Ich hab schon lange keine Videos mehr aus der fantastischen Reihe Sixty Symbols mehr gebracht; es wird also wieder Zeit. Glücklicherweise hab ich heute ein sehr spannendes gefunden – es geht darin um das runde Elektron. Ein rundes Elektron? Ist das Elektron nicht ein Elementarteilchen, das man sich – je nachdem – als punktförmiges Teilchen oder als quantemechanische Welle vorstellt? Wie soll das “rund” sein? Was darunter zu verstehen ist, erklären die Leute von Sixty Symbols:

Kommentare (8)

  1. #1 yellowstone
    2. Juli 2011

    Moment! Das heisst doch dass das Elektron selbst einer perfekten Punktladung entspricht. Also tatsächlich so wie man es in den “vereinfachten” Modellen angenommen hatte? Als E-Technik-Ingenieur tendiere ich jetzt zwischen Enttäuschung und Erleichterung. Enttäuscht, weil ich mir die Ladungsverteilung des Elektrons im Detail immer als etwas noch unbekanntes und komplexes vorgestellt hatte. Erleichtert, weil jetzt doch ein Handfestes Modell vorhanden ist mit dem man nun getrost und handfest rechnen und simulieren kann. Für meine Anwendungen ist dies eher unrelevant, aber für die Physiker da draussen ist das doch der Hammer! Oder? 🙂

  2. #2 Bjoern
    2. Juli 2011

    @yellowstone:

    Das heisst doch dass das Elektron selbst einer perfekten Punktladung entspricht.

    Nein, das heisst es nicht – weder “perfekt” noch “Punkt”. Perfekt nicht, weil man natürlich immer noch Messungenauigkeiten hat (auch wenn die hier wirklich winzig, winzig, winzig klein sind); und “Punkt” nicht, weil alles, was hier gezeigt wurde, war, dass das Elektron kugelsymmetrisch ist (im Rahmen der Messgenauigkeit). Aus “kugelsymmetrisch” folgt nicht automatisch “punktförmig”.

  3. #3 yellowstone
    2. Juli 2011

    @Bjoern: Da stimme ich dir ja zu, aber ich meinte die Ladungsverteilung, nicht die “Form” des Elektrons selbst. Aus dem Video geht doch hervor dass das Elektron eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung besitzt, somit dessen Wirkung auf die Umgebung tatsächlich einer punktförmigen Ladung entspricht. Das ist doch die Schlussforlgerung, da keine asymmetrie in der Ladungsverteilung gefunden werden konnte. Das ist ja in den gängigen Modellen so angenommen. Aber durch diesen Versuch konnte es doch nachgewiesen werden dass diese Modelle nicht nur hinreichend genau, sondern “erschreckend” genau der Tatsächlichen Wirklung der Ladung auf die Umwelt entsprechen.

  4. #4 Bjoern
    2. Juli 2011

    @yellowstone:

    Aus dem Video geht doch hervor dass das Elektron eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung besitzt, somit dessen Wirkung auf die Umgebung tatsächlich einer punktförmigen Ladung entspricht.

    Bezüglich der Wirkung auf die Umgebung stimmt das natürlich, ja. Das schließt aber doch nicht aus, dass die Ladungsverteilung des Elektrons nicht vielleicht doch “etwas noch unbekanntes und komplexes” (wie du oben formuliert hattest) ist – auch kugelsymmetrische Ladungsverteilungen können sehr komplex sein…

  5. #5 yellowstone
    2. Juli 2011

    @Bjoern: Hmmm… stimmt, da gebe ich dir recht, ich hoffe einfach mal dass da in Zukunft noch mehr kommt. (Und dass ich alt genug werde um diese Erkenntnisse noch zu erfahren ;))

  6. #6 Florian Aigner
    2. Juli 2011

    … trotzdem ist sphärische Symmtrie natürlich kompatibel mit der klassischen Betrachtungsweise des Elektrons als Punktladung. Jedes andere Messergebnis wäre daher eine ungeheure, physikerschütternde Überraschung gewesen.

  7. #7 Niko
    2. Juli 2011

    Sehr empfehlenswert sind auch die “deleted scenes” dieser 60symbols Episode!

  8. #8 Ralf Muschall
    2. Juli 2011

    Ich habe ein gewisses Problem mit dem Dipolmoment nichtverschwindender Ladungen: So etwas bekommt man doch durch eine Koordinatenverschiebung weg. Gibt es da irgendwelche Aspekte, auf die ich nicht komme (die dann irgendwie den Koordinatenursprung abhängig von der Position des Elektrons (aber nicht in dessen “Mitte”) auszeichnen), oder hat der Sprecher so weit vereinfacht, dass es falsch wurde (d.h. die mögliche Asymmetrie beginnt erst beim Quadrupolmoment, wie man sich das auch normalerweise denken würde)?