Ich hatte es im letzten Basics-Artikel, dessen Lektüre ich auch zur Vorbereitung auf den folgenden Artikel empfehle, ja angekündigt: ich möchte endlich ‘mal von meinem aktuellen Forschungsthema berichten, das, ich darf das hier mit etwas Stolz verkünden, seit Februar 2012 von der DFG gefördert wird!


Wie schon im Artikel zur Spurenkunde erwähnt, ist es bei der Aufklärung von Straftaten häufig von entscheidender Wichtigkeit, nicht nur einen, den oder die Täter zu finden und zu identifizieren (dafür benutzen wir die DNA), sondern auch den Tathergang zu rekonstruieren. Also die Fragen wie: wo, wie, wann, warum und unter welchen Umständen ist „es” passiert zu beantworten.
Ein Beispiel: auf einer Leiche findet sich ein menschliches Haar. Eine DNA-Analyse ergibt, daß es sich nicht um ein Haar des Opfers handelt. Um nun den Beweiswert des Haars einordnen zu können, muß man herausfinden, wie es auf die Leiche gekommen ist und sein kann. Keinesfalls ist es zulässig, eine Person, zu deren DNA-Profil das des Haars passt, deshalb automatisch als Täter anzusehen. Wenn sich z.B. nachweisen läßt, daß das Haar erst lange nachdem das Opfer getötet wurde, auf die Leiche gelangt ist, wäre das ein Hinweis, daß es nicht vom Täter stammt.
Ein anderes Beispiel: eine Frau meldet sich als Opfer eines Sexualdelikts, in dessen Verlauf es sogar zu Blutungen gekommen sei. Blutspuren werden daraufhin gesichert. Ein Tatverdächtiger wird festgenommen und läßt sich vor Gericht ein, indem er behauptet, er habe nur einvernehmlich mit dem Opfer verkehrt und die angebliche Blutung, die ja auf Gewaltanwendung schließen ließe, sei in Wirklichkeit Menstruationsblut gewesen. Was tun? Theoretisch möglich wäre es ja. Um das Geschehen objektiv rekonstruieren zu können, muß man also herausfinden, ob das gesicherte Blut venöses Blut aus einer Wunde oder tatsächlich Menstruationsblut ist.
Dabei sind gerade die Spuren, die häufig bei Sexualdelikten gesichert werden, eine Herausforderung, da sie aus einer Kombination von vielen verschiedenen Spurenarten (Blut, Speichel, Epithelzellen, Sperma, Menstrualblut) bestehen können und die Kenntnis der genauen Zusammensetzung entscheidend für das Verständnis des Tathergangs sein kann. Herkömmliche Methoden wie die chemischen oder immunologischen Tests, die ich im Artikel zur Spurenkunde vorgestellt habe, sind bei solchen Mischspuren überfordert. Besser eignet sich die im selben Artikel vorgestellte, RNA-basierte Methode.

Das Prinzip, um es kurz zu wiederholen, beruht darauf, daß die Zusammensetzung der Gesamtheit aller RNAs (Transkriptom) und auch miRNAs (miRNom) in einer Zelle komplexe Rückschlüsse auf z.B. Art, Zustand, Erkrankung oder Herkunft dieser Zelle bzw. des Gewebes, dessen Teil sie ist, zulässt. Grund dafür ist die differentielle Genexpression in den Zellen. Es ist dadurch möglich, aus der aus vielen Tausend (mRNA) bzw. über Tausend (miRNA) möglichen verschiedenen Molekülen sich zusammensetzenden Gesamtpopulation einige wenige „Kandidaten” herauszufiltern. Eine solche Kandidatengruppe bezeichnet man auch als “Signatur”. Aufgrund des Vorhandenseins bzw. der Menge der Kandidaten einer Signatur kann man dann eine Aussage über die Art der Körperflüssigkeit (z.B. Blut, Speichel oder Sperma), aus der die untersuchten Zellen stammen, treffen.
Für „normale” RNA (mRNA) gibt es dazu schon viele Studien und sogar die ersten Ringversuche (s. Litertaur) werden durchgeführt, um diese Technik der Spurenartanalyse zu etablieren, validieren und zu verbreiten. Nur gibt es ein Problem mit der mRNA: diese Moleküle sind oft sehr lang (viele Tausend Basenpaare) und sehr empfindlich und das ist für die forensische Nutzbarkeit eine ziemliche Einschränkung, weil z.B. umweltausgesetzte Tatortspuren und die darin enthaltenen Biomoleküle starken Belastungen ausgesetzt sind. Einem Vergleich mit der robusten Schwester DNA nicht standhaltend, werden die einzelsträngigen mRNAs durch Umwelteinflüsse aber auch von den überall vorkommenden RNAsen (RNA-spaltende Enzyme) sehr rasch zerlegt und so der Nachweisbarkeit entzogen. Das Problem ist so gravierend, daß eine auf RNA-Analytik spezialisierte Biotech-Firma nur halb im Scherz den RNAsen regelrecht den Krieg erklärt hat. Eine weitere Quelle forensischer Spuren, nämlich formalin-fixiertes, paraffin-eingebettetes Archivmaterial, das normalerweise für klinische Zwecke hergestellt und aufbewahrt aber durchaus für wichtige retrospektive forensische Untersuchungen herangezogen werden kann, ist ebenfalls keine gute Umgebung für mRNAs, die die harsche, chemische Behandlung der Haltbarmachung nur schlecht überstehen. Und hier kommen die miRNAs auf den Plan: sie „können” alles, was mRNAs auch können, sind aber für forensische Zwecke wegen ihrer geringen Größe und der damit verbundenen Robustheit viel besser geeignet. Außerdem gibt es bereits Anhaltspunkte aus der Krebsforschung, daß sie Art und Zustand einer Zelle besser und biologisch gehaltvoller abbilden, als die mRNA.

Meine Idee war daher, die miRNA-Analytik in die Forensische Molekularbiologie einzuführen. In einer ersten Arbeit (s.u.) haben wir inzwischen gezeigt, daß eine starke Expression der miRNAs hsa-miR-200c, hsa-miR-203 und hsa-miR-205 (hsa steht für “homo sapiens) spezifisch für Speichel ist. Diese drei miRNAs werden also nur in Speichel stark exprimiert, in anderen Spurenarten und Geweben aber nicht. Wenn in einer Spur oder einer Spurenmischung die Expression dieser drei miRNAs nachgewiesen werden kann, so kann man demnach davon ausgehen, daß in der Mischung Speichel vorhanden ist. In der gleichen Arbeit haben wir analog auch die miRNA-Kandidaten für Blut vorgestellt und im Rahmen des DFG-Projekts arbeiten wir ab sofort daran, gute Kandidaten für die übrigen häufigsten und wichtigsten forensischen Spurenarten zu finden, zu bestätigen und sie unter forensisch realistischen Bedingungen zu testen.
Das Fernziel dieser Forschung ist, die miRNA-Analytik zu validieren und zu optimieren und sie schließlich in die forensische Routine einzuführen, um somit einen Beitrag zur besseren Aufklärung von Straftaten und letztlich für die Rechtssicherheit von jederfrau/mann zu leisten.

Jetzt kann es also weitergehen mit dem Abenteuer Forschung und ich freue mich unheimlich darüber und darauf, daß ich nun selbstständig und mit eigenen Mitteln, an meinem ganz eigenen Projekt, meinem Baby sozusagen, forschen und dabei noch eine Biologie-Doktorandin ausbilden (und, wichtig!, auch bezahlen) kann. In Wien hatte ich das Thema bereits vorgestellt, eine erste Publikation (s.u.) ist auch schon zu haben und letzte Woche kam dann auch endlich meine erste Anschaffung bei uns an: ein netter, kleiner ‘Bioanalyzer 2100’, mit dem wir in Zukunft genau Menge und Qualität unserer miRNA-Extrakte messen können. Wir haben ihn „Sherlock” getauft 🙂

Nachtrag 19.04.2012:
Gerade sehe ich und finde ziemlich cool, daß mein miRNA-Artikel in Nature Reviews Genetics zitiert wurde 🙂

Nachtrag 25.06.2013:

Gerade sehe ich, daß mein miRNA-Artikel im Wikipedia-Eintrag zu “Micro-RNA 451” zitiert wird 🙂

________

Referenzen:
Haas C, Hanson E, Anjos MJ, Bär W, Banemann R, Berti A, Borges E, Bouakaze C, Carracedo A, Carvalho M, Castella V, Choma A, De Cock G, Dötsch M, Hoff-Olsen P, Johansen P, Kohlmeier F, Lindenbergh PA, Ludes B, Maroñas O, Moore D, Morerod ML, Morling N, Niederstätter H, Noel F, Parson W, Patel G, Popielarz C, Salata E, Schneider PM, Sijen T, Sviežena B, Turanská M, Zatkalíková L, Ballantyne J. RNA/DNA co-analysis from blood stains–results of a second collaborative EDNAP exercise. Forensic Sci Int Genet. 2012 Jan;6(1):70-80. Epub 2011 Apr 2.

Haas C, Hanson E, Bär W, Banemann R, Bento AM, Berti A, Borges E, Bouakaze C, Carracedo A, Carvalho M, Choma A, Dötsch M, Durianciková M, Hoff-Olsen P, Hohoff C, Johansen P, Lindenbergh PA, Loddenkötter B, Ludes B, Maroñas O, Morling N, Niederstätter H, Parson W, Patel G, Popielarz C, Salata E, Schneider PM, Sijen T, Sviezená B, Zatkalíková L, Ballantyne J. mRNA profiling for the identification of blood–results of a collaborative EDNAP exercise. Forensic Sci Int Genet. 2011 Jan;5(1):21-6. Epub 2010 Feb 6.

Courts C, & Madea B (2011). Specific micro-RNA signatures for the detection of saliva and blood in forensic body-fluid identification. Journal of forensic sciences, 56 (6), 1464-70 PMID: 21827476

flattr this!

Kommentare (23)

  1. #1 Claudia
    16/02/2012

    Wie sagte einmal ein weiser Philosoph?
    “Also ich fand’s endlaser!” So isset!
    Das rockt doch alles ziemlich die Bude und wenn der Outcome sein könnte, daß Fälle wie o.g. Sexualdelikt restlos aufgeklärt werden… man, ist dann schon vielen Menschen geholfen.

  2. #2 rolak
    16/02/2012

    Glückwunsch zur Förderungszusage!
    /Sherlock/ Habt ihr dann auch einen Dr. John oder hört ihr den nur?
    A propos hören: Declares War ist mir in der verlinkten Form lieber 😉

  3. #3 BreitSide
    16/02/2012

    xxx

  4. #4 Cornelius Courts
    17/02/2012

    @rolaK: vielen Dank und ich halte dagegen hiermit:

    https://youtu.be/7AUU40Mqa6A
    😉

    (laut einer musikwiss. Analyse ist diese Musik Avantgarde!)

  5. #5 rolak
    17/02/2012

    Wie Du siehst, stammen meine Spontanbeispiele aus einer anderen Zeit 😉 Doch speziell dieses Stückchen gefällt…

    Death Metal Avantgarde^^ nu, warum nicht. ‘Aufgewachsen’ bin ich auf der härteren Seite mit Heavy Metal, dieser irgendwann in den 80ern ausgestorbenen Mischung aus (gut) Hard-, (besser) Blues- und (ganz mein Ding) Psychedelic(aka Acid)-Rock; LedZep, BlueCheer, BlackSabbath und wie sie alle hießen. Mit den aktuellen Metal-Sparten werd ich nicht warm, ab+zu ein gutes Stück – doch ich höre mir besonders gerne ganze Platten an. Und es kommt für mich zuviel von dem, was ich nicht mag.
    Ziemlich verblüfft habe ich dann im schon ach so langen Laufe diesen Jahres festgestellt, daß jene alte Sparte -ganz themengemäß- wieder auferstanden ist, wenn auch unter anderem Namen: In der Metal-SubSparte Doom Metal, insbesondere deren SubSubSparte Space Doom. Besonders schön wenn der Spieltrieb erwacht wie z.B. in <Cathedral: Voodoo Fire>. Und dann im nächsten Track voll auf die Ohren, schwere Riffs auf langen Saiten 🙂
    Aus dem (für mich) neuen Bereich sammle ich jetzt ein wenig Tonmaterial für die Hauskollektion. Bin schon *räusper* recht gut bestückt.

  6. #6 Jan von nebenan
    18/02/2012

    Auch von mir Glückwunsch zum eigenen Projekt! Ich sehe schon, es wird hier auch in Zukunft weiter interessante Artikel geben. Hmm, “Sherlock” – der Name erinnert mich irgendwie an die letzten PhD Comics… von wegen “Naming the machines” usw.

    Und wo ihr gerade Musikvideos austauscht: https://www.youtube.com/watch?v=oDU2F1deIVs – weniger Avantgarde, mehr Death! (Und ein recht albernes Video, zugegebenermaßen.)
    (@CC: kennst du eigentlich deren Cover von “Freezing Moon”? Das ist dort irgendwo verlinkt. Nicht dass ich was gegen das Original hätte…)

    @rolak: Hast du mal die großartige Dokumentation “Metal – A Headbanger’s Journey” gesehen? Okay, Doom bleibt da außen vor, aber insgesamt ist das Ding echt gelungen und gibt einen guten Überblick – angefangen in “deiner” Zeit bis zu den aktuellen Sachen. Empfehle ich übrigens jedem, der sich halbwegs für Metal interessiert… 😉

  7. #7 rolak
    18/02/2012

    Vorschußlorbeerigen Dank für den Tip, Jan vN, die Doku kenne ich zwar noch nicht, doch das wird sich in avisierten 10 Minuten ändern.

    Hat etwas von dem alten Westernmotto: Erst suchen, dann antworten 😉

  8. #8 rolak
    18/02/2012

    Schönster Nebensatz: Dios ‘…aber Gene Simmons hat ja auch das Atmen erfunden’.
    Schönste Charakterisierung: Alice Cooper über Norwegian Black Metalists.

  9. #9 Cornelius Courts
    18/02/2012

    @Jan: danke auch Dir 🙂
    “Ich sehe schon, es wird hier auch in Zukunft weiter interessante Artikel geben.”

    Ich werd’ mir Mühe geben 🙂

    “weniger Avantgarde, mehr Death!”

    Yeah, Vader! Höre ich seit 17 Jahren… wow… ich bin alt… “De Profundis” war mein erstes Album.
    Auch schon länger dabei (und mit ‘nem coolen Song vom neuen Album):
    https://youtu.be/V6C4BNZBX_E

    @CC: kennst du eigentlich deren Cover von “Freezing Moon”?

    noch nicht… ändere ich aber.

  10. #10 Jan von nebenan
    18/02/2012

    Oh yeah, Morbid Angel. Das neue Album war zwar nicht ganz so meins – dann lieber Altars of Madness – aber letztes Jahr auf’m Wacken waren die Jungs schon ziemlich überzeugend. Und auch I am Morbid hat ordentlich geknallt. (Aber nicht so wie Maze of Torment oder Chapel of Ghouls, haha!)

    @CC: Btw, ich weiß ja nicht wie oft du dich so auf Festivals rumtreibst, aber vielleicht läuft man sich ja mal über den Weg. Ich würde dir jedenfalls direkt mal nen Bier ausgeben! 🙂 Dieses Jahr wird’s aber wohl nix mit den großen Festivals – im (Früh-)Sommer möchte ich ganz gern mal meine Diplomarbeit abgeben… 😉

  11. #11 Jan von nebenan
    18/02/2012

    @rolak: Ja, da werde schon ein paar coole Sprüche rausgehauen. Das Mayhem-Interview mit dem, äh, leicht angetrunkenen Necrobutcher ist auch sehr sehenswert. Oder die Reaktion auf das Cover von Cannibal Corpse’s The Wretched Spawn: “… things are even worse than I thought.” 😉

    Es gibt übrigens noch einen zweiten Teil “Global Metal”, bei dem die Metal-Szene in anderen Teilen der Welt unter die Lupe genommen wird. Diese Doku ist ebenfalls sehr gut umgesetzt, ich fand sie aber nicht ganz so interessant wie “A Headbanger’s Journey”.

  12. #12 rolak
    18/02/2012

    Oh ja, in beiden Fällen stimme ich zu – wollte aber nur Beispiele bringen, bei denen ich alles beschreiben kann. Und habe, wie ich feststelle, das beim zweiten vergessen: Vorher der dämonische Christenfresser, der sich mit einem Knöchelchen vom letzten Opfer noch in den Zöhnen pult, nachher ‘Meine Mami schickt mich wegen eines Autogramms…’

    Bei Deinen beiden fehlt das bewegte Bild, insbesondere beim zweiten der faszinierende Übergang im Gesichtsausdruck der Dame 😉

    Dann psar ich mir den zweiten Teil, ging mir eh eher um den geschichtlichen, nicht den ethnologischen Abriß.

  13. #13 rolak
    18/02/2012

    <OT²>Oha, das Feiern^^ die umlautige Binnenalliteration entsprang mangelnder Treffsicherheit, das ‘psar’ -das wird die Jungschen jetzt nicht so erfreuen- eher einer Asynchronizität.</OT²>

  14. #14 Claudia
    19/02/2012

    Rolak, darf ich Dir dann auch die Truckfighters, Asteroid und Nebula ans Herz legen? Kyuss kennst Du ja evtl. auch schon, und Mannhai rocken ähnlich die Bude wie Cathedral (Dambuster! Fuzzmaster!) und Electric Wizard. Ist dann alles etwas angestonert, aber insb. Asteroid fühlten sich durch div.. in D nicht legalisierte Substanzen ganz offenkundig in spacige Sphären befördert. 😎

    (und wenn Du spacig und völlig abgefahren ausprobieren willst: die Kapellen Darkspace und Sirius sind auch sehr zu empfehlen)

  15. #15 rolak
    19/02/2012

    darf ich Dir dann auch … ans Herz legen?

    Klar, ein Tipp ist jederzeit willkommen, Claudia, ob er für mich gut war, weiß ich dann im Nachhinein 😉
    btw: Klingt ja insgesamt fast wie eine Ergänzung zu dem astronomischen Kommentar, den ich gerade tippte.

    und wenn Du spacig und völlig abgefahren ausprobieren willst

    Klar, immer her damit! Es gibt da so ein paar säurelastige Feten-Bilder von vor gut einem Drittel­jahrhundert^^ Und als Beispiel aus dieser Zeit und unseren Landen vielleicht Ejwuusl Wessahqqan (Pröbchen mit Bild des eher zum Versteinerten passenden Covers). Nur um mal zart anzudeuten, daß mir ein harter drive nicht alles bedeutet…

  16. #16 Cornelius Courts
    20/02/2012

    @Jan: “: Btw, ich weiß ja nicht wie oft du dich so auf Festivals rumtreibst, aber vielleicht läuft man sich ja mal über den Weg. Ich würde dir jedenfalls direkt mal nen Bier ausgeben! :-)”

    vielen Dank und wenn wir uns auf ein Malzbier (zumindest für mich) einigen können, dann bin ich gerne dabei. Wobei: meine Festivalbesuche sind in den letzten Jahren doch recht überschaubar geworden 😉 Allerdings habe ich einen neuen Schwager und mit ihm gehe ich vielleicht bald mal wieder…(übrigens viel Erfolg beim Diplom – welches Fach?)

    So und nur zur Sicherheit: falls sich hier noch jemand auf unsere OT-Party verirrt hat:
    ich beantworte natürlich nicht nur Fragen zu Metal sondern auch zu Micro-RNA 😉

  17. #17 rolak
    03/03/2012

    Tja, ohne nach angemessener Wartezeit von mir auf jeden anderen schließen zu wollen, für mein Überblick gewinnen wollendes Interesse beantwortet{e} der post (mit ein bißchen blättern im wwwGedächtnis) alle Fragen, die bisher aufgetaucht sind. Kann sich selbstverständlich jederzeit ändern…

    btt? nope, forward to the other topic: Aktuell gibts Iron Man, aber weder Comic noch Marathon-Training für Hawaii noch Ozzie-Reminiszenz, sondern das ’93er Album von denen. Ohne daß es irgendeinen Zusammenhang mit dem Wahrheitsgehalt meiner Kommentare gäbe, als Beispiel The Liar.

  18. #18 Claudia
    06/03/2012

    Jap, rolak, das kann man anhören. 🙂 Erinnert mich ein wenig an Unida, falls die bekannt sein sollten. Falls nicht: https://www.youtube.com/watch?v=2vP-BNMIovM

    Haben denn die anderen Kapellen gemundet?

  19. #19 rolak
    06/03/2012

    /Haben gemundet?/ Das erlaube ich mir nachträglich zu verkünden, wenn die bereits vorhandenen Pakete ausgepackt, bzw wenn alles bis dahin Aufgelaufene angehört ward. Es gibt hier gräßlich viele und umfangreiche Listen, á la to {do­|read­|learn­|check­|hear­|…} (ganz zu schweigen von den Unterpunkten, die auf andere Listen verweisen), deren Sortierung jeweils auch noch zeitlich nicht konstant ist 😉

    Unida kannte ich noch nicht (was mich bei der Masse an bisher gefundenen, bis kurz davor mir völlig unbekannten Bands gar nicht mehr verwundert), ein kurzer Schnelldurchlauf über die Tubenpröbchen gab ihnen einen sicheren Listenplatz…

  20. #20 s.s.t.
    22/05/2012

    @ Cornelius Courts

    Ein Tatverdächtiger wird festgenommen und läßt sich vor Gericht ein, indem er behauptet, er habe nur einvernehmlich mit dem Opfer verkehrt und die angebliche Blutung, die ja auf Gewaltanwendung schließen ließe, sei in Wirklichkeit Menstruationsblut gewesen. Was tun? Theoretisch möglich wäre es ja. Um das Geschehen objektiv rekonstruieren zu können, muß man also herausfinden, ob das gesicherte Blut venöses Blut aus einer Wunde oder tatsächlich Menstruationsblut ist.

    Auch wenn Du es sicherlich schon lange gelesen hast, in der “Kriminalistik” 3/2012 wird genau über so einen Fall berichtet.

    —-

    In einem Mordprozess (Messerstiche) führte der Beschuldigte die minimalen Blutantragungen auf Mensturationsblut zurück, das er sich beim einvernehmlichen GV ‘eingefangen’ hatte. Vom Slip des Opfers konnte Mensturationsblut sichergestellt werden. Dessen DNA war im Gegensatz zum ‘Körper’-Blut und zum Spurenmaterial z.T. methyliert. Der Angeklagte wurde (vor allem deshalb) des Mordes schuldig befunden.

    Dieser reale Fall zeigt wie wichtig Deine (und anderer Leut) Forschung ist. Hier wurde Jemand eines Verbrechens überführt, andererseits wäre genauso gut ein Unschuldiger freigesprochen worden, wenn das Spurenblut als Mensturationsblut identifiziert worden wäre, einigermaßen egal wie die sonstige Indizienlage war.

    Er zeigt auch, dass es sehr schwer ist, Spuren perfekt zu fälschen (s. nebenan), vor allem, sofern man nicht über umfangreiches Fachwissen verfügt.

    Und an so einer Untersuchung sieht man, wie weit die Analyse von Blut (et. al.) innerhalb weniger Jahrzehnte fortgeschritten ist: Es war einmal, da gab es A B 0 und diverse Untergruppen, Ausscheider, Nichtausscheider u.s.w…., aber das ist kaum ein Wimpernschlag her.

  21. #21 Cornelius Courts
    23/05/2012

    @s.s.s.t.:”Dieser reale Fall zeigt wie wichtig Deine (und anderer Leut) Forschung ist.”

    Vielen Dank für diesen Nachtrag und Deine Einschätzung, die ich vollständig teile!
    Hier wurde der Nachweis über die Analyse epigentischer Modifikationen geführt. Auch ein tolles Verfahren, das D. Frumkin (ja, derselbe, der die DNA gefälscht hat) sehr eindrucksvoll für forensische Analysen vorgestellt hat. Toll, daß es hier zum Einsatz kommen konnte.

    ” Hier wurde Jemand eines Verbrechens überführt, andererseits wäre genauso gut ein Unschuldiger freigesprochen worden, wenn das Spurenblut als Mensturationsblut identifiziert worden wäre, einigermaßen egal wie die sonstige Indizienlage war.”

    Ganz genau. Man kann es nur immer wieder betonen: bei vielen Straftaten MUSS das sich bietende Spurenmuster richtig interpretiert (und das heißt eben auch Mischungen identifiziert) werden, um den Tathergang verstehen und die richtigen einsperren bzw. laufen lassen zu können.
    Wen’s interessiert (gibt aber auch noch einen Post dazu): am 31.5. stelle ich unser Thema im Rahmen des Kölner ScienceSlam vor 🙂

  22. #22 Cornelius Courts
    25/06/2013

    Gerade sehe ich, daß mein miRNA-Artikel im Wikipedia-Eintrag zu “Micro-RNA 451” zitiert wird 🙂

  23. #23 Liebeskind
    https://www.creative-biolabs.com
    30/04/2015

    DANKE!