Heute morgen habe ich ja ein paar gute Science-Fiction-Bücher als Sommerlektüre empfohlen. Alle dort vorgestellten Werke stammen von englischsprachigen Autoren. Das ist vermutlich kein Zufall; immerhin gibt es wesentlich mehr englischsprachige Autoren als deutschsprachige. Heißt das aber auch, dass mehr bessere englischsprachige Science-Fiction gibt als deutschsprachige Bücher? Meiner persönlichen Erfahrung nach, muss ich das vorerst bejahen. Bei Science-Fiction aus Deutschland fällt einem wahrscheinlich zuerst die Raumpatrouille Orion ein. Und so kultig diese Serie auch sein mag – sie ist doch schon fast 50 Jahre alt und nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Was gibt es noch? Perry Rhodan – natürlich. Auch das ist eine höchst erfolgreiche Science-Fiction-Serie. Aber auch nicht unbedingt etwas für alle und definitiv nicht für Leute, die mal eben nur eine interessante Geschichte für zwischendurch oder den Urlaub suchen, aber keine Lust haben, sich durch das komplette Rhodan-Universum zu kämpfen. Ich selbst habe es bis Band 50 geschafft und dann aufgegeben. Was die Ideen angeht, war Perry Rhodan zwar immer sehr originell; was die Handlung angeht aber mehr als schwach. Immer wieder das selbe; immer wieder die gleichen Kämpfe und Schlachten und am Ende jedes Mysteriums der gleiche Deus Ex Machina (vielleicht wurde es später ja besser, aber so weit habe ich nicht mehr durchgehalten).

Deutsche Sci-Fi: eher trashig...

Deutsche Sci-Fi: eher trashig…

Und wie sieht es mit zeitgenössischer Science-Fiction aus Deutschland aus? Schwer zu sagen. Ich habe gerade mal eben meine Sammlung durchgesehen und dort neben “Googol” von H.D. Klein (Karlheinz, Helene, Reinhard und Josef fliegen ins All: Urgs – das ist fast schon wieder ZU viel Deutschland im Weltall und das Buch selbst ist auch nur mäßig spannend) und “Der Schwarm” von Frank Schätzing (äußerst geniales Buch und nur zu empfehlen!) kaum etwas gefunden. Mit Ausnahme von Andreas Eschbach natürlich! Eschbach kann problemlos mit der internationalen Spitzen-Science-Fiction mithalten und seine Bücher sind mindestens so aktuell und originell wie die, die ich heute Vormittag vorgestellt habe (auch wenn nicht alle seiner Bücher Science-Fiction-Themen behandeln). Aber ist Eschbach das einzige, das die aktuelle deutsche Science-Fiction zu bieten hat? Kann eigentlich nicht sein – und darum würde ich mich diesmal ganz besonders über entsprechende Empfehlungen freuen!

Und bis dahin habe ich noch dieses Video gefunden, dass die Eröffnung der Ausstellung “Science-Fiction in Deutschland” zeigt und bei der (ab Minute 14:50) auch Andreas Eschbach auftritt und ein paar interessante Dinge erzählt (u.a. erzählt er, warum auch er für Perry Rhodan geschrieben hat):

Kommentare (49)

  1. #1 Karsten
    Halle
    19. Juni 2014

    Aktuelle deutsche SciFI? Da wäre als erstes wohl Stefan Burban zu empfehlen, der sich mit seinen Military-SF-Romanen in relativ kurzer Zeit schon eine recht beachtliche Fangemeinde zusammengeschrieben hat.

    Oder Andreas Brandhorst, der Space-Operas schreibt, die sich vor den englischen und amerikanischen Großmeistern des Fachs nicht zu verstecken brauchen.

    Ebenfalls sehr gute SF schreibt Uschi Zietsch, die unter anderem auch bei Perry Rhodan mitspielt, aber nebenbei eben auch eigene Projekte verfolgt – etwa die SunQuest-Reihe, zu der sie die Exposès und mehrere Romane beigesteuert (und die sie in ihrem eigenen Verlag (Fabylon) auch veröffentlicht) hat.
    Dazu kommen dann noch Autoren wie Boris Koch, Christian von Aster, Markus Heitz …

    Was ältere deutsche SF angeht – da gab es einiges, was sich auch heute noch zu lesen lohnt: Von den DDR-Autoren etwa die Romane von Karl-Heinz Tuschel, Klaus Frühauf, Alexander Kröger, Michael Szameit oder Angela und Karlheinz Steinmüller; von denen der alten Bundesrepublik die Romane und Erzählungen von William Voltz (ja, _der_ William Voltz, der Perry Rhodan in den 70er Jahren und bis zu seinem viel zu frühen Tod 1984 maßgeblich mitgeprägt hat), H.G. Francis, Kurt Mahr u.v.a.

    Also, es gibt schon eine recht lebendige deutsche/deutschsprachige SciFi-Szene, auch wenn sie es natürlich relativ schwer hat, sich gegen die angloamerikanische (bzw in letzter Zeit auch russische) Konkurrenz durchzusetzen.

  2. #2 Kumi
    19. Juni 2014

    Da wären Wolfgang Jeschke, oder janz früher Herbert W. Franke. Trivial-SF von Wolf Detlef Rohr mochte ich als Jungspund ganz gerne.

    Aktuell fallen mir aber nur Andreas Brandhorst und Markus Heitz ein (dessen 1. Collector-Band ich sehr unterhaltsame Space Opera fand).

    Viel tut sich bei deutscher SF aber nicht zu Zeit.

  3. #3 Pilot Pirx
    19. Juni 2014

    @Karsten: Erik Simon nicht zu vergessen…:

    Invasion aus dem Weltraum

    (Schrecklicher Bericht von einem Angriff der kleinen grünen Männer)

    O sammle deinen Mut und lies
    die Chronik nun mit Grausen!
    Und wisse: Es begab sich dies
    kurz nach dem Jahr zweitausend.

    Es landeten zu dieser Zeit
    die grünen Invasoren,
    in ihren Händen schußbereit
    die Annihilatoren.

    Unweit des Dorfes Oberried
    erschien ihr Schiff auf Erden.
    Den Bauern Kunze fragten sie:
    “Wollt ihr erobert werden?”

    Der Bauer Kunze sagte: “Das
    ist eine schwere Frage.
    Ich muß erst überlegen, was
    ich Ihnen darauf sage.
    Ich bin – es ist nicht meine Schuld –
    auf dem Gebiet kein Kenner.”
    Es warteten voll Ungeduld
    die kleinen grünen Männer.

    Ihr Kommandant sprach: “Tut uns leid,
    wir können nicht mehr warten.
    Sie können in der Zwischenzeit
    – wir müssen leider starten –
    die Frage ohne Eile klärn.
    Ich hoffe, wir erfahren
    die Antwort, wenn wir wiederkehrn
    in acht Milliarden Jahren.”

    Das Raumschiff stieg zum Himmelszelt.
    Man schrieb das Jahr zweitausenddrei.
    Und Kunze unten auf dem Feld
    versank in tiefe Grübelei…

  4. #4 DeLuRo
    19. Juni 2014

    Tja, Früher war alles besser, mit deutschem Text, und da gab es noch spannende SF — und außerdem war vor 5 Tagen sage und schreibe “Samstag”, und außerdem konnte man die ISS noch fliegen sehen…

    Als Jugendlicher bin ich auf die Serien “Raumschiff Monitor” und “Erdschiff Giganto” von Rolf Ulrici abgefahren, mein Einstieg in die Science Fiction und Science zugleich. Aber wer ist denn in der Altersgruppe und zu jener Zeit nicht mit ihm in Kontakt gekommen…?

  5. #5 rolak
    19. Juni 2014

    Für ihre Zeit gute deutsche Autor*en gab es ‘schon immer’, von Kurd Laßwitz, Hans Dominik, Richard Koch und Freder van Holk bis heute, Kumi hat ja schon einiges aufgelistet. Grad mit Florians Beispiel Eschbach kann ich allerdings überhaupt nichts anfangen, das (wenige) boisher Gelesene war bestenfalls mau.
    Dann lieber neue SpaceOpera wie Karsten Kruschels Vilm-Reihe oder Stories von Heidrun Jänchen.

    Übrigen irritiert mich eher der verschwindend geringe Frauen-Anteil unter den Schreibenden, egal welcher Nationalität.

    (Doppel wg browser-Problemchen, ggfs einen entsorgen)

  6. #6 Steffmann
    19. Juni 2014

    @ All:

    Sorry, ich weiss, ist eigentlich OT. Aber passt hier gerade gut rein.

    Ich hatte als Jugendlicher mal einen SF gelesen, in dem es um einen Planeten mit hundeartigen Wesen ging, die nur im Rudel Intelligenz aufwiesen. In der Regel waren die glaube ich zu neunt unterwegs, je mehr Mitglieder weggebrochen sind, desto “dümmer” bzw. instinktiver handelte die Gruppe.

    Weiss jemand zufällig, was bzw. von wem ich damals gelesen hatte ? Ich würds mir gerne nochmal zu Gemüte führen 😉

  7. #7 LasurCyan
    19. Juni 2014

    @ Karsten

    Was ältere deutsche SF angeht – da gab es einiges, was sich auch heute noch zu lesen lohnt: Von den DDR-Autoren etwa die Romane von Karl-Heinz Tuschel, Klaus Frühauf,

    Das ist ja spannend, die hab ich (lange her) als Knabe gelesen und nun leider nicht mehr im Regal. Das geht heute noch zu lesen?
    Btw, Halle/Saale?

  8. #8 johnny
    19. Juni 2014

    @Steffmann
    Kommt mir sehr bekannt vor. Möglicherweise ist es dieses Buch: https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Feuer_auf_der_Tiefe#Rudelwesen

  9. #9 Steffmann
    19. Juni 2014

    @Johnny

    du bist ne Rakete ! Genau das war es, danke !

  10. #10 Karsten
    19. Juni 2014

    @LasurCyan – jep, Halle/Saale.

    Und ja, die alten DDR-SciFi-Sachen lassen sich auch heute noch ganz gut lesen. Ok, manches muss man überlesen, etwa, wenn den … Druckerlaubnisnotwendigkeiten …. Genüge getan werden mußte – aber solche Titel wie “Ein Stern fliegt vorbei”, “Die blaue Sonne der Paksi” oder “Am Rande wohnen die Wilden” sind trotzdem immer noch spannend zu lesende Bücher.

  11. #11 frantischek
    19. Juni 2014

    Grad mit Florians Beispiel Eschbach kann ich allerdings überhaupt nichts anfangen, das (wenige) boisher Gelesene war bestenfalls mau.

    Find ich auch.

  12. #12 bikerdet
    19. Juni 2014

    @ Steffmann und Johnny :
    Danke für den Tipp, habe ich mir zugelegt.

    Ich habe bei PR ein paar Zyklen länger durchgehalten ~ 2500.

    Mich haben bei der SF immer nur die Geschichten interessiert, nicht woher der Autor kommt. Von Schätzing hat mir ‘Limit’ (über den Weltraumlift) insgesamt besser gefallen als ‘Der Schwarm’.

  13. #13 Florian Freistetter
    19. Juni 2014

    @frantischek, rolak: “Grad mit Florians Beispiel Eschbach kann ich allerdings überhaupt nichts anfangen, das (wenige) boisher Gelesene war bestenfalls mau.”

    ALso ich fand die Ideen von Eschbach immer sehr originell. “Ein König für Deutschland” ist ein tolles Buch (der einzige Roman den ich kenne, der Unmengen an Fußnoten mit Verweisen auf Fachliteratur hat). “Ausgebrannt” und “Herr aller Dinge” habe ich auch großartig gefunden. Ist halt keine klassische Sci-Fi – aber trotzdem enorm spannend.

  14. #14 Steffmann
    19. Juni 2014

    @bikerdet:

    Mich haben bei der SF immer nur die Geschichten interessiert, nicht woher der Autor kommt.

    Jepp, das sehe ich ebenso. Aber da das Thema nunmal “deutsche” SF-Autoren war, wollte ich mich eigentlich zurück halten. Ehrlich gesagt, ich habe noch keinen guten SF-Roman von einem deutschen Autor gelesen. Hoffe, das löst jetzt keine shitstorm aus…

  15. #15 LasurCyan
    Halle/Saale
    19. Juni 2014

    @Karsten

    lassen sich auch heute noch ganz gut lesen.

    Ok. Da lese ich noch mal rein, die Bücher sind ja nicht weg, nur an einem anderen Ort. Damals mitgenommen hab ich, was SF angeht, ‘nur’ den Lem. Und nie bereut, Lem ist nahezu klassisch…

  16. #16 rolak
    19. Juni 2014

    König für Deutschland

    Lieber von Rio, Florian. 😉 War die (bisher) letzte Chance, die er bekam und auch das erinnerte mehr en ein gegen Ende massiv schwächelndes Drehbuch mit ziemlich leeren Figuren in vorhersagbaren Szenarien. Jedesmal beim Umblättern befürchtete ich das Einsetzen des sound-engineering, das bei der ausstehenden bzw angedachten Verfilmung die Dramatik generiert, die der Text nicht zu liefern in der Lage ist.
    AE kommt mir auch von Anfang an so unmotiviert heruntergeschrieben vor, selbst wenn die eigentliche Idee richtig gut ist, kann die Umsetzung, das Buch immer noch schwach werden. Ist imho ziemlich schwierig, bei einer derart hohen Veröffentlichungsfrequenz auch nur das Unterhaltungs-Niveau hochzuhalten, Hamilton oder gar Weber legen da eine hohe Schlagzahl vor.

    Ist selbstverständlich alles ne Geschmacksfrage.

  17. #17 Caramel
    19. Juni 2014

    Oh, da hier so viele SF-Leser versammelt sind. Ich such auch noch ein “Buch”, das ich vor langer Zeit mal gelesen hab und zwar

    es war so ein kleines Büchlein, wirklich klein… da flog ein Astronaut zu einem Planeten, auf dem Blumen lebten. Er und ein Kollege wurden von den Blumen gehätschelt und gemästet und dann merkt er irgendwann, dass die Blumen ihn verspeisen wollen…

    Ich such das schon lange, aber es ist nichts zu machen… hier weiß nicht zufällig jemand was… oder, wo ich das dann erfolgversprechender fragen könnte

  18. #18 Steffmann
    19. Juni 2014

    @Caramel:

    oder, wo ich das dann erfolgversprechender fragen könnte

    Drogenberatungsstelle ? 🙂

    Nein, im Ernst. Der kleine Prinz ist hier nicht das Thema.

  19. #19 Florian Freistetter
    19. Juni 2014

    @Caramel: Probier mal die Auskunft bei der Wikipedia. Die sind normalerweise recht bei sowas.

  20. #20 Sascha Z.
    Tuttlingen
    19. Juni 2014

    Den ersten Sammelband von Nefilim Ki habe habe ich schon hinter mir und finde die Story gelungen. Hier die HP: https://www.nefilim-ki.de. Ist auf jeden Fall ein deutscher Autor, der hier noch nicht erwähnt wurde.
    Grüße Sascha

  21. #21 PDP10
    20. Juni 2014

    @DeLuRo:

    “Als Jugendlicher bin ich auf die Serien “Raumschiff Monitor” und “Erdschiff Giganto” von Rolf Ulrici abgefahren, mein Einstieg in die Science Fiction und Science zugleich. “

    Aaaah! Und ich dachte ich bin der Einzige für dessen sozialisation der Ulrici eine Rolle gespielt hat 🙂

    @Florian:

    Was Andreas Eschbach angeht – sorry aber da kann ich mich nur @rolak anschliessen, der mein Problem mit seinen Büchern perfekt zusammengefasst hat.

    Ich muss allerdings zugeben, dass ich bisher nur “Nobelpreis” und “Eine Billion Dollar” gelesen habe und da war eben auch mein Eindruck: Gute Idee aber lieblos runtergeschrieben.

    Vielleicht sind die Science Fiction von ihm ja besser …

  22. #22 Epikur63
    20. Juni 2014

    Da fehlen im Artikel aber wirklich einige gute Namen. Der Klassiker Hans Dominik wurde in einem Kommentar schon genannt. Hinzufuegen moechte ich noch Herbert W. Franke

  23. #23 DeLuRo
    20. Juni 2014

    @PDP10 #21
    Schön zu hören! Und in der Rolle des Prof. Charivari könnte ich mir heute perfekt Patrick Stewart vorstellen, so wie er den Jean-Luc Picard gespielt hat. Den passenden Bart hätte er heute ja.

    @FF “Unmengen am Fußnoten”

    Die SF-Literatur von Rolf Ulrici (siehe #4) wären auch heute noch für Jugendliche gut zu lesen und zu empfehlen, zumal er auch versucht hatte, zu vielen Punkten eine ansatzweise wissenschaftliche (aber vereinfachte) Erklärung dazuzugeben. Er hatte dazu auch einiges in Fußnoten gepackt, die aber -glaube ich- alle auf einigen hinteren Extraseiten nachzulesen waren, nicht am Seitenfuß.

    @FF, PDP10:
    An Andreas Eschenbach finde ich zwei Dinge interessant: Erstens (persönlich gesehen), dass er Luft- und Raumfahrtechnik studiert und als Software-Entwickler gearbeitet hat. Zweitens, in einem seiner Seminare ließ er 15 Studenten ungefähr im Jahr 2005 gemeinsam die Rohfassung eines Romans in nur 44 Stunden schreiben.

    Was er schriftstellerisch und schreibtechnisch drauf hat, kann ich noch nicht beurteilen, aber ich nehme die Diskussion hier mal zum Anlass ihn zu lesen.

  24. #24 Enno
    20. Juni 2014

    Gert Prokop – Wer stiehlt schon Unterschenkel – Der Samenbankraub

    Nicht vom Titel abschrecken lassen.

  25. #25 -eumel-
    Berlin
    20. Juni 2014

    Kein Deutscher, sondern ein Schweizer, aber unbedingt zu empfehlen:
    Gregor Spörri: “The Lost God” (2012 Münster Verlag Basel)

    https://thelostgod.com/

  26. #26 Christian Berger
    20. Juni 2014

    Wenn man jetzt etwas mehr in Richtung “Verschwörungstheorie” geht, könnte man annehmen, dass Science Fiction in Deutschland politisch nicht gewollt sei.

    Gute Science Fiction beflügelt ja die Ideen der Leute und lässt sie die Dinge hinterfragen. Das ist in unserer Wirtschaft unerwünscht. Jemand der sich vorstellen kann, dass wir mal interplanetare Raumschiffe oder Teleporter haben werden, wird wohl kaum mit Freude an den Sitzungen teilnehmen in denen diskutiert wird, welche Farbe das verbaute Zukaufteil aus Pakistan haben soll.

    Die Teile unserer Wirtschaft mit Personalsorgen wollen aber genau solche Leute haben. Jemand der mit Begeisterung an der Zukunft arbeiten will, dreht spätestens beim fünften 90 Minuten Meeting über Softwareversionsnummern durch.

  27. #27 rolak
    20. Juni 2014

    politisch nicht gewollt

    Falls Du gesellschafts-politisch meinst, Christian, dann vielleicht, denn wie zB auch Comics ist die phantastische Literatur eine Sparte, der nach der überwiegenden Meinung die Bezeichnung ‘Literatur’ aberkannt gehört. Bis auf die jeweiligen, langatmig entschuldigten Ausnahmen, wie bei jeder Komplett-Ächtung üblich.
    Falls Do intentional gewollt meinst, dann eher nicht; ist wohl mehr Auswirkung einer weit verbreiteten Meinung, keine konzertierte Aktion.

  28. #28 A_Steroid
    20. Juni 2014

    ich bin bekennender Rhodan-Leser seit Bd. 1, mag Eschbach (war auch auf einer seiner Lesungen, er hat m.E. einen leichten Hang zum Verschw.-Theoretiker….) und was SiFi in DE generell betrifft – die Schreibe der Autoren in DE generell ist mir zu “tiefenpsychologisch” – ich mag eher “haudrauf” a la Riley (1 Mann zerlegt alleine einen Flugzeugträger) oder Lukaschenko – russische SF ist m.E. die genialste…. Ach ja – ich gestehe: am liebsten lese ich Semi-SiFi – also Crichton oder Cussler (Thriller mit wissenschaftlichen Hintergrund) – Andromeda von Crichton hat mich Wochen in Unruhe versetzt – weil: ist es echt oder doch Phantasie…

  29. #29 A_Steroid
    20. Juni 2014

    Ups – korrigiere: Lukianenko und nicht Lukaschenko…

  30. #30 T
    20. Juni 2014

    Schon etwas älter (wie ich ja auch):
    Arno Schmidt: Die Gelehrtenrepublik
    Carl Amery: Der Untergang der Stadt Passau
    Georg Zauner: Die Enkel der Raketenbauer
    Fassbinders Verfilmung von “Welt am Draht”
    Schätzing dagegen ist überschätzt. Hölzerne Dialoge, schiefe Bilder, Phrasendrescherei. Der plot ist doch nicht alles.

  31. #31 rolak
    20. Juni 2014

    DE generell .. zu “tiefenpsychologisch”

    Das wird wohl nur so wirken, A_Steroid, getippt sei (unvorsätzlich) selektives Lesen. Ein kräftiges aktuelles Gegenmittel dürfte Burbans ‘Ruul-Konflikt’ sein.

  32. #32 Crovax
    Aachen
    20. Juni 2014

    Hmm, deutschsprachige SF…

    Als Kind habe ich gerne gelesen:
    Mark Brandis
    Rolf Ulrici
    Hans K. Kaiser
    Hans Dominik

    Ansonsten:
    Gerhard Steinhäuser: Unternehmen Stunde Null

    Heutzutage etwas fremdartig, aber trotzdem gut:
    Herbert W. Franke

    Neben ihren guten Sammlungen haben die folgenden auch selber gute eigene Sachen geschrieben:
    Wolfgang Jeschke
    Hans-Joachim Alpers

    Mit Perry Rhodan habe ich nie etwas anfangen können. Die Handlung war mir zu bombastisch, die Charaktere zu flach.

    Wenn ich dann auf nicht-englisch erweitere, kommen auf jeden Fall Lem, die Strugatzkis und Lukianenko dazu.

    Den allergrößten Anteil bei mir im Bücherschrank haben aber amerikanische und britische Autoren, wobei das eigentlich auch zwei getrennte Sparten sind 😎

  33. #33 StrangerInAStrangeLand
    20. Juni 2014

    Ah… Monitor und Giganto, die Träume meiner Jugend… 🙂
    Ebenfalls gut im Bereich deutscher Jugend-SF war meiner Meinung nach auch “Das Raumschiff der KInder” und seine fünf Folgebände vn H.J. Alpers und Ronald Hahn. Ansonsten muss ich aber bei zeitgenössigen deutschen SF-Autoren passen ausser den bereits genannten “üblichen Verdächtigen” Eschbach und Co. fällt mir leider niemand ein.

  34. #34 Till
    https://blog.till-westermayer.de
    20. Juni 2014

    Kurz: Nein, es gibt keine zeitgemäße deutsche SF.

    Lang: Jeder Versuch, welche zu finden, scheiterte in letzter Zeit. Wobei ich Eschbach auch eher als Abklatsch angelsächsischer SF empfinde. Das letzte, was ich an gelungener deutschsprachiger SF gelesen habe, sind die Bücher von Marcus Hammerschmitt, aber der schreibt auch keine SF mehr.

    Mein Fazit daraus: Ich bleibe bei angelsächsischer SF – da gibt es mehr als genug extrem gute AutorInnen.

  35. #35 Spacedude
    Augsburg
    20. Juni 2014

    Der Deutsche Science-Fiction-Preis 2014 für den besten Roman geht an
    »Dschiheads« von Wolfgang Jeschke, Heyne Verlag, ISBN-13 978-3-453-31491-7

    Die weiteren Platzierungen:

    Platz 2: »SchrottT« von Uwe Post, Atlantis Verlag, ISBN-13 978-3-86402-126-8

    Platz 3: »Das Dickicht [Vilm Band 3]« von Karsten Kruschel, Wurdack Verlag, ISBN-13 978-3-938065-93-8

    Platz 4: »Traumzeitmonde« von Sven Edmund Reiter, Adebor Verlag, ISBN-13 978-3-944269-05-4

    Platz 5: »Drake« von H. D. Klein, Atlantis Verlag, ISBN-13 978-3-86402-063-6

    Platz 6: »Nebenweit (nebenan unendlichweit)« von Heinz Zwack, Atlantis Verlag, ISBN-13 978-3-86402-099-5

    Quelle:
    https://www.scifinet.org/scifinetboard/topic/16735-bekanntgabe-der-dsfp-preistrager-2014/

    Von dem zweitplazierten Schriftsteller Uwe Post kann ich vor allem den Roman “Symbiose” empfehlen. Er schreibt nicht nur SchroT.

  36. #36 Spacedude
    Augsburg
    20. Juni 2014

    @Till: Die gute deutschsprachige SF erscheint halt nicht in den Verlagen, welche die vorderen Plätze in den Buchhandlungen belegen. Daher muss man ein bisschen danach suchen.

    Für die großen Verlage ist es halt billiger und risikoärmer eine Lizenz aus den USA oder ganz trendig aus Russland zu kaufen und zwar von den Titeln, die sich dort schon bewährt haben.
    Dazu kommt, dass in Deutschland gute SF meist gar nicht unter der Genrebezeichnung SF verkauft wird, weil das Genre in Deutschland als schmuddlig gilt (woran die Verlage mit ihrer grauenvollen Covergestaltung eine erhebliche Mitschuld tragen).

  37. #37 Hoffmann
    20. Juni 2014

    Generell muss ich sagen, dass mich Science-Fiction-Literatur überhaupt nicht anspricht. Als abschreckend langweilig habe ich z.B. von Arkadi und Boris Strugazki “Picknick am Wegesrand” empfunden.

    Mit einer Ausnahme wirken auch die Romane und Geschichten von Stanislaw Lem eher ermüdend denn unterhaltsam (Die Ausnahme: Eine Geschichte in den Sterntagebüchern, wo es um die Kisten von Professor Corcoran geht – für mich eine perfekte Einführung in die philosophische Problematik des Solipsismus).

    Der zu DDR-Zeiten geradezu vergötterte Sergej Snegow “Menschen wie Götter” war zwar recht unterhaltsam geschrieben, zeigt aber dennoch eine inhaltliche Leere, die proportional mit der Größe der Räume zu sein scheint, die die Protagonisten mit der “Raumfresser” durcheilen.

    Inhaltlich ansprechender war damals für mich die in Romanen verarbeitete Prä-Astronautik-Thematik (was wohl daran lag, dass Erich von Däniken in der DDR mit einem Tabu belegt war). Folgende Romane hatte ich dazu gelesen:

    Günther Krupkat: “Als die Götter starben” und der Nachfolgeband “Nabou”

    Carlos Rasch: “Der blaue Planet”

    Wolf Weitbrecht: “Das Orakel der Delphine”

    Karl-Heinz Tuschel: “Die Terasse von A’Hi-Nur”

    Paul Ehrhardt: “Spuren im Mondstaub”

    Inzwischen bin ich davon weggekommen, und dass, was ich nach der Wende an SF in den Buchläden liegen sah, sprach mich überhaupt nicht an. Es war und ist mir immer noch unbegreiflich, warum man für die Darstellung zwischenmenschlicher Probleme und Konflikte eine so fremdartige Staffage bemühen muss.

    Natürlich ist es eine Geschmacksfrage, über die sich schwerlich streiten lässt. Aber bereits der Terminus “Science-Fiction” ist in den allermeisten Fällen eine Irreführung, weil gerade die “Science” entweder gar nicht oder nur als Techno-Babbel vorkommt. Was übrig bleibt, ist dann nur noch “Fiction”, aber das ist Belletristik ja generell.

    Im Unterschied zur SF kommt die “erdgebundene” und “gegenwartsnahe” Belletristik mit einem weniger groß aufgeblasenen Kontext aus, so dass mehr Raum für Inhalte statt für die Staffage bleibt.

    Kurz: Für mich ist das nichts, aber wem es gefällt …

  38. #38 Ralf Schoofs
    20. Juni 2014

    Hans Dominik und sein Roman “Der Brand der Cheops Pyramide” ist aus den 1920er Jahren. Und Kurt Laswitz “Auf zwei Planeten” wurde schon 1897 veröffentlicht!
    Neueres zum Thema “deutsche SF” findet man regelmäßig in Form von Kurzgeschichten in Michael Iwoleits Magazin NOVA https://www.nova-sf.de/ .

  39. #39 Spacedude
    Augsburg
    20. Juni 2014

    @Hoffmann: “Im Unterschied zur SF kommt die “erdgebundene” und “gegenwartsnahe” Belletristik mit einem weniger groß aufgeblasenen Kontext aus, so dass mehr Raum für Inhalte statt für die Staffage bleibt.”
    Wenn ich das so lese, habe ich den Eindruck, Du hast eine etwas eng gefasste Definition von SF. Für mich ist zum Beispiel auch der großartige Roman “Corpus Delicti” von Juli Zeh ein Sciencefiction. Er spielt auf der Erde in einer nicht näher bestimmten Zukunft, ist also erdgebunden und gegenwartsnah.
    Von Wolfgang Jeschke stammt das Bonmont: Die SF ist die eigentliche Gegenwartsliteratur. Ich finde da hat er recht, weil für mich gute SF immer auslotet, wo wir sind und wie es weiter geht. Belletristik hingegen fragt immer nur, warum die Dinge so geworden sind, wie sie sind.

  40. #40 Hoffmann
    20. Juni 2014

    @ Spacedude:

    Ich habe gerade mal den Inhalt von Corpus Delicti überflogen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Corpus_Delicti_%28Roman%29

    Eine weitere Dystopie, wie zuvor schon von Huxley oder Orwell entworfen. Man kann die Schrecken einer totalitären Diktatur zwar mit vielerlei Facetten ausmalen und dabei sein künstlerisches Potenzial ausleben, aber erstens ist die Staffage üblicherweise völlig übertrieben und zweitens ist der Schrecken einer Diktatur viel subtiler als in den üblichen Schwarz-Weiß-Malereien.

    Meine DDR-Zeit hat mich u.a. gelehrt, zwischen den Zeilen zu lesen. Dystopien sind mir da einfach zu platt. Dann frage ich lieber gemeinsam mit Belletristik-Autoren, warum die Dinge so geworden sind, wie sie sind. 😉

    Ein Roman eines SF-Autors der DDR hat mich übrigens sehr berührt. Es handelt sich dabei um “Sein und Bleiben” von Gottfried Meinhold. Allerdings ist es kein SF-Roman:

    https://www.fksfl.de/FKSFL/Autoren/Meinhold/MEIN-R05.htm

  41. #41 Laborratte
    20. Juni 2014

    Myra Cakan: “Downtown Blues” (keine Space Opera, sondern Cyberpunk)
    Eine österreichische Autorin: Ulrike Schmitzer – “Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt”
    Und ein ganz besonderes Kleinod: Leo Lukas – “Wiener Blei” (Cyberpunk Roman aus dem Shadowrun Rollenspieluniversum, der in Wien spielt)

  42. #42 Spacedude
    21. Juni 2014

    @Hoffmann: Es gibt nichts neues unter der Sonne. Natürlich ist jede Dystopie eine Variation von Huxley oder Orwell. Da sich aber unsere technische Umwelt und gesellschaftlichen Voraussetzungen ändern, muss jede Generation ihre Dystopien neu schreiben.
    Bei Corpus Delicti geht es um Tugendwahn, der Freiheit im Namen der allmächtigen Vernunft einschränkt. Ich halte das für ein großes Problem. Der naive Dampfplauderer Michio Kaku beschreibt in “Physik der Zukunft”, wie toll es doch wäre, wenn unser Klo im Badezimmer mit unserer Krankenkasse so vernetzt wäre, dass jeden Morgen unser Urin automatisch analysiert und die Daten sofort zur Krankenkasse geschickt werden. Die Gesundheit wäre permanent überwacht. Der Naivling Kaku frohlockt, Juli Zeh hingegen zeigt, was es bedeutet, wenn unsere Krankenkasse mitbekommt, dass wir vielleicht gestern ein Bier zu viel hatten. Der eigene Körper wird zum Corpus Delicti, eine Zigarette rauchen zur Straftat. So beschrieben findet sich das bei Huxley/Orwell nicht, obwohl auch dort alles Üble im Namen der Vernunft geschieht.

  43. #43 Adent
    21. Juni 2014

    Ich finde im Gegensatz zu Florian Perry Rhodan nach wie vor sehr gut, auch wenn man das nicht mit Büchern vergleichen kann. Eschbach naja, ganz ok aber kein herausragender, da stimme ich Rolak und anderen zu.
    Was bisher keiner angesprochen hat ist Schätzing und Der Schwarm. Also ich fand den ganz gut bis etwa zur Hälfte, danach nur noch grottenschlecht. Da ging es mir so wie Rolak, ich habe jede Szene als Kameraeinstellung für Hollywood gesehen, Inhalt war gleich null. Der Nachfogler, oder wie Schätzing selbst es dann bezeichnet hat, das spin off aus der Schwarm (Nachrichten aus einem unbekannten Universum) war dann nur noch unleserlich schlecht. Es strotze vor Fehlern (wurde mal im Laborjournal auseinandergenommen) und ich habe nur 100 Seiten des Wälzers geschafft bevor ich mir gedacht mit der Zeit kann man tausend bessere Dinge anstellen als ein schlechtes Buch zu lesen.
    Ansonsten englische und amerikanische Science fiction ist in den meisten Fällen um Längen besser und auch der gute alte Stanislaw Lem braucht sich nicht verstecken 😉

  44. #44 rolak
    21. Juni 2014

    bis etwa zur Hälfte

    Bei dem Buch ist mir der besagte Effekt erst bei ~2/3 aufgefallen, Adent, lag vielleicht an der Tagesform — oder an der Verwöhnung durch die mir wesentlich besser gefallenden kleineren Bücher aus den 90ern im Emons-Verlag.

    Den gefühlten Qualitätsvorsprung englischsprachiger SciFi kann ich mir nur dadurch erklären, daß wir hier bloß die Auslese kredenzt bekommen, keinen Überblick über die Gesamtproduktion haben. Wäre mir ansonsten, insbesondere über Jahrzehnte hinweg, kaum einleuchtend.

  45. #45 Hoffmann
    21. Juni 2014

    @ Spacedude:

    Es ist ja nett, dass Du Dich darum bemühst, mir “Corpus Delicti” und andere moderne Dystopien hinsichtlich ihrer vermeintlichen Relevanz nahezubringen, aber mein im Verlauf eines längeren Reifeprozesses gewachsenes Urteil, dass SF-Literatur auf mich wirkt wie ein Windbeutel (außen schön drapiert, aber innen reichlich hohl), ist damit nicht erschüttert – im Gegenteil!

    SF steckt meiner Ansicht nach in einem Dilemma: Entweder man packt viel Information in die Staffage – dann wird es schnell langweilig, weil das auf Kosten der Figuren geht. Oder aber man investiert in die Figuren – dann wird die Staffage beliebig, so dass man sich fragen muss, wozu die Verfremdung eigentlich nötig ist.

    Für eine Space-Opera genügen schlichte Staffagen und schlichte Charaktere, weil es da vorrangig um Action geht – das ist dann reine Unterhaltungsliteratur auf trivialem Niveau. Das ist nicht abwertend gemeint. Wer Trivialliteratur zur Zerstreuung mag – warum nicht. Gelegentlich lese ich so etwas auch – nur eben nicht SF. Die ist mir zu realitätsfern.

    Für eine anspruchsvollere Geschichte muss man sich als Autor entscheiden, worin man mehr investiert: Mehr Hintergrundinformationen oder mehr Charakterstudien. Im Unterschied zu “normaler” Belletristik muss ein SF-Autor die Welt, in der seine Protagonisten leben und handeln erst hinreichend detailgenau erfinden, um eine bruchlose Handlung ablaufen zu lassen.

    So auch bei “Corpus Delicti”: Die METHODE muss zunächst konstruiert werden, um das Handeln der Personen nachvollziehen zu können. Und alles, was zur METHODE geführt hat und was die Begleiterscheinungen derselben sind, muss ebenfalls erst herausgearbeitet werden, damit der eigentliche Plot plausibel wird.

    Da ich das Buch nicht gelesen habe, weiß ich nicht, wie das der Autorin gelungen ist, aber dennoch: Das Strickmuster, dass auf der einen Seite die Täter (Vollstrecker der sich verselbstständigt habenden METHODE = totalitäre Ideologie) und auf der anderen Seite die Opfer sind, die aufgrund negativer Erfahrungen zum Nachdenken über die METHODE gelangen, habe ich authentischer und plausibler, wenn ich mir z.B. “Schwierigkeiten mit der Wahrheit” von Walter Janka durchlese.

    Ich will damit die sogenannte “gute” SF nicht niedermachen. Wie ich bereits schrieb, ist das ohnehin eine Geschmacksfrage. Aber diese Art von Betroffenheitsliteratur, die darlegt, wie schlimm doch alles werden könnte, wenn man gewisse aktuelle Zustände auf die Spitze treibt und das mal “bis zum Ende denkt”, geht mir schlicht und einfach auf die Nerven. Auf mich wirkt so etwas gekünstelt und aufdringlich. Da kann ich mir auch eine Expertise von greenpeace durchlesen – egal gegen was die gerichtet ist.

    Das andere Extrem, diese naive Fortschrittsgläubigkeit a lá Kaku, ist freilich auch nicht besser. Aber so schlicht wie sich Kaku und andere das vorstellen, läuft es ohnehin nicht ab. Dazu ist ein gewisses Misstrauen, gepaart mit einem bestimmten Unbehagen angesichts nicht eingelöster Versprechen (z.B. “sichere Kernkraft”) weit genug verbreitet, um diverse Vermarktungsstrategien wirkungslos werden zu lassen. Da bin ich ganz optimistisch.

    Es mag zwar sein, dass viele Leute willig jegliche Bemühungen um Datenschutz unterlaufen, indem sie auf facebook & Co. ihr Privatleben zur Schau stellen, aber dennoch sollte man sie hinsichtlich der Fähigkeit zur kritischen Reflexion nicht unterschätzen. Daher denke ich, dass solche Szenarien wie in “Corpus Delicti” niemals Realität werden. Schon gar nicht die METHODE.

  46. #46 creamneuron
    22. Juni 2014

    “Michael Marrak – Lord Gamma”

    Fand ich sehr gut. Nicht grad klassische Science Fiction, und schon gar keine Space Opera. Aber sehr abgefahren und ein bisschen wirr. war auf jedenfall eine frische, überraschende Ausnahme zwischen den üblichen Science Fiction Büchern.

    Und Andreas Brandhorst (Kantaki Universum) kann man ohne Zögern jedem Space Opera Fan empfehlen. Man muss nur ein bisschen Tolleranz haben für komische Ausdrücke. Ich erinner grad nicht was es war, aber an einigen “technische” Begriffe hab ich mich nicht gewöhnen können.

  47. #47 Jul
    23. Juni 2014

    @Caramel: Das von Dir gesuchte Büchlein müsste sein: “1. Auftrag im All” von Irma Chilton.
    Habe ich erst kürzlich wiedergefunden. Es ist viele Jahre her, dass ich die Geschichte gelesen habe, aber sie blieb mir auch im Gedächtnis hängen. 🙂

  48. #48 Caramel
    23. Juni 2014

    Vielen Dank!!!!!!!!!!!! Die ist es tatsächlich, ich habe das Bild gegoogelt und erinnere mich noch an das Cover! Großartig!

  49. #49 Jul
    23. Juni 2014

    Na das freut mich. Viel Spaß damit!