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Wenn aus Pilzen Bioplastik wird

von PSA

Aspergillus niger

Einem österreichischen Biotechnologie-Forschungszentrum ist es erstmals gelungen, den im Boden vorkommenden Schimmelpilz Aspergillus niger so zu verändern, dass dieser Aconitsäure herstellen kann – ein neuer Rohstoff und wichtiger Baustein für die Produktion ungiftiger Biokunststoffe. Langfristig könnte durch den neuen Prozess die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zum Wohle unseres Planeten beendet werden.

Plastik und Natur, das passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Wäre da nicht die Forschung, die ja bekannt dafür ist, ein wenig genauer hinzusehen. So kam es, dass österreichische Biotechnologen auf den natürlichen, im Boden vorkommenden Schwarzschimmelpilz Aspergillus niger stießen und ihn dazu brachten, Aconitat anzureichern. Leicht verändert kann diese Säure als Basis für die Produktion ungiftiger Biokunststoffe herangezogen werden.

Denkt man ein wenig weiter, besäße Sie sogar das Potenzial, unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zum Wohle des Planeten zu beenden. Bevor die kleinen Pilze jedoch ausreichend große Mengen der Säure herstellen können, muss der Prozess optimiert und zur Industriereife gebracht werden.

Kleine Kraftwerke aus der Natur

Aconitat, das seinen Namen vom Eisenhut (Aconitum napellus) trägt, wo es zum ersten Mal entdeckt wurde, kommt zwar in allen Organismen vor, auch beim Menschen, jedoch nur in kleinen Mengen. Als wichtiges Stoffwechselzwischenprodukt, ermöglicht es die Umsetzung von Zuckern und Fetten in Energie. Neben der kleinen Menge kommt hinzu, dass die Säure nach dessen Erzeugung gleich wieder weiterverarbeitet wird. Nun haben die Forscher aus einem nahen Verwandten des Schwarzschimmels, dem zimtfarbenen Aspergillus terreus, einen Eiweißstoff entdeckt, der Aconitat direkt aus den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, heraustransportieren kann. Dort wird die Säure angereichert und kann in größeren Mengen entnommen werden.

Vielseitigkeit für die Chemieindustrie

Damit die Söure zum wertvollen Rohstoff für die chemische Industrie wird, muss sie zuvor verestert werden. Dann eignet Sie sich als Baustein für die Herstellung von Biopolymeren, als ungiftige Alternative für Weichmacher, für die Verwendung als Befeuchtungsmittel oder als Ausgangsstoff für andere Chemikalien. Und, dem Innovationsgedanken folgend, könnte die Herstellung von Produkten möglich sein, die es bisher noch nicht gab. All das hat positive Auswirkungen auf die Bioökonomie, um in Zukunft alle chemischen Produkte aus erneuerbaren Rohstoffen herzustellen und die Abhöngigkeit von fossilen Rohstoffen zu beenden. Zum Wohle des Planeten – und all seiner Lebewesen.

Kommentare (20)

  1. #1 Dampier
    23. September 2017

    Der Anreißer klingt ja schonmal interessant. Bin gespannt auf den Artikel. Wann kommt der?
    😉

  2. #2 Mars
    23. September 2017

    … ja, ein kleiner blick weiter hätte mir auch gefallen.
    zb. was heute schon so an produkten aus pilzen gewonnen wird, vorallem in welchen mengen und welche kosten dabei entstehen.
    selbst solange bioKst. noch das doppelte kostet … na, da weiss man wo es hingeht
    aber ein interessanter ansatz.

  3. #3 rolak
    23. September 2017

    Das ist ja wohl die Höhe^^ Erst klaut Dampier meine erste Frage und während des Tippens/Suchens Mars die andere. Von wegen ‘verbrauchte Energie zurück’, alles Schwindel!!1elf

    bioKst. noch das doppelte

    Hast Du vielleicht eine(n link zu einer) Übersicht in petto, Mars, in der die (Rohstoff + Verarbeitungs)-Kosten erdöl- und bio-basierter Kunststoffe gelistet werden? Bin zu faul zum Weitersuchen..

    Der entsprechende wikiArtikel nutzt übrigens ulkigerweise Bilder doppelt, das erste Mal, daß mir sowas auffiel.

  4. #4 Mars
    23. September 2017

    @ rolak
    sorry (für beides)
    liste hab ich nicht, aber als die (essbaren) kompostierbaren biotüten aufkamen, die nacher aber kein kompostwerk wirklich wollte, hatte ich mal was gelesen über die kosten im vergleich, war damals wesentlich mehr als das doppelte (nun, pro tüte fällt das nicht ins gewicht)
    da waren die maisstärke-schälchen schon besser dran
    aber da der hype damals schnell abgeebt ist, und heute die meisten supermärkte wieder öl-basierte tüten anbieten … wars wohl imer noch zu teuer
    grüssle

  5. #5 Cornelia S. Gliem
    23. September 2017

    Interessant. Da ich allerdings schon recht viel über biokunststoffe Stoffe gelesen habe, kam mir dieser Text viel zu kurz und viel zu … “oberflächlich” vor, als Einleitung plus mini Resümee ohne Dazwischen. Wieso ankündigen dass dadurch unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern möglich würde – und dann da nicht darsuf eingehen? (Soll das heißen man könnte den biokunststoff ev. verbrennen oder gar in bio-öl umwandeln?) Aber: an sich verständlich und unaufgeregt. Okay.

  6. #6 Alderamin
    23. September 2017

    Bisschen kurz. Ein paar der Fachwörter hätte man noch näher erläutern können (verestern? Da war mal was, vor fast 40 Jahren…irgendwas mit Gummibärchengeruch oder so). Und wenn man schon eine bestimmte Forschungsarbeit vorstellt, dann würde ich mindestens erwarten, dass a) das Forschungszentrum und die beteiligten Forscher namentlich benannt werden und b) idealerweise ein entsprechender Artikel verlinkt oder als Referenz aufgeführt wird.

    Soweit ganz nett geschrieben, aber noch Luft nach oben. Nächstes Jahr unbedingt wieder mitmachen!

  7. #7 tomtoo
    23. September 2017

    Ist ok.; )

  8. #8 RPGNo1
    23. September 2017

    Wohlwollende Kritik:
    Interessantes Grundthema, aber leider zu kurz. Ein paar weiterführende Links bzw. Quellverweise hätten auch gut getan.

  9. #9 rolak
    23. September 2017

    schnell abgeebt

    Leider, Mars. Das war auf den Festivals immer so praktisch, erst hatteste noch was zum Knabbern zum Nachtisch und dann konnteste Dich einfach auf den Rücken plumpsen lassen, kein Müll wegzubringen. Kann mich im Moment allerdings überhaupt nicht erinnern, in welcher Zeitspanne diese erfeuliche Phase war; wird doch wohl nicht am jeweiligen NachNachtisch liegen? Die letzten Jahre wurde jedenfalls bei den entsprechenden Gelegenheiten vergeblich nach dergleichen Ausschau gehalten (gibts aber recht günstig zu kaufen).

    Noch jedenfallser ist das aber OT, denn AconitsäureEster klingt in keiner Weise geschmackvoll. Macht N-Methylanthranilsäuremethylester aber auch nicht – und das ist ein Bestandteil von (ua) Mandarinen 😉

  10. #10 DG
    23. September 2017

    Interessante Angelegenheit, der Text entspricht vom Umfang her allerdings eher einer Meldung als einem Artikel.
    Übrigens las ich vor einigen Monaten von einer spanischen Forscherin, die entdeckt hatte, dass die Larven der Wachsmotte Plastik verzehren und verdauen können. Damit wären diese dann gewissermassen das Gegenstück zu den kunststoffbildenden Pilzen.

  11. #11 anderer Michael
    23. September 2017

    Weiterführende ähnliche klingende Literatur hier:
    https://www.netzwerk-bioplastik.de/aktuell/news/datum/2017/09/07/aconitsaeure-als-baustein-fuer-bioplastik/

    Desweiteren findet sich am Ende dort ein Hinweis auf Primärliteratur

    Un

  12. #12 Mars
    24. September 2017

    guter link
    wenngleich der text sehr ähnlich ist …. wie das bild?

  13. #13 rolak
    24. September 2017

    sehr ähnlich

    imho nachvollziehbar ähnlich, Mars, beide Texte dürften sich ziemlich an den zugänglichen Veröffentlichungen und Presseverlautbarungen orientieren.
    Aber auch deutlich unterschiedlich, neben dem hier vermißten HyperHyper-Link ja auch noch bei zB Satzbau, Orthographie, Formatierung, Wiederholungen.

  14. #14 roel
    no gods, no kings, no courts
    24. September 2017

    @rolak “Hast Du vielleicht eine(n link zu einer) Übersicht in petto, Mars, in der die (Rohstoff + Verarbeitungs)-Kosten erdöl- und bio-basierter Kunststoffe gelistet werden? Bin zu faul zum Weitersuchen..”

    Diese Übersicht gibt es noch nicht. Es reicht auch nicht aus die Kosten gegenüberzustellen, es muss auch nach den Verwendungsmöglichkeiten unterschieden und verglichen werden, und – bei Bio nötig – auch die Konkurrenz zu Lebensmitteln einbezogen werden.

  15. #15 bruno
    25. September 2017

    …im Beitrag fehlen komplett die Pros und Cons und überhaupt jedwede Erläuterung des dahinter stehenden Konzepts!
    ??
    Erneut ein rätselhafter Beitrag…

  16. #16 roel
    no gods, no kings, no courts
    25. September 2017

    Ergänzend die grundlegende wissenschaftliche Publikation zum Thema: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3572532/

    Und ergänzend zum Thema Bioplastik ist hier ein Link zu Fakten und Statistiken bezüglich Biokunststoffen, die das IfBB zusammengestellt hat: https://www.ifbb-hannover.de/files/IfBB/downloads/faltblaetter&broschueren/Biopolymers-Facts-Statistics_2016.pdf

  17. #17 Cornelia S. Gliem
    27. September 2017

    #10. Bei dieser Meldung war wohl Wunsch Vater des gedankens: die Forscherin muss sich gerade verteidigen von wegen Betrug und Manipulation der Daten. .. war wohl zu schön um wahr zu sein

  18. #18 roel
    no gods, no kings, no courts
    27. September 2017

    @Cornelia S. Glen

    Es gibt den Fungus Apergillus Tubingensis. Das ist ein Kunststoff zersetzender Pilz.
    siehe: https://www.trendsderzukunft.de/forscher-finden-plastikfressenden-pilz-auf-pakistanischer-muellhalde/2017/09/16/

    Dann gibt es noch das Bakterium Ideonella sakaiensis 201-F6: https://www.trendsderzukunft.de/licht-am-abfallhorizont-dieses-bakterium-zersetzt-plastik/2016/03/12/

    Also einige Kandidaten sind noch im Rennen. Aber auch wenn die Artikel und Berichte, wie auch dieser hier vom PSA, euphorisch klingen, ist noch viel Forschung nötig, um die Produktion oder den Abbau von Kunststoffen mit Hilfe von Pilzen oder Bakterien im großen Massstab hinzubekommen.

  19. #19 Toro
    8. Oktober 2017

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