Leberkäse! (Oder meinetwegen auch: Fleischkäse!) In einem Astronomie-Blog? Ja, das passt. Aber Leberkäse passt sowieso fast immer. Es gibt wenig, was mir in meiner neuen Heimat Deutschland aus meiner alten Heimat Österreich fehlt. Eigentlich sind es nur drei Dinge (bzw. vier, wenn man die Küfferle-Schokoschirme zu Weihnachten mitrechnet): vernünftige Kässtangerl anstatt der seltsamen labbrigen mit Schmelzkäse belegten Brötchen, die man hierzulande bekommt. Echte Briochekipferl. Und eben einen vernünftigen Leberkäse. Mit etwas Glück kann man normalen Leberkäse an bestimmten Orten in guter Qualität kriegen. Aber die Krönung der Leberkäsezubereitung, den Käse-Leberkäse habe ich in Deutschland bis jetzt noch nicht gesichtet. Ich habe mich also sehr darüber gefreut, dass ich gestern nicht nur endlich wieder nach Österreich reisen konnte, sondern noch dazu nach Linz, wo es mit dem “Leberkas-Pepi” eine besonders gute Bezugsquelle gibt. Aber ich wollte dann trotzdem noch wissen, wieso das mit der regionalen Verbreitung des (Käse)Leberkäses so große Unterschiede gibt. Und bei meiner Recherche bin ich auf eine doch recht überraschende Verbindung zwischen Leberkäse und Astronomie gestoßen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Leberkäse-Auswahl beim Leberkas Pepi in Linz

Leberkäse-Auswahl beim Leberkas Pepi in Linz

Zuerst muss man mal die Sache mit der “Leber” erklären. In Österreich heißt das Produkt um das es geht, so gut wie überall “Leberkäse”. Es enthält allerdings keine Leber. In Deutschland muss Leber im Leberkäse sein (damit die Verbraucher nicht verwirrt sind); es sei denn, man befindet sich in Bayern oder nennt das Ding “Fleischkäse” bzw. “Bayrischer Leberkäse”. Bei “grobem Leberkäse” oder “Stuttgarter Leberkäse” müssen mindestens fünf Prozent Leber enthalten sein. Und mit Käse hat das Ganze gar nix zu tun; es sei denn, es handelt sich um Käse-Leberkäse, wo natürlich Käse drin sein muss! Sowohl das “Käse” als auch auch das “Leber” beziehen sich eigentlich auf die Form des Produkts, die an einen Laib Käse erinnert. Oder vielleicht war alles auch ganz anders; die Etymologie des Wortes ist nicht völlig klar. Und vom Pferdeleberkäse, den man vor allem in Wien sehr gerne isst (und der wirklich sehr gut ist – probiert ihn, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt), der tatsächlich aus Pferdefleisch gemacht wird, fange ich am besten gar nicht erst an…

So weit, so verwirrend. Im österreich-bayrischen Leberkäse ist also auf jeden Fall keine Leber drin und das war auch vermutlich nie so. Und dass im Rest von Deutschland Leber hinzugefügt werden muss, ist nur eine skurrile Verbraucherschutzvorschrift. Leber wird also nicht gegessen, wenn man sich eine vernünftige Portion Leberkäse bestellt. Und das muss man auch nicht, denn wer will schon Leber essen! Urgs. Früher haben die Menschen die Tierinnereien ja auch lieber angeschaut, als sie zu essen. Und ganz besonders wichtig war die “Leberschau”.

Diese Praxis ist schon uralt. Schon in Babylonien hat man die Leber von Opfertieren ganz genau angesehen, um daraus Informationen über die Gegenwart und die Zukunft abzulesen. Denn die Leber wurde damals als ein viel wichtigeres Organ angesehen als heute. Natürlich ist die Leber aus medizinischer Sicht auch heute noch ein fundamental wichtiger Teil jedes Körpers. Aber damals hat man die Leber neben dem Herz als das zentrale Organ angesehen, das nicht nur dafür gesorgt hat, das ein Körper funktioniert, sondern – ganz vereinfacht gesagt – auch die körperliche Entsprechung des gesamten Universums war. Das, was im Kosmos passiert, passiert in gewisser Form auch in der Leber und aus der Betrachtung der Leber konnte man umgekehrt, so dachte man damals zumindest, darauf schließen, was im Kosmos passieren würde. Die Leber war also ein Stück des Universums, das jedes Lebewesen in sich trägt.

Die Bronzeleber von Piacenza (Bild: Lokilech, CC-BY-SA 3.0

Die Bronzeleber von Piacenza (Bild: Lokilech, CC-BY-SA 3.0

Um die Interpretation der geopferten Leber auch sorgfältig durchführen zu können, hatten die Deuter entsprechende “Karten”. Archäologen haben eine Reihe von Lebernachbildungen aus Ton oder Bronze gefunden, auf denen genau eingezeichnet war, was man auf so einer Leber alles sehen kann. Ein besonders schönes Stück ist die sogenannte Bronzeleber von Piacenza. Sie wurde 1877 in Italien gefunden, stammt aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert und zeigt wie die Etrusker die Leberschau praktiziert haben. Die Bronzeleber ist in 16 Abschnitte eingeteilt, die 16 astrologischen/astronomischen Bereichen entsprechen. So wie die Babylonier bzw. später die Griechen die 12 Tierkreiszeichen am Himmel definierten, die heute noch in den astronomischen Sternbildern des Zodiaks bzw. den Sternzeichen der Astrologie weiterleben, hatten die Etrusker 16 solcher speziellen Regionen des Himmels und die findet man auf der Bronzeleber. Sie ist also ein Abbild bzw. Modell des Himmels und demonstriert die Verbindung zwischen Menschen und Sternen auf ganz besonders direkte Art. Auch die Planeten sind auf der Leber markiert; zusammen mit jeder Menge anderer mehr oder weniger mystischer Symbole.

Heute wissen wir natürlich, dass man aus einer genauen Betrachtung der Leber zwar durchaus viele gesundheitliche Informationen gewinnen kann, sie sich aber nicht zur orakelhaften Vorhersage der Zukunft eignet und sie auch kein Modell des Universums darstellt. Das mag die eher mystisch eingestellten Zeitgenossen enttäuschen; aber andererseits haben wir ja auch mittlerweile herausgefunden, dass Menschen und Sterne viel direkter verbunden sind, als es sich Babylonier, Griechen oder Etrusker je vorstellen konnten. Nicht nur die Leber, unser gesamter Körper besteht aus Material, das von den Sternen stammt. Der Sauerstoff, der Kohlenstoff, der Stickstoff, der Phosphor und all die anderen chemischen Elemente, aus denen wir und unsere Organe aufgebaut sind, sind vor Milliarden von Jahren im Inneren von Sternen entstanden. All das gab es nach dem Urknall noch nicht; da war nur Wasserstoff und ein bisschen Helium vorhanden. Das Universum musste erst Sterne entstehen lassen, die in ihrem Inneren durch Kernreaktionen völlig neue Elemente erzeugen. Diese Sterne mussten leben und sterben und explodieren um diese neu geschaffenen Elemente überall zu verteilen, damit am Ende daraus neue Planeten und Menschen entstehen konnten.

Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber es lohnt sich trotzdem, sie nicht als selbstverständlich hin zu nehmen, sondern sich immer wieder Gedanken darüber zu machen. Nicht umsonst hat Neil deGrasse Tyson dieses Phänonomen die erstaunlichste Tatsache des Universums genannt. Es IST höchst erstaunlich und noch dazu enorm faszinierend, dass es eine ganz konkrete und völlig unesoterische direkte Verbindung zwischen den Sternen und uns Menschen gibt. Es IST beeindruckend, wie unser persönliches Menschenleben mit dem unpersönlichen Leben des Universums zusammenhängt.

Und es ist erstaunlich, dass diese beeindruckende Verbindung am Ende in so etwas profanem wie Leberkäse resultiert. Aber so ist das Universum eben: Beeindruckend und unvorstellbar und gleichzeitig auch alltäglich und vergänglich. Der Leberkäse hat in diesem faszinierenden Universum ebenso seinen Platz wie die kosmische Supernovaexplosion.

Nichts geht über eine Käse-Leberkäsesemmel...

Nichts geht über eine Käse-Leberkäsesemmel…

Der Leberkäse, den ich mir gestern in Österreich gegönnt habe, enthielt keine Leber und ich kann daher nichts über die Zukunft sagen (außer, dass ich wohl wieder ein ganzes Stück laufen muss, um die darin enthaltenen Kalorien wieder los zu werden). Die Leber ist kein Modell des Universums. Aber sie enthält das gesamte Universum. Frei nach Richard Feynmann kann man mit wissenschaftlicher Berechtigung durchaus sagen:

“A poet once said, ‘The whole universe is in a piece of Leberkäse.’ We will probably never know in what sense he meant it, for poets do not write to be understood. But it is true that if we look at a Käse-Leberkässemmel closely enough we see the entire universe. There are the things of physics: the twisting liquid of the molten cheese which cools depending on the wind and weather, the reflection in the greasy surface; and our imagination adds atoms. Meat and bread are a distillation of the earth’s life, and in its composition we see the secrets of the universe’s age, and the evolution of stars. What strange array of chemicals are in the mustard? How did they come to be? There are the ferments, the enzymes, the substrates, and the products. There in cheese and yeast is found the great generalization; all life is fermentation. Nobody can discover the chemistry of Käse-Leberkäse without discovering, as did Louis Pasteur, the cause of much disease. How vivid is the Semmel, pressing its existence into the consciousness that watches it! If our small minds, for some convenience, divide this Leberkäse, this universe, into parts — physics, biology, geology, astronomy, psychology, and so on — remember that nature does not know it! So let us put it all back together, not forgetting ultimately what it is for. Let it give us one more final pleasure; eat it and forget it all!”

Und wer sich jetzt darüber beschwert, dass eine schnöde Käse-Leberkässemmel so eine epische Würdigung nicht verdient hat, der hat bis jetzt einfach noch keine vernünftige gegessen!

Kommentare (64)

  1. #1 haarigertroll
    24. Februar 2015

    Du bist einfach im falschen Bundesland!
    Hier in Bayern gibt’s in fast jeder Metzgerei die ganze Bandbreite an Überlebenskäse, normal, grob, Kalbsleberkäse, Käse-Leberkäse (“Kaas-Kaas”), Chili, Pizza, etc, etc…

  2. #2 Zyfdnug
    24. Februar 2015

    Guten Morgen!

    Sollte der letzte Satz nicht heissen “eat it and forget it all!”?

    Das weiss ich sogar obwohl ich Vegetarier bin 😉

    Davon mal abgesehen – Großartig!

    Z

  3. #3 cassandra
    24. Februar 2015

    zu Stuedienzeiten war eine Käsleberkäs Kässemmel das Beste

  4. #4 cassandra
    24. Februar 2015

    und Pepi deutet auf Pferdeleberkäs hin – in Wien heißen die “Pepihacker” – Pferdefleischhauer

  5. #5 Andi
    24. Februar 2015

    München meldet auch “Käs-Käs”, wie mein Metzger ihn nennt. Chili-Käs hatter auch. Und jetzt hab ich Hunger.

  6. #6 Peter L
    24. Februar 2015

    Zur Etymologie vom “Leberkaas” find ich die Wiktionary-Erklärung nicht schlecht:

    Der erste Wortbestandteil rührt von der Form her, da es in einer (Brot)-Laibform gebackenes, gekestes Fleischbrät darstellt. Gekest kommt vom bairischen Wort Kes=Eiswasser oder evtl. von der käsigen Konsistenz des Bräts.

  7. #7 Florian Freistetter
    24. Februar 2015

    @Peter L: Hmm. Hab ich nicht genau das in meinem Artikel gesagt?

  8. #8 Eisentor
    24. Februar 2015

    Hier in BaWü gibt es auch in fast allen Metzgereien LKW (LeberKäsWecken). Standard Mittagessen für alle die keine Kantine oder andere Vorlieben haben.

  9. #9 meregalli
    24. Februar 2015

    So ein Leberkäsziegel hat auch eine gewaltige Gravitationskraft. Wenn ich nach der Arbeit beim Fleischhauer vorbeigehe zieht es mich heftig in das Innere, wo im Backrohr der Leberkas lauert. Erst nach dem Verzehr von einer Semmel mit Senf habe ich wieder genügend Energie, die Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen um nach hause zu kommen (wo die Frau mit dem Essen auf mich wartet).

  10. #10 Ranthoron
    24. Februar 2015

    Mir ‘sagt’ Leberkäse auch nicht besonders viel.
    Aber eine schöne gebratene Leber mit Apfel, Zwiebel und Kartoffelpüree… *schmatz*

  11. #11 Sternenfreundin
    24. Februar 2015

    Hihi, genial! 🙂
    An ode to leberkäs!

  12. #12 Kallewirsch
    24. Februar 2015

    Stellvertretend

    Du bist einfach im falschen Bundesland!

    Ich will ja nicht unhöflich sein. Aber mit den deutschen ‘Brötchen’ könnt ihr in Österreich keinen Blumentopf gewinnen. Wer Brötchen mit Semmeln vergleicht (vom ganzen Rest des in Österreich erhältlichen Feingebäcks reden wir mal nicht), hat von vorne herein schon verloren.

    Nix für ungut.

  13. #13 John Snow
    24. Februar 2015

    Danke für die Würdigung vom Leberkas-Pepi, das in einem Astronomie-Blog zu lesen überrascht zwar, aber wie du schon erwähnt hast, er hat es sich verdient 😉

  14. #14 Kallewirsch
    24. Februar 2015

    und Pepi deutet auf Pferdeleberkäs hin

    muss dich leider enttäuschen. Pepi steht in diesem Fall einfach nur für ‘Josef’ und hat keine weitergehende tiefere Bedeutung. So wie auch der Name der anderen Linzer Institution, der ‘warme Hans’ keinerlei tiefgründigere Bedeutung hat.

  15. #15 Karl Mistelberger
    24. Februar 2015

    “A constant proof that God loves us, and loves to see us happy!” hat Benjamin Franklin in einem anderen Zusammenhang gesagt. Hätte er den Bayerisch-Österreichischen Leberkäse gekannt, wäre er sicher zur Überzeugung gekommen, dass Gott die Bayern und Österreicher ganz besonders liebt.

  16. #16 Till
    24. Februar 2015

    @Florian Nicht nur die Leber, unser gesamter Körper besteht aus Material, das von den Sternen stammt.

    Und als man das verstanden hatte, konnte man auch ziemlich genaue Vorhersagen über die Zukunft unseres Sonnensystems und unserer Erde machen. In sofern hat das Verständnis des Atomaren Aufbaus der Leber dann doch Vorhersagen der Zukunft erlaubt. So ganz falsch lagen die Etrusker dann also doch nicht. Nur auf unser persönliches Schicksal dürfen weiterhin gespannt sein und da hilft es auch nix ein Tier zu schlachten und die Leber zu sezieren…

  17. #17 Sternenfreundin
    24. Februar 2015

    @ John Snow:
    Einfach genial, made my day!
    Ich bin zwar schon ziemlich lange Vegetarier, aber bei diesen Lobeshymnen an den Leberkäs -peppi überleg ich es mir nochmal 😉
    Ob der weiss, dass er hier so gelobt wird?

  18. #18 Franz
    24. Februar 2015

    @Sternenfreundin
    Kannst ja mal einen fleischlosen Leberkäse probieren. Ist gar nicht mal soooo schlecht. Kein Vergleich zu einem Pferdeleberkäs, aber ok.

    Gerüchten zu Folge können die Billigleberkäse aus dem Supermarkt sowieso auch bedenkenlos von Vegetariern gegessen werden 😉

  19. #19 Kyllyeti
    24. Februar 2015

    Schöner Artikel !

    Die Fusion von Astronomie und Gastronomie ist ein großer Schritt hin zu einem übergreifenden Weltverständnis und kann darum nicht genug gefördert werden.

    Weiter so! 😉

  20. #20 Sternenfreundin
    24. Februar 2015

    @ franz
    Wenns den peppi-leberkäs auch in vegetarisch gibt, werd ichs mir sicher merken, wenn ich wieder mal nach linz komme! Die im Supermarkt sind ganz ok…

  21. #21 Sternenfreundin
    24. Februar 2015

    Achso, du meinst das in den normalen kein Fleisch drin ist…. (Das ist erst später angekommen 🙂 )
    Habe die nachgemachten Alternativen gemeint!

  22. #22 Volker
    24. Februar 2015

    je weiter nach Süden man in Deutschland kommt, desto besser wird der Leberkäs. Finde ich als Wahl-Berliner ziemlich doof, ist aber leider so…

  23. #23 haarigertroll
    24. Februar 2015

    @Kallewirsch: Nanana, Du “willst zwar nicht unhöflich sein”, aber gegen die Unterstellung, bei uns gäb’s den Leberkäs im “Brötchen” muss ich mich doch vehement wehren. Die Dinger heißen auch bei uns “Semmel” (na gut, in Franken heißt’s “Weggla”) und brauchen sich in Sachen Geschmack und Knusprigkeit nicht zu verstecken!

    Immer diese haltlosen, uninformierten Behauptungen hier im Diskussionsforum… 😉

  24. #24 meregalli
    24. Februar 2015

    Und die Kruste! . Bei 450°Kelvin spielen sich da Maillard-Reaktionen ab, die machen das Ganze erst richtig schmackhaft. Durch das Glasfenster des Ofens sieht man auch, wie aus kleinen Kratern der Dampf rausschießt und es gibt lauter Verwerfungen und Subduktionen bis die Schichte wegen der Trockenheit erstarrt. Je dicker die Kruste, um so besser die Portion. Ich bettle ja immer um das Scherzl. Beim Käseleberkäse gibt es auch Lavaströme zu beobachten,- am Planten LK.

  25. #25 KeinAnfang
    24. Februar 2015

    Komm mir nur nicht in die Nähe…..
    Das ist immer noch MEINNNNNNNNNNNNNN Scherzl.

    Also mal im Ernst ich kann immer noch nicht verstehen, warum die im Supermarkt versuchen das Scherzl immer diskret zu entsorgen. Fast so wie wenn es ein Frevel wäre…

  26. #26 Florian Freistetter
    24. Februar 2015

    @KeinAnfang: Ich bin auch immer ein großer Fan des Scherzls! Das beste am ganzen Leberkäse. Ich wär ja dafür, die Dinger in Zukunft nur noch als Kugeln zu backen, damit die Scherzlausbeute maximiert wird…

  27. #27 PDP10
    24. Februar 2015

    “Und wer sich jetzt darüber beschwert, dass eine schnöde Käse-Leberkässemmel so eine epische Würdigung nicht verdient hat, der hat bis jetzt einfach noch keine vernünftige gegessen!”

    Das ist wohl Wahr!

    Und zwar eine der Wahrheiten, die (um mit Terry Pratchett zu sprechen) mit sicherheit im gesamten Multiversum gilt – um die Diskussion nebenan nicht zu vergessen … 😉

  28. #28 Dietmar
    24. Februar 2015

    Ich mag keinen Leberkäse.

    Jetzt halte ich es aber für möglich, dass ich bisher nur noch keinen guten gegessen habe.

    Den letzten (brrrr … nicht gut …) quasi zwangsweise auf Sylt. Ist ja nun nicht gerade der Süden der Republik …

  29. #29 Basilius
    Steins;Gate
    24. Februar 2015

    @Florian Freistetter

    Ich wär ja dafür, die Dinger in Zukunft nur noch als Kugeln zu backen, damit die Scherzlausbeute maximiert wird…

    Hm…?
    Ich meine mich zu erinnern, daß man den Döner- oder Gyros-Grill doch aus genau dem Grund erfunden hat, weil man mehr von der Kruste genießen wollte. Sollte man deshalb vielleicht mal versuchen so einen Leberkäse auf einem Drehspiess…?
    Bloß blöd, daß das Fleischbrät am Anfang noch so eine lose Masse ist, daß das nicht gleich klappen wird. Man müsste also im Ofen vorgaren, bis die Geschichte tragfähig genug wäre.
    Ob das eine tragfähige Geschäftsidee sein könnte?

  30. #30 Erfahrener Blödkopp
    Nordatlantisches Randmeer
    24. Februar 2015

    Jo, das hat schon was. So ein Fleischkäse frisch aus dem Ofen. Ob mit oder ohne Leber drin, da brauch ich nur das Brötchen drum und sonst nix. 😉 Für so einen Käse-Käs müsste ich mich dann nach Süden aufmachen, den gibts hier nicht. 🙁
    Der Sternenstaub darin und in uns, nun ja. Das ist faszinierend. Viel faszinierender finde ich, dass der Grossteil der Materie aus dem dies alles besteht, der Wasserstoff, ein Überbleibsel des Urknalls sind. Wir sind fast so alt, wie das Universum. 😉

  31. #31 PDP10
    24. Februar 2015

    @Basilius:

    ” Sollte man deshalb vielleicht mal versuchen so einen Leberkäse auf einem Drehspiess…?”

    Wehe!

  32. #32 togibu
    25. Februar 2015

    Was spricht denn dagegen, sich eine schöne Scheibe Leberkäse mit Butter in die Pfanne zu hauen, und sich so den Krustenanteil zu vervielfachen?
    Es soll sogar Leute geben, die Leberkäsescheiben auf den Grill hauen.

  33. #33 Franz
    25. Februar 2015

    Ich hatte mal eine Panikattacke in einem Supermarkt. Die Verkäuferin hat einen frischen, gut aussehenden Leberkäse angeschnitten und das Scherzl bevor ich reagieren konnte WEGGEWORFEN !!!!!!!!!!!

  34. #34 eh i
    25. Februar 2015

    noch ne kurze info zu pferdeleberkäse.
    keine massentierhaltung
    keine 24std. stallhaltung
    weniger einsatz von medikamenten.

    hier gibts auch super leberkäse immer frisch aber leider nicht vom pferd.
    https://diefleischer.at/1170/fleischerei-metzker/

    ein fleischhocker der metzger heisst … ;O))

  35. #35 Spritkopf
    25. Februar 2015

    @Sternenfreundin

    Achso, du meinst das in den normalen kein Fleisch drin ist…. (Das ist erst später angekommen 🙂 )

    So wie in dem Uraltwitz, wo einer in der Pommesbude seine Bestellung aufgibt: “Ich hätte gern eine Frikadelle mit Brötchen dazu.”
    Verkäufer: “Dat is’ schon drin.”
    Kunde: “Na, dann geben Sie mir halt ein Extra-Brötchen.”
    Verkäufer: “Dat is’ auch schon drin.”

  36. #36 Folke Kelm
    25. Februar 2015

    “je weiter nach Süden man in Deutschland kommt, desto besser wird der Leberkäs.”
    Das stimmt im grossen Und ganzen, allerdings gibt es doch bedeutende Ausnahmen.
    Wanderer, kommst Du nach Giessen……diese hässliche und von Studenten überquellende Hessische Stadt, und meine ehemalige Wahlheimat als Student…..So gehe auf den Wochenmarkt und hole Dir ganz hinten in der Metzgergasse eine Leberkäse-Semmel. Wann immer ich in Giessen weile bin ich am Samstag dort zu finden. Leider bin ich seit geraumer Zeit ja in völlig Leberkäsefreiem, ja nicht nur dass, in völlig Fleischereihandwerksfreiem, Auslande, so dass ich dann in Giessen immer wie ein Zombi herumlaufe, bis ich meine Ration auf dem Wochenmarkt bekomme.
    Im Süden wird man allerdings schon eher kulinarisach verwöhnt. In der Oberpfalz, in Windisch Eschenbach war Leberkäs in Semmeln häufig auf dem Speiseplan und durchaus sehr gut.
    Diese Unart mit dem Wegwerfen der Kanten ist irgendwie unausrottbar, ich hatte da schon manche Diskussion an der Fleischtheke, “weil das doch niemand isst”.
    Doch, ich, ich nehme sie alle……
    Mist, jetzt hab ich hunger……und hier gibts nur diese unsägliche Falukorv mit einem maximalen Fleischanteil von 65%………

  37. […] Der Leberkäse und die (fast) mystische Verbindung zwischen … […]

  38. #38 Mike Macke
    26. Februar 2015

    Da fehlt noch mein Senf dazu! Oder esst ihr Leberkäse etwa ohne Senf?
    Und zwar : “Aber so ist das Universum eben: Beeindruckend und unvorstellbar und gleichzeitig auch alltäglich und vergänglich. ”
    Tatsache ist doch, dass gerade die “alltäglichen und vergänglichen Sachen” um so “beeindruckender und unvorstellbarer” werden, je mehr man sich damit beschäftigt – wie man auch an Florians Artikel erkennen kann. Nur weil etwas “alltäglich” ist, muss es deswegen noch lange nicht “banal” sein.

  39. #39 Florian Freistetter
    26. Februar 2015

    @Mike Macke: “Oder esst ihr Leberkäse etwa ohne Senf?”

    Allerdings! Senf gehört zur Bratwurst. Aber beim Leberkäse ist es eine Schande, den guten Geschmack durch Senf zu verdecken. Guter Leberkäse braucht nur eine Semmel und sonst nix.

  40. #40 Alderamin
    26. Februar 2015

    @Florian

    Ich ess’ die Dinger am liebsten mit Senf, Ketchup und Spiegelei, dazu Bratkartoffeln…

  41. #41 Basilius
    ChäoS;HEAd,
    26. Februar 2015

    @Alderamin
    @Florian
    Also beim Leberkäse (möglichst frisch) in der Semmel habe ich schon gerne Senf drin. Aber wenn der Leberkäse richtig gut ist, dann brauche ich den Senf tatsächlich nicht unbedingt. Da muss die Semmel aber auch erstklassig sein.
    Ketchup und Leberkäse kommt mir als eine sehr merkwürdige Kombination vor. Den Ketchup würde ich eher über Pommes und zur Currywurst nehmen.
    Aber eine absolutes Lieblingsgericht zu Hause ist tatsächlich in der Pfanne gebratener Leberkäse (noch mehr lecker Kruste) und ein Spiegelei darüber, mit Bratkartoffeln (richtig knusprig nur aus der Eisenpfanne) und dazu frisch gemachter Rahmspinat (nicht mit dem Blubb).
    Das ist beste Hausmannskost und braucht keinerlei Würzsoßen.
    Ketchup und Senf gleichzeitig geht für mich allenfalls in einem Hamburger. Aber in Hamburger kann man eh die unterschiedlichsten Variationen an Soßen rein spritzen. Hamburger sind da sehr flexibel.

  42. […] etwas verwirrend, ist er aber nicht. Zunächst einmal beschäftige ich mich mit einem Artikel von Florian Freistetter, der es tatsächlich irgendwie schafft zwischen Leberkäse und dem Universum eine Verbindung zu […]

  43. #43 Omnivor
    Im Norden
    27. Februar 2015

    Wurst oder Käse
    Gibt es einen realen Unterschied zwischen Fleischwurst und Fleischkäse??

  44. #44 rolak
    27. Februar 2015

    realen Unterschied?

    Falls das völlig unerwarteterweise tatsächlich ernst gemeint sein sollte, Omnivor, dann versuche, Deinem nick etwas gerechter zu werden und probiere!

  45. #45 PDP10
    27. Februar 2015

    @Omnivor:

    “Gibt es einen realen Unterschied zwischen Fleischwurst und Fleischkäse??”

    Äh, ja! Und zwar einen ganz gewaltigen …

    Das Fleischbrät ist zwar – je nach Unterart – ungefähr dasselbe, aber Fleischwurst (Lyoner – ich nehme an, du meinst die im Ring, ist aber bei allen so) wird gebrüht und dann geräuchert.

    Fleischkäse / Leberkäse wird gebacken.

    Wenn du jemals frischen Leberkäs aus dem Ofen bzw. frische Fleischwurst aus dem Abkühlkessel (wenn sie noch warm ist) gegessen hättest, wüsstest du, dass das ein himmelweiter Unterschied ist.

    Wobei “Himmel” das richtige Stichwort ist.

    Beides ist göttlich!

  46. #46 Veit
    28. Februar 2015

    Ich hab schon des öfteren probiert die Verkäuferinnen in der Metzgerei zu überreden mir den oberen Teil abzuschneiden…
    Irgendwie zicken die immer rum.
    Dafür hab ich ein paar dazu gebracht den Leberkäs auf beiden Seiten anzuschneiden.

  47. #47 FalscherHase
    UmUlmdrumrum
    1. März 2015

    So ein LKW mit ABS (a bisserl Sempf), also Fettlappen auf Brötchen, sieht doch aus wie eine krankhaft vergrößerte Leber, und das Auge ißt immer mit…man muß schon sehr hungrig sein…

  48. #48 Spritkopf
    1. März 2015

    @Basilius

    Aber in Hamburger kann man eh die unterschiedlichsten Variationen an Soßen rein spritzen. Hamburger sind da sehr flexibel.

    Diese Bilder im Kopf… 😀

  49. #49 Basilius
    ChäoS;HEAd,
    1. März 2015

    @Spritkopf
    Für Deinen Kopf und seinen Inhalt kann ich nichts. Versuch’s doch einfach mal mit weniger Sprit.
    :-p

  50. #50 Fermat
    4. März 2015

    Immer wieder gern gegessen:
    LKW mit ABS
    (Leberkäswecka mit a bissle Senf )

  51. #51 Cooler Typ
    7. März 2015

    Freistetter, friss weiter Leberkäs, das passt am besten in deine Birne

  52. #52 Einfach Ich
    7. März 2015

    Hi, Spritkopf! Lös dich einfach in Luft auf, und alle sind glücklich.

  53. #53 rolak
    7. März 2015

    Ja da sind sie wieder, die ach so friedlichen Kommentatoren…

  54. #54 Omnivor
    Am Nordpol von NRW
    7. März 2015

    @#44 und #45
    Als o hier ist Leberkäse nur dünngeschnitten in der SB-Packung aufgetaucht und schmeckt dann wie Brühwurst, die zum Teil ja auch angebraten sein sollen.
    Wenn ich in den Süden komme werde ich mal gezielt suchen.
    Wer mit Stippgrütze (50% Fett, Graupen und alles was man nicht verwursten kann vom Schwein) aufgewachsen ist, fürchtet sich vor nichts!!!

  55. #55 Ach herrje
    17. März 2015

    Mhhh, Käslberkäs. Das ist schon super.
    Für mich aufgrund von Laktoseintoleranz leider nicht mehr essbar, außer ich stell mich auf die üblichen Probleme ein. Sehr unlustig. Kann daher in gewisser Weise fast nachfühlen, wie es dir da geht.

  56. […] gut sein soll. Und da ich mich in letzter Zeit ja öfter mit der Verbindung zwischen Essen und der Astronomie beschäftigt habe, habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, wie der Zwiebelkuchen mit dem […]

  57. #57 Evil Dude
    Weit weg von Dir!
    26. März 2015

    In meiner alten Heimat im Nordosten Baden-Württembergs heisst der Fleischkäse auch Leberkäs obwohl keine Leber (mehr) drin ist und es gibt ihn auch in jeder Metzgerei (die ich kenne) mit Käse oder als Pizza-Leberkäs mit Käse, Paprika und z. T. auch Campignons.

    Offiziell wird das wohl als Fleischkäse verkauft aber es gibt praktisch keine Einheimischen, die ihn nicht Leberkäs nennen. In der neuen Heimat Mittelfranken nennt man es beim Metzger meines Vertrauens Fleischkäse und dort hat man mich erstaunt angeschaut als ich zum ersten mal Leberkäs bestellt habe und meinte, dass wäre Fleischkäse. Mein eigener Schwager stellt einen der besten (vielleicht den besten) her und ich halte es für schwer vorstellbar, dass es in Österreich einen besseren gibt wobei ich aber nicht daran zweifle, dass es nicht auch dort guten “Leber”-Fleischkäs gibt.

    Von geschmacklichen Entgleisungen wie Käse und anderem Kram in der Wurstmasse halte ich eigentlich nichts, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden. Die feine Variante bevorzuge ich warm, am besten schmeckt er selbst frisch gebacken, kalt als Aufschnitt oder zum anbraten ist mir allerdings der grobe lieber.

    Über Jena kann ich nichts sagen, aber im Schwabenland oder Franken gibt es eigentlich überall guten Leberkäse und üblicherweise auch mit Käse.

  58. […] Betrachtung immer auch ein paar faszinierende Verbindungen zur Astronomie. Das habe ich schon beim Leberkäse aus Linz und dem Zwiebelkuchen aus der Rhön festgestellt. Und das ist auch bei der Sauerländer […]

  59. […] Verbindungen die lokalen Spezialitäten zur Astronomie haben (siehe dazu auch meine Artikel über Leberkäse aus Linz, Zwiebelkuchen aus der Rhön, Knochenwurst aus dem Sauerland und Labskaus in Norddeutschland). Wenn […]

  60. […] Spezialitäten und ihre Verbindung zur Astronomie zu machen (siehe dazu auch meine Artikel über Leberkäse aus Linz, Zwiebelkuchen aus der Rhön, Knochenwurst aus dem Sauerland, Labskaus in Norddeutschland und […]

  61. #61 Doris Prohaska
    Österreich
    11. April 2016

    Wie genial ist dieser Artikel bitte!! Danke an den Verfasser. Ich habe mich gerade kostlichst amüsiert. Eigentlich habe ich WS anderem gegoogelt und dennoch spukte google deinen Artikel aus. Als Linzerin, Wirtschaftswissenschaftlerin (also auch eine Form von Wissenschaft ;-)) und unmittelbar vom Pepi lebende, wobei einen direkt am Bahnhof gibts a schon kann ich jedes deiner Worte nachvollziehen. Als ich nach meinem Jahr von Schweden zurück kehrte, hab ich auch sofort ein Leberkas-Semmerl vom Pepi essen müssen, weil da im Norden gibts sowas afoch net. Danke für den erfrischenden Artikel. lg d.

  62. #62 Folke Kelm
    11. April 2016

    Ach Doris, Du warst in Schweden? Wo denn da?
    Ich muss meinen Beitrag #36 etwas revidieren. Ich schrieb, dass ich in einer leberkäs-freien Zone des Globus lebe, was aber so nicht stehen gelassen werden kann. Meine neue Bekanntschaft mit einer netten anderen deutschen Familie lässt mich wieder an das gute im Menschen glauben und an den Siegeszug schöner kulinarischer Genüsse. Gar nicht weit von mir gibt es das hier:
    https://www.gudmundsgarden.se/catering/
    man schaue auf das Bild 🙂
    Und dazu noch alles vom eigenen Hof und ökologisch.

    bissi Werbung darf doch sein, oder, zumal ja sowieso kaum einer von euch herkommt um dort zu kaufen.

  63. #63 Florian Freistetter
    11. April 2016

    @Doris: Danke fürs Lob! Hatte zum Glück erst kürzlich wieder Gelegenheit, beim Pepi zu speisen; nach dem Linz-Marathon 😉

  64. #64 Alderamin
    11. April 2016

    @Folke Kelm

    Ich hab’ auch schon Chinesen zum Paulaner in Peking eingeladen (die einheimische, für dortige Verhältnisse ungewöhnlich kräftig gebaute Bedienung sah übrigens sehr witzig in ihrem Dirndl aus). Da gab’s auch Leberkäs. Und Paulaner gibt’s an vielen Orten der Welt (klar, vom Metzger schmeckt er sicher besser, aber wenn Du 10 Tage nur chinesisch gegessen hast, und ich meine richtig chinesisch, mit Innereien und so, dann schmeckt Dir der Leberkäse auch beim Paulaner).

    In Stockholm würde ich allerdings eher in’s Texas Smokehouse gehen und die besten gegrillten Steaks essen, die mir je auf den Teller kamen (sabber…).