Vergrößerungen berechnen lassen.
    Ich würde die Sache mit der Vergrößerung aber nicht überstrapazieren, denn die größtmögliche Vergrößerung läßt sich in der Regel nur bei perfektem Seeing einsetzen. Und das hat man leider nur sehr selten. Also wenn man nicht schon solche Okulare mit geringer Brennweit hat, dann würde ich vom Kauf abraten. Zumal nur noch wenig Licht durchkommt. Und ein hochwertiges Okular bei solch einem kleinen Teleskop ist ein bischen wie mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    https://www.star-shine.ch/astro/vergr%F6sserung.html

  39. #39 klauszwingenberger
    25. Oktober 2010

    @ Christian 2
    Hochwertige Okulare kosten ein mehrfaches dieses Teleskops. Ich gehe mal davon aus, dass Celestron einen Namen zu verlieren hat und schon mal keinen Schrott mit Plastiklinsen dazugepackt hat (so was gibt es tatsächlich!). Leistungssteigerungen wären am ehesten mit Vixen LV-Okularen drin, die sind noch erschwinglich. High-End-Okulare in der Klasse ab 150 Eur pro Stück scheiden sicher aus, der Aufwand wäre abgesehen vom Preis auch unwirtschaftlich und unverhältnismäßig.

    Wie ich schon schrieb, ist das optische Design eher etwas für großräumige Beobachtungen, etwa entlang der Milchstraße. Da kann man mit der Vergrößerung von 40-50-fach eine ganze Menge herausholen. Viele “leichtere” Sternhaufen lösen sich auf, nähere Galaxien zeigen sich als flächige Objekte, der Orionnebel bekommt Ausdehnung und etwas Struktur. Für Planeten ist bei den hohen Vergrößerungen das Gesichtsfeld im 4mm-Oku auch schon sehr klein, man muss ständig hinterherschubsen.

  40. #40 Bullet
    25. Oktober 2010

    und schon mal keinen Schrott mit Plastiklinsen dazugepackt hat (so was gibt es tatsächlich!).

    *traurignick*

    Welchen Durchmesser haben die Okulare eigentlich? Die Abbildungen sehen mir nicht nach 1,25″ aus. Eher weniger. Und in den technischen Daten steht sogar “1/4″-Okular”. Das kann doch nur ein Typo sein.

    Und als Zusatz für Christian 2:
    ich hab mein 20cm/1000mm-Newton mit 2″-Okularen bereits beim ersten Durchgucken geliebt. Okay, die Okulare sind teuer – aber man glaubt nicht, was das für eine Gesichtsfelderweiterung ist. Kein Vergleich zu irgendwelchen Mini-Popel-Gucklöchern. Ich hab nur Schmerzen mit Fragen nach so knappen Sachen wie 2,5mm-Okularen, weil ich noch weiß, wie das 4mm-Okular an meinem alten 7,6cm/700mm aussah. Okay, das waren jene erwähnten Plastiklinsen, aber damit hat Sterngucken wirklich keine Freude gemacht. Und kurze primäre Brennweite plus Brachial-kurz-Okular ist auch nicht soooo toll. Die Abbildungsleistung ist eben echt fürn Po.

  41. #41 klauszwingenberger
    25. Oktober 2010

    Für einen Moment hab ich an eine Barlow-Linse gedacht. Die Abbildung wird davon zwar nicht besser, aber ehe ich in ein mäßiges 4er oder 2,5er Okular hineinkrieche, nehme ich lieber die und ein etwas längeres Okular…

  42. #42 Cyrano
    25. Oktober 2010

    Ich habe mir, nachdem ich hier den Hinweisen im Jupiter/Ufo-Artikel folgend einige Tage lang die Monde mit einem Fernglas bestaunt habe genau das hier beschriebene Gerät zugelegt, und ich bin relativ zufrieden. Die von erfahrenen Amateurastronomen beschriebenen Nachteile mögen bestehen, und wenn Zeit, Geld und Enthusiasmus zusammenkommen, wird wohl irgendwann ein größeres Teleskop fällig sein. Aber die kompakte Bauweise & die einfache Bedienung sind für jemanden, der gerade ein wenig anfängt zu beobachten doch nicht zu unterschätzende Pluspunkte. Es geht halt ähnlich schnell wie mit nem Fernglas, fühlt sich aber irgendwie … professioneller (;-)) an. Hinzu kommt, dass man es wirklich überall mit hin nehmen kann, Leute durchgucken lassen & Interesse wecken…

  43. #43 Getwitterwolke
    25. Oktober 2010

    Ich besitze leider noch kein Teleskop, richtig in die Sterne geguckt habe ich demnach noch nicht, immer nur durch Red Shift 🙁
    Aber danke für den Artikel und den Tipp, werd ich mir demnächst vielleicht auch mal eins zulegen, ist ja wirklich bald Weihnachten^^

  44. #44 Threepoints...
    30. Oktober 2010

    “Und – dank eines seltsamen Studienplans der zu meiner Zeit noch aktiv war – habe ich sogar mein Astronomiestudium beendet, ohne in meinem Leben jemals durch ein Teleskop gesehen zu haben. ”

    -> Das klingt aber doch schon merkwürdig unpraktisch und absurd. Aber scheinbar machte es keinen Abbruch in der Laufbahn eines Astronomen…! Es reicht heute scheinbar wirklich, dass alles, was wir machen, nur simmuliert wird. Ein Vollkontakt braucht es fast niergends mehr. Aber die Bedienung eines großen Observatoriums ist zwar ein Vollkontakt, nur aber über viele zwischengeschaltete Werkzeuge, die einen entsprechenden Abstand zur eigendlichen “Linse” oder Spiegel (oder Antenne) verschaffen, der diese Nähe zum Gerät und seiner Funktion verhindert.

    Allerdings mag der Hobby-Astronom viele schöne Dinge zu sehen bekommen. Aber der hauptteil der Astronomie wird ja heute abseits der Optik bearbeitet. Das Bild eines teleskops ist ja nur noch ein kleiner Teil der Astronomie – leider. leider kann sie derzeit nicht mehr so recht mit den anderen Werkzeugen konkurieren. Vielleicht wird es irgendwann wieder konkurenzfähige Instrumente geben, welche ebenso weit und Detailreich abbilden können, wie es bei anderen möglich ist – wobei das ja wegen einigen Grundlagen nicht möglich ist/sein dürfte.

  45. #45 Florian Freistetter
    30. Oktober 2010

    @Threepoints: “Das klingt aber doch schon merkwürdig unpraktisch und absurd. “

    War aber so… im Astronomiepraktikum haben wir damals nicht wirklich Beobachten gelernt sondern mehr die Datenauswertung. Und im zweiten Studienabschnitt hab ich mich dann sowieso für die theoretische Astronomie entschieden. Mittlerweile gibt es ein verpflichtendes Beobachtungspraktikum für alle. Aber das wäre damals auch rein technisch schwierig gewesen. Die Sternwarte selbst hatte damals kein funktionierendes Teleskop mit dem man sowas machen hätte können bzw. hätte man die ganzen Studenten zu einer relativ weit entfernten Aussenstelle karren müssen.

  46. #46 rolak
    30. Oktober 2010

    /Vollkontakt/ star-hugging, Threepoints…?

  47. #47 buur
    31. Oktober 2010

    @ klauszwingenberger
    “Sonnenschutzfolie: Einen passenden Rahmen für die Tubusöffnung kann man mit einem Pappstreifen selber basteln.”
    So ein Rahmen lässt sich auch sehr gut mit einem Stickrahmen (https://www.stickversand.de/show.php?rb=7&nav=2) basteln. Da kann die Folie gut eingspannt werden.
    Den Abstand zum Tubus kann man sehr einfach mit ein bischen Karton ausgleichen. Das ganze ist dan sehr stabiel und das montieren geht schnell und einfach.

  48. #48 Daniel Fischer
    8. November 2010

    Mit Deinem “Spielzeug” hat übrigens gerade Deutschlands experimentierverrücktester Amateurastronom erfolgreich einen Exoplaneten nachgewiesen, dank Transit und CCD-Kamera. Kommt immer drauf an, was man aus einer gegebenen Optik macht. (Ich selbst bin übrigens mit dem – noch deutlich billigeren – Galileoscope des IYA 2009 erheblich zufriedener als mit dem Firstscope, da es als Refraktor eine wesentlich bessere Bilddefinition bringt als der eher mäßig geschliffene Firstscope-Hauptspiegel, der [oft? immer?] unter sphärischer Aberration leidet. Mond und Jupiter z.B. zeigen trotz nur 50 mm Öffnung erheblich mehr Details.)

  49. #49 Mathias
    13. November 2010

    N’Abend!

    Ich habe mir das Firstscope nun ebenfalls zugelegt und eben konnte ich es zum ersten Mal auprobieren. Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass man sogar die Jupiter-Monde erkennen könnte. Allerdings wurde das Erlebnis durch zwei ausgeliehene Vixen-Okulare nochmal um erheblich gesteigert. Sollte es auch, schließlich war jedes Okular teurer als das Firstscope… Und morgen suche ich M31….