Alles begann vor langer Zeit im alten Blog mit den Bakterienzellen, die aber die Haut der Frau ab 40 symbolisieren sollten. Das war 2009.
Den evolutionäre konsequent nächsten Schritte machte die Hautcreme dann 2014. Die Haut der Frau ab 40 bestand damals aus Pflanzenzellen.
Um sicher zu gehen, und nicht wieder etwas falsches zu nutzen, wird im aktuellen Spot ganz abstrakt illustriert.
Bevor sie ein falsches biologisches / anatomisches / medizinisches Modell verwenden, wollte man scheinbar sicher gehen.
Hm. Ein unverfängliches hexagonales Muster.
Schon fast langweilig, oder besteht die Haut der Frau ab 40 aus Graphen?
Was meint Ihr?
]]>Neben der täglich wachsenden Anzahl pädagogisch mehr oder weniger wertvollen Spielzeugen möchte ich heute ein waschechtes Spielzeug vorstellen, das auch nebenbei das Programmieren vermittelt -> Lego Boost.
Neben dem schulischen Set WeDO2.0 schließt Boost die Lücke zum Mindstorms. Inhaltlich wie auch preislich liegt Boost dazwischen.
WE Do ist auf die Schule ausgelegt und soll den Schülern ermöglichen, technische Themen mit fertigen Bau-Anleitungen zu Be-Greifen. Hier ist aber nur ein Motor enthalten, man kann also ein Karussell bauen oder eine Erdbeben-Rüttelmaschine o.ä. (mal stark zusammengefaßt). Einen Roboter, der einen Parkour abfährt, kann man aber nicht bauen. Programmiert wird über eine grafische Oberfläche. (Daneben sind auch noch verschiedene Sensoren im Set)
Mindstorms ermöglicht eine Vielzahl von Systemen. Das Lösen eine Zauberwürfels (Rubik´s Cube) mit Mindstorms ist nur eines von vielen Beispielen.
Zurück zum Boost: Auch hier gibt es erstmal nur verschiedene Bauanleitungen, um verschiedene vorgegebene Modelle zu bauen. Sehr prägnant und nett anzusehen ist der Roboter Vernie. Boost verfügt über zwei getrennt angesteuerte Motoren im Hauptblock und hat einen weiteren Motor, der bei Vernie den Kopf nach rechts oder links drehen kann. Die Arme haben einen funktionierenden Greif-Mechanismus, der jedoch manuell bedient wird und einen Stift (Programmiert malen) oder in den vorgegeben Modellen einen Hockey-schläger halten kann.
Programmiert wird Boost über die kostenfreie App, die jedoch ein halbwegs gutes Tablet oder Handy benötigt (Vorher checken!). Die Übertragung läuft per Bluetooth. Ob und wie es einen improvisierten Weg gibt, es über einen Rechner/Laptop zu steuern, kann ich nicht sagen.
Sämtliche Bauanleitungen laufen ebenfalls über diese App rein digital ab. Die klassische gedruckte Anleitung gibt es nicht, dafür ist im Karton ein Spielplan, über den Vernie laufen kann.
Zum Programmieren: In diesem Video sieht man schon den komplizierten Modus, bei dem jeder Motor getrennt gesteuert wird. Im normalen Modus gibt verschiedene Icons, die zu einem kompletten Programm individuell zusammengestellt werden können.
Fahr geradeaus, dreh dich nach links, fahr weiter, dreh den Kopf, sage einen bestimmten Spruch, pups.
Sämtliche vorgefertigten Sprüche, Geräusche (und eben auch der Pups) kommen dabei aus dem Lautsprecher des Tablet / Handys. Einen Lautsprecher sucht man an den Modellen vergebens. Aufwarten kann Vernie dagegen mit einem Farbsensor, einem Bewegungssensor und einem Neige-Sensor. Diese können frei in der Programmierung genutzt werden.
Wenn etwas rotes kommt, mache das. Wenn sich der Neigungsgrad ändert, mache jenes…
Neben den verschiedenen Modellen, die in der App schon dabei sind (Katze, Vernie, Gitarre, Raupe und Fertigungsstraße) gibt es noch 2 Basis-Modelle, auf denen man dann frei etwas eigenes aufbauen muss/kann. Per Update wurden auch noch Anleitungen nachgeliefert, um andere Bausätze mit Boost zu kombinieren.
Aber zum Bildungsansatz:
Während bei WE DO das Programmieren eher Mittel zum Zweck ist, steht es bei Boost mehr im Mittelpunkt. Boost ist aber ein Spielzeug, das nicht zum Einsatz in der Schule gedacht ist. Zu viele Teile, zu komplex/aufwendig, um im Unterricht genutzt zu werden.
Im Vorfeld zu planen, wie Vernie durch ein Labyrinth fahren muss. Sich dann das Programm zu schreiben und direkt live zu gucken, ob der Plan richtig war – das geht perfekt mit Boost.
In den Workshops kam Vernie sehr gut an, die Teilnehmer haben ihn, vielleicht auch in Erinnerung an Wall-E, direkt adoptieren wollen. Auch die App war sehr intuitiv zu bedienen und hat sehr schnell direkt ein Erfolgserlebnis geliefert. Aber auch hier war die Meinung, dass es sich nur sehr schwer in der Praxis einsetzen lassen würde.
Wer also für seinen eigenen Kinder (oder sich selbst) etwas zu Weihnachten sucht -> ich kann es empfehlen! Für die Schule bedingt, für den Kindergarten kaum zu nutzen.
Demnächst dann die anderen Modelle, die ich für die Workshops nutze..
]]>Die Beherrschung elementarer informatischer Methoden und Werkzeuge ist auf dem besten Weg, neben Schreiben, Lesen und Rechnen zur vierten Kulturtechnik zu werden.
Schon heute wachsen viele Kinder wie selbstverständlich mit (zu) vielen elektronischen Geräten auf. An der Stelle kann man endlos diskutieren, wo die Grenze ist zwischen dem, was sinnvoll und notwendig ist und dem, was definitiv zu viel ist. Ein Manfred Spitzer sieht da eine m.E. sehr drastische Linie, aber das ist eine andere Geschichte.
Fakt ist jedoch, dass Informatik den Alltag und die Arbeitswelt der heutigen Kinder maßgeblich beeinflussen wird. Treffend fand ich daher neulich diesen Tweet:
Junior möchte mal Polizei-Rennfahrer-Astronauten-Arzt werden.
Ich wollte erst sagen: „das gibt es nicht.“ Aber was weiss ich schon über den Arbeitsmarkt von in 20 Jahren.
— Prolephet (@JakobKreu3fe1d) 14. Mai 2018
In Workshops vermittel ich ErzieherInnen und LehrerInnen daher Grundlagen der informatischen Bildung. Keine Medienkompetenzen, sondern Basics: Was ist ein Algorithmus, wie werden aus Daten Informationen etc. Am Ende gibt es ein paar “Gadgets” zum Entdecken. Die möchte ich an dieser Stelle etwas ausfühlicher vorstellen.
Beginnen möchte ich mit Calliope. Vor ein paar Jahren wurde es bereits groß angekündigt:
Digitalkunde ab der Grundschule: Jeder Drittklässler soll mit dem Calliope mini lernen, wie Computer funktionieren. Das Saarland macht den Anfang, andere dürften folgen.
Der Artikel hat mich neugierig gemacht und so teuer ist er tatsächlich nicht: Rund 35,- Euro kostet die kleine Platine (inkl. Batteriefach, USB Kabel und Aufklebern).
Verschiedene kostenlose Online-Plattformen stehen zur Verfügung, um einen Code unterschiedlicher Komplexität zu generieren.
Ein einfaches “Wenn Knopf A gedrückt wird, leuchtet die Lampe in grün” ist wirklich schnell gecoded. Da fängt es aber auch schon an. Es geht nur online. Nehmen wir mal an, eine ganze Klasse bekommt einen Satz Calliopes. Selbst bei Zweier-Teams werden dann entsprechend 12 (nehmen wir mal eine durchschnittliche Klassengröße von 24 Schülern an) Laptops mit funktionierendem Internetzugang benötigt.
Hier scheinen die Akteure aus der Praxis ähnliche Probleme gemeldet zu haben. Zumindest gibt es eine provisorische Lösung, dass der Rechner nur einmal kurz Online sein muss. Sinnvoller wäre es sicherlich, eine komplett offline funktionierende Variante kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Ich habe mich mit verschiedenen Editoren bemüht, kleinere Progrämmchen zu schreiben. Diese müssen dann gespeichert werden, damit sie per USB auf die Platine kommen. Theoretisch.
Praktisch war meine Geduld dann recht schnell am Ende und ich habe es bei einem sehr überschaubaren Code belassen.
Das ganze Projekt ist sicherlich sinnvoll, die Platine kann unglaublich viel und ist mit zig Sensoren und Anschlussmöglichkeiten ausgestattet. Aktuell sehe ich aber viele Hürden, mit Kindern in einer normalen (schlecht ausgestatteten) Grundschule dazu zu arbeiten. Wenn überhaupt, dann wie im Saarland ab der dritten Klasse. Schade, es hatte sich so schön gelesen…
Wie sind Eure Erfahrungen, setzt das schon jemand ein? Und wenn ja, wie?
Demnächst: Ozobot, Boost und anderes…
So, es gibt scheinbar keine (weiteren) konstruktive Kommentare – > vielleicht gibt es beim nächsten Beitrag mehr.
]]>Das Thema Bildung ploppt immer mehr in meiner kleinen Filterblase auf.
Bildung ist endlich ein Thema, über das auch in den Medien diskutiert wird. Aus rein pragmatischen Gründen, ist es leider vor allem die Quantität, die vorrangig auf der Prioritätenliste steht. Wo sollen all die Lehrer herkommen?
Dann aber ging eine Meldung rum, die mich verwirrt und zugleich aufregt. Tatsächlich hatte es eine Scherzaufgabe in die Mathe-Abschlussprüfung für Absolventen eines Berufsvorbereitungsjahres geschafft. Eine klassische Kapitänsaufgabe (es kam sogar ein Boot drin vor!). Verwirrt bin ich, weil ich die Aufregung nicht nachvollziehen kann.
Und wenn in dem genannten Fall ein Schüler blind drauf losrechnet und ein Ergebnis stupide abgeliefert hätte,. dann hätte er meiner Meinung nach deftige Fehlerpunkte mehr als verdient. Mathe hat doch viel mit Logik zu tun, und wer da nur stupide rechnet, der hat es nicht verstanden. Eigentlich sollten solche Fakeaufgaben in wohl dosiertem Maß eine Pflicht sein.
Das ist dann auch genau der Punkt, an dem ich mich aufrege. Die Linken haben bei der Landesregierung nachgefragt, ob solche Scherzfragen zulässig seien. Man kann sich über unbesetzte Lehrerstellen, ausfallenden Unterricht und verrottende Schulgebäude zu Recht aufregen und die Regierung fordern, aber wegen einer Scherzaufgabe? Sollte neben der Quantität nicht vor allem dann auch die Qualität stimmen? Precht hatte damals in diesem Zusammenhang den schönen Begriff des Bulimie-Lernens verwendet. Einfach nur Wissen stupide reinschaufeln, ohne Sinn und Verstand, und dann nach der Klausur wieder loswerden, um Platz für neuen (stupiden) Stoff frei zu machen.
Mehr Kompetenz unterrichten, weniger zusammenhangloses, dumpfes Wissen! Das macht den Unterrichtsausfall zwar nicht wieder wett, aber es bringt ein wenigstens etwas. Stehe ich mit meiner Meinung alleine? Sind alle schon froh, wenn die Kinder im Klassenraum überhaupt mal einen Erwachsenen zu sehen bekommen? Was meint Ihr?
]]>Naja, zumindest ein wenig, aber Initiativen wie For Women in Science oder auch AWIS bemühen sich stetig, das auch die letzten von ihren alten Klischees ablassen. Deutsche Varianten gibt es auch, der Vollständigkeit wegen: Frauen in Bildung und Forschung oder auch mal stellvertretend für viele andere hier die DFG.
Es ist etwas merkwürdig, wenn beim Discounter Jungen Drachen steigen lassen und Mädchen Handtaschen bemalen, aber die Produkte sollen die Zielgruppe ansprechen, der Wurm muss dem Fisch, nicht dem Angler schmecken, es ist “ja nur” der Discounter. Chancengleichheit in einem Werbe-Flyer, der eh nur die Haltbarkeit von einer Woche hat, das wäre nett, aber man muss es hinnehmen.
Ganz anderes erwarte ich (warum auch immer) eigentlich bei einem hochpreisigen Kinder-Ausstatter wie etwa Jako-O. Zielgruppe sind hier ganz vermutlich (Groß-)Eltern, die nur das Beste für die Kleinsten wollen UND es sich leisten können/wollen. Die Firma hat eine eigene Bildungsstudie in Auftrag gegeben und veranstaltet einen Familien-Kongress. “Geballtes Wissen für Eltern in 16 Vorträgen” heißt es da. ABER der Katalog trieft auf 420 Seiten von klassischen Vorurteilen, die kaum vom Discounter-Flyer zu unterscheiden sind. Klar, die Feen-Kostüme tragen auf den Fotos Mädchen und bei den Piraten sind es Jungen, die hier die Produkte vorführen. Aber dann geht es weiter, Jungen im Astronautenanzug und bei den Dinos, Jungen bei der Polizei und Feuerwehr. Kran und Autos werden von Jungen bespielt. Mädchen dürfen mit Ponys und Bauernhöfen spielen.
Beim Kaufladen, oho, da spielen Mädchen tatsächlich mit Jungen auf den Fotos… Online wird der Shop, der hier ja nicht auf wenige Fotos im Print-Katalog begrenzt wäre, aber nicht besser.
Eine Beobachtungslupe: Junge
Die klassische Becherlupe: Junge
Insektenfang-Gerät: Jungen fangen, Mädchen guckt aus der Entfernung zu
Große Becherlupe: Der Junge zeigt etwas einem Mädchen
Schach spielt ein Junge.
Ein Junge mikroskopiert eine Baumrinde und “natürlich” trägt ein Junge den Forschergürtel.
Bei den kreativen Produkten, Tassen bemalen etc. sind es vorwiegend Mädchen auf den Fotos, ich erspare mir weitere Verlinkungen.
Ganz ehrlich Jako-O, muss das 2017 noch sein? Vor meinen Augen zeichnen sich weitere Diskussiongruppen auf dem Kongress ab: “Mein kleiner Bub malt Bilder mit roten Farben, ist er schwul und wie kann ich ihn retten?” oder “Hilfe, meine Tochter möchte tatsächlich Fußball spielen!”
Followerpower: Habt Ihr akzeptable Kataloge / Firmen gesehen, die mal nicht in die alten Rollenverteilung verfallen?
Update:
Bin gerade über dieses Video bei der BBC gestolpert. Wie sich fremde Erwachsene gegenüber Kleinkindern verleiten lassen..
]]>Ich vermittel das in Workshops an Erzieherinnen und Grundschullehrer. Eigentlich können Kinder das von Natur aus, sie erkunden so ihre Welt. Sie entdecken etwas für sie Neues, probieren, variieren und wiederholen. Transferieren das Erlernte auf (vermeindlich) ähnliche Situationen, wiederholen…. Sowohl auf Soziales, Sprache, aber natürlich auch auf Naturwissenschaften. Ich habe schon einjährige gesehen, die gerade mal stehen konnten und für sich schon den Magnetismus entdeckt und erforscht haben. Aber ich drifte ab…
Die Rednerin, Prof. Dr. Christiane Reiners hat bei Lehramtsanwärtern gefragt, ob sie wirklich “forschen” können. Viele verstanden die klassischen Rezept-Experimente Man nehme dies, mache das, dann passiert das als Wissenschaft. Das Paradoxe sei ja, dass diese Personen demnächst selbst unterrichten werden und es ja irgendwie besser machen sollten. Daher haben sie sich auch noch die Lehrbücher angeschaut, die im Unterricht für Sek I und II Schüler genutzt werden. Auch hier gab es wenige Ideen, das Prinzip des Forschens zu vermitteln.
Passend dazu habe ich bei der RUB [ja, genau die] eine Pressemeldung gelesen, in der wirklich bahnbrechende Neuigkeiten aus der Bildungsforschung berichet werden:
UPDATE:
Ich habe gestern im Radio ein kurzes Interview gehört, welches sehr schön das wissenschaftliche Arbeiten verdeutlicht hat. (Gedächtnisprotokoll)
Ausgangspunkt war ein kleiner Hype um #catsquare. Klebt mit Klebeband ein Quadrat auf den Fußboden und eure Katze wird sich da reinsetzen.
Der Moderator fragt eine Wissenschaftlerin vom tiermed.Institut der Uni Irgendwas.
Mod: Warum machen die Katzen das, gibt es dazu Studien?
Expertin: [leicht irritiert] Ich wüßte nicht, dass es dazu Studien gäbe, warum auch? Aber um auf die Frage zurück zu kommen. Erstmal müßte man das wissenschaftlich untersuchen, ob das wirklich so ist. Wir sehen hier nur ein paar Bilder von Katzen, die es machen. Die Bilder von Katzen, die es eben nicht machen, werden oft ja gar nicht gepostet. Machen die Katzen das auch in Dreiecken, in Kreisen und Rechtecken? Was ist mit einem offenen Quadrat, oder eine Klebebandlinie?
Vielleicht sind die Katzen auch nur neugierig, was der Mensch da für ein neues Spielzeug hat… Da sind sehr viele Fragen, die erst einmal untersucht werden müssten….
]]>
Wissenschaft in der Öffenlichkeit war das Oberthema und als Keynote brachte Harald Lesch seine Gedanken zum Verständnis von (Natur-)Wissenschaft in der breiten Öffentlichkeit. Es war ein sehr guter Vortrag, auch wenn er (thematisch) öfter mal ein wenig abdriftete und von einer Ankedote zur nächsten wechselte.
Viele Leute, so seine Einschätzung, hätten kein Vertrauen (mehr) in “die Wissenschaft”, der hohe Anteil von Glaubuli-Anhängern in gut gebildeten Familien sei nur ein Beispiel dafür. Relevant wird Wissenschaft erst dann, wenn es ein Ergebnis, meist technischer Natur hervorbringt, welches die Welt der Leute verbessern würde. Aber ansonsten wäre das ohne wirkliche Relevanz für viele. Mathe wäre ein anderes Beispiel. Prozentrechnung, einfacher Dreisatz, das sind alles Dinge, die viele nur bis zum Abi beherrschen. [Dabei muss ich immer an den schönen Begriff des Bulimie-Lernens von Precht denken, sehr treffende Methaper]
Er driftete dann ab zu Verschwörungs-Anhängern und deren Reaktion auf seine Sendungen. Eine sehr schöne Anekdote: Er wurde [u.a.] als Erdkugelfaschist beschimpft. Tatsächlich hat er die gewagte These im Fernsehen vertreten, die Erde sei eine Kugel und keine Scheibe! [Dabei hat doch erst neulich die kath Kirche zugegeben, dass Galileo damals wohl Recht hatte]
Was für ein Begriff, Erdkugelfaschist! Wie ich danach gesehen habe, hat er das schön manch anderes Mal erzählt, ich kannte ihn noch nicht.
Das sei eines der vielen Internet-Phänomene, die einen haben Ahnung / Wissen, die anderen eine Meinung. Beides steht oft gleichwertig nebeneinander. Es gewinnt leider, wer lauter schreit/die größere Fön-Locke hat. Kontra-Faktische Bildungapokalypse. Lesch plädierte dafür, die Wissenschaft als solches stärker zu thematisieren. Die Geschichten, die Menschen, die Fehler, die sie gemacht haben. Der Weg, der zum Wissen geführt hat, werde viel zu selten kommuniziert.
Und zurückschlagen. “Alternative” Fakten widerlegen, in die Öffentlichkeit gehen und der Wissenschaft ein Gesicht geben. Das kann ich nur unterschreiben!
[Im weiteren Verlauf konnte ich nur ein paar der Vorträge mitkriegen, dazu aber in einem anderen Posting mehr.]
Erdkugelfaschist ist schon heftig, welche Kommentare (und wir nehmen mal die ganzen Trolls raus, das zählt nicht) habt ihr im wahren Leben bekommen, wenn Ihr mal (mehr oder weniger) dezent auf die harten wissenschaftlichen Fakten erinnert habt?
]]>Aus der Reihe “Texte, die ich mal irgendwann angefangen habe und nicht beendet habe…”:
Heute, ein Aquarium im Norden Dänemarks, das etwas aus der Reihe fällt. Ich habe schon viele Aquarien besucht, meist sind es Teile eines Zoos, etwa der wirklich gut gemacht Ocean im Burger´s Zoo in Arnheim. Oder die Vergnügungsparks Sea-Life, in den denen man durchgeschleust wird. Ja nicht zu lange an einem Becken stehen bleiben, die nächste Horde folgt schon….
Im Nordsøen Oceanarium ist das Konzept etwas anders. Im Mittelpunkt steht ein wirklich riesiger Tank. Eine regelrechte Tribüne bietet den Besuchern ausreichend Platz, um über ein riesiges Fenster das Innere des Beckens auf sich wirken zu lassen. In mehreren Etagen ist dann um das Becken noch eine Menge an anderen kleinen Becken angeordnet. Eine zwingende Reihenfolge gibt es nicht, man geht hin, wo gerade Platz ist / man möchte.
Das wirkt auf den ersten Moment etwas verwirrend. Schließlich sind hier nur Nordsee-Fische zu sehen. Und wie auf dem Foto zu sehen, sind die Schwärme recht nett. Aber gleich eine Tribüne davor zu bauen?
Dann taucht ein Hai aus den dunklen Tiefen des Beckens auf.
Auch nicht wirklich der große Effekt. Neben mir erschrickt sich ein Besucher, dass es Haie in der Nordsee gibt, war ihm neu, vermutlich steckt er fortan nur noch den kleinen Zeh in die Brandung.
ABER dann bin auch ich kurz etwas sprachlos.Gleich mehrere Mondfische folgen dem Hai und schwimmen entspannt aus den dunklen Tiefen des Beckens in den beleuchteten Vordergrund.
Auch in die Rubrik “Launen der Natur” hat sich im Laufe der Evolution mal ein anderes Konzept der Anordnung der Flossen etabliert. Ich kannte diesen Fisch nur aus Abbildungen in Kinderbüchern o.ä.
Diese doch imposanten Ausmaße waren mir neu.
Ja, dafür kann und sollte man eine Tribüne bauen. Wir setzen uns und lassen diese Tier auf uns wirken.
Die Gruppe der monströsen Fische verschwindet wieder im Beckenhintergrund und das restliche Aquarium wird erkundet.
Es gibt einen Außenbereich mit Seehunden und viele kleine Becken mit allerlei anderen Nordsee-Bewohnern. An vielen Stellen geben kleine Fenster Einblick in das große Haupt-Becken.
Schon fast zur Pflicht geworden sind die Becken zum BE-Greifen. Harmlose, ungefährliche Tiere können hier von den (kleinen) Besuchern angefasst und kennegelernt werden. Das ist nett, nicht jeder hat die Tiere lebend beim Schnorcheln oder Tauchen schon einmal beobachten können. Schollen kennen manche auch nur vom Restaurant und sind verwundert über die merkwürdigen Augenanordnung. Guides hinter den Becken beantworten Fragen, helfen ggf. und sichern die Tiere vor zu wissbegierigen Händen.
Nach einer weiteren Runde merke ich, dass die Tribüne sich spürbar füllt, eine Fütterung im Becken steht an. Ein Taucher inkl. Helmkamera und Mikro steigt ins Becken und füttert die Bewohner. Auf Monitoren kann man die Perspektive des Tauchers sehen und die riesigen Tier aus nächster Nähe sehen. Angelockt durch das Futter tummeln sich jetzt sämtliche Bewohner des Beckens direkt vor der Scheibe (ja, die Tribüne ist wirklich sinnvoll).
Was für absurde Tiere, “Geschmack ist Bandbreite”, aber diese Mondfische strahlen eine Ruhe aus. In der Nahansicht der Taucher-Kamera werden sie nicht wirklich schöner, ganz im Gegenteil, aber faszinierend sind sie dennoch. Der Taucher füttert danach noch einen Hummer, der sein Versteck im Wrack hat.
Wer mal da oben in der Nähe ist: Angucken!
]]>Nach 30 Tagen und 51 Spielen in zehn Stadien wissen wir: Es hat alles geklappt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Gewalt gab es trotzdem. In Marseille machten russische Hooligans Jagd auf Engländer, deutsche Hools prügelten sich unter der Reichskriegsflagge durch Lille.
Und hier ist noch ein Filmausschnitt zu sehen, der so auch um 13:15 Uhr im Fernsehen lief. Der prügelnde Trottel mit dem Hut wurde in verschiedenen Sendungen gezeigt, wie er auf einen am Boden liegenden Menschen eintritt. Im gleichen Filmschnipsel sind auch Retter zu sehen, wie sie einen Patienten mit Herzmassage auf der Straße reanimieren.
Muss ich das wirklich im Fernsehen sehen? Die (nicht vorhandene) Hemmschwelle von verschiedenen Medien, etwa bei dem Torero Anfang der Woche, den Zuschauern alles zu zeigen, spricht sehr für den Charakter dieser Medien. Menschen beim Sterben zusehen, in Zeitraffer. Über den Torero habe ich bei der Tagesschau spontan nichts gefunden, das ist zumindest ein kleiner Lichtblick.
Aber dennoch frage ich mich vor dem Hintergrund dieser wenigen Beispiele (und es gibt sicherlich viel mehr), ob ein Gesetz gegen Gaffer wirklich funktionieren kann. Erste Aktionen gibt es zum Glück bereits. “Bei der Tagesschau gucke ich den Sanitätern bei der Herzmassage zu, dann will ich das auch mal in echt sehen.” Die Zustände müssen, wenn man den Berichten traut, dramatisch sein: Gaffer in der Fußgängerzone, die Rettungskräfte behindern und filmen.
Bei der leidigen Diskussion über Gamer und Gewalt hieß es gerne, die Spieler würden durch die Darstellungen auf dem Monitor desensibilisiert und stumpfen ab. Das ist ein paar Jahre her. Sind wir jetzt auf der Reizschwelle, das reale Gewalt und Leichen in den (Mittags-)Nachrichten akzeptabel sind?
Was meint Ihr? Seid ihr bei den gezeigten Szenen schon abgestumpft? Wollt Ihr das in der Tagesschau sehen? Was sagen die mitlesenden Sanitäter, wie sind Eure Erfahrungen? Oder brauchen wir die harte Abschreckung, was sagen Sozialwissenschaftler dazu?
]]>Ich habe mich durch die Mediathek gewühlt und bin fündig geworden.
Sebastian Pufpaff gibt es wirklich, und nein, es ist kein Bruder vom Böhmermann. Glaub ich.
Richy Müller ist der besagte Schauspieler, beide waren beim “Kölner Treff” im WDR zu Gast bei Bettina Böttinger. Und ja, Richy Müller hat das wirklich gesagt. Ich habe mir die Stelle (etwa bei Minute 37:00) ein paar Mal angeguckt. Vielleicht meint er das ja ironisch? Böttinger fragt, ob es stimme, dass er eine Zeit lang seinen eigenen Salzstreuer mit ins Restaurant mitgebracht habe.
Ja, als es noch nicht so publik war, dass dieses Salz, was wir normalerweise zu kaufen kriegen, hauptsächlich aus 2 Elementen besteht. Wenn man die beiden trennt, ist das eine hochexplosiv, und das andere ist einfach nur Gift. Und damals kam eben dieses Himalayasalz raus. Das habe ich dann immer mit mir rumgetragen. Aber das gibt es ja heute überall. […]
WTF??
Wie kommt man auf solche Ideen? Ein wenig Chemie-Kenntnisse sind irgendwie hängen geblieben, oder stammen die vom Verkaufspersonel? Ja, natürlich besteht “das Salz, was wir hauptsächlich kaufen” aus NaCl. Kochsalz, Natriumchlorid.
Das Element Natrium ist ein Alkalimetall und extrem reaktiv. Das Element Chlor ist giftig. Aber was der Quaksalber von Verkäufer, oder wer auch immer das erdacht hat, verschleiert hat: Es ist im Kochsalz kein Chlorgas enthalten, sondern Chlorid-Ionen. Und eben Natrium-Ionen und keine reines elemntares Natrium.
Geht Herr Müller denn bei einer so großen Gefahr ans Meer? Hier ist in dem Meerwasser auch Natrium und Chlor! Oh, wo wir dabei sind, in der Sendung steht auch hochgefährliches Dihydrogenmonoxid auf den Tischen!!! Spätestens seit dem Unfall der Hindenburg sollte man doch wissen, wie gefährlich Wasserstoff ist, also Hydrogen… Der enthaltende Sauerstoff ist ja auch extrem gefährlich!!! Nur ein Funken, und der ganze WDR fliegt in die Luft.
</ironie>
Der Mann ist Schauspieler und hat mal Werkzeugmacher gelernt (braucht man da keine Chemie?), nicht jeder muss und braucht die Naturwissenschaften in seinem Alltag, aber so ein klein wenig Grundlagenwissen sollte man doch haben. Nur ein klein wenig, bitte. Es erinnert mich ein wenig an den Kinderdoc, der mit der gleichen Logik zu kämpfen hat…
Was mich aber richtig stört ist die Tatsache, dass Herr Müller das so rausposaunen kann, und NIEMAND hat darauf reagiert. Dafür zahle ich GEZ Gebühren, sollte nicht Frau Böttinger dazu kurz eine Reaktion zeigen?
Mit einer solchen Logik von “gefährlichen” Substanzen, da kann man vermutlich jeden Kram an Unwissende verkaufen.
Foto: Hubertl (Own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons
]]>
Immer mehr merke ich aber inzwischen oft eine gewisse Abneigung gegenüber Wissenschaft, manchmal nur eine Gleichgültigkeit.
“Physik war mein Hassfach, ich kann das nicht, will ich nicht, brauch ich nicht”
Eine ehemalige Nachbarin hat mir nicht mehr die Hand geschüttelt, seit ich nebenbei erzählt habe, dass ich Gene in Bakterien einfüge, nachher wieder rausschneide und in menschliche Zell(linie)en einfüge… aber das ist eine andere Geschichte.
Aktuell bin ich daher etwas verwirrt. Unübersehrbar prangert in vielen Bushhaltestellen: pH 5,5
Logo und andere Informationen des Absenders sind relativ klein und übersehbar.
OK, eine Seife mit dem pH-Wert 5,5. Toll.
Wenn denn der Normalverbraucher wüßte, welchen Säurewert andere Seifen haben… Oder warum 5,5 ein Alleinstellungsmerkmal darstellen soll. Vielleicht, weil es eine Schnapszahl ist? Weiß der Durchschnittsbürger überhaupt, was pH meint?
Wenn Meldungen des Postillion ernst interpretiert werden, verliert man ein wenig die Zuversicht daran…
Morgen dann die Bierwerbung: 4,8%
Und Milch: 3,5%
]]>
Dann wären da aber auch die ach so putzigen Eigenarten der Evolution, die es bis in die Publikumsmedien schaffen, wie etwa dieser süße Oktopus.
Für mich gänzlich neu und irgendwie in beide Kategorien einzuordnen wäre der hier:
Diese Beine, die eigentlich nur seine Füße sind… Hätte auch ein Comic-Zeichner entwickelt haben können.
Und ja, vielleicht wird das jetzt eine Serie…
]]>Es gibt Drohnen-Rennen, Drohnen, die mit einem Ball spielen, und noch vieles mehr.
Aber das hier fand ich echt beeindruckend. Drohnen als “Kulisse” bzw. Hauptrolle in einem Theaterstück.
Seht selbst:
Seht selbst:
Sehr selbst, was unser niederländischen Nachbarn da gebastelt haben:
]]>Ich hatte mich hier neulich schon mal über die merkwürdige Logik amüsiert, mit der die Bahn per gedruckter Post dafür werben möchte, auf elektronische Spam E-Mails umzusteigen.
Und ich möchte mich bei meinen (beiden) Stammlesern aufrichtig entschuldigen. Ich habe Euch angelogen, ich habe den Brief zur Umstellung NICHT abgeschickt.
Jetzt hatte ich in der Post nämlich (deswegen) eine Erinnerungspostkarte. Wenn man sich denkt, wie absurd ist das eigentlich, dann wird man überrascht, wie unsinniger es noch werden kann. Dieses Mal ist nur eine mehrfach gefaltete Postkarte. Zehn Gramm Papier bringt das auf die Waage.
Gehen wir einmal davon aus, dass von den 5 Mio. Bahncard-Kunden die Hälfte der Leute konsequenter waren als ich. Bestimmt schmeißen ganz viele Leute diese hochinformativen Blätterwerke nicht sofort in den Müll, sondern nehmen sich die Zeit, und füllen das Formular aus und bringen es noch zum Briefkasten – damit sie E-Mail bekommen können.
Also rund 2,5 Mio Leute haben wie ich noch einmal eine Postkarte zur freundlichen Erinnerung erhalten. Dann sind wir bei weiteren
Die genutzt wurden, weniger Papier für unsinnige Werbung zu verbrauchen. So richtig absurd wird es aber, wenn man sich mal den Text durchliest.
Tanne statt Tonne prankt über die Rückseite der Postkarte. Die Fusion von Tannenbaum uns Maus-Icon wiederholt sich im restlichen Schreiben noch 4 Mal.
Im Text erfahre ich dann, dass mit meiner schriftlichen Zusage per Post (dass ich fortan lieber Mails haben möchte), einen Baum pflanze. Also, für jede Karte wird ein Baum gepflanzt, und zwar im schönen Sauerland.
Und wenn ich das rechtzeitig mache, werden sogar 2 Bäume gepflanzt. Mit dem Projekt sollen die Sturmschäden von Kyrill aufgeforstet werden.
Großes Ratespiel: Welche Baumsorten werden gepflanzt?
Richtig, Buchen, Kirschen und Eiche.
Hört sich komisch an, ist aber leider real. FAST wäre ich also dabei, zumindest 2 Bäume pflanzen zu lassen, damit dieser Marketing Schwachsinn IRGENDEINEN positiven Effekt hat. ABER: Ich kann mit dem Formular nicht sagen, dass ich keine schriftliche Post mehr haben möchte. Vielmehr muss ich damit zustimmen, von nun an per Mail mit Spam bombardiert zu werden. Das Häkchen, ” Ja, ich möchte zukünftig über Leistungen und Produkte per Mail informiert werden, die ich im Leben nicht brauche (oder so ähnlich)” ist bereits fest eingedruckt. Kein Kästchen, bei dem man ein Häkchen ankreuzen kann. Es gibt keine Alternative.
125 Tonnen Papier verballert, um die juristische Einverständniserklärung für Spam zu erhalten. Glückwunsch, deutsche Bahn….
Mal sehen, wie es weitergeht….
]]>
“Natur bedeutet Freizeitvergnügen”
schreibt mir die Bahn in einer Snailmailspam. 20 Gramm Papier, welches ich ungefragt im Briefkasten hatte. Es geht im weiteren Text des Flyers um die ach so tolle Ökostrom-Aktion der Bahn.
“Um so etwas Großes zu erreichen, braucht es manchmal nur eine kleine Veränderung”
heißt es weiter im Text.
Manchmal reiche sogar ein Klick, um auf eine E-Mail-Kommunikation umzusteigen, schreibt man mir weiter.
Ich soll also die Postkarte analog ausfüllen oder digital ein Häkchen machen, damit ich Papier spare und damit die Umwelt schone.
Das ist doch rücksichtsvoll von der Bahn, die tun was, damit weniger Bäume gefällt werden müssen.
Ich bekomme diese Post, weil ich Online mal eine Bahnkarte gekauft habe und dabei dann Online dazu noch eine Bahncard bestellt habe. Dabei habe ich Online meine E-Mail Adresse angegeben und KEIN Häckchen gemacht bei “Ich bin damit einverstanden, regelmässig über irgendwelche Produkte und Angebote der Bahn informiert zu werden, die ich garantiert nicht brauche” [Oder so ähnlich].
Nutze ich mal die Bahn, kaufe ich mir Online eine Karte und erhalte Online eine pdf, per Mail.
Online habe ich gerade kurz nachgeguckt, es gibt bundesweit fünf Mio. Besitzer einer Bahncard.
20 Gramm Papierpost bei 5 Mio Nutzern ergibt 100 Tonnen Papier, die verwendet wurden, damit Nutzer animiert werden, weniger Papier für Mailings zu verschwenden. Dazu kommen noch der Druck der Flyer und der Versand, was ja auch alles die Umwelt belastet…
Mich beschleicht das dumpfe Gefühl, dass hier irgendwo ein kleiner Logikfehler drin sein könnte…
Aber ich kreuze jetzt mal im Fragebogen an, dass ich weiterhin keine Mails per E-Mail nicht bekommen möchte und schmeiße das dann mit dem vorfrankierten Umschlag in einen Briefkasten, damit wir weniger Papier verschwenden. Umwelt schonen ist gut…
</ironie>
]]>Hier wird es anders gemacht, ein elektronisches/instrumentales Stück wird mit eigentlich allen coolen Experimenten visuell untermalt, die ich hier schon mal gepostet habe, von der Rubensschen Flammenorgel, über die Resonanz-Sand-Platten bis hin zu Tesla-Spulen haben die Jungs hier eigentlich alles eingebaut, was gut aussieht und mal sowas von Physik ist…
Angucken !
>Körperwelten, das war doch dieser Typ mit dem Hut, der Leichen zu Kunst verwandelt hat<
Das mag vielleicht vielen einfallen, wenn sie das Wort Körperwelten hört. Seit 1995 gibt es die Wanderausstellungen, in denen plastinierte menschliche Körper/-teile gezeigt werden. Etwa zu der Zeit habe ich eine der ersten Ausstellung besucht und bin auch seit dem etwas unschlüssig, was ich davon halten soll. Echte menschliche Embryonen in den verschiedenen Phasen ihrer Entwicklung – fand ich beeindruckend. Jeder kann sich selbst ein richtiges Bild davon machen, was sonst immer nur in politisch und religiös belasteten Runden hochtrabend diskutiert wird.
Auch die echten Raucherlungen und der Vergleich zur gesunden Lunge, der Aufbau eines Herzens, eine „verkalkte“ Arterie – alles faszinierende und echte Anschauungsobjekte.
Aber dann waren da eben auch noch diese „Kunstwerke“, bei denen die menschlichen Körper arrangiert wurden. Teilweise recht eigenwillig, andere sehr skurril, und genau das war, denke ich, für manche Betrachter zu viel des guten. Diesen „Schubladen-Mann“ habe ich immernoch nicht wirklich verstanden.
Letztes Jahr war ich in der „aktuellten“ Körperwelten-Ausstellung und war recht enttäuscht, denn sie glich der aus den 90ern sehr. Der Schubladen-Mann war nicht mehr dabei, wohl aber ein kopulierendes Paar, welches auch das Verbot in Berlin mit ausgelöst hat. An den Wänden Poster mit teilweise philosophischen Texten, die zum Nachdenken anregen sollten…glaub ich.
Soviel zur Vorrede und der Grund, weswegen ich recht skeptisch war, was in den Körperwelten der Tiere auf mich zukommen werde.
Um es kurz zu machen, es ist sehr faszinierend. Es beginnt mit einem Hai, bzw. dessen Gefäßen. Erst beim näheren Betrachten erkennt man das feine Geflecht aus Adern, an den Wänden riesige Film-Projektionen von Nat Geo Wild, dem Partner der Ausstellung. Überhaupt dominieren an den Wänden sehr spektakuläre Fotos und Filme aus dem Hause National Geographic.
Weiter geht es mit Knochen, ein menschliches Skelett und das eines Pferdes, recht nah nebeneinander. Jedem werden die Parallelen sofort ersichtlich – wir sind auch nur Tiere. Das Skelett einer Taube neben dem eines Strausses ermöglicht ähnliche Vergleichsstudien. Weitere Exponate zeigen plastinierte Hirsche (oder Antilopen?) in der Bewegung, wie sich die Muskeln dabei verändern, kann jeder selbst sehen.
In Bochum ist direkt neben der Treppe eine Giraffe ausgestellt, man kann hier also sehr schön die Anatomie aus der Nähe begutachten, von den Füßen bis hoch zum Kopf. Ob diese Giraffe jetzt wohl auch so einen Entrüstungssturm nach sich zieht?
Schon synonym für den roten Faden der Ausstellung ist die Gegenüberstellung von Mensch und Gorilla.
Und dann kommt dieses Rind, bei dem die Flanken zu Flügeln hochgeklappt sind. Zudem ist die Gesichtsmuskulatur vom Schädel abgetrennt und dann separat am Schweif platziert… Ja, ich kann jetzt von der Seite, unter den Flügeln auf die Innereien gucken. Aber diese Inszenierung als Flügel, wie viele Kinder werden damit vollends irritiert?
Anschaulich ist dagegen der Blick in das Verdauungssystem einer Kuh.
Den Abschluss bildet der Elefant, zu Recht. Diese Masse an Muskeln, etwas abgelöst von den Knochen, es fesselt die Besucher. 3t hat Samba mal gewogen, als sie in einer OP verstarb und dann zur Plastination gespendet wurde. Auch das steht prominent am Eingang: Alle Tiere sind verstorben und wurden DANN gespendet. Kein Tier wurde für das Plastinieren getötet.
Wenn man von dieser Flügelkuh mal absieht, bin ich vollkommen begeistert.
Und wie Gunter van Hagens Frau bei der Presse-Eröffnung sagte:
Als Besucher kann man das Wunder der Natur spüren.
Und vielleicht verbessert dieser Einblick tatsächlich die Wertschätzung gegenüber der Natur.
]]>Jetzt haben in der Evolution aber die Biber den Staudamm erfunden. Das schaffen die Lachse. Das hat der Mensch dann nachgebaut, um Trinkwasserspeicher zu haben und oder Strom zu erzeugen. Das schaffen die Lachse dann nicht mehr so ohne weiteres. Dafür gibt es Fischtreppen. WENN aber der Staudamm viel zu hoch ist, dann helfen auch die besten Fischtreppen nichts mehr. Dann bedarf es menschlicher Unterstützung, etwa wie die nachfolgende Lachs-Kanone.
Die Fische schwimmen brav in das Rohr und werden dann durch einen Schlauch geschossen, damit sie oben im Stausee weiter schwimmen können…
Dinge gibt´s…
]]>Im Ruhrgebiet gewöhnt man sich vor allem an das Warten. Wir haben hier eine der höchsten Bevölkerungsdichten, die dichteste Infrastruktur mit den meisten Autobahnen und Schienen. Und die meisten Staus. Egal ob Auto oder Bahn, man wartet eigentlich immer. In der Fahrschule gibt es hier daher neben den obligatorischen Nacht- und Überlandfahrten auch extra Stau-Stunden. Entsprechend ist meine statistische Durchschnittsgeschwindigkeit laut Tacho auch irgendwo um die 50km/h. Schon lange überlege ich daher, welche Alternativen für den Weg zum Büro effizienter wären.
Ein Elektroauto wollte ich daher mal testen, was aber nicht klappte, da “Wissenschaftler” nicht kommunizieren wollten. (2 Fragen!) Das Posting ist immer noch auf Platz 5 in der Google-Suche ;-), so nebenbei bemerkt.
Genau dort kam dann in den Kommentaren die Bitte um Kontaktaufnahme. Um die Sache abzukürzen: Uwe vom Blog E-Auto.tv bot mir an, über´s Wochenende ein E-Auto auszuleihen. Letztes Wochenende hatte ich dann die Gelegenheit, mal eben so, ganz unkompliziert, um meine Erfahrungen mit benzinfreien Autos zu sammeln.
Schick sieht es aus, und die ersten Lernerfahrungen kamen schon bei der kurzen Einweisung:
“Dann fahr mal los,” meinte Uwe. Ich war etwas irritiert, weil ich den Wagen (meiner Meinung nach) noch gar nicht gestartet hatte. Er “lief” aber schon, hört man nur nicht. Alles im Schritttempo ist absolut lautlos. KITT im Stealth-Modus. Hilfreiche Anmerkung dazu: Auf einem Parkplatz immer rückwärts einparken. Dann kann man vorwärts rausfahren sieht besser die Passanten, die einen nicht wahrnehmen (und dann erschreckt zur Seite springen).
Nächste Lernerfahrung: “Bieg da mal rechts ab, es ist frei, beschleunige mal so richtig auf die erlaubten 60” sagt mein Fahrlehrer, also mach ich das.
DAS nenne ich mal eine Beschleunigung! Man wird regelrecht in den Sitz gedrückt, wow.
Doch direkt die ernüchternde dritte Lernerfahrung: Der Akkustand zeigt einem diesen ineffizienten Fahrstil sofort an. Neben dem reinen “Füllstand” wird auch noch die errechnete Reichweite im Display angezeigt, wenn man denn so weiterfahren würde. Diese kleine Anzeige oben rechts wird in den nächsten Tagen meine Fahrweise noch erheblich beeinflussen…
Nach der kurzen Einweisung und Probefahrt bin ich dann alleine weiter. Es war warm, ich schaltete die Klimaanlage an – direkt 5 Kilometer Reichweite weg. OK, Fenster auf (elektrisch!, vermutlich wieder 200m weniger), Klima aus.
In der Stadt fährt es sich sehr angenehm mit der Strom-Automatik. Lernerfahrung 4, bei jedem “vom Gas gehen” bremst der Wagen merklich ab, weil, damit wird dann gleich der Akku geladen, einfaches Rollen gibt es quasi nicht, der “Dynamo” bremst. ABER, im blauen Tachobereich, also beim Bremsen/Rollen lädt sich der Akku auf und bessert damit die Reichweite wieder nach.
Man fährt ganz automatisch sehr viel ausgeglichener, defensiv und akku-schonend – immer ein Blick auf die Reichweite.
Die im Display stehenden 26 km Reichweite erschienen mir zu knapp, also einmal Schnell-Aufladen. 22min für 80% Akkuladung, das lässt sich mit einem schönen Eis gut überbrücken.
Wie gesagt, in der Stadt ist es prima. Aber dann ging es in den Stau auf die Autobahn, an der Auffahrt schnell beschleunigen und eingliedern – Effizienz-Nadel geht nach ganz rechts, Reichweite geht runter.
Mal eben ein Elefantenrennen überholen – Effizienz-Nadel geht nach ganz rechts, Reichweite geht runter. Aber: Stehe ich im Stau, wird auch quasi kein Sprit Strom verbraucht, beim Ausrollen füllt sich der Tank sogar (ein wenig).
Nee, auf der Autobahn, also einer ohne Stau, geht es nicht lange (bzw. weit) gut mit den Akkus.
Später dann die schon angekündigte Situation in einem Parkhaus. Habe vorsorglich rückwärts eingeparkt und kann demnach mit einem guten Überblick vorwärts aus der Parklücke herausfahren – und mir böse Blicke von Passanten einfangen. Was erlaube ich mir auch, sie so gemein zu erschrecken, einfach auf der Fahrbahn zu fahren, wo sie doch gerade zu viert nebeneinander durch das Parkhaus schlendern…
Ich wunder mich noch ein wenig, warum das Ding elektrisch einklappbare Außenspiegel hat. Und konventionelle Glühlampen beim Tagfahrlicht? Aber die werden vermutlich, genauso wie die Sitz-Heizung von der 12v Batterie gespeist.
Mein Fazit:
Im (Groß-)stadtverkehr ist das E-Auto super. Den Knackpunkt sehe ich bei der Reichweite von 100km bzw. den Lademöglichkeiten. Hängt der Wagen neben dem Büro an der Steckdose, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Oder gar einen Car-Port mit Solarzellen. Der statistische Normalbürger ohne eigenen Stellplatz neben dem Büro / Wohnhaus hat da allerdings derbe Probleme. Denn ohne ständiges Aufladen alle 2 Tage wird jede Autobahnfahrt zu einem strategischen Glücksspiel.
Vielen Dank nochmal an Uwe für die Möglichkeit, das so unbürokratisch zu testen!
Disclaimer: Nein, ich habe von der abgebildeten Bank kein Geld erhalten.
]]>
“Vor den Augen der geschockten Zoo-Besucher”
Warum die geschockten Zuschauer das Handy zücken und diese grausame Szene noch Filmen?
Warum die Zeitung diese barbarischen Filme dann auch noch in den Artikel einbauen?
Ich weiß es nicht.
Aber es wird noch absurder:
Die Zuschauer sind schon wieder schockiert.
Der ahnungslose Vogel war, von dem Futter der Eisbären angelockt, in der Eisbärenwelt „Franz Josef Land“ gelandet.
Noch besser finde ich den hier:
Vögel sollten um das Gehege von Lynn einen Bogen machen.
Ich vermute, dass es eine Überflugsverbotszone gibt. Die armen Vögel müssen schließlich vor diesen Killer-Eisbären beschützt werden…
Irgendwo habe ich mal gesehen, wie lebendige (!) Fische an (grausame) Otter im Becken verfüttert wurden. Sehr beeindruckend, wie die Otter jagen (wenn sie denn mal dürfen/können). Aber Fische sind vermutlich in der Süß-Skala recht weit unten, unter den tollen weißen Pfauen und Giraffen…
]]>Was passiert eigentlich mit toten Tieren im Wald? In dieser “Laborvariante” hat man einen Haufen Ameisen in Zeitraffer gefilmt, wie sie einen toten Gecko entsorgen. Lustiger ist es aber, wie oben, wenn man das ganze dann rückwärts abspietl…
]]>Das Projekt EneSys steht für “Energiesystemtechnik und Leistungsmechatronik” und untersucht den Nutzen von Elektro-Autos, oder so ähnlich. Derzeit fahren freiwillige Versuchstiere Testfahrer mit kleinen Autos durch die Gegend. Ich nicht. Ich wollte, darf aber nicht. Das ist schade, weil ich wirklich gerne mal testen wollte, wie es funktioniert, so mit ohne Sprit.
Wie alles begann:
In den Unterlagen für die VeTestfahrer von EneSys steht ein kleiner Satz, dass man nicht mit den “Massenmedien” sprechen darf.
An dieser Stelle war ich nett und höflich. Ich frage nach, ob ich denn über meine Testfahrten für EneSys bloggen dürfe.
Das dürfe ich nicht. Wow, also ist unser Blog-Portal hier ein Massenmedium! Ich bin geschmeichelt.
ABER es wunderte mich dennoch etwas, denn konsequenterweise dürfte dann auch kein einziges Instagram-Bild, Facebook-Status und Tweet über das Projekt EneSys kommuniziert werden. Das wurde im Aufnahmebogen aber nicht einmal ansatzweise erwähnt. Ich stelle eine zweite Frage, ob es denn erlaubt sei, wenn ich keinerlei Namen wie EneSys erwähne.
Laut Plan übernehme ich am nächsten Tag den Testwagen, ich gucke, wo die nächsten Stromzapfsäulen sind.
Dann kommt die Absage, man könne mich leider nicht als Testfahrer berücksichtigen.
Etwas verwundert frage ich nach (Frage #3!), ob ein Blog alleine schon ein Ausschlusskriterium für Testfahrer bei EneSys sei.
Man habe keine Zeit, mit jedem Testfahrer über die Bedingungen zu diskutieren, scheinbar nehme ich das nicht ernst, und daher war ich raus. Ich nehme es nicht ernst? Warum frage ich dann nach? Warum die guten Leute von EneSys mir unterstellen, ich würde mich nicht an die Bedingungen halten, haben sie nicht weiter kommentiert.
Aber da ich ja nicht Testfahrer bin, darf ich auch nicht nicht darüber berichten. Ich bin etwas enttäuscht und fahre mit meinem normalen Wagen.
Ich kann jetzt daher auch nicht beurteilen, wie unpraktisch es ist, mindestens jeden zweiten Tag an die “Tankstelle” zu fahren.
Ich kann auch nicht berichten, wie leise oder laut die Autos sind.
Ich kann auch nicht kostenfreie Werbung machen, um die Verbreitung von Elektroautos und deren Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu verbessern.
Ich kann aber sehr wohl die Art und Weise analysieren, wie in der deutschen Wissenschaft (zumindest bei EneSys) Innovationen kommuniziert werden, oder eben nicht.
Für alle potentiellen Fahrer:
Ein paar mehr Infos (aber sehr wenige) gibt es auf der dazu gehörigen Homepage:
https://www.superawesomemicroproject.com/
]]>
Merken und nachmachen…
Gefunden bei BoingBoing
]]>Die Landesregierung BaWü will Biologie als Schulfach abschaffen.
Das klingt erstmal nach einem Aprilscherz. Beim weiteren Lesen stellt der geneigte Leser fest: Es soll schon noch etwas Bio geben sollen, aber in Kombination mit Chemie und Physik. Warum die Welt den Kalauer mit Grünen und Bio bringt, sei dahingestellt. Auf der offiziellen Seite des Landes findet man keine Pressemitteilung o.ä. dazu. Überhaupt scheint das Medienecho auf digitaler Ebene recht schwach zu sein.
Hier findet man einen weiteren Artikel, der die Inhalte der neuen Bildungspläne etwas näher erläutert.
Generell, und das hat die KMK beschlossen, werden alle Bundesländer sich Gedanken über die Gestaltung ihrer derzeitigen Bildungspläne machen müssen. Ist die in der Welt (Link oben) angerissene Fusionierung der Naturwissenschaften sinnvoll? Angeblich(!) sollen ethisch zu diskutierende Inhalte rausfliegen, Bio im Umfang gekürzt werden. (Die Homophobie in diesem Zusammenhang hat weitaus mehr Wellen geschlagen)
An allen Ecken versuchen Initiativen, die MINT Fächer weiter zu stärken, Fachverbände verschiedenster Branchen sorgen sich um geeigneten, kompetenten Nachwuchs. Es bedarf sicherlich einer grundlegenden Reform des Bildungswesens. Aber ob mal kurz “unliebsame Themen rausstreichen und alles zusammenlegen” die Lösung dazu ist? Ich denke nicht.
Dank an @fischblog für den Link…
Update:
Drüben hat @tre_bol sich etwas mehr Zeit für das Thema genommen und sich die Veränderungen im Detail angeguckt. An mehreren Stellen kommt sie aber auch zu einem unklaren Ergebnis. Es KANN funktionieren, die Bedenken sind aber teilweise berechtigt.
Vor einiger Zeit habe ich die Gelegenheit genutzt und kurz das Universeum in Göteborg besucht. Das größte Science Center Skandinaviens, wie sie selbst sagen. Wie so oft in Göteborg, wurde das Gebäude in / an einen Felsen gebaut, es erstreckt sich über 7 Etagen. Dabei ist es eine (mir bisher neue) Mischung aus Zoo und Science Center.
Auf dieser Karte kann man etwa erahnen, wie das aussieht. Zugleich sieht man der Karte auch an, an wen es sich hauptsächlich richtet: (Familien mit) Kindern.
Zuerst bin ich den Weg des Wassers gegangen und habe die Zoo-Abteilung von oben nach unten besichtigt. Man fängt oben in den Bergen an, an einem kleinen Gebirgsbach. Hier kommen dann verschiedene Aquarien/Gehege mit den dort anzutreffenden Tieren, eingerahmt in eine schicke Aussicht auf Göteborg bzw. den unten liegenden Rest des Zoos. In Serpentinen wandert man langsam den Weg hinunter. Dabei hatte ich relativ viel Platz, um einfach mal stehen zu bleiben und die Besucher nach mir einfach passieren zu lassen. Ein Aspekt, der mir persönlich positiv auffällt, nachdem ich mal in einem Fließband-Zoo eine hitzige Diskussion mit einem Motzbürger hatte (“Sie können hier doch nicht den ganzen Verkehr aufhalten”). Insgesamt ist das eine schöne Anlage, mit viel Liebe zum Detail, nur wenige Gehege oder Aquarien sind wirklich als solche sichtbar. Schönes, kleines Detail: Mit Masken-Bechern (wie heißt das wohl wirklich?) kann man in ein Becken reingucken, ohne störende Wellen.
Der Bach endet im Meer, hier sind es dann wirkliche Aquarien mit umgebender Dunkelheit. Daran folgt, hinter einer Schleuse, dann der Regenwald, den man selbst durchschreitet, inkl. entsprechendem Klima. Auch das ist nicht wirklich neu, aber schön und solide gemacht. Etwas stutzig werde ich an der Abteilung “Tödliche Schönheiten”, ich gehe rein und sehe Schlangen. Naja, es erinnert mich an Wilde Kreaturen. Aber ein wenig Klappern gerhört bekanntlich zum Geschäft. Man geht durch einen Tunnel unter einem Becken durch, man steht vor einer riesigen Glaswand vor einem Becken. Alles sehr gut, aber (mir) nicht wirklich neu.
Affen turnen im Regenwald über einem durch die Bäume, die Brücken sind aus Holz und machen den Eindruck, als wären sie gemeinsam mit den Pflanzen importiert worden. Ein runder Gesamteindruck, der aber auch woanders zu finden ist.
Einmal unten im Zoo-Bereich angekommen, nehme ich mir die andere Seite vor, das eigentliche Science-Center, wie man es sonst kennt. Zu verschiedenen Themen gibt es Exponate zum Ausprobieren und Be-Greifen. Auch hier finden sich viele schöne Ideen, die auch in anderen Centern zu finden sind. Eine Sonderfläche wird mit wechselnden Ausstellungen bestückt, nicht neu, aber gut.
Zusammen genommen kann ich es nur empfehlen.
Ein Aspekt hat mich aber besonders überrascht: Es ist ein Zoo mit Science-Center. Oder ein Science-Center mit einem Zoo, ein Science-Center im Zoo, wie auch immer. Bisher habe ich (viele) Zoos gesehen. Dort wurde dann auch mal etwas Wissen vermittelt, wie funktionieren die Flossen bei den Fischen, warum fallen Vögel beim Schlafen nicht von den Ästen etc. Die dänische Variante der Wissensvermittlung bitte woanders diskutieren.
In den Science-Centern und Museen wurden meist physikalische Phänomene Be-Greifbar gemacht, man kann Knöpfe drücken, um Mechanismen zu starten, die etwas illustrieren… Im Phaeno gibt es zwar Aquarien mit “besonderen” Fischen, ein kleines Bio-Labor mit Mikroskopen etc. ist auch vorhanden. Aber gewöhnlich ist die belebte Natur(wissenschaft) in den meisten Centern stark unterrepräsentatiert.
Das ist nicht wirklich verwunderlich, Tiere und Pflanzen brauchen halt sehr viel mehr Betreuung und bedeuten mehr und einen vollkommen anderen Aufwand als mechanische Apperaturen zur Verdeutlichung der Fliehkraft, zum Beispiel. Aber warum wird in den (deutschen) Zoos so wenig Wert gelegt auf Wissensvermittlung? Dazu werde ich, wenn ich denn mal Zeit habe, einen eigenen Beitrag verfassen…
]]>
Sören schreibt drüben, dass es pädagogisch unklug war, dem Tier erst einen Namen zu geben, und nach 2 Jahren erst zu schlachten. Das ist ein Aspekt, der in den meisten Medien nicht wirklich berücksichtig wurde. Die Bild regt sich natürlich auf, am Kiosk war das die Titelseite in der gedruckten Version. Sie zitiert unzählige Tweets und Facebook-Kommentare, wie sich Leute aufregen. Garniert wird das mit den sehr deutlichen und teilweise blutigen Bildern. Wenn man auf der Homepage nach Marius sucht, bekommt man eine ganze Reihe von Artikeln, die sich um das Thema drehen “So grausam sind Fütterungen in anderen Zoos” etwa.
Wenige Medien berichten da etwas ausgewogener, etwa hier oder auch hier bei der TAZ. Der Postillon trifft es auf seine ganz eigene Art sehr gut.
Ich frage mich wirklich, was diese in der Bild zitierten Menschen wissen oder denken.
„Und das zu einer öffentlichen Show zu machen, wo ist da was vetretbar????
Wie und wo kann man denn sonst sehen, wie ein Körper aufgebaut ist? Schön, in gemalten Bilderbüchern? Auf Bauernhöfen ist es ganz normal (gewesen), dass die NUTZtiere geschlachtet und verarbeitet worden sind, kaum ein Bauer wird dabei seine Kinder verschlossen haben. Aber das Kalbsfilet kommt ja aus dem Lidl. Das ist ja vertretbar. In Dänemark sieht man die Geschichte gelassen. Die öffentliche Sektion von toten Tieren ist in den Zoos nämlich ein normaler Bestandteil des Bildungsauftrags. Fairerweise, auch das erwähnt Bild.
Was um alles in der Welt glauben diese Empörten, was den Tieren verfüttert wird? Kleine süße, plüschige (halbe) Küken, die bei den Eulen auf dem Futterplatz liegen werden aber von den gleichen Aufregern akzeptiert?
Nachtrag:
rolak hat in dem Kommentar unten ein schönes Video gepostet:
Vorwarnung: Eine Giraffe, ich kenne den Namen und den Umstand ihres Todes NICHT, wird seziert. Genauer, ein Nerv, der vom Schädel zum Herzen und wieder zurück in den Kopf geht. Dawkins demonstriert damit das “intelligente Design” – nicht.
]]>
Das Bild ganz oben kommt dann dabei raus.
Dieses Mal sind die Hautzellen nicht mehr (durch den beginnenden Prozeß der Verwesung?) durch Bakterien ersetzt worden, wie damals. Nein, dieses Mal sind es schon pflanzliche Zellen! Evolutionär macht die Frau, oder ihre Haut, also bei Nivea schon einen großen Schritt!
Aber tierische Zellen haben nicht solche dicken gar keine Zellwände! Das da oben ist die schematische, klassische Darstellung einer pflanzlichen Zelle!
Wer unbedingt möchte, kann sich das ganze noch mal hier auf Youtube angucken.
In der Werbung ist Zeit Geld, jede Sekunde TV-Werbung kostet viel Geld. Entsprechend kann so ein Spot natürlich nicht immer vollkommen wissenschaftlich korrekt sein, man muss es vereinfachen und nur Kernelemente in den Fokus rücken. Vollkommen klar.
Aber dennoch rege ich mich darüber auf. Muss man derart falsches Wissen verbreiten?
Würde, rein hypothetisch, eine Firma Jürgen Klopp mit einem Schalke Logo auf dem Hemd in einer Werbung zeigen, würden (derzeit) viele motzen und diese Firma mit einem Shitstorm ihre Meinung sagen.
Aber wenn Nivea Bakterien- oder Pflanzenzellen nimmt, um Haut zu illustrieren? Juckt nicht, stört nicht. Alles das gleiche, was soll die Haarspalterei?
Ich bin gespannt, ob und was man bei Nivea dazu sagt…
Von außen zeigt das phaeno schon, dass es anders ist. Ganz anders. Im Erdgeschoss zahlt man an einer recht gewöhnlichen Theke den Eintritt und fährt mit einer Rolltreppe in die eigentliche Ebene, wo alles erst richtig anfängt. Über der Rolltreppe ist bereits eine überdimensionierte “Kugelbahn”, auf der eine ~40cm dicke Kugel stetig seine Bahnen zieht. Ein Scout empfängt die Rolltreppenfahrer und fragt, ob man schon mal hier war. Wäre ich gerne, aber es ist das erste Mal.
OK, hier sind Schließfächer für Jacke und Taschen, da sind Toiletten und ansonsten gibt es nichts weiter zu sagen. Alles sind Experimentier-Stationen, geh hin, wo Du Lust hast, es gibt keinerlei Route oder Reihenfolge, lass Dich einfach treiben. Wenn Du Fragen hast, sprich uns einfach an.
Bingo, so stell ich mir das vor. Keine amerikanischen Fließbandgänge, auf denen man im Stau ein Exponat nach dem anderen durcheiern muss.
Zuerst schon der (kartesische) Flaschentaucher. Haben Sie wörtlich genommen, statt einem Taucher in der Flasche ist hier die Flasche der Taucher. Schick, kleine Infotafeln informieren bei Bedarf über den Hintergrund, wenn man will.
Das wollen aber scheinbar wenige.
Überall sieht man Besucher beim Ausprobieren. Klappt etwas (scheinbar) nicht, gehen sie einfach weiter und suchen etwas Neues.
Ich lasse mich treiben und gehe von einer Station zur nächsten, was gerade frei und interessant aussieht. Vieles kenne ich schon, aber dennoch macht es einfach Spaß. Die “Luftringe”-Kanone, allerdings ohne Rauch ist auf zwei Banner aus Seide gerichtet, die von der Decke hängen. Langweilig, viel lustiger ist es, andere Besucher “abzuschießen”.
Schießen und weitergehen. Die Opfer drehen sich verwundert um und sind ratlos, was das war. Ein Junge hat mich beobachtet und ertappt. Er grinst von einem Ohr zum anderen und begibt sich selbst an das Exponat.
Wieder erfolgreich eine Lernerfahrung hinterlassen. Spaß mit Physik, für viele scheinbar etwas Neues.
Es kommt eine Durchsage, in wenigen Minuten startet der Feuertornado. Kenn ich von den Physikanten, will ich trotzdem sehen. Ich frage einen Scout, wo das denn sei.
Also hier die schiefe Ebene runter auf die andere – ach was, ich geh einfach mit, das ist schneller…
Danke, so soll das laufen.
Und siehe da, es gibt doch noch andere Ebenen, mit noch mehr Exponaten. In einer Ecke stehen unscheinbar 4 Säulen mit Löchern, dazwischen ist unten eine “Pfanne”. Alles abgesperrt, hier darf man nur gucken. Eine andere Scoutin(?) erläutert, dass man sich oben (auf der anderen Ebene) nicht zu weit hinaus lehnen solle, Kinder festhalten. Sie startet gleich den Tornado, den größten in Europa (6 Meter hoch), danach erkläre sie, was passiert.
Jedes Mal bin ich wieder fasziniert.
In der Pfanne ist eine kleine Pfütze brennbarer Flüssigkeit, sie brennt und sofort kommt aus den Löchern der 4 Säulen Luft, der Flammentornado wächst langsam höher bis auf die schon angekündigten 6 Meter Höhe. Wow. Das ganze geht so eine kurze Weile, dann sinkt der Tornado langsam wieder in sich ein.
“So, was ist hier gerade passiert…”
Die Dame am Mikrofon hat gerade erste begonnen, das Phänomen zu erläutern, da sind 80 Prozent der Zuschauer schon weg.
Immer wieder bemerke ich das: Nur wenige sind scheinbar daran interessiert, sich etwas tiefer mit der Materie zu beschäftigen. Womöglich könnten Sie ja etwas lernen, und das an einem Wochenende, wo man doch Spaß haben will. Nein, das geht nun wirklich nicht, wo kämen wir da hin </ironie>
Gleich neben dem Tornado, etwas versteckt kommen die kleineren Exponate, zu Magnetismus und Strom. Ferrofluid etwa und ein paar weiter Klassiker. Schön anzusehen ist der fliegende Teppich, der auf einem dünnen Luftstrom schwebt. Bei den Spannungs- und Widerstandsversuchen muss ich mir selbst eingestehen, dass ich diese Reihe lieber beim nächsten Mal erfahren möchte. Zu viel wartet noch in den oberen Ebenen darauf, erkundet zu werden.
Ich kann und möchte gar nicht allzu viel über die restlichen Exponate, die Mitmach-Labore etc. erzählen, geht selbst hin und probiert es aus!
Zwei wesentliche Pluspunkte noch zum Schluss. Entgegen dem scheinbaren Normalzustand in anderen Science Centern, habe ich keine Station gefunden, an denen ein “Außer Betrieb” Schild die Neugier bremste. Alles, was ich gesehen habe, war funktionstüchtig.
Und noch ein wesentlicher Unterschied zu sehr vielen anderen Museen: Der obligatorische Shop, den muss man suchen. Oft, zu oft ist der Shop die letzte Station vor dem Ausgang, damit auch garantiert jeder Besucher hier vorbeikommen muss, Quengelware inklusive. Im phaeno liegt der Shop versteckt in einer Nische, abseits und etwas versenkt. Ich musste fragen, um ihn zu finden. (“Heilende Steine” gab es hier leider dennoch. Aber das ist wirklich auch das Einzige, was es zu bemängeln gäbe.)
Mal sehen, wann ich das nächste Mal wieder hinkommen.
]]>
Wieviele Autos überqueren eine klassische Kreuzung (mit 2 Stop-Schildern) im Vergleich zu einem Kreisverkehr…
Haben “die Europäer” wohl mal was praktisches…
]]>Im Urlaub habe ich eine zufällige Situation zu einem schönen Versuch ausgenutzt: Beim Wandern trinkt man Wasser, vor allem bei gefühlten 32° im Schatten. Oben am Gipfel war dann die erste Flasche schon leer. Ich habe die leere 0,5l Flasche extrem fest zugeschraubt und zum Beweis noch fotografiert. Hier war die Flasche auf rund 1.900 Meter Höhe.
An der Bergstation der Gondel (man muss es mit dem Wandern ja nicht übertreiben) habe ich dann das nächste Foto gemacht, hier waren es nur noch 1.400 Meter.
Dann noch mal in der Talstation des Gondeltransfers. Hier waren es noch rund 840 Meter über dem Meeresspiegel.
Und schließlich im schönen Ruhrgebiet auf rund 40 Meter NHN.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und das Volumen der jetzt deutlich zerknautschten Flasche gemessen. Es sind nur noch rund 400 Milliliter. Die rund 1.750 Meter Luftsäule habe die Flasche damit um etwa ein Fünftel zusammengedrückt.
Letzte Woche war bei Hirschhausen das umgekehrte Experiment, auch sehr schön: Man nimmt eine versiegelte Tüte Chips mit auf die Berge und guckt, wann sie platzt, weil der Luftdruck da oben zu gering wird.
]]>Daher jetzt von mir dieses schöne Fundstück für diejenigen unter Euch, die auch mal selbst solch einen Planetenkuchen backen wollen. Entweder diese halbe Erde hier.
Oder auch diesen Jupiter, diesmal als (fast) ganze Kugel.
Hier ist jedenfalls der Schöpfer dieser Kuchen. Dazu gibt es auch noch ein nettes Tutorial.
Dann backt mal schön Planeten…
]]>Ich hatte hier neulich schon geschrieben, dass “Bildung” gerade ein beliebtes Thema zu sein scheint. Christoph Drösser berichtet bei der Zeit ausgiebig über den Mathetest und hier nahmen sie die armen Lehrer in Schutz. In der gedruckten Ausgabe wurde dann noch ausgiebig verglichen, wo es sich besser lernt, in München oder Berlin – und warum das so ist.
Durch Zufall bin ich bei Buddenbohm über einen Link auf ihn selbst zurück gestolpert und dort dann auf ein Interview mit Salman Ansari.
“Das Nuf” hat mit ihrem Blogposting meine Neugier geweckt. Was würde denn Ansari besser oder anders machen? Im Interview der Zeit kritisiert er die Stiftung Haus der kleinen Forscher, über die Christian hier auch schon mal geschrieben hatte, und bei der ich selbst auch aktiv bin.
Wie also sollen wir die Neugier retten? In den Zeitartikeln oben wird es mehrfach betont, neben Grundschullehrern, die für das unterrichtende Fach gar nicht wirklich ausgebildet sind, ist es (neben weiteren Faktoren) oft das mangelnde Interesse der Schüler, bzw. das “nicht-neugierig-machen” der Lehrenden, was bemängelt wird.
Ich habe mich durch das Buch gekämpft. Wie man die Neugier rettet, weiß ich jetzt dennoch nicht. Salman Ansari beschreibt, wie er mit Kindergartenkindern gemeinsam Experimente die Natur erforscht hat. Das scheint ihm sehr wichtig zu sein, die belebte Natur stärker in den Blickpunkt zu rücken. Dennoch macht er am Schluß des Buches noch Experimente mit schiefer Ebene, Reibung etc.
Die Fragen der Kinder weiter zu ergründen, das ist ein weiterer Fokus. SEINER Meinung nach mache das sonst keiner (wirklich). An mehreren Stellen stellt er den Kindern jedoch Suggestivfragen, die seinem eigentlichen Ziel zutiefst widersprechen.
Nach vielen Berichten, wie er mit Kindern gespielt hat, kommt dann im Buch der Rundumschlag gegen alle anderen, die mit Kindern experimentieren oder sich mit der Thematik befassen. Zu allererst die bösen Lehrer, die alles falsch machen. Und dann verschiedene Institutionen, die sich mit MINT im Kindergarten befassen. Auch an dieser Stelle widerspricht er sich wieder selbst. Nur wenige Seiten zuvor konstruiert er künstlich Situationen, um diese mit den Kindern weiter zu erforschen – und bemängelt genau das bei allen anderen.
Ein wenig, so interpretiere ich seine Interviews und die Zwischentöne zwischen den Zeilen seines Buches, möchte er wieder mehr die belebte Natur in den Fokus rücken und die Kinder mehr in den Dialog bringen. Im Zeit-Interview sagt er:
Und ist es denn wirklich relevant für ein Kind, ob eine Kerze zum Brennen Sauerstoff braucht?
Und hier muss ich ihm widersprechen. Natürlich interessiert es Kinder, warum etwas brennt und es ist zwingend notwendig, dies zu lernen. Leider wird aus Sicherheitsaspekten in vielen Kitas das offene Kerzenlicht verboten. Wann und wo Kinder das Lernen sollen, bleibt dem Zufall überlassen (und dann ist nicht unbedingt gesagt, dass ein Erwachsener anwesend ist.)
Dann sagt er weiter später im Interview:
Denn welche Erzieherin bringt schon eine echte Leidenschaft für Physik oder Chemie mit? Beim Vorführen der vorgegebenen Experimente geraten sie völlig aus dem Konzept, wenn ein Kind auch nur eine unerwartete Frage stellt. Denn alle Experimente sind ja so aufgebaut, dass das Ergebnis von vornherein feststeht.
Hier hat er leider das Konzept der Stiftung nicht richtig wahrgenommen (oder möchte es nicht). Denn hier, und da sind wir wieder bei Florians Artikel oben, ist das eigentliche Problem. In der Schule werden die MINT Fächer zu oft vernachlässigt und bei den meisten Erwachsenen sind sie mit oft schlechten Erinnerungen assoziiert. AUCH bei den Lernbegleitern in Kita und Schule. Und hier fängt dann der Teufelskreis an, dass den Kindern solche Themen nicht “zugemutet” werden, weil der Erwachsene sich nicht traut.
Deswegen bedarf es mehr Initiativen und Aktionen, um in den Köpfen der BETREUER die Naturwissenschaften wieder als etwas normales zu verankern und die Vorurteile und Ängste abzubauen. Die Kinder sind neugierig, hier muss (meistens) nichts gerettet werden. Ansari möchte die “akademischen” Aspekte und Experimente ausblenden, um die Neugier zu retten. Tatsächlich, so meine Erfahrung, wurden diese Themen schon viele zu lange ausgeblendet und es hat das Gegenteil provoziert.
Retten wir mit solchem einem Buch und Einstellung die Neugier? Sicherlich nicht!
]]>Zufällig habe ich gerade mal wieder in der TED-App gestöbert und wollte mir aktuelle Talks runterladen, um die nächste Bahnfahrt (und vor allem die Verspätungen) zu überbrücken. Gestolpert bin ich dabei über einen neuen Talk von Sir Ken Robinson. Ich hatte mir bereits die ersten Talks angesehen und kann auch den aktuellen nur dringendst empfehlen! Auch er thematisiert immer wieder, welche Probleme er in den meisten Bildungssystemen sieht. Dazu noch ein paar kleine, britische Seitenhiebe und sehr gute Beispiele -> Absolut empfehlenswert.
In einem seiner ersten Vorträge von 2006(!) provoziert er mit “Schule erstickt die Kreativität”
Ein paar Jahre (2010) später fordert er “Her mit der Lern-Revolution!”
Und schließlich der frische, vom April 2013, wie man aus dem Death Valley der Bildungsmisere entkommen könnte.
Die ersten beiden sind inzwischen mit deutschen Untertiteln versehen worden, der dritte ist noch nicht untertitelt. Als Brite hat er aber recht wenig Akzent und ist sehr gut zu verstehen, finde ich.
]]> Ein buntes Titelbild, das viel verspricht. Ein erstes Durchblättern zeigt jedoch, dass es mit der Farbe nicht so weit her ist, ein paar vereinzelte schwarz-weiß Abbildungen versuchen die Bleiwüsten der 160 Seiten aufzulockern.
Aber hey, es kommt auf den Inhalt an!
Im Vorwort erfahre ich, dass ein ähnliches Buch des Autors gibt, welches die geschichtlichen Hintergründe der Kunststoffe behandelt. Das hier sei das Experimentierbuch zum Geschichtsbuch. Coole Idee!
Ziel der Versuche sei es, nur exemplarisch für die ganze Gattung der jeweiligen Sorte zu dienen. Der Leser soll ermutigt werden, sich eigene, weiter hinaus gehende Versuche auszudenken. Das nenne ich mal vorbildlich und löblich.
Voller Neugier lese ich weiter.
Es kommt ein kleiner Exkurs über die Geschichte voller Missverständnisse der Kunststoffe, eine Systematik mit schönen Strukturformeln und allgemeine Eigenschaften wie Schmelzpunkte und Wärmeleitfähigkeit. [An dieser Stelle bitte ein verzweifeltes Seufzen denken] Dann endlich, zwar noch unter “Allgemeine Eigenschaften”, das erste Experiment auf Seite 20[Hoffnung]
Versuche mit der Heißluftpistole
Joghurtbecher, Trinkbecher und Tischtennisball erhitzen und gucken, was passiert.
[echt jetzt?]
Nächste Seite, Brennbarkeit, was brennt, was stinkt…
Es folgen etliche Seiten, sortiert nach den jeweiligen Sorten von Kunststoffen. Ich merke, dass ich inzwischen eine andere Vorstellung habe, wie Experimente im Alltag aussehen (können). Ein wenig in diese Kategorie fällt vielleicht noch das Kapitel über Galalith, ein Kunststoff, den man recht leicht aus frischer Milch herstellen kann. Das “Rezept” ist ebenfalls im Buch erwähnt.
Ansonsten entsprechen viele Experimente genau dem, was man aus der Schule zu oft gewohnt ist. Man nehme, dann sieht man.
Verschiedene Plastikschnipsel verbrennen unterschiedlich, schwimmen unterschiedlich, können unterschiedlich viel Wasser aufnehmen und so weiter. Das ganze ohne Farbe und mit zu wenigen Bildern. [hier bitte wieder einen tiefen Seufzer denken]
Schade, der Titel weckte (in mir zumindest) Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Es ist ein Buch für Chemie-LK-Schüler, die zu Hause gerne noch mehr rumexperimentieren wollen. Gut vorstellen kann ich mir das auch beim Tag der offenen Tür bei einem großen Chemie-Konzern, bei dem dann die Chemie-LK Schüler aktiv werden können.
Für Chemie-Lehrer, die schon die Hälfte der Experimente kennen. Für Leute, die ihre Vorurteile gegenüber Chemie noch weiter bestätigt sehen wollen.
Das ist sehr schade, denn in dem Thema wäre bestimmt sehr viel mehr Potenzial gewesen. Aber so ist es ein besseres Vorlesungsskript, das sich außerhalb der Fachcommunity kaum jemand freiwillig antun wird, fürchte ich.
]]>OK, wer auch immer das in Deutschland nachmacht. ICH AUCH! BITTE! WILL DAS AUCH MAL MACHEN!
]]>Allen ist gemeinsam, es waren Kameras am Ballon, die stur gefilmt haben und danach dann mit GPS wieder gefunden werden konnten. Das Ding wurde gestartet und man hofft, dass es irgendwie im Ganzen wieder runter kommt.
Der folgende Bastler ist einen Schritt weiter gegangen, er hat ein ferngesteuertes Flugzeug an den Ballon gehängt, das permanent die Kamerabilder sendet, der Film hier ist “nur” die Aufnahme, die er nachher kommentiert. Er beschreibt, wie das Videosignal abbricht, dann wieder schwarz-weiß kommt. Wie er merkt, dass er mit dem Flugzeug etwas zu weit abgedriftet ist und den Flieger bestmöglich notlandet.
]]>Inzwischen ist der Artikel nicht mehr gelistet. Neben unzähligen Facebook-Kommentaren sah man sich wohl genötigt, das ganze zu beenden. Spätestens, seit auch die Medien darauf angesprungen sind. Etwa hier oder auch hier oder hier.
Großer Aufreger: Das ist ein Mädchen-Shirt, das ist sexistisch. Mädchen, die schlecht in Mathe sind, das ist reines Klischee.
Otto hat immer noch das T-Shirt hier im Angebot:
Das ist für Jungen gleichermaßen. Regt sich keiner drüber auf.
Ich rege mich auch über das T-Shirt auf, über beide. Aber aus vollkommen anderen Gründen, denn es zeigt sehr deutlich, dass es bei uns cool ist, in Mathe (und den Naturwissenschaften auch ganz besonders) schlecht zu sein. Niemand regt sich in den Shitstorms (oder ich habe es überlesen) über das Thema als solches auf. In Mathe schlecht zu sein, das ist doch normal, da ist doch nichts dran. Aber das gerade Mädchen schlecht sein sollen, das ist böse!
Gleichzeitig berichtet die Zeit hier über die vermeintlich tollen MINT Initiativen, um Mädchen, und nur die, stärker wieder zu MINT Fächer zu begeistern.
Meiner Meinung nach sollte man sich über die generelle Akzeptanz der Wissenschaften mal Gedanken machen. Dann würden vielleicht auch mehr Jugendliche jeglichen Geschlechts sich etwas mehr für die MINT-Fächer begeistern.
]]>Das ganze war Teil einer Doku über Vögel, hier ist ein recht langes Making-Of:
DAFÜR würde ich gerne GEZ zahlen…
Nachtrag: Wie wenige Zeilen weiter unten erwähnt, wird der Film ein Teil des making of tatsächlich in der ARD bei uns laufen.
Aber dann? Der normale Durchschnittsbürger nimmt vielleicht manchmal wirklich beeindruckende Bilder wahr, etwa Ameisen im Elektronenmikroskop. Sehr schön anzusehen, keine Frage. Aber eben auch nur ein Bild, dass genauso auch im Computer berechnet hätte werden können. Was ist real, was ist wieder nur ein neuer Animations/Comic/Sciencefiction irgendwas Film? Die Chance zum Blick in ein Mikroskop hätte theoretisch jeder, sie sind frei verkäuflich. Aber nun ja, den Alltags-Nutzen für den Durchschnittsbürger ist doch relativ gering. Um nicht zu sagen, es ist eigentlich überflüssig. Nur der Hypochonder von Welt guckt sich 2 Mal täglich sein Blutbild im Mikroskop an und zählt seine Lymphozyten.
Diese Konstruktionen scheinen auch eher einem Mathe-Geometrie-Nerd-Visualisierungsprogramm entsprungen zu sein. Kieselalgen. Evolutionär verflucht alt, von der Natur designt.
Es gibt viel zu entdecken, eine normale Lupe reicht schon fast, aber richtig interessant wird es wirklich erst mit einer besseren Vergrößerung. So ein richtiges Binokular, das wäre was, ist aber teuer und naja, der Alltagsnutzen für mich doch eher gering. Aber der Anblick eines Kakerlaken-Kopfes mit 50 facher Vergrößerung, das hat was.
Aber dann bin ich kürzlich zufällig über dieses kleine Mikroskop
“gestolpert” (Danke an Gregor an dieser Stelle) und bin begeistert. Diese Dinger haben zwar “nur” ein Vergrößerung von 20- bis 40-fach, aber das reicht aus. Und ja, das läuft in der Rubrik Spielzeug und kostet 10,-Euro.
Das kleine Ding ist der Hammer, so klein und doch einfach faszinierend.
Es wird mit einem Objekträger und Deckgläschen geliefert, der Objekttisch läst sich abnehmen. Und dann kann man alle möglichen Oberflächen angucken, einfach draufstellen, am Hebel unten kurz fokussieren und staunen. Egal was, Sofa, Tisch, Haut, Blätter…
Und das ist was anderes, als sich am Rechner tolle Bilder anzugucken. Dann besser in echt wirklich selbst die Oberfäche live in 40facher Vergrößerung anzugucken.
Diese Faszination ist meiner Erfahrung nach unabhängig vom Alter, sowohl Kinder als auch Erwachsene.
NACHTRAG: Wie im Kommentar berichtet, ist meine Empfehlung gerade nicht verfügbar. Hier gibt es eine baugleiche Alternative.
]]>Aber ist es wirklich ein Lebensmittelskandal der Güte Dioxin-haltiger Frühstückseier? Ich denke nicht. Es ist ein Problem der Deklarierung. Es steht Rindfleisch drauf, aber es ist auch Pferd in der Packung. Wohl gemerkt, einer Packung Fertig-Tiefkühllasagne. Neben den Nudeln, der roten Pampe die vermutlich auch ein wenig Tomate mal gesehen hat, neben den Gewürzen, Konservierungsstoffen, Aromen, etc. daneben ist auch Hackfleisch in dieser Packung verarbeitet. Hackfleisch, von dem der Käufer glaubt, es sind Fleisch- Knorpel- und sonstwelche Reste vom Rind. Aber oh nein, da ist auch Pferd bei gewesen.
[Bisher ist noch unklar, ob dieses Pferdefleisch vielleicht nicht in Ordnung war] . Aber es ist Fleisch. WENN es jetzt Schweinefleisch gewesen wäre, das als Lamm verkauft worden wäre, DANN hätte ich durchaus religiöse Aspekte als Grund zur Aufruhr gelten lassen.
Aber wer für einen solch geringen Preis ein Tiefkühlfertiggericht kauft, der weiss eh nicht, was da drin ist. Ob Rind, Pferd oder Strauss oder Krokodilfleisch, wäre mir egal.
Wie oben aber angegeben, möchte ich hier einfach die Bühne zur Diskussion freigeben. WENN es beleidigend werden sollte o.ä. werde ich die entsprechenden Kommentare löschen.
UPDATE 14.02. 13:58 Der Stern meldet hier, dass in England Substanzen im Pferdefleisch gefunden wurden, die da nichts zu suchen haben. Das ändert die Situation. Auch ich möchte keine unter Umständen schädliche Substanzen im Essen haben. Egal, über welches Tier sie dort reingekommen sind.
UPDATE 15.02. 21:10 Inzwischen sind auch bei anderen Discountern in anderen Produkten Pferde gefunden worden
Aber auch langsam die Erkenntnis, dass der Skandal nicht so ganz in Dioxin und Co. reinpasst.
]]>Und sie [die Autoren der Studie] betonen auch, dass sie weder Rezepte noch Fertigprodukte auf künstliche Konservierungsstoffe, Aromen, Farbstoffe oder Stabilisierungsmittel untersucht haben. “Diese Aspekte gilt es zu berücksichtigen, bevor wir darüber urteilen, wie gesund eine Mahlzeit ist”, schreiben die Wissenschaftler. Das dürfte wohl vor allem für die Fertigprodukte gelten.
Aha. Künstliche Aromen, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, wurde alles nicht untersucht. Warum auch? Wenn man Fertiggerichte untersucht, völlig abwegig.
Ich habe mir das Paper gesucht und lese: Weder die Rezepte noch die Fertigessen sind gesund. [Gesund ist hier lediglich mit den Ernährungsrichtlinien der WHO definiert, also die empfohlene Kombination von Fett, Zuckern, Kohlenhydraten und Ballaststoffen]. Erst danach stellen die Autoren fest, das die Fertiggerichte am ehesten mit den WHO Empfehlungen überein stimmen, oder diesen nahe kommen, allerdings nicht beim Salz, hier gewinnen Jamie & Co.
Die Autoren beziehen sich wirklich nur auf die Zusammensetzung o.g. Substanzgruppen. Die Überschrift, dass die Rezepte ungesünder sind, stammt von der Qualitätsjournalistin und taucht im Paper als Nebensatz auf, NACH der ersten Aussage, dass beide nicht gesund sind.
Dass im SpOn Artikel noch Zahlen falsch zitiert werden und aus Gramm Fett auf einmal Prozent werden, ist vermutlich nur ein Versehen?
Der Fettanteil lag bei den Anleitungen der Starköche bei bis zu 40 Prozent, bei den Fertigmahlzeiten betrug er knapp 24 Prozent.
Mal ehrlich, ein Gericht mit 40% Fett? Was soll das sein? Paniertes Stück Butter?
In den Daten auf Seite 7 des Papers findet man die Daten Anteile pro Portion Essen, Table 2:
Fat (g) Recipes 27.1 (16.8-40.4) Ready meals 17.2 (12.3-23.7)