31.12.2014. Silvester. Es ist kalt, es ist trüb und es sieht nach Regen aus. Ich stehe mit einem Haufen anderer Menschen auf einem matschigen Waldweg mitten in der Schleswig-Holsteiner Provinz. Und warte darauf, dass jemand ein Kommando gibt, damit ich 10 Kilometer lang über weitere matschige Waldwege laufen darf. Wieso, mag sich nun der eine oder die andere fragen, mache ich das? Wieso sitze ich nicht irgendwo gemütlich im Warmen und bereite mich auf die Silvesterfeierlichkeiten am Abend vor? Wieso stehe ich stattdessen am Campingplatz in Lehmrade und warte auf den Start des Möllner Silvesterlaufs? Und vor allem: Wieso schreibe ich davon in meinem Blog? Hier soll es doch um Wissenschaft gehen? Eben!

Die Sache mit dem Laufen ist schnell erklärt. Früher habe ich Laufen immer für enorm langweilig gehalten. Davon, dass es auch enorm anstrengend ist, ganz zu schweigen. Aber seit ich Anfang 2014 beschlossen habe, ein wenig mehr Sport zu machen, kam ich ums Laufen nicht mehr herum. Das Ergometer im heimischen Wohnzimmer ist zwar nett, wird aber irgendwann langweilig. Schwimmen ist mangels brauchbarem Schwimmbad in Jena schwer zu machen. Mannschaftssportarten sind ungeeignet für einen flexiblen Zeitplan. Bleibt Laufen. Also habe ich irgendwann im Februar 2014 meine uralten Turnschuhe angezogen und bin 5 Kilometer durch den Jenaer Paradiespark gejoggt. Es war – wie zu erwarten – enorm anstrengend und enorm langweilig. Ich habe circa 45 Minuten für die Strecke gebraucht. Aber bin am nächsten Tag trotzdem nochmal gelaufen. Und dann nochmal. Und nochmal. Und wie das so ist mit dem Sport: Wenn man es oft genug macht, dann wird man irgendwann besser und es wird nicht mehr so anstrengend. Und dann war es auf einmal auch nicht mehr langweilig! Wenn man nicht ständig damit beschäftigt ist, den gequälten eigenen Körper wahrnehmen zu müssen sondern tatsächlich halbwegs entspannt durch die Gegend laufen kann, dann kann man auch auf die Gegend achten! Man kann sich umsehen, die Landschaft genießen, kann sich Podcasts anhören und auch darauf konzentrieren. Ich hab mich regelrecht aufs Laufen gefreut und hab einen Teil der Recherchearbeit für meine Texte, den ich normalerweise vor dem PC erledigt hätte, nun mit Hörbüchern und Podcasts während des Laufens absolviert.

weg

Im Juli hat mich dann ein Freund überredet, doch mal einen Marathon zu laufen. Am besten gleich mit ihm gemeinsam, im September. Ich hab ihn gefragt, ob er verrückt ist – immerhin bin ich zu diesem Zeitpunkt noch nie länger als 10 Kilometer am Stück gelaufen. Aber als ich dann testhalber mal 20 Kilometer probiert habe, ging das überraschend problemlos! Also habe ich begonnen, regelmäßig längere Strecken zu laufen und als ich dann im August das erste Mal 32 Kilometer am Stück geschafft habe, habe ich mich für den Marathon angemeldet. Und gleichzeitig auch für einen 12-Kilometer-Volkslauf in der thüringischen Provinz. Ich wollte vor dem Marathon zumindest einmal erlebt haben, wie so ein offizielles Rennen eigentlich funktioniert. Und überraschenderweise hat es mir einen riesigen Spaß gemacht! Ich habe festgestellt, dass man ganz anders (und vor allem schneller!) läuft, wenn man “Konkurrenz” hat, die man überholen kann oder von der man zu überholt werden droht. Das ganze Drumherum so eines Rennens; die Siegerehrungen, die Parties, das Publikum, die Musik, usw schaffen ein Ambiente das eine simple Joggingrunde im Park nicht bieten kann. Selbst wenn man als reiner Hobbyläufer natürlich keine Chancen hat, irgendwas zu gewinnen macht so ein Rennen enorm viel Spaß.

Ich bin dann also im September nicht nur den Marathon gelaufen (und mit meiner Zeit von 3 Stunden und 53 Minuten war ich ganz zufrieden) sondern habe mich noch bei weiteren kürzeren und längeren Läufen angemeldet. Der Möllner Silvesterlauf stand jetzt nicht unbedingt auf der Liste der Läufe, die ich unbedingt immer schon machen wollte. Aber da ich Silvester eben dieses Jahr bei meiner Verwandtschaft in Mölln verbringe wollte ich die Gelegenheit nutzen. Und deswegen stehe ich nun im Wald am Ufer des Lütauer Sees und warte darauf, dass der Startschuss für das Rennen fällt! Weil ich 2014 festgestellt habe, dass Laufen alles andere als langweilig ist!

start

Und die Wissenschaft? Die ist – wie die regelmäßigen Leserinnen und Leser meines Blogs wissen – überall. Man muss die Welt nur auf die richtige Art und Weise betrachten und ein wenig nachdenken. Dann findet man sie immer! Und wo hat man mehr als ausreichend Gelegenheit, um die Welt zu betrachten und in Ruhe nachzudenken? Genau: Beim Laufen!

Ich habe in der Vergangenheit immer wieder probiert, die Wissenschaft aufzuzeigen, die man überall im Alltag finden kann. In meinen Büchern genau so wie in meinem Blog oder auf meinen Reisen. Warum also nicht auch darüber schreiben, was für Wissenschaft einem beim Laufen so begegnen kann? Das habe nicht nur ich mir gedacht, sondern auch ScienceBlogs-Kollege Ali Arbia von Zoon Politikon. Auch er ist 2014 von der Laufleidenschaft angesteckt worden; hat in diesem Jahr ebenfalls seinen ersten Marathon gelaufen und wird davon sicher selbst noch ausführlich berichten. Denn wir haben beschlossen, gemeinsam eine neue und blogübergreifende Artikelserie bei ScienceBlogs.de zu starten: Running Research – Denken beim Laufen. Abwechselnd werden Ali und ich (und im Laufe der Zeit vermutlich auch noch andere ScienceBlogger) über unsere Lauferlebnisse berichten und darüber, was wir unterwegs für Wissenschaft entdeckt haben. Die offizielle erste Ausgabe wird demnächst bei Ali oder bei mir erscheinen; dieser Text hier ist nur eine einführende “Pilotfolge” um die Hintergründe zu erklären und auf den Start einzustimmen.

Apropos Start: Der findet beim Silvesterlauf in Mölln jetzt endlich statt! Der Start ist auch das einzige, was mich an diesen offiziellen Rennen stört. Anstatt einfach loslaufen zu können, wenn mir danach ist, muss man (gefühlt) ewig warten und sich dann eingeklemmt zwischen diversen anderen Leuten laufend seinen Weg bahnen. Oder auch nicht, denn wenn es voll und eng ist, hat man meist keine Wahl, als sich ans Tempo der Läufer um einen herum anzupassen und das ist immer zu schnell oder zu langsam…

Aber in Mölln ist das Starterfeld überschaubar, der Waldweg am Start ist einigermaßen breit und die Läufer verteilen sich schnell. Ich habe vermutlich wie immer ein wenig zu flott begonnen und hoffe, dass mir das am Ende des Rennens nicht den Atem raubt. Aber noch bin ich optimistisch! Die Strecke ist zwar dank des Tauwetters der letzten Tage wirklich matschig und rutschig und wie bei Waldwegen üblich, uneben und voller Wurzeln. Aber sie ist auch äußerst schön! Es geht zuerst den Lütauer See und dann den Schmalsee entlang. Direkt am Wasser, durch die winterlichen Wälder. Im Sommer ist hier alles grün und voller Leben (und Insekten…). Aber auch im Winter haben die kahlen Bäume am Seeufer ihren Reiz. Und trotz des braunen Laubs ist doch nicht alles Grün verschwunden. Während ich probiere, mein Lauftempo bei etwa 4:00 Minuten/Kilometer zu halten, sehe ich immer wieder grüne Flecken auf den Bäumen und grünen Belag auf Boden und Steinen. Keine Blätter, sondern Flechten. Oder Moose? Ich hab mir beim Laufen schon oft genug gedacht, dass man mehr über Botanik wissen sollte. Dann könnte man den ganzen Kram, an dem man vorüber läuft, nicht nur schön finden, sondern auch beim Namen nennen!

mooseundflechten

Und Flechten (oder Moose?) sehen zwar auf den ersten Blick unscheinbar aus, sind aber enorm faszinierend! Flechten (Ich habe mich fürs erste Mal entschieden, dass es sich um Flechten handelt. Ich muss ja sowieso noch ne zweite Runde um den See machen und überleg mir dann nochmal, ob es vielleicht doch Moose waren) sehen zwar aus wie irgendwelche Pflanzen, sind aber eine symbiotische Lebensgemeinschaft! Das hat mich damals schon in der Schule so sehr beeindruckt, dass ich es bis heute nicht vergessen habe und sogar nach daran denken kann, während ich probiere, vielleicht doch noch den einen oder anderen Läufer vor mir zu überholen, bevor es am Ende des Schmalsees über die enge Brücke geht und da kein Platz mehr für solche Manöver ist.

Ein Flechte besteht aus Pilzen (die ebenfalls keine Pflanzen – und auch keine Tiere! – sind) und Grünalgen bzw. Cyanobakterien. Die Algen betreiben Photosynthese und versorgen den Pilz mit Nährstoffen und der schützt die Algen dafür vor Austrocknung und zu viel fieser UV-Sonnenstrahlung. Ich persönlich hätte ja nix gegen zumindest ein bisschen Sonnenstrahlung einzuwenden. Ich habe mich zwar mittlerweile daran gewöhnt, auch dann zu Laufen, wenn es draußen kalt ist. Aber wenigstens sonnig könnte es sein! Mit Austrocknung werde ich auf jeden Fall so schnell nicht zu kämpfen haben. Beim Marathon wird man unterwegs zwar schon ein wenig durstig, aber bei einem 10-Kilometer-Lauf im Winter ist der Flüssigkeitsverlust noch verkraftbar. Die Hälfte der Strecke habe ich jetzt auch schon absolviert und für die zweite Hälfte lutsche ich noch ein Stückchen Traubenzucker. Ob das wirklich hilft, kann ich nicht sagen. Aber man kann es sich ja einbilden – der Placeboeffekt hilft auch beim Laufen 😉

runde1

6 Kilometer sind jetzt geschafft und ich bin schon fast wieder am Start. Jetzt noch eine kleine Runde um den Lütauer See und dann bin ich durch. Das Läuferfeld hat sich jetzt schon deutlich auseinander gezogen (und ich habe den Überblick verloren, wie viele Leute noch vor mir sind und wie viele hinter mir – aber eigentlich sollten ich die meisten überholt haben und irgendwo unter den ersten 20 Läufern sein). Aber zumindest habe ich jetzt ein wenig mehr Überblick um mir nochmal die Flechten (oder Moose?) anzusehen. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es hier entlang dieses Waldwegs Flechten und Moose gibt! Moose sind zwar keine Symbionten, sondern “nur” Pflanzen, aber trotzdem cool! Und – eine wichtige Information für alle Klugscheißer! – die wissenschaftliche Beschäftigung mit Moosen heißt Bryologie. Das weiß ich aus einem der vielen Podcasts, die ich beim Laufen immer höre. In dem Fall war es die Folge “Mosses” aus der Serie “Bitten by the Bug” von der BBC. Moose wachsen wirklich überall. In der Wüste, in der Tundra, im Wald, in der Steppe – überall. Sie sind zäh und ertragen die widrigsten Umstände. Im Gegensatz zu mir – langsam lässt meine Kraft ein wenig nach. Ich hab wohl doch zu schnell angefangen beim Rennen. Da hilft auch der Traubenzucker nix. Man müsste Photosynthese beherrschen, wie die Flechten und Moose damit man sich konstant während des Laufens mit Sonnenlicht aufladen kann.

gruenwald1

Obwohl das mit der Photosynthese ja ursprünglich keine so gute Idee war. Als vor etwa 3 Milliarden Jahren die ersten Mikroorganismen auf den Trick kamen, das Sonnenlicht zu verwenden, um es in für sie nutzbare Energie umzuwandeln und dabei als Abfallprodukt Sauerstoff zu produzieren, fand das der Rest der Welt nicht wirklich gut. Denn für fast alles andere, was damals lebte, war Sauerstoff ein extrem giftiges Gas. Aber die Photosynthese lief weiter und die “Große Sauerstoffkatastrophe” nahm ihren Lauf. Und aus damaliger Sicht war es tatsächlich eine große Katastrophe; vermutlich das größte Massensterben in der Geschichte der Erde. Nur die wenigen Lebewesen, die sich anpassen und mit dem Sauerstoff klar kommen konnten, haben überlebt. Wir stammen von ihnen ab und der Sauerstoff in unserer Atmosphäre ist für uns lebenswichtig.

Für mich auch – beziehungsweise derzeit noch mehr als sonst. Die 10 Kilometer sind fast vorbei. Ein letztes Stück noch auf dem Weg zum Ziel am Campingplatz. Mittlerweile atmet es sich nicht mehr so einfach wie beim Start und ich hätte nichts gegen ein bisschen Extra-Sauerstoff einzuwenden. Aber es geht auch so. Ich bin angekommen!

ImZiel

Eine vernünftige Zeitmessung mit Chip gibt es bei diesem Lauf nicht, aber meine Laufuhr zeigt mir eine Zeit von 42 Minuten und 48 Sekunden für eine Strecke von 10,15 Kilometern an (siehe auch hier bei Runtastic). Damit bin ich eigentlich ganz zufrieden. Es waren nicht die schnellsten 10 Kilometer, die ich je gelaufen bin, sondern nur die drittschnellsten. Aber es war mein erstes Rennen im Winter und wenn man das fehlende Training während der Feiertage berücksichtigt, dann kann ich über die Zeit und Platz 16 in der Gesamtwertung (bei mehr als 100 Läufern) nicht meckern (Nachtrag: In meiner Altersklasse bin ich sogar auf Platz 2 gelandet).

Jetzt mache ich mich auf den Heimweg. Ich werde eine (heiße!) Dusche nehmen; ein (kaltes!) Bier trinken und mich auf die Silvesterfeier am Abend vorbereiten. Aber davor werde ich nochmal nachlesen, wie das mit den Flechten und Moosen wirklich ist! Das nächste Mal möchte ich auch beim Vorbeilaufen erkennen können, um was es sich handelt!

datenmoelln

(Und der Leserschaft wünsche ich ein schönes neues Jahr! Viel Spaß beim Feiern – und falls ihr im neuen Jahr Sport treibt: Viel Erfolg! Und unterwegs nicht auf die Wissenschaft vergessen!)

Kommentare (47)

  1. #1 Wolfgang
    RATZEBURG
    31. Dezember 2014

    Interessant geschrieben. Vielleicht komne ich so dazu, kunftig regelmäßig einen Blog zu lesen.
    Wie ich hierauf kam: kurz Flipboard durchgeblättert und ein Foto entdeckt, das einen Waldweg mit Startbanner zeigt. Sogleich erkannt, dass es sich um den Möllner Silvester lauf handeln muß. Weil da war ich vor wenigen Jahren dabei. Ja, so kam das.
    Und nun fand ich auch noch das Thema Flechten, welches mich letzte Woche auf Lanzarote faszinierte, fesselnd.
    Guten Rutsch in Mölln und liebe Grüße
    Wolfgang

  2. #2 Florian Freistetter
    31. Dezember 2014

    @Wolfgang: Na dann Grüße zurück nach Ratzeburg! Ich wünsche ebenfalls einen guten Rutsch. Ich sitze gerade am Mühlengraben in Mölln und trinke Möllner Eulenspiegel-Bier!

  3. #3 Alderamin
    31. Dezember 2014

    Toll, ich bin zur Studienzeit auch gejoggt, ich fand das nie langweilig. Beim Militär mussten wir die 5 km laufen, und weil ich das (irgendwie…) schaffte, bekam ich Spaß dran und hab’ später weitergemacht. Jeden Tag ein bisschen weiter. So weit wie ich konnte. Und zurück.

    Bin dann ca. 7 oder 8 Jahre gelaufen. Aber irgendwie machten meine Gelenke das nicht mit. Einmal war ich so in einem Rausch, dass ich gar nicht aufhören wollte und lief so an die 22 km (geplant waren 10). Immer am Fluss lang, an einem Ufer hin, auf der anderen Seite zurück. Das Zwicken auf den letzten 4 km ignorierte ich. Am Tag danach schwoll das Fußgelenk an und ich konnte nicht mehr auftreten. Bin eine Woche auf Krücken gehumpelt, es dauerte ein paar Wochen, bis ich wieder laufen konnte. Bin danach nie wieder so weit gelaufen. Trotzdem taten manchmal die Kniegelenke weh, manchmal die Knöchel. Vielleicht lag’s an der Technik (hab’ nie einen Trainer gehabt), vielleicht an den Schuhen (mit Einlagen, die ich tragen muss), vielleicht einfach an mir.

    Da ich ein Langschläfer bin und mich bei kaltem und schlechtem Wetter irgendwie nie motivieren konnte (hab’ Winterpause gemacht) und da ich immer relativ lange auf der Arbeit bin und dann mit Hunger nach Hause komme, hab’ ich’s dann leider irgendwann ganz gelassen. Und über 20 kg zugelegt. Und mittlerweile nur noch eine miserable Kondition.

    Vor ein paar Jahren, mit ca. 45, hab’ ich nochmal einen Versuch gemacht, wieder anzufangen, aber da taten die Knöchel schon nach ein paar hundert Metern weh und da steigerte sich die Leistung nicht mehr wie mit Anfang 20 von Mal zu Mal. Hab’s dann frustriert bleiben lassen.

    Vielleicht sollte ich mal eine andere Sportart versuchen. Ich fahr’ gerne Rad, aber das strengt irgendwie nicht so an wie laufen, dauert mir zu lange. Oder schwimmen. Mal schauen, Dienstag oder Donnerstag hat das Schwimmbad bis 21 Uhr 15 geöffnet. Kann man auch das ganze Jahr. Gut, dann ist das jetzt mein Vorsatz für’s nächste Jahr 🙂

    Florian und allen Bloglesern einen guten Rutsch. Mögen Eure Wünsche in Erfüllung gehen und Eure Vorsätze halten. 🙂

  4. #4 Florian Freistetter
    31. Dezember 2014

    @Alderamin: “Gut, dann ist das jetzt mein Vorsatz für’s nächste Jahr :-)”

    Na dann viel Erfolg damit! (Und irgendwann wird es die Technik auch schaffen, brauchbare Unterwasserkopfhörer zu bauen. Dann kann man schön vor sich hin schwimmen und dabei Hörbücher hören ohne sich dauernd über fehlende Lautstärke und verrutschende Hörer zu ärgern.)

  5. #5 Florian Freistetter
    31. Dezember 2014

    Apropos “ärgern”: Ein wenig ärgert mich die fehlende Professionalität der Möllner Sportvereinigung schon. Ok, ich komm damit klar, dass es bei so einem Lauf keine Zeitmessung per Chip gibt (obwohl das mittlerweile selbst in der Provinz Standard ist). Und es ist auch noch ertragbar, das es beim Lauf kein Rahmenprogramm, keine Musik oder sonst irgendwas gab (obwohl es schade ist, weil so halt überhaupt keine Stimmung aufkommt und auch das Publikum nix von der ganzen Veranstaltung hat). Aber zumindest die Ergebnisse sollte man irgendwo veröffentlichen! Mich würde ja schon noch interessieren, welche Platzierung ich in meiner Altersklasse erreicht habe. Den 16. Platz im Gesamtranking konnte ich mir ja noch selbst auszählen, weil ich gesehen habe, wie viele vor mir waren. Und die Zeit hat meine Uhr gemessen. Aber wenn dann von den Veranstaltern nicht mal ein offizielles Ranking veröffentlicht wird, hätte ich auch ganz privat und ohne Startgeld und Startnummer um die Möllner Seen laufen können…

  6. #6 Florian Freistetter
    31. Dezember 2014

    @ALderamin: “Vielleicht lag’s an der Technik (hab’ nie einen Trainer gehabt), vielleicht an den Schuhen (mit Einlagen, die ich tragen muss),”

    Ich hab auch nie nen Trainer gehabt; nicht mal nen Trainingsplan oder ne Pulsuhr oder sowas. Und ich bin auch alles mit Einlagen gelaufen. Am besten mal mit nem Sportarzt sprechen – der weiß Bescheid.

  7. #7 Pilot Pirx
    31. Dezember 2014

    Florian, alle Achtung für den Sieg über den inneren schweinehund und die Leistungen.
    Und Dank für die Dinge, die ich hier gelernt habe und auch etliche Denkanstöße.
    Allen hier frohes und erfolgreiches 2015 🙂

  8. #8 Alderamin
    31. Dezember 2014

    @Florian

    Unterwasserkopfhörer? So was gibt’s?? Dann wird’s wohl auch wasserfeste MP3-Sticks geben. Ist ja gar nicht mal schlecht, die Idee, wenn man In-Ear-Kopfhörer bekommt, dann hat man auch kein Wasser im Ohr und bekommt nicht so schnell eine Mittelohrentzündung. Ich denk’ mal drüber nach. 🙂

    Hatte ganz vergessen, Dir Respekt für den 16. Platz zu zollen. Alle Achtung, bist ja richtig flott (ich nehme mal an, da waren ein paar hundert Läufer am Start)!

  9. #9 Florian Freistetter
    31. Dezember 2014

    @Alderamin: ja, Unterwasser-mp3 Player gibt es. Die funktionieren auch, nur die Kopfhörer machen immer Probleme. Ich hab da jetzt schon einige Modelle durch probiert. Aber entweder sie sind zu leise oder sie sitzen nicht gut. Oder beides. So richtig zufrieden war ich noch mit keinem Modell. Wenn da jemand Empfehlungen hat, wäre ich dankbar! Rein technisch muss sowas doch machbar sein und einen Markt müsste es eigentlich auch geben.

  10. #10 DasKleineTeilchen
    1. Januar 2015

    *kicher*. ich hab mal die gegenposition, bzw echte leidensfähigkeit beim volkslauf rausgekramt:

    https://kiezneurotiker.blogspot.de/2014/07/grunewaldlauf-der-glenlivet-die.html

    unter dem tag “sport” gibts da noch mehr misantropisch-launisches.

  11. #11 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    @DasKleineTeilchen:Netter Bericht 😉 Verkatert bin ich bis jetzt erst einmal gelaufen, aber das war nur Training und kein Rennen. Und eigentlch hat das auch ziemlich gut getan; danach war der Kater weg und ich wieder frisch. Wenn es euch heute morgen also ein wenig schlecht geht, dann wisst ihr, was ihr zu tun habt 😉

  12. #12 Stefan
    Hamburg
    1. Januar 2015

    Erst einmal Glückwunsch. 42 Minuten für 10k als jemand, der noch nicht so viel Lauferfahrung hat, das noch im Winter, bei sicher nicht ganz flachen Bedingungen ist ja jetzt nicht so schlecht. Ich habe nun schon über fünfundzwanzig Jahre Lauferfahrung und kann aus eigener Erfahrung sagen, Laufen ist die einfachste und unkomplizierte Art, sich fit zu halten. Ich Schwimme auch und fahre Rennrad und MTB, aber am Ende gilt, Laufen geht irgendwie immer, Schwimmen und Radfahren bedeutet schon mehr Aufwand. Und dabei noch über Wissenschaft nachzudenken, macht die Sache sicher nicht langweiliger. Auch für den Leser. 😉 Und, gute Entscheidung, die 10k ohne Trinkpausen zu absolvieren. Bis zwei Stunden komme ich eigentlich immer sehr gut ohne aus, wenn man vorher gut “hydriert” ist. Happy new year!

  13. #13 Torben
    https://ferienplatz.de.tl/Hallo.htm
    1. Januar 2015

    @ Alderamin

    Ich hatte auch immer Probleme mit meinen Gelenken beim Joggen, auch wegen meines etwas zu hohem Körpergewicht. Dann habe Ich mal was über natural Running gelesen und das es besser für die Gelenke sein soll. Also habe Ich angefangen nur noch auf dem vorderen Fußballen zu laufen. Die erste Woche war die Hölle, so einen schlimmen Muskelkater hatte Ich noch nie. Aber man gewöhnt sich schnell daran und seitdem habe Ich keine Gelenkprobleme mehr weil man viel federnder (schreibt man das so?) läuft.

    So um nicht ganz Off Topic zu werden. Da Ich beim Joggen auch immer Podcast höhre fände Ich es Toll wen es von Running Research auch ein Höhrversion geben würde.

  14. #14 Spritkopf
    1. Januar 2015

    Um auf die Wissenschaft zurückzukommen: Da Sauerstoff ein Abfallprodukt des pflanzlichen Stoffwechsels darstellt, ist schonmal jemandem der Gedanke gekommen, dass wir Sauerstoffatmer dann eigentlich Koprophagen sind?

  15. #15 rolak
    1. Januar 2015

    schonmal jemandem der Gedanke gekommen?

    Klar doch, Spritkopf, wurde hier im blog vor kurzem thematisiert.

  16. #16 Hoffmann
    1. Januar 2015

    @ Spritkopf:

    Na, na, na, der Sauerstoff entsteht doch bereits in der 1. Phase der Photosynthese, hat also noch keinen Stoffwechseldurchsatz erlebt. Wenn Du also den Sauerstoff mit den allseits bekannten Fäkalien gleichsetzt, musst Du zugleich eingestehen, dass die Pflanzen selber auch ihre eigene Sch… fressen – äh … atmen, denn die Mitochondrien in den Pflanzenzellen brauchen diese Fä… äh, dieses Futter, um weiterhin fleißig ATP zu liefern. 😉

  17. #17 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    @Torben: “fände Ich es Toll wen es von Running Research auch ein Höhrversion geben würde.”

    Mal sehen. Ich selbst und alleine werde so einen Podcast sicher nicht produzieren können/wollen. Aber vielleicht kann man ja Holger Klein überreden,mitzumachen. Der hat ja kürzlich auch mit dem Laufen begonnen.

  18. #18 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    @Spritkopf: Abgesehen davon essen wir natürlich tatsächlich jede Menge Fäkalien: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/12/21/mit-wissenschaft-durch-den-advent-11-totes-zeug-im-weihnachtsessen/ (zumindest indirekt)

  19. #19 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    P.S. Ah! Das hat rolak ja eben schon angemerkt!

  20. #20 FinjaReloaded
    https://finjareloaded.wordpress.com
    1. Januar 2015

    +1 für Hörversion von Running Research

    (oder gerne auch Tipps, was du beim Laufen hörst)

  21. #21 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    @FinjaReloaded: “(oder gerne auch Tipps, was du beim Laufen hörst)”

    Bei normalen kurzen Trainingsrunden (10-15km) meistens irgendwelche Podcasts (meistens die, die ich schon hier empfohlen habe: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/10/12/podcasts-empfehlungen-und-anregungen-und-viel-zu-wenig-auf-deutsch/). Bei längeren Läufen (20-35km) Hörbücher; i.A. die Doctor-Who-Audio-Adventures von Big Finish. Wenn ich lange laufe, dann habe ich gerne auch eine lange durchgehende Geschichte die für den ganzen Weg reicht.

  22. #22 Folke Kelm
    Burseryd-Schweden
    1. Januar 2015

    Hallo und wünsche Guten Rutsch gehabt zu haben.

    Laufen…naja, erst mal herzlichen Glückwunsch, aber mein Ding ist das nicht, ich rudere lieber:-)
    Was mich mehr fasziniert bei dieser Geschichte ist wirklich die grosse Sauerstoffkatastrophe vor langer langer Zeit (äh, 5500 Jahre nach kreationistischer Rechnung?)…sorry, 3800 Mio Jahre.
    Man muss sich mal vorstellen, wie es damals auf der Erde ausgesehen hat, auf den Kontinenten grau und trist und matschig wenn es mal geregnet hat und in den Meeren sauer und stinkig. In der Tat waren die Meere damals eine ganz fürchterliche Chemiebrühe in der es von Bakterien wimmelte die wirklich komische Stoffwechselvorgänge beherrschten. Wären wir damals vor Ort gewesen und hätten geschnuppert, wäre der erste Nasenzug von einem ekligen Geruch von fauen Eiern begleitet gewesen. Der zweite Nasenzug wäre dann besser, weil wir unsere Geruchsnerven mit dem ersten schon gekillt hätten. Beim dritten Nasenzug wären wir tot umgefallen, weil H2S (das, was da so nach faulen Eiern riecht) in etwa so giftig ist wie Cyanwasserstoff der allerdings weitaus besser riecht. Bei letzterem wären wir zumindest mit einem Stück Marzipan in der Nase gestorben und nicht mit der Erinnerung an faule Eier.
    Was jetzt die Cyanobakterien mit Erfindung der Photosynthese gemacht haben kann man eigentlich nur als die erste grosse Umweltverschmutzungskatastrophe des Planeten bezeichnen, und Spuren davon finden wir heute noch und bauen sie als Eisenerze auch in grossem Masstab ab. Das Meerwasser damals war sauer und aufgrund der Freiheit von Sauerstoff auch stark reduzierend, was dem Eisen die Möglichkeit gab, in zweiwertiger Form in Lösung zu sein. Die bösen Cyanobakterien damals haben dann angefangen, Sauerstoff zu produzieren, und man muss sich vor Agen führen, dass der erstens die ganzen Schwefelbakterien gekillt hat, und zweitens das wasser oxidierend gemacht hat und zur Ausfällung von Eisenhydroxyd geführt hat. das ganze Meer muss sich also damals mit schöner Regelmässigkeit blutrot gefärbt haben von Eisenhydroxyd-Schlamm, mit der Folge das alles stirbt, ausser diese bösen Cyanobakterien, Die Verursacher der womöglich grössten Umweltkatastrophe in der Erdgeschichte.
    (Geologie ist doch was schönes, oder?)

  23. #23 Kyllyeti
    1. Januar 2015

    @Folke Kelm

    (Ähm, eine kleine Korrektur sei erlaubt:)

    Die bösen Cyanobakterien damals haben dann angefangen, Sauerstoff zu produzieren, und man muss sich vor Agen führen, dass der erstens die ganzen Schwefelbakterien gekillt hat …

    Wir schreiben das Jahr 2015 n. Chr. Die ganze Erde ist von Sauerstoff durchsetzt. Die ganze Erde? Nein! Einige von unbeugsamen Schwefelbakterien bevölkerte anaerobe   Dörfer hören nicht auf, den bösen Cyanos Widerstand zu leisten … 😉

  24. #24 LasurCyan
    1. Januar 2015

    den bösen Cyanos Widerstand zu leisten …

    Echt fies, ich werde hier diskriminiert 😉

  25. #25 Dietmar
    1. Januar 2015

    Jetzt auch noch Marathon! Respekt!

  26. #26 rolak
    1. Januar 2015

    diskriminiert

    Lesen, richtig lesen! Nicht ‘den bösen Cyans’, sondern ‘den bösen Cyanos’. Das sind doch die mit den g´oßen Nasen…

  27. #27 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    @Dietmar: “Jetzt auch noch Marathon!”

    Na der war ja schon im September. Jetzt bin ich nur 10 km gelaufen…

  28. #28 LasurCyan
    1. Januar 2015

    Lesen, richtig lesen!

    So ein Mist, rolak, hab ich’s wieder vergeigt 😉

    Laufen, richtig Laufen!

    Bin ja meinen ersten Marathon mit 17 gelaufen, schwer indoktriniert von meinem Umfeld. Jetzt hab ich mit mitte 40 Knieprobleme, man sollte die LaufSucht auch nicht nur verherrlichen. Mal locker spazierengehen ist auch nicht doof, kriegt man doch von der Umgebung auch viel mehr mit. Nuja, wenn ich nen Berg sehe, renne ich immer noch fullspead hoch..

  29. #29 maunz
    1. Januar 2015

    @ff
    Verkatert bin ich bis jetzt erst einmal gelaufen, aber das war nur Training und kein Rennen. Und eigentlch hat das auch ziemlich gut getan; danach war der Kater weg und ich wieder frisch. Wenn es euch heute morgen also ein wenig schlecht geht, dann wisst ihr, was ihr zu tun habt 😉

    Ich nehme an beim Laufen hast du viel Wasser getrunken.
    Der Alkohlabbau braucht viel Wasser, am besten trinkt man Mineralwasser.

  30. #30 Florian Freistetter
    1. Januar 2015

    @maunz: “Ich nehme an beim Laufen hast du viel Wasser getrunken.”

    Also bei den Trainingsläufen trinke ich eigentlich unterwegs nur dann was, wenn ich länger als 20km laufe…

  31. #31 PDP10
    1. Januar 2015

    Das hört sich nach einer interessanten Artikelserie an!

    Zumal Ali Arbia, dessen Blog ich auch regelmässig lese, ein hochsympathischer Zeitgenosse zu sein scheint.

    Bin mal gespannt! 🙂

  32. #32 gaius
    1. Januar 2015

    @Folke Kelm

    danke für den schön plastischen Überblick! So eine “Reise” ist doch was anderes als die trockenen Fakten …

  33. #33 Dietmar
    2. Januar 2015

    Na der war ja schon im September. Jetzt bin ich nur 10 km gelaufen…

    Ach so.

    Na dann.

    Da bin ich dann doch gleich gar nicht mehr beeindruckt. ;-D

  34. #34 Dietmar
    2. Januar 2015

    Smiley versemmelt. Muss man auch erst mal bringen …

  35. #35 thomas
    2. Januar 2015

    hallo florian!

    gratulation zum ehrgeiz! ich bin derzeit wieder mal zu faul, um zu laufen, aber ich kenne das gefühl, wenn man öfter läuft, dann wiord es zur gern gemachten routine und man wird unruhig wie ein hund, der nicht gassi gehen darf, wenn man zu lange drin hockt.

    @wissenschaft: ich hatte mal ein interessantes gespräch mit hrn prof manfred spitzer, der das laufen ebenfalls propagiert. aber nicht uneingeschränkt, denn das laufen auf dem laufband ist weitaus weniger für gehirn und denkvermögen/kreativität und geistige entspannung geeignet, weil einem da schlicht und einfach die äußeren reize fehlen. laufen also unbedingt draußen und am besten noch auf unebenem gelände, damit das hirn bei jedem schritt viel für stabilität und gleichgewicht zu berechnen hat – danach sei man um einiges konzentrierter und leistungsfähiger.

    freu mich auch auf ein jahr des lichts 🙂
    thomas

    PS @florian: was würdest du schätzen, welchen prozentuellen anteil an deinem merklichen gewichtsverlust hat von allen veränderungen das laufen gehabt (sofern du das so einfach sagen kannst/willst). fand das echt beeindruckend und werde es dir wohl nachahmen 🙂

  36. #36 Florian Freistetter
    2. Januar 2015

    @thomas: “was würdest du schätzen, welchen prozentuellen anteil an deinem merklichen gewichtsverlust hat von allen veränderungen das laufen gehabt”

    Das lässt sich schwer sagen. Je nachdem wie man es betrachtet, bis zu 100%. Abnehmen funktioniert nur, wenn man mehr Energie verbraucht als man zu sich nimmt. Und wenn man gesund abnehmen will, dann kann man die Energie nicht nur bei der Zufuhr einsparen; zumindest nicht dauerhaft und nachhaltig. Also muss man mehr verbrauchen -> Sport! Ich hätte sicher auch mit weniger Sport abgenommen. Aber halt langsamer und keine 45 Kilo in 6 Monaten. Das war wirklich nur möglich, weil ich fast täglich laufen gewesen bin.

  37. #37 thomas
    2. Januar 2015

    “Abnehmen funktioniert nur, wenn man mehr Energie verbraucht als man zu sich nimmt.”

    Es wäre ja so einfach 🙂

  38. #38 Franziska
    3. Januar 2015

    Lieber Florian,
    meinen Respekt für die tolle Zeit beim Silvesterlauf sowie einen Marathon zu laufen, und meinen noch größeren Respekt für “… 45 Kilo in 6 Monaten”. WOW. Ich bin eine zeitlang, 3 Jahre lang sehr viel gelaufen, auch sehr viele offizielle Läufe. Mein erster war mal ein Nachtlauf über 5km auf dem Berliner Ku’damm. Da war so eine tolle Stimmung, dass ich mich für alle nachfolgenden Läufe inkl. Halbmarathon in Berlin angemeldet habe. Ich mag die Halbmarathon-Distanz sehr.
    Seit ca. 3 Jahren pausiert mein Laufen immer wieder, auch wenn ich in Edinburgh dieses Jahr mitrannte (Empfehlung!), doch aufgrund von fehlendem Training, Gewichtszunahme, Stress usw, sind die Zeiten bescheiden. Nun hatte ich im August mein persönliches Projekt “25in5” gestartet und nahm mir vor, 25kg in 5 Monaten abzunehmen ….. durch Laufen. Aufgrund Krankheit kam ich nur bis zur Hälfte. Jetzt gibt es eine Neuauflage von “25in5” ….sozusagen “25in5 reloaded”. Und am Ende steht wieder ein Halbmarathon.

    Dein Beitrag spornt mich wieder an und ich freu mich auf Running Research 🙂 Ich kann zB keine Hörbücher hören oder spezielle Laufgeschichten, obwohl ich es möchte. Sie lenken mich ab. Ich genieße die Umgebung – selbst in der Stadt. Ich schaue mir Geschäfte an, und freu mich, wie sich die Natur verändert. Beim Laufen denke ich soviel nach, und Ideen, die mir einfallen, landen in der Diktier-App.

    Eine zeitlang war ich richtig süchtig nach dem Laufen – und bin es vielleicht heute noch, auch weil es das einzige ist, dass bei mir gewichtstechnisch wirklich Erfolge bringt. Es gab früher Läufe, bei denen ich nach einer Weile gar nicht mehr spürte, dass ich lief. Ich tat es einfach. Und ich empfand die ersten 10km immer als sehr anstrengend. Wenn ich die “überwunden” hatte, machet es richtig Spaß und ich mochte nicht aufhören. Vielleicht ist es dieses runner´s high. Du kennst es garantiert 🙂
    Liebe Grüße, Franziska

  39. #39 Florian Freistetter
    4. Januar 2015

    @Franziska: “Vielleicht ist es dieses runner´s high. Du kennst es garantiert”

    Hmm. Also von diesem runners high habe ich bis jetzt noch nichts mitbekommen, wenn ich ehrlich bin. Laufen ist – je nach Tempo – immer anstrengend. Aber es macht auch immer Spaß. Auch gerade, weil es anstrengend ist…

  40. #40 Alderamin
    4. Januar 2015

    @Florian

    Echt nicht? Wenn man so federleicht schwebt, wenn’s gar nicht mehr anstrengt? Wenn das Zwicken im Knöchel gar nicht weh tut? Das ist das Runner’s High, hatte ich nachher so ab km 8-10, anfangs früher, kam mit zunehmender Kondition immer später (wenn man vorher aufhört, kommt’s halt nicht mehr). Angeblich schüttet der Körper Endorphine aus, um die Schmerzen (bzw. die Anstrengung) zu lindern, an denen berauscht man sich dann anscheinend ein wenig.

  41. #41 Florian Freistetter
    4. Januar 2015

    Ha! Jetzt gibts doch noch Ergebnisse vom Lauf! Platz 2 in meiner Altersklasse! (Ok, von insgesamt 4 Läufern…). Und der Typ, der auf Platz 1 gelandet ist, hat mich erst am vorletzten Kilometer überholt, glaube ich. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich vielleicht noch ein paar Reserven mobilisieren können…

    @Alderamin: “Echt nicht? Wenn man so federleicht schwebt, wenn’s gar nicht mehr anstrengt?”

    Also den Zustand kenne ich schon. Der tritt aber immer erst ein, wenn ich nach dem Rennen im Ziel bin und das erste kühle Bier öffne 😉

  42. #42 Joachim Mailänder
    https://und-weiter.de
    6. Januar 2015

    Hallo und wünsche Guten Rutsch gehabt zu haben.

    Gratulation zum Ergebnis! Ich laufe nun auch schon seit über 25 Jahren, mal von kleineren Pausen wegen Krankheit mal abgesehen. Deshlab kann ich Stefan nur beipflichten: Laufen ist die einfachste und unkomplizierte Art, sich fit zu halten.
    Da ich als Softwareentwickler viel vor dem Computer sitze brauche ich das Joggen am Abend. Obwohl ich auch im Alter von 49 Jahren kaum Beschwerden habe, kann ich nur zum Laufen-in-der-Natur raten.

  43. #43 Alderamin
    31. Dezember 2015

    @myself #3

    Mal schauen, Dienstag oder Donnerstag hat das Schwimmbad bis 21 Uhr 15 geöffnet. Kann man auch das ganze Jahr. Gut, dann ist das jetzt mein Vorsatz für’s nächste Jahr

    Das Jahr ist rum und ich hab’s geschafft. Hab’ mir erst ein Einzelticket für’s Schwimmbad geholt, dann eine Zehnerkarte, dann eine Dreißiger und zuletzt eine Fünfziger. Ich war ca. 55-mal schwimmen, zuerst einmal die Woche, nachher zweimal. Anfangs 20 Bahnen à 25 m, dann 40, 50, 60… letzte Woche dann 150 in 2h05m. Ich bin nicht besonders schnell, kann nur Brustschwimmen, und das musste ich auch erst wieder richtig lernen, mit Kopf unter Wasser. Jetzt habe ich einigermaßen den Bogen raus, auch wenn viel junges Volk an mir vorbei schwimmt (aber kaum einer von denen schwimmt 2 h ohne Pause 😉 ).

    Das reichte mir aber nicht, man soll ja eigentlich wenigstens drei Trainingseinheiten die Woche machen. Also habe ich den alten Crosstrainer aus der Motte geholt und bin zweimal die Woche darauf gelaufen. Aber im Sommer ist das in der Bude zu warm, ohne Fahrtwind, und auch mit Musik im Ohr (das Album Sash! – Trilenium hat den perfekten Rhythmus, 132-138 bpm) zu langweilig, da kam dann irgendwann im August die Lust auf, doch noch einmal draußen zu laufen.

    Vor ein paar Jahren, mit ca. 45, hab’ ich nochmal einen Versuch gemacht, wieder anzufangen, aber da taten die Knöchel schon nach ein paar hundert Metern weh und da steigerte sich die Leistung nicht mehr wie mit Anfang 20 von Mal zu Mal. Hab’s dann frustriert bleiben lassen.

    Tja, diesmal hab’ ich mich auf Laufforen umgesehen und habe mir Tipps geholt und Trainingspläne für Einsteiger angeschaut. Ich bin dann immer eine kleine Runde gelaufen, 3,6 km. Zuerst nur 400 m am Stück, dann musste ich gehen, wieder 300 m, wieder gehen, so dass ich am Ende nur die Hälfte der Strecke gelaufen bin. Beim zweiten Mal taten wieder die Gelenke ein wenig weh, da habe ich mich im Sportgeschäft beraten lassen und vernünftige Laufschuhe für schwere Läufer gekauft, damit ich mit meinen 103,5 kg die Gelenke nicht überlastete. Und dann merkte ich auch, was vor 6 Jahren schief gelaufen war: neben den ungeeigneten Schuhen waren auch meine Schuheinlagen (die ich wegen Senkfußes tragen muss) die falschen, innen viel zu hoch. Ich hatte die alten nämlich noch und dachte, die kannst du ja in die Laufschuhe tun. Die Quittung waren heftige Schmerzen im Knie und eine Reizung der Achillessehne. Mit neuen Einlagen und nach ein wenig Ruhe ging es dann weitgehend schmerzfrei weiter. Gelegentliches leichtes Zwicken zeigte an, dass die Kondition schneller besser wurde, als die Gelenke mithielten, die sich an die ungewohnte Belastung anpassen mussten. Wenn ich nicht laufen konnte, ging ich dann eben schwimmen oder lief Crosstrainer. Irgendwas geht immer.

    Nach 4 oder 5 Wochen schaffte ich dann die 3,6 km ohne Gehpausen und suchte mir eine längere Strecke, 4 km, die ich ein paarmal lief, einmal bewusst mit etwas Tempo. Und danach gab es dann eine Art Kick, beim nächsten Mal kam ich nicht mehr völlig geschlaucht zu Hause an, sondern hätte noch weiter laufen können. Also verlängerte ich die Strecke. 5 km, 6 km, 7 km, 8 km, jedes zweite Mal einen Kilometer mehr. Vorgestern habe ich 12,5 km geschafft. Zwar mit langsamer 7:10 pace in 90 Minuten, aber ich hab’ jetzt eine Pulsuhr, und die sagt mir, dass ich so langsam laufen muss, um nicht über 80% des Maximalpulses zu kommen – langsames Laufen soll schnelleren Trainingsfortschritt bringen als schnelles. Das Tempo soll dann mit der Zeit kommen, wenn der Puls sinkt.

    Ich bin nicht Florian, der in einem Jahr 50 kg abgenommen hat und Marathon gelaufen ist. Ich bin fast 52 und immer noch übergewichtig. Aber, nach hey, nach 5 Monaten 12,5 km durchgelaufen! Vor einem Jahr wurde mir das Treppe Steigen in den 2. Stock schon anstrengend!

    Toll, ich bin zur Studienzeit auch gejoggt, […]
    Bin dann ca. 7 oder 8 Jahre gelaufen. Aber irgendwie machten meine Gelenke das nicht mit. Einmal war ich so in einem Rausch, dass ich gar nicht aufhören wollte und lief so an die 22 km (geplant waren 10). […] Das Zwicken auf den letzten 4 km ignorierte ich. Am Tag danach schwoll das Fußgelenk an und ich konnte nicht mehr auftreten. Bin eine Woche auf Krücken gehumpelt, es dauerte ein paar Wochen, bis ich wieder laufen konnte.

    Bin danach nie wieder so weit gelaufen. Trotzdem taten manchmal die Kniegelenke weh, manchmal die Knöchel. Vielleicht lag’s an der Technik (hab’ nie einen Trainer gehabt), vielleicht an den Schuhen (mit Einlagen, die ich tragen muss), vielleicht einfach an mir.

    Ich hab’ die Strecke mal in Google Earth abgeklickt, es waren tatsächlich nur 16 km, und es waren im Rückblick sicherlich die falschen Schuhe und die falschen Einlagen. Damals (ca. ’95) gab’s noch kein World Wide Web, nur Usenet. Hab’s nicht genutzt 🙁

    Da ich ein Langschläfer bin und mich bei kaltem und schlechtem Wetter irgendwie nie motivieren konnte (hab’ Winterpause gemacht) und da ich immer relativ lange auf der Arbeit bin und dann mit Hunger nach Hause komme, hab’ ich’s dann leider irgendwann ganz gelassen.

    Langschläfer bin ich immer noch, aber nach der Arbeit geht’s erst Schwimmen oder Laufen, dann Abendessen, und wenn es 22:00 h werden. Dunkelheit ist kein Problem mehr, heute gibt’s Stirnlampen und ich habe eine Strecke durch zwei Dörfer, da gibt’s Straßenbeleuchtung (und dazwischen asphaltierte Rad- und Wirtschaftswege). Und für den Winter, der immer noch nicht da ist, habe ich jede Menge Laufklamotten gekauft. Früher gab’s noch keine Funktionskleidung, da gab’s nur Trainingsanzüge aus Frottee und Unterwäsche aus Baumwolle. Mit den folglich schnell pitschnassen Klamotten machte Laufen im Winter keinen Spaß. Viel besser heute. Sehr hilfreich fand ich dieses Tool zur Auswahl der Bekleidung. Muss manchmal schmunzeln, wenn ich sehe, wie dick eingepackt manche bei 10°C laufen (Handschuhe, Mütze, Steppjacke – darin würde ich sterben!).

    Also, Winterpause entfällt. Schlimmstenfalls schwimme ich ja noch oder laufe auf dem Crosstrainer. Laufen tue ich aber lieber, es hat Suchtpotenzial, wenn man es beihält. Das haben die anderen beiden Sportarten irgendwie nicht. Setzen anscheinend nicht genug Endorphine frei.

    Und über 20 kg zugelegt.

    Fast die Hälfte davon ist weg, 94 kg vor Weihnachten (jetzt wieder 95). Die Ernährung habe ich nicht besonders umgestellt, ich meide halt das fetteste Zeugs und trinke nur noch selten ein Bier. Rhabarbersaftschorle schmeckt eh besser 😉

    Ich bin noch 6 kg über dem Normalgewicht für meine 1,85 m. Ziel für’s nächste Jahr wäre, die noch loszuwerden. Oder noch ein wenig mehr. Außerdem habe ich mir vorgenommen, mindestens 20 km zu schaffen, hoffentlich in nicht viel mehr als zwei Stunden. Und vielleicht an dem einen oder anderen Wettkampf teilzunehmen. Und endlich ordentlich Kraulschwimmen zu lernen.

    Fazit: jeder kann laufen. Wer zu schwer ist, muss halt anfangs mit Walken oder Schwimmen etwas Gewicht abbauen, bis er bouncen und schließlich laufen kann. Wenn man nur dran bleibt und es anfangs nicht übertreibt. Die Laufsucht setzt dann irgendwann von alleine ein.

  44. #44 Florian Freistetter
    31. Dezember 2015

    @Alderamin: Hey! Der Sport-Ruckblick kommt doch erst heute Nachmittag 😉 Aber auf jeden Fall mal Gratulation zu deinem erfolgreichen Sportjahr! Wenn man mal anfängt, ist es schwer wieder aufzuhören (weswegen ich auch heute schon ungemütlich früh aufgestanden bin um beim Silvesterlauf in Apolda mitzumachen…)

  45. #45 Florian Freistetter
    31. Dezember 2015

    Hier gehts übrigens zum Sport-Rückblick: https://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/?p=21582

  46. #46 Lutz Krüger
    Mölln
    4. Januar 2017

    Hallo,
    bin gerade über diesen Blog gestolpert. Das mit den Gedanken beim Laufen kann ich nachvollziehen. Wobei ich Flechten und Moose nicht so im Blick hatte.

    Den Silvesterlauf in Mölln gibt es immer noch. 2014 haben wir aus Kostengründen die Zeitmessung auf manuell umgestellt und waren damals noch nicht so gut.
    42:49,34 15. Platz Gesamt und 2. Platz AK 35

  47. #47 Florian Freistetter
    4. Januar 2017

    @Lutz: Danke für deinen Kommentar. Ich hoffe sehr, dass ich wieder mal in Mölln laufen kann!