Gestern war es genau 100 Jahre her, seit Albert Einstein diese Gleichungen hier veröffentlicht hat:

art

Das sind die berühmten Feldgleichungen, die die Grundlage der Allgemeinen Relativitätstheorie bilden. Über diese fundamentale Arbeit Einsteins habe ich im Rahmen einer Buchrezension früher schon ausführlich geschrieben. Ich habe das Jubiläum auch zum Anlass genommen, in meiner Kolumne bei derStandard.at über Einsteins “Kritiker” zu schreiben. Und heute möchte ich euch noch ein kurzes Video zeigen. David Tennant (bekannt als zehnter Doktor in der Serie “Doctor Who”, Broadchurch und vielen anderen hervorragenden Filmen und Serien hat darin kurz und knapp das Wesentliche von Einsteins Theorie zusammengefasst. Tennant ist dafür keine schlechte Wahl, denn in dem sehr empfehlenswerten Film “Einstein & Eddington” spielte er die Rolle des britischen Physikers Arthur Eddington, der mit seinen Beobachtungen Einsteins Theorie bestätigte und ihr zum großen Durchbruch verhalf.

Ich bin ja wirklich schon gespannt, ob ich es noch erlebe, dass Einsteins grandiose Theorie irgendwann noch mal erweitert wird. Vor allem, wenn es dann so eine coole Party gibt, wie im Video!

P.S. Ein Bonuspunkt für das Video, weil es die Krümmung der Raumzeit nicht im üblichen (aber missverständlichen) 2D-“Gummituch”-Modell darstellt.
P.P.S. Noch ein Bonuspunkt für Einsteins weltraumreisende Socke!

Und noch eine wichtige Information: Heute im Laufe des Vormittags bekommen die ScienceBlogs eine neue Software. Eigentlich sollte alles glatt und schnell über die Bühne gehen. Eigentlich. Aber man kann ja nie wissen. Wenn also irgendwas nicht so läuft wie gewohnt, dann wisst ihr, woran das liegt. Und wenn ihr irgendwelche massiven Fehler entdeckt, sagt am besten direkt ScienceBlogs-Redakteur Jürgen Schönstein unter j.schoenstein@scienceblogs.de Bescheid.

Kommentare (20)

  1. #1 noraconn
    26. November 2015

    Sehr schön! 🙂 Mir hat vor allem die dunkle Energie gefallen.

  2. #2 Reinhard
    Berlin
    26. November 2015

    Nun feiern wir also schon 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie. Ob diese Arbeit, die der deutsche Physik-Nobelpreisträger Philipp Lenard als “Judenbetrug” bezeichnete, der Weisheit letzter Schluss ist? Oder wird sich zeigen, dass sie – wie die Theorie Newtons – nur eine in gewissen Grenzen gültige Näherung darstellt? Man wird sehen.

  3. #3 Alderamin
    26. November 2015

    @Reinhard

    Ob diese Arbeit, die der deutsche Physik-Nobelpreisträger Philipp Lenard als “Judenbetrug” bezeichnete

    Tolle Referenz, dieser Herr **kopfschüttel**.

    Oder wird sich zeigen, dass sie – wie die Theorie Newtons – nur eine in gewissen Grenzen gültige Näherung darstellt?

    Das weiß man schon, denn auf sehr kurzen Distanzen liefert die mindest ebenso gut experimentell verifizierte Quantenphysik mit der RT teilweise inkompatible Ergebnisse.

    Das Problem ließe sich lösen, wenn man keine Singularitäten zuließe. Deswegen arbeitet man z.B. an der Stringtheorie und der Schleifen-Quantengravitation, die leider noch lange keinen Ersatz der Relativitätstheorien ermöglichen. Für den Makrokosmos funktionieren die RT und ART aber genau so gut wie Newton für geringe Geschwindigkeiten und Schwerefelder.

  4. #4 kalli
    26. November 2015

    Statt “Gummituch” jetzt Benutzung von nicht orthogonalem Koordinaten System, SEHR GUT

  5. #5 C.
    Bremen
    26. November 2015

    Nun feiern wir also schon 100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie. Ob diese Arbeit, die der deutsche Physik-Nobelpreisträger Philipp Lenard als “Judenbetrug” bezeichnete,

    Damit disqualifizierst du dich schon mal für eine seriöse(*) wissenschaftliche Diskussion– dir geht es hier nicht um die Relativitätstheorie, oder?

    Alle anderen sollten, wenn ihnen der Name Lenard nichts sagt, und “Judenbetrug” nicht als Schlüsselwort genug sagt, “Deutsche Physik” (und wenn ihr schon dabei seit “Deutsche Mathematik”) googeln. Interessantes Kapitel der deutschen Wissenschaftsgeschichte.

    C.

    (*) Im Rahmen dieses Mediums 😉

  6. #6 Earonn
    26. November 2015

    @Reinhard
    Hübsch so formuliert, dass Sie sich jederzeit zurückziehen können.
    Formulieren Sie Ihren Kommentar doch mal bitte so, dass deutlich wird, warum sie den “Judenbetrug” meinten einbringen zu müssen.

  7. #7 Reinhard
    Berlin
    26. November 2015

    “Damit disqualifizierst du dich schon mal für eine seriöse(*) wissenschaftliche Diskussion”

    Damit disqualifiziere ich mich oder der von mir wörtlich zitierte Lenard?

    “dir geht es hier nicht um die Relativitätstheorie, oder?”

    Mittelbar, eher um die äußerst interessante Rezeptionsgeschichte, die ich jedem interessierten nahe legen möchte. Gerade in der Anfangszeit der ART gab es ja durchaus kritische Stimmen (vielleicht auch ein wenig durch Einstein selbst verursacht, wenn man z. Bsp. an die Sache mit der kosmologischen Konstante denkt – erst steht sie drin, dann wird sie rausgenommen, später heißt es, evtl. könnte sie doch eine gewisse physikalische Realität haben; so etwas ist natürlich Wasser auf die Mühlen der Kritiker, da muss sich der gute Albert schon ein wenig selbst an die eigene krumme Nase fassen :-)).

  8. #8 Orci
    26. November 2015

    Damit disqualifiziere ich mich oder der von mir wörtlich zitierte Lenard?

    Lenards Ansichten zum Thema sind bekannt. Wie sind Deine?

  9. #9 Volker
    26. November 2015

    Lenards Ansichten zum Thema sind bekannt. Wie sind Deine?

    … als “Judenbetrug” bezeichnet, … die eigene krumme Nase …

    man kann es anhand der Aussagen und der Wortwahl zumindest erahnen.
    Mir reicht das jedenfalls um mich angewidert abzuwenden.

  10. […] daran erinnert, dass die zentralen Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) gestern ihren 100. Geburtstag hatten. Ich nehme das mal zum Anlass, um einen kleinen Überblick über die Artikel zum Thema zu geben, […]

  11. #11 Folke Kelm
    26. November 2015

    Ich bin ja erstaunt, welch unglaubliche Zähigkeit Fossilien manchmal haben. Ich dachte wirklich dass Lenard mit seinem “Lehrbuch der deutschen Physik” ausgestorben wäre. Anscheinend habe ich mich geirrt und nicht nur meine “Freunde”, die Anhänger der Erdexpansionshypothese oder des abiotischen Öles erfreuen sich hier bester Gesundheit, wenn sie auch in irgendwelchen obskuren Höhlen vor sich hinleben. Auf jeden Fall ist das eigentlich nur möglich, wenn man sich von der Umwelt ziemlich abschottet.
    Manche Absichten sollten einfach von den Zähnen der Zeit und der Wissenschaft derartig angenagt sein, dass sie sich selber, wenn nicht im Grab, so dann doch ium Kuriositätenkabinett wissenschaftshistorischer Museen vergraben sollten. Dummerweise mutieren solche Ansichten irgendwie zu Zombies, die aus ihren Gräbern herauskommen und umhertorkeln, immer dann, wenn man sie am wenigsten erwartet.
    Dass Philip Lenard nun einen Nobelpreis erhalten hat, macht ihn ja nicht immun gegen pappnasigkeit. Es gibt eine Menge bedeutender Pappnasen mit einem Nobelpreis. Auch mein Landsmann Svante Arrhenius gehört dazu. Ich zitiere ihn zwar öfter als denjenigen, der zuerst den Treibhauseffekt durch CO2 quantifiziert hat, aber er stellt sich in dieselbe Reihe mit Lenard, wenn es um die Überlegenheit der “arischen Rasse” (igitt) geht. Seine wissenschaftliche Arbeit disqualifiziert das nicht.
    Lenard allerdings stellt seine Arbeit hinter die Ideologie, und damit wird er zur Pappnase schlechthin, und die Fachwelt lacht zu recht (wenn es nicht zum weinen wäre)

  12. #12 pederm
    26. November 2015

    Darf ich das unappetitliche Thema verlassen?
    Großartig, wie David Tennant das eingesprochen hat, bin begeistert! Wenn irgendwo von schottischem Akzent die Rede ist, höre ich sofort den zehnten Doktor.

  13. #13 bruno
    26. November 2015

    @FF – wow!!!
    Dein Artikel im Standart:

    Der eigentliche Fehler liegt aber darin, die Grenzen der eigenen Vorstellungskraft zu den absoluten Grenzen der Realität zu erheben.

    Dieser Satz!
    Ich bin beeindruckt!!
    Das wird mein neuer Lieblingssatz!
    [Was war denn dein alter Lieblingssatz? – Die Abeiterklasse sprengt nichts ausser ihren goldenen Kettchen – Heidi Klumm]

    Abs. 5:

    und damals wie heute basierte dieser Kritik weniger auf wissenschaftlichen…

    Der Kosmos ist so, wie er ist.

    eigentlich ohne Komma

    wurden darin abgelehnt, weil sie angeblich “jüdisch” seien und der “mechanischen Begreifbarkeit” widersprechen würde.

    …da gäbe es mehrere Varianten…. (widersprächen/ widersprechen würden/ jüdisch ist/ wurde abgelehnt – sei/ …) [je nachdem WAS exakt man aussagen möchte … aber SO ist der Satz echt falsch!]
    (Erstaunlich! Habe recht selten in den Standart-Artikeln Rechtscheibfehler gefunden! Eigentlich nie. Hat sich was geändert?!)

  14. #14 bruno
    26. November 2015

    oh – kein …blockquote mehr… schade…

  15. #15 bruno
    26. November 2015

    …ach weh – den Abschnitt über unseren Patentsamtchef lese ich gerade erst – und es erschauert mich!!

    Wie jedesmal die Frage: wie kann es zu SOETWAS kommmen?? Wie kann SOEINER Chef von “Irgendwas” werden??

  16. #16 Rainer Zueni-Smous
    Irrhausen
    26. November 2015

    Es gibt dieser Tage noch ein Jubiläum. Und zwar ein 150jähriges.

    Maxwell (nicht der mit dem Kaffee) hat seinen Satz Feldgleichungen für elektrische- und magnetische Felder Ende November 1865 veröffentlicht.

    Daß man mit Magnetfeldern Ladungen bewegen und mit bewegten Ladungen Magnetfelder erzeugen kann, war zwar schon länger bekannt, aber Maxwell brachte die Gesetzmäßigkeiten in mathematische Formeln. Er machte damit die Elektromagnetischen Wellen berechen- und damit beherrschbar. Ohne seine Arbeit wären wir heute kommunikative Krüppel,

  17. […] Jahre Allgemeine Relativitätstheorie: David Tennant erklärt Albert Einstein, Astrodicticum simplex am 26. November […]

  18. #20 Thorsten Heitzmann
    28. November 2015