Robert Doyle und seine Tochter Alex sind große Fans der Fernsehserie “Doctor Who”. Dagegen ist nichts einzuwenden; das bin ich auch und Doctor Who ist ja unzweifelhaft die beste Sendung der Welt. Robert und Alex waren aber anscheinend so sehr begeistert, dass sie fast 90.000 Dollar bei Kickstarter gesammelt haben, um ein TARDIS ins All zu schicken. Keine echte TARDIS natürlich; sondern nur ein Modell des Polizeizellen-Raumschiffs des Doctors. Aber dafür ins echte Weltall. Es ist keine dieser “Wir binden was an nen Wetterballon und schicken es 30 Kilometer hoch”-Aktionen, die zwar auch sehr spektakulär sind, aber noch weit entfernt davon, den Weltraum zu erreichen. Die Mini-TARDIS soll als ganz normale Fracht an Bord einer Rakete in den Weltraum und einen Orbit um die Erde geschickt werden.

Ich bin ein wenig hin und her gerissen, was diese Aktion angeht. Als Doctor-Who-Fan fände ich es natürlich super, eine TARDIS im All zu haben. Als Astronom finde ich es toll, wenn die Aufmerksamkeit der Menschen auf den Weltraum gelenkt wird. Science-Fiction war traditionellerweise schon immer ein sehr gutes Vehikel um Interesse an Astronomie und Raumfahrt zu fördern.

Aber so sehr ich auch ein Freund sinnfreier Aktionen bin – in diesem Fall bin ich mir nicht sicher, ob das nicht ein wenig zu weit geht. Die TARDIS macht ja im eigentlichen Sinne nichts im All. Sie fliegt einfach nur rum und macht Fotos, die vermutlich wesentlich schlechter sind als alles was die echten Erdbeobachtungssatelliten schaffen. So schön die TARDIS auch ist; sie ist im wesentlichen Weltraummüll. Und wie problematisch der ist, habe ich ja schon öfter erklärt. Ok, in diesem Fall kein problematischer Weltraummüll, weil man von Anfang an die Flugbahn kennt. Oder aber vielleicht doch, denn Vater und Tochter sind vermutlich keine Raumfahrtigenieure und es kann gut sein, dass sich ihr TARDIS-Satellit schon kurz nach der Ankunft im All in seine Einzelteile zerlegt. Oder im Laufe der Zeit durch die harschen Bedingungen und harte Strahlung im All degradiert.

Wie gesagt – ich bin hin und her gerissen. Ich finde privates Engagement und Beschäftigung mit dem Weltall wunderbar und das ist auch hier der Fall. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob das hier wirklich optimal gelöst ist. Was meint ihr?

Kommentare (36)

  1. #1 Bynaus
    22. August 2013

    Warum nicht die beiden Dinge verbinden? Sie können das Geld ja einer Uni für den Bau eines quaderförmigen Nanosatelliten spenden, der echte Wissenschaft betreibt – aber natürlich äusserlich in den Farben der TARDIS angemalt ist (soweit möglich – Polizeiboxen-Blau passt ja hervorragend zu Solarzellen-Blau, etc). Eine Tardis im Orbit, die auch noch echte Wissenschaft betreibt – da kann doch eigentlich niemand was dagegen haben, oder?

  2. #2 Siskin
    Wien
    22. August 2013

    Hmm … die Frage, die sich daraus ergibt, ist wohl – wenn jeder “Müll” ins All schicken kann, der über genug Geld verfügt – wo zieht man dann den Strich? der nächste Millionär schickt dann seine Hausmülltonnen ins All um sie dort zu entsorgen?

  3. #3 Orci
    22. August 2013

    Ich weiss nicht…mich erinnert das irgendwie an Menschen, die ihre Haustiere vermenschlichen…

    Außerdem bin ich pessimistisch, was das Interesse für den Weltraum oder gar Naturwissenschaft allgemein angeht – ich fürchte eher, dass davon nicht mehr übrig bleiben wird, als eine nette Anekdote, mit der Whovians ihre Begeisterung für die Serie untermauern (Ähnlich Geene Rodenberrys Asche).

    Etwas anderes wäre es natürlich, wenn man einen richtigen Forschungssateliten so gestalten würde – dann macht er etwas sinnvoles und sieht auch noch gut aus. In einem Picdump sah ich letztens medizinische Diagnoseapparte für Kinder – in bunten Farben, mit witzigen designs, um Kindern die Angst davor zu nehmen. Aber allein von dem Video sieht die Idee für mich weniger nach so was aus…

  4. #4 Florian Freistetter
    22. August 2013

    @Orci: “Etwas anderes wäre es natürlich, wenn man einen richtigen Forschungssateliten so gestalten würde”

    Ja, ein TARDIS-Satellit, der irgendeinen relativistischen Effekt im All untersucht oder so wäre cool. Da passt ja sogar schon das Akronym “(Time and Relative Dimension in Space”).

  5. #5 T
    22. August 2013

    Hm, Lieschen Müller, Otto Normalverbraucher und John Bull werden denken: “Dafür haben Sie Geld” und sich in ihrem Vorurteil bestätigt sehen, dass Leute, die sich für SF und Raumfahrt interessieren, nicht nur einen an der Waffel haben, sondern auch das Geld der Steuerzahler für sinnlose Spielerei verpulvern. – Das denken sie aber eh schon und werden es auch weiterhin denken, selbst wenn man dieses Projekt sein lässt. Also ist es egal.
    Nach dem geltenden Weltraumvertrag muss bei entstehenden Schäden der Staat zahlen, der die Startlizenz vergeben hat. Dieses Recht durchzusetzen, ist aber bisher, soweit ich weiß, gar nicht möglich. Also sollte man besser darauf verzichten, Dinge nach oben zu schicken, bei denen die Gefahr den Nutzen übersteigt. Zur Zeit liegt die Verantwortung dafür aber bei jedem selbst.
    Werbung für die Raumfahrt und Aufklärung über ihren Nutzen sollte besser hier unten stattfinden. Wir haben doch schon einige Geräte da draußen, die tolle Ergebnisse liefern und sich besser als Beispiel eignen als eine Filmrequisite.

  6. #6 JJ
    22. August 2013

    Fragen wir den Doctor doch einfach, wenn er das nächste mal vorbei kommt, was er davon hält.
    Schließlich könnte eine “falsche” Tardis im Orbit ja auch leicht Daleks, Cybermen oder Engel anlocken.

    Im Ernst – ich sehe das eher wie Orci: Wenn die Tardis eine Funktion hätte, machte das Ganze Sinn.

    Sind viele Wissenschafftler/innen aus dem Bereich auch Doctor Who Fans, so dass ein solches Design vielleicht Wirklichkeit werden könnte?

  7. #7 Florian Freistetter
    22. August 2013

    @T: “nicht nur einen an der Waffel haben, sondern auch das Geld der Steuerzahler für sinnlose Spielerei verpulvern”

    In dem Fall sind es aber private Spenden und keine Steuergelder.

  8. #8 Florian Freistetter
    22. August 2013

    @JJ: “Sind viele Wissenschafftler/innen aus dem Bereich auch Doctor Who Fans, so dass ein solches Design vielleicht Wirklichkeit werden könnte?”

    Kann gut sein. Aber ich fürchte, für solche Späße ist die Raumfahrt immer noch zu teuer. Da hat die Sicherheit und Effizienz des Satelliten absoluten Vorrang und für irgendwelche Sci-Fi-Extras ist kein Geld und keine Zeit da. Wenn, dann könnte man so ein Ding höchstens tatsächlich TARDIS nennen. Wissenschaftler sind eh immer enorm gut darin, irgendwelche absurden Akronyme zu entwerfen. Da sollte sich auf ein passendes Teil finden, für das man ein “TARDIS”-Akronym basteln kann.

  9. #9 Swage
    22. August 2013

    Hmm… nein. Kessler-Syndrom. Da kann ja jeder mit allem kommen. Ich bewundere den Enthusiasmus, aber es gibt genug Experimente die man durchführen sollte, gerade was das auftreten von Mikroben in Erdnähe betrifft. Dann Spielzeug völlig sinnlos hoch zuschießen erscheint mir doch verschwenderisch. Klar, es ist populär und was populär ist findet auch Geldgeber, aber wenn dann doch bitte mit Sinn und Zweck. Ich fand schon den Baumgartner Sprung, so wagemutig das auch gewesen sein mag, ziemlich fehlgeleitet. Es gibt wirklich genug Solarsegel die getestet werden müssen. Das ist Snobismus und bringt gar nichts. Da wollen wir unsere Ressourcen lieber rein stecken? Na prost Mahlzeit.

  10. #10 Florian Freistetter
    22. August 2013

    @Swage: “Da wollen wir unsere Ressourcen lieber rein stecken? Na prost Mahlzeit.”

    Weil das anscheinend nicht richtig klar geworden ist, sage ich es nochmal. Das ist ein PRIVATES Projekt und es werden KEINE öffentlichen Gelder verwendet. Sondern nur private Spenden.

  11. #11 Swage
    22. August 2013

    Ist schon klar, aber wollen WIR als menschliche Gesellschaft da wirklich unsere Ressourcen rein stecken? Da gibt es Besseres…

    Bei Herrn Baumgartner wurden auch keine öffentlichen Gelder versch… wendet. Trotzdem hätte man das Geld wesentlich besser anlegen können. Und da wollen wir ja hin, oder nicht?

    Mir wäre es lieber gewesen Red Bull hätte beispielsweise eine Sonde zur Erforschung der Randregionen unseres Sonnensystems finanziert. Und die Resonanz wäre auch viel größer: mit jeder Entdeckung wäre besagte Sonder wieder im Gespräch. Wäre viel Werbewirksamer. Man stelle sich mal vor Cassini wär von Coka Cola finanziert, was würden wir sie bejubeln. Natürlich hätten sie nie einen thermoelektischen Generator verwenden dürfen, aber man darf den Gendanken ruhig mal einwirken lassen…

  12. #12 Alderamin
    22. August 2013

    @Swage

    Mir wäre es lieber gewesen Red Bull hätte beispielsweise eine Sonde zur Erforschung der Randregionen unseres Sonnensystems finanziert. Und die Resonanz wäre auch viel größer: mit jeder Entdeckung wäre besagte Sonder wieder im Gespräch. Wäre viel Werbewirksamer.

    Ich glaube, da irrst Du. Red Bull macht Werbung mit Sport, und da passte Baumgartner ins Konzept. Frag’ mal jemanden auf der Straße nach den Namen Vettel, Baumgartner und Cassini. Ich denke, die sind so korrekt nach abnehmender Bekanntheit sortiert.

  13. #13 Florian Freistetter
    22. August 2013

    @Swage: “Ist schon klar, aber wollen WIR als menschliche Gesellschaft da wirklich unsere Ressourcen rein stecken?”

    Ok – aber “WIR als menschliche Gesellschaft” müssen jetzt auch nicht so ein Theater wegen 90.000 Dollar machen… da gibts andere Ressourcen um die wir uns mehr sorgen machen sollten.

  14. #14 Swage
    22. August 2013

    Machen wir das mal kaufmännisch. Also di kleine Firma Microsoft gibt im Jahr alleine in Deutschland 140 Millionen Euro für Werbung aus. Veranschlagen wir eine Missionsdauer von 20 Jahren, so wäre das Budget (alleine Für Deutschland) bei 2,8 Milliarden Euro. Cassini wird mit 3,2 Milliarden US Dollar veranschlagt. Ich glaube das rechnet sich. Außerdem: wen interessieren denn Werbespots? Da zappt man weg. Die Werbung hätten sie quasi umsonst für die nächsten 20 Jahre, und zwar nicht in den Werbepausen sondern in den Nachrichten und Abendlichen Wissenschaftssendungen die jetzt nicht sooo wahnsinnig unbeliebt sind. Und glaub mir… ein Konzern der zu Werbezwecken in ein privates Raumfahrtprogramm investiert WIRD bekannt. Baumgartner hätte nie ein derart mediales Echo bekommen wenn es nur um Sport gegangen wäre. Das war der Weltraumfaktor, da kannst du dir sicher sein.

  15. #15 tina
    22. August 2013

    Ich fände die Aktion nicht so toll. Sie wäre meiner Meinung nach in erster Linie snobistisch und irgendwie unangenehm eitel.

    Was in den Weltraum geschossen wird, sollte schon eine sinnvolle Funktion erfüllen und man sollte die Entscheidung darüber, was sinnvoll ist, auch nicht unbedingt alleine dem privaten Kapital überlassen.

    Als gelungene Werbung für Astronomie sehe ich so ein Projekt jedenfalls nicht. Da gibt es sicher sehr viel bessere Ideen, was man so alles machen könnte.

  16. #16 rnlf
    22. August 2013

    @Swage: Zum Glück darf ich als Privatperson mit meinem Geld machen was ich will und es darauf ver(sch)wenden, worauf ich es ver(sch)wenden will.

    Wenn das Ding auch was sinnvolles tut, klar, warum nicht ins All damit. Das sollte sich allerdings vor dem Start mal jemand ansehen, der sich damit auskennt, damit wir nicht tatsächlich hunderte TARDIS-Bruchstücke (und bei einer TARDIS können das bekanntermaßen trotz geringer äußerer Maße echt viele, große Bruchstücke werden) im Orbit haben.

    Warum werden die Gelder nicht für den Bau einer echten TARDIS verwendet?

  17. #17 Swage
    22. August 2013

    So sieht es doch aus.

  18. #18 Adent
    22. August 2013

    @Swage

    Das war der Weltraumfaktor, da kannst du dir sicher sein.

    Nö, war er nicht und nun?

  19. #19 Alderamin
    22. August 2013

    @Swage

    Das war der Weltraumfaktor, da kannst du dir sicher sein.

    Das war eine Komponente, aber noch wichtiger war der Faktor Mensch + Weltraum. So wie Mensch + Formel 1. Dazu kommt noch, dass es etwas besonderes sein muss. Ein Sieger (wen interessieren die hinteren Ränge?). Oder ein Rekord. Eine unbemannte Sonde oder die derzeitige Besatzung der ISS interessiert hingegen kein Huhn.

  20. #20 5yF0Rc3
    22. August 2013

    “Warum werden die Gelder nicht für den Bau einer echten TARDIS verwendet?”

    Weil eine TARDIS gezüchtet wird, nicht gebaut…. Deshalb ist “unendlich-auslehnen” einfacher als nachbauen^^

  21. #21 Swage
    22. August 2013

    Adent, nenn mir doch mal ein beliebiges sportliches Medienereignis das vergleichbares Aufsehen erregt hat. Schauen wir mal, wie weit wir mit dem Sportfaktor kommen.

  22. #22 rnlf
    22. August 2013

    Ich bin zwar nicht Adent, aber wie wäre es mit der letzten Fussballweltmeisterschaft?

    5yF0Rc3: Wir sind hier aber nicht auf Gallifrey. Ein paar Abstriche werden wir schon machen müssen.

  23. #23 Swage
    22. August 2013

    Nunja, lass ich gelten. Ist natürlich, je nach dem wie es ausgeht vom Spannungsgrad lokal etwas schwankend, aber gut.

    Nun handelt es sich bei der Fußballweltmeisterschaft um ein sportliches Großereignis.

    Jetzt setzen wir das mal in Relation zu… na, um mal ein Beliebiges Beispiel raus-zugreifen, dem Sputnik-Schock.

    Das ist natürlich alles irgendwie immer subjektiv, je nach Vorlieben, aber man erreicht doch eine ganze Menge Leute damit. Der “Clou” bei Baumgartner war das sich eben nicht nur Sportfans den Sprung angesehen haben. Daher die Wirkung.

    Sport hat ganz klar einen großen Einfluß, aber ich schätze – ganz subjektiv – das der Weltraum einen größeren Einfluß ausübt. Apollo Programm, Challenger Katrastrope, etc.

  24. #24 Alderamin
    22. August 2013

    @Swage

    In Sputnik saß einer drin und es war neu und mutig und Abenteuer.

    Vettel sitzt im Formel 1-Auto des Red Bull Teams und darüber wird geredet. Der gewinnt, der ist ein Sportheld. Baumgartner hat was spektakuläres gemacht, wozu es Mut brauchte, und er hat mehrere Rekorde gebrochen. Auch das zieht.

    Aber der Weltraumfaktor alleine reicht nicht. Wen interessiert die Besatzung der ISS? Nichts besonderes mehr. Und wen interessiert eine unbemannte Sonde…?

  25. #25 stillerleser
    22. August 2013

    Ich denke so groß ist die Gefahr die von so einem Objekt im All ausgeht nicht.
    Da dieses TARDIS nur als Sekundärnutzlast zusammen mit anderen richtigen Satelliten gestartet werden kann werden die anderen Kunden darauf bestehen dass dieses Ding Sicherheitsanforderungen erfüllt damit es beim aussetzen nach Erreichung des Orbits sich nicht in seine Einzelteile zerlegt und die anderen Nutzlasten gefährdet. Das gilt auch schon für den Start: Dabei treten starke Schwingungen und extreme akustische Belastungen auf. Wenn sich das Ding dabei innerhalb der Rakete zerlegt könnte ebenfalls die ganze Mission gefährdet werden. Das muss daher vorher geprüft und getestet werden. Ich bin sicher vorher wird kein (privater) Startanbieter so ein Objekt mit auf die Reise nehmen. Ich weiß nicht ob die Initiatoren das alles beim Bau berücksichtigt haben (vielleicht eher nicht). Da kann noch einiges an Arbeit und Kosten dazukommen. Und dann soll es wohl in einen niedrigen Erdorbit befördert werden. D.h. nach ein paar Wochen wird es ohnehin in der Atmosphäre verglühen.
    Also wenn jemand meint dafür Geld ausgeben zu müssen soll er/sie das tun, warum nicht. Ich würds nicht machen.

  26. #26 JolietJake
    22. August 2013

    Im ersten Sputnik(also dem vom “Sputnik-Schock) saß einer drin?
    Wow, das muss ein wirklich kleiner Mensch gewesen sein…
    😉

  27. #27 H.M.Voynich
    22. August 2013

    Ich bin mir ziemlich sicher, in Sputnik 3 sitzt ein Dalek.

  28. #28 Alderamin
    22. August 2013

    @JolietJake

    😳

    Hab’ Sputnik gelesen und an Gagarin gedacht. War natürlich Wostok. So was weiß man doch.

    Gut, Sputnik war unbemannt. Aber das war das erste Objekt überhaupt, das ins All geschossen wurde. Kennt jemand das zweite, ohne nachzuschauen?

  29. #29 stillerleser
    22. August 2013

    @Swage:
    Ich kann Alderamin nur zustimmen.
    Bei Baumgärtner ging es darum dass er etwas gefährliches unternommen hat und dabei auf Rekordjagd gegangen ist. Der “Weltraum” war dabei nur der Hintergrund vor dem dieses gefährliche Abenteuer stattgefunden hat (mit echtem Weltraum hatte das natürlich gar nichts zu tun).
    Das Apollo-Programm zeigte genau das gleiche Muster: Etwas völlig neues, gefährliches wurde gewagt und die Überlegenheit gegenüber der Sowjetunion demonstriert. Nach ein, zwei Mondlandungen hat sich die Bevölkerung schon gelangweilt abgewendet und nach ein paar weiteren Ausflügen wurde das Programm beendet.
    Challenger- Katastrophe das gleiche. Schon das Columbia-Unglück fand wie ich finde keine große Beachtung mehr obwohl ebenfalls 7 Astronauten starben. Aber es gab halt weniger “tolle” Bilder wie von der Challenger und es war eben nicht mehr das erste sondern nur das zweite derartige Ereignis. Bezeichnenderweise wurde auch kaum das Wort “Katastrophe” verwendet wie damals bei der Challenger.
    Wann wurde denn in der Tagesschau das letzte Mal über die Cassini-Sonde berichtet?

    @Alderamin:
    In Sputnik-2 müsste schon Laika dringesessen haben. Explorer-1 von den Amis kennt aber tatsächlich außer Raumfahrt-Fans keiner mehr. Genauso wie wohl außer den letzteren kaum jemand den zweiten Mensch im Weltall kennt.

  30. #30 JolietJake
    22. August 2013

    @Alderamin:
    War mir natürlich klar was du dachtest und es eigentlich wusstest. Wollte nur witzisch sein.

    Zu deiner Frage:
    Sputnik 2? 🙂
    Ich hab keine Ahnung…

  31. #31 stillerleser
    22. August 2013

    O.K. der Typ heißt BaumgArtner. Hab den Sprung und den Hype eben nicht verfolgt weils nichts mit Weltall oder Raumfahrt zu tun hatte, daher ist mir der Name nicht so geläufig. 🙂

  32. #32 Alderamin
    22. August 2013

    @JolietJake

    Sputinik 2 stimmt, aber auch ich musste nachschauen, ob es nicht Explorer I oder Vanguard I (wäre mein Tipp gewesen) waren. Also, wenn wir’s hier schon nicht wissen…

    @stillerleser

    In Stern TV (lange nicht gesehen) gab’s im Vorspann immer ein Bild von jemandem, der im Druckanzug aus einer Ballongondel springt, das brachte mich dazu, Kittinger nachzuschlagen (ob’s in dem Clip Kittinger war, weiß ich nicht). Seitdem fand ich die Idee spannend. Es waren mehrere Rekordversuche angekündigt worden, die aber nie statt fanden. Als dann Baumgartner kam, habe ich das verfolgt und den Sprung live im Internet gesehen. Das war so ein bisschen Apollo-Gefühl. Auch wenn’s nur ein großer Sprung für Felix, jedoch ein kleiner für die Menschheit war.

    Das nächste Mal mitfiebern werde ich, wenn jemand um den Mond oder zu einem Asteroiden oder dem Mars fliegt. Und wenn’s ein Chinese ist.

  33. #33 stillerleser
    22. August 2013

    @Alderamin:
    Ein youtube-Filmchen vom Baumgartner-Sprung habe ich irgendwann kurz nach dem Live-Event schon auch noch angeschaut 😉
    Ich werde schon Ende des Jahres mitfiebern wenn die Gaia-Mission startet. Und wenn doch irgendwann mal das JWST in Kourou auf dem Launchpad steht werde ichs wohl kaum noch aushalten vor Anspannung (vor allem bis das Teil dann endlich am L2 und entfaltet ist).

  34. #34 Spritkopf
    22. August 2013

    Hängt davon ab, was die Doyles mit LEO meinen. Wenn das irgendwas in der Größenordnung von 300 km sind, dann hat das Ding auch nur eine begrenzte Lebensdauer und würde somit nicht das Riesenproblem in Sachen Weltraummüll darstellen.

    Als Spender Daten in die Erdumlaufbahn schicken zu dürfen wäre für mich allerdings nicht mehr so besonders reizvoll, wenn man schon seinen Namen auf ein Flash-ROM hat schreiben lassen, welches jetzt mit Curiosity auf dem Mars herumfährt. 😉

  35. #35 H.M.Voynich
    23. August 2013

    Wie alien-verständlich sind denn so die mitgelieferten Anleitungen, wie das ROM ausgelesen werden muß?

  36. #36 stillerleser
    26. August 2013

    Hier gibts eine Kickstarter-Kampagne für ein wirklich cooles privates Raumfahrtprojekt:
    https://www.kickstarter.com/projects/aresinstituteinc/lunarsail-the-worlds-first-crowdsourced-solar-sail?ref=card
    Das wäre das erste private Raumfluggerät das zu einem anderen Himmelskörper fliegt.
    Ihr Kampagnenziel haben sie schon erreicht. Aber ein bisschen komisch und schade: Für so eine Blödelei wie von der Familie oben spenden die Leute 88000$, für das Sonnensegel zum Mond gibts nur 14000$. Dabei ist das tausendmal spannender als eine fast funktionslose Blechdose im Erdorbit.