Von Nebra nach Halle führt der Himmelsscheibenradweg. Und da ich mein Fahrrad dabei hatte, machte ich mich auf den Weg.
Der Weg führt von der Arche direkt auf den Mittelberg. Dort wurde die Himmelsscheibe gefunden und dort befindet sich heute ein schöner Aussichtsturm.
Die Form des Turms soll an den Zeiger einer Sonnenuhr erinnern. Von oben hat man eine wunderbare Aussicht über die Landschaft und im Boden sind die verschiedenen Sichtachsen markiert die anzeigen, in welcher Richtung die Sonne an besonderen Tagen (Sommeranfang, etc) auf beziehungsweise untergeht:
Leider gibt es überall Idioten, die alles mit pseudocoolem Graffiti vollschmieren müssen. Auch am Turm fand man die Schmierereien überall:
Den Fundort der Scheibe markiert das “Himmelsauge”:
Nach dem Mittelberg ging es weiter durch Sachsen-Anhalt. Der Radweg ist wirklich schön.
Man fährt durch nette kleine Städte, zum Beispiel Querfurt, das ich mir irgendwann nochmal in Ruhe ansehen muss:
Am “Süßen See” im Mansfelder Land habe ich eine kurze Pause gemacht und die lokale Cola-Marke getestet:
Dann gings weiter über Dörfer und durch Wälder.
Bis der Radweg dann nach knapp 75 Kilometern vor dem Landesmuseum in Halle endet:
Ich kann den Himmelsscheibenradweg wirklich empfehlen! Bis auf den Mittelberg gibt es keine relevante Erhebung (und auch der ist mit dem Rad leicht zu schaffen). Der Großteil des Weges verläuft horizontal, man muss kaum irgendwelche stark befahrenen Landstraßen lang radeln und unterwegs gibt es jede Menge schöne Landschaft und interessante Städte. Der Weg könnte allerdings ein paar mehr Hinweisschilder vertragen. Hätte ich kein GPS-Gerät dabei gehabt, dann hätte ich mich mehr als einmal verfahren…
Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle war dann ein klein wenig enttäuschend. Ok, da war die Himmelsscheibe. Sie ist wirklich beeindruckend. Sie wird in einem eigenen abgedunkelten Raum präsentiert, mit schönem Sternenhimmel und im Original wirkt sie tatsächlich richtig beeindruckend. Aber der Rest der Ausstellung ist dann nicht mehr ganz packend. Man findet in Halle die gleichen Hintergrundinfos über die Scheibe wie auch in Nebra (aber nicht so schön präsentiert). Und jede Menge Exponate aus der Vorgeschichte der Region. Die sind natürlich auch interessant. Aber bei aller Liebe zu Museen: Es gibt nur eine gewisse Anzahl an Faustkeilen und Tierknochen die man sich ansehen kann, bevor es irgendwann langweilig wird…
Die Fundstücke wurden wirklich schön präsentiert (Leider durfte ich dort keine Fotos machen. Ich frage mich sowieso immer, wie Museen bestimmen, ob fotografiert werden darf oder nicht. In der Arche durfte man, im Landesmuseum wars strengstens verboten… Fand ich sehr schade.) Allerdings war man auch schnell durch mit der Ausstellung. Sie nahm nur ein Stockwerk ein und mehr gab es derzeit im Museum nicht zu sehen. Die anderen beiden Stockwerke waren gesperrt und der Souvenirladen bot auch nur Unterhaltung für höchstens 5 Minuten.
Trotzdem war es eine interessante Tour! Wenn euch Geschichte und Astronomie interessiert, dann fahrt in die Arche Nebra! Wenn ihr gerne Fahrrad fahrt, dann macht einen Ausflug zum Himmelsscheibenradweg. Und wenn ihr mal in Halle seid, dann schaut auch ins Landesmuseum. Vielleicht gefällt es euch dort ja besser als mir…
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