Der Himmel hat in letzter Zeit einiges zu bieten gehabt! Am Freitag gab es die partielle Sonnenfinsternis über Deutschland. Vor einer Woche konnte man einen Meteor beobachten. Und Dienstag Abend gab es dann sogar noch Polarlichter zu sehen! Die findet man ja normalerweise nur im hohen Norden (oder tiefen Süden) und wer nicht gerade das Glück hat dorthin reisen zu können, hat wenig Chancen, dieses Phänomen zu beobachten. Aber wenn es ab und zu mal einen wirklich großen Sonnensturm gibt und richtig viel Material von ihr Richtung Erde geschleudert wird, dann kann auch hierzulande der Himmel zu leuchten beginnen. Nicht so spektakulär wie in Skandinavien und meistens braucht man auch einen sehr dunklen Himmel und eine fotografische Ausrüstung, um mehr zu sehen als ein vages rosa Leuchten. Aber wenn man diese Ausrüstung hat, kann man tolle Bilder machen. Oder Videos: So wie dieses hier, das in der Nacht vom 17. auf den 18. März in Jena aufgenommen worden ist:

Ich habe leider nichts gesehen. Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal! Wer selbst sein Glück versuchen möchte, kann sich auf der Polarlicht-Warnliste des Arbeitskreises Meteore e.V. eintragen und wird dann aktuell informiert, wenn wieder ein passender Sonnensturm stattfindet. Und unter diesem Link kann man sich ebenfalls eine aktuelle Vorhersage der Polarlichter ansehen. Das sieht dann zum Beispiel so aus (das Bild zeigt eine Vorhersage für den 20. März):

Bild: NOAA

Bild: NOAA

Dort wo es farbig ist, können Polarlichter am Himmel auftreten; die Farbe gibt den Grad der Wahrscheinlichkeit an. Die rote Linie im Bild zeigt die Grenze, bis zu der eine Beobachtung vom Erdboden aus möglich ist. Wer sich südlich der Linie befindet, hat leider Pech gehabt. Die Weltraumwetter-Vorhersage der National Oceanic and Atmospheric Administration ist überhaupt sehr informativ; wer mehr über das Thema wissen will, sollte dort mal ein wenig herumstöbern.

Aber wie das mit dem Wetter so ist, ist die Vorhersage nie absolut genau. Wer sicher sein will, ein Polarlicht zu sehen, wird wohl keine andere Wahl haben, als in den hohen Norden zu fahren und dort einige Zeit lang zu bleiben. In Mitteleuropa wird man weiterhin auf die seltenen starken Sonnenstürme und viel Glück angewiesen sein…

Kommentare (2)

  1. #1 Sternenfreundin
    22. März 2015

    Ich hoffe auch mal ein Nordlicht zu sehen! Am Dienstag war bei uns leider nichts…
    Irgendwann werd ich sicher mal un den hohen Norden fahren, um eines zu sehen!

  2. #2 Alderamin
    22. März 2015

    Ich wusste zwar vorher rechtzeitig bescheid, war dann aber zur falschen Zeit am falschen Ort draußen. Genau zwischen den beiden Ausbrüchen nach 21 Uhr und nach 0 Uhr, und ging heim, obwohl ich am ACE-Liveplot sehen konnte, dass da was unterwegs war (der Satellit im Lagrange-1-Punkt 1,5 Millionen km vor der Erde bekommt den Teilchenschauer 45-60 Minuten vor der Erde ab; wenn die Geschwindigkeit der Teilchen und ihre Dichte plötzlich zunehmen und das Magnetfeld Bz stark negativ wird, dann kann man entsprechend danach auf einen Substurm hoffen, wenn die Aktivität generell sehr hoch ist). Aber da es mir zu spät wurde und sich 2h nichts getan hatte, ging ich zu früh nach Hause.

    Die Lichtverschmutzung am Beobachtungsort war aber auch furchtbar. Ein LED-Werbebildschirm strahlt den Himmel nachts mit voller Tagesintensität so stark an, dass er in mehr als 2 km Entfernung auf dem dunkeln Feld den Nordosthimmel bis fast zum Zenit so stark aufhellt, dass eine 10-s-Belichtung bei 1600 ISO einen weißen Himmel verursacht. Und im Süden gibt die Firma Kufferath mit ihren tollen riesigen Metallgitter-LED-Bildschirmen an, da muss natürlich die ganze Nacht ein Werbeclip nach dem anderen drüber flimmern. Nobelpreis für blaue LEDs? Ichweißetmalnich…

    Gelernt habe ich daraus, beim nächstenmal wirklich weg von der Stadt zu fahren und auszuharren, bis der Substurm ankommt.