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sb-wettbewerb
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Wozu ist Wissenschaft notwendig und warum betreiben wir sie überhaupt? Diese Frage versuche ich im folgenden Text zu erläutern.

Bild: Public Domain)

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Diejenigen, die mich kennen, wissen: Ich bin ein Wissenschaftsbegeisteter Mensch. (Fast) Alles, was mit Wissen (-schaft) zu tun hat, sehe ich mir an, lese ich, ja sauge ich regelrecht auf. Ein besonderes Steckenpferd meinerseits ist die Astronomie bzw. (Astro-) Physik. Alles, was im Weltraum und um uns herum passiert, finde ich besonders faszinierend. Aber immer wieder bekomme ich die folgenden Fragen gestellt:

Was nützt es uns, wenn wir dies oder das wissen? Müssen wir wirklich alles wissen? Warum versucht die Wissenschaft und die Forschung immer noch mehr herauszufinden und unser Wissen anzureichern? Können wir nicht einfach mal zufrieden sein?

Diese Fragen sind nicht ganz so schnell beantwortet, wie manch einer denken mag, trotzen werde ich mein Bestes geben.

Der Mensch ist als Forscher geboren

Die erste und einfachste Antwort ist folgende: Der Mensch ist nun mal als Forscher geboren. Täglich versuchen wir neue Dinge herauszufinden, wir sind neugierig und wollen Wissen. Das beginnt schon im Kindesalter. Kaum können wir auf zwei Beinen stehen, erkunden wir unsere Umwelt. Dinge, die wir nicht kennen, interessieren uns, wir wollen wissen, wie etwas funktioniert und warum. Ganz fasziniert sind Kinder ab einem bestimmten Alter meist in die Schwerkraft. Alles wird fallen gelassen und unter staunen beobachtet, wie es zu Boden fällt und eventuell sogar zerbricht.

Die Angst vor dem Unbekannten

Weiters kommt hinzu, dass es in der Natur des Menschen liegt, sich vor dem Unbekannten zu fürchten. So fürchteten sich die Menschen früher vor Sonnenfinsternissen. Gewisse Gruppen verbreiteten die Mär von der bösen Gottheit, die uns mit diesem Ereignis vor irgendetwas warnt oder sogar bestrafen will.

Heute wissen wir dank der Wissenschaft zum Glück, dass eine Sonnenfinsternis nichts mit zornigen Göttern zu tun hat, sondern dass der Mond vor der Sonne vorbei zieht und diese Teilweise bis ganz verdeckt. Wir können dieses Ereignis genießen und mit Begeisterung beobachten.

Wer nichts weiß, muss alles glauben. – Science Busters

Die Wissenschaft nimmt uns also die Angst. Die Angst vor Dingen, die wir nicht kennen und die uns deshalb mysteriös und unheimlich vorkommen. Denn wer nichts weiß, muss alles glauben, was man ihm oder ihr erzählt. Und das mögen wir Menschen nicht.

Grundlagenforschung

Ein großer Teil der wissenschaftlichen Forschung fällt auf die Grundlagenforschung. Diese wird betrieben, weil wir in erster Linie wissen wollen, nicht um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Denn schließlich können wir nicht genau sagen, wonach wir forschen müssen, um dieses zu erreichen. Wir müssen ausprobieren und Versuche anstellen um neue Erkenntnisse zu erlangen. Mit diesen Erkenntnissen können wir anschließend prüfen, ob sich daraus ein Nutzen generieren lässt. Dieser ergibt sich nicht immer gleich, sondern es kann auch mal z.B. 200 Jahre oder mehr dauern, bis er eintritt. Aber auch dann hat sich die Forschung gelohnt. Es muss schließlich erst einmal irgendwo begonnen werden. Denn wenn wir jetzt schon wüssten, wo wir forschen müssten, um z.B. den Warmantrieb erfinden zu können, dann hätten wir diese Technologie schon lange im Einsatz. Doch so einfach ist es leider nicht.

Praktische Anwendungen

Werden wir nun etwas konkreter. Schließlich möchte jeder wissen, was uns die Wissenschaft bringt. Für die Zukunft ist das natürlich schwer vorherzusagen. Wir können aber in die Vergangenheit blicken. Dort sehen wir, was uns die Wissenschaft schon alles beschert hat.

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Kommentare (12)

  1. #1 gaius
    26. September 2015

    Schönes Plädoyer für die Grundlagenforschung. Besonders den Aspekt “Angst vor dem Unbekannten” finde ich interessant (auch weil er als Ausgangspunkt geeignet ist, den Zusammenhang zur Religion herzustellen und deren unterschiedliche Herangehensweise zu beleuchten).

    Der Artikel leidet allerdings unter einigen Grammatik- und (teilweise sinnentstellenden) Schreibfehlern, die meinen Lesefluss stocken ließen. Und das Wort “somit” sollte man aus allen nicht-satirischen Texten verbannen … 😉

  2. #2 Dampier
    26. September 2015

    Sehr schön zusammengefasst. Ich habe den Eindruck, dieser Text ist vor allem auch für Jugendliche geeignet. Ein Grundlagentext zur Grundlagenforschung sozusagen.

  3. #3 Braunschweiger
    27. September 2015

    @gaius: das Wort “somit” sollte man aus allen nicht-satirischen Texten verbannen …

    Da verstehe ich folgendes nicht: Warum soll “somit” für einen satirischen Text geeignet sein, für einen nicht-satirischen Text aber nicht?
    Worin besteht der Unterschie zwischen “somit” und sinnähnlichen Worten wie “daher” und “deshalb”?

  4. #4 Kyllyeti
    27. September 2015

    @Braunschweiger

    Warum soll “somit” für einen satirischen Text geeignet sein, für einen nicht-satirischen Text aber nicht?

    Weil sowas die Somiten anlockt* – eine erst vor kurzem weiterevolvierte Termitenspezies, welche sich auf Kunststoffe aller Art als Nahrungsbasis verlegt hat*, und die alles verdaut und verträgt – nur keinen Humor.

     

    *s.a. ‘Voldemort-Effekt’

    **Du kannst dir sicher denken, was das bedeutet …

  5. #5 T
    27. September 2015

    Da ich jedes Jahr einige Hundert Aufsätze korrigieren muss, kann ich gaius’ Aussage nur bestätigen. ‘Daher’ und ‘deshalb’ kommen im Wortschatz meiner Schüler nicht mehr vor. Gefühlt jedes zweite Wort ist ‘somit’, wohl auch deshalb, weil sie in den Real- und Mittelschulen nicht mehr lernen, was Kausalität bedeutet und es in ihrer facebook-Realität niemanden gibt, der Ursache und Folge sprachlich sinnvoll verbinden kann.

  6. #6 Simon Deutschl
    27. September 2015

    Danke für die Rückmeldungen. Ich habe hier leider den Fehler begangen, den Text nicht Korrekturlesen zu lassen. Ein paar Fehler sind mir nach dem Absenden des Textes auch noch aufgefallen. Ich versuche dies in Zukunft zu verbessern. Das Wort „somit“ habe ich bereits dick und fett durchgestrichen. 🙂

    Ich hoffe, dass dies allerdings nicht den Inhalt des Textes an sich verschlechtert.

  7. #7 gaius
    28. September 2015

    @Braunschweiger:

    Ich habe die Beobachtung gemacht, dass mir “somit” fast nur noch in Texten begegnet, wo offensichtlich unerfahrene Schreiber versuchen, nach höherem Niveau zu klingen. Zu besichtigen gerne bei aufgeregten Verteidigern abstruser Privattheorien. Häufig auch noch falsch verwendet …

    Wenn ich diesen Text so eingeordnet hätte, hätte ich dazu nichts gesagt.

    @Simon Deutschl: “Das Wort „somit“ habe ich bereits dick und fett durchgestrichen.” 🙂

  8. #8 kari90
    28. September 2015

    Lieber Simon,

    dein Zitat “Wer nichts weiß, muss alles glauben.” ist ursprünglich nicht von den Science Busters, sondern von Marie von Ebner-Eschenbach. In Österreich haben es halt die Science Busters bei allen recht bekannt gemacht.

    Ansonsten ein recht verständlich geschriebener Text, den so Manche/r in meinem Umfeld wohl einmal lesen sollte, um zu verstehen, warum ich nicht umsonst bezahlt werde 😀

  9. #9 Blaubaer
    28. September 2015

    Genauso viel Wichtigkeit wie auf den Erwerb neuen Wissens sollte man allerdings auch auf die Dokumentation und Bewahrung des erworbenen Wissens legen. Wissen, das einmal erworben wurde und danach wieder in Vergessenheit gerät, kommt niemandem mehr zugute oder muss mühevoll neu erworben werden. Ich wundere mich immer wieder, wie wenig man eigentlich (noch) über vergangene Generationen weiss (z.B. Ägypten, Babylonien, Maya). Leider ist da viel von dem verloren gegangen, was diese Kulturen bereits wußten. Sei es der Brand der Bibliothek von Alexandria oder (Papyrus-)Dokumente, die die Zeit nicht überdauert haben.

  10. #10 miesepeter3
    29. September 2015

    Wozu Wissenschaft?

    Damit man sich auch mal auf hohem Niveau irren kann.

  11. #11 Adent
    29. September 2015

    @miesepeter3
    Ja, auch ein nicht unwichtiger Grund, denn nur aus Irrtümern lernt man.

  12. #12 Simon Deutschl
    30. September 2015

    @kari90: Danke für den Hinweis. Bei meiner Recherche bin ich leider immer nur auf die Science Busters gestoßen, weshalb ich davon ausging, dass dieses Zitat von ihnen stammt.

    @Blaubaer: Da hast du recht. Von vielen alten Kulturen ist leider vieles verloren gegangen. Aber wir können versuchen, unser aktuelles Wissen für nachfolgende Generationen zu erhalten.

    @miesepeter3: Genau. Und um, wie bereits von @Adent gesagt, aus seinen Fehlern lernen zu können. 🙂