Heute ist Halloween! Zur Einstimmung habe ich gestern schon was über den Geisterkopfnebel geschrieben; heute möchte ich etwas über die astronomischen Ursprünge dieses Festes erzählen. Denn – auch wenn manche anderes glauben – Halloween ist kein Feiertag der von der amerikanischen Industrie erfunden wurde sondern einer mit einer langen Tradition.

Über die Jahreszeiten habe ich hier schon öfter geschrieben – über den Frühling, den Sommer, den Herbst – hmm, den Winter hab ich bis jetzt irgendwie ausgelassen. Aus astronomischer Sicht beginnen die Jahreszeiten an den Tagen der Sonnenwenden bzw. Äquinoktien. Eine “Sonnenwende” findet statt, wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn den größten Abstand vom Himmelsäquator (das ist der auf den Himmel projizierte Äquator der Erde) hat.

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Der Himmelsäquator ist hier in rot zu sehen; gelb ist die scheinbare Bahn der Sonne die als “Ekliptik” bezeichnet wird. Steht die Sonne auf diesem Bild am höchsten über dem Äquator, dann beginnt auf der Nordhalbkugel der Sommer; steht sie am tiefsten unter dem Äquator, dann fängt der Winter an (auf der Südhalbkugel ist es umgekehrt). Die Punkte, an denen sich Äquator und Ekliptik schneiden nennt man Äquinoktialpunkte. Es sind die Punkte der Tag-und-Nachtgleiche und sie markieren den Frühling- bzw. Herbstanfang.

Aber nicht immer wurden Tag-und-Nachtgleichen bzw. Sonnenwenden als Anfangspunkte der Jahreszeiten verwendet. Für die Kelten stellten diese Punkte den Höhepunkt bzw. die Mitte der jeweiligen Jahreszeiten dar; der Anfang lag dann logischerweise genau zwischen Äquinoktium und Sonnenwende. Diese “cross-quarter-days” (mir fällt grad der korrekte deutsche Ausdruck nicht ein) markieren auch heute noch einige kleinere Feiertage. Anfang Februar feierten die Kelten zum Beispiel das Imbolg-Fest das damals den Frühlingsanfang markierte. Die christlichen Kirchen übernahmen diesen Tag als Mariä Lichtmess, das am 2. Februar gefeiert wird. In den USA und Kanada begeht man an diesem Tag den Groundhog Day (ja, der “Murmeltiertag” wurde nicht extra für den Film erfunden…).

Zwischen unserem Frühlings- und Sommeranfang feierte man bei den Kelten Beltane und auch heute noch gibt es überall am 1. Mai entsprechende Feierlichkeiten (und am Tag davor die Walpurgisnacht). Mitten in unserem Sommer; zwischen Sommer- und Herbstanfang gab es bei den Kelten das Fest, das den Herbstanfang markierte: Lughnasadh. In der englischsprachigen Welt gibt es heute am 1. August manchmal noch den Lammas Day; eine Art Erntedankfest.

Und dann ist da noch Samhain. Dieses Fest markierte bei den Kelten den Winteranfang und es lag genau zwischen Herbst-Tag-und-Nachtgleiche und Wintersonnenwende. Was genau nun die Kelten an diesem Tag gemacht haben und welche Traditionen sich im Laufe der Zeit daraus entwickelt haben ist immer noch umstritten. Aber Anfang November gibt es heute jedenfalls die christlichen Feiertage Allerheiligen und Allerseelen und am 31. Oktober feiert man Halloween!

Also: wer heute Kürbisse schnitzt, sich gruselig verkleidet, die Kinder Süssigkeiten sammeln schickt oder sonst irgendwas Halloween-mäßiges macht, der begeht ein Fest, dessen Tradition lange zurückreicht. Und auch wenn man es heute völlig anders feiert als vor tausenden Jahren: der astronomische Hintergrund ist immer noch gleich!


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Halloween-Karte von 1904

Kommentare (46)

  1. #1 Wolfgang Schneider
    31. Oktober 2010

    Komisch, dass sie schreiben…

    > Halloween ist kein Feiertag der von der
    > amerikanischen Industrie erfunden wurde
    > sondern einer mit einer langen Tradition.

    … und dann jede Erklärung schuldig bleiben. Sagen sie doch einfach, wie es ist: Halloween ist eben KEIN Feiertag mit langer Tradition!

  2. #2 r-m-d
    31. Oktober 2010

    @Wolfgang Schneider: Dann machen sie es doch nicht genauso falsch und erklären sie uns doch, warum es dein KEIN Feiertag mit Tradition ist.

  3. #3 r-m-d
    31. Oktober 2010

    Es sollte übrigens “denn” und nicht “dein” heißen.

  4. #4 Florian Freistetter
    31. Oktober 2010

    @Wolfgang Schneider: Lesen sie doch einfach mal den Artikel den ich geschrieben habe.

  5. #5 Oldtimer
    31. Oktober 2010

    Es geht nur ums Geld. alles andere spielt keine Rolle.

  6. #6 S.S.T.
    31. Oktober 2010

    @F.F.

    Hübsch erklärt.

    Und nur so als pers. Anmerkung, da ich niemandem sein Halloween verderben möchte. Was mich stört, ist der Import und Export von regionalen bzw. nationalen Festivitäten. Was hat z.B. das Stuttgarter Weinfest in Hamburg verloren und in Stuttgart der Hamburger Fischmarkrt? Beides sind gut ‘begründete’ lokale Traditionen, im Austausch hingegen Fremdkörper. Ein ähnlicher Exportschlager ist das Münchner Oktoberfest. Ich finde, dass solche lokalen Traditionen zu einer Beliebigkeit verkommen, weil eben bei den Importländern die ‘lange zurückreichende Tradition’ fehlt.

    Ich fürchte Wiki bringt es ziemlich genau auf den Punkt, was Im- und Export angeht:

    Aus Nordamerika kamen die Halloween-Bräuche aufgrund von kommerziellen Interessen nach Europa, wo sie einen fröhlichen und weniger schaurigen Charakter als in Nordamerika haben.

    @Wolfgang Schneider
    Zu den Ursprüngen von Halloween gibt es offensichtlich sehr unterschiedliche Meinungen. Genauso offensichtlich hat es in Irland in der Tat eine lange Tradition. Im 19. Jhd. wurde es von Auswandern in die USA ‘eingeschleppt’, dort mit der Zeit aufgenommen und modifiziert. Man kann also selbst bei der dürftigen Quellenlage durchaus von einer langen Tradition sprechen.

    ———————————

    Halloween kann sich mit der Zeit ebenfalls zu einem trad. Fest in Dt. entwickeln, mit dt. Prägung. Genauso wie im Zeichen der Erderwärmng in Hamburg Weinanbau möglich wird und in dem damit verbundenen Meeresspiegelansties in Stuttgart der Hochseefischfang.

    Nee, der Festexport ist in erster Linie komerziellen Interessen geschuldet.

  7. #7 Florian Freistetter
    31. Oktober 2010

    @Oldtimer: “Es geht nur ums Geld. alles andere spielt keine Rolle. “

    Ja, gar nicht so wie Weihnachten zu Beispiel, wo Geld üüüüberhaupt keine Rolle spielt.

    Manche Menschen haben tatsächlich einfach Spaß an manchen Festen, ohne dabei viel Geld auszugeben und sie haben sogar Spaß an Festen, die keine lange lokale Tradition haben… Mit Traditionen ist es wie mit der Sprache: man kann sie nicht “schützen”. Tradition (und Sprache) wird von Menschen gemacht und das was sich durchsetzt ist dann eben die Tradition.

  8. #8 Mithos
    31. Oktober 2010

    An diejenigen, welche Halloween als reinen Kommerz-Feiertag abstempeln: Welcher Feiertag, mit oder ohne lange Tradition, wird denn heute nicht kommerzialisiert?

  9. #9 S.S.T.
    31. Oktober 2010

    @F.F., @Mithos

    Komerziallisiert wird alles. Ein weiteres Beispiel, was Dt. angeht, ist der Valentinstag.

    Nochmals, ich will niemandem den “Spaß an manchen Festen” verderben, soll doch jeder feiern was er will und wie er will.

    Ich finde es nur schade, dass von langen Traditonen nach dem Export regelmäßig nur ein fader Abklatsch bleibt, so wie statt Organensaft, frischgepresst, Liomonade mit Orangensaftaroma.

  10. #10 Kuchlbacher Rudolf
    31. Oktober 2010

    @Mithos

    Naja – vielleicht “Maria Himmelfahrt”? Bis dato hab ich jedenfalls noch keine Schoko-Madonnen in den Läden, als Jungfrauen verkleidete Kinder auf den Straßen, oder besonderen Schmuck an Häusern, Geschäften, etc. bemerken können….
    Kommt aber vielleicht auch noch – mit “do it yourself-himmelsauffahrung” oder Marienerscheinungen zum Selberbasteln, wer weiß?

  11. #11 ketam1n
    31. Oktober 2010

    “Was mich stört, ist der Import und Export von regionalen bzw. nationalen Festivitäten. Was hat z.B. das Stuttgarter Weinfest in Hamburg verloren und in Stuttgart der Hamburger Fischmarkrt? Beides sind gut ‘begründete’ lokale Traditionen, im Austausch hingegen Fremdkörper.”

    Über sowas machen Sie sich ernsthaft Gedanken? Ganz einfach: Die einen wollen sich ins Nirvana beamen und die anderen Geld verdienen 😉 Man braucht doch keine Begründung um sich zu besaufen.

  12. #12 S.S.T.
    31. Oktober 2010

    @ketam1n

    Mach ich mir halt. Ich mach mir desweiteren über viele andere Dinge, die hier nicht auf der Liste stehen, Gedanken.

    Selbst über Ihren Nick, mit ‘i’ statt “1”, muss ich mir gelegentlich Gedanken machen.

  13. #13 JS
    31. Oktober 2010

    … wenn man gestern, am Tag vor Halloween, in diversen großen Einkaufszentren seine Runden drehte, dann musste man sich ernsthaft die Frage stellen, ob denn heute nicht bloß Halloween, sondern auch schon Weihnachten gefeiert wird…

  14. #14 m.l.
    31. Oktober 2010

    … und der Reformationstag, der heute eigentlich ist, wird vergessen. Weihnachten ist kommerz, Haloween genauso. Da, wo es was zu feiern gibt, sieht der kapitalische Markt Möglichkeiten für verstärkten Umsatz. Die Hintergründe werden dann einfach vergessen oder “passend zurechtgeschnitten”. Es wird an jeder Ecke versucht, dieser Unzucht auch noch Tribut zu zollen, also auch hier.

  15. #15 Tomtom
    31. Oktober 2010

    Alter amerikanischer Witz:

    Warum verwechseln Informatiker Halloween immer mit Weihnachten?
    31 Oct = 25 Dec

    Tomtom

  16. #16 Florian Freistetter
    31. Oktober 2010

    @m.I. “Es wird an jeder Ecke versucht, dieser Unzucht auch noch Tribut zu zollen, also auch hier. “

    Ich habe hier den astronomischen Hintergrund von Halloween beschrieben. Wenn du das für “Unzucht” hälst und Menschen die gerne feiern so grauenhaft findets, dann kann ich dir leider auch nicht helfen.

  17. #17 Lars Fischer
    31. Oktober 2010

    Tststs, “Unzucht”… Entweder der Autor des Kommentars ist Zeuge einiger wirklich seltsamer Halloween-Bräuche geworden, oder er sollte schnell noch mal nachschlagen was es mit der Unzucht tatsächlich auf sich hat. Offensichtlich hat das mit der Aufklärung da nicht ganz funktioniert.

    Anyway, ich glaube, wenn bei Festtagen von Kommerzialisierung gesprochen wird, trifft das die Sache nicht so ganz. Was die meisten Leute meines Erachtens stört ist eher die, wie soll man sagen, “Eventisierung”, im Sinne der Erwartungshaltung, einen Feiertag in einer bestimmten Weise, nach bestimmten (externen) Konventionen zu begehen. Es sind ja gerade nicht die Händler, die einen zwingen, bestimmte Accessoires zu kaufen.

    Schöner Beitrag auf jeden Fall.

  18. #18 noch'n Flo
    31. Oktober 2010

    Viel spannender als die Frage, ob man Feiertage importieren sollte oder nicht, finde ich den Umstand, dass Halloween/Samhain bei den Kids immer mehr den St.-Martins-Tag verdrängt.

    Waren es vor rund 10 Jahren meist noch der 10. oder 11. November (je nach Region bzw. dort vorherrschender Konfession), an dem die Kinder von Haus zu Haus gingen, sangen und Süssigkeiten einsammelten, so kommen sie heute meistens schon am 31. Oktober – und wie ihre amerikanischen Vorbilder meist schaurig verkleidet.

    Als guter Pastafari werde ich mir also gleich mal meine Augenklappe aufsetzen, meinen toten Papagei auf die Schulter schnallen und nach draussen gehen, um ein paar Süssigkeiten zu verteilen… Arrrh! 😉

  19. #19 Oliver Debus
    31. Oktober 2010

    Also wer hier noch ein bischen was zum historischen Hintergrund von Halloween wissen möchte, den lade ich herzlich gerne in meinen Blog bei TaunusBlogger ein.
    Dort findet ihr auch ein paar Gedanken zum Reformationstag und welche Bedeutung er für die Naturwissenschaft hat.

  20. #20 Heidenkrieger Toth
    1. November 2010

    Na ich bin ja eher der Meinung, daß es in Germanien viel zu wenig Feiertage gibt, also das die “heißgeliebte” christliche Kirche viel zu wenig übernommen hat !! ;-P

    z.Bsp. Thors Fest (Mitte Januar). – auch wenn´s keinen gesicherten wissenschaftlich-geschichtlichen Hintergrund gibt – ´nen Grund zum Feiern gibt´s allemal … hehe

    … oder wie wär´s hiermit … “Ernting Hörmeitidr” (Thor wird gerufen, um gutes Wetter zu bekommen, damit die Ernte nicht vernichtet wird.)

    … oder hier … 2. Disenopferfest – u.a. um die Ahnen zu ehren.

    … warte ma – hier … die Rauhennächte, gleich mal 12 Tage & Nächte in Folge vom “Hamsterrad” befreit …. hallelujah

    P.S. Ich finde auch, man sollte kein Fest aufgrund seiner Kommerzalisierung “verteufeln” – in Zeiten der Diktatur des Geldes wohl ein notwendiges (riesengroßes) Übel – aber kein Grund sich den Spaß verderben zu lassen. 😉

  21. #21 TheBug
    1. November 2010

    @noch’n Flo: St. Martins ist doch eher eine katholische Erscheinung? Als Berliner habe ich das jedenfalls in meiner Kindheit nie mitbekommen.

    @m.l.: Mach Dich mal locker. Reformationstag ist ja in so fern als er einen wichtigen Schritt in der Aufklärung bedeutet nicht ganz unwichtig, aber als Feiertag nur für die Leute wichtig, die in der Religion hängen geblieben sind, statt in der Neuzeit anzukommen. Amen.

  22. #22 Jürgen Bolt
    1. November 2010

    Der Beitrag wird von sciencebolgs als Topthema so beworben: “Nach keltischem Brauch beginnt damit eben das dunkle Halbjahr.” “Halbjahr” ist falsch, es muß Vierteljahr heißen.

  23. #23 m.l.
    1. November 2010

    Der Reformationstag hat geschichtliche und kulturelle Auswirkungen bis heute. Es ist per se nicht nur ein Fest für “reformierte” Christen, sondern auch ein wichtiger und prägender Einschnitt in die deutsche und europäische Geschichte.
    Dieser Artikel hier passt genauso auf den 30.10 oder den 1.11, ist also nicht taggebunden.

    Es ist einfach inakzeptabel, einen solchen Tag hier zu huldigen, der rein gar nichts mit unserer gewachsenen Kultur zu tun hat. Der Handel verspricht sich mehr Umsatz und daher wird dieses “Fest” hier in Deutschland verkommerzialisiert und “beworben”. Es wurde ursprünglich weit aus weniger von der Bevölkerung hier “eingeschleppt”, als es vom Kommerz beworben wurde.

    Ich feier oft und gerne, dazu braucht es nicht unbedingt einen gewichtigen Anlass. Dennoch sollte man sich nicht vor dem Kapitalismus verbeugen und ein wenig gegensteuern, wo es passt.
    Derweil gehe ich mal mein Teleskop aufstellen…

  24. #24 Florian Freistetter
    1. November 2010

    @m.I.“”Es ist einfach inakzeptabel, einen solchen Tag hier zu huldigen, der rein gar nichts mit unserer gewachsenen Kultur zu tun hat. “

    Was soll denn das jetzt? Wenn ich hier etwas zur sphärischen Astronomie und Kalenderkunde schreibe, dann “huldige” ich gar nicht. Und wenn dir Halloween so auf die Nerven geht, dann hast du Pech gehabt. Wenn die Menschen feiern wollen, dann feiern sie. Und der Reformationstag ist vielen Leuten eben egal. Mir zum Beispiel (Übrigens auch Allerheiligen und Allerseelen; soll keiner sagen, ich hätte speziell was gegen Evangelen)

  25. #25 Thomas J
    1. November 2010

    @m.l.

    Abgesehen davon, dass ich diesen Halloweenquatsch auch total doof finde…
    was für einen Unterschied macht es für einen 5jähirgen ob Halloween bei uns seit 5 Jahren oder 500 Jahren gefeiert wird?

  26. #26 TheBug
    2. November 2010

    Kommt jetzt als nächste die christlich geprägte Leitkultur? Luther war definitiv eine wichtige geschichtliche Figur, Einstein auch und auch viele andere. Gibt es deswegen einen Feiertag für die Relativitätstheorie, oder die Evolutionstheorie?

    Ich lasse mir jedenfalls nicht vorschreiben was ich feiern darf und was nicht und schon gar nicht anhand von irgend welchen komischen Vorstellungen was jetzt unser so wertvolles kulturelles Erbe sein soll.

  27. #27 togibu
    2. November 2010

    Mich nervt diese Klinge- und Bettelei jedenfalls gnadenlos, und das mit jedem Jahr mehr. Der Gipfel sind dann die Eltern, die im Hintergrund zu sehen sind, und offenbar auf die Kleinen aufpassen…
    Ich bin dazu übergegangen, an die Türklingel ein Schild zu hängen: “Bitte nicht klingeln, Kleinkind schläft”. Das hilft meistens, allerdings werde ich da nicht mehr lange glaubhaft sein. Dieses Jahr war ich dann auch noch zu spät dran, und mein 5-jähriger hatte wegen der Sichtung einer (nicht mal besonders scheußlichen) Larve in der darauffolgenden Nacht Alpträume. Halloween: Nein, danke

  28. #28 Florian Freistetter
    2. November 2010

    @togibu: “Mich nervt diese Klinge- und Bettelei jedenfalls gnadenlos, und das mit jedem Jahr mehr.”

    Ach komm… Einmal im Jahr kann man wohl auch Kinder aushalten, die ein bisschen Spaß haben, oder? Und grausliche Dinge die Alpträume verursachen kann man auch an anderen Tagen sehen.

    Ernsthaft: Man mag von Halloween halten was man möchte: aber es steht sicher nicht gleich der Untergang des Abendlandes vor der Tür nur wenn man einmal im Jahr Kürbisse schnitzt und Kinder Süßigkeiten haben wollen…

  29. #29 togibu
    2. November 2010

    @FF
    Zwischen “gnadenlos genervt” und “Untergang des Abendlandes” sehe ich noch einen kleinen Unterschied. Ich finde aber auch, man muss nicht jede neue Mode für gut befinden (und natürlich auch nicht immer einer Meinung sein). Deshalb: Wem es gefällt, dem solls gefallen, mir gefällt es jedenfalls nicht.

  30. #30 Florian Freistetter
    2. November 2010

    @togibu: Der Untergang des Abendlandes bezog sich eher auf die Allgemeinheit der Anti-Halloween-Kommentare. Und natürlich darf dir Halloween nicht gefallen; kein Problem damit. Auch wenn ich die Meckerei meistens nicht nachvollziehen kann.

  31. #31 Basilius
    2. November 2010

    An der Stelle hilft es vielleicht etwas über die kulturellen Hintergründe dieses Festes zu erfahren. Da Halloween ja ein Import aus einer uns manchmal doch recht fremden Kultur ist, hat der US-Amerikaner Scot W. Stevenson in seinem (wie ich finde überaus lesenwerten) Blog darüber einen Artikel geschrieben: USA erklärt: Halloween Von der Warte aus betrachtet kann ich mit Halloween ganz gut leben, auch wenn ich die fortschreitende Kommerzialisierung nicht gut finde. Aber das ist ja kein Problem von Halloween, sondern betrifft jegliche Feierlichkeiten.
    ^_^

  32. #32 Ronny
    2. November 2010

    @togibu
    Es ist ganz einfach. Wenn Kinder von dir Süsigkeiten wollen, dann sag einfach: Hab nichts, sorry. Spätestens nach 3 Jahren kommens nimmer weil sie genau wissen dass es bei dir nichts zu holen gibt. Und wenn sie Blödsinn machen, dann schick den Eltern die Rechnung.

    Sonst soll doch jeder feiern was er will, mich nervt es viel mehr wenn Moralapostel mit erhobenem Finger da stehen und anderen wieder mal sagen wollen was sie zu tun haben.

  33. #33 togibu
    2. November 2010

    @Ronny
    Ich habe kein Problem damit, (eigenen, bekannten und fremden) Kindern Süßigkeiten zu schenken, wirklich nicht. Was mich an Halloween nervt, ist
    a) das ständige Geklingle über Stunden hinweg (und das würde auch nicht wegfallen, wenn ich Deinem Vorschlag folgen würde) und
    b) der zum Ausdruck gebrachte Anspruch: Wir wollen jetzt Süßigkeiten von Dir, weil heute Halloween ist.
    Das mit der Rechnung an die Eltern würde schon daran scheitern, dass die Identität der Kids nicht zu ermitteln ist.

    Eine Frage stellt sich mir noch: Warum verallgemeinern sowohl Florian, als auch Ronny meine Äußerungen, und lesen Sachen heraus, die ich nicht gesagt habe? Von “Untergang des Abendlandes”, “Moralapostel” und “erhobenem Zeigefinger” kann ich in meinen Beiträgen zu diesem Thema jedenfalls nichts finden, ich habe lediglich meine persönlichen Empfindungen geschildert, und gönne im Übrigen jedem seinen Spaß, solange er nicht zu meinen Lasten geht.

  34. #34 togibu
    2. November 2010

    O.K., bei nochmaligem Überfliegen der bisherigen Kommentare stelle ich fest, dass die Äußerungen zu Moralapostel usw. wohl nicht spziell auf mich, sondern zur Gesamtheit der Halloween-kritischen Beiträge gemeint waren. Ich ziehe daher meine Frage zurück.

  35. #35 Oliver Debus
    2. November 2010

    Ich möchte hier noch eine Bemerkung zu Halloween loswerden. Wie ja Florian ja schrieb, geht Halloween auf das keltische Fest Samhain zurück. Die Kelten glaubten, dass an diesem Tag die Verbindung zur keltischen Anderswelt, der Welt der Geister, Feen etc. besonders offen ist. Daraus entwickelte sich keltischen Christentum allmählich der “All Hallows Eve”. Und daraus wurde langsam Halloween.
    Auch wenn ich persönlich den kleinen Quälgeistern nichts gebe, fände ich es aber gut, weiterhin dieses Fest zu feiern und den Kindern ein wenig von dem kulturellen Hintergrund zu erzählen. Und ja, auch die keltische Kultur gehört zu unserer Kultur.

  36. #36 TheBug
    2. November 2010

    @togibu: 5-jähriger? Na dann viel Spaß wenn der nächstes Jahr auch losziehen will Süßigkeiten sammeln…

  37. #37 togibu
    3. November 2010

    @TheBug
    Das hat er mir gestern abend schon angekündigt…

  38. #38 Basilius
    3. November 2010

    Eben. Die Akzeptanz von Halloween dürfte in dem Alter direkt mit der Erkenntnis, daß es dort Süßigkeiten en masse für umme gibt, zusammenhängen…

  39. #39 znEp82
    29. Oktober 2011

    Ich will jetzt nicht bestreiten das Halloween stark kommerzialisiert wird/wurde.
    Aber meiner Meinung nach kam das ‘Mem’ Helloween in den 80,90ern über Roseanne, Simpsons und co hier an und die Generation die das damals als Kinder gesehen haben haben das halt (un)bewusst an die eigenen Kinder weitergegeben. Das das dann so kommerzialisiert wurden ist, ist halt ne Frage des Marktes, da brauch man gar nicht drüber sprechen.
    Just my two cents.
    MfG
    znEp

  40. #40 Wurgl
    29. Oktober 2011

    @znEp82

    In Kürbisse Gesichter schneiden, diese aushöhlen und dann eine Kerze reinstellen kenn ich noch aus meiner Kindheit und das waren die 60er Jahre. Nur der Name war nicht Halloween, kannst du hier nachlesen. https://de.wikipedia.org/wiki/Rübengeistern

    Das was aus der USA rübergeschwappt ist, ist der Name, die Verkleidungen und vielleicht die europaweite Ausbreitung.

  41. #41 znEp82
    29. Oktober 2011

    @Wurgl
    Ah ok, das kannte ich nicht.
    Jetzt weis ich nur nicht, weil ich noch nicht alt genug bin oder weil ich in einer fast-Großstadt(80.000 Ew.) ohne bäuerliche Kultur groß geworden bin.

  42. #42 Wurgl
    29. Oktober 2011

    @znEp82

    Du kennst sicherlich dieses Laterndlfest / Martinslampen etc. von den Kindergärten/der Grundschule. Das gibts wohl auch in größeren Städten soferne dort die Katholen nennenswert vertreten sind. Diesen Brauch würde ich auch in die die gleiche Gruppe der Bräuche einordnen.

    Ja, meine Mutter hat bäuerliche Herkunft. Ihre beiden Schwestern sind auch am Land und bei dieser Tätigkeit geblieben, für sie als jüngste gab es nichts, sie musste in die Ferne ziehen. Aber durch fortwährende Besuche bei der Verwandtschaft hatte ich Kontakt mit diesen Bräuchen — obwohl die Erinnerung eher schwach ist.

  43. #43 znEp82
    29. Oktober 2011

    @Wurgl
    Stimm, das Martinsfest hab ich vergessen.
    Hab schon solange nix mehr mit diesem Verein zu tun das ich gar nicht mehr dran gedacht habe, dass das ja auch in diesem Zeitraum ist.

  44. #44 eiweißpulver soja
    29. Dezember 2012

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  45. #45 emreee
    30. Oktober 2013

    Happy Halloween 😛

  46. #46 Ingo Buth
    Plön
    1. November 2016

    Der 31. Oktober war auch schon mal Weltspartag.
    Nur, um nicht einen ganz anderen und wesentlichen Aspekt zu vergessen. Aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet dreht sich die Welt ums Geld.

    Ich hab mich jedenfalls über all die kleinen Gespenster und Geister an meiner Tür gefreut und freue mich jetzt, weil ich die übriggebliebenen Süßigkeiten selbst vertilgen kann.
    Martinstag war zu meiner Jugendzeit hier im evangelischen Schleswig Holstein nie ein Thema. Trotzdem esse ich ganz gerne eine Martinsgans, auch wenn ich mit den Katholen nun gar nichts am Hut habe.
    Kommerzialisierung oder Lustmaximierung? Mir egal, Hauptsache, es schmeckt.

    Brauchtum scheint in einer globalisierten Welt zu migrieren. So what.

    Und der Reformationstag? Als gesetzlicher und arbeitsfreier Feiertag abgeschafft. Er war der einzige evangelsche Feiertag. Die ganzen katholschen Feiertage wurden hingegen nicht angetastet. Das Protestgeheul seinerzeit war eher verhalten.

    Luther ist mit Sicherheit eine Person der Weltgeschichte, auch wenn er nicht der erste Reformator war. Sein Handeln hatte und hat Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Manche Geschichtswissenschaftler sehen Kontinuitäten von Luther über Friedrich II, Bismarck, Hindenburg bis hin zu Hitler. Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Luther hat sich auch zu wirtschaftlichen Fragen geäußert.
    Das wird man uns 2017 im Lutherjahr mit Sicherheit alles in durchdachten Veröffentlichungen erläutern. Dann soll der Reformationstag ja auch wieder – ausnahmsweise – als Feiertag arbeitsfrei sein.

    Bis dahin und auch danach dreht sich die Welt um die Sonne und ich finde es gut, daß Florian uns den “Sternenhimmel” erklärt und auch ab und an, was in den Lauf der Himmeslkörper hineininterpretiert wird. Darüber braucht man sich nicht zu ereifern.
    Ich sag mal: Danke.