Kürzlich habe ich dafür plädiert, eigene Texte auch im eigenen Blog zu veröffentlichen und nicht bei Facebook, wo man die Kontrolle über die Texte verliert. Das heißt aber nicht, dass ich die sozialen Netzwerke generell blöd finde. Sie sind eben nur nicht für alle Zwecke gleich gut geeignet.

Ich bin Autor, ich lebe davon, ein Publikum zu haben. Damit ich meinen Job machen und damit Geld verdienen kann, brauche ich möglichst viele Leute, die meine Artikel und Bücher lesen. Und wenn es bei den sozialen Netzwerken etwas gibt, dann Publikum! Facebook & Co sind ideal dafür, Informationen zu verbreiten (mein Artikel über die kosmologische Forschung von Planck wurde in den letzten 24 Stunden zum Beispiel mehr als 5000 Mal via Facebook gesehen) und das ist auch der Zweck, für den ich die sozialen Netzwerke hauptsächlich nütze. Aber es gibt ja nicht nur Facebook und Twitter. Es gibt noch viel mehr…

Über den Sinn von Twitter habe ich mir schon 2009 Gedanken gemacht; und über den Zweck von Facebookseiten im Jahr 2010. Mittlerweile habe ich beide sozialen Netzwerke einigermaßen durchblickt und weiß, was man damit tun und erreichen kann und was nicht. Aber es gibt ja noch mehr Netzwerke und wie gesagt: Ich bin immer auf der Suche nach neuen Wegen, mein Publikum besser zu erreichen und zu vergrößern. In letzter Zeit habe ich daher ein paar diese Dienste ausprobiert. Es fehlt mir zwar noch der wirkliche Durchblick. Aber ich hoffe, zu lernen und ich hoffe vor allem auf Inprut der Leserschaft!

Foursquare

Da wäre zum ersten Mal Foursquare. Das ist nicht neu, aber ich habe erst vor ein paar Monaten angefangen es zu nutzen, als ich mein erstes Smartphone gekauft habe. Das Prinzip von Foursquare ist eigentlich ziemlich simpel. Man erstellt einen Account und sagt dann dem Rest der Welt ständig, wo man sich gerade aufhält. Das klingt zwar erst mal wie der Albtraum jedes Datenschützers, ist aber nicht ganz so dramatisch (und die Datenschutzsache möchte ich bei der Diskussion hier sowieso ausklammern – da ist ein soziales Netzwerk nicht besser als das andere und man sollte sowieso immer bewusst darüber nachdenken, was man aus welchen Gründen im Netz tut). Wenn ich zum Beispiel am Abend in die Kneipe gehe, kann ich dort bei Foursquare “einchecken” und der Rest der Welt kann sehen, dass ich in dieser Kneipe war. Wenn ich in den Supermarkt gehe oder auf die Uni oder in die Mensa oder sonst irgendwo hin gilt das gleiche: Man checkt ein. Wozu, um Himmels Willen!!, wird sich jetzt vielleicht der eine oder die andere fragen. Ist es nicht schlimm genug, dass jeder auf Twitter postet, was es zum Frühstück gab? Muss man nun auch noch jeden Ortswechsel in einem speziellen sozialen Netzwerk dokumentieren?

Naja, müssen tut man nichts. Aber Foursquare ist aus verschiedenen Gründen recht praktisch. Denn man kann dort nicht nur einfach einchecken, sondern natürlich auch kommunizieren. Man kann Tipps zum jeweiligen Ort geben, kann Kritik üben, andere User auf besondere Eigenschaften oder Angebote hinweisen, und so weiter. Das macht besonders Sinn, wenn man selbst sich an einem Ort aufhält, den man noch nicht kennt. Steigt man zum Beispiel am Westbahnhof in Wien aus dem Zug, dann kann man sich die Tipps und Kommentare bei Foursquare ansehen und erfahren, wo man kostenloses WLAN am Bahnhof bekommt, wie man 15 Prozent Ermäßigung bei der Imbissbude kriegt, wo es guten Kaffee gibt, und so weiter. Ich nutze Foursquare noch nicht so lange, habe aber bei Besuchen an fremden Orten öfter schon mal vom Schwarmwissen des sozialen Netzwerkes profitiert.

foursquare

Ich habe bei Foursquare zwar einen privaten Account, aber auch eine professionelle Seite für mein Blog. Die nutze ich, um auf meinen diversen Reisen durch Deutschland und den Rest der Welt nach astronomisch/wissenschaftlich interessanten Orten zu suchen. Die werden dann mit Tipp auf meiner Foursquare-Seite veröffentlicht und wenn ihr meiner Seite folgt, könnt ihr diese Tipps dann sehen, wenn ihr in der Gegend seid. Momentan ist die Seite mit den Tipps noch nicht recht voll – ich habe ja gerade erst damit angefangen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass so etwas sehr brauchbar ist. Besucher in Jena finden das Planetarium zum Beispiel relativ schnell. Aber Wirkungsstätte und ehemaliger Wohnort von Astronom Erhard Weigel (dem Erfinder des “Astrodicticum Simplex”) sind so gut wie kaum markiert und selbst die meisten Jenaer und Jenenser wissen wenig darüber. Wenn man dann aber bei einem kurzen Blick aufs Handy in der Innenstadt sieht, dass die Orte gleich um die Ecke liegen, dann nutzt man die Gelegenheit vielleicht für einen kleinen Umweg.

Nutzt ihr Foursquare? Wenn ja, wie? Und was erwartet ihr euch von diesem Dienst? Ich bin für jede Erfahrung dankbar!

LovelyBooks

LovelyBooks habe ich erst durch meinen neuen Verlag kennengelernt. Es ist ein soziales Netzwerk für Leute, die Bücher lesen und darüber reden wollen. Ich habe dort eine persönliche Seite als User und eine offizielle Seite als Autor. Allerdings fehlt mir hier noch die Erfahrung und das Gefühl dafür, was in diesem Netzwerk passiert und was man dort machen kann. Man kann seine Bücher eintragen, die man gelesen hat und sie rezensieren. Man kann mit anderen Usern über Bücher und Rezensionen diskutieren. Als Autor kann man “Leserunden” veranstalten und gemeinsam mit einer Gruppe von Lesern über seine Bücher diskutieren oder im Rahmen von Fragestunden konkrete Fragen beantworten. Ich bin bei LovelyBooks bis jetzt noch nicht sonderlich aktiv. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass ich kaum jemanden kenne, der bei diesem Netzwerk ist. Ich habe derzeit 3 “Freunde” und ohne Kontakte macht ein soziales Netzwerk natürlich keinen Sinn. Vielleicht liegt es auch daran, dass LovelyBooks eher eine Community von Belletristik-Lesern ist und nicht so sehr von Leserinnen und Leser von Sachbüchern bevölkert wird. Die Schnittmenge zwischen der LovelyBooks-Gemeinschaft und Menschen die an Wissenschaftsblogs interessiert sind, ist offensichtlich ziemlich gering. Aber genau das wäre eigentlich eine gute Gelegenheit, neues Publikum zu bekommen! Ich werde also weiterhin bei LovelyBooks aktiv sein und probieren, dieses Netzwerk zu verstehen. Und wenn ihr schon dort seid und eure Erfahrung teilen möchtet: Legt los!

Pinterest

Pinterest ist ein ziemlich großes Ding in den USA, wenn ich das richtig verstanden habe. In Deutschland ist es dagegen eher weniger bekannt. Pinterest besteht aus Bildern. User können Bilder “pinnen”. Das heißt, man kann Bilder hochladen und in Alben sortieren und sie dann verbreiten. Dabei geht es aber weniger um die letzten Urlaubsbilder oder die Fotos von Omas Geburtstag; Pinterest ist kein Dienst wie flattr bzw. ein Programm, um eigene Fotos zu verwalten. Ich habe aber auch noch nicht so wirklich verstanden, was Pinterest ist…

pinterest

Als User kann ich Pinwände anlegen und dort Bilder hochladen. Auf meinem Account habe zum Beispiel zwei Pinnwände zu den Themen “Basteleien” und “Astronomie” erstellt und dort Bilder angepinnt. Diese Bilder können andere User sehen, kommentieren und ihrerseits “weiterpinnen”. So werden die Bilder über die Pinnwämder der verschiedenen User verbreitet und im Idealfall von sehr vielen Leuten gesehen. Man kann nach bestimmten Themen suchen. Zum Beispiel nach “Astronomie” und findet dann jede Menge schöne Bilder.

Auch hier fehlt mir noch die Erfahrung um einschätzen zu können, was man mit Pinterest machen kann. Ich bin vor allem ein wenig skeptisch, was die diversen Urheberrechte und Bildlizenzen angeht. Bei Pinterest werden Bilder wie wild gepinnt und über die diversen Pinnwände geteilt und anscheinend achten die User dabei nicht sonderlich auf die Bildrechte… Das ganze sieht mir nach einem Paradies für Abmahnanwälte aus. Aber vielleicht irre mich da ja auch. Wenn ihr Erfahrung mit Pinterest habt, sagt Bescheid!

App.net

Und dann ist da noch App.net. App.net ist wie Twitter, nur besser – wird zumindest behauptet. So wie ich das überblicke, funktioniert es auch wie Twitter. Man kann kurze Texte schreiben (256 anstatt 140 Zeichen), kann die Texte anderer Leute “reposten”, kann direkt auf die Nachrichten anderer Leute antworten, und so weiter. Alles wie bei Twitter. Nur kann man anscheinend mit App.net besser/mehr/anders programmieren und Anwendungen schreiben als bei Twitter und es ist kostenpflichtig, wenn man es in vollem Umfang nutzen will.

Ich habe dort einen Account, nutze ihn aber noch nicht sehr stark. Ich sehe den Mehrwert gegenüber Twitter noch nicht wirklich. Ja, Programmierer und Technikfreaks sind vielleicht von den neuen Möglichkeiten bei App.net begeistert (ob zurecht oder nicht kann ich nicht beurteilen). Aber ein soziales Netzwerk lebt von der Masse der Mitglieder. Ich brauche Dienste wie Twitter oder App.net nicht zum programmieren, sondern zum kommunizieren. Das, was Twitter ausmacht, sind die vielen unterschiedlichen Menschen, die man dort erreichen kann und die entsprechend viele unterschiedliche Themen diskutieren. Bei Twitter ist ja mittlerweile wirklich jeder; es wird in jedem Land und von jeder Gesellschaftsschicht benutzt und dementsprechend vielfältig und umfassend sind die Informationen, die man dort bekommen kann und dementsprechend groß ist das potentielle Publikum, dass man erreichen kann.

App.net kommt mir derzeit noch etwas elitär vor, aber das ist keine große Überraschung. Den Dienst gibt es noch nicht lange und am Anfang sind es eben nur die “Spezialisten”, die sich für so etwas interessieren und nicht die breite Masse der Menschen. Es ist aber auch zweifelhaft, ob die jemals von Twitter zu App.net wechseln wird. Holger Klein und Tim Pritlove haben kürzlich über Twitter vs. App.net diskutiert und ich bin hier eher auf der Seite von Holger. Ich nutze diese Dienste, weil ich ein möglichst großes Publikum erreichen will. Und das erreiche ich bei Twitter und nicht bei App.net. Noch nicht auf jeden Fall! Ich werde mir aber auf jeden Fall Gedanken machen, wie ich meinen Account bei App.net vernünftig nutzen kann. Vielleicht klaue ich die Idee der #BAFacts von “Bad Astronomy”-Blogger Phil Plait. Mit 256 Zeichen kann man schon schöne Kurzinfos über Astronomie verbreiten…

Wenn ihr schon Erfahrungen mit App.net gemacht habt oder Tipps habt, wie sich das vernünftig nutzen lässt, sagt Bescheid! Und wenn ihr noch ganz andere soziale Netzwerke kennt, die man unbedingt ausprobieren soll, dann freue ich mich über eure Kommentare!

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Kommentare (33)

  1. #1 Marcus Anhäuser
    26. März 2013

    Ich nutze Pinterest als Pinwand für Infografiken, die mir irgendwie gefallen … habs aber auch erst vor kurzem entdeckt, davor wusste ich auch nicht, wofür ich es verwenden soll.
    https://pinterest.com/anhaeuser/infographics/

  2. #2 Lars
    26. März 2013

    Das Problem bei Twitter und ADN ist weniger, dass bei ADN jetzt bereits mehr geht, sondern, dass sich Twitter dem Druck der Investoren ausgesetzt sieht und nun auf Biegen und Brechen monetarisieren muss. Deshalb beschränkt Twitter in letzter Zeit immer weiter die Möglichkeiten Clients zu nutzen, in denen ja bekanntlich deren Werbung nicht eingeblendet wird. Sie zerstören damit die Grundlage für ihren Erfolg und nebenbei auch noch einige Existenzen von Programmierern, die das Netzwerk einstmals durch ihre Software groß gemacht haben. Dem versucht ADN aus dem Weg zu gehen, indem es die Nutzer zur Kasse bittet. Dieses Geschäftsmodell ist vor diesem Hintergrund sehr nachvollziehbar und ob ADN Erfolg haben wird, hängt wohl davon ab, wie sehr Twitter noch an dem Ast sägt, auf dem es sitzt. Ich nehme an, auch technikferne Nutzer werden in den nächsten Monaten den restriktiven Politikwechsel bei Twitter zu spüren bekommen und dann kommt möglicherweise die Zeit für ADN.
    Es gilt das Prinzip: “Wenn die Nutzer nicht die (zahlenden) Kunden sind, sind sie das Produkt.”

  3. #3 lab
    26. März 2013

    Der Punkt bei App.net ist, dass DU für den Service bezahlst und nicht die Werbetreibenden. Insofern bist DU auch der Kunde und derjenige, den der Anbieter zufrieden stellen muss.
    Was Twitter von seinen Nutzern hält, zeigt sich inzwischen, in dem immer mehr Schnittstellen stillgelegt werden, damit die Nutzer mehr über die Twitter-Website gehen (müssen). Und Twitter damit mehr Werbung verkaufen kann.
    Wenn man auf Dienste angewiesen ist, möchte man nicht mit plötzlichen Schließungen (Google Reader) oder Verschlechterungen (Twitter-API) überrascht werden. Darum gibt es App.net und darum ist es sinnvoll, es zu nutzen.

  4. #4 Florian Freistetter
    26. März 2013

    @lab ich verstehe die Motivation schon. Die Frage ist aber: funktioniert es auch. Viele Menschen werden app.net nicht nutzen wenn es etwas kostet, egal wie schlecht twitter wird. Werbung ist ja per se nicht böse und auch sonst oft im Netz zu finden. Und auch das Geschäftsmodell von app.net kann sich ändern. ..

  5. #5 THeintz
    Jena
    26. März 2013

    Vllt. ist ja auch “hootsuite” (https://hootsuite.com/) was für dich; dort kannst du mehrer soziale Netze einfach verwalten.
    Auch interessant ist “if-this-than-that” (https://ifttt.com/) zum Erstellen von “Rezepten” (Wenn das dort gepostet wird, dann poste das hier und informiere mich).
    Wie auch immer es voran gehen mag: Viel Erfolg und Spaß weiterhin!

  6. #6 Naivi
    26. März 2013

    Lovelybooks werde ich mir auf jeden Fall mal anschauen, ich bin immer auf der Suche nach lesenswerten Buch-Reihen und vielleicht findet sich da ja was.

  7. #7 Lars
    26. März 2013

    @Florian Ja, wir haben hier ein ähnliches Problem wie bei Facebook und Whats App: Ist erstmal eine kritische Masse an Nutzern in einem Netzwerk erreicht, das eine ganz bestimmte Nische besetzt, ist es für Konkurrenten extrem schwierig dort Fuß zu fassen, auch wenn sie sicherer, technisch besser oder nutzerfreundlicher sind. Bei solchen Diensten gewinnt nicht derjenige, der das bessere Produkt liefert, sondern derjenige, der die größte Nutzerbasis bietet. Ich ziehe bei ADN und Twitter aber gerne auch den Vergleich zum privaten und öffentlich rechtlichen Rundfunk. Beides hat Vor- und Nachteile und kann durchaus parallel genutzt werden.

    Vielleicht schießt Twitter ja bald den nächsten Bock und jagt die Nutzer fort. Mit dem Ende von Google Reader hat ja vor 3 Wochen auch noch niemand gerechnet.

  8. #8 lab
    26. März 2013

    @Florian Ob es funktioniert weiss man natürlich nicht (ehrlich gesagt, habe ich auch noch keinen App.net-Account – was allerdings auch damit zu tun hat, dass ich Twitter kaum noch nutze).
    Und klar – das Geschäftsmodell kann sich ändern (oder der Anbieter dicht machen) auch wenn er Geld verlangt. Die Wahrscheinlichkeit ist aber eben höher, wenn er auch direkte Einnahmen generiert.

    Welch ein Risiko die Quersubventionierung mit sich bringt, erleben wir gerade bei der Presse. Mit dem Wegbrechen der absurd hohen Preise für Printwerbung strauchelt eine ganze Branche die ihre Aufwände für journalistische Tätigkeit eben nicht von den Kunden finanzieren ließ, sondern über Dritte…

  9. #9 Oliver
    26. März 2013

    Diese ganzen Kanäle sind für mich als User nützlich als “Empfangskanäle” aber nicht mehr.
    Das eigentliche Problem bei den genannten Diensten (und vielen anderen) ist die Zentralität und die einhergehende Abhängigkeit zum Anbieter und dessen Nutzungsbedingungen.
    In jedem Fall ziehe ich dezentrale Netzwerke vor, zum Beispiel: Friendica (https://friendica.com)

  10. #10 Pommes
    26. März 2013

    Lovelybooks sieht auf den ersten Blick so aus wie eine deutsche Version von goodreads.com.

  11. #11 Fliegenschubser
    26. März 2013

    @Oliver: Friendica sieht nach einem sehr interessanten Projekt aus. Das könnte für mich als Facebook-Verweigerer interessant sein.

  12. #12 quantenspringer
    26. März 2013

    https://www.librarything.de Gefällt mir besser als goodreads.
    Bis 200 gespeicherte Bücher ist es kostenlos.

  13. #13 Frank Melle
    26. März 2013

    Die hier erwähnten Netzwerke kenne ich alle, aber habe selbst noch keins ausprobiert. Ich beschränke mich auf Facebook, Twitter und Goodreads – wobei ich die beiden letzten nur sehr sporadisch nutze.

    Ich bin mit IRC und Foren aufgewachsen. Für mich sind die sozialen Netzwerke ein nettes Feature, mehr aber auch nicht.

    Für Menschen/Organisationen/Unternehmen mit einer “Fanbase” sieht das anders aus. Hier sehe ich eigentlich den wahren Nutzen solcher Netzwerke. Maximale Erreichbarkeit bei minimalem Aufwand. Künstler können zB ihre treuen Fans alle gleichzeitig erreichen mit einem einzigen Post. Für den Fan hat sich auch einiges vereinfacht. Als Fan von zwanzig Künstlern muss man nicht jede Newsletter abonnieren oder jede Webseite ansteuern. Man loggt sich einfach auf einer einzigen Seite ein und bekommt direkt alles präsentiert in einem ansehnlichen Format.
    Alles darauf basierend, dass die Masse sich an diesem einen virtuellen Ort trifft um Informationen auszutauschen.

    Insgesamt sind mir die diversen Dienste nicht individuell/komplex genug. Schöner wäre ein modulares Gesamtsystem, das all diese Dienste zusammenführt mit einem einzigen Account.

  14. #14 Jeeves
    26. März 2013

    “…dass ich die sozialen Netzwerke generell blöd finde.”
    .
    Also, ich find sie überflüssig, schädlich, kurz: blöd.
    Aber es ist vielleicht auch ‘ne Alterfrage und eine nach dem (fehlenden? oder zu großen?) Ego.
    Und der Naivität: ach, meine Daten kann doch jeder bekommen…. (und sich dann wundern, dass die Welt immer unwirtlicher wird, z.B. durch Reklame (um noch das geringste der Über zu nennen).

  15. #15 Jeeves
    26. März 2013

    Über = Übel
    (Latürnich!)

  16. #16 Florian Freistetter
    26. März 2013

    @Jeeves: “Also, ich find sie überflüssig, schädlich, kurz: blöd.”

    Ich glaube, das wurde bis jetzt über jedes Medium gesagt, angefangen beim Buchdruck, über Zeitung, Radio und Fernsehen, bis hin zum Internet…

  17. #17 Frank Melle
    26. März 2013

    @Jeeves

    Hast du schon soziale Netzwerke wirklich ausprobiert? Oder wie kommt deine Meinung darüber zustande?

    Das hat mMn nichts mit Alter oder (fehlendem) Ego zu tun, sondern vllt eher mit mangelnder Vorstellungskraft oder uU auch mangelndem Verständnis bzgl des Umfangs der bereitgestellten Dienste. Das soll keine Beleidigung sein, vllt hast du ja bereits diverse Netzwerke ausgiebig getestet. Es ist nur so: nur weil man vllt nicht mit dem Dienst klar kommt, bedeutet es nicht, dass er unbrauchbar ist.

    Und Naivität bzgl Daten: der Zug ist schon längst abgefahren. Und zwar schon vor Facebook & Co. Aber Florian hat das Thema ja bewusst ausgelassen und ich bin auch nicht wirklich erpicht darauf, darüber zu diskutieren.
    Es aber diverse Blocker für Werbung, Tracker und Skripte, die schon mal essentielle Arbeit leisten, wenn es darum geht, (kritische) User-Daten zu verbergen.

    Mit Datenschutz ist es im Grunde wie mit Hotpants: Frau möchte gesehen werden (am liebsten von den heißen Kerlen), aber wenn dann ein (für die Frau nicht attraktiver) Mann den Blick von knackigen Hintern nicht lassen kann, ist er notgeil.

    Meine Freunde und deren Freunde und deren Freunde sollen sehen, dass ich ein Partytiger bin, aber mein Chef oder ein Unternehmen soll bitte wegschauen, wenn sie die Fotos entdecken.

    Die Doppelmoral wird in unserer heutigen Gesellschaft intensiv ausgelebt. DAS ist eigentlich das größere Problem.

  18. #18 Anwalts_Liebling
    https://freischissblog.wordpress.com/
    26. März 2013

    ich gebe zu, das ich für mein Hobby im “echten Leben” fast auf solche sozialen Netzwerke angewiesen bin – denn nur dort bekomme ich relativ schnell Infos und vor allem finde ich dort Menschen die “passen”… allerdings bringen mir Twitter oder Pinterest nicht viel – allenfalls Facebook (plus verwandte…)

  19. #19 Oliver
    26. März 2013

    @Fliegenschubser
    dann mal los, testen: https://tryfriendica.de oder https://tryfriendica.net

  20. #20 Anwalts_Liebling
    https://freischissblog.wordpress.com/
    27. März 2013

    noch eine Ergänzung…. alles und jeder echauffiert sich ja über Datenschutz in sozialen Netzwerken – das sind oft dieselben Leute, die bei jedem Preisausschreiben fleissig ihre Daten abliefern inkl. Zusatzangaben (die freiwillig sind) und Porto wird auch noch gezahlt (obwohl üblicherweise der Empfänger das Porto zahlt). Unvergesslich eine Verbrauchersendung, wo der Karten-Einwurf mit unterschrift eine Bestellung über zig Kühlschränke (oder sowas) war. Keiner hats gemerkt! Rechtlich hätte der Sender ein gutes Geschäft gemacht… dagegen sind die Netzwerke direkt friedlich – oder hat jemand die AGB vor dem Anmelden wirklich gelesen (von Verstehen mal ganz abgesehen)? Ich bin ehrlich – ich habs auch nicht gelesen 🙁

  21. #21 kandinsky
    Hamburg
    27. März 2013

    Mal ehrlich…., was zum Teufel soll bei einfachen Seiten und ohne Notwendigkeit zur Verschlüsselung(Besucher) dieses https:// eigentlich sein? Wozu? Warum? Weswegen?

    Es geht wohl eher darum auch Besuchern die durchaus zur Privatsphäre gehörenden Details zu Computer, Browser, Bildschirmauflösung, aus dem Kreuz zu leiern, um es genauso platt auszudrücken, wie die Seiten deren Versuche ich mittlerweile als Billig wie Bequem einstufe.

    Einfach und schlichte Seiten zu konstruieren reicht wohl heute nicht mehr. Der andere Weg ist “You need to enable Javascript”. Der Weg ist genau der gleiche wie über https://

    Sie müssen Javascript aktivieren um die volle Funktionalität dieser Seite nutzen zu können…, tönt es von vielen Seiten.

    Vielleicht möchte ich das als Besucher gar nicht, vor allen Dingen dann nicht, wenn ich mir nur einen Überblich verschaffen möchte.

    Wenn Sie unser Kaufhaus betreten möchten halten Sie bitte Personalausweis bereit und lassen Sie die Hosen runter.

    Würdet Ihr tatsächlich so ein Kaufhaus betreten?

    Zu den sozialen Netzwerken…
    Die Idee und die Möglichkeiten finde ich nach wie vor sehr gut. Allerdings sind die Interessen, die hinter solchen sozialen Netzwerken derart toxisch, dass die Idee und das praktikable, nämlich die Nutzung ganz einfach unmöglich ist.

    Schade, wirklich.
    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, das wo der Kommerz auch auftritt, alles in den Dreck gezogen wird und bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet wird.

    Man muß den dämlichen Usern immer nur eintrichtern, das alles zu deren Vorteil ist und läuft…

    MfG,
    Kandinsky

  22. #22 Lars
    https://geschichtendose.de
    28. März 2013

    @kandinsky Ähm… Betriebssystem, Browseragent, Auflösung, etc. lassen sich auch ohne https:// und Javascript auslesen. https:// bei Twitter und co hat vor allem den Zweck, dass Passwörter usw. nicht auf dem Weg zwischen Nutzer und Dienst abgeschnorchelt werden, was sehr einfach sein kann, wenn man sich z.B. in öffentlichen Netzwerken, wie dem einer Universität o.ä. einloggt.

    Am besten nochmal etwas informieren, bevor man so einen Blödsinn erzählt…

  23. #23 kandinsky
    28. März 2013

    Zitat:
    “Am besten nochmal etwas informieren, bevor man so einen Blödsinn erzählt…”

    Ja, kann ich Dir durchaus empfehlen.

    kandinsky

  24. #24 Basilius
    29. März 2013

    @kandinsky

    Mal ehrlich…., was zum Teufel soll bei einfachen Seiten und ohne Notwendigkeit zur Verschlüsselung(Besucher) dieses https:// eigentlich sein? Wozu? Warum? Weswegen?

    Steht eigentlich alles hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Https

    Und?
    Was ist jetzt am https so schlimm?

  25. #25 kandinsky
    Hamburg
    29. März 2013

    Schon etwas älter und betagt, aber dafür sehr aufschlußreich.
    Lesen allein reicht nicht; verstehen des Gelesenen dafür umso notwendiger.

    https://grc.com

    Kandinsky

  26. #26 Basilius
    29. März 2013

    @kandinsky
    Und was soll man dort verstehen?
    Das ist doch nur Werbung für eine Daten-Rettungs- und Schutz-Seite.
    Da kann man so nette Sachen machen wie z.B. die eigene IP auslesen (kann unser Gastgeber übrigens bei jedem Kommentar hier). Also ich verstehe immer noch nicht, was an “HTTPS” jetzt so schlimm sein soll.
    Geht’s vielleicht doch bitte ein klein bissel konkreter und weniger verschlüsselt?
    0_0

  27. #27 Lars
    https://geschichtendose.de
    31. März 2013

    Aufgrund des Namens “kandinsky” glaube ich mittlerweile, dass diese Kommentare expressionistische Kunst sind.

  28. #28 aeon
    teh interwebz
    31. März 2013

    Location based services wie 4² sind echt ganz luschtig. Nicht ganz so luschtig finde ich das hier: wenn ich’s richtig verstanden habe, kann man in einen anonymisierten Datenpool mit Zeit-Ortsdaten ca. 95% der Daten richtig zuordnen, wenn man einen korrekt zugeordneten (nicht-anonymisierten) Subdatensatz von 4 Zeit-Ort-Tupeln hat. (WTF?!)

    Das lohnt sich vielleicht mal in zusammenarbeit mit Thilo zu verbloggen, vielleicht kann der mal die Methodologie dahinter beleuchten?

  29. #29 kandinsky
    Hamburg
    1. April 2013

    Zitat:
    “Das lohnt sich vielleicht mal in zusammenarbeit mit Thilo zu verbloggen, vielleicht kann der mal die Methodologie dahinter beleuchten?”

    @aeon…, meinst Du jemanden hier unter Scienceblog oder Thilo Weichert?

    Falls Du den geschätzten Kollegen aus Kiel meinst, ich bewundere den ja, wie hartnäckig, klug und ausdauernd der ist. Wenn ich mir die komplette Datenkatastrophe anschaue, die schon längst im Rollen ist, dann hat der Kerl aus Kiel ja wirklich Biss!!

    Selbst wenn Methoden bekannt und untersagt, wurden die schon längst verfeinert und verändert. “Reinen Gewissens” läßt sich dann locker behaupten, das Methoden zur Datenerhebung schon lange nicht mehr zum tragen kommen…, wohlwissend, von den neuen Methoden nichts erwähnt zu haben.

    Und außerdem…., selbst wenn hier Daten erhoben werden dürfen, nicht aber verarbeitet, dann ist das auch sehr einfach, denn verarbeitet werden die dann eben im Ausland(USA zum Beispiel).

    Siemens hat vor über einem Jahr ein neues Patienten-System entwickelt und in Betrieb gestellt. Hier im Hamburger Universitäts-Krankenhaus-Eppendorf ist das seit langer Zeit im Einsatz. Die Daten, die hier erhoben werden, werden in den USA bearbeitet. Wenn Patienten Einverständniserklärungen unterschreiben, dann werden sie darauf hingewiesen, das ihre Daten in die USA gehen und dort verarbeitet. Ich hab mit den Datenschutzbeauftragten hier in Hamburg gesprochen und der hatte absolut keine Ahnung was Sache ist. Die in Kiel wußten besser Bescheid. Tenor: Uns sind die Hände gebunden, weil der Datenschutz über diese Schiene ausgehebelt wird.

    Letzt waren bei und Techniker von Techem und wollten bei uns neue Ablesegeräte für Heizung, Wasser und Warmwasser einbauen. Ganz einfach und praktisch sagten sie und völlig bequem, denn da braucht keiner mehr vorbeikommen und ablesen, das machen wir in Zukunft von der Strasse aus. Von unserem Wagen, denn die neuen Ablesegeräte basieren auf einer absolut sicheren Funkmethode. Nachdem ich mein Kinn wieder an mich genommen hatte, habe ich die rausgeschmissen und jeglichen Einbau verweigert. Zuerst dachte ich an einem dummen Scherz, aber nein, das war keiner.

    Techem Funkerfassung:
    https://www.techem.de/funkerfassung

    Das näkische Bild, was sie dort haben, habe ich nochmal extra verlinkt und das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen….

    https://www.techem.de/res/Media/techem.de/Medien/a2_Erfassung_Abrechnung/Bilder/funkerfassung/funkerfassung.jpg.jpg

    Das nette Männchen auf der Strasse ist der eine Witz. Noch näkischer finde ich hinter ihm die Pfeile mit Hinweis auf: Da geht es zum Rechenzentrum.

    Damit es nicht zu lang wird kurz addiert:

    Heizung und Wasser per Funkerfassung
    Stromzähler (Smartgrids)
    Telefon
    Internetanschluss
    Smartphones
    TabletPC
    Facebook
    Googel und Android
    Banken, Pins und Puks und Passwörter für Behörden
    Ausweis und Pass (RFID)
    Gesundheitskarte und Bild(Datenbanken liegen im Internet)
    Die Intention Bargeld abzuschaffen läuft gerade an.

    Wer bei Verstand ist, die übergreifenden Dinge zu einer Synthese führen kann, der weiß, was da auf uns zurollt.
    Da kann einem schon die Luft ausgehen…, und aus diesem Grunde bewundere ich Thilo Weichert aus Kiel, denn der gibt einfach nicht auf *gg*.

    Was mir dann doch immer wieder Übelkeit bereitet, das sind diese kleinen Popelseiten, die über diese plumpo durchsichtigen Versuche an dieser allgemeinen Psychose alles über andere wissen zu wollen…, teilnehmen.

    Und die User, die absolut keine Ahnung haben, aber kräftig und unqualifiziert die Klappe aufreissen…, naja, ich schätze, so bedauerlich das auch ist, Neanderthaler wird es wohl immer geben…

    Gruß aus Hamburg
    Kandinsky

  30. #30 Basilius
    1. April 2013

    @kandinsky
    Schade, statt einer konkretisierenden Antwort auf meine bescheidene Frage eine weitere Wall-of-Text.
    Da will ich dann wirklich nicht weiters stören.
    Gehab’ Dich wohl.

  31. #31 Mitgezwitschert
    Potsdam
    2. April 2013

    Ich nutze schon eine Zeit lang Foursquare und das wiederum beispielsweise in Kombination mit Instagram.

    Über meine Foursquare-Freunden weiß ich, wo sich diese gerade aufhalten. So bin ich bereits Aufgrund dessen, dass Freunde in der Nähe waren, spontan und ohne Absprache an Orte gekommen, an denen ich noch nicht war.

    Ich Kombination mit Instagram finde ich auch das kombinieren von Bildern mit Orten ein interessantes Feature. Über Instagram kann man somit via Foursquare lokalisierte Bilder verschiedener Personen vom selben Ort finden.

    Ob diese Funktionen für deine Zwecke hilfreich sind weiß ich nicht. Die Tipps finde ich auch gelegentlich sehr hilfreich. Oder in Kombination mit der Explore-Funktion, um an einem fremden Ort ein gutes Restaurant oder Sehenswürdigkeiten zu finden.

  32. #32 Dschesas
    1. November 2013

    Ich habe nach Information zu App.net gesucht, da ich keine Ahnung habe, worum es dabei geht – Twitter kenne und nutze es ja – also musste ich echt lachen, als ich bei jeder Rubrik in diesem Artikel lesen musste “ich habe auch keine Ahnung wofür es gut sein soll” Den Artikel hätte auch ich schreiben können: ich nehme gerne den Job an 😀
    Die Kommentare dazu bringen einen auch nicht weiter. Die ganzen Einschränkungen bei Twitter, über die gesprochen wurde, kann ich persönlich gar nicht bestätigen, auch das angebliche Werbung-Übermaß nicht – ich bekomme bei Twitter absolut keine Werbung! Was sind denn die Vorteile von App.net? Die bessere Frage vielleicht: wer soll damit angesprochen werden?

  33. […] ob ihr LovelyBooks kennt? Ich habe dieses soziale Netzwerke von und für Buchautoren/Buchleser letztes Jahr hier im Blog vorgestellt und ich habe dort auch ein Profil und eine Autorenseite. Aber wenn ich ehrlich bin, habe ich meinen […]