Podcasts sind erfolgreich. Behaupte ich jetzt einfach mal so. Und Podcasts die von Wissenschaft handeln, sind es auch. Auch das behaupte ich jetzt einfach mal so. Aber wenn ich meinen Sternengeschichten-Podcast anschaue, dann wurde jede der momentan 282 Folge circa 50.000 Mal runtergeladen. Das finde ich schon nicht schlecht für wöchentliche Audiobeiträge die von Astronomie handeln. Und was ich so von anderen Wissenschaftspodcasterinnen und -podcastern höre, lässt ähnliche Schlüsse zu. Aber was macht gerade die Podcasts zu einem so guten Format, um Wissenschaft zu vermitteln?

Gedanken darüber habe ich mir schon oft gemacht und möchte sie jetzt auch einmal aufschreiben. Vor allem deswegen, weil ich mir Input aus der Leserschaft erhoffe. Ich vermute, dass auch hier viele Podcast-Freunde zu finden sind und würde mich freuen, wenn ihr mir sagt, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege oder nicht. Noch mehr freuen würde ich mich, wenn ihr konkrete wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema “Wissenschaftskommunikation mit Podcasts” kennt. Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn ich in entsprechenden Lehrveranstaltungen über Podcasts rede und ich bin gerade dabei, eine passende Literatursammlung dazu anzulegen (Das, was ich im folgenden schreibe, basiert aber nur auf meinen persönlichen Eindrücken und ist kein Resultat irgendwelcher Studien).

So sieht ein Podcast aus. Aber darum hört man die Dinger ja auch...

So sieht ein Podcast aus. Aber darum hört man die Dinger ja auch…

Technik

Das erste Mal Podcasts gehört habe ich im Jahr 2008. Damals war es noch ein wenig mühsam. Smartphones waren bei weitem noch nicht so verbreitet wie heute. Ich hab die Folgen der Podcast am PC runtergeladen und manuell auf einen mp3-Spieler kopiert. Heute ist die Technik aber ziemlich simpel. Man braucht nur eine entsprechende App und kann alle Podcasts einfach und direkt über das Handy hören. Die Verbreitung der Smartphones hat mit Sicherheit auch zur Verbreitung und zum Erfolg der Podcasts beigetragen.

Sich irgendwelche Sachen anhören konnte man ja früher auch. Radio ist nicht unbedingt eine neue Technologie; das gibt es schon einige Zeit. Und dort gab (und gibt) es auch jede Menge Sendungen über Wissenschaft. Aber im Radio muss man die Sendung dann hören, wenn sie läuft. Podcasts kann man hören, wann man möchte. Und auch das ist mit Sicherheit ein Grund für ihren Erfolg.

Aber diese technischen Gründe sind eigentlich nur Gründe, warum Audioinhalte einfach zu konsumieren sind. All das was ich gerade gesagt habe, gilt auch für klassisches Radio. Die meisten Radiosender stellen viele ihrer Sendungen auch zum Download bereit. Aber das würde ich jetzt nicht unbedingt als “Podcast” bezeichnen. Das ist eben Radio, der als Podcast vertrieben wird. Ein Podcast wird nicht nur durch die technischen Grundlagen bestimmt, sondern meiner Meinung nach vor allem durch den Inhalt. Und die Unterschiede zwischen Radio und Podcast soll man nicht ignorieren.

Es kommt auf die Länge an

Radiosendungen können nicht beliebig lang sein. Ein Tag hat nur 24 Stunden und ein typischer Radiosender produziert Tag für Tag jede Menge verschiedene Sendungen. Wer wissenschaftliche Audioinhalte im Radio bringen will, ist also schon mal durch diese äußeren Zwänge beschränkt. Eine Sendung kann nur eine gewisse Zeit dauern. Bei einem reinen Podcast fällt das weg. Hier kann man so lang (oder so kurz) sein, wie man möchte. Und sieht man sich die typischen Podcasts an, dann sind die tendenziell lang.

(Kurze Anmerkung: Wenn ich hier von “Podcasts” rede, dann meine ich damit immer Wissenschaftspodcasts – all die anderen Formate möchte ich vorerst aussparen. Und ich beziehe mich auch vorerst ausschließlich auf die deutschsprachigen Formate).

Bei “Methodisch inkorrekt”, einem der erfolgreichsten Wissenschaftspodcast deutscher Sprache, dauert eine typische Folge drei Stunden. Forschergeist von Tim Pritlove ist selten kürzer als 90 Minuten; ebenso wie der Raumzeit Podcast. Beim Omega Tau Podcast kann eine Folge auch mal deutlich länger als 4 Stunden dauern; beim SozioPod mehr als 2 Stunden. Es gibt natürlich auch viele sehr gute und kürzere Podcasts – aber die langen Folgen fallen einem schon auf (Die häufigste Kritik an meinem “Sternengeschichten”-Podcast bezieht sich übrigens auch auf dessen Länge von nur circa 10 Minuten pro Folge).

Würde man einem Radio- oder Fernsehsender vorschlagen, eine mehrstündige Sendung über Wissenschaft zu machen, dann würde man dort wohl sehr seltsam angesehen (und danach ziemlich schnell rausgeworfen) werden. So etwas ist dort nicht möglich. Aber als Podcast ist es möglich und es funktioniert sehr gut.

Lernen durch Labern

Das ist eigentlich überraschend. Ein paar Leute reden mehrere Stunden am Stück über Wissenschaft. Das klingt nicht nach einem Erfolgsrezept für die Wissenschaftskommunikation. Und das sollte es normalerweise auch nicht sein. Aber warum funktioniert das hier trotzdem? Warum hören sich Leute stundenlange Sendungen an, in denen in aller Ausführlichkeit über Wissenschaft geredet wird? Das gibt es in anderen Medien nicht. Warum also gerade bei den Podcasts? Meiner Meinung nach ist der Grund dafür die Art und Weise, WIE in diesen überlangen Sendungen über Wissenschaft geredet wird.

Radiosendungen sind im Allgemeinen stark strukturiert. Es gibt einen ganz klaren Ablaufplan; es gibt fixe und teilweise vorab geschriebene Moderationstexte; es wird sehr viel mit Effekten rumgebastelt, und so weiter. Das ganze gibt es natürlich auch bei Podcasts, aber von denen möchte ich jetzt nicht reden, sondern nur von denen, die eben kein Radio sind. Bei Podcasts läuft das normalerweise anders ab. Da wird nicht wochenlang an einer Folge rumgeschnitten und gebastelt. Sondern da sitzen ein paar Leute, quatschen miteinander, nehmen das auf und stellen es online. Das ist das, was gerne mal ein wenig despektierlich “Laberpodcast” genannt wird. Und es ist überraschend erfolgreich.

Verdammt - wie kann man "Labern" am besten bebildern?? Bild: Gomera-b, CC-BY-SA 3.0)

Verdammt – wie kann man “Labern” am besten bebildern?? Bild: Gomera-b, CC-BY-SA 3.0)

Obwohl es eigentlich gar nicht so überraschend ist. Als ich vor einiger Zeit ein paar Gedanken zur Wissenschaftsvermittlung veröffentlicht habe, habe ich vor allem darauf hingewiesen, dass man sich als Person einbringen muss, wenn man die Öffentlichkeit wirklich erreichen will. Und genau das passiert bei vielen der “Laberpodcasts”.

Wenn etwa Holger Klein und ich unsere WRINT Wissenschaft-Sendungen aufnehmen, dann reden wir dort über Wissenschaft. Wir reden aber auch über jede Menge anderen Kram. Wir erzählen uns gegenseitig was aus unserem Alltag; darüber, was wir in der Zeitung gelesen oder im Fernsehen gesehen haben, und so weiter. Und wenn all das meistens am Rande schon ein wenig mit Wissenschaft zu tun hat, so hat es mit den üblichen Methoden der Wissenschaftsvermittlungen im engeren Sinn eigentlich wenig zu tun. Bei “Methodisch Inkorrekt” läuft es genau so: Bevor Nicolas und Reinhard anfangen, die wissenschaftlichen Fachartikel zu besprechen, erzählen sie sich gegenseitig ein paar Geschichten über ihren Arbeitsalltag, über den Wohnungsumzug oder was Kinder/Haustiere angestellt haben – und das dauert oft ne halbe Stunde oder länger.

Würde man so etwas im Radio veranstalten, wäre man seinen Job wahrscheinlich schnell los. “Belangloses” Gequatsche übers Privatleben hat mit objektiven Wissenschaftsjournalismus nicht viel zu tun. Man hört so etwas auch nicht auf wissenschaftlichen Konferenzen; “private” Geschichten kommen dort nicht gut an – da geht es nur um die nackte und reine Wissenschaft; alles andere wird als unpassend betrachtet. Teilweise zu Recht. Aber meiner Meinung nach sind die langen Laberpodcasts eben genau deswegen so erfolgreich, weil sie kein objektiver Wissenschaftsjournalismus sind und auch keine wissenschaftliche Präsentation reiner Fakten! Sie sind erfolgreich weil die Leute dort so viel “belangloses” Zeug aus ihrem Privatleben erzählen.

Denn dadurch werden die “Leute” zu konkreten Personen. Sie werden zu Menschen, die man – zumindest ein klein wenig – persönlich kennt. Das sind dann keine unbekannten, neutralen, gesichts- und eigenschaftslosen Stimmen mehr, sondern fast schon so etwas wie “Freunde”. Und meinen Freunden höre ich eben gerne zu, wenn sie mir was erzählen. Selbst wenn es Themen sind, die ich mir normalerweise nicht anhören würde.

Ein Beispiel: Der Podcast von “Welt der Physik” ist durchaus sehr empfehlenswert. Es ist ein klassischer “Radiopodast”; also ein Podcast, der zwar kein Radio ist aber exakt so wie er ist auch im Radio laufen könnte. Mit Kurzmeldungen, einem längeren Thema das als Feature mit Interviews und Audiospielereien aufbereitet ist, Veranstaltungstipps, und so weiter. Ein normales Wissenschaftsmagazin eben und ich höre den Podcast schon lange – aber ich höre bei weitem nicht jede Folge. Ich höre den Podcast dann, wenn das Thema der Folge eines ist, das mich interessiert. Wenn das Thema für mich langweilig oder uninteressant klingt, lasse ich die Folge aus. Höre ich dagegen “Forschergeist” oder “Methodisch Inkorrekt”, dann höre ich jede Folge, auch die, in denen Themen vorkommen die mich eigentlich nicht so interessieren. Aber in diesen Podcasts geht es auch nicht vorrangig um das Thema. Vereinfacht gesagt: Ich höre den Podcast nicht, weil ich unbedingt mehr über “Ladungszustände an der Oberfläche von Diamantkristallen” erfahren will (Brr… wer will das schon?!). Sondern weil ich hören will, was Nicolas und Reinhard darüber erzählen und wie sie es erzählen. Ich höre “Forschergeist” nicht, weil ich unbedingt über die “Wandlungsfähigkeit, Evolution und Widerstandsfähigkeit des städtischen Raums” informiert werden möchte, sondern weil ich wissen will, was Tim von der Sache hält. Und weil ich aus Erfahrung weiß, dass Nicolas, Reinhard und Tim sympathische Typen sind, die mir schon früher jede Menge vermittelt haben, mit denen ich nicht gerechnet haben. Weil ich weiß, dass sie zwischendurch immer wieder persönliche Einsichten und Ansichten zum besten geben, die auch die für mich unzugänglichen Themen zugänglich machen.

Es ist ja eigentlich logisch: Wir Menschen mögen Geschichten. Und wir mögen Geschichten, die wir mit unserem eigenen Leben verbinden können. Aber im Leben der wenigstens Menschen geht es um Ladungszustände von Diamantkristallen oder die Wandlungsfähigkeit des städtischen Raums. Darunter können wir uns nichts vorstellen, wir sehen nicht, was das mit uns zu tun haben soll oder warum uns das interessieren sollte. Aber wenn mir jemand von nervigen Erlebnissen mit der deutschen Bahn erzählt; von Stress mit Vorgesetzten oder den Hausaufgaben der Kinder, dann ist das etwas, was ich so oder so ähnlich auch erlebt habe. Ich kann mich in die andere Person hinein versetzen, kann eine Verbindung aufbauen und wenn die Verbindung einmal da ist, bin ich auch viel eher bereit, mir etwas anzuhören, was ich mir vielleicht ohne diese Verbindung nicht angehört habe.

Hört man diese Art Podcasts, dann hat man das Gefühl, man würde mit ein paar guten Bekannten in der Kneipe sitzen und über Wissenschaft plaudern. Da redet man eben nicht streng nach Plan, da schweift man ab und zu mal ab, weil einem zu einer Geschichte eine Anekdote einfällt, die zwar nix mit dem Thema zu tun hat, aber halt einfach zu lustig ist, um nicht erzählt zu werden. Da redet man viel länger über ein Thema als man vorhatte, weil es dann doch viel interessanter war, als man dachte. Und ich höre zu – weil es eben Spaß macht, mit guten Bekannten in der Kneipe zu sitzen. Bei klassischen Sendungen wie “Welt der Physik” fehlt diese intensive Verbindung zwischen Hörerschaft und Moderatoren. Da ist, abgesehen vom Thema selbst, nichts was mich motivieren würde, mir das anzuhören.

Hinzu kommt ein weiteres Phänomen, das man entweder als Vor- oder Nachteil betrachten kann. Wenn ich mit Freunden in der Kneipe sitze und wir einfach nur plaudern, muss ich nicht unbedingt jedes Wort hören. Ich kann problemlos mal eben aus Klo gehen, ein paar Minuten Gespräch verpassen und dann wieder einsteigen. Genau so kann ich die Laberpodcasts “nebenbei” hören; bei der Hausarbeit, beim Sport, auf dem Weg zur Arbeit, und so weiter (mit Videos geht das übrigens nicht, da ich dort nicht nur hören, sondern auch schauen muss, was die möglichen “Nebentätigkeiten” stark einschränkt). Ich muss nicht in jeder einzelnen Sekunde stark konzentriert zuhören. Wenn ich mal ein paar Sätze verpasse, weil meine Gedanken abschweifen, ist das kein Problem. Das liegt an der ob des “Gelabers” geringeren Informationsdichte, führt aber dazu, dass die gesamte Sendung viel zugänglicher wird. Vier Stunden beim Geplauder von Freunden zuhören ist kein Problem. Vier Stunden hochkonzentriert einem dicht mit Fakten gefülltem Fachvortrag zu folgen dagegen sehr.

Es kommt auch auf die Technik an!

Das was ich gerade geschrieben habe, betrifft allerdings nur einen kleinen Teil dessen, was Podcasts sind und sein können. Es gibt jede Menge Podcasts über Wissenschaft, in denen nicht stundenlang “gelabert” wird. Eine persönliche Verbindung zur Hörerschaft kann man auch mit kurzen Sendungen aufbauen. Der Zeitsprung Podcast ist dafür ein gutes Beispiel – ich würde mir lang nicht so viele Geschichten über die Geschichte anhören, hätte ich nicht das Gefühl, die beiden Moderatoren wäre nette Typen mit denen man auch nett mal ein Bier trinken gehen könnte. Andererseits gibt es natürlich auch Menschen, die strukturierte Information haben wollen. Die werden durch die “Laberpodcasts” nicht persönlich an den Podcast gebunden, sondern komplett abgeschreckt. Und man kann selbstverständlich auch erfolgreiche Podcasts machen, ohne vom Thema abzuschweifen und seine Persönlichkeit einzubringen. In meinem Sternengeschichten-Podcast sage ich – im Gegensatz zu meinem Blog und den anderen Podcasts an denen ich beteiligt bin – rede ich zum Beispiel ausschließlich über das jeweilige astronomische Thema der Folge. Von meinem Privatleben oder generell mir als Person ist dort absolut nichts zu hören.

Es kommt nicht immer auf die Länge an (Bild: Caroline, CC-BY 2.0)

Es kommt nicht immer auf die Länge an (Bild: Caroline, CC-BY 2.0)

Ich will das “lange labern” also keinesfalls als alleiniges Allheilmittel der Wissenschaftskommunikation und den einzigen Grund für den Erfolg von Wissenschaftspodcasts darstellen. Es gibt genau so viele Wege zum Erfolg wie es unterschiedliche Menschen in unterschiedlichen Zielgruppen gibt. Aber ich hab bis jetzt kein anderes Medium entdeckt, in dem das Format des “Laberpodcasts” erfolgreich oder auch nur möglich wäre. Dass es bei Podcasts funktioniert, macht dieses Medium meiner Meinung nach so besonders. Denn man kann eben nicht nur all die Techniken und Taktiken nutzen, die man in anderen Medien war Radio, TV, Zeitungen, etc nutzen kann sondern auch Formate verwenden, die anderswo katastrophal scheitern würden. Man kann hier stundenlang über ein einziges Thema quatschen; es in allen Einzelheiten und Details ausdiskutieren. Und man findet Leute, die sich all das mit Begeisterung anhören!

Alles Blödsinn?

Das zumindest ist meine persönliche Meinung. Meine These lautet: “Das stundenlange Gerede über Wissenschaft ist deswegen so erfolgreich, weil es eben nicht nur Gerede über Wissenschaft ist, sondern auch Gerede über die Personen die da reden. Weil man so das Gefühl bekommt, die Leute die da reden zu kennen. Und weil man Leuten, die man kennt und mag, gerne bei allem zuhört, was sie erzählen, auch Themen, die man sich ansonsten nicht anhören würde. Und dieses anderswo nicht mögliche Format erweitert das Medium ‘Podcast’ auf eine Art und Weise, die es insgesamt so erfolgreich macht.”

Jetzt würde mich natürlich interessieren, ob ich mit meiner Ansicht alleine dastehe oder es anderen auch so geht. Wenn ihr Podcasts hört: Warum hört ihr sie? Was ist, eurer Meinung nach, der Grund, warum Podcast über Wissenschaft erfolgreich sind? Oder sind sie es vielleicht gar nicht und ihr könnt mit dem Format überhaupt nichts anfangen? Welche Formate findet ihr gut (und warum) und welche absolut schrecklich? Welches Podcastformat gibt es nicht, obwohl es eurer Meinung nach unbedingt existieren sollte?

Kommentare (49)

  1. #1 Jean-Luc
    24. April 2018

    Ich stimme Dir voll zu. Ich höre “Laberpodcast” wie Omega Tau” gerne, denn: Wo sbitte sonst kann man vier Stunden lang einem echten Mitarbeiter des Stellarators Wendelstein 7-X zuhören? 🙂
    Aber Deine “Sternengeschichten”, die eher komprimiert und vorab getextet sind, höre ich gerne, eben weil sie ein spannendes Thema kurz und knapp und doch sehr unterhaltsam erzählen. Beides funktioniert.

  2. #2 Marcus Anhäuser
    24. April 2018

    Wie erfolgreich das letztlich alles ist, lässt sich mit Gewissheit nur schwer feststellen, schon allein, weil die Statistiken dazu so unklar sind. Ich find das einerseits sensationell, wenn jede Folge der Sternengeschichten 50.000 Downloads hat. Ob sie von allen gehört werden,, ist dann ein andere Frage (abonniert ist ja schnell was, wie ich auch an meinem Podcast-Verhalten sehe). Und man müsste noch wissen, was eigentlich Podcasts in anderen Bereichen an Zahlen erreichen. Fußball, Games, Marketing usw. Was erreichen die für Zahlen (die dann auch wieder unsicher sind, aber dann zumindest vergleichbar unsicher). Cool finde ich auf jeden Fall, dass es einfach neue Bereiche gibt, in denen ausprobiert wird und Podcasten bietet da eine ähnlich einfach zu bespielende Wiese wie das Bloggen. Als Audiofan wünsche ich mir noch etwas mehr erzählerisches, weniger “gelaber”. Aber da bin ich vielleicht zu sehr “radioversaut” 😉

  3. #3 Florian Freistetter
    24. April 2018

    @Marcus: ” Ob sie von allen gehört werden,, ist dann ein andere Frage”

    Das ist aber ein allgemeines Problem. Wenn irgendwer X Bücher verkauft, weiß ich ja auch nicht, ob die gelesen werden oder nur im Regal stehen. Oder wenn X Zeitungen verkauft werden: Wird dann alles darin gelesen, oder schaut man nur den Sportteil an und schmeißt das Ding ins Altpapier. Das Problem der schwierigen Nutzungsevaluierung nur den Podcasts umzuhängen fände ich unfair.

    ” Und man müsste noch wissen, was eigentlich Podcasts in anderen Bereichen an Zahlen erreichen. Fußball, Games, Marketing usw”

    Muss man das wirklich? Es ist ja auch nicht relevant, wie viele Leute zB zu Mario Barth ins Kabarett kommen, wenn ich wissen will, wie erfolgreich meine Vorträge über Astronomie sind. Das sind komplett unterschiedliche Kategorien…

    “Als Audiofan wünsche ich mir noch etwas mehr erzählerisches, weniger “gelaber”. Aber da bin ich vielleicht zu sehr “radioversaut””

    Mit Sicherheit 😉 Die Leute (die ich kenne), die die Laberpodcasts am stärksten ablehnen, sind alle vom Radio 😛
    Aber deswegen hab ich ja auch extra dazu geschrieben, das es viele Wege gibt und selbstverständlich keiner das alleinige Allheilmittel ist. Aber bei Podcasts sind eben Dinge möglich, die anderswo nicht möglich sind und als Podcast trotzdem erfolgreich.

    Übrigens: Ich hab auch kein Problem mit schön erzählten Podcasts. Aber diese hoch-artifiziellen, überproduzierten Stücke kann ich mir zB nur ganz schwer anhören. Jedesmal wenn ich versuche, etwa ne Folge von Radiolab zu hören, denke ich dabei nur ständig: Jetzt hört mit diesem elenden Audiospielereien auf und sagt mir endlich, was ihr sagen wollt, verdammt noch mal! Und am Ende drehe ich dann frustriert ab…

  4. #4 Christoph
    24. April 2018

    Ich glaube auch, dass diese Podcasts so erfolgreich sind, weil sie sich Zeit nehmen können. Sie haben deswegen einerseits die Freiheit, “labern” zu können, aber andererseits auch die Möglichkeit, ins Detail und in die Tiefe gehen zu können und Nischenthemen zu behandeln. Im Radio/TV ist das alles nicht möglich. Da muss der eingeladene Wissenschaftler oft abgewürgt werden, wenn er gerade anfagen will, wirklich mal aus dem Nähkästchen zu plaudern und es anfängt spannend zu werden, weil die Sendezeit nicht reicht und dann schon wieder das nächste Thema kommt.

  5. #5 Alderamin
    24. April 2018

    @Florian

    50.000 Downloads für jede Folge? Alter!

    Ich denke auch, dass viel Wahres in Deiner Analyse steckt.

    Hier mein persönlicher Senf dazu, der mit Sicherheit für andere Leute überhaupt nicht zutrifft. Warum höre ich Podcasts? Anfangs konnte ich gar nichts damit (und mit Hörbüchern) anfangen, weil ich auf der Arbeit zwar Radio hören kann, aber keinen Gesprächen folgen – Reportagen in den Radiosendungen empfinde ich auch als störend, Werbung als aggressiv störend, da schalte ich den Ton ab. Zu Hause nehme ich mir selten die Zeit, lange Podcasts zu hören, ich habe so viel zu lesen, da bleibt einfach keine Zeit. Ich sehe auch kaum fern. Auf dem Weg zur Arbeit höre ich lieber Musik oder Nachrichten.

    Aber beim Laufen, da bin ich auf die Podcasts gekommen, denn Musik zwingt mir einen Laufrhythmus auf, der oft nicht passt (selbst wenn man sich eine Playliste mit dem entsprechenden Tempo zusammenstellt, man läuft ja nicht die ganze Strecke mit konstanter Kadenz). Laufen kann mitunter langweilig sein, vor allem im Winter abends im Dunklen, bei miesem Wetter oder wenn man die Hausstrecke zum x-ten Mal läuft. Da ist ein Podcast die perfekte Ablenkung, die Zeit vergeht schneller, man bekommt auch mal was zum Schmunzeln und lernt dabei auch noch (witzigerweise erinnere ich mich nachher oft, wo ich welches Thema gehört habe – Erinnerungskünstler sollen ihre gemerkten Infos ja auch teilweise gedanklich entlang eines imaginären Weges ablegen, das funktioniert offenbar wirklich). Und, wie Du sagst, einer lockeren Plauderei über viele kleine Themen kann man gut folgen, auch wenn man mal einen Moment nicht aufpasst, das ist bei WRINT mit seinen kleinen Themen perfekt. Bei Omega Tau gab’s allerdings neulich mal eine Sendung über CRISPR/Cas, da war ich einen Moment unaufmerksam und fühlte mich danach etwas abgehängt. Das war schon relativ schwere Kost für einen Podcast.

    Ob ein Podcast gefällt oder nicht hängt aber auch stark davon ab, wie der Moderator rüberkommt und agiert. Holger ist ein Vollprofi, das merkt man. Er gibt perfekt den ahnungslosen Laien, der sich auch mal traut, naive Fragen zu stellen, selbst wenn diese schon in früheren Folgen gestellt wurden, weil er eben im richtigen Moment genau jene Fragen stellt, die sich ein (potenziell neuer) Hörer auch stellen mag. Er ist der perfekt Sidekick für Dich. Das macht er genau so gut im Resonator-Podcast, die dort interviewten Wissenschaftler sind ja meist nicht so geübt in Medienauftritten, wie Du das bist. Durch die richtigen Fragenstellungen und die eine oder andere witzige Bemerkung wird die Sendung ungemein interessant gehalten. Ein Podcast ohne Moderator ist hingegen wie ein Bus ohne Fahrer.

    Bei den Formeltieren geht es deutlich unorganisierter zu, das merkt man schon. Der ist auch nett und ich höre alle Folgen, aber auf einem deutlich anderen Niveau als WRINT und Resonator. Es reicht eben nicht, dass sich ein paar Leute locker unterhalten, es kann auch langweilig oder albern werden. Beim Countdown-Podcast verquatschen sich Christopher und Frank für meinen Geschmack manchmal zu sehr, die Pointen sind auch nicht immer so umwerfend, aber weil ich die Raumfahrtthemen interessant finde, höre ich ihn trotzdem. “Achim Achilles” Hajo Schumacher macht einen Läuferpodcast, d.h. er hat ihn anfangs gemacht, jetzt macht ihn ein Mitarbeiter, dem fehlt das Talent und der Witz, ich glaube, den entfolge ich bald. Jetzt macht er auch noch Werbung am Anfang und Ende. Einer der Gründe, warum ich Podcasts höre ist die Werbefreiheit (obwohl ich natürlich verstehe, dass so was auch finanziert werden muss).

    Was die Länge betrifft, deutlich mehr als 2 Stunden sind mir zu lang. Kurze Folgen kann man aneinander stückeln, aber über 2h bin ich selten unterwegs, und mittendrin unterbrechen mag ich ungerne. Die ideale Länge für mich ist 1-1,5 h. Gerne auch variabel.

    So sieht’s für mich aus, aber ich denke, unter Deinen 50.000 Hörern hört nur ein Bruchteil den Podcast beim Laufen. Bin gespannt, was die anderen schreiben.

    (Und noch ein Tipp: Orbital Path, auf Englisch, ist ein netter kurzer Astronomie-Podcast mit einer ebenso professionellen Moderatorin wie Holger es ist, der für Laien gut nachvollziehbar ist; die Folgen sind so 15-20 Minuten lang; kann ich weiterempfehlen).

  6. #6 foobar407
    24. April 2018

    Es stimmt schon, dass es bei längeren Podcast-Folgen wichtig ist, wenn man mit dem Vortragenden irgendwie sympathisieren kann. Da spielen auch Dinge rein wie die Stimme, die Art von Humor oder wie authentisch der Mensch ist. Das bekommt man schnell mit, ob jemand Leidenschaft für ein Thema hat (Podcast) oder es bloß um Quoten geht (Radio).

    Ich habe einen Podcast aber auch schon mal abgebrochen, weil in den ersten 10 Minuten nichts zum Thema kam. Da ging es am Anfang um persönliche Kindheits- oder Schulgeschichten, und da ich die Leute vom Podcast aber gar nicht kannte und keinen Bezug zu ihren außerthematischen Erzählungen hatte, war das Interesse dann schnell weg.

    Für mich persönlich ist aber das Format an sich schon schwierig. Nur Audio reicht mir meistens nicht, die Zeit für längere Folgen fehlt mir, nebenbei hören würde ich auch eher als anstrengend empfinden, und bestimmte Komfort-Funktionen fehlen. Einen Blog-Artikel kann ich leichter unterbrechen, ich kann darin Suchen, ich kann nebenbei mal was nachschlagen und ich habe durch die Kommentare eine Feedback-Funktion zum Autor und zu anderen Lesern.

  7. #7 brenni
    24. April 2018

    Letzten Endes sind auch Podcasts als Medium “Personality-driven”. Du sagst es selbst, du hörst den Leuten auch bei Themen zu, die du dir sonst nicht anhören würdest. Sachverstand von einer Materie allein reicht hier nicht. Wie überall, wo Menschen anderen Menschen ihre Aufmerksamkeit schenken sollen, ist es von Vorteil, wenn man einen sympathischen Charakter hat, ein interessantes Leben führt, von dem man dann (nebenbei) erzählen kann, wenn die Chemie zwischen den Podcastern stimmt und wenn man gut Gespräche führen kann. Das Sahnehäubchen ist dann noch eine “radiotaugliche” Stimme, der man gerne zuhört. Nicht umsonst gibt es den Spruch “Der könnte mir auch ein ganzes Telefonbuch vorlesen, ich würde zuhören.”

  8. #8 Henning Krause
    24. April 2018

    Danke Florian. Ich sehe das ganz ähnlich wie Du, dass Podcasts ein sehr persönliches Medium sind und deswegen die (einseitige) Hörenden-Podcaster*in-Beziehung sehr wichtig ist. Es kommt aber auch auf den Nutzungskontext an. Podcasts hört man insbeondere beim Pendeln, Sport, Einkaufen/Putzen. Das ist nicht nur ein USP in Sachen Aufmerksamkeitsökonomie sondern es geschieht halt auch eher in einer Lean-back-Konsumhaltung. Vorm Rechner sitzend würde man sich (bzw. ich mir) einen vier-Stunden-Wissenschafts-Laberpodcast nicht (oder zumindest nicht so entspannt) anhören. Denn da lockt immer der nächste Impuls, was anderes zu machen, auf den nächsten Tweet zu klicken, eMails/Feedreader zu checken. Beim Hören unterwegs ist man toleranter.

    Was die WissKomm-Forschung angeht, habe ich diese Frage in den WÖM(2)-Prozessen den Kommunikationsforscher*innen auch immer wieder gestellt: Man liest viel über Blogs und Social Media-Plattformen in der WissKomm. Aber was ist mit Audio-Podcasts? Was sagt die kommunikationswissenschaftliche Forschung zu deren Einsatz/Nutzung/Nutzen? Fehlanzeige. Scheint es bislang nicht zu geben. Zumindest mal im deutschsprachigen Raum, auf den du dich hier ja explizit beziehst. Das war zumindest die Rückmeldung von Christoph Neuberger von der LMU und Annette Leßmöllmann vom KIT, als ich sie 2015 mal dazu fragte. Aber soweit ich höre, gibt es jetzt am KIT ein Forschungsprojekt dazu im Rahmen einer Doktorarbeit. Ein Anfang.

  9. #9 Marcus Anhäuser
    24. April 2018

    @Florian

    Das ist aber ein allgemeines Problem. Wenn irgendwer X Bücher verkauft, weiß ich ja auch nicht, ob die gelesen werden oder nur im Regal stehen. Oder wenn X Zeitungen verkauft werden

    Ich glaube, diese zahlen sind verlässlicher/aussagekräftiger, weil die Leute dafür bezahlen. Wie gesagt: Abonniert ist schnell was, vor allem, wenn es kostenlos ist.

    Es ist ja auch nicht relevant, wie viele Leute zB zu Mario Barth ins Kabarett kommen, wenn ich wissen will, wie erfolgreich meine Vorträge über Astronomie sind.

    So leid es mir tut, ;-), aber ich würde Mario Barth als erfolgreicher als Du einordnen. Das ist natürlich eine Frage von “Was ist erfolgreich? In welcher Hinsicht?” .

    Die Leute (die ich kenne), die die Laberpodcasts am stärksten ablehnen, sind alle vom Radio

    Die Ironie ist ja, dass ausgerechnet Radioleute, nämlich Tim Pritlove und Holger Klein (und dann im Politischen Philipp Banse) das Gesprächs-Format bis zum Exzess betreiben, es erfolgreich gemacht haben. Ist irgendwie auch interessant.

    Jetzt hört mit diesem elenden Audiospielereien auf und sagt mir endlich, was ihr sagen wollt, verdammt noch mal! Und am Ende drehe ich dann frustriert ab…

    lol, genau so gehts mir bei den Laberpodcasts :-).

  10. #10 Florian Freistetter
    24. April 2018

    @Anhäuser: “Abonniert ist schnell was, vor allem, wenn es kostenlos ist.”

    Das versteh ich jetzt nicht. Die 50.000 sind Downloads; das ist genau das gleiche wie ein Kauf einer Zeitung. Ob die Leute das anhören oder die Zeitung lesen, weiß ich natürlich nicht. Aber wenn du nen Podcast abonnierst, lädst du deswegen ja nicht automatisch alle Folgen runter? Zumindest ich nicht; mein Podcatcher funktioniert so nicht. Da hab ich meine Abos und mir wird angezeigt, was für neue Folgen da sind. Aber wenn ich sie hören will, muss ich sie vorher runterladen. Wie viele Abos mein Podcast hat, weiß ich nicht…

    “So leid es mir tut, ;-), aber ich würde Mario Barth als erfolgreicher als Du einordnen. Das ist natürlich eine Frage von “Was ist erfolgreich? In welcher Hinsicht?” .”

    Erfolgreicher im Allgemeinen sicher. Aber ist Mario Barth erfolgreicher als ich, den Menschen was über Astronomie beizubringen? Wenn ich “erfolgreich” sage, meine ich “erfolgreich bei der Vermittlung von Wissenschaft”. Und da macht es mMn wenig Sinn, das mit dem Impakt von Leuten zu vergleichen, die mit Wissensvermittlung absolut nix am Hut haben. Mario Barth ist ja auch kein erfolgreicherer Skifahrer als etwa Marcel Hirscher, nur weil mehr Leute zu seinen Comedy-Shows kommen, als Menschen Skirennen besuchen (falls das so sein sollte, k.A.)

  11. #11 Florian Freistetter
    24. April 2018

    @Alderamin: “Bei den Formeltieren geht es deutlich unorganisierter zu, das merkt man schon. Der ist auch nett und ich höre alle Folgen, aber auf einem deutlich anderen Niveau als WRINT und Resonator. Es reicht eben nicht, dass sich ein paar Leute locker unterhalten, es kann auch langweilig oder albern werden.”

    Das stimmt sicherlich. Aber das ist vermutlich einerseits ein Übungseffekt. Wir haben da ja erst 12 Folgen aufgenommen. Und es braucht Zeit, die typische Zurückhaltung zu überwinden, die viele Leute/Wissenschaftler haben, die sich öffentlich zu Wissenschaft äußern sollen. Das ist bei uns tw noch ein Problem – und endet dann damit, dass ich viel zu viel rede und die anderen nix sagen. Vielleicht sollte ich probieren, mich ganz rauszuhalten und nur eine Moderator-Rolle zu übernehmen. Aber auch das ist was, was man nicht so eben mal kann und lernen muss.

  12. #12 Christian
    24. April 2018

    Warum höre ich Podcasts?

    Podcasts geben mir die Möglichkeit, ein “Programm” selbst zusammenzustellen. Ich kann Themen, die mich interessieren (oder auch nur evtl interessieren) in der Länge präsentiert bekommen, die eine vollständige Aufarbeitung des Themas erlaubt. Das ist nicht immer so – es gibt ja auch sehr gute Formate, die absichtlich reduzieren – aber es besteht immer die Möglichkeit, eine Minute länger zu machen, um das Thema abzuschließen. Genau das, was im Radio nicht geht.

    Warum höre ich gern lange Formate?

    Lange (Laber)Podcasts, die auch persönliches mit einfließen lassen, lassen sich am besten so beschreiben: Ich habe das Gefühl, am Tisch dabei zu sitzen und mich beteiligen zu können.

  13. #13 SonnenKlar
    24. April 2018

    50000 downloads pro Woche bei Podcasts überrascht mich sehr. Finde ich wahnsinnig viel.
    Mich würde interessieren, wie viele Leute im Vergleich die Transkriptionen lesen.

    Ich persönlich kann mit Podcasts überhaupt nichts anfangen, weil sie ständige Aufmerksamkeit in einem vorgegebenen Tempo erfordern – sonst verliert man den roten Faden (zumindest geht das mir so).
    Nebenbei kann ich mir solche Themen auch nicht ansehen/hören, weil ich mich ja darauf konzentrieren muss.
    Ich finde die Sternengeschichten immer enorm interessant und hoffe natürlich, gerade jetzt, wo ich sehe wie erfolgreich die Podcasts sind, daß die Transkriptionen weiterhin erscheinen 🙂

  14. #14 Marcus Anhäuser
    24. April 2018

    @Florian
    Wenn das so ist, wie Du das machst, dann finde ich das mit den Downloads schon aussagekräftig. Aber bei mir war zum Beispiel “Folge downloaden” die Standardeinstellung, die ich erstmal abstellen musste, was viele vielleicht nicht machen. Daher meine Skepsis.

    Aber ist Mario Barth erfolgreicher als ich, den Menschen was über Astronomie beizubringen?

    Das meinte ich ja mit der Frage: “Was genau meint “erfolgreich”?” Die Frage ist halt: “Im Vergleich zu was?” Anderen Wisskomm-Formaten? Einer irgendwie gesetzten Zielzahl an Personen, die man zu erreichen wünscht/hofft/erwartet?

    Nicht, das wir uns falsch verstehen. Ich find es extrem toll, dass es Wissenschafts-Podcasts gibt, weil sie nochmal einen anderen Weg aufgemacht haben, Leute zu erreichen. Aber ob man jetzt schon sagen kann, dass das jetzt ein besonders erfolgreicher Weg ist, da halt ich mich gerne zurück. (und blicke neidisch auf deine 50.000 Downloads 🙂

  15. #15 Gast-on
    D
    24. April 2018

    Stelle fest, das manche Wissenschaftsblog mich – seit Jahren – seit vielen Jahren interessieren.
    Apropos: Pod-Cast.
    Solches ist sicherlich eine gute Erfindung. Kann jedoch jemand erklären, warum manche Menschen Lesbares vorziehen. Klar manchmal schaue ich mir ein Erklär-Video an. Besonders, wenn sie visuelle Erklärungen von Abstraktem beinhalten. Gute Sache. Wenn jedoch ein Erklärvideo lediglich den sprechenden Autor zeigt, schließe ich meist die Augen um mich nur auf den Text zu konzentrieren (falls Grafiken und Anschauliches nicht relevant sind).
    Beispiel (länger her) Lesch, Astronomie, kurze Videos: da mich die – natürlich völlig verständliche, menschliche immer wieder aufflackernde Überakzentuierung in der Darstellung ablenkte, half es enorm nur hinzuhören, z. B. mi tgeschlossenen Augen.

  16. #16 Jörg Sommer
    Jena
    24. April 2018

    Am „Gelaber“ in Podcast finde ich gut, dass die Informationen verknüpft werden und über die persönlichen Anekdoten greifbarer und anschaulicher werden. Ich höre auch im Radio gern Diskussionsrunden, weil dort Meinungen präsentiert werden, die nicht nur Fakten sind, sondern diese in einen Kontext stellen. Für reines Faktenwissen kann ich die Wikipedia konsultieren, aber realweltliche Beispiele und unorthodoxe Zusammenhänge stehen nicht dort. Die Lockerheit der Podcasts bietet eben auch die Möglichkeit, Dinge zu sagen, die in einer Radiosendung aufgrund des geforderten Niveaus und der Stringenz nicht kommen dürfen. Daher sind Podcast und Diskussionssendungen für mich zugänglicher und näher am Leben als die reine Faktenpräsentation.

  17. #17 Alderamin
    24. April 2018

    @Florian

    War auch mehr als Hochachtung für Holgis Moderator-Talent gedacht, als Kritik an den Formeltieren. Man kann vieles lernen, aber manch einer ist dann eben auch noch ein Naturtalent. Und die richtige Stimme hat Holger auch, die hört man einfach gerne. Nur twittern kann er nicht, habe ihn wieder entfolgt. Zu viele Tweets, bei denen mir der Zusammenhang nicht klar war. Meine Filterblase ist wohl eine andere als seine.

    Vielleicht sollte ich probieren, mich ganz rauszuhalten und nur eine Moderator-Rolle zu übernehmen.

    Vielleicht wäre das mal einen Versuch wert. Die Podcasts, die mir am besten gefallen, sind die, wo entweder jemand alleine was erzählt (oft bei Orbital Path), oder wo einer Fragen stellt und der andere antwortet. In beiden Fällen gibt es eine Timeline, eine Struktur. Das scheint wichtig zu sein. Außerdem denke ich, dass ein Zweiergespräch besser zu verfolgen ist, als wenn sich drei Leute unterhalten.

    Aber auch das ist was, was man nicht so eben mal kann und lernen muss.

    Das ist völlig klar, selbst wenn man Talent hat, muss man Erfahrungen sammeln und üben. Wir alle müssen ständig lernen. Ich gerade die Bloggerei. Da stümpere ich auch noch ziemlich rum und sammele meine Erfahrungen mit Publikumsreaktion und Klickzahlen. Jedenfalls sehr spannend.

  18. #18 R. Andreas Hofer
    24. April 2018

    Was hör ich an Podcast?
    Erstmal (fast) alle Podcasts an denen ein gewisser Astronom beteiligt ist (Astrodicticum, WRINT Wissenschaft, Sternbildung, FM4 Sciencebusters 😉 ).
    Bei den Formeltieren musste ich bei Folge 9 oder 10 aussteigen, weil mir meine orginale iPhone Podcast-App immer einen Fehler meldete.
    Dazu kommt noch diverse Podcasts aus der Wissenschaft (B5), Computer allgemein (auch B5, Geekweek, c’t Uplink), Politik (hauptsächlich die der Zeit und die New Yorker Radio Hour) und Kultur (Bayern 2 Radiospitzen, Bayerisches Feuillton, FM4 Music Erziehung, LachMatt vom BR).
    Die Frage, warum ich Podcast höre ist ganz einfach, mich nervt inzwischen öfters die normale Radiobeschallung. Ausserdem bin ich jeden Tag über eine Stunde mit dem Auto unterwegs, da bieten sich Podcast als Möglichkeit der Bildungs- und Meinungsbildung an.

  19. #19 Alderamin
    24. April 2018

    @R. Andreas Hofer

    Bei den Formeltieren musste ich bei Folge 9 oder 10 aussteigen, weil mir meine orginale iPhone Podcast-App immer einen Fehler meldete.

    DAS Problem hatte ich auch und hab’ sie mir dann einfach von der Webseite aus abgespielt. Wozu gibt es LTE?

    mich nervt inzwischen öfters die normale Radiobeschallung.

    Wenn ich noch einmal Camila Cabellos “Havana” höre (was mir anfangs echt gefiel), platzt mir auch der Hals…

  20. #20 Florian Freistetter
    24. April 2018

    “DAS Problem hatte ich auch und hab’ sie mir dann einfach von der Webseite aus abgespielt. Wozu gibt es LTE?”

    Was mich interessieren würde: Warum ist das so? Ich wüsste nicht, das wir was geändert hätten. Hat jemand Ahnung, woran das liegen könnte?

  21. #21 Anders
    24. April 2018

    50.000 pro Folge sind schon eine Hausnummer und eine kleine Hürde – die des Downloadens, ist ja auch dabei. Also nicht ohne Aussagekraft. Gratulation!

    Ich bin nicht berufen allgemein über wissenschaftlich orientierte Podcasts zu referieren, hier meine persönlichen 2 Cents dazu:

    Ich höre sie grundsätzlich gerne.
    Ich bevorzuge Folgen ab 30 Minuten, darunter kann m.E. das Thema nur ansatzweise ausgebreitet und besprochen werden – ich verstehe gerne. Die bloße Darstellung eines isolierten Faktums bringt mir nur dann was wenn ich das Thema selbst hinreichend kenne und verstehe- was bei fast allen Podcasts außerhalb meines Fachgebiets nicht der Fall ist.
    Bei kürzeren Podcasts wie den Sternengeschichten lese ich lieber – und viel schneller – die Transskription sofern es eine gibt.

    Für den letzten Urlaub weit weg habe ich mir ein paar Folgen WRINT heruntergeladen und aufs Handy geschmissen und natürlich auch gehört, beim Autofahren, beim Kochen, bei allen Tätigkeiten welche nicht ausschließliche Aufmerksamkeit erforderten. Das mache ich auch zuhause gelegentlich. Indes bevorzuge ich eher eine komprimiertere Wissensvermittlung, aber das ist halt dem Format geschuldet und auch ok so. Ich werde ja nicht gezwungen das zu hören.

    Podcasts benötigen viel länger zur Wissensvermittlung als z.B. ein gelesenes Buch oder ein Artikel, dafür hat man die Hände für was anderes frei, das ist in etwa mein Nutzungsverhalten.

    Persönliche Bindung ist angenehm, aber kein Muss.
    Ansonsten bin ich als Radiohörer zum hälftigen Teil an den verschiedenen Angeboten der ÖR interessiert und/oder an Diskussionsrunden (wenn sie gut sind) und zur anderen Hälfte an der Musik.

    Ich stelle bei mir fest, dass mir Podcasts, wie bereits angesprochen, den Vorteil bieten asynchron zu konsumieren, ich muss also nicht zu einer bestimmten Uhrzeit das Radio einschalten sondern kann nachhören. So nutze ich auch das Fernsehen (Mediatheken). Programmgebundene Ausstrahlung nehme ich kaum wahr.

  22. #22 Christian Berger
    24. April 2018

    Für mich persönlich sind die Sternengeschichten eher ein Textformat. Ich lese das häufiger als ich das höre. Das liegt vielleicht auch an dem strukturierten Format welches man auch gut lesen kann.

    Ich sehe Podcasts auch eher als aufgezeichnetes Gespräch. So war es zumindest in den beiden in denen ich schon mal zu Gast war. (Damals TM und Märchen von Übermorgen)

  23. #23 Dwon
    24. April 2018

    Ich höre Podcasts während längerer Zugfahrten. Dafür stelle ich mir lieber mehrere kleine Themen zusammen. Dann habe ich die freie Wahl was ich wann höre.

    Deine Beschreibung der “Laberpodcasts” erinnert mich stark an so genannte Influencer auf Youtube oder Twitch (Youtube in Live – hauptsächlich werden Videospiele gespielt). Diese geben vom Privatleben so viel Preis, dass er/sie zum Freund wird oder man sich mit ihm/ihr identifizieren kann. Dann schaut man sich auch gerne Videospiele an für die man sich nicht interessiert. Genau so wie du es bereits bei den Wissenschaftpodcasts beschrieben hast.

    Mit der Methode kann man den Leuten sehr gut Produkte (oder eben Wissen) präsentieren, weil sie eine oder mehrere Personen hören oder sehen wollen. Leider hat es die Werbebranche auch schon bemerkt…

  24. #24 E. Walter
    24. April 2018

    Ich höre Podcasts bei körperlicher Tätigkeit, auf die ich mich nicht konzentrieren muss: Lauftraining, einfaches Handwerk, Haushalt. Beim Fahrradtraining auf der Rolle auch gerne eine Video-Lecture. Für weniger als 15 Minuten krame ich nicht den MP3-Player heraus. Das ist ein Grund, warum ich gerne längere Sendungen höre. Etwas Besseres als zwei Stunden im Wald laufen und in einen spannenden Podcast (oder Hörbuch) eintauchen gibt es kaum. Auch, um richtig einzutauchen, mag ich lieber lange Sendungen, die ein Thema tief und ausführlich behandeln. Die Sternengeschichten sind mir da meistens leider zu kurz.

    Dass ich manche Autoren lieber höre, hat weniger mit einer persönlichen Ebene, sondern vielmehr damit zu tun, ob sie eine angenehme Stimme haben und, vor allem, ob sie kluge Gesprächspartner sind. So etwas wie eine Home-Story einfließen zu lassen ist für mich uninteressant. Wichtiger ist eher, dass sie ähnlich halbgebildet aber interessiert sind wie ich (oder es schaffen, so zu tun), und darum die richtigen und auch vermeintlich dumme Fragen stellen.

    Am besten gefallen mir halbstrukturierte Sendungen, schon grob entlang einem Skript. Die ersten Formeltiere-Folgen z. B. waren mir zu unstrukturiert (nach Kommentar #11 will ich noch mal in die späteren Folgen reinhören).

    Mein idealer Podcast: Ein oder zwei kluge, gut auf das Gesprächsthema vorbereitete, selbst brennend interessierte Podcaster reden 30 Minuten bis 3 Stunden ausgehend von einem gut Allgemeinbildungs-Niveau entlang einer roten Linie mit einem oder zwei Experten über ein Thema. Sie gehen in die Tiefe und scheuen sich nicht, immer wieder nachzuhaken oder Umwege zu machen. Einige Folgen von OmegaTau gehören dazu. Es gibt auch gute Podcasts von der BBC, leider oft etwas zu kurz, zum Beispiel “In our Time” oder “Costing the earth”.

    Dass sich überhaupt Leute die Mühe machen, Podcasts aufzunehmen, ist großartig. Wenn Folgen nicht so gelungen sind, einer der Gesprächspartner nicht richtig bei der Sache ist, sich aufplustert, ist das kein Problem, als Hörer habe ich immer drei oder mehr Folgen dabei und kann nach dem Reinhören weiterschalten. Die Perlen bleiben dafür jahrelang im Gedächtnis, das ist dann eine wunderbare Form der Wissenschaftskommunikation.

  25. #25 stone1
    24. April 2018

    Bin kein Podcast-Enthusiast, da ich nebenbei lieber Musik höre und man sich nicht gleichzeitig auf ein Gespräch konzentrieren kann, wenn man liest – was ich meistens mache wenn ich unterwegs bin.
    Aber bei sonstigen Tätigkeiten am Rechner höre ich gerne hin und wieder WRINT-Podcasts, die Sternengeschichten lese ich nur, das geht etwas schneller als sie sich anzuhören.

    Es ist bestimmt was dran, dass man diese Podcasts auch deswegen gerne hört, weil sie eine lockere Plauderei von sympathischen Typen sind, wäre es nicht so, käme es mir gar nicht in den Sinn, mir das anzuhören, da die Informationsdichte doch meist überschaubar ist.
    Ein Nachteil ist allerdings, dass der Großteil des Gehörten meist nicht lange im Gedächtnis bleibt, zumindest bei mir ist das so, wenn ich etwas lese merke ich mir die wesentlichen Informationen leichter. Zum Glück gibt es dafür ja die Shownotes.

    Bei der Länge finde ich 1-2 Stunden optimal, wenn es viel länger wird, wie beispielsweise beim 3 Vogonen Podcast – welcher eigentlich der Einzige außer WRINT ist, den ich öfters gehört habe – hat man irgendwann genug davon und auch wenig Lust, später weiterzuhören, zumindest ging es mir so.

    Gratulation jedenfalls zu 50.000 Sternengeschichten-Downloads pro Folge(!), das ist schon ziemlich beeindruckend.

  26. #26 E. Walter
    24. April 2018

    Nachtrag: Mein Lieblingsformat heißt wohl “Interviewpodcast”. Die persönliche Ebene oder Geschichtenebene ist eigentlich auch immer interessant, wenn es darum geht, wie der Interviewte zu seiner Stelle, seinem Thema, seinen Erkenntnissen gekommen ist. So etwas erfährt man nicht in Fachartikeln und -büchern. Wenn das in Magazinsendungen im Radio oder Fernsehen thematisiert wird, kommt es oft aufgesetzt und oberflächlich rüber. Ich glaube, das Besondere am langen Gesprächspodcast ist, dass da so eine quasi-private Atmosphäre entstehen kann.

    Ein Podcast wird meistens sehr gut, wenn die Gesprächspartner sich wirklich etwas zum Thema zu sagen haben. OmegaTau gefällt mir am Besten, wenn man den beiden ihre Neugier anmerkt, sie auf einen guten Erklärer stoßen und sie, gut vorbereitet, aus ihm alles herausholen. “EconTalk” ist oft gut, wenn der libertäre Russ Roberts einen eloquenten Gesprächspartner mit anderer Ansicht hat. Sind beide sich einig, wird es meistens sehr schlecht.

  27. #27 pane
    24. April 2018

    Podcasts wie die Sternengeschichten einerseits und Minkorrekt andererseits, finde ich schon sehr unterschiedlich. Während Minkorrekt hauptsächlich Unterhaltung ist, dienen die Sternengeschichten der Wissensvermittlung. Die Folge mit den Ladungszustände an Diamantenoberflächen habe ich auch gehört und zur Gänze vergessen. Die Sternengeschichten habe ich aber alle zumindest grob in Erinnerung.

    Podcasts haben erhebliche Vorteile gegenüber Radio. Die Wichtigsten wurden schon genannt, aber es gibt auch ein paar mehr. Beim Radio stört mich die Musik, die immer zwischen den einzelnen Beiträgen gespielt wird. Nicht, dass ich etwas gegen Musik habe, aber ich wähle mir gerne meine Musik selber aus. Vor allem aber ärgert es mich, wenn ein Interviewpartner unterbrochen wird, nur um die vorbereitete Musik zu spielen.

    Was auch auffällt sind vorbereitete Interviews. Es werden genau die Fragen gestellt, die der Interviewpartner gerne hätte. Das ist jetzt nicht so schlimm, wie es in einer politischen Debatte wäre, aber ich finde es auf Dauer störend.

    Werbung ist in einem Podcast gar nicht sinnvoll. Es ist doch nicht teuer einen Podcast zu erstellen. Wenn man dann nicht genügend Unterstützung bekommt um es zu finanzieren, so sollte man es sein lassen.

    Ich glaube auch nicht, dass Ihr für die Formeltiere irgend einen Gewinn bekommt, oder auch nur haben wollt. Es macht doch auch Euch einfach Spaß. Die Sternengeschichten ist was anderes. Das macht ja auch Arbeit.

  28. #28 Davliex
    24. April 2018

    Also ich persöhnlich höre mir hinundwieder podcasts an, obwohl ich zur Zeit nicht mehr so viele höre wie auch schon mal.

    Also im grossen und ganzen mag ichs das A) die Formate flexibel sind. Es wird nicht auf 10 min beschränkt obwohl man 1h lang reden könnte und es wird nicht auf 1h gestreckt obwohl 20 min gereicht hätten. Das Strecken ist heut-zu-tage auf Youtube oft ein Problem, da ab 10 min mehr Geld zu holen ist, oder ähnliches.

    B) Es hat keine Werbung wie es zB Radio der Fall ist. Online kann man Werbung einfach abstellen via AddBlock.

    C) Man kann auch was anderes nebenbei machen. Ich persöhnlich starte irgendein Spiel wo ich nicht viel nachdenken muss, einfach nur Mechanisch irgendwelche aufgaben lösen muss. Und nebenbei Podcasts hören. Bei visuellen Medien geht das nicht, da muss man auch hingucken.

    D) Es ist möglich die Datei zu speichern und Offline zu hören, oder aber einfach sich den Podcast online anzuhören. Man ist nicht auf ne Zeit beschränkt in der man da sein muss.

    E) Und natürlich ist Wissenschaft sehr interessant. Und wenn locker geplaudert wird anstatt n Bildungsprogramm abzuspielen ist das viel besser und man kann sichs sogar besser merken. Die persöhnliche Note ist einfach sehr gut. Ohne wäre es ja nur n Bildungsprogramm das man sich anguckt um für n Test oder Kurs zu lernen (also aus mentaler Sicht).

  29. #29 Florian Freistetter
    24. April 2018

    @pane: “Die Sternengeschichten ist was anderes. Das macht ja auch Arbeit.”

    Allerdings. Aber mit diesem Podcast verdiene ich nix. Das ist einer der Gründe (es gibt noch wichtigere) warum er nur so kurz ist. Das ist ein Projekt, das ich nur in meiner Freizeit erledige.

    Abgesehen davon finde ich es aber nicht verwerflich, mit Podcasts Geld verdienen zu wollen. Es ist tatsächlich sehr viel Arbeit. Und Arbeitszeit ist teuer. Nur weil die Arbeit Spaß macht, heißt das ja nicht, das sie deswegen unbezahlt bleiben muss.

  30. #30 Spunk123
    24. April 2018

    ich höre eigentlich keine sonstigen Podcasts, abgesehen vieleicht von den Spieleveteranen zum Thema Retro-Games, sonst nur die Sternengeschichten – gerne zusammen mit meiner Frau als Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene vor dem Einschlafen – nur bekommt meine Freu selten das Ende mit 😉

  31. #31 Florian Freistetter
    24. April 2018

    @Spunk123: “als Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene vor dem Einschlafen”

    Das war eigentlich ziemlich genau das Konzept, das mir damals vorgeschwebt ist. Eine Art astronomisches “Sandmännchen”, das auch Erwachsene hören können 😉

  32. #32 R. Andreas Hofer
    24. April 2018

    @Florian
    Ich hab‘s nochmal mit dem Formeltier-Podcast probiert.
    Mit der eingebauten IOS-Podcast kommt eine Fehlermeldung obwohl der Podcast geladen wurde.
    Bei myTuner Pro funktioniert’s.

  33. #33 wage
    25. April 2018

    Ich hatte da einen völlig bescheurten Einfall. Es geht um SETI und, was ziemlich unmöglich ist, eine extrapolation für eine optimale Entwicklung einer interplanetaren/galaktischen Spezies. Nur mal als ungenaues Denkmodell, mit speziellem Blick auf die optimale, ökologische Entwicklung basierend auf dem bisschen was wir über unseren Planeten wissen. Das würde mich wirklich interessieren. Ja, es kostet Zeit. Ja, es ist nicht dein Bereich.

  34. #34 pane
    25. April 2018

    @Florian Freistetter: Sicherlich ist es nicht verwerflich, mit Podcast Geld verdienen zu wollen. Nur warum sollte ich mir einen Podcast mit Werbung anhören? Viel besser finde ich da Spendenaufrufe.

    Eine andere Möglichkeit wäre ein Bezahlmodell. Aber nicht jeder ist bei PayPal oder was ähnlichem. Eine Einzelüberweisung ist aber zu teuer. Und PayPal wohl auch. Wenn ich Dir einen Euro überweise, möchte ich gerne, dass mindestens 90 Cent bei Dir ankommen und nicht mehr bei der Bank oder irgendwelche Zwischenorganisationen.

  35. #35 Florian Freistetter
    25. April 2018

    @pane: “Nur warum sollte ich mir einen Podcast mit Werbung anhören? Viel besser finde ich da Spendenaufrufe.”

    Spenden sind halt im Endeffekt immer Bettelei und man kann nie planen; weiß nie, wieviel wirklich zusammen kommt. Und ob da jetzt in nem Podcast 2min Werbung läuft oder man den Podcaster dauernd beim Betteln zuhören muss, macht jetzt für mich keinen großen Unterschied.

  36. #36 alex
    25. April 2018

    Ich stimme Dir zu. Vielleicht sind diese Podcasts so erfolgreich, weil wir einfach vergessen haben, dass wissenschaftliche Themen für viele Menschen interessant sind.

    Ein Vergleich mit dem Radio und den Maßstäben: 50.000 Downloads sind sehr viel, in Relation zu dem deutschsprachigen Raum und allen die zuhören könnten, aber relativ wenig. WDR2 hat wohl mehr Zuhörer und das bezogen auf das WDR Gebiet. Für die wären 50.000 Zuhörer vielleicht zu wenig, auch wenn die nur aus NRW kämen. Und ich kann mir vorstellen, dass auch die ÖR Sender so denken, daher die Spartensender.

    Im Internet selektieren sich die Hörer ihre Themen und auf einmal hast Du 50.000 Interessenten für Deinen Podcast, von denen vorher (überspitzt gesagt) niemand wusste. Dir reicht das, mir reicht das, den Hörern reicht das. Das Radio kann nicht auf diese Hörer eingehen und wenn, dann nur, wenn die anderen (sagen wir mal) 150.000 nicht verschreckt werden und was anderes hören. Dafür gibt es ja die Sendepläne. Alle 4 Wochen einen 3-Stunden Beitrag zur Wissenschaft zu bringen, würde nicht in die Planung der Zielgruppen, Formte, dann könnte ja jeder kommen, reinpassen. Alleine schon “andere Musik” hört man im Radio ja sehr selten.

    Meine These: Es ist überraschend, Sparten und deren Potential zu erkennen, weil es vor der Internet/Podcast Entwicklung schon selten im Radio vorkam und heute gar nicht. Und auf einmal hat man 50.000 Zuhörer und ein Netzwerk von Podcasts und Zuhörern.

    Wenn ich mehr in dem Netzwerk nachschauen würde, wären mir die anderen konkreten Podcasts auch schon aufgefallen und ich würde die jetzt schon hören. Aber ich bin in anderen Ecken unterwegs und höre mir auch gerne eine 2 stündige Podiumsdiskussion auf englisch an, was in eine ähnliche Richtung geht.

  37. #37 pederm
    25. April 2018

    @FF
    Etwas ot, aber das muß ich mal loswerden: Deine Bildunterschriften sind saugut. Und alleine schon Grund genug, bei allem Lob und Vorteil für Podcast, bittebitte das Bloggen weiter zu treiben!

  38. #38 Markus
    25. April 2018

    Ich mag die Sternengeschichten, weil sie so kurz sind. Die langen Podcasts taugen nur für nebenher – aber den Bedarf habe ich nicht. Ich habe keine langen Zugfahrten, keinen Korb Wäsche zum Bügeln und meinen Heimtrainer habe ich verkauft, weil ich ihn eh nicht benutzt habe.

    Was das Spenden angeht: Du müsstest die Spendenaufrufe ja auch nicht jedes mal machen. Regelmäßige Hörer bekommen das auch mit, wenn Du es nur alle paar Monate machst und die sporadischen Hörer spenden eh nix.

  39. #39 Christian Berger
    25. April 2018

    Man muss Spendenaufrufe ja nicht wie Betteln machen, einfach erwähnen, dass man Dir auch was spenden kann, sollte auch schon was bringen.

  40. #40 Caracalla
    25. April 2018

    Ich denke mal, wissenschaftliche Sendungen sind für viele Laien deswegen so interessant, da sie dort weitestgehend objektiv wichtige Antwort auf viele gesellschaftliche Fragen erhalten, die im normalen Medienbetrieb durch das Dauerfeuer der Lobbyisten einfach zu wenig gehör finden.
    Ist Glyphosat denn nun krebserregend oder nicht, kommt die Klimakatastrophe, ist Gentechnik böse oder wird demnächst mein Computer die Herrschaft übernehmen.
    Podcasts sind nun eine sehr bequeme Sache, sich zielgerichtet über diese interessanten Themen zu informieren und sie mit Freunden zu teilen.
    Der Vorteil bei Podcast gegenüber üblichen Radiosendungen ist der, dass die üblichen 3 bis 5 Minutenbeiträge nicht ausreichen, um ein komplexes Thema hinreichend zu beleuchten.
    Letztendlich schätze ich bei Laberpodcasts unter anderem, dass man den Akteuren manchmal beim Denken über ein Thema zuhören kann.

  41. #41 Florian Freistetter
    25. April 2018

    @Markus: ” Regelmäßige Hörer bekommen das auch mit, wenn Du es nur alle paar Monate machst und die sporadischen Hörer spenden eh nix.”

    Ich will mit den Sternengeschichten eh nix verdienen. Es ist Absicht, das dort in den Podcasts keinerlei Metakram zu finden. Da gibt’s die Sternengeschichten zu hören und sonst nix. Diese ganze “Hausmeisterei” ist die Rubrik, die mir in fast allen Podcasts auf die Nerven geht, egal wie gut ich sie sonst finde.

  42. #42 wage
    25. April 2018

    Umwelt. Computer, Smartphones und so weiter. Podcasts sind einfach praktisch und transportabel und machen vieles unterhaltsamer was ansonsten eintönig und dröge wäre. Interessen sind da, es fehlte einfach die Zeit, schätze ich. Das ist kein Problem mehr. Es hat nur ein wenig gedauert bis wir es bemerkt haben.

  43. #43 Dominik
    25. April 2018

    Würde ich in einer Kneipe gern bei diesem Gespräch mit am Tisch sitzen?
    Das ist mein Kriterium für Laberpodcasts. Dann spielt es keine Rolle, ob die Macherinnen und Macher Freizeitpodcaster oder Radioprofis sind.

    Bei allem anderen, was nicht unter Laberpodcast kategorisiert wird, lautet die Gretchenfrage: Würde ich gerne im Publikum sitzen, wenn das auf der Bühne stattfindet?

    59 Podcasts finden sich aktuell in meiner Liste. Die fallen in vier Kategorien:
    Wissenschaft (Sternengeschichten, Hoaxilla, Sternbildung,…)
    Politik (Lila-Podcast, Deutschlandfunk – Der Tag, Eine Stunde History, Soziopod, Lage der Nation,…)
    Fußball (Millernton, Collinas Erben, Rückpass,…)
    Unterhaltung (Radio-Tatort, fm4 Musikerziehung, Serial…)

    Die Längen variieren von drei Minuten bis drei Stunden, laufen aber alle mit 1,3-facher Geschwindigkeit.

    Warum funktionieren Wissenschafts-Podcasts? Weil sie mich interessieren und in meinen Tagesablauf passen – auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Kinderspielplatz, beim Laufen und Rasenmähen.

  44. #44 Till
    25. April 2018

    Ich höre die Sternengeschichten gerade weil sie so kurz sind. Das passt zwischendurch immer mal rein oder eben als Entspannung vor dem Einschlafen. auch für die Kinder ist diese Zeitspanne genau richtig.

  45. #45 Isabella
    25. April 2018

    Ich höre mir die Sternengeschichten immer an, wenn ich zur Schule bzw. wieder nach Hause gehe. Mein Schulweg dauert ungefähr 12 Minuten, perfekt für eine Folge. Vor allem am Freitag freue ich mich darauf die neue Folge am Nachhauseweg anzuhören. Wenn ich aber an einem Tag eine Prüfung habe, dann wechsle ich meistens zu Wrint oder Formeltiere, einfach weil ich euch gerne zuhöre und es mich ablenkt.

  46. #46 ZE7METAL
    29. April 2018

    Ich höre mir nie Podcasts an. Deshalb finde ich die Transkription wichtig. Es kommt halt doch hin und wieder mal vor das man etwas mehrmals “hören” bzw “lesen” muss um etwas richtig und vollständig zu erfassen. Da ist es mir lieber wenn ich einen Absatz 2 oder 3 mal lesen und auch inne halten kann um den Inhalt wirklich zu verstehen.

  47. #47 Laie
    29. April 2018

    Gelaber kann man also auch positiv sehen. Bei mir ist es genau umgekehrt, an erster Stelle ist das jeweilige Thema ausschlaggebend. Unnötiges oder falsches Gelaber stösst ab:

    Nur weil der Hansi, der Herbert oder die Susi mir was erzählen, weil die so toll erzählen können (nach Ansicht anderer) und herumlabern (sodass man gleich mal einschläft), heisst das: Abschalten.

    Ebenso trifft das auf den anderen Extremfall zu, in dem zwar nicht herumgelabert wird, jedoch so ausschweifend (banale Voraussetzungen), langsam und einschläfernd (monoton) berichtet wird, sodass man den Vortragenden gerne denk- und sprechbeschleunigende Pillen verabreichen würde.

    Doch der Markt gibt recht, wenn Gelabere geliebt wird und man damit erfolgreich ist, dann hat der Markt somit recht. Der Grund, warum auch das Gelabere in Werbung (doch?) wirkt?

  48. #48 Kokee Thornton
    29. April 2018

    Podcast Formate passen einfach wunderbar in den Alltag. Habe ich Lust beim Sport, beim zeichnen oder kochen etwas zu lernen oder mich unterhalten zu lassen, höre ich einen längeren Podcast. Ist mir nach der kurzen Wissensdosis beim Kaffee und möchte ich mich dabei zurücklehnen und die Augen mal schließen statt zu lesen, höre ich kürzere Formate, wie deinen Sternengeschichten Podcast. Hörbücher sind länger, in Radiosendungen bekommt man auch Themen und Musik vor die Ohren, die man nicht hören möchte. Ich denke, das macht Podcasts so erfolgreich. Und es ist eben wirklich so, wir ein Kommentator vor mir hier bereits erwähnt: Wann hat man sonst schon einmal die Chance diversen Wissenschaftlern, Wissenschaftsjournalisten und anderen Fachkräften länger dabei zuzuhören wie sie über ihr Fachgebiet sprechen, wenn man nun kein Student ist? Das macht Spaß und ist interessant 🙂

  49. […] was für ein großartiges Medium sie sind um Wissenschaft zu vermitteln (und warum das so ist, habe ich früher schon mal ausführlich begründet. Als ich mit den Podcasts angefangen habe, war das hierzulande immer noch eher ein Nischenmedium. […]