Subr und seine Kollegen behaupten also, dass im Zentrum des Orionnebels ein großes schwarzes Loch sitzt. So ein schwarzes Loch könnte auch erklären, warum sich manche Sterne im Nebel nicht ganz so bewegen wie sie sollen. Da gibt es zum Beispiel den Trapezhaufen:

Die Sterne dort sind ein wenig schneller, als sie es eigentlich sein sollte. Die Geschwindigkeit der Sterne hängt ja von der gesamten Masse ab, die sich rund herum befindet. Und man sieht zu wenig, um die Bewegung der Sterne zu erklären. Mit der “dunklen Materie” hat das übrigens diesmal nichts zu tun. Die hat man zwar auch über die Bewegung von Himmelskörpern entdeckt, aber da geht es um ganz andere Größenordnungen. Beim den Sternen im Trapezhaufen fehlen zum Beispiel nur knapp 150 Sonnenmassen, um die Bewegung zu erklären. Das ist ungefähr so viel, wie die Masse des vorhin erwähnten schwarzen Lochs.

So ein schwarzes Loch könnte also ein paar Dinge erklären, die man momentan noch nicht erklären kann. Aber ist es auch wirklich da? Schwarze Löcher sind ja schwer zu sehen. Man kann sie nur indirekt sehen, wenn Gas auf sie fällt, dadurch stark beschleunigt wird und dabei Röntgenstrahlung abgibt. Dazu muss genug Gas in die Nähe des schwarzen Lochs kommen. Die jungen Sterne pusten zwar jede Menge davon durch Gegend, die Rechnungen von Subr et al. zeigen aber, dass es nicht ausreicht, um das Loch für Beobachtungen ausreichend hell zu machen. Besser wäre es, wenn das schwarze Loch Teil eines Doppelsternsystems wäre. Dann könnte der Partnerstern in unmittelbarer Nähe immer wieder Material zum Loch blasen und so ausreichend Röntgenstrahlung erzeugen.

Bis jetzt hat man noch kein schwarzes Loch im Orionnebel entdeckt. Aber wenn es tatsächlich da ist und irgendwann gefunden wird, dann könnten wir von ihm viel über die Entstehung von Sternen und die Entwicklung großer Sternentstehungsregionen lernen…

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Kommentare (20)

  1. #1 fehlfarbe
    17. September 2012

    Die Andromedagalaxie braucht gar nicht mal so einen guten Himmel. Unter mittelmäßigen Landhimmel hier in Deutschland konnte ich sie schon oft freiäugig beobachten. Und man kann zumindest auch den Dreiecksnebel M33 mit bloßem Auge sehen. Dazu braucht es allerdings hierzulande schon einen guten Alpenhimmel. Es soll sogar Freaks geben, die M81 schon mit bloßem Auge erhascht haben.

  2. #2 Alderamin
    17. September 2012

    @fehlfarbe

    M33 ist schwierig, hab’ ihn noch nie mit bloßem Auge gesehen, nur im Feldstecher und Teleskop, aber M81? Mag. 7.0? Ob das mal kein Amateuerastronomenlatein ist…

    Den Orionnebel kann man als mittleren, leicht diffusen “Stern” im Schwert des Orion (unterhalb des linken Gürtelsterns) eigentlich fast immer gut erkennen, wenn man nicht gerade in der Großstadt unter einer Straßenlaterne steht. Schon ein Feldstecher zeigt den Nebel als Wölkchen. Eine 15-Sekunden-Aufnahme mit einer Digitalkamera auf Stativ zeigt den Nebel als pinkes Wölkchen im H-Alpha-Licht. Für’s bloße Auge erscheint er grau, nur bei sehr gutem Kontrast und einem richtig fetten Fernrohr kann man blasse Rot- und Grüntöne erkennen (Grün da, wo er am hellsten ist).

    Im Moment muss man sich noch bis in die Morgenstunden gedulden, bis Orion hoch genug am Himmel steht, aber im Winter gibt’s abends reichlich Gelegenheit, das wohl schönste und auffälligste Sternbild zu bewundern.

  3. #3 witzlos
    17. September 2012

    Darf ich fragen wann, also in welcher Jahreszeit, man Andromeda am besten sehen kann und wo?
    Wenn ich etwa im September Andromeda erblicken wollte, um welche Uhrzeit würde ich da bestenfalls zum Himmel hoch schauen?

  4. #4 fehlfarbe
    17. September 2012

    @Alderamin
    Bei M81 bin ich auch skeptisch, aber wer weiß, was bei super dunklem Himmel, guten geübten Augen und ‘nem Liter Blaubeersaft so alles möglich ist 😉
    Die hellen Wasserstoffnebel Richtung Milchstraßenzentrum sind auch gute Kandidaten für das bloße Auge. Mit dem Fernglas sind sie auf jeden Fall sehr auffällig. Leider stehen die bei uns nur recht tief über dem Horizont.
    @witzlos
    Lade dir am besten mal Stellarium (https://stellarium.org/de). Dort kannst du deinen aktuellen Himmel simulieren. Andromeda ist ein Herbststernbild, also geht die gute Sichtbarkeit gerade wieder los 🙂

  5. #5 Alderamin
    17. September 2012

    @witzlos

    Jetzt bis in den Spätherbst. Wenn es dunkel wird, steht das Sternbild Andromeda derzeit als “Deichsel” des großen Pegasus-Vierecks (erinnert grob an den Großen Wagen, ist aber viel größer) in Richtung Osten. Im November steht das Sternbild abends schon senkrecht im Zenit.

    Diese Karte gibt Orientierung:

    https://www.astronomie.de/online-planetarium/

    (einfach Datum und Uhrzeit angeben und den Horizont Richtung Osten drehen, dann reinzoomen, bis man die drei Andromeda-Sterne Almaak, Mirach und Alpheratz mit Namen sieht)

    Ausgehend von Mirach geht man im rechten Winkel zur Linie Almaak-Alpheratz nach oben und folgt dabei zwei schwachen Sternchen. Oberhalb des zweiten steht M31 als diffuses Wölkchen. Das Ding hat in Wahrheit satte 4 Vollmonddurchmesser, man sieht mit bloßem Auge aber nur den winzigen hellen Kern. Ein Feldstecher hilft enorm beim Auffinden.

  6. #6 Alderamin
    17. September 2012

    @fehlfarbe

    Bei sehr dunklem Himmel in der Eifel habe ich mal den Rosetta-Nebel durch ein OIII-Filter vor dem bloßen Auge gesehen, östlich von Orions Schulter im Einhorn. Das war’s dann aber auch (neben dem Orionnebel) an Gasnebeln für’s bloße Auge. Ich wohne allerdings auch nicht in den Alpen, in der klaren Luft da oben dürfte manches sichtbar werden, was bei uns im Mittelgebirge nicht zu sehen ist.

    In Richtung Milchstraßenzentrum fällt für’s bloße Auge am ehesten die Sagittarius-Star-Cloud auf. Wenn man da mit dem Feldstecher drauf stößt, klappt einem die Kinnlade runter, so viele Sterne stehen da.

  7. #7 ich-halt
    17. September 2012

    Wo wir eh grad off topic sind, gibts denn irgend ne Seite, mit ner Liste von interessanten Objekten für Einsteiger oder so?
    Könnt evtl. die näxten Monate gelegentlich die Möglichkeit haben, in den CH-Voralpen mit dem Feldstecher rum zu springen 🙂

  8. #8 Alderamin
    17. September 2012

    @ich-halt

    Na ja, die Messier Liste halt. Da fehlt im wesentlichen nur der Doppelsternhaufen h/chi Persei (NGC 869/884).

    Der englische Astronom und langjährige Moderator der BBC-Sendung “The Sky at Night” Patrick Moore hat den mal um ein paar Objekte (wie den Doppelsternhaufen und solche am Südhimmel) ergänzt und Caldwell-Katalog genannt, der findet sich z.B. hier:

    en.wikipedia.org/wiki/Caldwell_catalog

    Ich muss gestehen, ich habe vermutlich selbst nicht mal alle Messier-Objekte gesehen (wenn auch die meisten), damit hast du also genug zu tun…

    In der zweiten Märzhälfte kann man den ganzen Messier-Katalog in einer Nacht runterarbeiten. Wenn man das ohne technische Hilfe (Goto-Montierung) schafft, hat man einen Messier Marathon geschafft. Und dürfte selbst auch ziemlich geschafft sein.

  9. #9 Theres
    Wolkenloses Quartier gesucht!
    17. September 2012

    @ich-halt
    https://www.universetoday.com/97266/weekly-skywatchers-forecast-september-10-16-2012/ – da steht bei, ob Sterne o.ä. für Binos geeignet sind (Ferngläser beginnen dort so bei 10×50 allerdings, aber das meiste sieht man von einem dunklen Standort aus – bei mir öfter Berlin, Stadtrand).
    und …. grummel … Lesezeichen sind Schall und Rauch … es gibt “asterisms for bino- viewers” Also Fernglastaugliche Sternbilder, die Spaß machen, auch auf englisch … und ich suche noch. Sobald ich die zwei Links habe, stell ich sie ein.

  10. #10 Theres
    . . , -
    17. September 2012

    https://www.deep-sky.co.uk/asterisms.htm
    in englisch,
    https://www.deepsky-datenbank.de/ObjektlisteFernglaeser.aspx Die Deepskydatenbank mit Listen für Einsteiger und Ferngläser … nebst Aufsuchkarten.

  11. #11 Theres
    17. September 2012

    https://sites.google.com/site/dramakers/asterisms2
    und
    https://ebookbrowse.com/doubles-triples-asterisms-pdf-d45360482
    Weil Doppelsterne im Fernglas Spaß machen. Und das, was ich suchte, habe ich immer noch nicht gefunden. Tja … na, langt wohl auch erst einmal 😉

  12. #12 Kallewirsch
    17. September 2012

    Oberhalb des zweiten steht M31 als diffuses Wölkchen. Das Ding hat in Wahrheit satte 4 Vollmonddurchmesser, man sieht mit bloßem Auge aber nur den winzigen hellen Kern.

    … und kann indirektes Sehen trainieren. Schaut man genau aufs Wölkchen, ist es weg. Sieht man daran vorbei, ist es wieder da. Die Kunst besteht jetzt darin, sich auf das Wölkchen zu konzentrieren ohne genau drauf zu sehen.

  13. #13 Alderamin
    17. September 2012

    @Kallewirsch

    Kennst Du den: https://de.wikipedia.org/wiki/NGC_6826 ?

    Der war in der Datenbank meiner Montierung. Ich war echt verblüfft. Guckst du hin, siehst Du einen Stern. Guckst Du vorbei, siehst Du keinen Stern, aber einen Nebel. Guckst Du schnell wieder hin, ist der Nebel sofort weg und der Stern wieder da. Passiert aber alles nur im Auge.

    M31 bekomme ich aber auch durch “abgewendetes Sehen” mit dem bloßen Auge nicht auf auch nur einen Vollmonddurchmesser, dazu braucht es einen Feldstecher, der dann auch die längliche Form zeigt. Aber man sieht einen ähnlichen Effekt wie beim Blinking Planetary, nur nicht so krass.

  14. #14 Kallewirsch
    17. September 2012

    Kennst Du den:

    Nein. Klingt aber interessant. Muss ich mir mal suchen.

    M31 bekomme ich aber auch durch “abgewendetes Sehen” mit dem bloßen Auge nicht auf auch nur einen Vollmonddurchmesser

    Das sowieso nicht. Mehr als ein ‘ahnen’, das da was ist, hab ich mit freiem Auge auch noch nie geschafft. Aber ich such mir M31 jedes Jahr mindestens einmal. Mit der Zeit geht das ratz/fatz. Mich fasziniert einfach die Vorstellung, da jetzt ohne Hilfsmittel ein paar Photonen zu sehen, die rund 2 einhalb Million Jahre unterwegs waren.

  15. #15 Stefan H.
    18. September 2012

    mal eine amateurhafte Frage….

    könnte ein SL zumindestens mathematisch zu massereich werden?

  16. #16 Alderamin
    18. September 2012

    @Stefan H.

    Zu massereich wofür?

    Da gibt’s keine Obgrenze. Ein paar hundert Millionen bis Milliarden Sonnenmassen haben die Supermassiven Schwarzen Löcher in großen Galaxien. Es gibt m.W.n. keinen Grund, warum es nicht auch ein paar hundert Milliarden sein könnten. Das Problem wäre lediglich, wie so viel Masse an einem Fleck zusammen kommen könnte. Die massivsten Galaxien haben so in der Größenordnung von zehn Billionen Sonnenmassen und enthalten Supermassive Schwarze Löcher in der Größenordnung von 10 Milliarden Sonnenmassen. Da die Masse des zentralen Schwarzen Lochs mit der Masse des kugelförmigen Bereichs einer Galaxie korreliert, liegt in dieser Größenordnung die praktische Obergrenze für die Supermassive Schwarze Löcher. Wenn die Galaxien in den Superhaufen weiter miteinander verschmelzen, wie sie das in der Vergangenheit getan haben, dann ist vielleicht noch Luft nach oben drin, ein Faktor 10 bis 100, keine Ahnung.

    Hier übrigens ein populäres Beispiel für eine solche Riesengalaxie: https://de.wikipedia.org/wiki/Messier_87

  17. #17 Florian Freistetter
    18. September 2012

    @stefan h: “könnte ein SL zumindestens mathematisch zu massereich werden?”

    Was soll das bedeuten?

  18. #18 fehlfarbe
    18. September 2012

    @Alderamin,
    Hm den hab ich noch nicht gesehen, werde es aber mal im Winter mit meinem UHC Filter probieren. Den Nordamerikanebel finde ich aber bei unserem Himmel, sofern der Neben im Zenit steht, auch schon recht auffällig. Zumindest hebt er sich deutlich von der Umgebung ab. Vor allem an Region am “Golf von Mexiko”, was sicher an den Dunkelwolken liegt. Zum ersten Mal ist mir das im Erzgebirge aufgefallen, als ich dort zu einem Lehrgang war. Mittlerweile sehe ich ihn bei guten Bedingungen aber auch von zu Hause aus (ca 25km östlich von Dresden). Sofern mich meine Erinnerungen nicht völlig täuschen, sehe ich die Andromeda Galaxie doch schon als länglich, elliptisches Objekt mit bloßem Auge. Vielleicht kann ich das in den nächsten Tagen noch mal nachprüfen, wenn das Wetter passt. Daher kam mir auch der Gedanke, dass die hellen Nebel Richtung Milchstraßenzentrum M16, M17, M8 usw. auch mit bloßem Auge machbar sein könnten. Fürs Fernglas sind die Objekte aber alle sehr gut geeignet.
    Sorry für das ganze Off Topic hier, aber vielleicht bekommt da der eine oder andere Mitleser noch ein paar Anregungen, was da oben auch mit einfachen Mitteln alles zu sehen ist 🙂

  19. #19 Alderamin
    18. September 2012

    @fehlfarbe

    Den Nordamerikanebel hab’ ich noch nicht mit bloßem Auge geschafft, Neid. Hier ist einfach zu viel Rheinland drumherum, Köln, Bonn, Düsseldorf, Aachen… wenn man im Flieger nachts drüber weg fliegt, sieht alles wie eine einzige große Stadt aus. Richtig gut wird es erst zwei Autostunden südlich, ist mir aber zu weit.

    Man muss halt mit dem Himmel auskommen, den man hat. Ich versuche im Moment, ein Atik 314L+ gebraucht aufzutreiben, und dann HII/SII-Filter (OIII hab’ ich ja schon), dann kann ich Dreifarbenaufnahmen von Gasnebeln bei Vollmond machen 🙂

  20. #20 Stefan H.
    18. September 2012

    @Alderamin
    Danke für die Antwort.

    @Florian Freistetter
    Der Hintergrund war lediglich, ob es für SL eine Art von theoretischer Obergrenze gibt bezüglich seiner Masse und ein solches SL dann… ich will jetzt nicht sagen “explodiert” oder ähnliches, aber dann in einen anderen “Zustand” übergehen könnte.

    Danke und LG