Messprinzip vom MERLIN (Bild: DLR)

Messprinzip vom MERLIN (Bild: DLR)

Mit MERLIN wird man eine globale Karte der Methankonzentration erstellen können und man wird vor allem auch herausfinden können, wie sich das Methan durch die Atmosphäre ausbreitet. Zusammen mit anderen Wetter- und Klimadaten wird man dann Modelle erstellen können die zeigen, wie sich das Methan von den diversen Quellen aus über die Erde verteilt und wie sich die Methanflüsse verändern.

Das Laser-Instrument an Bord von MERLIN haben deutsche Firmen gebaut und das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat ähnliche Systeme schon von Hubschraubern aus eingesetzt. Der Satellit selbst wird von der französischen Weltraumagentur CNES gebaut werden, die auch den Transport in den Weltraum übernimmt. Der Satellit wird vergleichsweise klein sein und nur um die 250 Kilogramm wiegen; knapp 100 davon wird das deutsche Laser-Instrument ausmachen. Wenn alles nach Plan läuft, dann wird der Start im Jahr 2017 erfolgen. Wenn… denn beschlossen wurde die Mission schon im Jahr 2010 und damals hatte man 2014 als Starttermin angepeilt. Bleibt zu hoffen, dass die Mission in 3 Jahren dann wirklich ins All fliegt. Je früher wir die Sache mit dem Methan durchblicken, um so besser!

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Kommentare (14)

  1. #1 Matthias Wolf
    Wien
    4. Juli 2014

    Wenn ich eine kleine Anmerkung anbringen dürfte zum Wort ›stärker‹, nur um Missverständnissen vorzubeugen: Methan ist als Treibhausgas wesentlich wirksamer als CO2 (25x), allerdings ist die Konzentration viel geringer (200x), sodass unterm Strich ein kleinerer Effekt entsteht.

  2. #2 Florian Freistetter
    4. Juli 2014

    @Matthias Wolf: Danke, ich hab das ausgebessert, damit keine Missverständnisse entstehen.

  3. #3 Wizzy
    4. Juli 2014

    …und um noch genauer zu sein, ist dieser Faktor 28 (meine Quelle) bzw. 32 (engl. Wikipedia) auf 100 Jahre hochgerechnet, vgl. z.B.: Myhre, G. et al.: Anthropogenic and Natural Radiative Forcing. (2013) S. 731
    Der Treibhausfaktor von Methan “at a given time” ist meines Erachtens über den Daumen gepeilt 280, da die Lebenszeit 9,6 Jahre beträgt (ist aber natürlich keine Stufenfunktion). Nach dieser Schätzung wäre Methan aber dann fast gleich treibhauswirksam wie CO2, während IPCC (aus meiner Erinnerung heraus, grob) 25% angibt. Kann diese Thematik jemand aufklären?

  4. #4 Andreas
    4. Juli 2014

    Wie wird eigentlich bei diesen ganzen Aufbauten mit Lasern sichergestellt, dass keiner getroffen wird?

    Bei den Lasern zur Datenübertragung ist ja nur der Bereich zur Bodenstation überhaupt betroffen, das kann man ja absichern.
    Aber wie ist es bei dem Fall?

    Rein aus Neugier, find es trotzdem spannend 🙂

  5. #5 Florian Freistetter
    4. Juli 2014

    @Andreas: Ich gehe mal davon aus, dass diese Laser keinen Schaden anrichten können. Ist ja auch ne Entfernung von 500km – da müsste das schon ein SEHR starkes Teil sein, damit jemand geschädigt wird.

  6. #6 Higgs-Teilchen
    4. Juli 2014

    @Florian
    Woher weis man eigentlich ob es sich bei Licht um die Quelle oder um eine Reflektion, z.B. von einem Himmelskörper?

    Lg H.

  7. #7 Florian Freistetter
    4. Juli 2014

    @Higgs-Teilchen: Was genau meinst du? Der Satellit schickt Laserlicht mit einer ganz bestimmten Wellenlänge ZUR Erde und empfängt die Reflektion auch wieder bei genau dieser Wellenlänge. Welcher Himmelskörper soll denn da etwas reflektieren? Ich glaube, ich hab die Frage nicht ganz verstanden…

  8. #8 Higgs-Teilchen
    4. Juli 2014

    @Florian
    Okay, ich meinte das ganz allgemein.
    Bsp.: Jemand zeigr dir zwei unterschiedliche Spektren. Ein Spektrum vom Sonnenlicht und eines vom Mondlicht. Würde man erkennen können welches das direkte Sonnenlicht iat und welches nur die Reflektion? Wenn ja, woran?

  9. #9 Florian Freistetter
    4. Juli 2014

    @Higgs: Wie gesagt: Es geht nicht um ein Spektrum, es geht um monochromatisches Laserlicht, das man auf eine ganz bestimmte Stelle der Erde schickt und wo man auch weiß, von wo es zurück kommt.

  10. #10 Zhar The Mad
    4. Juli 2014

    “das ganz allgemein” @ Higgs

    Reflektion ist nicht absolut, ob und wie stark reflektiert wird hängt vom Material ab, was da reflektiert und der Wellenlänge. Gold sieht golden aus, eben weil es nicht alle Wellenlängen gleich gut reflektiert, sondern hauptsächlich die im gelben bereich. Und darum kann man am Reflexionsspektrum und dem original ziemlich genau erkennen was welches ist und eben sogar was da reflektiert hat! Und das nutzt man bei der mission aus, eine Wellenlänge wird vom methan nicht beeinflusst, so hat man einen neutralen Vergleichswert, und die andere schon, so erkennt man dann das Methan an seinem ‘Lichtverhalten’.

  11. #11 May
    4. Juli 2014

    Sehr gut. Dann wird aus “man was nichts, aber weiß alles” eventuell “man was etwas”. Scherz beiseite…es ist schlimmer als befürchtet!

  12. #12 May
    4. Juli 2014

    Sorry, da lief was schief. Bitte löschen 🙂

  13. #13 Wizzy
    7. Juli 2014

    Mit weiterem Nachdenken und -schlagen komme ich derzeit tendentiell auf eine “at a given time”-Treibhauswirkung von Methan, die sogar über der von CO2 liegt – vgl. z.B. Faktor 86 für 20 Jahre, was ebenfalls deutlich über der Lebensdauer liegt, und diese gilt für einen Zerfall auf 1/e, wodurch die “now”-Wirkung von Methan noch riesiger sein muss / damit man auf die o.g. Faktoren kommt. Die Nicht-Hobby-Fachwelt wird die Problematik bestimmt besser kennen, allein wo ist dazu etwas dokumentiert? Ich wundere mich sowieso, warum man die Treibhauswirkung auf solche Zeiträume erstreckt angibt, da zwar das individuelle Methanmolekül schnell zerfällt, die Konzentration sinkt deswegen aber noch lange nicht (wegen der Quellen). Habe diese Frage an das NASA Earth Observatory geschickt am Fr morgen, aber noch keine Antwort.

    (Als ich eine andere Frage mal beim NSIDC stellte, waren die unglaublich schnell und präzise mit ihrer Antwort. Ich finde sehr oft die Amis bei Öffentlichkeitsarbeit – gar für private Interessenten international – absolut verblüffend gut.)

  14. […] fast genau zwei Jahren habe ich über die deutsch-französische Satellitenmission MERLIN berichtet. Anlass war das Fußballspiel, dass die beiden Länder bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 […]