Vor ein paar Wochen habe ich euch von meinem Besuch in der Till-Eulenspiegel-Schule Mölln erzählt. Ich habe dort mit der dritten Klasse über Astronomie und Raumfahrt gesprochen; die Fragen der Kinder beantwortet und wir hatten jede Menge Spaß. Die Kinder fanden die Astronomie-Stunde toll, platzen fast vor Fragen und waren sehr an den Antworten interessiert. Vor kurzem lag dann ein dicker Umschlag in meinem Briefkasten. Die Kinder hatten nochmal über das gesprochen, was wir damals diskutiert haben und Bilder gemalt. Und diese Bilder haben sie mir dann geschickt. Das allein ist schon mal eine tolle Sache und ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut. Noch mehr habe ich mich über das gefreut, was auf den Bildern zu sehen war. Die Kindern haben sich offensichtlich doch einiges von dem gemerkt, was ich erzählt habe. Aber schaut einfach selbst:

Tolle Bilder, oder? Ich finde es ja schön, dass doch viele Kinder motiviert sind, selbst irgendwas zu tun. Ein großes Teleskop bauen oder das “größte Raumschiff der Welt”. Zu den Galaxien fliegen oder schnelle Raketen konstruieren. Schön ist auch der Vorschlag, mit einem Asteroiden von Planet zu Planet zu fliegen. Wenn es um interstellare Reisen geht, dann würde das ja tatsächlich Sinn machen. Ein ausgehöhlter Asteroid würde ein gutes Generationenraumschiff abgeben. Und wenn dann Kinder schreiben, dass sie nun Astronomie studieren wollen, dann ist das natürlich ein besonders schöner Erfolg. Klar, Kinder sind Kinder und das ist nur eine Momentaufnahme ihre Motivationen und Wünsche. In ein paar Wochen sieht das schon wieder ganz anders aus. Aber vielleicht hält sich die Faszination für die Welt da draußen ja in der einen oder anderen Form doch noch ein bisschen; vielleicht sogar bis ins Erwachsenenalter. Und dann muss man ja nicht unbedingt Astronomie studieren. Es reicht schon, wenn einem bewusst ist, dass da draußen ein Universum voller Dinge ist und es sich lohnt, darüber Bescheid zu wissen.

Kommentare (22)

  1. #1 Mr. Horn
    5. Februar 2013

    “Und dann muss man ja nicht unbedingt Astronomie studieren.”
    Och ein bisschen Werbung hat noch keiner Fachrichtung geschadet. 😉
    Der Plan, als Millionär ein großes Raumschiff zu bauen, halte ich für sehr vernünftig, hoffentlich hält der Herr an seinem Plan fest. 😀

  2. #2 KeinAnfang
    keinanfang.wordpress.de
    5. Februar 2013

    Als Vater, wenn auch keines meiner Kinder von dir besucht wurde, sage ich danke

  3. #3 Mustapha
    Aachen
    5. Februar 2013

    Ich habe Gänsehaut bekommen.. Du hast viel Respekt für die Aktion verdient, und die Kinder auch, für die tollen Briefe.

  4. #4 Ex-Weimarerin
    5. Februar 2013

    Ich find das so cool, dass Du sowas machst.

    Den Winter vor meinem achten Geburtstag nahm mich meine, 13 Jahre ältere, Schwester mit in den Keller. Dort erklärte sie mir, anhand eines großen und eines kleinen Balls und einer Taschenlampe wie Sonne, Erde und Mond zusammenspielen und wie Sonnen- bzw. Mondfinsternisse entstehen.
    Außerdem zeigte sie mir in klaren Nächten einige Sternbilder.

    Auch wenn ich weder einschlägig studiert habe, noch es dominierendes Dauerhobby (hab einfach zu viele) geworden ist – die Faszination für das, was “da oben” vor sich geht hat mich nie wieder ganz aus ihrem Bann entlassen.

  5. #5 Dietmar
    5. Februar 2013

    Das ist wieder richtig toll! Diese Bilder machen einfach Spaß

  6. #6 Theres
    5. Februar 2013

    Fantastisch! Wunderschöne Bilder sind das, und gute Ideen haben sie, die Kinder. Vielleicht ist auch ein werdender Künstler von dir entdeckt worden, Florian, nicht nur zukünftige Raumfahrer 🙂

  7. #7 Sim
    5. Februar 2013

    Die wohl mit Abstand beste Fan-Post die man sich wünschen kann.

  8. #8 Hives
    5. Februar 2013

    Sehr süß und toll, wie schön man Kinder begeistern kann 😉

  9. #9 Der Optimierer
    5. Februar 2013

    @Florian super tolle Arbeit die du auch für die jüngeren leistest . Stell dir vor in 20 Jahren klopft es an deine Tür und einer der Schüler steht vor dir und sagt wegen deinem Besuch damals habe ich Astronomie studiert. Davon wärst du bestimmt auch sehr beeindruckt. 🙂

  10. #10 IO
    5. Februar 2013

    Einfach schön. Dazu darf man gratulieren!

  11. #11 simop
    5. Februar 2013

    Ja, finde ich auch toll! Bei solcher Post hüpft mir immer eine Menge Staub ins Auge… 🙂
    Leider sind einzelne Aktionen oft nicht sehr nachhaltig. Ein weiterer Besuch – und entsprechendes Engagement der Lehrer – wären daher sicher sinnvoll.
    Nicht, dass ich das Lob schmälern möchte – nur so als Gedanken

  12. #12 Martin
    Berlin
    6. Februar 2013

    Ach Gott ist das niedlich. Hoffentlich laden die dich nochmal ein Flo.
    Für große Kinder empfehle ich sehr die tolle “Simulation” Kerbal Space Program – Raketen aus Einzelteilen zusammenbauen (unterschiedlich große Treibstofftanks, unterschiedlich starke Triebwerke, Feststoffbooster, ausgeklügeltes Staging der Rakete) und das ganze dann mit (fast) realistischer Physik abheben oder explodieren lassen und steuern, die orbitalen Mechaniken sind tatsächlich so wie in der Realität, nur das n-Körper Problem kriegt das Programm nicht hin, also leider nix mit im Lagrange-Punkt parken. Aber auf dem Mond seines Heimatplaneten landen und wieder zurückkehren ist drin und sehr realistisch. Macht sehr süchtig und kann ich jedem Leser dieses Blogs und auch Florian nur ans Herz legen. Die Demo gibt es auf der Website gratis, einfach mal googlen.

  13. #13 Jack
    6. Februar 2013

    Ob die ersten Menschen die auf den Mars landen bereits geboren wurden?

    Vielleicht sind diese gerade in diesem Alter!?

    Schön zu sehen, dass es doch “relativ” leicht ist das Leben andere Menschen nachhaltig zu berühren und zu verändern. Vorallem bei Kindern.

  14. #14 anmasijo
    6. Februar 2013

    Als Vater, auch wenn unsere Kinder ebenfalls noch nicht das Vergnügen hatten, einem solchen Vortrag von Dir zu lauschen, sage ich auch Danke!

  15. #15 rnlf
    6. Februar 2013

    Ich frage mich, ob das ganze auch im Bereich “Ingenieurswissenschaften” funktionieren würde. Astronomie – klar. Das findet jeder (der noch nicht auf die eine oder andere Weise seine persönliche Portion Wissenschaftshass aufgebaut hat) irgendwie spannend.

    Aber könnte man Kinder ebenso einfach für technische und vielleicht weniger gigantische (bzw “astronomische”) Themen begeistern? Wie funktioniert ein Computer? Wie fahren Autos? Warum fallen Wolkenkratzer nicht um?

    Und vor allem, wie fängt man sowas an? Angenommen, ich als Informatiker würde gerne die Begeisterung für mein Fachgebiet in jungen Menschen wecken; könnte ich einfach einer Schule entsprechende Vorschläge für Projekttage oder ähnliches unterbreiten?

  16. #16 Florian Freistetter
    6. Februar 2013

    @rnlf: “Aber könnte man Kinder ebenso einfach für technische und vielleicht weniger gigantische (bzw “astronomische”) Themen begeistern? Wie funktioniert ein Computer? Wie fahren Autos? Warum fallen Wolkenkratzer nicht um? “

    Ich denke, das Kinder das enorm interessant finden würden.

    ” könnte ich einfach einer Schule entsprechende Vorschläge für Projekttage oder ähnliches unterbreiten?”

    Klar! Einfach loslegen!

  17. #17 Mafl
    6. Februar 2013

    @rnlf
    Nach meiner Erfahrung, sind Schulen durchaus auf der Suche nach Leuten, die z. B. aus dem technischen Bereich sind und etwas mit der Begeisterung des in diesem Beruf tätigen rüberbringen. Wichtig ist es dann, die entsprechenden Ansprechpartner zu finden. Schulen sind manchmal langsame Dampfer, aber oft gibt es da ganz eifrige “Matrosen”.
    Meine Erfahrungen beziehen sich allerdings nicht auf Grundschulen sondern auf Sek I .

  18. #18 rnlf
    7. Februar 2013

    Hm. Das klingt ja tatsächlich einfacher, als ich dachte. Dann komme ich wohl nicht mehr drum herum, zu überlegen, wie man das Thema kindgerecht aufbereiten kann…

  19. #19 Randifan
    7. Februar 2013

    Diese Kinder haben eine viel zu unrealistische Vorstellung von Astronomie und Raumfahrt. Wenn die wüssten wie viele mathematische Fähigkeiten dafür nötig wären, würde es sie eher abschrecken.

  20. #20 Florian Freistetter
    7. Februar 2013

    @Randifan: ” Wenn die wüssten wie viele mathematische Fähigkeiten dafür nötig wären, würde es sie eher abschrecken.”

    Vielleicht habe ich ihnen auch erzählt, das man Mathe können muss, wenn man Astronom werden will? Vielleicht hat das die Kinder nicht gestört, weil sie noch nicht von den typischen “Mathe ist doof, schwierig und nur was für Nerds”-Klischees belästigt worden sind? Vielleicht kann die Faszination für die Astronomie die Kinder sogar MOTIVIEREN, sich mehr mit Mathe zu beschäftigen?

  21. #21 Dalek
    8. Februar 2013

    @ Mathe & Co.: für _jede_ wissenschaftliche Arbeit braucht man Zeit, Aufwand, Geduld, Ausdauer, manchmal gerät das Ganze ins Stocken, manchmal wird’s langweilig, manchmal kommt man ums Verrecken nicht voran… Aber das Gleiche lässt sich über jede Sportart erzählen oder über Literatur, Malerei, Musik oder was auch immer.

    Es geht aber darum, die Leute zu begeistern, klein oder groß. Da mit “es ist verdammt schwierig und manchmal zum Verzweifeln” zu kommen macht sich nicht immer gut 😉

    Alle 8ung für die Aktion, die Bilder der Kids sind das beste Zeugnis, dass sie gelungen war. Was die Rechtschrei-Punk angeht, so lässt sich immer noch dran arbeiten 🙂

  22. #22 SternBeisser
    11. Februar 2013

    Den Zaphod Beeblebrox gleich im ersten Bild finde ich cool :-). (Die anderen Bilder natürlich auch.)

    Ob Astronomie oder sonstige “Ingenieurswissenschaften”, ein Kondensationskeim lässt sich mit spannenden Stories und farbenfrohen Bilder zu jedem Thema setzen. Die Kids müssen halt bei der Stange gehalten werden, und “Ahh”s und “Ohh”s dürfen möglichst nicht abreißen. Bleibt nur abzuwarten, welche Früchte das später trägt ;-).

    Mich hatten seinerzeit die Bilder aus “Galaxien” von Timothy Ferris und die unverständlichen Drehungen dieses irren Foucaultschen Pendels im Deuschen Museum geködert.