Sollte die Mikrowelle nicht trotzdem gleich aussehen, selbst wenn wir die Wellenlänge sehen könnten? Bin bisher davon ausgegangen, dass die Mikrowellen nicht das Gerät verlassen.
Das stimmt so nicht! Es gibt bei elektromagnetischen Wellen kein “ganz oder gar nicht”. Mikrowellenherde sind nicht perfekt elektromagnetisch dicht. Es gibt eine im gesetzlichen Rahmen zulässige Streustrahlung, die z. B. durch die Türspalte nach außen dringt. Die ist selbstverständlich so gering, dass sie ungefährlich ist. Du kannst es dir so vorstellen, wie wenn man in einem dunklen Zimmer steht und bei geschlossener Tür trotzdem einen Lichtschein wahrnimmt, der durch die Fugen dringt. Und Licht ist ja schließlich nur elektromagnetische Strahlung, die fürs Auge sichtbar ist.
Nicht zu vergessen die Tür der Mikrowelle, die ja im Wesentlichen aus einem Blech mit tausenden kleiner Löcher oder einem Drahtgitternetz besteht. Da dringt am meisten der Strahlung nach außen. Aber eben in ungefährlichem Ausmaß. Deshalb würde der Herd, wenn man die Strahlung sehen könnte, leuchten wie eine Weihnachtskrippe. 😉
Durch die Löcher können die Wellen nicht raus, weil die hinreichend viel kleiner als die Wellenlänge sind. Aber der Rand der Tür wäre nur dicht, wenn er in ähnlichem Abstand wie die Löcher gut leitend mit dem Gehäuse verbunden wäre, was er nicht ist. Selbst eine metallene Keksdose mit Deckel ist im Mikrowellenbereich ein miserabler Faradayscher Käfig. Kann man ausprobieren, wenn man ein Handy hineinlegt und es anruft. Falls der Netzpegel nicht schon außerhalb der Dose miserabel war, sollte man das Handy problemlos zum Klingeln bringen.
Ich hab’s gerade mal probiert und das Handy mit eingeschaltetem Display in die Mikrowelle gelegt. Ein bis drei von fünf Klötzchen Empfang, je nachdem wo es genau liegt (stehende Wellen). Draußen vier bis fünf Klötzchen. Die Abschirmung einer Mikrowelle ist lausig. Lieber nicht mit dem Kopf vor der Klappe kleben, wenn sie läuft.
Danke, den λ/4-Kanal kannte ich nicht. Der wirkt dann nur bei der Frequenz des Herds, die von UMTS und GSM hinreichend verschieden ist, was erklärt, warum das Gehäuse Handystrahlung nicht abschirmt.
hehe, wer kennt sowas schon, ist doch völlig kontraintuitiv. Deswegen sammle ich dergleichen im LesezeichenBaum, Alderamin. Daß im HF-Bereich (nicht-HF)ansonsten völlig unwesentliche Details auf einmal wesentlich werden (it’s no bug, it’s a feature) wurde mir schon beim Zerlegen der ersten TV-Tuner vor gut 40 Jahren klar (allerdings ohne daß es zu allgemeinem Verständnis führte) – dafür hebts imho die Ästhetik, insbesondere bei diesen mäandrierenden StreifenLeitern.
Spannender Artikel, vielen Dank an Herrn Freistetter!
Bedenkt man welche Rolle das Licht für die Lebewesen der Erde an sich spielt, wird es noch spannender. Ich denke dabei nicht unbedingt nur an Sinneswahrnehmung oder warmes Essen (;-P), sondern auch an all die Licht-Energie die direkt oder indirekt via Photosynthese in” uns Sternenkindern” steckt oder an die Mutationen, die ja auch durch UV-Strahlung induziert werden können und daher eine nicht unerhebliche evolutive Relevanz haben. Bin gespannt, was dieses Jahr so bringen mag…
[…] ersten Januar habe ich euch ja schon hier in meinem Blog im “Jahr des Lichts” willkommen geheißen. Heute und morgen findet nun in Paris die offizielle Auftaktveranstaltung dieses […]
[…] Anfang des Jahres habe ich mit einem Artikel zum Internationalen Jahr des Lichts begonnen und gezeigt, das Licht viel mehr ist, als nur das Zeug das aus der Lampe kommt und viel […]
[…] ist ein faszinierendes Phänomen (nicht umsonst ist 2015 das Internationale Jahr des Lichts). Nicht nur für die Astronomen, sondern für alle. Und vor allem ist Licht auch ein sehr komplexes […]
Mittels einer Femtosekunden – Kamera wurde erstmals an der Universität Osnabrück experimentell die Interferenz zwischen einen blauen und einen grünen Laserpuls erfasst.
[…] fast 100 Mitarbeitern, wirkten noch viele andere sehr interessante Persönlichkeiten. Der Philosoph Al-Kindi, oder die drei Banū Mūsā-Brüder, die zum Beispiel Mondfinsternisse beobachteten und daraus die […]
Florian Freistetter promovierte am Institut für Astronomie der Universität Wien und hat danach an der Sternwarte der Universität Jena und dem Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg als Astronom gearbeitet. Zur Zeit lebt er in Baden bei Wien, bloggt über Wissenschaft, schreibt Bücher und ist Teil des Wissenschaftskabaretts Science Busters.
* * * Apple iPhone 15 Free: https://xn--80aaanh1cwa2a.xn--p1ai/upload/go.php * * * hs=79ee8318a52f32f72b25e8da4a154ad6* bei Was ist ein “Astrodicticum Simplex”?
Kommentare (19)