Dass ich, auch wenn ich nur ein Laie bin, Geologie äußerst faszinierend finde, habe ich schon oft genug gesagt. Aber dieses Video hier ist mal so richtig cool! Es zeigt, wie eine ganze Klippe in Cornwall einfach abrutscht:


Hui. Zum Glück stand dort gerade niemand oben. Ein dramatisches und gefährliches Ereignis, aber ein faszinierender Anblick. Bei Sekunde 7 im Video sieht man im unteren Teil der Klippe den ersten Stein fallen, bei Sekunde 12 bröckelt es auch im oberen Bereich und dann rutscht das ganze Ding ins Meer!

Das sind genau die Ereignisse, die unsere Welt formen! Geologie ist meistens ein langsamer Prozess, so langsam, dass wir davon nicht mitbekommen. Wind und Wasser arbeiten sich in kleinen Schritten vor und das Ergebnis der Erosion sieht man nur, wenn man ein paar tausend Jahre Zeit hat. Aber ab und zu ist Geologie auch schnell, brutal und dramatisch. Bei einem Vulkanausbruch, einem Erdbeben – oder eben so einem Erdrutsch wie im Video. Abgesehen von der Faszination, die der Erdrutsch bei den Beobachtern ausgelöst hat, hatte das Ereignis in Cornwall vermutlich keine weitreichenden Folgen. Das muss aber nicht immer so sein. Besonders in der Folge von Erdbeben können oft große Massen an Gestein, ganze Berghänge, ins Wasser stürzen und dabei nicht nur enorme Zerstörung sondern auch gewaltige Tsunamis auslösen, wie zum Beispiel 1958 in Alaska. 30 Millionen Kubikmeter Gestein stürzten in die Lituya-Bucht und erzeugten eine 520 Meter Hohe Welle! 520 Meter, meine Güte! Unsere Welt meint es manchmal nicht besonders gut mit uns…

Abstürzende Berghänge haben es aber nicht immer so eilig. In meiner Heimat, in Jena, gibt es die Diebeskrippe. Dabei handelt es sich um einen Bergrutsch, der sich ziemlich Zeit lässt. Ein Teil des Hanges hat sich vom eigentlichen Berg abgelöst – es sich dann aber doch wieder anders überlegt und ist erstmal nicht in die Tiefe gestürzt.

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Nicht ganz so viel Action wie in Cornwall… Dafür aber kann man sich dort in Ruhe ein paar besonders schöne Felsen anschauen:

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Es ist immer wieder faszinierend, wenn man mitansehen kann, wie die Prozesse ablaufen, die das Antlitz des ganzen Planeten bestimmen. Dann wird einem erst so richtig bewusst, dass die Erde zwar der Planet ist, auf dem wir leben, aber auf keinen Fall unser Planet und auf gar keinen Fall ein Planet, der extra für uns geschaffen wurde. Die Erde ist eine gewaltige Gesteinskugel in und auf der eine Vielzahl an geologischer Prozesse ablaufen die keinerlei Rücksicht auf uns nehmen. Wir können nur probieren, sie so gut wie möglich zu verstehen um ihnen aus dem Weg zu gehen – was nicht heißt, dass wir nicht auch weiterhin von ihnen fasziniert sein können.

Kommentare (13)

  1. #1 nihil jie
    9. Oktober 2011

    in der tat… sehr eindrucksvoll 🙂

  2. #2 3sigma
    9. Oktober 2011

    cool, aber nur weil es was mit steinen zu tun hat, ist es nicht automatisch (nur) geologie… 😉

  3. #3 Dietmar
    10. Oktober 2011

    Ich müsste jetzt suchen, bin aber nicht sicher, es zu finden (und habe um diese Zeit auch nicht mehr die Lust): Ich kann mich erinnern, dass in Bayern vor einiger Zeit ein Teil einer Felswand auf ein Einfamilienhaus gestürzt ist und, ich denke, ein Mädchen und ein weitere Familienmitglied begrub. Solche Ereignisse zeigen wirklich, wie unsicher unser Boden sein kann.

    Die Kreidefelsen auf Rügen brökeln auch heftig.

    2012!!!!

    Nein, streichen, Entschuldigung …

  4. #4 2stein
    10. Oktober 2011
  5. #5 mr_mad_man
    10. Oktober 2011

    Sehr eindrucksvolles Video 🙂 Musste dabei an etwas denken, wovon ich vor einiger Zeit mal gehört habe: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Palma Abschnitt “Vulkanausbruch-Erdrutsch-Tsunami-Theorie”

    Im selben Artikel steht noch etwas, was zwar nichts mit Geologie zu tun hat, aber trotzdem irgendwie schön ist und in diesen Blog passt:

    Wegen des wolkenfreien Klimas und der Dunkelheit befinden sich in der Gipfelregion des Roque de los Muchachos zahlreiche internationale astronomische Observatorien. Um die Astronomen bei ihrer Arbeit nicht zu stören, gibt es auf der Insel ein Gesetz (Ley de Protección de la Calidad Astronómica de los Observatorios del IAC, “Gesetz zum Schutze des Himmels”), das Leuchtreklame verbietet und festlegt, dass Lampen im Freien nur bestimmtes Licht und nur nach unten abstrahlen dürfen.

  6. #6 Wurgl
    10. Oktober 2011

    da gibt es ja Bücher darüber 🙂
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tödliche_Flut_–_Scimitar_SL-2

    Aber nett ist auch dieses Video, die ersten 5 Sekunden mit seltsamen Schriftzeichen hab ich weggelassen, da gibts nix zu sehen. Bei 24 Sekunden geht die Post ab.

  7. #7 IO
    10. Oktober 2011

    250 m Welle beim Vaiont-Damm 1963 war auch nicht von Pappe, und mit 2000 Toten immerhin eine großen Katastrophen in Europa in den letzten 50 Jahren.

  8. #8 BreitSide
    10. Oktober 2011

    Naja, Thüringen mit seinen Erdfällen ist auch nicht so ohne…

    @Wurgl: boah ey, foll krass!

    Bei “Wurgls” Erdrutsch waren die Behörden ja offensichtlich gewarnt und hatten schon alles abgesperrt. Man wusste also wohl, was kommen konnte.

    Aber in Cornwall? Offensichtlich hatten die Videoten eine Ahnung, dass da bald was abgeht. Wer hält sonst seine Kamera so lange auf einen pittoresken, aber doch auch langweiligen Felsen? Und gewackelt hat der Filmer auch nicht, als es richtig abging.

    Wenn das doch einfach nur ein paar Stillleben-Aufnahmen für den Vortrag zu Hause hätten sein sollen, war das wirklich unglaublicher Dusel.

  9. #10 BreitSide
    10. Oktober 2011

    Irgendwie muss ich da ganz heftig an Heinz Erhardt denken…

  10. #11 Wurgl
    10. Oktober 2011

    @Andreas Kalt
    Ich würde deinen Link eher unter Dammbruch einordnen.

    Aber hier gibt es noch was schönes, bei 0:21 kommt dann der Aha-Effekt 🙂

  11. #12 Wurgl
    13. Oktober 2011

    Faszinierend. Erdbeben poliert Steine.

    https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,791241,00.html

    Ich hätte ja auch nie gedacht, dass relativ seltene Ereignisse, wie eben Erdbeben, so einen Einfluss auf die Landschaft haben.

  12. #13 OneillDaphne19
    26. Dezember 2011

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