Ich fühle mich grad nicht ganz ausgelastet und deswegen hab ich ein kleines Nebenprojekt begonnen 😉 Nein, genaugenommen hätte ich momentan wegen diverser anderer Projekte nichtmal ausreichend Zeit für dieses Blog… Aber so ist es halt mit der Prokrastination; gerade dann, wenn man eigentlich was wichtiges erledigen sollte werden die Dinge interessant, die man eigentlich nicht tun sollte 😉 Also hab ich mir kürzlich ein neues Blog angeschafft.

Es nennt sich “Wissenschaft in Jena” und es ist wohl nicht schwer zu erraten, worum es hier geht 😉

Entstanden ist das Alles durch meine Arbeit für das Jenaer Stadtmagazin 07. Das ist ein monatlich erscheinendes Magazin hier in Jena; kostenlos erhältlich, deswegen auch mit viel Werbung – aber dafür enthält es immer wieder interessante und gut recherchierte Geschichten über Jena. Und seit Anfang diesen Jahres auch eine mehr oder weniger regelmäßig erscheinende Wissenschaftskolumne von mir. Darin schreibe ich nicht einfach nur über aktuelle Forschung an diversen wissenschaftlichen Einrichtungen in Jena sondern probiere vor allem, die lange Tradition der Wissenschaft hervorzuheben.

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Jena früher… (1650, Stich von Matthäus Merian)

Denn in Jena wird ja wirklich schon seit langer Zeit geforscht. Heute ist die kleine “Großstadt” mit knapp 100000 Einwohnern von denen etwa ein Viertel bis ein Drittel Studenten sind enorm von der Uni bzw. der Fachhochschule geprägt. Das war aber früher auch schon so; seit der Gründung der Universität vor 450 Jahren. Heute gibt es neben Uni und Fachhochschule noch diverse Max-Planck-, Helmholtz- und Fraunhofer-Institute und eine große optische Industrie (Carl Zeiß, Schott, …) die ebenfalls viel zur Entwicklung der Stadt beigetragen hat. Forschung hat also Tradition in Jena und in meinen Artikeln probiere ich, Verknüpfungen zwischen aktueller und vergangener Forschung zu finden. Manchmal sind sie offensichtlich und manchmal sind sie ebenso offensichtlich konstruiert 😉

Meine Kolumnen haben sich natürlich auch vorher schon online nachlesen lassen (das ganze Stadtmagazin ist online verfügbar) – aber eben nicht alle. Ich gehöre zu den Leuten die ihre Texte meistens immer deutlich vor etwaigen Deadlines fertig haben und so passiert es manchmal, dass ich eine Kolumne geschrieben habe, die dann am Ende aus diversen technischen bzw. organisatorischen Gründen doch nicht mehr in die aktuelle Ausgabe passt. Damit die nicht ganz untergeht, habe ich nun alle meine Texte online gestellt und werde auch weiterhin jeden Monat einen hinzufügen. Und mal sehen – wenn ich mich irgendwann wirklich nicht mehr ganz ausgelastet fühle, kann ich daraus vielleicht noch eine echte Plattform für Wissenschaftsberichterstattung aus Jena machen 😉

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… und Jena heute (Bild: Martin Hedegaard, CC-BY 2.0)

Wofür ich immer dankbar bin, sind Hinweise und Tipps zu interessanten Forschungsergebnisse aus Gegenwart und Vergangenheit. Die Pressemitteilungen der diversen Jenaer Institute sind ja doch nicht immer umfassend und aktuell und vielleicht sitzt ja der eine Leser oder die andere Leserin in einer der Einrichtungen direkt an der Quelle und hat was interessantes zu berichten 😉

Ach ja: und falls sich irgendjemand findet der grafisch begabt ist und mir ein Logo/Banner für das neue Blog basteln will, wäre ich auch äußerst erfreut 😉

Kommentare (12)

  1. #1 Bullet
    27. Juni 2011

    Laß es mich so sagen:
    du bist doch verrückt!
    😉

  2. #2 Basilius
    27. Juni 2011

    @Bullet
    Nee, nicht doch verrückt. Nur immer noch nicht ausgelastet.
    Könnte mir nicht passieren. Ich habe einfach viel zuviele andere Hobbies.
    ^_^

  3. #3 Andreas P.
    27. Juni 2011

    Jo, da kann man ein bisschen was schreiben, allein schon die Personalien. Das geht mit dem Gründer Johann Friedrich dem Großmütigen (bei den Jenensern heisst er Hanfried) und seiner Statue auf dem Markt los, das geht weiter mit Herder, Goethe, Schiller, Novalis, Hölderlin, Marx, sogar ein gewisser Rudolf Steiner wollte dort mal seinen Doktor machen wenn ich mich recht entsinne, hat’s aber nicht gebacken bekommen. Wenn ich drüber nachdenk fallen mir bestimmt noch ein paar ein.

    War mal eine der vortschrittlichsten Universitäten im Lande .. aber ihr Ruf hat bei mir etwas gelitten: Um das Uni Kerngelände in der Innenstadt herum stehen (standen?) so kleine Säulen herum, mit kleinen Büsten unter anderem der oben genannten .. und 1990 hatte die Uni Leitung nix Eiligeres zu tun, als den Marx in den Keller zu verbannen, der war plötzlich nich mehr politisch korrekt. Fand ich erbärmlich. Aber vielleicht hat man sich ja mittlerweile besonnen …

  4. #4 Andreas P.
    27. Juni 2011

    Ernst Haeckel hab ich vergessen

  5. #5 Andreas P.
    27. Juni 2011

    und Ernst Abbe, Carl Zeiss und Otto Schott …

  6. #6 Florian Freistetter
    27. Juni 2011

    @Andreas P.: Ach, da könnte man noch jede Menge Namen aufzählen. Prominenz gabs an der Uni Jena genug 😉 Und der gute Karl steht immer noch im Archiv: https://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Geheimnis-um-Jenaer-Marx-Bueste-685593721

  7. #7 noch'n Flo
    27. Juni 2011

    @ Bullet:

    du bist doch verrückt!

    100% Zustimmung!

  8. #8 Andreas P.
    28. Juni 2011

    @FF
    das is leider der einzige Beitrag den ich liefern kann, über Forschungen an der Uni bin ich nicht im Bilde 🙁
    Mich hat’s halt immer mit Stolz erfüllt, wer so alles an “meiner” Uni unterwegs war.

    Und so als persönliche Anmerkung: übertreibs bitte nicht mit den Blogs, nicht das du uns noch “ausbrennst”, das würde ich sehr sehr bedauern.

  9. #9 Florian Freistetter
    28. Juni 2011

    @Andreas P. “übertreibs bitte nicht mit den Blogs, nicht das du uns noch “ausbrennst”, das würde ich sehr sehr bedauern. “

    Keine Sorge. Die Texte für “Wissenschaft in Jena” schreib ich ja sowieso; die sind ja fürs Stadtmagazin. Das ich die jetzt auch noch online stelle ist nur ein Bonus und nicht wahnsinnig viel Arbeit 😉

  10. #10 ehtuank
    28. Juni 2011

    “Prokrastination”

    Ich lese viel und gerne, meistens Fachliteratur. Daher kenne und verwende ich auch sehr häufig Fachwörter, selbst wenn solch ein Duktus nicht zum jeweiligen Umfeld passt. Ich weiß das, weil man mich häufig darauf hinweist. Hin und wieder passiert es aber, dass ich einen neuen Begriff kennen lerne, vor wenigen Wochen “Prokrastination”.
    Das seltsame: seitdem habe ich dieses Wort mindestens dreimal gelesen, in völlig unterschiedlichen Quellen. Warum ist mir der Begriff nie vorher begegnet, und jetzt auf einmal so oft? Es ist nicht nur mit der “Prokrastination” so, auch früher kam dieses Phenomän häufig vor. Zufall? Selektives Gedächtnis? HAARP-Strahlen;)? Wird der Begriff einfach “in”?

  11. #11 miesepeter3
    29. Juni 2011

    @Florian Freistetter

    Was denn, öffentliche Gelder kassieren und nicht ausgelastet sein? Fettlebe auf Steuerzahlerkosten? Akademikersause? Mir fehlen die Worte.

    Ich hoffe für Dich, Du wirst noch so manches Mal nicht ausgelastet sein. Kreativität braucht auch hin und wieder die künstlerischer Pause und wer der Arbeit nur hinterherläuft, wird sie nie erledigt haben.
    Also Pause wem Pause gebührt.

  12. #12 Florian Freistetter
    29. Juni 2011

    @miesepeter: ??? Ich habe nirgends gesagt, ich würde ein Pause machen. Ich habe nirgends gesagt, ich wäre nicht ausgelastet. Das Wort “Scherz” könnte hier zur Klärung beitragen…