Ich bin viel unterwegs. Sehr viel… und dabei verbringe ich auch zwangsläufig sehr viel Zeit in Bahnhöfen. Und wenn man durch die Gegend reist, kriegt man irgendwann auch Hunger. Und muss dann schauen, wo man in einem Bahnhof etwas zu essen kriegt. Auswahl ist ja meistens vorhanden – jeder Bahnhof hat die gleichen Imbiss- bzw. Bäckerei-Filialen und da gibt es jede Menge Zeug. Nur leider ist das meiste davon ziemlich grauenhaft. Vor allem die belegten Brötchen! Jetzt nicht unbedingt, was den Geschmack angeht. Da bin ich im Laufe der Zeit ziemlich abgehärtet. Aber ich hasse die Art und Weise, wie die Brötchen zubereitet werden!

So muss das sein! (Und korrekt zubereitete Extrawurstsemmeln mit Gurken gibts übrigens am Bahnhof von St. Pölten)  Bild: HutchRock, Pixabay, public domain

So muss das sein! (Und korrekt zubereitete Extrawurstsemmeln mit Gurken gibts übrigens am Bahnhof von St. Pölten)
Bild: HutchRock, Pixabay, public domain

Wenn sie da in der Auslage der Bäckerei liegen, schauen sie ja im Allgemeinen sehr appetitlich aus. Wurst, Käse, Salatblätter, Gemüse und was man da sonst noch so rein tut: Alles quillt regelrecht aus dem Brötchen und erweckt den Anschein von Menge. Und genau das ist das Problem, denn das Aussehen ist alles, worum es hier geht. Die Brötchen werden nämlich nicht einfach mitten durch und in zwei Teil geschnitten, zwischen denen dann der Belag platziert wird. Nein, man schneidet nur eine Art Schlitz hinein, in den Wurst et al. gequetscht werden. Das erweckt, wie gesagt, den Anschein von Menge. Erzeugt aber beim tatsächlichen Verzehr das Problem, das man zuerst ein Brötchen essen muss, bei dem ständig die Gefahr herrscht, dass der Belag rausfällt. Und am Ende hat man nur noch ein trockenes Brötchen, ohne Belag. Weil diese verdammten Bäcker ihre Brötchen eben nicht komplett durchschneiden!

Ok, das ist vermutlich ein Problem, das auf der Liste der großen Probleme dieser Welt erst ziemlich weit unten auftaucht. Aber es ärgert mich immer wieder aufs Neue. Essen ist zum essen da und nicht zum Anschauen! Egal – wenn schon die Brötchen alle Mist sind, dann findet man wenigstens noch Trost in der Mathematik! Genau so wie ich immer wieder erneut verärgert angesichts der unvernünftig zubereiteten Bahnhofsbrötchen bin, bin ich immer wieder erstaunt, welche Erkenntnisse die Mathematik für uns bereit hält. Zum Beispiel das “Wurstbrot-Theorem. Das beschäftigt sich nämlich exakt mit der Frage des korrekten Durchschneidens von belegten Brötchen!

“Korrekt” heißt in diesem Fall: Wenn man ein belegtes Brötchen, ein Sandwich o.ä. hat, bei dem Brötchen und Belag irgendwie verteilt sind (zum Beispiel so ärgerlich wie in den Bahnhofsimbissbuden!), dann gibt es trotzdem eine Möglichkeit, besagtes Brötchen mit einem Schnitt in zwei Hälften zu teilen, so dass jede Hälfte genau die gleiche Menge an Brot und Belag enthält. Völlig unabhängig davon, welche Form das ganze Ding hat; ob der Schinken halb aus dem Brötchen hängt und das ganze Gemüse irgendwo ans Ende des Sandwichs gequetscht worden sind. Ein Schnitt reicht, um man hat zwei Hälften mit den exakt gleichen Mengen aller Zutaten.

Warum das so ist, erklärt die Mathematikerin Hannah Fry in diesem Video:

P.S. Der Brezelstand im Nürnberger-Bahnhof ist ziemlich ok. Da gibts gute Brezeln, mit gutem Belag und die Dinger sind vernünftig belegt!

Kommentare (51)

  1. #1 walter
    19. Februar 2018

    Florian, “korrekte” Wurstsemmeln (Brötchen geht gar nicht, das is sowas von…) gibts natürlich nur in einem Land: Österreich. Weil – das klassische Wurstsemmelland. Bin zwar auf nix stolz hier, aber DAS können wir 🙂 Genauso Leberkässemmel. Wobei es da erhebliche geschmackliche Unerschiede gibt.

    Diese halbaufgeschnittenen Dinger sind übrigens eine fürchterliche Unart. Und seien wir ehrlich – WER zur Hölle richtet sich so ein Ding zuhause? Genau. Keiner. Weil das völliger Bullshit ist.Ich ärgere mich da auch immer.

  2. #2 Heino Wedig
    Eckernförde
    19. Februar 2018

    Uneingeschränkte Zustimmung! Du hast ja so recht!

  3. #3 Spritkopf
    19. Februar 2018

    Wurstbrot? Hier!

  4. #4 Frantischek
    19. Februar 2018

    Wenn du es schon ansprichst kann man auch gleich drüber reden dass das Essen in den österreichischen Railjets gräuselich, in den tschechischen (die durch Österreich fahren) hervorragend ist.

  5. #5 RPGNo1
    19. Februar 2018

    Aus diesem Grund schmiere ich mir mein Brötchen vor der Abreise immer selbst. Da weiß ich immer, was drauf ist. Und wenn etwas herunterfällt, kann ich mir selbst die Schuld geben. 🙂

  6. #6 JW
    19. Februar 2018

    Ich sage nur Remoulade!
    Was spricht gegen Butter unter Käse. Außer vielleicht die Qualität des Käse?

  7. #7 Dieter Schlabonski
    Salzgitter
    19. Februar 2018

    Es gibt einen Ausweg: Belegte Baguettebrötchen kaufen (schmecken meist eh besser) und der Länge nach essen.

  8. #8 Florian Freistetter
    19. Februar 2018

    @JW: Ja, Remoulade gehört eigentlich komplett abgeschafft! Die braucht niemand für irgendwas!

  9. #9 Alderamin
    19. Februar 2018

    @Florian

    Doch! Ich mag Remoulade! Aber Käse gehört abgeschafft. Neulich am Flughafen gab’s beim Bäcker kein einziges belegtes Brötchen ohne Käsescheibe. Ich hasse Käse!

    So ist jeder Jeck anders. Am besten möglichst viel Auswahl anbieten.

    Ich war übrigens entsetzt, wie wenig Auswahl für mich am Hauptbahnhof Berlin zu finden war. In Köln finde ich hingegen immer was, und wenn’s ein Fischbrötchen ist.

  10. #10 jogo
    19. Februar 2018

    “Völlig unabhängig davon, welche Form das ganze Ding hat; ob der Schinken halb aus dem Brötchen hängt und das ganze Gemüse irgendwo ans Ende des Sandwichs gequetscht worden sind. Ein Schnitt reicht, um man hat zwei Hälften mit den exakt gleichen Mengen aller Zutaten.”

    Das glaube ich nicht. Wie das mit der Semmel und dem Schinken geht habe ich verstanden, aber bei mehr als einem Belag, Schinken und Gemüse, funktioniert das nicht mehr.
    Beispiel: Ich teile die Semmel gedanklich in vier Viertel. Lege auf ein Viertel den Schinken und auf eines der daneben liegenden Viertel die Gurke. Jetzt kann man nicht mehr so schneiden, dass sich zwei Hälften mit gleich viel Semmel, Schinken und Gurke ergeben.

  11. #11 Florian Freistetter
    19. Februar 2018

    @jogo: ” aber bei mehr als einem Belag, Schinken und Gemüse, funktioniert das nicht mehr.”

    Wie gesagt: Schau dir das Video an. “Glauben” ist kein Konzept, das in der Mathematik relevant ist 😉

  12. #12 Phero
    19. Februar 2018

    Er hat aber doch Recht? Am Anfang des Videos wird ziemlich eindeutig gesagt, dass das Theorem für 3 Objekte gilt.

  13. #13 jogo
    19. Februar 2018

    Genau deswegen habe ich geschrieben: “Ich glaube das nicht.”
    Ich hab keinen Ton am Rechner, sehe im Video aber nur einen Belag: Schinken. Wenn ich jetzt irgendwo neben den Schinken eine Essiggurke lege, funktioniert das mit dem einen Schnitt in den meisten Fällen nicht mehr – glaube ich.

  14. #14 Braunschweiger
    19. Februar 2018

    Bei mir sind es die Weizenmehlbrötchen!
    Ich darf nur möglichst wenig Weizenmehl essen, eine Unverträglichkeit. Zum Glück ist es nicht das Glutén und auch keine Allgergie, so dass Mischmehle funktionieren. In diesem Zustand ist selbermachen und mitnehmen fast schon Pflicht. Pech, wenn man mal wieder nicht ausreichend plant…

    Zum Glück gibt es in vielen Bahnhofsverkaufsständen auch schon Mischbrötchen, Roggenbrötchen sogar, und man kann auch nach den Bestandteilen fragen (und erhält teilweise brauchbare Antworten). Neulich hatte ich ein richtig dunkles Roggen-Nuss-Brötchen mit Butter, Salat, etwas Mozarella und extra Walnüssen. Ganz nach meinem Geschmack!

    Remoulade bzw. Mayonnaise ist dagegen kein Problem, wobei das im Wesentlichen auch nur Pflanzenöl, Eigelb und Essig ist. Wegen der Würzzutaten aber lecker.
    Aber die Preise! — Wenn ich mich über etwas aufrege, sind es die Preise! Teilweise schon über 4 Euro… Da lobe ich die Multikorn-Baguettestange mit einer(!) Scheibe Salami am Braunschweiger Bahnhof für 1,10 !

  15. #15 schlappohr
    19. Februar 2018

    Ich bitte Euch, ein Leben ohne Remoulade ist möglich aber nicht sinnvoll! Wenn ich demnächst wieder an der Nordsee unterwegs bin und in dem kleinen Restaurant in Büsum mein Fischfilet ohne Remoulade essen müsste, wäre meine Laune am Nullpunkt.
    Was mich hingegen auf die Palme bringt, sind diese bitteren Salatgurkenscheiben, die offenbar zuhauf in jedem Sandwich drinstecken müssen. Glücklicherweise lassen die sich leicht rausziehen. Gesund hin oder her.

  16. #16 jyou
    19. Februar 2018

    Am Schluss wird da noch irgendwas von n-Dimensionen gesagt. Wenn ich das richtig verstanden hab und eine der vielen Stringtheorien recht hat und wir in einem Universum mit mehr als 4 Dimensionen existieren, müssten auch weitere Schnitte für weitere Semmel-Beläge (z.B. Essiggurke) möglich sein ?

  17. #17 Tina_HH
    19. Februar 2018

    Ich finde ja (wenns denn am Bahnhof sein muss und keine Zeit ist) die überbackenen Teile meist besser, also entweder die Käse-Schinken-Baguettes oder die gefüllten Käse-Schinken-Croissants. Schmecken warm zwar besser, man die Dinger aber auch gut in den Zug mitnehmen und dann kalt essen – kein Kleckern und nichts fällt raus und runter.

    Diese normalen belegten Brötchen mit Fleisch finde ich jetzt nicht so besonders toll, egal ob mit oder ohne Remoulade. (Da ich die österreichische Küche allerdings nicht wirklich kenne, kann es natürlich sein, dass ich da was verpasst habe.)

    Neulich hatte ich am Hamburger Hauptbahnhof wenig Zeit, aber Appetit auf was Warmes und habe dann seit ewigen Zeiten mal wieder einen Whopper gegessen (beim Burger mit K). Das Teil schmeckte überraschend gut und ich war hinterher komplett satt.

    Ansonsten tuns meist auch die guten alten Franzbrötchen. Die gibts ja inzwischen in so vielen Varianten, dass man beim Bestellen immer dazu sagen muss, das man ein ganz normales Franzbrötchen möchte ohne Schnickschnack…

  18. #18 Alderamin
    19. Februar 2018

    @Tina_HH

    Ansonsten tuns meist auch die guten alten Franzbrötchen

    Ja, aber die gibt’s leider fast nur in Eurer Gegend… So lande ich häufiger mal bei einer Rosinenschnecke o.ä.

  19. #19 Tina_HH
    19. Februar 2018

    @Alderamin

    Rosinenschnecken sind jetzt nicht so meins, aber zur Not würde ich die auch essen.

    Am Allerleckersten finde ich übrigens immer noch so ein schönes frisches Krabbenbrötchen mit Remoulade. Wenn die nicht so teuer wären, könnte ich die im Prinzip täglich essen. 😉

  20. #20 Alderamin
    19. Februar 2018

    @Tina_HH

    Krabbenbrötchen, sabberm, da fällt mir nur immer die Hälfte raus…
    Ich erwähnte ja schon das Fischbrötchen; im Kölner HBf hat die nördlichste Fischbude Deutschlands eine Filiale. Der Matjes mit Zwirbl bei denen ist zwar eigentlich ein Fake, schmeckt mir aber trotzdem besser als etwa das niederländische Original.

  21. #21 Ingo
    19. Februar 2018

    Faellt der Hamburger auch unter dieses Theorem ?

  22. #22 Tina_HH
    19. Februar 2018

    @Alderamin

    Krabbenbrötchen im Stehen immer gut vorn übergebeugt essen (ist in der Tat besser fürs Outfit) und mit was drunter (Teller, wenns geht), damit auch nicht eine einzige der kleinen Delikatessen verloren geht.

    Matjesbrötchen finde ich auch lecker. Falls ich mal wieder irgendwann in Köln bin, werde ich die Bude mal testen.

  23. #23 R. Andreas Hofer
    19. Februar 2018

    Das “halbe durchschneiden” hat schon einen Grund, die Semmel soll nicht auseinanderfallen, wenn sie über den Tresen gereicht wird.
    Wir schneiden bei unseren Vereinsfesten die Semmel auch nicht ganz durch, damit die Bratwurst oder das Polled Pork nicht rausfallen, Prinzip Hot Dog.

  24. #24 Herr Senf
    19. Februar 2018

    Warum eßt ihr keine Bockwurst? Kleckert nur der Senf.
    Fahre immer mit grünlicher Jacke Eisenbahn 🙂

  25. #25 stone1
    19. Februar 2018

    Durchschnittlich einmal pro Woche kaufe ich Proviant bei Resch&Frisch am Linzer Bahnhof, und bin mit den Weckerln dort sehr zufrieden. Die sind ganz durchgeschnitten und auch nicht “überfüllt”, man hat eine gute Auswahl von Käse, Wurst über Ei bis Lachs in verschiedensten Brötchen. Mein Favorit: Walnussweckerl mit Salami, Käse und Salat.
    Alles frisch und eigentlich für jeden Geschmack was dabei, es gibt auch Wraps, Baguettes und Pizzateile, die man sich warm machen lassen kann. Ausserdem Spinatstrudelweckerl mit Schafkäsestücken, die sind auch gut.

  26. #26 tomtoo
    19. Februar 2018

    Fertigbelegte mit Salatgurke und Tomate. Bäääh. Ein Graus.

  27. #27 RainerO
    19. Februar 2018

    @ Florian Freistetter
    Die abgebildete Extrawurstsemmel ist meiner Meinung nach nicht korrekt belegt.
    Um das Durchweichen der oberen Semmelhälfte zu vermeiden muss die letzte Scheibe Extrawurst über die Essiggurkerl gelegt werden.
    Den Ärger über die halbaufgeschnittenen Backwaren teile ich im Übrigen vollkommen.

  28. #28 JD
    19. Februar 2018

    Ich war schon lange nicht mehr an deutschen Bahnhöfen und noch viel länger habe ich dort keine Brötchen mehr gegessen, aber ich finde, in der Theorie ist anschneiden doch viel besser als durchschneiden. Wenn das Brötchen komplett durch ist, passiert mir es oft, dass beim Durchbeißen der Belag nach hinten gedrückt wird und rausfällt, wenn man nicht aufpasst.

    Es kommt wohl aber darauf an, wie man durchschneidet. Meine Frau hat mich mal damit begeistert, dass sie eine sehr große Tasche in das Brötchen schneidet, fast bis zum hinteren Ende und dann allen möglichen Kram hereinsteckt, wirklich alles. Rührei, Marmelade, Gurken und alles, was das Hotelfrühstück hergegeben hat. Es war sehr lecker!

  29. #29 Florian Freistetter
    19. Februar 2018

    @stone1: Stimmt; die Qualität ist bei österreichischen Bäckereien tendenziell besser als bei den deutschen.

  30. #30 Daniel Rehbein
    Dortmund
    19. Februar 2018

    Eine ähnliche Erfahrung mit dem Aussehen und dem Inhalt von Brötchen hatte ich bei meinen Urlauben auf der sogenannten Insel Sylt (tatsächlich ist Sylt ja seit 1927 keine Insel mehr).

    Ein Großteil des Restaurants und der Imbisbuden auf Sylt sind in der Hand des Unternehmers Jürgen Gosch, der Anfang der 1970er in List auf Sylt seinen ersten Imbis eröffnete und mittlerweile als “Gosch, Sylt” auch außerhalb von Sylt bekannt ist.

    Die Brötchen von Herrn Gosch sind länglich, und in den Theken der Imbisbuden werden sie hochkant aufgestellt. Nach oben schauen dann zwei Scheiben Matjes oder Hering heraus. Tatsächlich befindet sich aber nur eine Scheibe auf der ganzen Länge des Brötchens. Das, was man als zweite Scheibe wahrnimmt, ist nur ein kleines Stückchen, was an dem einen Ende dazugelegt wurde.

    Man kann allerdings Herrn Gosch nicht wirklich böse sein, denn seine Fischbrötchen schmecken echt gut (und damit meine ich insbesondere das Brötchen an sich). Aber man fühlt sich doch veralbert.

  31. #31 RPGNo1
    19. Februar 2018

    Gerade meine Zugfahrt beendet. Das heutige Menü (selbstgeschmiert, siehe #5) war: 2 Kürbiskernbrötchen, eines mit scharfem Gemüsefrischkäse und eines mit frischer Knappwurst. Lecker!

  32. #32 Laie
    20. Februar 2018

    Früher fuhr man noch nach Österreich, weil dort das Essen wirklich besser war. Aber da ging inzwischen im langjährigen Verlauf viel verloren.

    Wahrscheinlich eine Angleichung an die EU-Standards?

  33. #33 gnaddrig
    20. Februar 2018

    @ jogo (#10): Mir scheint, Phero in #13 und jyou in #16 sind auf der richtigen Spur. In dem oben verlinkten Wikipedia-Artikel über das Wurstbrot-Theorem heißt es, dass es für jede positive ganze Zahl n mindestens eine (n-1)-dimensionale Hyperebene gibt, die n messbare Objekte in einem n-dimensionalen Euklidischen Raum so schneidet, dass jedes dieser Objekte genau halbiert (nach Volumen) ist.

    Das heißt, im dreidimensionalen Raum sind höchstens drei Objekte so teilbar. Man muss darum nicht glauben, dass es nicht geht, sondern kann wissen, dass es Möglichkeiten gibt, vier Objekte so im dreidimensionalen Raum zu arrangieren, dass man sie nicht per Wurstbrot-Theorem halbieren kann. Ich glaube 😀 sogar, dass die überwiegende Mehrzahl der möglichen Arrangements aus vier Objekten nicht wurstbrottheoremkompatibel ist, ohne das jetzt aus dem Stand sauber belegen zu können.

    @ R. Andreas Hofer (#23): Das verlustfreie Über-die-Theke-Reichen ganz aufgeschnittener belegter Brötchen (ich als Preuße: Brötchen. Niemals Semmeln, nie!) dürfte doch aber im wesentlichen Übungssache sein. Außerdem wird sowas doch sowieso fast immer mit Serviette oder Papiertüte gereicht. Da könnte man auch so offene Papierdinger nehmen, in denen Döner gelegentlich gereicht wird, dann verhindert die Tüte das Rausfallen von Belag. Man muss nur wollen…

  34. #34 Captain E.
    20. Februar 2018

    @gnaddrig:

    […]

    (ich als Preuße: Brötchen. Niemals Semmeln, nie!)

    […]

    Nicht vielleicht eher “Schrippen”? Brandenburg und Berlin gehörten doch irgendwie auch zu Preußen, oder? 😉

  35. #35 gnaddrig
    20. Februar 2018

    Ja, Berlin und Brandenburg sind schon irgendwie Preußen, glaube ich 😉

    In meinem niedersächsischen Umfeld hieß es eigentlich immer Brötchen. Schrippe ist scheints ziemlich auf den Großraum Berlin begrenzt. Ansonsten kenne ich noch “Knifte”, das ist aber eher eine belegte Scheibe Brot, kein Brötchen.

  36. #36 Captain E.
    20. Februar 2018

    @gnaddrig:

    Meine Mutter ist streng genommen eine gebürtige Preußin, aber ich glaube, dass sie sich selber nie so wahrgenommen hat. Die Preußen waren anscheinend nicht nur in Bayern wenig beliebt, sondern auch in ihren “neuen Territorien”, zu denen ja auch Teile des heutigen Niedersachsens gehört haben.

  37. #37 gnaddrig
    20. Februar 2018

    @ Captain E.: Also, ich komme zwar aus diesen “neuen Territorien”, sehe mich aber eigentlich nicht als Preuße im engeren Sinn. Der Begriff ist aber schön griffig und gut geeignet zur geografischen Abgrenzung zwischen Norddeutschland und Bayern, Österreich usw.

  38. #38 Captain E.
    20. Februar 2018

    @gnaddrig:

    Nun, solange du die Leute aus Braunschweig, Oldenburg oder Schaumburg-Lippe nicht als “Preußen” titulierst, mag es noch angehen. 😉

    Im Gegenzug kannst du dich als “Preuße” an den Märchenschlössern Ludwigs II. erfreuen, denn die wurden tatsächlich mit preußischem Geld erbaut. Im Gegenzug hat er sich 1870/71 nicht auf die Seite der Franzosen geschlagen, sondern auf die preußische, und letztlich wurden die Bayern daher auch Deutsche.

    Die Wittelsbacher bestehen übrigens darauf, dass sie den Preußen ihr Geld vollständig zurückgezahlt haben. 🙂

  39. #39 RPGNo1
    20. Februar 2018

    @gnaddrig, Captain E.
    Als gebürtiger Hildesheimer könnte ich jetzt noch einwerfen, dass wir dem Fürstbistum Hildesheim (bis 1802) oder Königreich Hannover (bis 1866) angehörten und von dann jeweils “Fremdmächten” annektiert wurden. Aber ich will mal nicht so kleinlich sein. 🙂

  40. #40 RPGNo1
    20. Februar 2018

    Mist, blöde Fehler. 🙁
    Der vorletzte Halbsatz soll heißen: … und dann jeweils von “Fremdmächten” annektiert wurden.

  41. #41 gnaddrig
    20. Februar 2018

    @ RPGNo1: Ach, auch da wollen wir nicht kleinlich sein. Und eigentlich war das ja sowieso alles mal Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation, eine Suppe…

  42. #42 Captain E.
    20. Februar 2018

    @RPGNo1 & gnaddrig:

    Erklärt das mal einem Ausländer, wie man Deutscher, Preuße, Hildesheimer, Hannoveraner oder was auch immer gleichzeitig sein kann! 🙂

  43. #43 Cornelia S. Gliem
    20. Februar 2018

    und “Hesse” sowieso; “Hesse ist wer Hesse sein will” (Hessentags-Motto). 🙂

  44. #44 awmrkl
    21. Februar 2018

    Ihr Banausen!
    “Semmel(n)” ist die einzig(!) gültige Bezeichnung für Backwaren dieser Art.
    Gez. ein Bayer, dem diese Art von kleinlichem Geschmarre reichlich am Ar.sch vorbeigeht!
    So!

  45. #45 Captain E.
    21. Februar 2018

    @awmrkl:

    Ihr Banausen!
    “Semmel(n)” ist die einzig(!) gültige Bezeichnung für Backwaren dieser Art.
    Gez. ein Bayer, dem diese Art von kleinlichem Geschmarre reichlich am Ar.sch vorbeigeht!
    So!

    Ihr Bazis! “Semmeln” haben für sich überhaupt keine Existenzberechtigung, nur in Kombination mit “Bröseln” oder “Knödeln”! 😉

  46. #46 Logisch denkender Mensch
    22. Februar 2018

    Also, ich bin bin froh,dass das Brötchen nicht voll durchgeschnitten wird, verhindert es doch das Durchsuppen am anderen Ende. Kennt jeder, der selbst kocht und serviert. Nur Leute, die nur Fertigfraß essen, werden sich übber solche Grundregeln der Nahrungszubereitung mokieren.

  47. #47 gnaddrig
    22. Februar 2018

    Was meinst Du denn mit “durchsuppen”? Ich kann mir jetzt nichts vorstellen, das so heißen soll und durch das Nicht-ganz-Durchschneiden der Brötchen verhindert werden kann.

    Davon abgesehen: Brötchen nicht ganz durchzuschneiden ist ja ok, wenn weit genug geschnitten wird. Wenn das Brötchen zu 4/5 durchgeschnitten ist, hat man eine fast gleichmäßige Verteilung des Belags und nur einen schmalen trockenen Rand. Wenn aber – wie es nicht selten passiert – das Brötchen nur zu 2/3 (oder, gefühlt, zu 1/2) durchgeschnitten ist, hat man den im Artikel beklagten großen trockenen Batzen Brot nach Ende des Belags.

    Aber so weit durchschneiden geht wenn überhaupt nur bei länglichen Brötchen. Bei dem abgebildeten runden Brötchen ist das schwierig. Von daher finde ich es nach wie vor besser, die Dinger ganz durchzuschneiden. Wenn die frisch zubereitet werden, sollte das auch kein Problem sein. Nur wenn auf Vorrat belegt wird, lassen sich nicht ganz durchgeschnittene Brötchen natürlich besser lagern und ausstellen.

  48. #48 Samira
    24. Februar 2018

    Auf ein Wurstbrot gehört Wurst. Und Butter. Sonst nichts! Dieser Herr erläutert im Detail:

  49. #49 Dampier
    24. Februar 2018

    Leider verkommt das Belegte-Brötchen-Angebot in Deutschland immer mehr zur Monokultur. In Hamburg muss man sich schon gut auskennen, um überhaupt noch ein echtes belegtes Brötchen zu finden. Fast überall gibt es nur noch eine Sorte: das Tomatenbrötchen.

    Es besteht aus einem Brötchen (meist nur noch aus Pappe oder sowas – analog zum Analogkäse möchte ich es mal Analogbrötchen nennen) mit mindestens zwei RIESIGEN, fingerdicken Tomatenscheiben drauf/drin. Bisschen Gurke & ein Salatblatt ist meist noch dabei. Und wenn man lange sucht, findet man evtl. irgendwo noch ein kleines Stück Wurst oder Käse im Tomatenbrötchen.

    Es ist wirklich ein Trauerspiel, überall grinsen einen nur noch Tomaten in den Auslagen an. Für mich als Tomatenallergiker ist das ein dramatischer Verlust an Esskultur & Vielfalt.

    Und dann das STANGEN-EI. Das ist die ultimative Perversion. Da werden Eier industriell in -weiß und -gelb getrennt, das wird dann mit Stickstoff aufgeschlagen oder mit irgendwelchem Schweinkram gestreckt (Styropor?), und dann in Stangenform gebracht – gelb innen, weiß außen – und (manchmal schon tranchiert) in Folie eingeschweißt. Später kommt es dann ins Analogbrötchen. Es schmeckt nach NICHTS. Inzwischen erkenne ich das schon vor dem Kauf, früher habe ich den Dreck mehrfach zurückgehen lassen und mein Geld zurück verlangt.

    Begründung war meist “wir haben keine Zeit, morgens Eier zu kochen & zu pellen” oder “So sind alle Scheiben gleich groß & es lässt sich besser kalkulieren” oder ähnlicher Stuss. Billiger als echte Eier muss es wohl auch sein. Das heißt aber auch, dass die Eimasse sehr stark mit sehr billigem Zeugs gestreckt werden muss, damit sich das rechnet …

    Naja, wir sind selbst Schuld. Wenn sich so ein perverser Betrug am Markt halten kann, liegt es an unser aller Abgestumpftheit.

    Tipp: die besten belegten Brötchen, die ich kenne, gibt’s in Barmbek im Dehnhaide-Grill bei der gleichnamigen U-Bahn-Station. Am besten frühmorgens ab 6, wenn die Brötchen noch warm sind – ein Traum.

  50. #50 MartinB
    26. Februar 2018

    Komme zwar spät, aber trotzdem:
    Man ordne vier kleine Kugeln auf den Eckpunkten eines hinreichend großen Tetraeders an. Dann ist jede Schnittebene, die drei der Kugeln halbiert, zwangsläufig eine, bei der die vierte Kugel auf einer Seite der Ebene liegt. Das Theorem kann also in 3D nicht für 4 Objekte gelten.

  51. #51 Potje
    1. März 2018

    Jaja, Züge und Bahnhöfe *schmunzel*
    Mir fällt dabei ein Schwank aus meiner Jugend ein:

    Hochsommer 2000 – Plötzlich quiiiietsch.Zug bleibt stehen.Durchsage > Meine Damen und Herren,durch einen Weichenfehler müssen wir anhalten, wir bekommen Gegenverkehr.Bitte haben sie Geduld.
    Alle schauen betroffen.Hitze draussen,Hitze drinnen.
    Man geht massig ins Bordbistro,trinkt ganz schön viel und ergeht sich in Szenarien, was ist wenns plötzlich knallt durch Gegenzug ?
    Man rechnet durch,wir sind in der Mitte des Zugs, es kann also alles halb so schlimm werden.Aber die Paranoia steigt.Ich fange an Gitarre zu spielen, das lenkt ab,wir beginnen zu singen, die Stimmung kippt in Galgenhumor.
    Nach über 1 Std. rauscht auf Nebengleis ein langer Güterzug vorbei.
    Durchsage> Das ging ja noch mal alles gut,wir fahren weiter.
    Vor Frkfrt. fährt Zug ganz langsam ein,wir sind alle ganz schön hackedicht, ich schaue beim aufstehen nicht nach oben und glaube ich zieh mich am Griff hoch.
    Es war leider die Notbremse.Nochmal 10 Min. warten. Die Gäste ausm Bistro verteidigten mich vor Bahnpolizei dass es ein Versehen war,
    und das wars auch glaubhaft. Anschlusszug ?
    Ich hab in Frkft. übernachtet. Denkwürdige Reise.