Ich sag es ja, es vergeht kein Tag, an dem man bei den ScienceBlogs nicht als Nazi, Stalinist oder die Inquisition beschimpft wird. Normalerweise sind diese Trolle aber nicht Grünen-Politiker…

Anke Becker hat dem Grünen Peter Alberts einmal auf den Zahn gefühlt, wegen der Anthroposophie, die offenbar bei den Grünen umgeht. Mich interessiert aber eher, dass die Grünen offiziell unwirksame Heilmittel beklatschen, und da ist der anthroposophische Sektencharakter noch ein Zusatzbonus.
Jetzt hat Anke Becker nochmal genauer nachgefragt und diese Antwort bekommen. Unter anderem auch eine Stellungnahme zu meinem Beitrag:

Im Übrigen habe ich mir noch einmal den Diskussionsfaden in dem in Ihrer ersten Frage an mich verlinkten Forum angesehen. Ich muss sagen, dass ich befremdet bin, mit welchem geradezu inquisitorischen Eifer dort auf AnhängerInnen der Anthroposophie eingeprügelt wird. Die Inquisition war eine der ärgsten Feindinnen der Aufklärung, wenn nun Menschen, die sich explizit auf die Aufklärung und auf ein rationales, wissenschaftliches Weltbild berufen, einen derart hasserfüllten Eifer in der Kritik an einer in meinen Augen harmlosen esoterischen Lehre an den Tag legen, dann stimmt da etwas nicht. Nach meinem Verständnis der Aufklärung gehört zu den elementaren Menschenrechten auch die Bekenntnisfreiheit, und die beinhaltet ausdrücklich, dass alle Menschen selbstverständlich das Recht haben und haben müssen, an Dinge zu glauben, die andere Menschen, die Naturwissenschaft oder andere Bekenntnisse und Weltanschauungen für Aberglauben oder Spinnerei halten. Diese für mich selbstverständliche Toleranz vermisse ich in vielen der Statements dort.

Erstmal: Wer schreibt “Diskussionsfaden”? Meine Güte…
Achso, und dann brauch ich wohl auf den Rest nicht groß einzugehen, ich möchte nur nochmal betonen, dass in der offiziellen Pressemeldung von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen von Biggi Bender dies stand:

Wir setzen uns dafür ein, dass patientenindividuelle Therapieoptionen, die insbesondere in der “Alternativmedizin” genutzt werden, und etwa bei Patientinnen und Patienten mit antibiotikaresistenten bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, erhalten bleiben.

Nochmal: Nachweisbar unwirksame Medizin (homöopathisch, anthroposophisch, egal) soll bei schweren, potentiell lebensgefährlichen Infektionskrankheiten eingesetzt werden. Das – ist – Euthanasie.
Und doch hat kein Grüner es bisher nötig gehabt, sich darüber zu entrüsten. Und der Herr Alberts apologetisiert die Anthroposophie eh schon weg – naja ich mein, eine Weltanschauung die sich einzig auf das Werk eines Mannes beruft, wer kommt denn da drauf etwas Schlechtes zu denken, nur weil der Mann ein dreckiger Rassist war?
Und medizinisch scheint auch das Deckmäntelchen der Religions-/Glaubensfreiheit der Persilschein zu sein für alles, vor allem dafür dass man so nebenher Menschenleben in Gefahr bringt und auch dafür, sich nicht damit befassen zu müssen.

Nachtrag:
Ich habe folgende Frage über Kandidatenwatch an Herrn Albers gestellt:

“Sehr geehrter Herr Albers,

in Ihrer Antwort vom 4.6. auf die Frage von Frau Becker vom 31..05. beziehen Sie sich u.a. auf den Beitrag in meinem Blog. Leider lassen Sie sich auch dazu hinreißen, das mit der Inquisition zu vergleichen.
Was mich aber wirklich stört, ist dass Sie dann aber noch nicht einmal den eigentlichen Kern anschneiden:
Der Punkt ist nicht die Lobbyarbeit für die Anthroposophie, jeder darf glauben was er will. Der Punkt ist aber, dass in einer Pressemitteilung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN von Biggi Bender folgendes stand:

“Wir setzen uns dafür ein, dass patientenindividuelle Therapieoptionen, die insbesondere in der “Alternativmedizin” genutzt werden, und etwa bei Patientinnen und Patienten mit antibiotikaresistenten bakteriellen Infektionen eingesetzt werden, erhalten bleiben.”

Homöopathische/anthroposophische Mittel sind in allen Studien, die nach bestmöglichen Maßstäben durchgeführt wurden, jeglichen Beweis einer Wirkung (anders als ein Placebo) schuldig geblieben. Ferner gibt es auch keinerlei plausiblen Wirkmechanismus. Bakterielle Infektionen bei denen Antibiotika-Resistenzen auftreten sind schlimme Erkrankungen die potentiell tödlich verlaufen können.
Daher meine Bitte, ob Sie einen Kommentar dazu geben könnten, dass aus Ihrer Partei vorgeschlagen wird, gefährliche Krankheiten mit unwirksamen Mitteln zu behandeln.

Mitr freundlichen Grüßen,
Jörg Rings”

Kommentare (91)

  1. #1 Andreas Lichte
    06/05/2009

    @ Georg Hoffmann

    “Loesen Sie sich doch mal ein bisschen von ihrem Steiner Trauma.”

    Lösen Sie sich doch mal endlich von Ihrem viel Küchenpsychologie. Was soll das eigentlich sein, was Sie hier hoffentlich ABSICHTLICH verkörpern? Den “Advocatus diaboli”?

    Oder halten Sie sich ernsthaft für einen “Einen weltbefohrnen dschungen Mann –!”

    Lesen Sie mal Kurt Tucholsky, Schloss Gripsholm, da erfahren Sie, dass das nicht geglaubt wird …

  2. #2 GeMa
    06/05/2009

    @Andreas Lichte
    Mir ist ehrlich gesagt auch nicht verständlich, warum Deiner Meinung nach nun alle einmütig über das von Herrn Alberts hochgehaltene Anthroposophiestöcken springen sollen.
    Das lenkt nur vom ursprünglichen Thema ab.

  3. #3 Anke Becker
    06/05/2009

    Hiltrud Breyer protestiert:

    Ich habe darin mehrfach geäußert, dass ich die alternative Medizin – inklusive der Anthroposophie – unterstütze. Ich sehe in meiner Arbeit im Europaparlament Tag für Tag, mit welcher geballten Macht die Pharmaindustrie auftritt und welches – auch finanzielle – Mauerblümchendasein ganzheitliche Medizin auf EU-Ebene führt. Die alternative Medizin, die immerhin von vielen Menschen in Europa genutzt wird, stärker zu fördern ist eines meiner Anliegen.

    https://rudolf-steiner.blogspot.com/2009/06/alternative-medizin.html

  4. #4 Andreas Lichte
    06/05/2009

    @ GeMa

    verstehe deinen Kommentar nicht. Die Anthroposophie ist das ursprüngliche Thema: das “Anthroposophiestöckchen” wurde nicht von Herrn Alberts hochgehalten, sondern ihm hochgehalten, von Anke Becker, die sich grosse Verdienste gemacht hat, dass diese Diskussion überhaupt erst hier geführt wird …

  5. #5 GeMa
    06/05/2009

    @Andreas Lichte
    Nee – das ursprüngliche Thema ist das hier :
    https://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/286/286543.komplementaermedizin_staerken_impulse_au.html und : “… medizinisch scheint auch das Deckmäntelchen der Religions-/Glaubensfreiheit der Persilschein zu sein für alles…”

    Die Baustelle ist groß genug, aber zunächst mal hinreichend konkretisiert, ob Bündnis 90/Grüne (mehr) staatlich subventionierte Voodoomedizin fordert, weil die angeblich zu kurz kommt. Wobei wir schon im Vorgängerthread darauf hingewiesen haben, dass diese medienwirksame Forderung reichlich sinnfrei und wählertäuschend ist, weil es längst staatlich subventioniert ist. Eben durch dieselbe Lobbyarbeit, die es angeblich nur bei Pharmas gibt.

    Das ganze zusätzliche Trara um wurzelrassistische Erziehung ist an dieser Stelle in keiner Weise förderlich. Daran darf zudem allerdings glauben, wer will. Erreicht wurde durch diese Dominierung der Diskussion, dass die Befragten sich nun ausschliesslich nur darüber kaprizieren können. Das gute alte Stöckchen eben.

  6. #6 Andreas Lichte
    06/05/2009

    @ GeMa

    Danke für deine Belehrung! Vielleicht erklärst du auch noch Anke Becker, dass sie auch irgendwie das Thema verfehlt hat …

    https://rudolf-steiner.blogspot.com/2009/06/alternative-medizin.html

  7. Sehr geehrter Herr Rings,

    wann haben Sie Ihre Frage an Herrn Alberts gestellt?

    Hat kandidatenwatch.de in irgendeiner Weise reagiert?

  8. #9 Sim
    06/06/2009

    Mit welcher Begründung sollte man eigentlich jeden Menschen entscheiden lassen was für ihm am besten ist? Wer sagt denn, dass der Mensch selber es am besten weiß? Wenn Jemand bei schwerer Krankheit Alternativmedizin zu sich nimmt dann doch nicht in der Absicht dabei durch Unterlassung der Einnahme von echten Medikamenten zu sterben oder schwere Schäden davonzutragen. Nein er will gesunden, doch ein objektiver Beobachter sieht, dass er dafür den falschen Weg eingeschlagen hat. Ist nun der Wille des Kranken zur Genesung oder das Recht zur Wahl der Therapie, aus einer humanistischen Perspektive, höher einzustufen? Doch wohl eher das Ziel der Genesung! Sollte daher nicht aus wohlwollenden Gründen dafür Sorge getragen werden, dass Menschen die einen Genesungswunsch haben sich auch mit den Therapien behandeln lassen, welche nach wissenschaftlichen Erkentnissen die größtmögliche Erfolgswahrscheinlichkeit auf Heilung haben? Oder zumindest der Leidminimierung dienen?

  9. #10 Anke Becker
    06/06/2009

    @ Sim

    Die Ärzte haben eine Informationspflicht, aber kein Vormundschaftsrecht.

  10. #11 Sim
    06/06/2009

    @ Anke

    So ist es.

  11. #12 radicchio
    06/06/2009

    »Mit welcher Begründung sollte man eigentlich jeden Menschen entscheiden lassen was für ihm am besten ist?«

    das scheitert schon an der befähigung. jemand ohne medizinischen sachverstand KANN diese eintscheidung nicht treffen. es darf in D auch niemand ohne qualifikation als architekt arbeiten oder als elektriker. und als kunde darf ich nicht einfach meine nachbarin bitten, für mich als architektin zu arbeiten, weil ich irgendwie »finde«, dies wäre das beste für mich.

    wenn man nun im sinne von individualität und persönlicher freiheit doch für diese entscheidungsfreiheit plädiert, dann sollte sie mit konsequenzen verbunden sein. d.h., die folgekosten sollten vom patienten selbst getragen werden müssen. im sinne der eigenveratwortung muss man bereits jetzt für die folgen von schönheits-OPs oder piercings aufkommen. meiner ansicht nach ist das durchaus vergleichbar. dann, und nur dann, würde ich für die entscheidungsfreiheit inkl. eigenverantwortung plädieren.

  12. #13 Anke Becker
    06/06/2009

    PS

    Kommen Ärzte ihrer Informationspflicht nicht nach, in dem sie “alternativ” behandeln, ohne den Patienten über medizinische Standards aufzuklären, machen sie sich strafbar. Und das ist auch rgut so.

  13. #14 JörgR
    06/06/2009

    Frage ist nicht angenommen worden bei Kandidatenwatch

    Beiträge, die keine Frageabsicht oder Aufforderung zur Stellungnahme
    erkennen lassen und hauptsächlich dem Zweck der Meinungsäußerung oder
    Kommentierung dienen

    Muss man das verstehen? Ich hab schon klar nach einem Kommentar gefragt, oder?

    Aber Herr Alberts möchte mir direkt antworten per Mail, mal sehen was er schreibt.

  14. Hallo Herr Rings,

    könnten Sie uns die Antwort von kandidatenwatch.de per e-mail zusenden?

    Die Adresse im Blog rechts “Kontakt”.

    Das wäre sehr freundlich.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie

  15. #16 Georg Hoffmann
    06/06/2009

    @sid

    Mit welcher Begründung sollte man eigentlich jeden Menschen entscheiden lassen was für ihm am besten ist?

    Es ist sogar klar wie nur was von der Berufs- zur Partner- hin zur Mediamentenwahl sind wir es nicht. Aber einige gesellschaftliche Versuche, die versucht haben “das Beste” irgendwie fuer jeden zu organisieren, haben nicht sonderlich ueberzeugt. Insofern ist: “Jeder entscheidet fuer sich selber” das kleinste aller Uebel.

  16. #17 Andreas Lichte
    06/06/2009

    @ Georg Hoffman & sid

    ich recycle mal einen alten Kommentar:

    https://www.scienceblogs.de/weitergen/2008/04/masernepidemie-in-osterreich.php

    Masernepidemie durch Anthroposophie

    Andreas Lichte· 20.02.09 · 18:26 Uhr

    Wie stand Rudolf Steiner eigentlich zur Pocken-Impfung?

    Pocken sind ja ausgerottet – wären sie das auch, wenn es keine Impf-Pflicht gegeben hätte? Aus wikipedia zu Pocken:

    “Ab 1967 wurde die Pockenimpfung auf Beschluss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit Pflicht. Es wurde mit großangelegten Impfaktionen ein weltweiter Feldzug zur Ausrottung der Pocken gestartet. (…) Am 8. Mai 1980 wurde von der WHO festgestellt, dass die Pocken ausgerottet sind.”

    Hätten Anthroposophen bei einer Freiwilligkeit auch hier Impfungen verhindert? Der einzige prinzipielle Unterschied zwischen Pocken und Masern ist meines Erachtens die Letalität:

    “Die geschätzte Letalität der unbehandelten Pocken liegt bei etwa 30 Prozent.”

    Die wenigen Hinweise Steiners, die ich gefunden habe, lassen aber erwarten, dass Anthroposophen eigentlich auch gegen eine Pockenimpfung sein müssten – aus der Inhaltsangabe von Steiners Vortrag am 25.5.1910, in “Die Offenbarungen des Karma”, GA 120:

    “Gesundheit-Krankheit

    Die heutigen materialistischen Hygienemaßnahmen als karmische Spiegelung von rituellen Vorschriften und Reinigungen in der ägyptischen Epoche. Sie sind heute berechtigt, obwohl den betreffenden Menschen dadurch die Möglichkeit genommen wird, karmische Verfehlungen auszugleichen. Deshalb entsteht gleichzeitig die Verpflichtung, auf die Seele so zu wirken, dass die luziferischen Verfehlungen, die die Krankheit bedingen, ausgeglichen werden z. B. durch eine entsprechende spirituelle Erziehung. Als Beispiel wird die Pockenkrankheit angeführt, die durch Lieblosigkeit im vorigen Leben verursacht wird. Durch die Pockenimpfung wird höchstens die halbe Arbeit geleistet, was sich dann in einer späteren Inkarnation auswirken muss.”

    Im selben Vortrag sagt Steiner allerdings auch:

    “Impfung wird keinem Menschen schaden, welcher nach der Impfung im späteren Leben eine spirituelle Erziehung erhält.”

    Und wer keine “Spirituelle Erziehung” erhält?

    Vermutlich sagt Steiner dies aber nur, weil die Pocken-Impfung 1910 bereits eingeführt war und er sich mit der Forderung nach deren Abschaffung sehr unbeliebt gemacht hätte – bei ca. 30% Letalität …

    Über die “paar Toten” bei Masern kann man wegen des verbesserten Karmas wohl hinwegsehen – auch war eine Masern-Impfung 1910 noch gänzlich unbekannt.

  17. #18 radicchio
    06/06/2009

    ich verstehs nicht, wie man diesem unfug anhängen kann …

  18. #19 Sim
    06/06/2009

    @ Georg

    Ich denke auch, dass bei allen heute zur Verfügung stehenden Mitteln die Selbstbestimmung das kleinere Übel und die praktikabelste Lösung ist. Aber im Gedankenexperiment kann man ja idealisierte Annahmen treffen. Und ich bin mir natürlich bewusst, dass es gefährlich ist zu glauben die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. Aber lass mich noch ein wenig weiter philosophieren.

    Ich würd gern nochmal auf den Entmündigungsaspekt eingehen. Tatsächlich gibt es ja bereits eine große Gruppe von Menschen die nicht die volle Mündigkeit besitzen. Ich spreche natürlich von den Kindern. Hier besteht natürlich ein breiter Konsens, dass das auch gut so ist, obwohl man in diesem Zusammenhang auch wieder fragen kann ob es nicht diskrimminierend ist, aus Bequemlichkeit die Mündigkeit an das Alter zu koppeln, aber das soll nicht das Thema sein. Sondern die Frage: Wer ist der geeignetste Vermund?

    Das ist doch ein Punkt der hier auch öfter zum tragen kommt wenn es um Alternativmedizin geht. Sollten Eltern ihre Kinder mit Alternativmedizin vollpumpen dürfen und dabei die eigentliche Medizinische Versorgung unterlassen? Ich glaub das ist sogar verboten. Ich weiß jetzt leider auch gar nicht mehr worauf ich eigentlich hinaus wollte aber ich lass meine Gedanken einfach mal im Raum stehen. Vielleicht hat der ein oder andere damit ja einen guten Denkanstoß erhalten.

  19. #20 Peter Alberts
    06/06/2009

    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich habe an keiner Stelle irgendjemanden mit der Inquisition verglichen. Ich sprach von inquisitorischem Eifer. Dabei bleibe ich. Ich sprach weiterhin davon, dass die Inquistion eine der ärgsten Feindinnen der Aufklärung war. Auch dabei bleibe ich. Daraus zu folgern, ich würde irgendjemandem unterstellen zu inquisitorischen Mitteln zu greifen (Foltern, Morden), ist nicht zulässig.

    Ich bin kein Anthoposoph. Ich glaube auch nicht an die Antrhoposophie oder andere esoterische Lehren. Ich habe bei kandidatenwatch.de auch geschrieben, dass es in Steiners Werk rassistische Passagen gibt, die ich selbstverständlich ablehne. Teile der Lehre Steiners sind ausdrücklich nicht harmlos. Die jetzige anthroposophische Praxis, so weit ich sie kenne, hingegen schon. Ich fange ja schließlich auch nicht an, gegen das Christentum oder Judentum zu polemisieren, weil im Pentateuch eine ganze Menge menschenverachtender Gesetze stehen, wie zum Beispiel mit Homosexuellen (ein “Gräuel”) umgegangen werden soll.

    Alles, was ich mir wünsche, ist Toleranz für AnthroposophInnen. Diejenigen, die ich kenne, sind mit Sicherheit keine RassistInnen, niemand davon. Jemand, der Demeter-Lebensmittel oder Alnatura-Produkte aus einem dm-Markt einkauft, ist doch nicht deswegen gefährlich oder ein schlechter Mensch. Ich finde dieses schwarz-weiß Denken lächerlich.

  20. #21 Peter Alberts
    06/06/2009

    Ach und noch was: Was ist so schlimm an “Diskussionsfaden”? Ich habe nicht aus Deutschtümelei nicht “Thread” benutzt, sondern weil ich davon ausgehe, dass nicht alle LeserInnen von kandidatenwatch.de Englisch können oder in der Netzkultur zu Hause sind.

  21. #22 JörgR
    06/06/2009

    @Peter Alberts
    Es geht mir immer noch um die Medizin. Wenn jemand aktiven Lobbyismus betreibt für etwas, das Leute umbringen kann, dann noch erzählt dass sie nicht versteht wie jemand dagegen sein kann und wie böse doch der Lobbyismus der Pharmaunternehmen ist, dann hab ich sicherlich keine Toleranz dafür.

    Ach und noch was: Was ist so schlimm an “Diskussionsfaden”? Ich habe nicht aus Deutschtümelei nicht “Thread” benutzt, sondern weil ich davon ausgehe, dass nicht alle LeserInnen von kandidatenwatch.de Englisch können oder in der Netzkultur zu Hause sind.

    Auja, wer nich was was ein Thread ist, weiß bestimmt was ein Diskussionsfaden ist. Warum nicht “Kommentarbereich”, das passt eh besser.

  22. #23 Peter Alberts
    06/06/2009

    Zum “Diskussionsfaden” – meinetwegen. Ist das wichtig?

    “Wenn jemand aktiven Lobbyismus betreibt für etwas, das Leute umbringen kann, …”

    Also wirklich, jetzt kommen Sie doch mal wieder runter! Schreiben Sie das doch bitte mal den der Waffenlobby zugeneigten PolitikerInnen ins Stammbuch. Sie unterstellen damit indirekt, dass es Hiltrud Breyer oder Biggi Bender egal wäre, wenn Menschen aufgrund unzureichender Behandlung sterben. Das ist eine haltlose Unterstellung, gegen die mein Verweis auf die Inquisition nun wirklich harmlos ist.

    In meiner Antwort in dem anderen “Kommentarbereich” (zurfrieden?) habe ich ausdrücklich als notwendige Bedingung dazu geschrieben, dass selbstverständlich bei lebensbedrohenden Situationen die Aufsicht einer/s approbierten Ärztin/Arztes notwendig ist.

    Und dass die Pharmalobby nicht ohne ist und keineswegs immer zum Wohle der Menschheit agiert, werden doch auch Sie hoffentlich zugestehen.

  23. #24 JörgR
    06/06/2009

    Also wirklich, jetzt kommen Sie doch mal wieder runter! Schreiben Sie das doch bitte mal den der Waffenlobby zugeneigten PolitikerInnen ins Stammbuch. Sie unterstellen damit indirekt, dass es Hiltrud Breyer oder Biggi Bender egal wäre, wenn Menschen aufgrund unzureichender Behandlung sterben. Das ist eine haltlose Unterstellung, gegen die mein Verweis auf die Inquisition nun wirklich harmlos ist.

    In meiner Antwort in dem anderen “Kommentarbereich” (zurfrieden?) habe ich ausdrücklich als notwendige Bedingung dazu geschrieben, dass selbstverständlich bei lebensbedrohenden Situationen die Aufsicht einer/s approbierten Ärztin/Arztes notwendig ist.

    Wenn man einen Arzt hat und eine lebensgefährliche Situation, ist es dann angebracht eine nachweislich unwirksame Methode so nebenher auszuprobieren? Und wenn es so selbstverständlich wichtig ist, dass ein Arzt dabei ist, wieso ist dann in der offiziellen Pressemitteilung nicht ein kleiner Hinweis darauf? Und wie stellen Sie sich das vor, auf der einen Seite versucht der Arzt nach den besten Methoden, dem Patienten zu helfen, aber beide finden nebenher noch ein wenig Zeit für ein paar Globuli oder eine Akupunktur-Session?

    Und dass die Pharmalobby nicht ohne ist und keineswegs immer zum Wohle der Menschheit agiert, werden doch auch Sie hoffentlich zugestehen.

    Vollkommen richtig. Aber daraus die Notwendigkeit eines Lobbyismus für die Beliebigkeit in der Medizin abzuleiten, entbehrt auch jeder Grundlage…

  24. #25 Anke Becker
    06/06/2009

    @ Peter Alberts

    “Alles, was ich mir wünsche, ist Toleranz für AnthroposophInnen”

    Und warum?

    Gilt das auch für Scientologen?

  25. #26 Peter Alberts
    06/06/2009

    @Anke Becker: Nein, das gilt nicht auch für ScientologInnen. Scientology ist gefährlich.

    Und warum ich mir Toleranz für AntrhoposophInnen wünsche? Weil ich nicht erkennen kann, warum wir Ihnen diese Toleranz verwehren sollten. Die halte ich für harmlos. Es gibt sicher auch nicht harmlose AnthroposophInnen, aber es gibt auch nicht harmlose AtheistInnen.

    Irgendwo weiter oben schrieb jemand etwas davon, dass ein Kind in einer Waldorschule als “Nigger” beschimpft wurde. Wenn das so ist, ist das natürlich nicht harmlos und mensch muss dagegen vorgehen. Ich glaube aber nicht, dass das für Waldorschulen insgesamt bezeichnend oder typisch ist.

  26. #27 JörgR
    06/06/2009

    Ich weiß nicht, ob wir hier noch weiter über Anthroposophie diskutieren sollten. Ich weiß ehrlich gesagt auch zu wenig davon, aber ich denke dass es auf jeden Fall genug Ansätze gibt, dass man sich informieren sollte.

  27. #28 Peter Alberts
    06/06/2009

    Genau damit hat aber Frau Becker bei kandidatenwatch angefangen. Nur zur Erinnerung. Ich sage ja selbst die ganze Zeit, dass ich Anthroposophie für harmlos und nicht für ein nicht zentrales Problem halte. Sie waren gerade – in dem anderen “Kommentarbereich” – noch vehement anderer Meinung.

  28. #29 Peter Alberts
    06/06/2009

    ‘tschuldigung, im Posting zuvor ist ein “nicht” zu viel. Ich meinte: “… dass ich Anthroposophie für harmlos und nicht für ein zentrales Problem halte.”

  29. #30 Anke Becker
    06/06/2009

    Das Informationsdefizit scheint mir bei Herrn Alberts besonders eklatant zu sein. Scientology gefährlich aber Anthros ganz niedlich.

    Es wurden hier schon genug Informationen und Links gebracht, die Herr Alberts großzügig ignoriert.

    Gerade hat übrigens Daniel Schily öffentlich bekundet, dass die Anthros eine Sekte sind und abgeordnetenwatch/kandidatenwatch möglichst bald eine andere Unterkunft finden sollten.

    https://rudolf-steiner.blogspot.com/2009/06/ich-bin-kein-anthroposoph.html

    Wie sagte Herr Alberts: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Bleibt zu hoffen, dass er seine Fähigkeit irgendwann mal nutzt, statt permanent als Schwafelgraf aufzutreten.

  30. #31 Peter Alberts
    06/06/2009

    Frau Becker, mit Menschen, die mich beleidigen, diskutiere ich nicht weiter. Auf Wiedershen.

  31. #32 Andreas Lichte
    06/06/2009

    @ Peter Alberts

    na, na, na …

    Ich hab auch nicht den Beleidigten gegeben, habe hier nämlich gestern sehr viele Fakten zur Anthroposophie geposted.

    Das “nigger”-Mädchen war alles, was Sie davon übrig gelassen haben. Den Rest schlicht ignoriert und mit so einem Kommentar hinweggefegt:

    “… dass ich Anthroposophie für harmlos und nicht für ein zentrales Problem halte.”

    Um nur mal auf das “nigger”-Mädchen zurückzukommen: Ich steh total auf dem Schlauch, weil ich den Eltern sagen muss, dass sie nicht gegen Waldorf kämpfen sollen, weil sie keine Chance haben. Die Lobby ist zu stark. Und Leute wie Sie, die angestrengt wegschauen, gibt es auch zu viele. In der Kombination ist das tödlich.

  32. #33 Peter Alberts
    06/06/2009

    Herr Lichte, Sie haben nicht den Beleidigten gegeben – in Ordnung. Ich habe Sie auch nicht beleidigt. Insofern wüsste ich nicht, warum mich interessieren müsste, ob Sie den Beleidigten gegeben haben oder nicht.
    Frau Becker hat mich beleidigt. Ohne eine Entschuldigung für den Schwafelgraf ist meine Diskussion mit ihr beendet.
    Wenn ich Ihren letzten Satz jetzt aber so verstehen sollte, dass ich daran mitschuldig wäre, dass Menschen zu Tode kommen, wäre das allerdings auch eine ziemlich heftige Unterstellung.
    Ansonsten akzeptieren Sie bitte, dass ich schlichtweg keine Lust habe, mich mit einer in meinen Augen harmlosen und randständigen esoterischen Lehre zu beschäftigen. Ich habe weiß Gott oder Adam Riese besseres zu tun. Das ist einfach nicht mein Thema, können Sie das respektieren? Vermutlich nicht, aber dann kann ich’s auch nicht ändern.

  33. #34 Andreas Lichte
    06/06/2009

    @ Peter Alberts

    Sie schreiben:

    “Ansonsten akzeptieren Sie bitte, dass ich schlichtweg keine Lust habe, mich mit einer in meinen Augen harmlosen und randständigen esoterischen Lehre zu beschäftigen.”

    Ich akzeptiere, dass Sie keine Lust haben. Ich akzeptiere Ihre Einschätzung, dass die Anthroposophie “eine harmlose und randständige esoterische Lehre” ist, nicht.

    Reden Sie doch mal mit den Betroffenen. Ich kenne mehr als das “nigger”-Mädchen. Sagen Sie ihnen, dass sie verloren haben. Wegen Menschen wie Ihnen, die keine Lust haben. Gute Nacht!

  34. #35 Anke Becker
    06/07/2009

    Herr Alberts,

    wenn Sie keine Zeit haben sich sachkundig zu machen, empfehle ich Ihnen, zu diesem Thema ganz einfach den Mund zu halten, anstatt in beleidigter Ahnungslosigkeit apologetische Phrasen zu dreschen.

  35. #36 Georg Hoffmann
    06/07/2009

    Herr Alberts
    schoen dass sie mal vorbeischaun. Ich hab oben auch schon gesagt, dass ich die Anthrposophie ungefaehr fuer so gefaehrlich halte wie Haekeldecken und ungefaehr genauso interessant. Mich interessiert eigentlich mehr zwei andere Fragen
    1) In der Schweiz sind Mittel ohne irgendeinen Wirkungsnachweis in den Kanon der staatlich geschuetzten, alimentierten und man kann sagen gefoerderten Medizin aufgenommen worden. Begrueszen Sie diese Entscheidung und wuerden Sie, respektve die Gruenen, sich fuer einen aehnlich Gesetzesantrag in Deutschland oder (Sie sind ja Europaabgeordneter oder wollen es werden) in Europa einsetzen?
    2) Sie haben ja gemerkt, dass wir hier nicht viel von Globuli, Handauflegen, Nadelnpiecksen halten. Nehmen wir mal an Sie teilten diese Meinung (ich habe Sie zumindest so verstanden, wenn es auch nich ganz klar wurde), welche Massnahmen wuerde Sie vorschlagen, um Menschen davon abzuhalten, sich in der Vodoomedizin (Homoeopathie und Kollegen) zu versuchen und natuerlich entsprechendes Geld aus dem fenster zu schmeissen?

  36. #37 Micha
    06/08/2009

    @Georg Hofmann
    Die Schweizer haben nicht darüber abgestimmt, dass Methoden wie Homöopathie oder Anthroposophische Medizin von den Krankenkassen bezahlt werden sollen, sondern sie jhaben in ihrer Verfassung eine Art Unterstützung dieser und anderer Methoden verankert. Dazu gehören etwa ein Dutzend Professorenstellen zur Erforschung der Komplementärmedizin.
    Die Krankenkassen in der Schweiz müssen weiterhin nur die Behandlungen zahlen, die ihre Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit nachgewiesen haben. Die sich oft als Komplementärmedizin bezeichnenden Verfahren waren einige Jahre lang – in einer Art großer Feldstudie – erstattungsfähig, die Ergebnisse dieser Studie waren jedoch für die Komplementärmedizin negativ. Jetzt versuchen es die Fans der Komplementärmedizin auf diesem Weg und schielen neidisch nach Deutschland:
    Hierzulande sind bekanntlich Homöopathie und anthroposophische Heilkunde von dem Nachweis der Wirksamkeit durch eine Abefreit.

  37. #38 Udo
    06/08/2009

    @ Peter Alberts,

    in Ihrem Kommentar vom 06.06.09 hatten Sie geschrieben:

    “Ansonsten akzeptieren Sie bitte, dass ich schlichtweg keine Lust habe, mich mit einer in meinen Augen harmlosen und randständigen esoterischen Lehre zu beschäftigen. Ich habe weiß Gott oder Adam Riese besseres zu tun. Das ist einfach nicht mein Thema, können Sie das respektieren? Vermutlich nicht, aber dann kann ich’s auch nicht ändern.”

    HARMLOS?…tja, was soll das Leserpublikum von Ihrer Antwort halten? Die passenden Antworten darauf haben Sie ja von Andreas Lichte und Anke Becker bereits erhalten….dem ist nichts hinzuzufügen.

    Herr Alberts, die Wahlen haben ja nunmehr stattgefunden und ich gehe davon aus, dass Sie jetzt etwas “mehr Luft” haben, um sich auch um “Wichtige Dinge” zu kümmern.

    Auch wenn es nicht “Ihr Thema” ist, sollten Sie sich schnell einmal damit befassen und Ihre beiden vermeintlich esoterisch hellstrahlenden “Parteikolleginnen” (B.Bender und H.Breyer) ernsthaft befragen, ob deren absonderlichen Anschauungen/Äusserungen Ihrer Grünen Partei wirklich für die Zukunft gut tun werden?

    Ich bezweifele das zumindest und rate Ihnen, sich darum zu kümmern….oder wollen Sie und Ihre gesamte Grüne Partei als unterstützende Kraft von vermeintlicher “Quacksalberei” als auch des “esoterischen Unsinns” gelten?

  38. #39 André Hunger
    03/22/2010

    Zu erst einmal möchte ich mich entschuldigen. Ich benutze Autobahnen. Ich hoffe das mich jetzt keiner der Diskusionsteilnehmer der versteckten Huldigung des Nationalsozialismus beschuldigt. Ich finde das ist in diesem Rahmen wichtig zu betonen weil ich das Gefühl habe das einigen Personen hier im Forum jegliche Objektivität abhanden gekommen ist. Im Gegensatz zu vielen Anhängern der Alternativmedizin und auch gerne selbst Bezahler eben jener alternativen Behandlungen möchte ich aber auch nicht die Erfolge der Schulmedizin in Frage stellen. Trotzdem komm ich mir gerade etwas veräppelt vor. Die Diskussion ließe sich ganz einfach beenden: Die Krankenkassen bezahlen in Zukunft nur noch erfolgreiche Therapien. Dann nämlich regelt der Markt die Nachfrage. Das würde zwar zu einer Zweiklassen Medizin führen und die soziale Unterschicht würde sich im Zuge der überlegenen Lebensfähigkeit des Stärkeren (Charles Darvin) aufgrund medizinischer Unterversorgung in ermangelung finanzieller Mittel selbst natürlich Auslesen aber niemand in der Solidargemeinschaft (ach nein, das ist dann ja eine Egoistengemeinschaft) müßte sich über eine Verschwendung seine Beiträge aufregen (Das wäre wiederum staatlich geförderte Euthanasie was ich wiederum mit meinem Gewissen nicht vereinbaren kann, genau so wenig wie den Einsatz deutscher Soldaten am Hindukusch). Ich hoffe jemand bemerkt das moralische Dilemma welches die Themenstellung aufwirft. Überhaupt wieso Verschwendung? Wie hoch sind eigendlich die Heilerfolge bei Krebstherapien im Zusammenhang mit einer Chemotherapie? In diesem Zusammenhang kann auch von mystifiziertem Aberglaube gesprochen werden. Das Recoursen aber, welche gerade in der Schulmedizin verantwortungslos verschwendet werden dürfte ja auch auf der Hand liegen. Schon aus evolutionärer Sicht dürfte jedem klar sein das Virenstämme irgendwann zur Resistenz mutieren müssen. Gerade deshalb halte ich die massive Anwendung von Antibiotika für sehr fragwürdig. Ich will kein Antibiotika in meinem Essen!!! Kann unsere Wissenschaft überhaupt auch nur Ansatzweise mit der enormen Mutationsrate von Viren mithalten? Wäre es manchmal nicht besser bei Erkältungen und Krippe auf altbewährte Hausmittel wie Ruhe, Ausschlafen und Zwiebelsaft zurück zu greifen? Ich möchte einfach mal die Tatsache in den Raum stellen das gerade diese Hausmittel auch Alternativmedizin sind, sogar sehr erfolgreiche. Die Tatsache das ich diese Zeilen schreibe und nicht wegen Antibiotikaunterversorgung von Hinnen gegangen bin dürfte einiges für sich haben. Und in diesem Zusammenhang die Alternativmedizin mit den Lehren eines Herrn Steiner oder einer Frau Blavatsky auf eine Ebene zu stellen ist genau so paradox wie Benutzer der Autobahn als Nazis und Kriegstreiber zu beschimpfen nur weil die Nazis den Ausbau der Autobahnen vorangetrieben haben. Oder darf ich anhand dieser obskuren Logik jetzt annehmen als Kartoffelesser demnächst mit dem Substantiv Nazi beschimpft zu werden nur weil ein vermeindlich politisch korrekterer Schreiberling einem nachweislich Kartoffel essenden Nazi kennt und deswegen alle Kartoffelesser über einen Kamm schert? Hier werden gerade Äpfel mit Kürbissen verglichen. Schon Alaister Crowley hat festgestellen müssen das jegliche religiöse These welche nicht von der Wissenschaft bestätigt werden kann als Irrtum zu betrachten ist. Macht ihn das jetzt zum Atheisten oder macht es mich als Atheist zum Anhänger seiner Lehren? Werde ich demnächst als Buddist beschimpft weil ich über mein Leben nachdenke oder muß ich es mir gefallen lassen als Katholik beschimpft zu werden nur weil ich einige Aussagen von Christus für betrachtenswert halte? Gewisse Gedankenmuster und Glaubenssysteme überschreiten sich und sind trotz allem autonom von einander zu betrachten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Eine gute Idee wird nicht zu einer schlechten nur weil ein bekannter Vertreter dieser Idee auf anderen Gebieten eine falsche Meinung vertrat. Oder kennen Sie den Grund und die Glaubensbekenntnisse des Erfinders des Rades, der Atomuhr oder des Überraschungseies?
    In diesem Sinn einen schönen Abend noch.

    P.S.: Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Rosa Luxemburg: Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenken, sich zu äußern. (Hoffendlich hält mich jetzt keiner für einen Kommunisten!)

  39. #40 Thomas J
    03/22/2010

    “Wer Schwurbelposts mit Zitaten beschliesst, soll lieber gar nicht auf “Kommentar abschicken” klicken”

    TJ 2010

  40. #41 Jörg
    03/22/2010

    Und ebenso falls er fast 1 Jahr alte Posts ausgräbt und dann an Godwin’s Law scheitert ^^