sb-wettbewerb_kleinDieser Artikel ist Teil des ScienceBlogs Blog-Schreibwettbewerb 2017. Informationen zum Ablauf gibt es hier. Leserinnen und Leser können die Artikel bewerten und bei der Abstimmung einen Preis gewinnen – Details dazu gibt es hier. Eine Übersicht über alle am Bewerb teilnehmenden Artikel gibt es hier. Informationen zu den Autoren der Wettbewerbsartikel finden sich in den jeweiligen Texten.
——————————————————————————————————————
Anders denken

von Mirko.

Sorry, ich bin nur ein Laie, der sich in der Freizeit gern mit Astronomie und dem “was die Welt, in ihrem Innersten zusammenhält”, beschäftigt.

Mit meinem Artikel möchte ich Euch anhand eines Beispiels aus diesem Themenkomplex dazu aufrufen, keine Furcht davor zu haben, quer zu denken bzw. Querdenkern eine Chance zu geben. Fachlicher Hintergrund ist ein bißchen (aber nicht wirklich) die Dunkle Materie, aber vermutlich ist das nicht der einzige Artikel dieses Jahr dazu.

Astrophysiker haben sich irgendwie keinen Gefallen getan mit den Begriffen Dunkle Materie und Dunkle Energie. (Und neulich beschrieb ein geschätzter Astronom – Wer wohl? – in seinem Podcast sogar auch noch einen “Dunklen Fluß” :-o) Während der Begriff für Materie aber sehr genau beschreibt, was damit gemeint ist, gilt für die beiden anderen Begriffe eher die wenig schmeichelhafte Interpretation, dass die Wissenschaftler bezüglich der Ursachen der beobachteten Phänomene im Dunklen tappen.

Ich möchte aber heute nur über die Dunkle Materie sprechen, oder besser über Alternativen zu der Theorie bezüglich Menge und (Aus-)Wirkung. Das steht zwar im krassen Widerspruch zu dem, was zum Beispiel besagter Astronom (wie die Mehrheit der sich damit befassenden Astronomen/Physiker) propagiert, hat aber meines Erachtens seine Berechtigung. Grundsätzlich hege ich keine Zweifel an der Existenz von “dunkler Materie”. Die vorhergesagte Menge, um zum Beispiel die Rotationskurven von Galaxien damit zu begründen, ist aber nach meinem Verständis bisher nicht bewiesen. Ich möchte ausdrücklich auch nicht infrage stellen, dass sie die wahrscheinlichste Ursache ist. Als Laie ist das für mich einfach eine Frage der Wahrscheinlichkeit – die meisten Experten gehen davon aus.

Warum also trotzdem dieser Artikel von einem Laien? Zum einen, weil es auch namhafte Experten gibt, die an alternativen Theorien arbeiten. Und zum anderen, weil ich dafür plädieren möchte, Querdenkern immer eine Chance zu geben. Ich weiß, dass Wissenschaftler immer wieder mit Theorien von Möchte-Gern-Experten zu kämpfen haben. Diese möchte ich ausdrücklich nicht unterstützen. Mir geht es um wissenschaftliche Arbeiten, die nur einfach nicht mainstream in der Fachwelt sind. (Das positive Beispiel dafür ist natürlich immer Einstein. Aber es sollte schon klar sein, dass es immer unwahrscheinlicher wird, dass umfassende Theorien von Einzelpersonen entwickelt werden können.)

Konkret beziehe ich mich auf den Artikel “Doubting Darkness” aus dem englischsprachigen Journal “Cern Courier” in der Ausgabe Mai 2017. In dem Artikel geht es um den holländischen Physiker Erik Verlinde. Er lehrt an der Amsterdamer Universität, hält aber zum Beispiel auch Vorträge am CERN. Ich denke, er hat genug Reputation, um ihn nicht als Spinner abzutun. Außerdem basieren seine Theorien auch auf den Arbeiten anderer, ebenfalls namhafter Physiker.
Wie der Titel erahnen lässt, zweifelt Verlinde an der Theorie zur dunklen Materie. Darf ich auf die noch einmal kurz eingehen? Entwickelt wurde sie hauptsächlich wegen des Widerspruchs zwischen beobachteten und berechneten Rotationskurven von Spiralgalaxien. Die äußeren Bereiche dieser bewegen sich deutlicher schneller als aufgrund der scheinbar vorhandenen Sterne (inklusive Planetensystemen) und Gaswolken berechnet wird. Zu erwarten wäre analog zum Beispiel den Planeten unseres Sonnensystems, dass sich Materie langsamer um das Zentrum bewegt, desto weiter sie von diesem entfernt ist. Die Berechnungen basieren auf den Keplerschen Gesetzen und dem Gravitationsgesetz von Newton.
Die Abweichungen könnten – vereinfacht ausgedrückt – 2 Ursachen haben: Entweder sind diese Gesetze da nicht gültig oder es ist mehr als die sichtbare Materie da. Letzteres anzunehmen, scheint leichter und ‘unsichtbare’ Materie ist halt dunkel.
Unsichtbar ist etwas, dass Lichtstrahlen weder selbst aussendet, noch in irgendeiner Weise reflektiert, bricht, absorbiert oder verdunkelt. Und zwar nicht nur das für das menschliche Auge sichtbare Licht, sondern elektromagnetische Strahlen jeglicher Frequenz.
Neben dieser “dunklen” Auswirkung gibt es inzwischen weitere Indizien für die Existenz dunkler Materie in dominierenden Mengen (fünfmal mehr als sichtbare Materie).

Noch gibt es aber keinen eindeutigen Nachweis für Dunkle Materie, obwohl man sich unter anderem am CERN große Mühe gibt. Und da kommt Verlinde wieder ins Spiel. Seine Theorie setzt an der anderen der beiden obengenannten möglichen Ursachen an – dass die Theorie zur Gravitation für die beobachteten Galaxien nicht gilt. Oder genauer, nur für nahe Distanzen.
Sind diese Zweifel an Newton und auch an der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) erlaubt? Ja! Wir wissen, dass die ART im subatomaren Bereich problematisch ist. Auch bei schwarzen Löchern stößt sie an Grenzen (obwohl selbige witzigerweise erst durch die ART selbst vorausgesagt wurden). Der genannte Artikel aus dem “Cern Courier” gibt neben diesen Argumenten weitere Hinweise, die gegen eine massive Wirkung durch unsichtbare Materie sprechen. Zum Beispiel deuten entsprechende Messungen auf eine direkte Relation der Menge sichtbarer Materie und der Rotationsgeschwindigkeit der Galaxien hin, was schwer (aber nicht unmöglich!) zu erklären ist, wenn diese nur ein Sechstel der wirksamen Masse ausmacht.

Verlinde stellte dem die Theorie einer “emergenten” Gravitation gegenüber. Es gibt dafür keine leichtverständliche deutsche Übersetzung. Gemeint ist aber, dass die Gravitation nicht fundamental, sondern abhängig von der Entropie im Universum ist. ist Damit kratzt er sehr an Einstein. Dass die Gravitation nicht fundamental sei, wird doch als Sakrileg empfunden. Wie wir wissen, ist Einstein gut belegt – nicht zuletzt durch den vor kurzem gelungenen Nachweis von Gravitationswellen. Verlinde widerspricht der ART auch nicht grundsätzlich, sondern behandelt sie als Spezialfall für nahe Distanzen, wo die Anziehung (schon nach Newton) proportional 1/r² ist. Für weite Entfernungen bzw. nur noch schwache Beschleunigung soll sie aber nach Verlinde nur noch proportional 1/r sein.
Diese Theorie passt sehr gut zur Beobachtungen des Gravitationslinseneffekts, die von einer niederländischen (Zufall? 😉 Forschergruppe bei über 30‘000 Galaxien gemacht wurden.
Es gibt aber natürlich auch Kritikpunkte (und zwar nicht nur in dem zitierten Artikel). Verlindes Theorie hat mathematische Schwächen (nicht, dass ich die erkennen würde), er selbst gilt anderen Kollegen als etwas vorschnell. Gewisse Überlegungen bezüglich Quantenkohärenz sprechen ebenfalls gegen Verlinde. Nach seiner Theorie müsste diese gerochen werden, was bisher nie beobachtet wurde. Im Juni 2017 stellte ein Physiker der Princeton University fest, dass die Theorie auch nicht zu dem beobachteten Rotationsverhalten speziell von Zwerggalaxien passt. Diese Information ist so neu, dass ich sie nur einfach wiedergeben kann. Ist sie korrekt? Ist Verlindes Arbeit damit am Ende? Das kann ich nicht beurteilen.

Aber ich hatte die Theorie auch nur als Beispiel herangezogen. Forschung muss offen sein für alternative Theorien, sonst schränkt sie sich selbst ein. Einstein hatte bei der ART das Glück, dass im Rahmen einer Sonnenfinsternis ziemlich schnell ein positiver und eindrucksvoller Beleg seiner Theorie gefunden werden konnte. Wer weiß, wie lange die ART sonst ignoriert worden wäre? Noch einmal: Dunkle Materie ist eine sehr gute und wohl die wahrscheinlichste Erklärung für eine Reihe beobachteter Phänomene, aber momentan nicht die Einzige. Es muss also erlaubt sein, über mehrere Alternativen nachzudenken. Wobei diese ausreichend wissenschaftlich unterlegt sein und sich Kritikern und Experimenten bzw. Beobachtungen stellen müssen. Es ist sehr menschlich, (besonder den eigenen) Hypothesen bzw. Theorien zu “glauben”. Aber genau da muss sich jeder Wissenschaftler und jeder Fan selbst disziplinieren und versuchen, subjektive Einschätzungen objektiven Gegebenheiten unterzuordnen. Unter dieser Maßgabe ist es meines Erachtens erlaubt und notwendig, auch gegen den Mainstream zu denken.

Kommentare (29)

  1. […] am 30.09.2017: Link zum Artikel […]

  2. #2 Mars
    30. September 2017

    ich kann – nur als Laie – diesem artikel gut folgen, ebenso den folgerungen daraus. und ja,
    es darf, muss sogar ab und an auch quer gedacht werden. eine fixierung auf vorhandenes, das sich im eigenen safte dreht, ist nicht wirklich ein zugang zu einem guten ergebnis, wenn nicht durch querdenker, geistesblitze aber auch neuen erkenntnissen der boden bereitet oder auch mal weggebrochen wird.
    es gibt viele beispiele (ich kenne sie eher aus der medizin) in denen neues, auch mal quergedachtes, sehr schwer zu etablieren ist, weil das das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-prinzip eine ungeheure einschränkung ist. aber in der medizin, gibt es vielfälltige ansätze, und mehr einzelkämpfer, die sich irgendwann durchsetzen können.

    also, lasst uns nicht nur am Blasphemie-tag (wobei ich den sowas von sch… finde, verletzendes auch noch zu huldigen) öfters mit offenen (oder geschlossenen) augen querdenken und den querdenkern auch mal zuhören – auch wenn sie mal widerlegt werden sollten, können sie gute anreger sein.

    der artikel hat mir sehr gut gefallen, denn er rüttelt an einem thema, das uns heute in vielerlei hinsicht – bis in die kleinste kommunikation – ereilt.
    wir sitzen in unseren denkblasen, weil wir das eben verstehen und uns das bekannt ist – unbekanntes macht immer unbehagen
    TOP

  3. #3 rolak
    30. September 2017

    Nach seiner Theorie müsste diese gerochen werden

    ⚠ Zu schön, um verbessert zu werden…

  4. #4 DG
    30. September 2017

    Interessanterweise gab es hier schon einmal einen Artikel über Alternativen zur dunklen Materie (MOND-Theorie). Offenbar liegt die dunkle Materie mehr als einem Denker etwas schwer im Magen. Wohl durchaus zu recht, bei so einer geheimnisumwobenen Entität. Der Author hat vollkommen recht: die Wissenschaft muss immer offen bleiben gegenüber Alternativen Erklärungen.
    Da gibt´s viele Geschichten von Forschern, die wegen ihrer Ideen anfangs verlacht wurden. Manche haben ihre nachträgliche Bestätigung nicht mehr erlebt.

  5. #5 Cornelia S. Gliem
    30. September 2017

    Sehr guter text. Klar verständlich fokussiert.auch quellenbelege und der Autor zeugt das nötige Ausmaß an Selbstkritik. Danke . Zudem auch noch ein interessanter anderer Ansatz zur Dunklen Materie. Favorit :-).
    Schönes Wochenende

  6. #6 RPGNo1
    30. September 2017

    Es ist faszinierend, dass zum 2. Mal eine alternative Hypothese zur Dunklen Materie im Schreibwettbewerb thematisiert wird.

  7. #7 Mirko
    30. September 2017

    Danke für die bisherigen Kommentare. Ich werde leider nicht viele Fragen sofort beantworten können, da ich in Sizilien auf dem Flughafen mit mittlerweile angekündigten 10h Verspätung festsitze und Akku sparen muss…

  8. #8 Karl-Heinz
    30. September 2017

    @Mirko

    Toller Artikel.
    Zum ersten Mal was von Erik Verlinde und seiner alternativen Erklärung gehört.
    Gute Heimreise 😉

    https://de.wikipedia.org/wiki/Entropische_Gravitation

  9. #9 rolak
    30. September 2017

    zum 2. Mal

    Mit schön wahrnehmbaren Unterschieden, RPGNo1.

    Akku sparen

    Akkukonto, Mirko?
    Die Steckdosen-Versorgungs-Geizigkeit gerade an Verkehrsknotenpunkten ist schon verblüffend.

  10. #10 RPGNo1
    30. September 2017

    Mit schön wahrnehmbaren Unterschieden, RPGNo1.

    Korrekt. 🙂

  11. #11 Alderamin
    30. September 2017

    Der Artikel ist nett geschrieben, aber so ganz verstehe ich den Vorwurf nicht (bzw. hätte man den vielleicht anahnd von Beispielen belegen können). Wo ist die Wissenschaft denn nicht offen für neue Ideen? Natürlich wird Vorschlägen, an den bekannten Naturgesetzen zu drehen, mit einer gewissen Skepsis begegnet, insbesondere wenn es Beobachtungen gibt, die mit diesen im Widerspruch stehen (wir hatten das Thema ja schon ausführlichst in den Kommentaren zu Oliver Müllers Artikel diskutiert, brauchen wir hier nicht zu wiederholen; ja, es gibt unterschiedliche Ansichten, wobei eine überwältigende Mehrheit der Astronomen an der dunklen Materie festhält). Es ist klar, dass einem dann ein ziemlicher Gegenwind ins Gesicht bläst; außerordentliche Behauptungen benötigen halt außerordentliche Belege.

    Aber es wird ja niemand daran gehindert, Papers zu veröffentlichen, die neue Theorien vorstellen, wenn man gute Daten zu deren Unterstützung liefert. Verlinde, Kroupa und Co. veröffentlichen ja auch. Deswegen müssen aber nicht alle anderen diese Theorien übernehmen und für besser halten, als die Theorie der dunklen Materie, die erklärungsmächtiger ist als modifizierte oder emergente Gravitation. Man hat noch keinen DM-Kandidaten identifiziert, man hat aber bisher auch noch nicht alle potenziellen Kandidaten ausgeschlossen. Ist ähnlich wie bei SETI, da hat man auch noch keine Signale aufgefangen. Das ist noch kein Beweis dafür, dass wir alleine im Universum sind.

  12. #12 Karl-Heinz
    30. September 2017

    Mal was anderes, als immer nur die dunklen Gestalten. 😉

    https://www.spektrum.de/news/der-anfang-vom-ende-dunkler-materie/1437827

  13. #13 Mars
    30. September 2017

    super link – gute infos
    das ist doch eine gute ergänzung zum schreibwettbewerb

  14. #14 Till
    30. September 2017

    Ich sehe allerdings nicht, wie Verlinde den Bullet Cluster erklären will: Dort hat sich (gemessen anhand des Gravitationslinseneffektes) nach einer Galaxienkollision die Dunkle Materie von der sichtbaren Materie getrennt.

    Das ist für mich der bisher überzeugendste Beleg für die Existenz der Dunklen Materie. Auch diesen Effekt müsste Verlinde erklären können.

  15. #15 Karl-Heinz
    30. September 2017

    @Till
    Ich vesteh wohl nicht ganz, was Verlinde da sagt, aber er ist überzeugt das erklären zu können. 😉

    Doch Verlinde ist davon überzeugt, dass seine Theorie auch die Beobachtungen des Bullet Clusters erklären kann. Der gravitative Effekt der Dunklen Energie sei in die Raumzeit eingebettet und deshalb weniger deformierbar als die Materie. Das würde dazu führen, dass sich beides im Verlauf der Kollision voneinander trennt.

  16. #16 Karl-Heinz
    30. September 2017

    Hi Mar(ku)s
    Gerne geschehen.

  17. #17 Artur57
    30. September 2017

    Um das mal ein wenig zu ordnen: wenn gesagt wird, dass sich die Gravitation in großen Entfernungen nur noch mit 1/r abschwächt, ist das dann nicht eine Präzisierung der MOND-Theorie? Oder ist die ganz etwas anderes?

    Im neuen Spektrum ist ein Artikel, der einmal prüft, wie weit man kommt, wenn man primordiale Schwarze Löcher als DM annimmt, also solche, die unmittelbar nach dem Urknall entstanden. Sehr weit, finden zumindest die Autoren.

  18. #18 Alderamin
    30. September 2017

    @Artur57

    Im neuen Spektrum ist ein Artikel, der einmal prüft, wie weit man kommt, wenn man primordiale Schwarze Löcher als DM annimmt, also solche, die unmittelbar nach dem Urknall entstanden. Sehr weit, finden zumindest die Autoren.

    Macht auch Sinn, denn die Theorie der DM sagt nichts darüber aus, wie groß und schwer die Teilchen sein sollen, nur wie groß die mittlere Massendichte ist, und dass die Teilchen zur Zeit der Entstehung der ersten Atomkerne keine Baryonen mehr gewesen sein können.

    Einziger Haken: man müsste diese schwarzen Löcher gelegentlich vor ferneren Sternen vorbei ziehen sehen (Gravitationslinseneffekt, Microlensing). Nach solchen Ereignissen hat man gesucht (Stichwort MACHO), aber nicht genug gefunden. Oder es sind extrem wenige, extrem schwere schwarze Löcher. Was wiederum zu den Beobachtungen von LIGO (& jetzt VIRGO, vor ein paar Tagen hat man ja das 4. Ereignis verkündet, das erstmals von 3 Detektoren gemessen wurde) passt. Wenn darüber etwas mehr Statistik ermittelt wurde und man vor allem genauer verorten kann, wo diese Dinger herumschwirren (also etwa im Halo einer Spiralgalaxie; so genau ist die Verortung leider bei weitem noch nicht), dann wissen wir mehr.

  19. #20 Mirko
    1. Oktober 2017

    Eine Antwort von mir ist verschwunden, vielleicht noch im Filter, daher nochmal:

    @Alderamin: Ich möchte niemandem etwas mit diesem Blog vorwerfen.

    @Artur: Ja, Verlindes Theorie ist eine modifizierte Newtonsche Dynamik.

    PS: Nach 24h Reisezeit wieder in HH

  20. #21 bruno
    1. Oktober 2017

    Ach!
    Ich wollte ja “nix” sagen – aber; spinnt ihr alle?? Sind alle Beiträge unter verschiedenen Pseudonymen des Beitragserstellers entstanden?? Wie kann man den Beitrag ansatzweise gut finden??
    Der Titel?? “Anders denken” ?? Wo wird hier “anders” gedacht? Was für ein Unsinn! Wird im Beitrag irgendwas erklärt … und/ oder wenigstens die Überschrift ansatzweise erklärt?
    Äh. Nein!
    Alderamin ist der Einzige, der mal nachfragt…

    Es muss also erlaubt sein, über mehrere Alternativen nachzudenken. (Kommafehler!)

    ÄH. JA. WER genau schränkt das ein??

    Schon wieder JEMANDIN – derdiedas “Dogmatische” in der Wissenschaft anprangert – und EXAKT so dogmatisch vorgeht wie ersiees anprangert!! Keiner schränkt irgendwas ein!! Das wissenschaftliche Konzept (peer-reviewing) steht genau für solche Fälle!! Keiner schränkt was ein! Aber neue Theorien müssen sich nunmal an der Realität beweisen.
    Offenbar hat sich das Konzept der “entropischen Gravitation” noch nicht durchsetzen können (warum wohl?) – wäre sie gemeinhin überzeugend – hätte sie das in kürzester Zeit getan!!
    Woher weiss DU von dieser Theorie?? Wo sie doch von DER WISSENSCHAFT unterdrückt wird??
    Hast du *piep*piep*alle?

    Dieser Artikel ist so unsagbar schlecht – er erläutert ja nicht einmal die vertretene Theorie!!! Was soll das!!

    Und ich finde es ganz grauenvoll, dass 80% der Kommentare den Artikel für gut befinden!! Gut – weswegen? Weil die Theorie so explizit erklärt wurde???
    Nein! Weil ihr *piep*piep*piep*piep-Wähler glaubt – ein Artikel ala: “Es wird ja wohl noch erlaubt sein, sagen zu dürfen…” euch aus der Seele spricht (ohne den Sachverhalt zu erläutern!)
    Ja. Es ist so einiges erlaubt.

    Auch dumm zu sein.

  21. #22 Alderamin
    2. Oktober 2017

    @Mirko

    @Alderamin: Ich möchte niemandem etwas mit diesem Blog vorwerfen.

    Ich dachte, das richtet sich an die Wissenschaft. Aber wie Du ja selbst im Artikel schriebst:

    Sorry, ich bin nur ein Laie, der sich in der Freizeit gern mit Astronomie und dem “was die Welt, in ihrem Innersten zusammenhält”, beschäftigt.

    Mit meinem Artikel möchte ich Euch anhand eines Beispiels aus diesem Themenkomplex dazu aufrufen, keine Furcht davor zu haben, quer zu denken bzw. Querdenkern eine Chance zu geben.

    In dem Fall möchte ich, selber Laie, davor warnen, zu denken, man könne sich ein fachliches Urteil über Themen bilden, in denen man nur über Laienwissen verfügt. Wir könnten genau so gut Arbeiten über Herztransplantation oder der Optimierung von Zündzeitpunkten in Verbrennungsmotoren diskutieren, aber da würden die meisten wohl mit den Schultern zucken und keine Meinung abgeben wollen.

    Im Zweifelsfall liegt man mit höherer Wahrscheinlichkeit richtig, wenn man sich an den Ansichten der Mehrheit der Vertreter des jeweiligen Fachbereichs orientiert. Wenn ein Außenseiter sich mit guten Argumenten durchsetzt, dann wird sich die Mehrheit über kurz oder lang anschließen. Wie etwa bei der Relativitätstheorie oder der Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums.

    Man sollte sich die Querdenker ruhig mal anhören, aber dann auch die Argumente, die gegen sie sprechen und sich vergegenwärtigen, warum die Mehrheit sich ihnen nicht bereits angeschlossen hat.

  22. #23 StefanL
    2. Oktober 2017

    @Alderamin

    Man sollte sich die Querdenker ruhig mal anhören, aber dann auch die Argumente, die gegen sie sprechen und sich vergegenwärtigen, warum die Mehrheit sich ihnen nicht bereits angeschlossen hat.

    Verlangst Du da nicht etwas viel? Als Beispiele mal “DeBroglie-Bohm” vs. “Kopenhagen” oder die Skalar-Tensor-Vektor-Gravitation vs LCDM.
    Und natürlich wie angesprochen die “emergente” oder auch”induzierte” Gravitation die ja ähnlich ist zu der Loop-Quantengravitation, Weltkristall oder der Causal dynamical triangulation, eben all den Quantengravitationsansätzen.
    Vielleicht sollte aber einfach sauberer zwischen “Alternativen” und “Querdenken” unterschieden werden.

  23. #24 StefanL
    2. Oktober 2017

    hmm, sollte ein link sein “Querdenken” = https://www.wikiwand.com/de/Laterales_Denken

  24. #25 buno
    2. Oktober 2017

    ja – genau! in 24h keine reply!! weil ich RICHTIG lag???
    Vermutlich! Meine “reply” ist halt fundamentiert – im Gegensatz zu deinem “Artikel”…..

  25. #26 PDP10
    2. Oktober 2017

    @bruno:

    ja – genau! in 24h keine reply!! weil ich RICHTIG lag???

    Ist jetzt nur so ‘ne Idee, aber …

    Vielleicht hat er auch einfach keine Lust, mit jemand zu diskutieren, der unter Satzzeichen-Diarrhoe leidet und dauernd rum brüllt (Ganze Worte in Großschreibung lesen sich nunmal so …)

    Ich mein ja nur.

  26. #27 Robert
    3. Oktober 2017

    Dunkle Materie ,
    wir sehen die Welt durch die “elektromagnetische Brille”.
    Alle Elementarteilchen, die nicht mit der elektrischen Ladung wechselwirken, sind für uns nicht existent.
    Wenn es nun aber Teilchen gäbe, die keine Ladung haben aber immer noch der Raumkrümmung durch Massen folgen, dann hätten wir eine Erklärung für Dunkle Materie.
    Ein zweiter Gedanke. Wer einmal an einer Meeresküste spazieren geht, merkt, dass es an manchen Stellen nur Sand gibt, an anderen Stellen sehr viel Treibgut von Holz, Plastik, Muscheln usw. So wird es auch im All sein. Die Materie ist ungleich verteilt. Wir befinden uns im Augenblick in einem Bereich, wo es wenig Dunkle Materie hat. Deswegen sehen wir sie auch nicht.
    Und letzter Gedanke, warum sollte unser Weltraum nur 13 Mrd. Lichtjahre Ausdehnung haben. Es könnten auch 130 Mrd. Lichtjahre sein?

  27. #28 PDP10
    3. Oktober 2017

    @Robert:

    Wenn es nun aber Teilchen gäbe, die keine Ladung haben aber immer noch der Raumkrümmung durch Massen folgen, dann hätten wir eine Erklärung für Dunkle Materie.

    Die gibts. Sie heißen Neutrinos.

    Leider sind sie zu leicht und zu schnell um die Mengen an dunkler Materie aus zu machen, die wir “sehen” können.

  28. #29 Stefan
    Neue Theorien, Querdenken erlauben
    25. Oktober 2017

    Ich persönlich bin im wissenschaftlichen Bereich auch offen für Querdenker. Aber man muss auch immer aufpassen, dass man sich nicht in Verschwörungstheorien wiederfindet.

    Ich glaube (als Laie) schon, dass Wissenschaftler leichter Karriere machen können, wenn Sie dem Status Quo folgen.
    Die jeweiligen Vorgesetzten werden in der Regel die derzeit anerkannten Theorien bevorzugen.

    Gleichzeitig sind die eventuellen Vorbilder und Mentoren in der Regel Anhänger der anerkannten Theorien.

    Bekannt sind aus der Geschichte häufig die Persönlichkeiten, die die gängigen Theorien über den Haufen geworfen haben.

    Aber die zahlreichen neuen Theorien und deren Ideengeber verschwinden aus den Geschichtsbüchern, bzw. sie tauchen dort erst gar nicht auf.
    Und deshalb erscheint es immer so, dass die Querdenker die großen Wissenschaftler waren.

    Mir persönlich (private subjektive Meinung) gefällt die dunkle Materie nicht.
    Für mich ist es “was nicht passt wird passend gemacht”
    Wenn 1 + 1 = 3 ist, dann muss + 1 dunkle Materie noch fehlen. Aber vielleicht ist die Formel falsch?
    Aber das ist eine ganz klar subjektive Meinung. Wahrscheinlich lasse ich mich von der Schönheit/Einfachheit der alten Lösungen blenden.

    Man muss aktuell aber davon ausgehen, dass die Theorie der dunklen Materie richtig ist.

    Man kann auch eine christliche Variante (funktioniert auch für andere Religionen) wählen:
    – Gott möchte nicht, dass wir einfachen Menschen seine Theorie entschlüsseln. Und daher werden wir mit jeder Lösung vor einem neuen Problem stehen.

    Diese Variante finde ich persönlich sogar ganz nett, solange sie nicht dazu genutzt wird, gar nicht mehr nach Lösungen zu suchen.
    Wir leben derzeit in dieser modernen Welt, weil der Mensch neugierig ist und Lösungen sucht.
    Wären wir Menschen vor allem Verschwörungstheoretiker, Zukunftsverweigerer usw. würden wir noch mit Steinen auf Säbelzahntiger schmeißen.