daenikenDieser Artikel ist Teil einer Serie, in der ich das Buch “Was ich jahrzehntelang verschwiegen habe”* von Erich von Däniken bespreche. Die bisher erschienenen Teile der Serie sind hier zu finden. Eine ausführliche Erläuterung zum Sinn und der Vorgehensweise meiner Rezension ist hier nachzulesen.

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126 kurze Seiten lang hat Erich von Däniken nun schon alles erzählt, was er “jahrzehntelang verschwiegen” hat. 126 Seiten haben wir trotzdem kaum was neues erfahren – nur die üblichen Geschichten über UFOs, Religion, Pyramiden, Aliengötter” und seine “wichtigen” Freunde. Eigentlich könnte das Buch schon längst zu Ende sein. Aber es folgt noch ein sechstes Kapitel mit ganzen sechs Seiten und dem Titel “Was ich noch zu sagen hätte…”

Was er noch zu sagen hatte, ist folgendes: Bücher zerstören ist doof! Und da kann ich Däniken sogar voll und ganz zustimmen. All die Vernichtungen antiker Bibliotheken, die Zerstörung der Kulturen in Südamerika, der Buchverbrennungen durch Diktatoren die Däniken aufzählt sind tragisch und eine große Schande für die Menschheit. Nicht mehr so ganz zustimmen kann ich, wenn er meint, dass das nur passiert ist, um Wissen über “vom Universum aus initiierte Religionen” zu unterdrücken. Und gar nicht zustimmen bei der Aussage, dass diese zerstörten Bücher “sternenklar” beweisen würden, dass früher Aliens die Erde besucht haben.

Die Lügenpresse vernichtet die Beweise für die Existenz der Alien-Götter! (Bild: public domain)

Die Lügenpresse vernichtet die Beweise für die Existenz der Alien-Götter! (Bild: public domain)

Die restlichen paar Seiten des Buchs lesen sich dann so, als hätte der Kopp-Verlag sich bei Däniken beschwert, dass noch nicht genug über die Gegenwart gemeckert wurde. Auf jeden Fall folgen ein paar Standardfloskeln über die angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit durch die Medien. Über den Zwang, dass wir alle “Gutmenschen” sein müssen. Und – jetzt geht es dann in die verschwörungstheoretische Richtung – über “geheime Büros” in denen die Medien das Weltbild basteln, an das alle zu glauben haben. Der Klimawandel ist natürlich auch Unsinn und all die Wissenschaftler die das wissen dürfen das leider nicht öffentlich erzählen. Däniken ist anscheinend nicht mal mit der “Lügenpresse” zufrieden sondern spricht gleich von einem “Planet der Lüge” auf dem wir leben. Außerdem ist das Internet doof und verdirbt die Jugend. Political Correctness ist unser aller Untergang, Gleichberechtigung ein Irrweg und die Meinungspolizei überwacht uns alle.

Aber anscheinend nicht Erich von Däniken, denn er durfte ja sein Buch anscheinend ohne Probleme schreiben und veröffentlichen. Und nach Jahrzehnten endlich all das erzählen, was er so lange verschwiegen hat. Man könnte hoffen, dass Däniken nun alles gesagt hat, was er sagen wollte. Aber ich fürchte, diese Hoffnung ist vergebens…

Kommentare (33)

  1. #1 rolak
    9. Januar 2016

    über “geheime Büros”

    Mist. Hat er das tatsächlich verraten? Dann muß ich ja schon wieder umziehen^^

    spricht gleich von einem “Planet der Lüge”

    Ist doch nur konsequent, ‘Lügenpresse’ wurde von Julius Streicher zur Autoimmunisierung etabliert, da integriert EvD eben noch einen anderen Terminus aus der LTI: “Heute Deutschland und morgen die ganze Welt”.

  2. #2 Jonas Schimke
    9. Januar 2016

    Mit “Planet der Lüge” kann Däniken eigentlich nur sich selber meinen.

    Alles in allem stellen Deine Artikel zu Dänikens Buch eine gelungene Zusammenfassung und Entlarvung dieses Spinners/Lügners dar. Und da hier kaum “Gegenreden” aufgetaucht sind, kann man wohl fast davon ausgehen, dass neimand, der hier mitliest, auf den Unsinn hereinfällt, den Däniken nunmehr seit rund fünfzig Jahren verbreitet.

  3. #3 Michel
    Sofa
    9. Januar 2016

    Wir sollten ihm danken für sein Vermächtnis. Da er jetzt alle Geheimnisse gelüftet hat, ist ja wieder gut.
    Jetzt fehlt nur noch seine Biographie und wir können das Kapitel EvD abschliessen.
    Der Nächste bitte.

  4. #4 Conny
    https://www.fluechtlinge-willkommen.de
    9. Januar 2016

    Dank dir Florian, für deine ganze Mühe. ich hätte für den Müll keinen Cent ausgegeben..!!!

    Was für ein armseliges Wüstchen, mit sprüchen wie *political corectness ist unser untergang* kann der depp glatt bei pegida mitmarschieren.

    Naja, iss schon traurig wenn Männer älter werden. der eine schreibt Deutschland schafft sich ab, der andere schreibt was er jahre lang verschwiegen hat.

    Kann auf beides verzichten.

  5. #5 Tina
    FFM
    9. Januar 2016

    Vielen Dank für diese erheiternde Serie! Hat mir sehr gut gefallen, wie du Herrn Däniken Kapitel für Kapitel zerpflückt hast, und vor allem seine Phrasen, die ja “für jeden ganz leicht nachprüfbar sind”, aus der Sicht von jemandem, dem das entsprechende Beweismaterial viel leichter zugänglich ist als dem geneigten Durchschnittsleser, widerlegt hast 🙂

  6. #6 Frank D
    9. Januar 2016

    Witzig ist ja, dass wir Inventarlisten der Bibliothek von Alexandria haben und wissen, dass dort praktisch nur griechische Prosa in Kopien aus dem Mittelmeerraum gesammelt wurde…
    Für Altphilologen ein Verlust, aber Wissen aus der Vergangenheit gab es da mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht.

  7. #7 Christoph
    9. Januar 2016

    Nach dem letzten Artikel der Serie beginne ich zu verstehen, warum das Blog dem Wirrkopf EvD, mit dessen Büchern wir schon seit Jahrzehnten beglückt werden, so viel kostbaren Platz einräumt. Das Phänomen der Verschwörungstheoretiker sollte in der Tat ernster genommen werden, da es eben leider nicht nur ein paar Wirrköpfe betrifft, sondern große gesellschaftliche und politische Auswirkungen haben kann, unter deren Folgen schon Millionen von Menschen leiden mussen. Und es hat leider heute leider wieder neue Relevanz und Brisanz bekommen.

    Schon im Mittelalter wurden “Hexen” und “Ketzer” aufgrund solcher irrationaler Denkweisen verfolgt, dann führte die Nazi-Ideologie, die ebenfalls auf Verschwörungstheorien (“Weise von Zion”, Arier-Legenden usw.) beruht, zum Holocaust. Ende des letzten Jahrhunderts entstand nach dem Zerfall der Sowjetunion dort ein riesiger Markt für UFOlogen und andere Verschwörungstheoretiker. Es war für mich erschreckend, mit welcher Naivität mir Menschen dort von Außerirdischen berichtet haben, die sie für real hielten, weil sie es ja im Fernsehen in “Akte X” gesehen hatten. Es gab nach der Sowjetzeit kaum Medienkompetenz und Unterscheidungsvermögen dafür, was seriöse Dokumentation, was Reality TV und was reine Fiktion ist – alles aus dem Westen wurde blind konsumiert und geglaubt. Und das gleiche gilt leider auch für die staatliche Propaganda, die dort besonders seit der Ukraine-Krise systematisch hochgefahren und potenziert eingesetzt wird.

    Auch Antisemitismus und Nationalismus, basierend auf den gleichen Theorien, auf die schon die Nazis zurückgriffen haben (und die tatsächlich ihren Ursprung schon im russischen Zarenreich hatten), sind dort wieder sehr beliebt. Die Slaven sind dann in solchen Theorien die “echten” Arier. Und auch in Europa selbst bekommen die Rechten aller Orten neuen Zulauf.

    Die Verwirrung komplett machen dann die staatlichen russische Fernsehsender wie RT, die nur noch Propagandazwecken dienen und Verschwörungstheoretikern breiten Raum geben (Buchempfehlung: “Nothing Is True and Everything Is Possible: The Surreal Heart of the New Russia”). Ich finde es schon erschreckend, wie viele Menschen hierzulande EvD und RT den seriösen Büchern und den Medien der “Lügenpresse” vorziehen. Noch schlimmer ist es aber in Ländern, wo es nicht nur kein öffentlich-rechtliches Fernsehen mit Bildungsauftrag gibt und stattdessen nur kommerzielles Unterhaltungsfernsehen, sondern der Staat die Fernsehsender kontrolliert und selbst Verschwörungstheorien propagiert, erfindet und sich geschickt zu Nutze macht. Wo es tatsächlich “geheime Büros” (wie die Petersburger “Trollfabriken”) gibt, in denen die Meinung der Menschen im In- und Ausland manipuliert wird. Wer schon mal die Kommentare unter Artikeln über Russland-Themen z.B. bei Spiegel Online gelesen hat, weiß, wie aktiv und real die Leute in diesen Büros sind. Wenn ein Land, das Atombomben besitzt, den Boden der Realität verlassen hat, kann dies sehr gefährlich werden. Umgekehrt wird von den tatsächlich gesteuerten Medien die gesamte westliche Presse in einen Topf geworfen und als zentral gesteuert dargestellt (man lese RT’s “Online Guide to Mainstream Media”), ähnlich wie Däniken das in seinem letzten Kapitel tut. Hier schließt sich der Kreis.

    Genauso wie die Menschen im Land der “Dichter und Denker” verführt werden konnten, gilt das auch für die Länder der Sowjetunion, die ja auch große wissenschaftliche und technische Leistungen vollbracht haben und mindestens ebenso große Dichter und Denker in ihren Reihen haben.

    Verschwörungstheorien, Religionen und Freund/Feind-Denken vereinfachen diese komplexe Welt. Darum werden sie so gerne gelesen und geglaubt. Ein gutes Buch über Quantentheorie zu lesen (und sei es nur ein populärwissenschaftliches, das ohne Formeln auskommt) ist anstrengend und erfordert Mitdenken. Ihr habt darüber ja auch neulich im WRINT-Podcast gesprochen. Esoterische Bücher oder die von EvD dagegen sind wesentlich einfacher zu lesen. Und sie erklären alle Phänomene mit einer einzigen Theorie.

    Im Prinzip haben sie Recht. Die eine Theorie “Der Mensch ist bequem und dumm” erklärt schon so einiges. 😉

    Es ist gut dass, es Blogs wie dieses gibt – weiter so!

    Aber trotz allem bitte erstmal nichts mehr von oder über EvD 😉

  8. #8 Catweazle
    9. Januar 2016

    Also nix Neues im E.v.D. Märchenland. Man kann ihn eigentlich nur noch dafür bewundern, wie er trotz akutem Erkenntnisnotstand immer noch in der Lage ist, so etwas wie ein Buch(oder eher ein Newsletter?) an den Mann oder die Frau zu bringen. Aber eines hat er natürlich völlig falsch verstanden! Die Erde ist kein Lügenplanet, sondern ein Strafplanet(laut Dr. Axel Stoll). Da muss man nicht mehr schummeln und manipulieren, es kann ja eh keiner weg 😉

  9. #9 Conny
    9. Januar 2016

    Du findest das witzig??

    Du findest es witzig, wenn Bücher verbrennen?

    Ach ja, verstehe. Wissen aus der Vergangenheit gab es da ja mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. *Kopf-Tischkante*

    Sind Bücher ohne Wissen im Unterschied zu Bücher mit Wissen KEINE schützenswerte Kulturgüter?

    Erinnert mich an eine Epoche an die ich nicht gerne erinnert werden möchte….

  10. #10 Interskeptor
    9. Januar 2016

    @Conny … meinst du Franks Kommentar? Da hast du glaub ich was falsch verstanden: Witzig ist nicht das Verbrennen der Bücher – witzig ist, dass es Hinweise gibt, was in der Bücherei war, und EvD was anderes behauptet.
    … und dieses »witzig« ist lediglich eine sprachliche Figur, die darin eine gewisse »Ironie« zum Ausdruck bringt. 🙂

    … ich bin aber auch der Meinung, dass man aus antiker Prosa mehr als nur altphilologische Feinheiten herauslesen kann. 🙂 Details zum Alltagsleben, Meinungen, Ansichten, Verhaltenskodizes, Ernährungsgewohnheiten 😉 etc … Würde für die Historie an sich sehr wichtig sein.

  11. #11 Robert Tvivlsom
    9. Januar 2016

    Jetzt stellt sich nur die Frage warum man sich mit solch einem Quatsch beschäftigt?!
    Da hätte man genauso gut fernsehen können…
    Nur dann gäb’s wahrscheinlich nicht so einen Ego boost.

  12. #12 Jens
    Mannheim
    9. Januar 2016

    Wow, “Christoph” will uns in einem Wissenschaftsblog erläutern, dass westliche Propaganda ausschließliche Gültigkeit hat und wer sie nachweist ein Spinner, Russenagent oder Nazi ist. Aus den Irakkriegen nichts gelernt? Was ist mit wissenschaftlicher Beweisführung, was mit einfacher Logik?

    Propaganda ist der natürliche Feind der Wissenschaft. Wer sich gegen sie einsetzt, ist kein Feindagent oder Russentroll, sondern ein Freund der Wissenschaft.

    Ich bin beispielsweise nicht von Russen gesteuert, sondern nur ein armer Wissenschaftler, der ob der westlichen Kriegspropaganda und der Angriffe gegen Propagandakritiker erschüttert ist. Ich wurde übrigens einmal von einem Tagesspiegel-Journalisten als Pegida-Blogger diffamiert – weil ich einen kritischen Artikel zu ukrainischen Nazis geschrieben hatte! Gut, er hat sich pseudo-entschuldigt, aber trotzdem …

    Christoph, bitte unterlasse es doch, jeden Medien- oder Regierungskritiker als Pegida-Nazi zu bezeichnen und irgendwelche argumentativen Schmutzketten zu bilden, die darauf hinauslaufen, dass jeder Kriegsgegner, NATO-Kritiker, Medienkritiker etc. ein Spinner sei.

  13. #13 Schlotti
    9. Januar 2016

    @Jens:

    Christoph, bitte unterlasse es doch, jeden Medien- oder Regierungskritiker als Pegida-Nazi zu bezeichnen und irgendwelche argumentativen Schmutzketten zu bilden, die darauf hinauslaufen, dass jeder Kriegsgegner, NATO-Kritiker, Medienkritiker etc. ein Spinner sei.

    Auf welchen Text von Christoph beziehen Sie sich?
    Etwa auf #7?
    Da steht nichts davon, dass alle Medien- oder Regierungskritiker Pegida-Nazis seien.
    Da wird noch nicht einmal das Wort “Pegida-Nazis” verwendet.
    Aber da Ihnen dieses Wort ja wohl nicht fremd ist; ja, ich persönlich denke, dass Pegida-Nazis entweder Dummköpfe oder Arschlöcher sind (meistens beides).

  14. #14 Christoph
    9. Januar 2016

    Jens, habe ich irgendetwas in der Art geschrieben was du mir vorwirfst? Auch daran, dass unsere westliche Presse oder Politik geschlossen die Irakkriege gutgeheißen und propagiert hat kann ich mich nicht erinnern. Es gab verschiedene Meinungen, und gerade Deutschland war damals ja sehr kritisch und hat nicht mitgemacht. (Etwas, das ich Schröder hoch anrechne, auch wenn er danach in eine Parallelwelt abgedrifted ist, in der Putin ein “lupenreiner Demokrat ist”.) Oder gehört das “alte Europa” etwa nicht zum Westen?

  15. #15 Dietmar
    9. Januar 2016

    Jens hat Christophs Kommentar falsch verstanden, vermute ich.

  16. #16 PDP10
    9. Januar 2016

    @Dietmar:

    Nee, Jens ist:

    [..] nur ein armer Wissenschaftler, der ob der westlichen Kriegspropaganda und der Angriffe gegen Propagandakritiker erschüttert ist.”

    Dh. er reagiert auf bestimmte Stichworte wie die Hunde von Pawlow auf das Glöckchen.
    Da setzt dann auch schon mal die Lesefähigkeit aus. Ganz zu Schweigen vom Leseverständnis – beim armen “Propagandakritiker”.

  17. #17 Jens
    Mannheim
    10. Januar 2016

    Zu diesem angesprochenen Beschmutzen (von Kritikern, Wissenschaftlern – nicht Däniken) habe ich eben – zufällig – gerade ein neues und passendes Interview gelesen: “Vorsicht, Verschwörungstheorie!” https://jensewernicke.wordpress.com/2016/01/09/vorsicht-verschwoerungstheorie/

  18. #18 PDP10
    10. Januar 2016

    Kannst du bitte woanders Werbung für dein Blog machen?

  19. #19 PDP10
    10. Januar 2016

    @Jens:

    Aber wir waren ja eigentlich bei einem anderen Thema:

    Wo bitte kommt (nur ein Beispiel) der Begriff “Pegida-Nazis” denn jetzt in Christophs Beitrag vor?

    Die Antwort auf diese und andere Fragen bist du immer noch schuldig geblieben …

  20. #20 Jens
    Mannheim
    10. Januar 2016

    Hmm, ich finde die Reaktionen zu meinem 1. Beitrag schon etwas entlarvend. Ich denke, ich war eigentlich noch sehr höflich angesichts dessen, wie Propagandakritiker, kritische Wissenschaftler etc. heutzutage im Allgemeinen behandelt werden.

    Für meinen Uniabschluss in Politikwissenschaft und Geographie muss ich mich nicht schämen, glaube ich.

    “Reagiert auf Stichworte” (PDP10) sehe ich übrigens jetzt eher bei Christoph, der sich durch den vorliegenden Däniken-Artikel zu einem Kommentar genötigt sah, der m.E. absolut irrwitzige Verknüpfungen herstellt. Ihr seid doch alle auch Wissenschaftler, haltet ihr das wirklich für auch nur ansatzweise haltbar???

  21. #21 Jens
    Mannheim
    10. Januar 2016

    @PDP10 Zufällig gleicher Vorname, nicht mein Blog.

  22. #22 PDP10
    10. Januar 2016

    @Jens:

    “Ich denke, ich war eigentlich noch sehr höflich angesichts dessen,[..]”

    Nein, warst du nicht.

    Du hast ihm Dinge unterstellt, die er nicht gesagt hat und ich warte immer noch auf eine Antwort auf meine Frage.

  23. #23 Schlotti
    10. Januar 2016

    @Jens:

    Hmm, ich finde die Reaktionen zu meinem 1. Beitrag schon etwas entlarvend. Ich denke, ich war eigentlich noch sehr höflich angesichts dessen, wie Propagandakritiker, kritische Wissenschaftler etc. heutzutage im Allgemeinen behandelt werden.

    Ich stimme Ihnen insofern zu, als die Reaktionen auf Ihren 1. Beitrag “entlarvend” sind. Schließlich wird aus diesen Reaktionen ersichtlich, dass die Kommentatoren bisher Ihren Ansichten eher ablehnend gegenüber stehen.
    Dies ist insofern entlarvend.
    Gleichwohl sind Sie immer noch die Antwort schuldig, wo Christoph die von Ihnen kritisierten Behauptungen aufgestellt hat.
    Behauptungen, die Ihnen ganz offensichlich nicht passen.
    (Im Übrigen müssen Sie sich m.E. durchaus für Ihren Uniabschluss in Politikwissenschaft schämen, da Sie offensichtlich weder willens noch in der Lage sind, auf einen rational geführten Disput mit nachvollziehbaren Argumenten zu reagieren)

  24. #24 Ret
    10. Januar 2016

    … diese zerstörten Bücher “sternenklar” beweisen würden, dass früher Aliens die Erde besucht haben.

    Erich Kästner der Alienfreund…

    Auch wenns jetzt blöd klingt, aber ich hab tatsächlich Lust bekommen, EvD zu lesen. Hatte noch nie eins seiner Bücher in der Hand und steh eh auf Science Fiction. So 130 Seiten gehen auch neben dem Studium in der Klausurzeit. ^^

  25. #25 Christoph
    10. Januar 2016

    Lieber Jens, deine Reaktion bestätigt mir nur, wie relevant das Thema ist und wie sehr es politisch ausgenutzt wird.

    Verschwörungstheorien dienen im Informationskrieg dazu, die Menschen zu verwirren. Ein gutes Beispiel ist der Abschuss der MH17 in der Ostukraine. In der inflationären Fülle von teils völlig absurden Theorien, die alle von angeblichen “Experten” propagiert werden, wird für den Leser “nichts mehr wahr und alles möglich”. Wenn aber alles gleich wahr ist, bleibt dann als einzige Möglichkeit der Selektion, die Theorie herauszupicken, die einem ideologisch am besten gefällt. Die naheliegende, plausible und gut bewiesene Erklärung ist dann nur eine Theorie von vielen, die man glauben kann oder auch nicht.

    Und das ist letztendlich das Ziel der Verschwörungstheoretiker bzw. der Propaganda, die auf solche Theorien zurückgreift. Man sieht das bei EvD ja auch sehr gut, der nicht nur eine Theorie zu Aliens anzubieten hat, sondern gleich Dutzende.

    Wenn die Wissenschaft oder die Mehrheit der Medien diese Theorien als unglaubwürdig ablehnen, dann wird das als “Mainstream-Wissenschaft” oder “Mainstream-Medien” (oder gar “Lügenpresse”) diskreditiert, und man kann sich sogar noch besser und elitärer fühlen, weil man es ja besser weiß als der “Mainstream” und damit klüger ist als der dumme Durchschnittsbürger nebenan. Selbst der Begriff der “Verschwörungstheorie” an sich wird dann diskreditiert und als “Kampfinstrument” der Mainstream-Medien dargestellt.

    Wenn man allerdings einen kühlen Kopf behält, die ideologische Brille absetzt und wissenschaftlich sachlich bzw. sauber journalistisch-investigativ an die Sache herangeht, lässt sich doch meist sehr leicht die Spreu vom Weizen trennen, wie auch diese Serie zu EvD exemplarisch zeigt.

    Zu dem in Jens’ Blog-Link interviewten und mir bisher unbekannten Martin Ganser fand ich folgendes: https://www.schweizamsonntag.ch/ressort/basel/die_ganser-verschwoerung/

    Kurz gesagt ist Ganser jemand, der für alles Mögliche und Unmögliche eine Verschwörung der “Mächtigen” im Westen und verdeckte Kriegsführung und False-Flag-Operation der NATO annimmt, und von dem sich die Uni Basel als einstigem Mitarbeiter distanziert. Noch kürzer gesagt: Ein Verschwörungstheoretiker. Wenn man der Wikipedia glauben darf, behauptet Ganser, dass nicht nur 9/11, sondern selbst der Abschuss der MH17 durch eine russische Buk-Rakete letztlich eine False-Flag-Operation der Amerikaner war. Was soll ich dazu sagen? Wenn man Experte für “verdeckte Kriegsführung” und “Informationskriege” ist, einen recht smarten und informierten Eindruck macht, aber dann trotzdem nur Beispiele auf Seiten der Amerikaner bringen kann, und kein einziges Beispiel auf Seiten der Russen, obwohl diese gerade in der letzten Zeit die eindrücklichsten Musterbeispiele für verdeckte Kriegsführung und Informationskrieg gegeben haben, und selbst Putin inzwischen zugegeben hat, die grünen Männchen auf der Krim seien keine “lokalen Selbstverteidigungskräfte”, die ihre Uniformen im Supermarkt erstanden haben, sondern seine Leute gewesen, und die Operation lange geplant, dann liegt der Verdacht nahe, dass Herr Ganser auf diesem Auge blind ist, und dass er solch naheliegende Beispiele ignoriert, weil er entweder ideologisch motiviert ist oder von der entsprechenden Seite gesponsert oder hofiert wird und somit selbst ein Akteur im Informationskrieg geworden ist.

    Noch einmal: Das soll nicht heißen, dass Herr Ganser damit Unrecht hat, dass die Amerikaner im Irakkrieg falsche Tatsachen behauptet und Zusammenhänge verdreht propagiert haben, um ihren Krieg führen zu können, sei es bewusst, wie Herr Ganser unterstellt, oder sei es, weil sie damals selbst falsch oder mangelhaft informiert waren. Der Artikel erwähnt ja auch, dass Powell zugab, dass seine damalige Einschätzung der Lage und die vorgelegten Beweise falsch waren. Und dass er es bereut und sich schlecht deswegen fühlt. Putin hat wie gesagt sein militärisches Engagement und seine Lügen bei der Krim-Annexion inzwischen auch zugegeben, allerdings mit einem Gewinner-Lächeln. Im Fall des Hybridkriegs in der Ost-Ukraine mit Tausenden von Toten hat Putin inzwischen auch erste Eingeständnisse gemacht, dass Russland doch irgendwie militärisch beteiligt ist und dass er damit bisher gelogen hat. Auch hier höre ich kein Wort des Bedauerns von Putin. Herr Ganser darf gerne die amerikanische Politik anprangern, und kann da sicher viele gute belegte Beispiele für verdeckte Operationen finden, ohne auf Verschwörungstheorien zurückgreifen zu müssen. Aber wie offensichtlich muss das Ganze noch sein, bis Herr Ganser auch die Vorgehensweise des Kreml als Musterbeispiel für verdeckte Kriegsführung und Informationskrieg aufführt, und zwar von Seiten der Russen, nicht der Amerikaner? So lange sehe ich solche Artikel als weitere Versuche an, Verwirrung zu stiften um eine bestimmte Ideologie und Politik zu propagieren, anstatt journalistisch und aufklärerisch zu wirken.

    Noch ein Wort zu deinem Beitrag, Jens: Du schreibst, dass du “ob der Angriffe gegen Propagandakritiker” erschüttert bist. Nun, bin ich nicht auch ein Propagandakritiker, wenn ich die Propaganda im russischen Staatsfernsehen und dem international ausgerichtetem RT thematisiere, weil gerade diese Propaganda in letzter Zeit massiv ist und ihr Rückgriff auf Verschwörungstheorien und deren Verfechter als “Experten” besonders auffällig ist? Wenn du mich ob dessen verbal angreifst, solltest du dann nicht über dich selbst erschüttert sein? Oder ist Propaganda für dich etwas, das ausschließlich in den westlichen Medien existiert? Und ein Krieg nur dann ein Krieg, wenn er von NATO-Ländern im Irak oder Afghanistan geführt wird, aber nicht, wenn er von Russland in Tschetschenien, Georgien, der Ukraine oder Syrien geführt wird?

    Auch schreibst du, ich soll verschiedene Dinge unterlassen, deren ich mich nicht entsinne, sie jemals getan zu haben. Wie schon bemerkt wurde, habe ich niemanden als “Pegida-Nazi” bezeichnet. Auch bilde ich keine “Schmutzketten”, wonach “jeder Kriegsgegner, NATO-Kritiker, Medienkritiker ein Spinner” sei. Wäre auch unwahrscheinlich, weil ich selbst wie jeder vernünftige Mensch ein Kriegsgegner bin, und auch die NATO kritisiere, wobei ich allerdings zwischen der Politik der verschiedenen NATO-Mitgliedsländer differenziere und nicht alles in einen Topf schmeiße. Und Medien kritisiere ich durchaus auch. Wenn du eine Argumentationskette unzulässig findest, dann weise bitte auf den konkreten logischen Fehlschluss hin, anstatt sie einfach als eine “Schmutzkette” zu diffamieren. Das ist der Unterschied zwischen sauberem wissenschaftlichem Arbeiten und Polemik.

  26. #26 gaius
    10. Januar 2016

    @Christoph: Sauber und nachvollziehbar argumentiert, finde ich. Die Ausführlichkeit des Posts macht ihn in diesem Fall besser, weil sie zur Differenzierung genutzt wird.

  27. #27 Dietmar
    10. Januar 2016

    Mist. Da habe ich wohl etwas falsch verstanden und schäme mich, dass ich Jens gegenüber wohl zu wohlmeinend war.

  28. #28 Dietmar
    10. Januar 2016

    Für meinen Uniabschluss in Politikwissenschaft und Geographie muss ich mich nicht schämen, glaube ich.

    Vielleicht müsste das die Uni.

    Wenn es denn stimmt.

  29. #29 PDP10
    10. Januar 2016

    @Christoph:

    Sehr guter Beitrag. Gute Analyse.

    Aber für die @Jens dieser Welt wohl doch ein wenig zu differenziert und logisch argumentiert.

    Vergebne Liebesmüh’ fürchte ich.

  30. #30 Richard
    11. Januar 2016

    @Ret #24:

    Auch wenns jetzt blöd klingt, aber ich hab tatsächlich Lust bekommen, EvD zu lesen. Hatte noch nie eins seiner Bücher in der Hand und steh eh auf Science Fiction.

    Tu was Du nicht lassen kannst 🙂

    Ich würde Dir aber als Alternative eher The Fountains of Paradise von Arthur C. Clarke empfehlen (aus aktuellem Anlass – sprich, ich habs auch gerade mal wieder durch).

    Das ist von 1979, also aus einer Zeit als EvDs Ideen zwar auch schon nicht mehr taufrisch, aber wenigstens noch nicht schon seit Jahrzehnten angegammelt waren.

    Es hat einen ähnlichen Umfang wie das hier rezensierte Werk von EvD – nagel mich jetzt nicht auf die genaue Seitenzahl fest, aber zumindest meine Ausgabe ist ein nicht allzu dickes Taschenbuch, das man bequem an einem Abend wegliest.

    Es ist ein Klassiker.

    Und die Geschichte ist – anders als das was EvD seit Jahrzehnten so wiederkäut – klassische Science Fiction (mit allem was dazugehört, also Aliens, die die Erde besuchen – natürlich in Raumschiffen, aber erst im letzten Kapitel – und auch die notwendigen diversen Arten Unobtainium kommen vor), aber trotzdem in sich konsistent und im Allgemeinen durchaus glaubhaft.

    ISBN 0-575-02520-4 für das englische Original oder ISBN 3-8118-0173-2 für die deutsche Überstzung (unter dem Titel Fahrstuhl zu den Sternen).

  31. #31 Emil
    Berlin
    1. Februar 2018

    Tja….inzwischen wissen wir das das das was Christoph von sich gegeben hat wohl doch zum Großteil eine Nebelkerzenaktion war. Was lernen wir daraus? Wohl das: auch wenn sich jemand sehr gewählt und scheinbar kompetent ausdrückt, kann eine Agenda dahinter stehen, die für uns nur nicht ersichtlich ist.
    Bei “falschen” Wissenschaftlern durchschaut Ihr das sofort (weil Fachgebiet), aber man sieht dass all das spezielle Fachwissen (da Schließe ich mich nicht aus) eben nicht ausreicht, wenn es um etwas Fachfremdes geht.

  32. #32 Captain E.
    1. Februar 2018

    @Emil:

    Nun ja, da es aber in diesem Artikel ja um Erich von Däniken gegangen ist, tust du gut daran, noch einmal darauf hinzuweisen, dass der Mann seit Jahrzehnten sein Geld mit dem Aufstellen unsinniger und unbeweisbarer Behauptungen verdient.

    Aber wie sagte der Schauspieler Tom Hanks so schön? “Es ist nicht verboten, mit der Dummheit der Leute Geld zu verdienen.” Und wer hätte dieses Prinzip mehr verinnerlicht als ein Erich von Däniken?

  33. #33 PDP10
    1. Februar 2018

    Hä?