Nur sechs Sekunden nach dem Start explodierte um 18.22 Uhr Ortszeit (23.22 Uhr MEZ) heute nacht eine amerikanische Antares-Trägerrakete im Bundesstaat Virginia. Sie sollte mit der “Cygnus-Kapsel” 2,2 Tonnen Nahrungsmittel und Ausrüstungsgegenstände zur Internationalen Raumstation ISS an Bord transportieren.
Es gab weder Tote noch Verletzte, aber dafür schwere Beschädigungen an Gebäuden. Nach Informationen eines Sprechers der Nasa soll sich eine “geheime Verschlüsselungsnutzlast” an Bord der Rakete befunden haben. Deshalb sei nach einer ersten Explosion der Befehl zur völligen Zerstörung des Fluggeräts gegeben worden.
Zur Rakete:
Die USA, die derzeit kein Transportmittel haben, um Menschen zur ISS zu fliegen, sind beim Frachttransport auch auf die Russen angewiesen. Die erste Stufe der zweistufigen amerikanischen Antares-Rakete wird zu einem Großteil in der Ukraine gefertigt. Sie enthält zwei russische Haupttriebwerke (AJ-26), die bei diesem Start zum Problem wurden. Die Nutzlastkapsel “Cygnus” wird zum Großteil in Italien gebaut.
Durch die politischen Spannungen zwischen Russland und den USA haben die USA vor kurzem beschlossen, die Triebwerke für die größere Atlas-5-Rakete künftig in den USA produzieren zu lassen. Diese Triebwerke der US-Raumfahrtfirma Blue Origin, hinter der Amazon-Gründer Jeff Bezos steht, sind aber erst 2019 einsatzbereit. Heute soll der nächste Start der Atlas-5-Rakete noch planmäßig mit dem bisherigen russischem Antrieb erfolgen.
Ebenso soll heute von Baikonur in Kasachstan eine unbemannte russische Sojus-Rakete mit der Versorgungskapsel “Progress” zur ISS fliegen und Nahrungsmittel und Fracht für die Internationale Raumstation mitbringen.
Vor diesem Unglück waren noch mindestens sieben weitere”Cygnus”-Missionen geplant. Nun können die USA nur mehr auf den ebenfalls privaten Raumfrachter “Dragon” der privaten Firma SpaceX zurückgreifen.
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