Von 1. bis 20. April bin ich auf Reisen, halte Vorträge in der Pfalz und in Baden-Württemberg und mache auch ein wenig Urlaub. Für die Zeit meiner Abwesenheit habe ich eine Artikelserie über wissenschaftliche Paradoxien vorbereitet. Links zu allen Artikeln der Serie findet ihr hier.
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Ich kann mich gut an meine ersten Ausflüge im Internet erinnern. Das war damals noch auf Pentium-I oder Pentium-II Computern (oder noch früheren Modellen). Die hatten Prozessoren mit 200 MHz und 8MB RAM-Speicher. Darauf lief Windows 95 (oder eines der anderen obskuren Betriebssysteme, die mittlerweile ausgestorben sind) und als Browser nutzte man Netscape 1.0 oder 2.0 (ich war damals sogar noch mit Mosaic im Internet). Und trotzdem: Wenn ich mich an die damalige Zeit (Ende der 1990er Jahre) erinnere, dann lief das eigentlich alles recht gut. Die Programme machten das, was sie sollten; die Internetseiten wurden genau so angezeigt, wie man sich das erwartet hatte und die Menschen arbeiteten mit den Computern, so wie sie das auch heute tun.

Nur dass die Computer heute alle VIEL leistungsfähiger sind. Jedes Handy kann heute mehr als die großen Rechner damals konnten. Überall stecken schnellere Prozessoren drin, es gibt schnelleren und mehr Speicher, schnellere Datenleitungen, und so weiter. Aber das, was sich am Ende auf dem Bildschirm abspielt, läuft immer noch so wie früher. Auch die besseren Computer und neuen Browser mit großer Datenleitung brauchen oft nervig lange, um Dateien durchs Netz zu schicken. Programme sind nicht dramatisch viel schneller als ihre Vorgänger. Alles ist besser, aber irgendwie auch nicht. Das ist Jevons’ Paradoxon, benannt nach dem Ökonomen William Stanley Jevons, der 1865 festgestellt hatte, dass sich der Verbrauch von Kohle in England nach der Entwicklung der Dampfmaschine von James Watt enorm gesteigert hatte und das, obwohl Watts Maschine sehr viel sparsamer und effektiver beim Verbrauch war.

Der Anfang vom Ende! (Bild: gemeinfrei)

Der Anfang vom Ende! (Bild: gemeinfrei)

Aber gerade weil das so war, wurden nun sehr viel mehr Dampfmaschinen genutzt und insgesamt brauchte man mehr Kohlen. Bei den Computern ist es genau so. Vor 20 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, Dateien mit mehreren Gigabyte Umfang durch die Gegend zu schicken. Wozu auch; es gab ja auch kaum etwas, was solche großen Dateien erzeugte bzw. nichts, was man damit anfangen konnte. Aber dank der besseren Computer wurden auch neue Anwendungen möglich. Jetzt sind sie schnell genug, um ganze Filme live durchs Internet zu schicken und dazu sind entsprechend große Datenmengen nötig. Würden wir heute immer noch die gleichen Anwendungen nutzen wie damals in den 1990er Jahren, aber dafür die aktuelle Technik benutzen, wäre wahrscheinlich wirklich alles megaschnell. Aber so wie bei den Kohlen hat die Effektivität der Computertechnik dafür gesorgt, dass am Ende alles immer noch so lange dauert wie früher.

Vielleicht sollten wir darüber nachdenken, von der Elektronik wieder auf Dampfmaschinen umzusteigen – Steampunk wird ja sowieso immer populärer…

Kommentare (38)

  1. #1 Tina_HH
    12. April 2015

    Die technischen Möglichkeiten werden in diesen Fällen eben mit immer neuen erweiterten Anwendungen quasi bis zum Anschlag genutzt, weil von Vorteil bzw. attraktiv.
    Ich glaube, wenn ich wieder mit dem Internet von 1997 (mein erster Kontakt) arbeiten müsste, wäre ich ziemlich unzufrieden und so´nen Computer von Anfang der Neunziger würde ich auch nicht mehr haben wollen (außer aus nostalgischen Gründen).
    Computer und Internet: Alles besser heute! Nix paradox 😉

  2. #2 DasKleineTeilchen
    12. April 2015

    steampunk wird immer populärer?!? weil der begriff nach 20 jahren bischen im mainstream eingesickert ist? *scnr*

  3. #3 Varis
    12. April 2015

    Das erinnert mich an eine Geschichte, quasi eine Parabel zu dem Thema die ich mal irgendwo gehört habe.
    Darin geht es um eine Stadt nahe eines Kohlekraftwerks. Das Verbrennen der Kohle verursacht sehr viel Staub, so dass die Menschen in der Stadt ständig am Kehren und Putzen sind. Eines Tages kommt ein Staubsaugervertreter in die Stadt und preist sein Produkte an – damit können die Leute viel effizienter den Kohlestaub loswerden! Begeistert kaufen die Leute massenweise Staubsauger und verwenden diese… doch durch den erhöhten Strombedarf muss im nahen Kraftwerk nun mehr Kohle verbrannt werden, wodurch mehr Staub produziert wird….

    Oder die Geschichte mit der tollen Maschine, die Kartoffeln völlig selbstständig anbaut, erntet, wäscht, kocht… und isst :’D

  4. #4 Alderamin
    12. April 2015

    @Florian

    Wenn ich mich an die damalige Zeit (Ende der 1990er Jahre) erinnere, dann lief das eigentlich alles recht gut

    Na ja, bis auf die dauernden Abstürze der damaligen Windows-Versionen… Konnte ich als Mac-User nur drüber lachen.

    Aber ruckelfreies Video (wenn überhaupt) ging damals praktisch nicht und z.B. den Urlaubsfilm auf DVD-Format zu bringen, dauerte auf meinem ersten PC um 2003 noch 1,5 Tage an Rechenzeit. An solch absoluten Aufgaben gemessen merkt man den Fortschritt. Oder an Becnhmarks wie Mandelbrotmengen-Programme (hatten wir ja neulich bei den Fraktalen schon angesprochen).

    Wie Tina sagt, die Betriebssysteme (wie auch andere Programme) nutzen die verfügbaren Ressourcen bis zum Anschlag. Deswegen scheint ein Rechner / Smartphone mit jedem größeren Betriebssystem-Update auch langsamer zu werden. Unter XP brauchte ich nur 512 KB RAM und 10 MB für die Bootpartition. Unter Windows7 geht unter 2 MB RAM und 40 MB HD fast gar nichts (und Windows 8 kommt mir gar nicht erst auf den Rechner 😛 )

  5. #5 gaius
    12. April 2015

    @Tina_HH: “… bis zum Anschlag genutzt …”

    Und der Anschlag ist definiert durch das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen, das für die meisten Menschen angemessen ist. Wir nutzen die neuen Möglichkeiten aus, bis uns der “Preis” zu hoch wird, z.B. in Form von Unbequemlichkeit (Wartezeiten bei Programmen) oder Geldausgabe (für Kohle).

    Wir selbst streben also immer wieder in einen Bereich, wo es anfängt, unvorteilhaft zu werden. Daher das Gefühl, dass es nicht wirklich “besser” wird.

    Ohne dass es uns bewusst wird, wächst allerdings der Bodensatz von Funktionen, die mit “Nullaufwand” möglich sind (z.B. viele Arten der Kommunikation übers Internet) und dadurch deren Integration in den Alltag leicht macht. Vielleicht liegt darin das eigentliche Besser-Werden …

  6. #6 Spritkopf
    12. April 2015

    @Alderamin

    Unter XP brauchte ich nur 512 KB RAM und 10 MB für die Bootpartition. Unter Windows7 geht unter 2 MB RAM und 40 MB HD fast gar nichts

    KB = MB, MB = GB. N’est-ce pas? 😉

  7. #7 Chemiker
    12. April 2015

    Das ist wirklich derselbe Effekt, durch den Sicherheitsgurte keine Menschen­leben retten: Die Leute fahren einfach riskanter, bis das Risiko wieder im alten Bereich liegt.

    Oder der Aswan-Staudamm, dessen Energie-Output zum Teil dafür gebraucht wird, um Düngemittel­fabriken zu betreiben für die Landstriche, die seit dem Bau des Damms nicht mehr vom Nil überflutet und gedüngt werden.

    Oder, um ein Beispiel aus meinem eigenen Leben zu zitieren: Egal wie groß das Büro ist, alle horizontalen Flächen füllen sich blitzartig mit Gerümpel. ☺

    Wahrscheinlich hat das auch etwas mit der Tragik der Allmende zu tun.

  8. #8 noch'n Flo
    Schoggiland
    12. April 2015

    @ Tina_HH:

    Internet von 1997 (mein erster Kontakt)

    Bei mir ist es genauso lange – ich weiss sogar noch, dass ich mich am 27.2.97 angemeldet habe, ein Donnerstag. Und die eMail-Addy von damals besitze ich heute noch.

  9. #9 Frantischek
    12. April 2015

    Würden wir heute immer noch die gleichen Anwendungen nutzen wie damals in den 1990er Jahren, aber dafür die aktuelle Technik benutzen, wäre wahrscheinlich wirklich alles megaschnell.

    Das denk ich mir oft wenn ich stinknormales Autocad verwende um stinknormale 2D Pläne zu zeichnen. Das wird schon ewig gemacht und sollte so überhaupt kein Problem sein. Weil Autocad aber mittlerweile fast alles können muss (wobei ich mich frag warum, ich verwend immer das Programm das am besten zur Aufgabe passt, brauch keine eierlegende Wollmilchsau…) läuft die jeweils letzte Version eigentlich immer nur auf den jeweils aktuellen Rechnern richtig gut.

    In meinen Augen eine Idiotie.

  10. #10 Frantischek
    12. April 2015

    Würden wir heute immer noch die gleichen Anwendungen nutzen wie damals in den 1990er Jahren, aber dafür die aktuelle Technik benutzen, wäre wahrscheinlich wirklich alles megaschnell.

    Das denk ich mir oft wenn ich stinknormales Autocad verwende um stinknormale 2D Pläne zu zeichnen. Das wird schon ewig gemacht und sollte so überhaupt kein Problem sein. Weil Autocad aber mittlerweile fast alles können muss (wobei ich mich frag warum, ich verwend immer das Programm das am besten zur Aufgabe passt, brauch keine eierlegende Wollmilchsau…) läuft die jeweils letzte Version eigentlich immer nur auf den jeweils aktuellen Rechnern richtig gut.

    In meinen Augen eine Idiotie.

  11. #11 walter
    12. April 2015

    Mir fällt seit einiger Zeit auf, dass bei fast allen Seiten enorm viel Werbung mitkommt, die oft furchtbar lange lauert, bis die entsprechenden Fenster oder Seitenbalken aufgebaut sind. Ganz extrem merke ich es bei gmx. Als ich vor jahren den email Account eingerichtet habe, war das wirklich ein tolles System. Mittlerweile is es fast unerträglich vollgepflastert mit Werbung, völlig unnotwenigen und teilweise grenzwertig peinlichen Nachrichten usw. Oder ein anderes Beispiel – mp3. Am anfang ganz tolle Sache, weil sie kaum eine nennenswerte Größe hatten. Vielleicht 3-4 mb. die heutigen Dateien haben kaum mehr unter 10mb und wer sich eventuell eine bessere Soundqualität erwartet wird bitterlichst enttäuscht. Teilweise völliger Müll und Lautstärkenunterschiede jenseits von Gut und Böse. Aber alles wurscht, weil wir haben ja eh eine 1 Terrabyte Festplatte…..

  12. #13 Tina_HH
    12. April 2015

    @gaius

    Vielleicht liegt darin das eigentliche Besser-Werden …

    Wenn man die Möglichkeiten von Ende der Neunziger mit den heutigen vergleicht, auf jeden Fall. Das Erstaunliche ist doch, dass man sich das Internet mit seinen vielen Funktionen inzwischen gar nicht mehr aus dem Alltag wegdenken kann. Dabei ist das alles noch nicht mal 20 Jahre her und damals hat man ja auch schon irgendwie gelebt 😉 .

  13. #14 Basilius
    Saki
    12. April 2015

    @Chemiker

    Das ist wirklich derselbe Effekt, durch den Sicherheitsgurte keine Menschen­leben retten: Die Leute fahren einfach riskanter, bis das Risiko wieder im alten Bereich liegt.

    Es wäre mir neu, daß dem tatsächlich so wäre. Ich habe aber schon öfter gehört, daß Menschen so etwas behaupten. Kann ich da irgendwo belastbare Statistiken dafür nachlesen?

    Oder der Aswan-Staudamm, dessen Energie-Output…

    Das mag vielleicht beim Aswan-Staudamm der Fall sein, aber beim Assuan-Staudamm ist das nicht wirklich so gelaufen.
    Und wenn Du was gegen die Tragik der Allmende tun willst, dann denke einfach an Deine lieben Mitarbeiter und mülle Dein Büro nicht so rücksichtslos zu. Es gibt ja auch noch Wertstoffhöfe.
    ^_^

  14. #15 Basilius
    Saki
    12. April 2015

    @walter
    Häh? Du hast WERBUNG auf Seiten im Internet????
    Wo gibt’s denn das?

  15. #16 Basilius
    Saki
    12. April 2015

    @Alderamin
    Tss..
    Immer diese konservativen OS-Zecken. Einmal bei einem festgebissen und dann wird so lange gezuzelt bis der Rechner beim besten Willen nicht mehr kann. Vorher wird ganz bestimmt kein neues OS besorgt, gell?
    Aber ein bisschen kann ich es verstehen. Ich mache das üblicherweise immer erst dann, wenn der Rechner selber in die ewigen Wertstoffhofgründe geschickt wird. Vor kurzem habe ich meinen alten Server-Tower beerdigt. Der war jetzt bald 15 Jahre alt geworden. Hat eigentlich noch ganz brauchbar funktioniert. Als File-Server jedenfalls. Wenn man vor der Kiste saß und was machen wollte, dann war das alte WinXP schon schwer am rödeln. Das machte einfach keinen Spaß mehr. Dabei war die Kiste damals als Preis/Leistungs Optimum für HardcoreGaming zusammengestellt worden. Kann man sich heute nur noch schwer vorstellen. Der neue Server ist jetzt für den 24/7 Betrieb mit Hinblick auf energiesparend, leise und für alle noch notwendigen Aufgaben hinreichend schnell zusammengestellt worden. Dazu gab es ein Win8.1. Das schaut auf den ersten Blick schon etwas komisch aus, aber wenn man man den Knopf gefunden hat, mit der man diese komische Kacheltapete (die soll wohl für Touch-Displays in Wisch-Technik sein) weg bekommt, dann sieht dahinter doch wieder alles wie Windows aus. Ist OK, man kann damit arbeiten. Und der neue Rechner ist nun wahrlich keine Performance-Rennsemmel. Ich habe da eigentlich eher günstige Einzelteile gekauft. Aber trotzdem merkt man schon, daß da ein paar Jahre an Fortschritt dazu gekommen sind.

  16. #17 Tina_HH
    12. April 2015

    @Alderamin

    und Windows 8 kommt mir gar nicht erst auf den Rechner 😛

    Wenns bei ´nem neuen Rechner schon drauf ist, lass ich das auch so. Mit “Classic Shell” ist Windows 8.1 gut bedienbar. Kann ich nur jedem Kachel-Hasser wärmstens empfehlen. Bisher lief es jedenfalls stabil und schnell und mein Eindruck ist, dass es besser ist als sein Ruf.
    Ich selbst nutze aber auch noch Windows 7 und auf einem alten Netbook, auf dem vorher Windows XP war, nun Linux Mint. Gefällt mir auch gut.

  17. #18 Alderamin
    12. April 2015

    @Spritkopf

    KB = MB, MB = GB. N’est-ce pas?

    Oder so… 😳

    Aber was ist schon ein Faktor 1000 unter uns Pastorentöchtern 😉

  18. #19 Alderamin
    12. April 2015

    @Basilius

    Vorher wird ganz bestimmt kein neues OS besorgt, gell?

    Nö, wozu? Office 2003 läuft super damit 😆

    Von 2000 auf XP war ich gewechselt, als der iPod nicht mehr mit der letzten unter 2000 noch lauffähigen iTunes-Version mehr synchronisieren mochte. Windows 7 gefiel mir aber gleich, fast schon wie MacOS. Mehr braucht kein Mensch (außer auf Tablets und Mobiles; aber das Kachel-Design von Windows 8…!)

    Das liegt aber auch daran, dass Microsoft immer wieder neue Kohle für ihr OS haben will. Auf dem iPhone und dem Mac meines Vaters gibt’s alle Updates für lau, und die machen wir dann auch relativ zügig. Ich weiß, Microsoft verkauft keine Hardware, deswegen.

    Auf der Arbeit habe ich Office 2010. Finde ich zum Ko…en. 2003 kann ich im Schlaf. In 2010 ist alles so viel schwieriger, und kein Menüpunkt da, wo man ihn sucht.

  19. #20 PDP10
    12. April 2015

    Mich erinnert dieses Paradoxon an eins der Parkinsonschen Gesetze (der Soziologe, nicht der Arzt). Insbesondere auf die immer schneller (und doch nicht schneller) werdenden Computer bezogen:

    “Ausgaben steigen stets bis an die Grenzen des Einkommens.”

    … könnte man das umformulieren zu:

    “Die Ansprüche steigen stets bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit”

    🙂

  20. #21 Tina_HH
    12. April 2015

    @noch’n Flo

    Und die eMail-Addy von damals besitze ich heute noch.

    Meine erste E-Mail-Adresse habe ich in der Firma bekommen, in der ich damals gearbeitet hatte. Dort fand auch 1997 der erste Kontakt zum Internet statt. Das ist aus heutiger Perspektive ziemlich lustig, denn es gab zuerst nur einen PC, der ans Internet angeschlossen war und der durfte anfangs nur von der (kleinen) EDV-Abteilung genutzt werden und für alle anderen Mitarbeiter nur in gaaaanz wichtigen Fällen nach vorheriger Anmeldung. Kann man sich heute alles gar nicht mehr vorstellen.
    Dann ging es aber recht schnell in der Entwicklung weiter und irgendwann im Laufe des Jahres 1997 hatten plötzlich alle Computer einen eigenen Internetanschluss und alle Mitarbeiter eine eigene E-Mail-Adresse. Ich kann mich noch erinnern, wie ich die erste E-Mail geschrieben hatte, die hatte den Betreff: Test. Der Test hat geklappt und es folgten tausende und abertausende weitere bis heute…

  21. #22 noch'n Flo
    Schoggiland
    12. April 2015

    @ Basi:

    diese komische Kacheltapete (die soll wohl für Touch-Displays in Wisch-Technik sein)

    Und das funzt richtig gut. Ich habe jetzt schon über 1/2 Jahr einen Hybrid-Laptop, wobei ich den reinen Tablet-Modus eher selten benutze, dafür aber immer mehr den Touchscreen im Laptop-Betrieb. Ist am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig, macht bei manchen Anwendungen aber mittlerweile richtig Laune.

  22. #23 Joseph Kuhn
    13. April 2015

    @ Chemiker, @ Basilius: Beim Sicherheitsgurt ist nicht das von FF vorgestellte Jevon’s Paradox einschlägig (siehe z.B. https://www.dvr.de/download2/p2850/2850_0.pdf), sondern bestenfalls das sog. “Präventionsparadox”: Die Bevölkerung profitiert, aber der Einzelne hat nicht viel davon. Ich vermute allerdings, so klein ist der Vorteil gar nicht, den man auch ganz persönlich davon hat. Die Frage kann sich ja jeder Autofahrer selbst beantworten.

  23. #24 TheBug
    13. April 2015

    Der Effekt wird auch als “Rebound-Effekt” bezeichnet.
    Interessanterweise bewegt sich momentan die technische Entwicklung bei der Energieeffizienz schneller als der Rebound. In Staaten mit entwickelter Wirtschaft reduziert sich dadurch der Primärenergiebedarf obwohl wir immer mehr Geräte nutzen und Dinge produzieren.

  24. #25 Spritkopf
    13. April 2015

    @Joseph Kuhn

    Ich vermute allerdings, so klein ist der Vorteil gar nicht, den man auch ganz persönlich davon hat. Die Frage kann sich ja jeder Autofahrer selbst beantworten.

    Für mich ist die Antwort eindeutig. Wenn ich irgendwo mit 30 km/h draufbrumme (und es nicht gerade ganz blöd läuft), dann ist mit Gurt das Ergebnis allenfalls eine hohe Reparaturrechnung. Ohne Gurt sind es wahrscheinlich schwere Gesichts- bzw. Kopfverletzungen.

    Um dieses durch Anschnallen geringere Risiko durch anderweitig riskante Fahrweise wieder “auszugleichen”, muss ich mich am Steuer schon wie eine ziemliche Wildsau benehmen.

  25. #26 Spritkopf
    13. April 2015

    @Alderamin

    Auf der Arbeit habe ich Office 2010. Finde ich zum Ko…en. 2003 kann ich im Schlaf. In 2010 ist alles so viel schwieriger, und kein Menüpunkt da, wo man ihn sucht.

    Ich kann mir zum Glück aussuchen, mit welcher Software ich arbeite. Darum: LibreOffice.

  26. #27 noch'n Flo
    Schoggiland
    13. April 2015

    @ Spritkopf:

    Darum: LibreOffice.

    Like!

  27. #28 Peroppi
    13. April 2015

    Ein anderes Beispiel: Früher sind Pendler täglich eine Stunde zur Arbeit gefahren. Mit dem Bau der Autobahn sollte sie die Zeit verringern. Statt dessen fahren sie jetzt zu einer anderen Arbeit, die weiter entfernt ist, und benötigen wieder eine Stunde täglich.

    (Man könnte etwas frech hinzufügen, dass sie die neue Arbeit brauchen, weil sie dort mehr verdienen, weil sie mehr für das Auto ausgeben 😉 )

  28. #29 Tina_HH
    13. April 2015

    Ich glaube übrigens, dass das nächste richtig große Ding virtuelle Realitäten sein werden. Oculus Rift und andere ähnliche technische Neuerungen haben meiner Meinung nach nicht nur enormes Potential im Spielemarkt, sondern auch bei vielen anderen möglichen Anwendungsbereichen – Filme, Lernen, Reisen usw.
    Ich hab das Ding noch nicht selbst ausprobiert, aber der Effekt soll ziemlich überwältigend sein. Wenn sich sowas erstmal verbreitet hat, kann es unseren Alltag enorm umkrempeln. Man muss dann nur genug Zeit haben, um das auch alles nutzen zu können 😉 .

  29. #30 bikerdet
    13. April 2015

    @ Alderamin in #19 :
    Mehr braucht kein Mensch

    War das nicht die Begründung von Bill Gates warum sein DOS nicht mehr als 640 Kb Speicher adressieren konnte ?

    Ich habe noch mit dem C64 angefangen, da gab es Spiele mit 3 Kb Code.

    Wenn ich mich an die Anfangszeit erinnere, sind die heutigen Rechner nicht fühlbar schneller geworden, aber sie müssen imme rmehr zu unserer Bequemlichkeit tun. Ich würde gerne mal sehen, wenn jemand der heute über Windows meckert noch unter DOS arbeiten müsste. Damals musste man ALLES selber machen. Befehle, die man natürlich auswendig lernte, mussten als Text eingegeben werden, Maus / Fenster / aktive Menues gab es nicht. Es gab Bootmenues um zu entscheiden : Nutze ich den Drucker oder den CD-Spieler. Den BEIDE Treiber passten nicht gleichzeitig in den Speicher. Den musste man auch selbst einrichten, also austesten in welcher Reihenfolge welcher Treiber geladen wurde. Ansonsten lief gar nichts.
    Jedes Programm hatte eine Treiber z.B. für Tastatur / Drucker / Bldschirmausgabe / … Wechselte man das Programm mussten auch diese Treiber neu geladen werden. Als ich das ertse mal online war, im Usenet weil es noch kein Internet gab, so erfolgte das über Akustikkoppler. Da mußte der Telefonhörer auf das Gerät gelegt werden. Gleichzeitig telefonieren war natürlich nicht drin und die Übertragungsrate war abhängig davon wie laut es rundherum war.

    Tatsächlich jammern wir hier auf hohem Niveau. Seit froh, das Windows Euch diese Arbeiten abnimmt. Ansonsten würden wir über langwieriges Enrichten diskutieren …

  30. #31 Franz
    13. April 2015

    Naja, bei den Onlinegames geht’s schon besser. Hab in den späten 80ern ein Play per email SciFi-Spiel gespielt, wo ein Zug meist 2 Tage dauerte. Andererseits wenn man die Serverausfälle und Lags miteinbezieht …

    @Khun
    Also bei mir persönlich war der Helm (nicht Gurt) der Lebensretter. Ohne Helm wär ich jetzt vermutlich tot. Lauf mal mit 40km/h ungebremst gegen eine Mauer. Das hält die stärkste Birne nicht aus.

  31. #32 JoselB
    13. April 2015

    Ich glaube nicht wenig davon ist der Konvenience-Abstraction geschuldet. Man stelle sich eine typische triviale Funktion vor, die irgendwas auf einem Gerät einstellt. 1990 rum wäre das komplizierteste daran wohl der eingebaute Gerätetreiber gewesen.

    Heute: Das Betriebssystem enthält den Treiber um das Gerät fürs Programm zu abstrahieren, wollen ja nicht nur ein Gerät unterstützen. Das Program enthält erst mal eine Schicht, die das Betriebssystem abstrahiert, obwohl es nur auf Windows laufen wird. Dann ist eine Schicht, die das Protokoll für das Gerät abstrahiert, weil es könnte ja ein Gerät angeschlossen sein, das anders kommuniziert. Das das für dieses Program egal ist, macht nichts, die Abstraktion auszubauen wäre zu aufwändig, sofern der Programmierer überhaupt davon weis. Weil der programmiert in einer Skriptsprache für die es ebenfalls eine Abstraktion braucht. Und weil diese Sprache keinen Support für ne fancy Oberfläche hat, brauchen wir noch einen eingebauten Browser, damit kann das Programm nämlich als Webseite dargestellt werden.

    Und damit sich das ganze auch bezahlt macht und weil wir eh schon den Browser mit drinnen haben gibts gleich noch die passende Werbung dazu. Wohlgemerkt das ganze nur für eine Gerätekonfiguration.

  32. #33 JoselB
    13. April 2015

    Und weil wir grad beim Pflastern mit Werbung sind: Sogar die Einstellungsseite für meinen DSL-Router zeigt absolut sinnlose Werbung an, sobald der Router eine Internetverbindung hat. Und zwar auf jeder Fläche, wo mal 100 Pixel frei sein könnten.

  33. #34 Wolfgang
    13. April 2015

    Die Kompensation der höheren Sicherheit durch die Sicherheitsgurte im Auto durch eine riskantere Fahrweise mag keine Folgen für die Insassen haben, aber für Verkehrsteilnehmer ohne Hülle, also Fußgänger und Fahrradfahrer. Das wird häufig vergessen.

  34. #35 Alderamin
    14. April 2015

    @Wolfgang

    Die Kompensation der höheren Sicherheit durch die Sicherheitsgurte im Auto

    …halte ich für ein Gerücht. Es rast doch keiner mit dem Gedanken im Kopf “Dank’ Gurt überlebe ich einen potenziellen Unfall”. Wo der Deutsche doch bei der kleinsten Beule in Panik verfällt, wird er auch lebendig über einen Crash wenig erfreut sein.

    Gerast wird gedankenlos. Da spielt der Gurt keine Rolle.

  35. #36 Basilius
    Saki
    14. April 2015

    @Alderamin
    Das ist letztlich genau das, was ich bereits im Kommentar #14 indirekt zum Ausdruck bringen wollte.
    Ich höre immer wieder die Behauptung, daß eine gewonnene Sicherheit durch riskanteres Verhalten überkompensiert werden würde. Belegen lässt sich das fast nie. Ich vermute, daß das einfach gerne als Ausrede dafür benutzt wird, um die ungeliebten Sicherheitsmaßnahmen generell zu diskreditieren. Ich kenne schließlich genug Menschen, die keinen Bock auf Sicherheitsgurt, Schutzhelm, etc… haben. Die lügen sich mit solchen Geschichten nur zu gerne in die Tasche.
    -_-

  36. #37 Fnord
    16. April 2015

    Schon krass. Heute hat jeder billig Laptop mehr Rechenleistung als eine Cray 2, aber damals hat sich glaub ich niemand über die Langsamkeit der Crays beschwert. Es gingen sogar Gerüchte um, die Cray sei so schnell, dass sie eine Endlosschleife in 5 Minuten schafft 😉
    Aber die wurden ja damals auch benutzt um Wettermodelle zu berechnen und nicht um sich damit lustige Katzenvideos anzugucken oder seine Urlaubsbilder zu bearbeiten.