Zum Wochenende drei Hinweise auf Beiträge, die irgendwie in diesen Blog passen: Zwei Mal über die Welt der Models und einen über Höhlenmalerei. Außerdem einen Blogtipp für einen kritischen Blick auf Frauenzeitschriften.

1. Ware Schönheit
Auf ZEIT Online gibt es einen erhellenden Artikel (ursprünglich ZEIT Magazin) über die PRO 7 Heidi Klum-Reihe “Germany’s Next Top Model”, die kürzlich ihre diesjährige Siegerin kürte.

Fazit des Beitrags über den “Schönheitswettbewerb mit modernen Mitteln”:

Als Models sind die Gewinnerinnen der letzten Staffeln nicht besonders erfolgreich. (…)

(…) Germany’s next Topmodel gibt vor, einen Traum erfüllen zu können, den Traum vom Topmodel. Aber keine, die ProSieben bisher zu “Germany’s next Topmodel” gekürt hat, ist heute Topmodel. Die Gewinnerinnen sind ProSieben-Gesichter, Markenbotschafterinnen des Senders und der Show geworden.

Disclaimer: Ich habe einige der letzen Folgen dieser Staffel gesehen …

2. Filme auf Felsen
Wir haben ja hier schon ein wenig über die Höhlenmalerei geschrieben. Wissenschaftler rätseln nach wie vor darüber, welchen Zweck sie eigentlich erfüllen, religiös, mystisch, wer weiß. Eine etwas ungewöhnlich anmutende These verbreitet derzeit Spiegel Online im Beitrag “Steinzeitliches Kino: Filme auf Felsen”.

“Gab es in der Jungsteinzeit Open-Air-Kinos? Forscher haben eine erstaunliche Theorie entwickelt. Demnach bestaunten unsere prähistorischen Vorfahren Abfolgen von Felsenzeichnungen, die an Filme erinnern. Jetzt haben die Wissenschaftler die Bilder zum Laufen gebracht.”

In den Kommentaren zum Beitrag erfährt man übrigens, dass das gar keine neue These ist, sondern schon unser aller Freund Erich von Däniken vermutetet hatte. Was sagt uns das über die These?

Mir scheint, wir nähern uns dem Sommerloch.

3. Knochenjob: Hungern, warten, alleine sein
Vielleicht ist es auch gar nicht so verkehrt, dass man bei Germany’ Next Top Model gar kein (Top) Model wird. Wenn man den Titel des sterns der letzten Woche gelesen hat kann einem die Lust darauf auch vergehen, falls sie man sie je verspürte.

“Zu Tode gehungerte Magermodels und anorektische Gestalten auf den Laufstegen – nach den Schreckensmeldungen der vergangenen Jahre gelobten Designer, Messeveranstalter und Casting- Agenten Besserung. Doch was hat sich wirklich geändert? Der stern begleitete zwei Topmodels über eine komplette Saison. Fazit: Für Träume ist auf dem Catwalk kein Platz. Eine Geschichte über das Hungern, das ewige Warten und das Alleinsein”

Leider gibt es den Beitrag (noch) nicht online.

4. Blogtipp: Klatschkritik
Es gibt so Ideen, die in der Luft liegen. Vor ein paar Tagen dachte ich bei Twitter noch laut darüber nach, dass man eigentlich mal einen Blog über Frauenzeitschriften machen müsste. Vorgestern wurde ich dann über BILDblog auf den Blog Klatschkritik aufmerksam.

Einen kritischen Blick wirft die anonyme Autorin Antje Tiefenthal (?) auf Hefte wie GALA, INStyle, Cosmopolitan und Co. und bestätigt, dass es höchste Zeit wurde für diesen kritischen Blick auf dieses Genre von Zeitschriften, bei dem ich mich immer Frage, wie jemand auf die Idee kommt, das mit Journalismus in Verbindung zu bringen. Zumal die Macher ihre Leserinnen offenbar gerne “auf den Arm nehmen”, um es freundlich zu umschreiben.

Beispiel Cosmopolitan (und nochmal Germany’s Next Top Model).

Wer als Leserin von Cosmopolitan und Fan von GNTP auf eine Titelstory mit der Gewinnerin der diesjährigen Staffel Alisar hofft, nur weil sie auf dem Titel ist, der sieht sich getäuscht:

“Ich blättere und blättere, blättere und blättere: weit und breit keine Alisar. Ach doch, auf Seite 82! Ach nee, doch nicht, ist nur eine Anzeige. Sicherheitshalber nochmal ein Blick ins Inhaltsverzeichnis. Da steht schwarz auf weiß: Covergirl – Hinter den Kulissen von “Germany’s Next Topmodel”, Seite 23.

Aber was ist das? Keine Alisar-Story, sondern ein Interview mit Jurymitglied und Fotograf Kristian Schuller. Häh? Kristian Schuller spricht im Gespräch mit Melanie Jassner über die pädagogische Seite seines Jobs und erklärt, warum es einfacher ist, mit Tieren und Kindern zu arbeiten, als mit angehenden Germany’s next Topmodels.”

Ich habe den Blog in meine Leseliste abgelegt …

Kommentare (4)

  1. #1 Antje Tiefenthal
    Juli 2, 2010

    Hallo Marcus! Danke für Deinen Lesetipp! Anonym bin ich nicht, ein Blick in das Impressum hätte Dir meinen Namen -Antje Tiefenthal- verraten. Leider kann ich meinen Usernamen bei blog.de nicht nachträglich ändern. Sonnige Grüße!

  2. #2 Marcus Anhäuser
    Juli 2, 2010

    Hallo Antje,
    habs schon geändert. ich hatte keine anderen Infos über dich gefunden, daher war ich mir nicht sicher. Deine Facebookseite funktioniert zum Beispiel nicht mehr.

  3. #3 nihil jie
    Juli 3, 2010

    zu: 4. Blogtipp: Klatschkritik

    mich ärgert dabei mitunter aber auch, dass sie für den druck dieser zeitschriften auch immer so sündhaft teures papier verwenden müssen… sehr sehr verschwenderisch und auch recht dekadent.

  4. #4 Elke
    März 28, 2011

    Ich habe hier einen sehr treffenden Kommentar dazu gefunden, weshalb Frauenzeitschrifgten unerträglicher Sch….dreck sind:

    https://karinkoller.wordpress.com/2011/03/26/dinge-die-wir-hassen-frauenzeitschriften/