Die seit 27 Jahren erscheinende ÄrzteZeitung – einer der auflagenstärksten Zeitungen für Ärzte im deutschsprachigen Raum – empfiehlt doch heute tatsächlich ein homöopathisches Mittel zur Behandlung bei Fischvergiftungen und “blutigem Stuhl”.

Im Artikel “Phytotherapie, Homöopathie – Optionen bei Diarrhö” bin ich heute früh über diesen Abschnitt gestolpert:

Akute Gastroenteritiden sind auch eine Domäne der Homöopathie. Man sollte die Potenz D12 einsetzen und stündlich fünf Globuli verordnen. Bei Besserung der Beschwerden wird die Einnahmefrequenz reduziert. Im Vordergrund steht Arsenicum album (Weißer Arsenik). Typische Symptome sind schwerer Brechdurchfall, Exsikkose und große Schwäche. Das Mittel hilft auch bei Fleisch- und Fischvergiftungen.

So weit, so gut. Dass Diarrhö in vielen Fällen eher ungefährliche Ursachen hat und man auch mit Diät und salzhaltiger Nahrung gute Erfolge erzielen kann, dürfte allgemein bekannt sein – nicht umsonst empfiehlt der Autor des Artikels parallel zur Einnahme der Homöopathika auch den Konsum von Salzstangen und Bananen (übrigens ein gutes Beispiel dafür, warum “Homöopathie hat mir geholfen”-Anekdoten nicht immer aussagekräftig sind…).

Gut, bei “schwerem Brechdurchfall” oder einer “Fischvergiftung” wäre vielleicht doch der Gang zum Arzt oder zumindest der Griff zu einem pharmazeutischen Produkt angesagt… Richtig umgehauen hat mich allerdings erst der nächste Abschnitt, in dem es heißt:

Sind die Stühle wässrig-schleimig, klumpig oder blutig, ist Aloe angezeigt. Wenn mit wässrigen Durchfällen auch Unverdautes abgeht und die Patienten einen Widerwillen gegen Eier haben, deutet das auf Ferrum metallicum (Metallisches Eisen) hin.

Notiz an die Ärztezeitung: Wenn der gesamte Content im Internet zweitverwertet wird, lesen das nicht nur Ärzte, sondern auch Otto-Normalbürger wie ich. Und wenn die lesen, dass eine D12-Aloe-Potenz bei Fleisch- und Fischvergiftungen sowie “blutigem Stuhl” als Behandlung vollkommen ausreicht, dann glauben sie das möglicherweise auch, zumal die ÄrzteZeitung trotz mancher Kritik ja eigentlich einen guten Ruf hat.

Ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein könnte also gewiss nicht schaden…

Kommentare (114)

  1. #1 Kristina
    17. Juli 2009

    Interessanter Artikel und interessantes Thema. Immerhin ist ja bei der D-Reihe noch substanzielles nachweisbar, danach wird es dann doch eher geheimnisvoll…
    Schade ist, dass die Hinweise gegen Globuli & Co. oder die Invalidität der Stichproben für die Befürworter selten gelten dürfen. Der eine Bekannte, dem es – in welchem Kontext, mit welchem weiteren Zusatz auch immer – half, reicht aus, allen Glauben zu stabilisieren. Letztens las ich, dass Homöopathie ja auch deshalb gut ist, weil es Kosten spart – was sich ja aber ändern würde, wenn es in den Leistungskatalog aufgenommen würde…

  2. #2 erich egermann
    17. Juli 2009

    es gibt also keinen Grund für die Skeptischen Kollegen in Germanien über die
    “Diplome” der Ösiland Ärztekammer zu lachen. ( ÄK-diplom für Homöopathie, etc.. )

    Wenigstens gibts bei uns keine hochoffiziellen “Heilpraktiker”,

  3. #3 Martin
    17. Juli 2009

    Nein, die ÄZ hat keinen guten Ruf, sondern fällt dich kritiklose, industrienahe Berichterstattung auf, so dass einige sogar von “Ärzte-Bild” sprechen.

  4. #4 Christian Reinboth
    17. Juli 2009

    @Martin: Der Vorwurf der “PR-Schleuder” ist mir auch schon untergekommen (eine diesbezügliche Kritik an der ÄrzteZeitung übende Seite hatte ich im Artikel ja auch verlinkt), aber alles in allem macht zumindest die Online-Ausgabe einen sehr seriösen Eindruck und auch eine ad hoc-Recherche z.B. in der Wikipedia ergibt kaum Negatives. Für den einen oder anderen Patienten dürfte das vollkommen ausreichend sein…

    Wie schon geschrieben geht es mir nicht um die Ärzte, die PR-Kram leicht identifizieren können, sondern um den Normalverbraucher, der das was er da liest möglicherweise sehr viel ernster nimmt, als es wünschenswert wäre…

  5. #5 Andreas Gärtner
    17. Juli 2009

    Sehr geehrte Science Blogger,
    die meisten blutigen Durchfälle gab es zu Zeiten der Cholera. Ist zwar schon eine Weile her, aber dank googlebooks finden Sie dazu eine Menge an Informationen, falls Sie tatsächlich mal von Ihren Vorurteilen abrücken möchten. Die Zeiten der Cholera-Epidemien waren eine Zeit in der sich die Homöopathie schnell verbreitete, da die Menschen Hilfe suchten und die Erfolge der Methode sehr deutlich waren. Betreiben Sie doch mal Wissenschaft und belesen Sie sich. z.B. unter:

    https://books.google.de/books?id=lW49AAAAYAAJ&pg=PA515&dq=hom%C3%B6opathie+cholera&lr=&as_brr=1

    https://books.google.de/books?id=TvsqAAAAcAAJ&pg=PA526&dq=hom%C3%B6opathie+cholera&lr=&as_brr=1

    Dass nicht jedermann einfach irgendwelche globuli einwerfen sollte und das bei bedrohlichen Krankheiten versteht sich von selbst. Qualifizierte Ausbildung tut not. Dafür setzen sich unsere Berufsverbände ein.
    Dass unser gesetzliches kranke Kassen-Wesen heute keine Heilpflanzen mehr kennt halte ich für sehr dekadent. Früher hiess es gegen jede Krankheit sei ein (Heil-)Kraut gewachsen ausser gegen gewisse intellektuelle Mangelerscheinungen.
    Eugen Roth schreibt:
    Der Weise tief bekümmert spricht, an guten Mittel fehlt es nicht,
    zu heilen jeden Leids Gewalt – nur kennen müsste man sie halt.
    Gute Besserung

    mit freundlichen Grüssen
    Andreas Gärtner
    Arzt f. Allgemeinmedizin – Homöopathie
    Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg homöopathischer Ärzte

  6. #6 Christian Reinboth
    17. Juli 2009

    @Andreas Gärtner:

    zunächst einmal freut es mich natürlich, dass Sie sich die Zeit nehmen, hier zu kommentieren. Ich vermute, dass es wenig sinnvoll wäre, an dieser Stelle über das Pro und Contra von Homöopathika zu diskutieren – das war ja auch mitnichten Ziel meines Artikels. Mich stört an der Berichterstattung der ÄrzteZeitung vor allem eins: Dass sie Menschen mit potenziell gefährlichen Erkrankungen zur Selbstbehandlung mit Globuli verleitet. Auch Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass man bei “blutigem Stuhl” am Besten einen Arzt aufsuchen sollte, um sich untersuchen zu lassen. Zumal die Diagnose Cholera ja heutzutage eher unwahrscheinlich sein dürfte.

    Für den Fall dass Sie hier trotz der Homöopathie-Kritik nochmal vorbeischauen sollten, möchte ich mir zu Ihrem Kommentar noch zwei Fragen erlauben: Wenn ich das, was Sie geschrieben haben, richtig interpretiere, geht die Behandlung bei blutigem Stuhl mit Aloe auf die Zeit der Cholera-Epidemie zurück. Da es doch aber eher unwahrscheinlich ist, dass ein heutiger Patient mit diesem speziellen Symptom ebenfalls unter der Cholera leidet, stellt sich für mich natürlich die Frage, warum eine Übernahme der Behandlung (wenn wir mal unterstellen, sie sei gegen Cholera tatsächlich wirksam) zu einem Behandlungserfolg führen sollte?

    Darüber hinaus frage ich mich, warum Cholera dort, wo sie heute auftritt, nicht mit Homöopathika behandelt wird? (oder wird sie das?). Gibt es neben den beiden von Ihnen verlinkten Quellen aus dem 19. Jahrhundert denn irgendwelche aktuellen Publikationen zur Wirksamkeit von Homöopathika bei der Cholera-Behandlung? Allein die Tatsache, dass das Interesse an der Homöopathie zur gleichen Zeit zunahm, in der auch die Cholera grassierte, scheint mir noch kein ausreichendes Indiz für deren Wirksamkeit zu sein. Gibt es aktuelle Ergebnisse, die diesen Anspruch untermauern?

  7. #7 Stefan
    17. Juli 2009

    @ Andreas Gärtner: Sie verlinken auf Hahnemann-Heftchen in Frakturschrift aus dem frühen 19. Jahrhundert und zitieren einen dichtenden Journalisten … ähm, sorry, mehr Hard Facts kann ein Landesverband von homöopathischen Ärzten hier nicht liefern?! Interessante Datenlage ist das, auf der Sie Ihren Broterwerb gründen! 😉

    PS: Ich kenn’ auch mindestens ein Buch:

    https://astore.amazon.de/gwupdieskept-21/detail/3446233016

  8. #8 Monika
    18. Juli 2009

    @Andreas Gärtner: Heilkräuter schön und gut, viele unserer modernen Arzneimittel stammen von eben solchen Pflanzen ab. Und es lassen sich in Doppelblindstudien die entsprechenden Wirksamkeiten nachweisen. Bei homöopathischen Mitteln ist eben diese Form des wissenschaftlichen Nachweis nicht gelungen. Sie vergleichen also Äpfel mit Birnen.
    Ich halte es für extrem gefährlich, wenn in offiziell aussehenden Zeitschriften für zweifelhafte Heilmittel geworben wird und Menschen ohne entsprechen Hintergrund das lesen können. Da stimme ich Christian voll und ganz zu.
    Schweren evtl. blutigen Brechdurchfall mit Globuli behandeln zu wollen ist fahrlässig. Eine Arztpraxis in der mir für so etwas Zuckerkügelchen und Wasser angeboten wird, würde ich so schnell wie möglich verlassen. Die Zusatzbezeichnung Homöopathie ist für mich echte Antiwerbung für einen Arzt.

  9. #9 Marcus
    18. Juli 2009

    @Andreas Gärtner
    Aloe wurde im 18. Jahrhundert gegen blutige Durchfälle genommen? Kannte Hahnemann Aloe?

  10. #10 Rincewind
    18. Juli 2009

    Die medizinhistorische Tatsache, dass homöopathische Behandlung von Cholera erfolgreicher war als die damals übliche, lässt sich schlicht darauf zurückführen, dass diese Methoden äußerst rabiat waren, u.a. mit Darmverschluß und ähnlich lustigen Sachen. Dass hier nichts tun – Pardon Homöopathie – besser abgeschnitten hat, ist kein Wunder. Umso bezeichnender für die Homöopathen heute ist es, dass sie nichts neueres an Erfolg vorzuweisen haben und auf solch alte Kamellen zurückgreifen müssen.

  11. #11 MoritzT
    20. Juli 2009

    Sehr geehrter Herr Gärnter,

    wie um alles in der Welt wollen Sie es erreichen, dass Ihre werten Standesgenossen wieder als ernst zu nehmende Ärzte wahrgenommen werden? Mit Hahnemann? Der das zweifelhaft “Glück” hatte, dass jene, die sich damals Ärzte nannten, überhaupt keinen blassen Schimmer von Krankheiten hatten und stümperhaft herumpfuschten? Und der eine Theorie erfand (ja, erfand. Nicht erarbeitete, erforschte oder so, sondern einfach erfand), die bis heute nicht EINMAL nach menschlichem Ermessen zweifelsfrei und reproduzierbar geholfen hat. Eine Theorie, die in einigen Punkten sogar den Grundsätzen unseres Weltbildes widerspricht.

    Meine Meinung zu HP ist: Ja, sie heilt. Sie heilt aber nur Menschen mit einer Somatisierungsstörung (aka Konversionsneurose), die vor lauter Scheinheiligkeit nicht in der Lage sind, eine psychogene Natur ihrer Beschwerden zu erkennen. Sie und Ihre HP-Kollegen verdienen mit diesen Patienten mit einer wenigstens fragwürdigen Methode einen riesigen Haufen Geld – und enthalten ihnen in den meisten Fällen die eigentlich indizierte Psychotherapie (oder Weiterleitung zum Facharzt für Psychosomatik) vor.

    Ich frage Sie: Ist das ethisch vertretbar? Ist es ethisch vertretbar, von der Schulmedizin Wirksamkeitsnachweise in beinah absurd anmutender (statistischer) Sicherheit zu fordern, und sich selbst davon völlig auszunehmen? Ist es vertretbar, einem weitgehend uninformierten Publikum zu sagen: “Hey Leute, scheiße, ihr habt Colitis ulcerosa, und es kann passieren, dass ihr da noch ein Colon-Karzinom draufkriegt. Aber HEY, kein Grund zur Sorge, fresst einfach unsere Kügerl, die sind so dermaßen dynamisiert, da kommt keine Schulmedizin der Welt hin.” So könnte man es verstehen, wenn man von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen keine Ahnung hat und dem oben genannten Artikel begegnet.

    Es fehlt gerade noch, dass Sie zum Verzicht auf die Schulmedizin aufrufen. Bei der Cholera haben sie es ja schon beinahe gemacht. Sie können FROH sein, dass diese Krankheit in D WIRKLICH selten ist.
    Herr Gärtner, ich werde es Ihnen wirklich, wirklich ernsthaft, lange und persönlich nachtragen, wenn ein Patient mit Cholera zu mir kommt und Antibiotika mit Verweis auf Ihre Aussagen verweigert.

  12. #12 Schau-ma-amoi
    20. Juli 2009

    Lieber Herr Vorsitzender im fernen Baden-Württemberg,

    Ihr Hinweis auf Schriften aus der ersten ersten Hälfte des 19. Jh., die belegen sollen, Homöopathie könne gegen Cholera wirksam sein, empfinde ich als schwer beleidigend, doch seien Sie gewiss, ich halte Homöopathen als generell nicht für satisfaktionsfähig.

    Ihr Hinweis, man möge nicht irgendwelche Globuli einwerfen (!), ist falsch: es ist wurscht, welche Zuckerkugerl Sie nehmen. Es sei denn, Sie meinen die Klomuschel.

    Und was die Heilpflanzen angeht, erinnere ich Sie doch, dass Sankt Samuel seine Irrlehre ausgerechnet nicht als „Pflanzenmedizin“ betrachtete.

  13. #13 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    Denen hier gegen die Homöopathie auftreten, ist eines gemein;
    Sie haben keine Ahnung davon. Besonders der letzte Kommentar von “schau ma amoi”
    legt eine Ahnungslosigkeit zu Tage die nur von ihrer Dummheit übertroffen wird.

    Es ist schon eine eigenartige Zeit, wo solche Pfeifen es wagen dürfen, über einen Arzt wie Hahnemann, der sich 70 lange Jahre mit vollen Einsatz mit der Heilkunst beschäftigt hat, zu urteilen.

  14. #14 Gluecypher
    21. Juli 2009

    @Wilfert

    Es ist schon eine eigenartige Zeit, wo solche Pfeifen es wagen dürfen, über einen Arzt wie Hahnemann, der sich 70 lange Jahre mit vollen Einsatz mit der Heilkunst beschäftigt hat, zu urteilen.

    Also wirklich, es ist schon eine seltsame Zeit, wo man seine Meinung frei zum Ausdruck bringen darf. Ab in eine Homöpathie-Umerziehungslager, damit die endlich mal erkennen, dass ein Quacksalber…ähhh…..Genie aus der Zeit Napoleons immer und auf alle Fälle recht hat. Dreist sowas!

  15. #15 Christian Reinboth
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert: Ich bitte um ein weniger Aggressivität – auf persönliche Beleidigungen unterhalb der Gürtellinie können wir hier alle – denke ich mal – verzichten. Hahnemann ist schon lange tot und wird sich über Kritik an seinen Lehren nicht mehr ärgern, von den heutigen Befürwortern der Homöopathie wird – zu Recht – ein nachvollziehbarer Beweis der Wirksamkeit gefordert, der über das Anekdotische hinausgeht. Ein journalistischer Bericht aus dem 19. Jahrhundert kann und sollte nicht die einzige Begründung für eine Behandlung mit Homöopathika sein, auch wenn der Bericht über die Cholera-Heilerfolg noch so begeistert ausfällt. Was fehlt ist ein echter Nachweis, dass Homöopathika wirklich gegen Cholera (oder andere ernste Erkrankungen) helfen – ein Beweis, der im übrigen nicht wirklich schwer zu erbringen wäre, immerhin grassiert die Cholera bedauerlicherweise noch in vielen Ländern unserer Erde. Und solange da nichts kommt, gibt es nun mal einen gerechtfertigten Grund für Kritik an der Hahnemannschen Lehre…

  16. #16 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    @ Christian Reinboth

    Gut, weniger Agressivität, bin ich sehr dafür, nur beginnt damit immer die andere Seite, wenn sie das einmal fair überprüfen wollen.
    Nur weil die Wissenschaft zu blöd ist, die offensichtlichen Erfolge bei hunderttausenden Patienten mit ihrern Untersuchungen zu erklären, müssen sich die Homöopathen seit ewigen Zeiten die schlimmsten Beleidigungen anhören. Da kann man doch ab und zu einmal zurückschlagen.
    Der Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie wird beim Patienten erbracht, durch Heilung von Krankheiten. Weil das ist das Wichtigste in der Medizin und darum sollte es gehen. Nicht aber um leere Spinnereien und Theorien um Doktortitel, Nobelpreise und materiellen Reichtum zu ergattern, während die Patienten im Stich gelassen oder noch kränker gemacht werden.

  17. #17 Christian Reinboth
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert

    Weil das ist das Wichtigste in der Medizin und darum sollte es gehen. Nicht aber um leere Spinnereien und Theorien um Doktortitel, Nobelpreise und materiellen Reichtum zu ergattern, während die Patienten im Stich gelassen oder noch kränker gemacht werden.

    Dieser Aussage kann ich ja noch zustimmen, aber das

    Der Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie wird beim Patienten erbracht, durch Heilung von Krankheiten.

    ist nicht ganz so einfach. Ich muss auch in der Lage sein zu erklären, wie etwas funktioniert, andernfalls drängt sich nun mal der Eindruck auf, dass es sich um eine reine Placebo-Behandlung handelt (was ja in manchen Fällen durchaus sinnvoll sein kann). Dass jenseits des Placebo-Effekts tatsächlich Patienten geheilt werden, dafür habe ich noch keinen eindeutigen Beleg gesehen. Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die angeben, Homöopathika hätten ihnen geholfen, belegt ja nicht, dass es auch tatsächlich so gewesen ist. Ich kenne einen Sportler, der bei wichtigen Spielen immer nur Socken einer bestimmten Farbe trägt. Wenn man den zwingen würde, andere Socken zu tragen, würde er am Ende wahrscheinlich sogar verlieren – alles kein Beleg dafür, dass da tatsächlich irgendein nachvollziehbarer Effekt jenseits der psychologischen Ebene existiert.

    Mit einer sauberen Doppelblindstudie könnte man doch leicht – und sogar ohne den Wirkmechanismus erklären zu müssen – zeigen, dass Homöopathika funktionieren – warum versucht man das nicht einfach?

  18. #18 Marcus Anhäuser
    21. Juli 2009

    uuund Action … 😉

  19. #19 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    @ Christian Reinboth

    Natürlich gibt es das Bestreben, das Funktionieren der Homöopathie zu erklären.
    Aus dem einfachen Grund, Erfolge bei der Behgandlung wiederholen zu können, oder Misserfolge zu erklären.
    Nur dürfen sie damit nicht das wissenschaftliche Instrumentarium nehmen, da es zu beschränkt ist, weil es dem Leben den Geist abspricht und Alles auf rein materieller Ebene erklären will. Das Leben jedoch ist ein immaterieller Vorgang, den wir zwar klar erkennen können, der sich der materiellen Untersuchung jedoch entzieht.

    Die Doppelblindstudie ist nicht geeignet, ein Heilverfahren wie Homöopathie zu Untersuchen, weil jeder Krankheitsfall verschieden ist und man bei der Behandlung auf diese Verschiedenheit Rücksicht nehmen muss.
    Ein viel einfacheres Prüfungsszenario wäre der direkte Vergleich, dass heisst von 100 Patienten wird die Hälfte homöopatisch behandelt und die Andere mit sogenannten schulmedizinischen Methoden. Beide nach ihren Regeln. Diesen Vergleich braucht die Homöopathie niemals scheuen. Eher die Schulmedizin, und deshalb wird er auch nicht gemacht, da er für sie vernichtend ausfallen würde. Und welcher “Arzt” will schon als Quacksalber entlarvt werden. Bei dem Geld, das in dieser Branche gemacht wird.
    Der grosse Herr Doktor würde auf einmal als Pfuscher dastehen. Das war der Grund für die Ablehnung die Hahnemann widerfahren ist, und daran hat sich Nichts geändert. Die Entwicklung der technischen Methoden sollte nicht den Blick verstellen auf die Tatsache, dass die wissenschaftliche Medizin mit ganz ähnlichem Gedankengut behandelt wie zur Zeit Hahnemanns. Der Unterschied zwischen Quecksilber und Chemotherapie ist kein so Grosser. Beide vernichten meist das Leben des Patienten. In meiner Bekanntschaft bis jetzt bei ALLEN. Trotz Behandlung durch “angesehenste” Spezialisten. Das ist die Wahrheit.

  20. #20 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert:
    Ich habe da eine Anekdote:

    Ich kenne zwei Menschen, die haben einen Schlaganfall erlitten. Die erste Person wurde zusätzlich homöopathisch behandelt und konnte nach 8 Wochen wieder im Rollstuhl sitzen, laufen war nicht möglich. Die andere Person wurde nicht homöopathisch behandelt und konnte nach 8 Wochen ohne Stock wieder laufen.

    Schlussfolgerung: Homöopathie behindert die Heilung.

  21. #21 Monika
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert
    Ah ja… Für Homöopathie gilt also eine Spezialregel… Sobald es wirklich wissenschaftlich wird (Doppelblindstudie) funktioniert es einfach nicht, also müssen andere Regeln her damit der Placebo-Effekt wirken kann. Gleichzeitig reklamieren Homöopathen für sich eine wissenschaftliche Ausrichtung. Was denn nu?
    Wenn Homöopathie wirklich so wirksam wäre, wie ihre Unterstützer immer behaupten, hätte sie sich längst durchgesetzt. Da dies nicht passiert, muss nun eine Verschwörungstheorie her: Die böse, böse Schulmedizin und die Pharmaindustrie tragen die Schuld.

    Sagen Sie ernsthaft, dass ein Krebspatient oder sonst wie ernsthaft erkrankter Mensch auf medizinische Behandlung verzichten soll und stattdessen Kügelchen und geschütteltes Wasser zu sich nehmen soll? Sie befördern damit das miese Geschäft mit der Hoffnung, das von pseudowissenschaftlichen Quacksalbern betrieben wird. Eine Heilmethode, die keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhält und so eine Überprüfung sogar verweigert, hat keinen Platz in einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft.

  22. #22 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    @ AlteWeser

    Wenn es notwendig ist, tuns auch Anekdokten, obwohl hier so oft schon von Ihrer Seite erklärt wurde, dass Anekdoten keine Aussagekraft haben.
    Und zusätzlich homöopathisch behandelt ist die wohl blödeste Version. Das hat auch Hahnemann so gesehen. Da kann man die Schuld dann immer auf die Homöopathie abschieben. Ich kenn diese Version. Man gibt dem Patienten ein Psychopharmakon für den Tag, ein Schlafmittel für die Nacht und ein Homöopathikum als Alibi.
    Es ist Denen nichts zu blöd, um ihren Zuständigkeitsanspruch aufrecht zu erhalten.

  23. #23 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert
    Anekdoten haben tatsächlich keine Aussagekraft.

    Das sie aber als Belege für die Homöopathie genommen werden, zeige ich nur, was passiert, wenn man diese Methode mal komplett anwendet. Also auch die Anekdoten nimmt, bei denen Homöopathie eben NICHT gewirkt hat. Aber das gilt dann ja wieder nicht…..

  24. #24 AlteWeser
    21. Juli 2009

    Andere Anekdote:

    Symptom: ständiger Harndrang.
    Was hätte da wohl der Homöopath gemacht??

    Der Arzt nahm eine Urinprobe, das Labor fand Bakterien, 7 Tage Antibiotika und der Spuk was vorbei. Dauerhaft vorbei.

    Hahnemann kannte keine Bakterien, er hätte das Symptom “Harndrang” behandelt. Die Hochschulmedizin nahm sich einfach der Ursache an und danach war der Fall erledigt.

  25. #25 Tina
    21. Juli 2009

    Zitat Christian Reinboth:
    „Ich bitte um ein weniger Aggressivität – auf persönliche Beleidigungen unterhalb der Gürtellinie können wir hier alle – denke ich mal – verzichten.“

    Hallo Christian, kannst du mir mal erklären wer auf ScienceBlogs ständig Wörter wie: Quacksalber, Scharlatane, Abzocker, Voodoo-Medizin … verwendet und sich hinterher über aggressive Gegenargumente beschwert?

    Es lässt sich nicht leugnen, viele Menschen machen positive Erfahrungen mit Homöopathie, auch wenn deren Wirksamkeit sich nicht einfach bestätigen als auch wiederlegen lässt.

    Hier mal durchweg positive Erfahrungsberichte von Menschen die ein homöopathisches Komplexmittel gegen Erkältungen verwenden.

    https://www.ciao.de/Erfahrungsberichte/Meditonsin__1058606

    Persönliche finde ich Homöopathie bei Erkältungen empfehlendswert, wird doch gerade in der Schulmedizin bei banalen Infekten (z.B. Halsentzündung)-übermäßig Antibiotika verschrieben, und hinterher wird sich über die Gefahren der Antibiotika-Resistenz beklagen.

    Auch stelle ich mir die Frage, ob eine Diskussion mit den GWUP/Esowatch-ScienceBloggern überhaupt Sinn macht? Deren Weltbild ist eh in sich geschlossen und gegen jegliche Argumente Anderer resistent.

  26. #26 AlteWeser
    21. Juli 2009

    Auch stelle ich mir die Frage, ob eine Diskussion mit den Homöopathieanhängern überhaupt Sinn macht? Deren Weltbild ist eh in sich geschlossen und gegen jegliche Argumente Anderer resistent.

  27. #27 Tina
    21. Juli 2009

    @ AlteWeser,

    stimmt nicht. Die meisten Homöopathie-Anhänger grenzen die Schulmedizin nicht aus.

    Die GWUP/Esowatch-Leute grenzen die Homöopathie aus.

  28. #28 radicchio
    21. Juli 2009

    »… kannst du mir mal erklären wer auf ScienceBlogs ständig Wörter wie: Quacksalber, Scharlatane, Abzocker, Voodoo-Medizin … verwendet …«

    ganz einfach: weil es sich um quacksalberei, scharlatanerie und abzocke handelt. wenn diese leute ihre tätigkeit als medizin bezeichnen, ist das im grunde hochstapelei. es handelt sich um nachgewiesen unwirksame methoden. sowas kann man gern im wellness-studio anwenden.

    »Es lässt sich nicht leugnen, viele Menschen machen positive Erfahrungen mit Homöopathie …«

    genau gesagt: sie machen positive erfahrung mit dem plazeboeffekt oder mit der selbstheilungskraft ihres körpers.

    »Hier mal durchweg positive Erfahrungsberichte von Menschen die ein homöopathisches Komplexmittel gegen Erkältungen verwenden.«

    welcher von denen würde denn gern zugeben, von einem scheinmedikament eine besserung erfahren zu haben? vermutlich keiner.

  29. #29 Christian Reinboth
    21. Juli 2009

    @Tina:

    Persönliche finde ich Homöopathie bei Erkältungen empfehlendswert, wird doch gerade in der Schulmedizin bei banalen Infekten (z.B. Halsentzündung)-übermäßig Antibiotika verschrieben, und hinterher wird sich über die Gefahren der Antibiotika-Resistenz beklagen.

    Übermäßiges Verschreiben von Antibiotika ist natürlich negativ zu bewerten, hat aber mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun. Wenn jemand bei einer Erkältung oder einer Halsentzündung auf Homöopathika zurückgreifen möchte und sich hinterher besser fühlt, hat das meinen uneingeschränkten Segen. Im Blogpost geht es ja aber um einen Artikel in der ÄrzteZeitung, der Homöopathika bei blutigem Stuhl, schwerem Brechdurchfall und Vergiftungen empfiehlt – und dagegen richtet sich auch meine Kritik. Da fehlt es einfach an journalistischer Verantwortung. Und wenn dann der Vorsitzende einer Homöopathiker-Vereinigung das Ganze damit verteidigt, dass Homöopathie im 19. Jahrhundert gut gegen Cholera gewirkt habe und dies quasi mit Zeitungsartikeln belegt, dann scheiden sich nunmal einfach die Geister…

    Hallo Christian, kannst du mir mal erklären wer auf ScienceBlogs ständig Wörter wie: Quacksalber, Scharlatane, Abzocker, Voodoo-Medizin … verwendet und sich hinterher über aggressive Gegenargumente beschwert?

    Ich persönlich habe – soweit ich mich erinnern kann – keinen der Begriffe hier je in den Mund genommen. Unabhängig davon ist es natürlich richtig, dass man auch mit Ausdrücken wie “Abzocker” sparsam umgehen sollte, von daher vielleicht nochmal der Hinweis an alle Diskutanten, dass eine sachliche Diskussion wünschenswert wäre. Wobei ich mich natürlich frage, ob wir dieses Kunststück zustandebringen können, immerhin schreibt ja beispielsweise Albert Wilfert von “denen” (wer auch immer “die” sein mögen), die seiner Meinung nach offenbar absichtlich Patienten leiden lassen, um den eigenen Profit zu erhöhen – und auch das ist ein Vorwurf, der mindestens ebenso schwer wiegt wie “Vodoo-Medizin”…

  30. #30 sil
    21. Juli 2009

    Persönliche finde ich Homöopathie bei Erkältungen empfehlendswert, wird doch gerade in der Schulmedizin bei banalen Infekten (z.B. Halsentzündung)-übermäßig Antibiotika verschrieben, und hinterher wird sich über die Gefahren der Antibiotika-Resistenz beklagen.

    Jeder, aber wirklich jeder kommt mit diesem Argument, und bei den Ärzten soll das nicht angekommen sein?
    Die ignorieren seit Jahrzehnten den Stand der Wissenschaft?

    Das ist einfach nur Blödsinn und ich kann es echt nicht mehr hören.
    Deutschland liegt europaweit im Antibiotikaverbrauch im unteren Bereich:
    https://www.wido.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_arzneimittel/wido_arz_antibi_euroverg_1204.pdf
    Das Hinterfragen von Vorurteilen gehört nicht zum Standard der Glaubulisten.

    “Quacksalberei ist die Empfehlung und Anwendung fragwürdiger medizinischer Mittel und Methoden.” Passt doch prima auf die Homöopathie.

  31. #31 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @Tina
    Albert Wilfert schrieb:

    …Und zusätzlich homöopathisch behandelt ist die wohl blödeste Version…

    Ähmmm, ist das keine Ausgrenzung??? Und das ist keine Ausnahme.

    (Das Zitat ist etwas aus dem Zusammehang gerissen, aber er meinte wohl, man solle auf die Hochschulmedizin verzichten. Er wäre nicht der Typ, der sagte, man solle auf die Homöopathie verzichten.)

  32. #32 Tina
    21. Juli 2009

    @ AlteWeser, raddichio, sil,

    warum seit ihr denn so schnell beleidigt, nur weil unzählige Menschen positive Erfahrungen mit Homöopathie gesammelt haben?

  33. #33 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @Tina: Mir ist nicht klar, wo ich beleidigt wirke.

    Ich argumentiere mit Schlaganfall, Blasenentzündung, Ausgrenzung, nur kommen keine Gegenargumente.

  34. #34 Tina
    21. Juli 2009

    @ AlteWeser,

    hast du denn überhaupt schon mal Homöopathie an dir ausprobiert?

  35. #35 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    @ Alte Weser

    Dieses Argument kann man 1:1 zurückgeben. Die Wissenschaft sagt alles Lebendige ist durch die Untersuchung der Materie erklärbar und damit punktum.
    Wenn das kein “abgeschlossenes” Weltbild ist, was dann.

    Hier auf den Science Blogs wird gerade von sogenannten Wissenschaftlern dauernd bewiesen, was Bildungsresistenz ist. Keine Ahnung von den Dingen, aber das Urteil fertig in der Schublade. Besonders der Jörg Rings, der sich Physiker nennt, ist hier eine besondere Leuchte. Und wenn man ihn darauf aufmerksam macht, sperrt er einen aus von seiner Seite. Damit er weiter unwidersprochen Unsinn verbreiten kann. Wie so Einer auf der Hochschule unterrichten darf, ist mir ein Rätsel.

  36. #36 AlteWeser
    21. Juli 2009

    Ich tue mir Kandis in den Tee, gilt das?

  37. #37 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert
    Wenn sich die Wirkung der der Homöopathie nachweisen ließe, würden sich die Wissenschaftler darum reißen, sie zu erforschen und den Nobelpreis zu kassieren.

    Einigen wir uns darauf: Homöopathie ist eine Glaubensrichtung und keine Wissenschaft.

  38. #38 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    @ Alte Weser

    Bei Dir gilt das. Da ist sowieso Hopfen und Malz verloren.

  39. #39 Tina
    21. Juli 2009

    @ AlteWeser,

    ich lasse dich mal in deinem KOSMOS-Experimentierkasten-Weltbild. Da bist du gut aufgehoben.

  40. #40 Albert Wilfert
    21. Juli 2009

    @ Alte Weser

    Die Wirkung der Homöopathie lässt sich beim Patienten nachweisen, geht das wirklich nicht in ihr Hirn hinein. Die Wissenschaftlichen Methoden sind zu mangelhaft um hier einen Nachweis zu erbringen. Und um den Patienten geht es , und nicht um irgend eine Hirnwixerei um den Nobelpreis zu kriegen. Medizinische Methoden müsssen Krankheiten heilen können und sonst Nichts. Die Villa und der Titel vom Herrn Doktor ist scheissegal. Wer Krankheiten heilen kann ist ein Arzt, und wer nicht, ein Pfuscher und sollte den Beruf wechseln. Auch als Börsenspekulant kann man Geld verdienen oder als Drogendealer. Man darf das aber nicht mit Medizin verwechseln.

  41. #41 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @Albert Wilfert
    @Tina

    Alles klar. Da Ihr keine Argumente habt, kommen jetzt die persönlichen Bewertungen, ist mir vertraut.

  42. #42 Schau-ma-amoi
    21. Juli 2009

    @ Albert Wilfert schrieb:
    “… legt eine Ahnungslosigkeit zu Tage die nur von ihrer Dummheit übertroffen wird.
    Es ist schon eine eigenartige Zeit, wo solche Pfeifen es wagen dürfen, über einen Arzt wie Hahnemann, der sich 70 lange Jahre mit vollen Einsatz mit der Heilkunst beschäftigt hat, zu urteilen.”

    Nun, als ahnungslose, dumme Pfeife wurde ich von meinen Patienten noch nie bezeichnet. In der Anonymität ist dies aber kein großes Risiko, Sie Held. Vielleicht ist dies der Gesprächsstil der Homöopathen, aber dies hier ist doch ein Scienceblog, schon gesehen?

    Hahnemann war – im historischen Kontext betrachtet – ein guter Arzt. Wenn ihm seine Zeit schon unseren heutigen Wissensfundus zur Verfügung stellen hätte können, wäre er nicht mal auf die Idee gekommen, diese absurde Heilslehre zu entwickeln.

  43. #43 radicchio
    21. Juli 2009

    »Die Wirkung der Homöopathie lässt sich beim Patienten nachweisen«

    eben nicht!
    … aber glauben sie halt weiter. ich gönne ihnen ihr stückchen magisches denken.

  44. #44 Schau-ma-amoi
    21. Juli 2009

    @ Marcus:

    Kannte Hahnemann Aloe?

    Ja, die kannte er.

  45. #45 Schau-ma-amoi
    21. Juli 2009

    @ Tina schrieb:

    “Die meisten Homöopathie-Anhänger grenzen die Schulmedizin nicht aus …”

    Wäre ja auch Selbstmord.

  46. #46 Christian Reinboth
    21. Juli 2009

    Och nee… muss ich die Diskussion jetzt etwa schließen oder geht das mit den Beleidigungen jetzt so weiter…?

    @Albert Wilfert: Von dem Begriff Hirnxxxxxx bitte ich abzusehen – die Schulmedizin hat (auch wenn Sie das vielleicht nicht wahrhaben wollen) ganz sicher auch Ihnen schon geholfen.

    Die Wissenschaftlichen Methoden sind zu mangelhaft um hier einen Nachweis zu erbringen.

    Das ist genau der Knackpunkt über den sich eine Diskussion lohnen sollte. Warum behaupten Homöopathen das? Albert Wilfert schreibt ja weiter oben:

    Ein viel einfacheres Prüfungsszenario wäre der direkte Vergleich, dass heisst von 100 Patienten wird die Hälfte homöopatisch behandelt und die Andere mit sogenannten schulmedizinischen Methoden. Beide nach ihren Regeln. Diesen Vergleich braucht die Homöopathie niemals scheuen.

    Ich kann das nicht anders interpretieren, als dass die homöopathische Methode nur dann funktioniert, wenn sowohl Patient als auch Ausführender wissen, dass sie mit Homöopathika behandeln bzw. behandelt werden. Die Wirkung wäre demnach nicht vom Wissen um die Wirkung zu trennen, was nicht nur einen Placebo-Effekt nahelegt, sondern auch eine blinde und damit saubere Überprüfung nahezu unmöglich macht.

    Aus Interesse an der Sache habe ich aber trotzdem eine Frage an Alfred, Tina & Co: Mal angenommen, man würde die “homöopathische Gruppe” in dieser hypothetischen Studie nur mit Patienten und Behandelnden besetzen, die zwar mit dem Regularium der Homöopathie vertraut sind, die jedoch absolut felsenfest davon überzeugt sind, das Homöopathie nicht wirkt. Wäre in diesem Fall auch mit positiven Effekten zu rechnen bzw. ist die Wirksamkeit stärker an den Glauben daran gebunden als an das Präparat selbst? Das wäre zwar keine Doppelblind-Studie aber trotzdem interessant…

  47. #47 Gluecypher
    21. Juli 2009

    @WIlfert

    Wie so (Jörg R) Einer auf der Hochschule unterrichten darf, ist mir ein Rätsel.

    Und diese Profunde Erkenntnis lässt sich worauf zurückführen? Das ist eine wunderbare Idee. Lasst uns alle Lehrenden an der Hochschule nicht mehr über so Pille-Palle-Kram wie Auswahlverfahren oder Nachweis einer profunden wissenschaftlichen Ausbildung und/oder Arbeit auswählen, sondern von einem Volkstribunal. Da geht’s dann nach Nasenfaktor und wie sehr sich derjenige nach der Meinung der Menge richtet und/oder einschleimt. Das wird diese Gesellschaft wirklich mal um Lichtjahre voranbringen.

    Die Wissenschaftlichen Methoden sind zu mangelhaft um hier einen Nachweis zu erbringen.

    Genau, lassen Sie uns doch einfach mal Flugzeuge nach “Meinung” bauen. Ich bin nämlich der Meinung, dass etwas, das schwerer als Luft ist, niemals fliegen kann. Und so ‘nen Schweinkram wie Reproduzierbarkeit von Experimenten und Widerlegbarkeit von Theorien hat noch nie jemandem genutzt. Und die Hersteller von Pestiziden müssen auch keinen Nachweis der Unschädlichkeit ihrer Produkte führen, jedenfalls nicht nach wissenschaftlichen Ansätzen. Wir fragen einfach mal ein paar Bauern, die das jeweilige Produkt verwenden, ob sie es toll finden und dann ab dafür. Und die Pharmaunternahmen entwickeln einfach ein Medikament, behaupten, dass es gegen Glatzköpfigkeit, Krebs, eingewachsene Fussnägel und Inkontinenz hilft. Denn die haben ja schliesslich 10 Leute gefragt und die haben geschworen, dass es hilft. Cool……..

  48. #48 Schau-ma-amoi
    21. Juli 2009

    @ Christian R.:

    Geben wir den Patienten, die vom Homöopathen die Rezepturen erhalten, Mittelchen, die nicht von der Homöo-Industrie hergestellt wurden, also nur Leitungswasser & Co (ich weiß, der chemische Unterschied ist, so überhaupt, homöopathisch).

  49. #49 AlteWeser
    21. Juli 2009

    Tina hat geschrieben:

    @ AlteWeser,
    stimmt nicht. Die meisten Homöopathie-Anhänger grenzen die Schulmedizin nicht aus.
    Die GWUP/Esowatch-Leute grenzen die Homöopathie aus.

    Hmmmm, schon mal versucht, kritisch in einem Homöopathie Forum mitzuschreiben? Da wird man ganz schnell ausgegrenzt….

  50. #50 Schau-ma-amoi
    21. Juli 2009

    @ Tina:
    “Es lässt sich nicht leugnen, viele Menschen machen positive Erfahrungen mit Homöopathie … ”

    Was sind positive Erfahrungen?
    Wurden diese Leute geheilt? Von welcher Krankheit?

    “Persönliche finde ich Homöopathie bei Erkältungen empfehlendswert”
    Mit einer simplen Erkältung geh ich nicht zum Arzt, Tina. Die vergeht von selbst.

  51. #51 AlteWeser
    21. Juli 2009

    Ich hätte da noch ein Beispiel:

    Der Kunde kommt zum Homöopathen.
    Symptome: leichte Sehstörungen, sprechen fällt manchmal schwer, Unsicherheit beim Gehen.

    Der gelernte Homöopath sucht sich das Leitsymptom und gibt passende Globuli.

    Der Arzt dagegen sorgt für eine sofortige Überweisung in eine Stroke Unit.

    Der Homöopath sieht eben nur die Symptome, der Arzt sah die Ursache der Symptome, den drohenden Schlaganfall.

  52. #52 AndreasK
    21. Juli 2009

    Eine spannende Diskussion hat sich da entwickelt. Die Fronten scheinen verhärtet zu sein. Schade, denn ein jeder solcher Artikel ist ja im Grunde eine Chance auf eine friedliche Diskussion. Die Anonymität steht dem wohl etwas im Wege …

    @Tina: ich möchte auf einen Satz reagieren, den Sie relativ weit vorne geschrieben haben:
    “Es lässt sich nicht leugnen, viele Menschen machen positive Erfahrungen mit Homöopathie, auch wenn deren Wirksamkeit sich nicht einfach bestätigen als auch wiederlegen lässt.”

    Sie haben recht. Das zu leugnen, wäre auch ziemlich blöd. Eben so verhält es sich auch mit beispielsweise Astrologie oder Religion. Worum es vielen in dieser Diskussion geht, ist, dass man Astronauten nicht zumutet, nach der chinesischen Astrologie zu navigieren. Und ein Biologe wird die Evolution wohl kaum so umschreiben, dass Adam und Eva oder Gaja und Erebos an ihrem Anfang stehen.

    Will sagen: Wer damit glücklich wird, bitteschön. Das als wissenschaftlich anerkannt zu verkaufen (darum gings ja irgendwann mal in dem Artikel ganz weit oben ;o), ist ne andere Nummer und geht einfach nicht.


    Meine Freundin behalndelt den Schnupfen meines Sohnes (12M) mit Globuli. Was soll ich sagen: Er ist tatsächlich irgenwann weg. Ich lasse sie gewähren, weil des dem Jungen nicht schadet (höchstens halt meinem Geldbeutel). Wenn sich herausstellt, dass ein chronischer Schnupfen daraus werden könnte, ist mit Globuli ganz schnell Schluss!

  53. #53 AndreasK
    21. Juli 2009

    Nachtrag: “Er ist tatsächlich irgenwann weg.” bezieht sich auf den Schnupfen, NICHT auf den Sohn.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

  54. #54 AlteWeser
    21. Juli 2009

    @AndreasK
    Und genau da stimme ich zu: die Homöopathie ist eine hochentwickelte Form der Scheinbehandlung, die sich überall dort bewährt, wo auch einfaches Nichtstun hilft.

    Abseits von jeder Wissenschaftlichkeit, abseits von jedem Wirksamkeitsnachweis. Eben Placebo. Aber das ist ja ein Reizwort für die Homöopathen.

  55. #55 Tina
    22. Juli 2009

    Hallo AndreasK,

    vielen Dank für den sachlichen und kritischen Beitrag.

    Ein Bekannter von mir arbeitet seit Jahren als Rettungsassistent in der Luftrettung. Nebenberuflich ist er auch ausgebildeter Heilpraktiker. Es gibt für ihn keine Notwendigkeit beim Notfall den Anästhesisten Globuli zu reichen. Er kennt jedoch unzählige Beispile von chronisch Kranken, die nach jahrelangen Arztshopping nie wirklich gesund wurden und ihn schließlich aufsuchen.

    Für mich hat sowohl die Schulmedizin, als auch die alternative Heilkunst ihre Berechtigung.

  56. #56 Christian Reinboth
    22. Juli 2009

    @Tina: Das bringt mich zu einer interessanten Frage. Viele Homöopathie-Befürworter betonen ja immer wieder, Homöopathika seien grundsätzlich eher bei leichten Erkrankungen (Erkältung, Halsschmerzen) oder bei chronischen Erkrankungen zu empfehlen, bei denen die Schulmedizin versagt. Für mich liest sich das so, als ob mit einem Erfolg der Homöopathie immer dort zu rechnen wäre, wo man (a) entweder gar keine Behandlung braucht oder wo (b) die Schulmedizin nicht helfen kann. Wenn aber die Prinzipien, auf denen die Homöopathie beruht, universell gültig sind, müsste es doch auch bei solchen Erkrankungen, bei denen die Schulmedizin gut helfen kann, eine Art “homöopathischen Gegenpart” geben, also z.B. ein homöopathisches Mittel gegen Blinddarmentzündung. Gibt es einen Grund dafür, warum sowas nicht existiert?

  57. #57 AlteWeser
    22. Juli 2009

    Homöopathie hilft bei chronischen Erkrankungen besonders gut. Heißt das, sie werden gesund? Wird z.B. Diabetes geheilt?

    Die Hochschulmedizin heilt nicht die Diabetes, aber die Menschen können weiterleben. Schafft das die Homöopathie auch?

  58. #58 Tina
    22. Juli 2009

    Hallo Christian Reinboth,

    aus meinem Verständnis ist die Homöopathie nicht universell gültig.
    Für mich ist sie lediglich ein Möglichkeit um zu genesen. Es ist auch nicht die Homöopathie die Heilt, sie hilft einem nur sich selber zu heilen.

    „Jede Heilung ist Selbstheilung“
    (Dr. Candace Pert)

    Auch gibt es für mich keinen Grund die Homöopathie gegen die Schulmedizin einzutauschen. Für mich bildet sie eine sinnvolle Ergänzung dazu.

  59. #59 Schau-ma-amoi
    22. Juli 2009

    Tina, das ist das Heilpraktiker-Argument schlechthin. Dort, wo die wissenschaftliche Medizin (angeblich) versagt, so der Refrain der Heilpraktiker, suchen die Patienten das Wohl bei Menschen, die eine minimalistische Ausbildung (es geht sogar nur mit Fernkurs, ohne jegliche Praxis!) haben. Häufig ergänzt wird dies Gag durch den Hinweis: “Von der Schulmedizin aufgegeben.”
    Beweise bringen die HP für diesen Behauptung nie. Darin ähneln sie den Homöopathen.

    In Österreich gibt es keine HP, dort ist diese Tätigkeit verboten. Wohin gehen die Österreicher nun, wenn sie “von den Ärzten aufgegeben werden”?

  60. #60 klauszwingenberger
    22. Juli 2009

    @Gluecypher

    “Und die Pharmaunternahmen entwickeln einfach ein Medikament, behaupten, dass es gegen Glatzköpfigkeit, Krebs, eingewachsene Fussnägel und Inkontinenz hilft”

    Alter Hut, man nennt es Aloe Vera.

    Und als der Westen noch wild war, nannte man es Snake Oil.

    🙂

  61. #61 Tina
    22. Juli 2009

    @ Schau-ma-amoi,

    meines Wissens gibt es auch in Österreich Ärzte die homöopathisch behandeln.
    Homöopathie muss nicht zwangsweise von einem Heilpraktiker verabrecht werden.

  62. #62 Schau-ma-amoi
    22. Juli 2009

    Tina:

    Ja, das ist richtig, bei uns dürfen nur Ärzte Homöopathie betreiben. Ich bezog mich aber auf Ihre Äußerung über Heilpraktiker, doch lassen wir das.

    Sie schreiben oben, Homöopathie wäre für Sie eine Ergänzung zur wissenschaftlichen Medizin (Hahnemann wäre Ihnen übrigens sehr böse).

    Können Sie mir noch sagen, worin diese Ergänzung besteht? Was kann der Homöopath, was die Medizin nicht kann?

  63. #63 AlteWeser
    22. Juli 2009

    @Tina

    Schau-ma-amoi schrieb:

    …In Österreich gibt es keine HP, dort ist diese Tätigkeit verboten…

    Er schrieb von Heilpraktikern, die sind in Österreich nicht zugelassen.

  64. #64 Christian Reinboth
    22. Juli 2009

    @Tina:

    aus meinem Verständnis ist die Homöopathie nicht universell gültig.
    Für mich ist sie lediglich ein Möglichkeit um zu genesen. Es ist auch nicht die Homöopathie die Heilt, sie hilft einem nur sich selber zu heilen.

    Das bestätigt zwar zumindest indirekt meine Behauptung, dass Homöopathie vor allem dort erfolgreich zu sein scheint, wo Erkrankungen eben auch “von selbst heilen”, hilft mir aber immer noch nicht beim Verstehen meiner eigentlichen Frage.

    Wenn Homöopathika die Selbstheilung unterstützen oder sich sonstwie positiv auf den Gesundheitszustand kranker Menschen auswirken, dann müsste es doch auch möglich sein z.B. eine Blinddarmentzündung homöopathisch zu behandeln. Warum der Rückzug auf harmlose Felder wie Erkältungen und chronische Fälle, die auch aus schulmedizinischer Sicht nicht heilbar (aber eben behandelbar) sind? Bei mir entsteht dadurch der Eindruck, als würde man sich grundsätzlich auf Patienten konzentrieren, bei denen ohnehin entweder eine Selbstheilung oder gar keine Heilung mehr zu erwarten wäre. Was ist mit Fällen wie eben der Blinddarmentzündung, die ja von der Schulmedizin gut behandelt werden kann? Warum gibt es da kein Äquivalent in der Homöopathie?

  65. #65 Tina
    22. Juli 2009

    Hallo Christian Reinboth,

    die Schulmedizin wirkt sehr viel schneller als die Selbstheilung und Selbstregulation welche durch die Homöopathie angeregt werden kann.

    Bei Kopfschmerzen ist es erstmal einfacher und effektiver ein Schmerzmittel zu nehmen als es mit (homöopathischer) Selbstregulation zu versuchen. Schon die Wahl des richtigen Mittels dauert.

    Akute Entzündungen (Blinddarm, Lunge) bedürfen einer angemessenen, schnellen akut Behandlung. Da sind homöopathische Mittel ungeeignet.

  66. #66 Christian Reinboth
    22. Juli 2009

    @Tina:

    Die Schulmedizin wirkt sehr viel schneller als die Selbstheilung und Selbstregulation welche durch die Homöopathie angeregt werden kann.

    Was wäre dann aber der Vorteil der Homöopathie? Und wieso wirkt die Einnahme von Wasser mit mini-mini-minimalen Bestandteilen anderer Substanzen förderlich auf die Selbstheilung? Ist es nicht eher wahrscheinlich anzunehmen, dass die Tatsache, dass der Heilpraktiker Zeit hat, mit dem Patienten zu sprechen, sich dessen Sorgen anzuhören und ganz persönlich auf ihn und seine Befindlichkeiten einzugehen, einen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden und damit die Selbstheilung hat? Ich fühle mich jedenfalls von einem Arzt mit Zeit auch immer besser behandelt als von einem Arzt ohne Zeit (was ja nicht unbedingt Schuld des Arztes ist, Zeit für den Patienten zu haben wird ja bedauerlicherweise auch so gut wie gar nicht vergütet…).

  67. #67 Schau-ma-amoi
    22. Juli 2009

    Tina:

    Ja, das ist schon klar, dass selbst Homöopathen nicht auf den Notarzt verzichten.

    Aber Zeit haben wir doch auch bei chronischen Krankheiten, da müsste – Ihrer Diktion zufolge – die Homöopathie doch helfen?

    Konkret: bei der Multiplen Sklerose werden (vorerst) die Myelinscheiden bestimmter Axone zerstört. Der Kranke hat also praktisch ständig eine Entzündung.

    Nun gibt es auch hier eine Selbstheilung, von der Sie so schwärmen, doch dies ist vergebliche Liebesmüh. Die “Fresszellen” bleiben Sieger in diesem Kampf. So sicher wie das Amen im Gebet.

    Es wurde bisher kein einziger Fall berichtet, in dem die Homöopathie die MS bezwingen konnte. Wieso nicht? Homöopathie gibts seit 200 Jahren?

    Die sog. Selbstheilung zu unterstützen, wie Sie es nennen, das macht ja ohnehin die Medizin. Wir Ärzte gehen davon ja auch aus, dass die Reparaturmechanismen, vor allem des Immunsystems, ihre Arbeit machen.

  68. #68 Tina
    22. Juli 2009

    @ Schau-ma-amoi,

    mal ein Beispiel, jemand hat eine chronische Mandelentzündung, solange nicht mehr als 4 akut Entzündungen im Jahr vorliegen, oder das Herz oder die Nieren belastet werden unternimmt die Medizin gar nichts.

    Die kassenärztliche, schulmedizinische Behandlung kennt nur operieren oder nicht operieren. Der Patient der vom HNO-Arzt keine OP-Empfehlung bekommt, weil sein Krankheitsbild nicht die quantitativen Lehrbuchkriterien erfüllt, ist mit seiner chronischen Mandelentzündung sich selber überlassen. Es gibt keine kassenärztliche Immuntherapeutische Behandlung für ihn.

    In diesem Zustand wird oftmals der Heilpraktiker oder der Arzt mit der Privatbehandlung aufgesucht. Hier kann verschiedenes ausprobiert werden, z.B. die Homöopathie.

    Fällt Ihnen auf, warum zahlreiche Menschen alternative Behandlungen als Option sehen und die kassenärztliche Schulmedizin bei einfachen Leiden manchmal auch nicht viel bieten kann?

    Ob in diesem Zustand die Homöopathie, Phytotherapie, orthomolekulare Medizin, Psychologie … die besserer Alternative ist, muss jeder für sich selber entscheiden und rausfinden. Heilung ist auch immer ein individueller Prozess.

  69. #69 Schau-ma-amoi
    23. Juli 2009

    Tina:

    mal ein Beispiel, jemand hat eine chronische Mandelentzündung, solange nicht mehr als 4 akut Entzündungen im Jahr vorliegen, oder das Herz oder die Nieren belastet werden unternimmt die Medizin gar nichts.

    So mal nebenbei: ich bin kein FA f HNO und ich bewundere immer wieder die heldenhaften Schilderungen der Heilpraktiker bzw. der Homöopathen, die ohne Facharztausbildung quer durchs Gemüsebeet alles und jeden behandeln können. Und dabei natürlich Erfolg haben, klar. So nebenbei mal.

    Der Patient der vom HNO-Arzt keine OP-Empfehlung bekommt, weil sein Krankheitsbild nicht die quantitativen Lehrbuchkriterien erfüllt, ist mit seiner chronischen Mandelentzündung sich selber überlassen. Es gibt keine kassenärztliche Immuntherapeutische Behandlung für ihn.

    Die kassenärztliche, schulmedizinische Behandlung kennt nur operieren oder nicht operieren.

    Falsch, es gibt neben der OP das Mittel schlechthin: Antibiotika.

    Eine Tonsillitis ist eine recht häufige, meist bakteriell verursachte Entzündung der Gaumenmandeln. Die von Ihnen ins Treffen geführte Homöopathie, die Psyche und die orthomolekulare „Medizin“ und anderes Zeugs aus dem Warenkorb können gegen Bakterien gar nichts ausrichten. Auch das nun häufig erwähnte Argument, Homöopathie könne das Immunsystem stärken, hört sich zwar schön an, gehört aber ins Märchenbuch. Wär doch schön, wenn man den Wundstarrkrampf, die Gehirnhautentzündung etc durch Zuckerkugerl oder tiefe psychoanalytische Gespräche heilen und damit Menschenleben retten könnte.

    In diesem Zustand wird oftmals der Heilpraktiker oder der Arzt mit der Privatbehandlung aufgesucht. Hier kann verschiedenes ausprobiert werden, z.B. die Homöopathie.
    Fällt Ihnen auf, warum zahlreiche Menschen alternative Behandlungen als Option sehen und die kassenärztliche Schulmedizin bei einfachen Leiden manchmal auch nicht viel bieten kann?

    Urban legend. Ich schätz den Homöopathiemarkt (übrigens ein einträgliches Geschäft) auf so 5% – um die Kirche im Dorf zu lassen.
    Und Heilpraktiker (ich will sie persönlich nicht beleidigen) sind nun mal eine anachronistische deutsche Einrichtung.
    Ich würd mich niemals in einen Airbus hocken, der von einem Segelflieger pilotiert wird.

    Tina, obwohl Sie Fragen hier nur punktuell beantworten, läuft ihre Stellungnahme darauf hinaus, dass Homöopathika nur beim Kleinigkeiten, bei Wehwehchen, wirken. Diese wiederum haben sehr viel mit der Umgebung und vor allem mit der eigenen Wahrnehmung zu tun.

    Hier ist aber der Schritt zur „Wellness“ nicht mehr weit. Denn das ist nun wirklich der Bereich, in dem die Homöopathie (übrigens auch das Heilpraktiker-Wesen) anzusiedeln sind.

    Wenn nun aber die Homöopathie nur bei Kleinigkeiten „wirkt“ (wobei sie in Wahrheit auch hier nicht wirkt), man ihr also durchaus nur und ausschließlich Placebowirkung einräumen kann, dann stellt sich aber die Frage, die Ihnen Christian Reinboth bereits gestellt hat:

    Wenn Homöopathika die Selbstheilung unterstützen oder sich sonstwie positiv auf den Gesundheitszustand kranker Menschen auswirken, dann müsste es doch auch möglich sein z.B. eine Blinddarmentzündung homöopathisch zu behandeln. Warum der Rückzug auf harmlose Felder wie Erkältungen und chronische Fälle, die auch aus schulmedizinischer Sicht nicht heilbar (aber eben behandelbar) sind? Bei mir entsteht dadurch der Eindruck, als würde man sich grundsätzlich auf Patienten konzentrieren, bei denen ohnehin entweder eine Selbstheilung oder gar keine Heilung mehr zu erwarten wäre. Was ist mit Fällen wie eben der Blinddarmentzündung, die ja von der Schulmedizin gut behandelt werden kann? Warum gibt es da kein Äquivalent in der Homöopathie?

  70. #70 Tina
    23. Juli 2009

    Zitat Schau-ma-amoi:
    „Falsch, es gibt neben der OP das Mittel schlechthin: Antibiotika.“

    Antibiotika bei einer chronischen Mandelentzündung?

    Sie kennen noch nichtmal den Unterschied zwischen einer chronischen und einer akuten Mandelentzündung, meinen aber in überheblicher Rhetorik hier mitreden zu können. Lesen Sie nochmal mein letzten Post aufmerksam durch, dann wissen Sie ob ich von einer chronischen oder akuten Tonsillitis sprach. Bei einer chronischen Mandelentzündung hilft ein Antibiotikum übrigens gar nichts, nur bei einer akuten Entzündung wird es verabreicht.

    akute Mandelentzündung
    https://www.hno-loss.de/KrankHals/akutTons.htm

    chronische Mandelentzündung
    https://www.hno-loss.de/KrankHals/chronTons.htm

    „Therapie bei chronischer Tonsillitis: Das Immunsystem stabilisierende pflanzliche oder homöopatische Medikamente können sinnvoll sein.“
    (laut HNO-Arzt Mario Loß)

    Die Fragen von Christian Reinboth habe ich auf meine Art beantwortet, ich gebe jedoch zu, dass ich Ihr statisches Weltbild damit nicht zufriedenstellen konnte, was auch nicht meine Absicht war.

    Übrigens, ich bin keine Heilpraktikerin, bisschen mehr auf Detail achten bitte.

  71. #71 Magrat
    23. Juli 2009

    Wikipedia sagt:
    Bei chronischer Tonsillitis:

    * Antibiotikagabe
    * Tonsillektomie

  72. #72 Tina
    23. Juli 2009

    Hallo Margrat,

    bei einer chronischen Tonsillitis wir nur dann Antibiotikum gegeben, wenn der Patient eine akute Tonsillitis durchlebt. Die eigentlich chronische Tonsillitis bleibt von einer Antibiotikagabe unberücksichtigt.

  73. #73 sil
    23. Juli 2009

    Auf jeden Fall bleibt eine chronische Tonsillitis von einer Homöopathikagabe unberührt.

    Grundkurs Homöopathie:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Verd%C3%BCnnung

    Mehr braucht´s nicht. 🙂

  74. #74 Schau-ma-amoi
    23. Juli 2009

    Tina:

    Bei einer chronischen Mandelentzündung hilft ein Antibiotikum übrigens gar nichts … Antibiotika bei einer chronischen Mandelentzündung?

    Sie lenken zwar vom Thema ab, doch kommen AB durchaus in Betracht, wie Sie oben ja selbst einräumen.
    https://www.springerlink.com/content/n713056t72n44273/
    Aber darum ging es gar nicht.

    Sie kennen noch nichtmal den Unterschied zwischen einer chronischen und einer akuten Mandelentzündung, meinen aber in überheblicher Rhetorik hier mitreden zu können.

    Warum so aggressiv? Mir war nicht bekannt, dass Sie hier Schreibbewilligung zu vergeben haben. Meine Rhetorik Ihnen gegenüber ist nicht überheblich, sondern freundlich und bemüht verständlich.

    Das Immunsystem stabilisierende pflanzliche oder homöopatische Medikamente können sinnvoll sein.“

    Klar, Placebo

    Die Fragen von Christian Reinboth habe ich auf meine Art beantwortet, ich gebe jedoch zu, dass ich Ihr statisches Weltbild damit nicht zufriedenstellen konnte, was auch nicht meine Absicht war.

    Sie haben unter anderem diese Frage nicht beantwortet, was den Schluss zulässt, dass Sie keine sinnvolle Antworten wissen.

    Ich kann zwar nur erahnen, was ein „statisches Weltbild“ ist, mir stellt sich aber die Frage, was dies mit dem Erkennen der uns umgebenden Realität zu tun hat. Darf ich jetzt „dynamisch“ annehmen, unsere Erde hätte die Form einer Banane?

    Übrigens, ich bin keine Heilpraktikerin, bisschen mehr auf Detail achten bitte.

    Das wurde von mir auch nie behauptet.

  75. #75 Albert Wilfert
    23. Juli 2009

    Jeder gute Homöopath hat sicher schon einige Fälle von Tonsilitis ausgeheilt.
    Das ist für die Homöopathie keine wirklich grosse Herausforderung. Nur wissen sollte man das auch. Dann würde man nicht so dumm daherreden wie “Schau ma amoi”.
    Man sollte vorher wirklich einmal schauen bevor man denn Mund aufmacht.
    Und was die Spezialisierung auf ganz enge Bereiche in der Medizin betrifft, so wird die dort enden, wo es Ärzte gibt, die Alles von Nichts mehr wissen. Die einzelnen Bereiche des Organismus sind eng miteinander verflochten und es ist verderblich, einzelne Teile isoliert zu sehen. Dann passiert es, dass man mit Kortikoiden oder Zink einen Hautausschlag vertreibt, was leicht möglich ist und keine besondere Kunstfertigkeit benötigt. Ein dressierter Affe könnte das. Das Ergebnis kann aber ein viel schwereres Inneres Leiden sein, weil der Ausschlag eben ein Ausschlagen einer Störung nach aussen darstellt, wie der Name schon richtig sagt. Jeder ernstzunehmende Homöopath weiss das. Und dieses Leiden wird dann bei der spezialisierten Medizin an eine andere Stelle verwiesen und behauptet, das eine habe mit dem anderen Nichts zu tun. Und das ist ein verderbliches Vorgehen, das die Gesundheit des Patienten immer mehr schädigt.

  76. #76 Christian Reinboth
    23. Juli 2009

    @Albert Wilfert:

    Jeder gute Homöopath hat sicher schon einige Fälle von Tonsilitis ausgeheilt.

    Chronische Tonsilitis? Gibt es dafür einen Beleg? Wenn jeder Homöopath das im Laufe seiner beruflichen Praxis schon mehrfach geschafft hat, müsste es doch eigentlich – wenn auch keine Doppelblindstudie – zumindest ein paar nachvollziehbare Fallstudien geben. Da stellt sich für mich wieder die Frage, warum – wenn es tatsächlich ein so einfaches Kunststück sein sollte – kein Homöopath ernsthaft versucht, einen endgültigen Beweis anzutreten, der vielleicht auch Mediziner überzeugen würde.

  77. #77 Albert Wilfert
    23. Juli 2009

    @ christian Reinboth

    Klar gibt es diese Fallstudien, sie werden von der offiziellen Medizin nur schamhaft verschwiegen. Wer will schon gerne als Pfuscher dastehen. Ich verweise auf James Compton Burnett und seine Publikation “Enlarged Tonsils cured by medicine”
    wobei er unter “medicin” Homöopathika meint. Ich habe das nur in Englisch, aber das sollte man als in Homöopathie Interessierter können. Die britischen Homöopathen wie Burnett, Clarke und Allen waren wunderbare Ärzte.Wenn nicht, ich glaube es ist von der “Bönninghausen Gesellschaft” in Deutsch herausgegeben worden.
    Dann kostet das allerdings was, aber die 25 € oder so sind gut angelegt. In Englisch gibt es das von mir gratis.
    In den Schriften dieser Ärzte gibt es IMMER Fallgeschichten zu lesen, was heisst, diese Leute legen öffentlich Rechenschaft über ihr Tun ab. Das ist etwas was man bei den Schulmedizinern fast vergeblich sucht. Das heisst es gibt keinen Namen, aber es gibt das Alter des Patienten, das Geschlecht, etwas über die Umstände und die Beschwerden zu lesen. Die genaue Medikation und ihre Wirkung. Und es wird auch offen über Misserfolge gesprochen. Die Veröffentlichungen der Schulmedizin kann man im Vergleich dazu nur als Propaganda bezeichnen.

  78. #78 Schau-ma-amoi
    23. Juli 2009

    @ Bertl, the entertainer:

    Klar gibt es diese Fallstudien, sie werden von der offiziellen Medizin nur schamhaft verschwiegen.

    Ja, klar. LOL. Die große Verschwörung der Medizin gegen die Homöopathen.

    Ich verweise auf James Compton Burnett und seine Publikation “Enlarged Tonsils cured by medicine”
wobei er unter “medicin” Homöopathika meint.

    Das ist doch der alte Knacker aus dem 19. Jahrhundert?! Der Typ ist vor über 100 Jahren gestorben.
    Wunderzählungen aus der Zuckerkuglerwelt gibt’s aber mit neuerem Datum, jedes Heilpraktikerforum ist voll davon

    
In den Schriften dieser Ärzte gibt es IMMER Fallgeschichten zu lesen, was heisst, diese Leute legen öffentlich Rechenschaft über ihr Tun ab.

    Natürlich und ein Studiendesign haben die Burschen, echt reproduzierbar.

    Berti, hab ein Geschenk für dich:

  79. #79 Christian Reinboth
    23. Juli 2009

    @Albert Wilfert: Bin gerne bereit, mir den Text mal anzusehen, so er denn als Datei verschickt werden kann. Wenn allerdings der vorige Kommentar stimmen sollte, und das Buch tatsächlich bereits über 100 Jahre alt ist, stellt sich mir natürlich trotzdem die Frage, warum es keine aktuellen Studien zum Thema gibt. Auch die Erkenntnisse, welche die Schulmedizin vor 100 Jahren geliefert hat, sind heute bekanntlich teilweise überholt, so dass eine 100 Jahre alte Fallstudie meiner Ansicht nach keine ausreichende Datenbasis zur Beurteilung der Wirksamkeit von Homöopathie (oder irgendeiner anderen Behandlungsmethode) sein kann. Wenn Homöopathen tatsächlich permanent Fälle von chronischer Tonsilitis erfolgreich behandeln, müsste es dazu doch eigentlich auch aktuelle Daten geben…

    Klar gibt es diese Fallstudien, sie werden von der offiziellen Medizin nur schamhaft verschwiegen. Wer will schon gerne als Pfuscher dastehen.

    Das wage ich allerdings zu bezweifeln. Eine “offizielle” Medizin gibt es im Grunde nicht (schon gar nicht international) und wenn es tatsächlich eine reproduzierbare und dazu auch noch kostengünstige (die Herstellung von Homöopathika ist ja im Grunde nicht besonders aufwändig) Methode gäbe, chronische Erkrankungen zu heilen, würde diese irgendwo und von irgendwem schon irgendwie aufgegriffen.

    Ich vermute immer noch stark, dass gerade chronische Patienten sich einfach besser fühlen, wenn sich der Homöopath oder Heilpraktiker die Zeit nimmt, sich ausführlich mit ihren Symptomen zu befassen – und dass es letztendlich dieses “Wohlfühlen” ist, dass für eine allgemeine Verbesserung der Befindlichkeit sorgt. Daran wäre ja im Grunde auch gar nichts ehrenrührig, von daher verstehe ich überhaupt nicht, wieso derartige psychosomatische Effekte von Homöopathie-Befürwortern immer so vehement bestritten werden. Sollten es letztendlich die menschlichen Fähigkeiten des Heilpraktikers sein, und nicht die Zuckerkugel oder das “angereicherte” Wasser, die für eine Verbesserung des Wohlbefindens sorgen, wäre das doch nicht schlecht…

  80. #80 Schau-ma-amoi
    23. Juli 2009

    ad Christian Reinboth:

    Wenn allerdings der vorige Kommentar stimmen sollte,

    Natürlich stimmt er, ich kenn die Pappenheimer doch.

    und das Buch tatsächlich bereits über 100 Jahre alt ist, stellt sich mir natürlich trotzdem die Frage, warum es keine aktuellen Studien zum Thema gibt. Auch die Erkenntnisse, welche die Schulmedizin vor 100 Jahren geliefert hat, sind heute bekanntlich teilweise überholt,

    Sorry, ich nehm an, dies ist eine Suggestivfrage. Die Homöopathen beziehen ihre Kenntnisse auf einige Schriften aus der Zeit Napoleons, das ist 200 Jahre her. Die Ideen Hahnemanns werden nicht kritisiert, hinterfragt, weiterentwickelt. Wo kommen wir dahin?

    Wenn Homöopathen tatsächlich permanent Fälle von chronischer Tonsilitis erfolgreich behandeln, müsste es dazu doch eigentlich auch aktuelle Daten geben…

    Sie hätten schon längst Zeit gehabt, ihre wundersamen Heilungen an die Öffentlichkeit zu bringen. Nicht nur Zeit, sondern verdammt noch mal, auch eine ethische Pflicht dazu.
    Siehe der Landesverbandschef von oben, ab ins Flugzeug und dort den Leuten in der Dritten Welt die Cholera „austreiben“.
    Äh, er sollte aber nicht nach Indien, denn dort ist die Homöopathendichte unerträglich hoch.

  81. #81 Albert Wilfert
    23. Juli 2009

    @ Christian Reinboth

    Dass der Text 100 Jahre alt ist (130 Jahre) hat schon etwas zu sagen. Aber Vieles in einigen Richtungen.
    Ich denke nicht, dass der menschliche Organismus den selben Zeitzyklen unterworfen ist wie die Damenmode. Ich bin mir ziemlich sicher dass die Veränderung wichtiger organischer Abläufe in ein paar Generationen nicht wirklich wesentlich sind. Das will die Schulmedizin uns nur weismachen um uns durch das Anpreisen von täglich Neuem von dem Blödsinn von gestern abzulenken.
    Ich bin mir sicher dass das Ähnlichkeitsgesetz, dass Hahnemann nicht entdeckt hat, sondern nur zum ersten Mal systematisch angewandt hat, ein ehernes Gesetz ist dass auch heute noch für die lebendigen Wesen gilt.
    Das hat meiner Ansicht nach nichts zu tun mit Unbeweglichkeit. Es ist ein Gesetz so wie dass ein Mensch zwei Augen hat einen Kopf und ein Herz. Das hatte er auch schon vor 5000 Jahren. Ich habe auf Burnett deshalb hingewiesen weil ich ihn kenne. Ich bin mir sicher dass es in unseren Ländern heute einige Homöopathen gibt, die sehr wohl wissen wie man eine Tonsilitis ausheilt ohne Operation und Antibiotika.
    Ich habe ein paar Adressen von Leuten denen ich mich anvertrauen würde, wenn meine Künste nicht mehr ausreichen. Glücklicherweise ist das bis jetzt noch nicht passiert.
    Ein Problem ist, dass die Schulmedizin diktatorisch regiert, und Ärzte, die auf die Fehler aufmerksam machen, mit Existenzvernichtung bedroht werden. Der Grund ist so böse wie simpel. In der Schulmedizin ist soviel Geld zu verdienen, weil die Behandlungen immer neue Krankheiten hervorrufen und die Menschen ab eines gewissen Alters aus ihren Fängen nicht mehr loskommen. Zu Hahnemanns Zeiten nannte man die Ärzte im Volksmund “die Vampire” und daran hat sich nicht viel geändert. Gerade durch die Krankenversicherungssystem, in denen der Patient nicht mehr direkt bezahlt, sondern schon vorher bezahlt hat, ist eine Situation eingetreten, in der der Patient versucht soviel wie möglich von den Leistungen zu ergattern, weil er sie einzeln nicht mehr bezahlen muss. Im Irrglauben dass er davon profitieren würde. Und wenn er erkennt dass er in die Falle gegangen ist, ist es oft schon zu spät. Und die Pharmaindustrie und Ärzteschaft nutzt dieses System aus bis zur Unfinanzierbarkeit. Da werden “Medikamente” verkauft, die in der Produktion nur 2-3 % des Verkaufspreises kosten und darüber hinaus noch schädlich sind. Wer versucht sich mit denen anzulegen, erlebt daselbe wie Einer der sich mit der Drogenmafia beschäftigt.

    Ok , darüber könnte man stundenlang reden.

    Die simple Wahrheit ist, Tonsilitis kann man mit Homöopathie ausheilen in fast allen Fällen ohne Operation. Auch wenn sie chronisch ist. Die Homöopathen sagen, dass die Operation keine gute Lösung isat, sondern eine Notlösung, die einer anwendet, wenn er am Ende seines medizinischen Lateins ist, was bei den Schulmediziner oft mit dem Anfang gleichzusetzen ist. Notwendig ist ein guter Homöopath. Burnett war einer; Einer der ganz Grossen. Und er hat publiziert. Um seine Erahrungen darzulegen für künftige Generationen. Seine “50 Gründe, ein Homöopath zu sein”, sollte Standardliteratur für medizinisch Interessierte sein. Es beinhaltet die Kontroverse zwischen ihm und einen Schulmediziner,der ihn Quacksalber nennt, ohne von Homöopathie auch nur eine Ahnung zu haben. Auch hier hat sich kaum etwas geändert. Er erklärt in 50 Fallgschichten mit einer enormen Bandbreite, wer hier eigentlich der Quacksalber ist.
    Wenn sie das lesen wollen, schicke ich es ihnen zu. Ich habe absolut nichts davon.
    Ich bin in der Einrichtungsbranche tätig und beschäftige mich mich Homöopathie weil ich gerne lebe und ich mit Schulmedizinern fast ausschliesslich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich komme jetzt seit ca. 15 Jahren ohne sie aus und bin gesund. Und das sollten andere auch sein.

  82. #82 Tina
    24. Juli 2009

    Zitat Albert Wilfert:
    „Die simple Wahrheit ist, Tonsilitis kann man mit Homöopathie ausheilen in fast allen Fällen ohne Operation. Auch wenn sie chronisch ist. Die Homöopathen sagen, dass die Operation keine gute Lösung isat, sondern eine Notlösung,…“

    Hallo Albert Wilfert,

    in den 60er Jahren hatte man jedem der Halsschmerzen hatte gleich die Mandeln entfernt. Mittlerweile ist die Schulmedizin mit der Tonsillektomie deutlich vorsichtiger geworden, da man über die wichtige Funktion der Gaumenmandeln, die Bestandteil des Lymph- und Immunsystems sind, bescheid weis.

    Eine Tonsillektomie wir nur noch empfohlen wenn die Gesundheit durch die chronisch vereiterten Mandeln deutlich beeinträchtigt ist.

    Trotzdem kennt die kassenärztliche Hochschulmedizin kein Immuntherapeutisches Verfahren um eine chronische Tonsillitis auszuheilen.
    Es gibt nur die Amputation und bei der akuten Tonsillitis die Antibiotikagabe.

    Für mich stellt sich die Frage: Was macht jemand mit einer chronischen Tonsillitis dem der HNO-Arzt nicht helfen kann? Jahrelang warten und leiden bis die Amputation gerechtfertigt ist?

    Ist es nicht interessant, dass die Schulmedizin bei einer solch einfachen, chronischen Erkrankung geradezu machtlos ist?

  83. #83 AlteWeser
    24. Juli 2009

    @Albert Wilfert:

    … Jeder gute Homöopath hat sicher schon einige Fälle von Tonsilitis ausgeheilt…

    Im Netz habe ich gefunden, dass es um die 17.000 Heilpraktiker in Deutschland geben mag. Wenn jeder “einige”, also z.B. “drei” Fälle geheilt hat, dann sind das 51.000 geheilte Fälle.
    Warum wird das von den Heilpraktikern nicht dokumentiert? Oder ist es irgendwo dokumentiert. 51.000 Heilungen, das fällt doch auf?

    Ich bin mir sicher dass das Ähnlichkeitsgesetz, dass Hahnemann nicht entdeckt hat, sondern nur zum ersten Mal systematisch angewandt hat, ein ehernes Gesetz ist dass auch heute noch für die lebendigen Wesen gilt.

    Ich bin mir sicher, dass das Ähnlichkeitsgesetz eine Erfindung von ihm ist, die mit der Realität nichts zu tun hat. Gilt jetzt ein Patt?

  84. #84 Albert Wilfert
    24. Juli 2009

    @ Alte Weser

    Es wird schon dokumentiert . Nur publizieren halt nicht alle Homöopathen sondern konzentrieren sich auf ihre Arbeit, die das Wichtigste ist und sie lesen das ja sowieso nicht. So lustig ist das nicht dauernd von Ignoranten beflegelt zu werden. Ich kenne als Nicht-Arzt dutzende Fallgeschichten die überall frei erhältlich sind.
    Aber das hat halt mit ernsthafter Arbeit zu tun, und bringt keinen sofortigen materiellen Gewinn.
    Und darum wird das auch so wenig gelesen.
    Sie sollten einmal die “50 Reasons” von Burnett lesen damit sie überhaupt wissen, worum es sich da handelt.

  85. #85 Albert Wilfert
    24. Juli 2009

    @ Tina

    Ja, widerstrebend lernen sie von den Homöopathen. Die haben das schon 100 Jahre zuvor gesagt. Das Problem ist halt dass man die Homöopathie gut kennen muss, um erfolgreich zu sein bei Mandelentzündung. Und das sind leider zu Wenige. Ich lebe in Wien und würde in einem ernsten Krankheitsfall auf einen Homöopathen in Flensburg zurückgreifen. Wenn er Zeit hat und mich behandeln würde. Das sind an die 1000 km. Das ist ein unhaltbarer Zustand. Es gibt keine erstklassige Ausbildung, die Homöopathie ist verfemt. Man verdient damit im Schnitt weit weniger Geld und man muss talentiert und fleissig sein. Die durchschnittliche Schulmedizin ist viel leichter anzuwenden. Antibiotika, Zink und Kortison, Protonenpumpenhemmer, jede Menge Psychopharmaka und ab in den OP. So was lernt man schnell, die Fehler haben kaum Konsequenzen, bei der Rechnung sowieso nicht. Eine Sectio-Rate von 30% ist absoluter Wahnsinn. Und bei Privatpatienten ist die noch höher. Hier läuft grundsätzlich etwas falsch. Und das ganze kostet soviel Geld das man sich krank arbeiten muss um das bezahlen zu können.
    Die Alternative liegt für mich auf der Hand. Sie wurde getestet und publiziert und das funktioniert auch. Die Homöopathie würde die Machtlosigkeit bei vielen Krankheiten beseitigen, nur lernen muss man sie halt und anwenden. Es gibt keine schlimmen Nebenwirkungen und sie ist auch nicht gefährlich. Höchsten wenn man Notfallmedizin braucht, wenn schnell das Schlimmste verhindert werden muss, kann man auf rein materielle Verfahren zurückgreifen. Und dann wieder eine wirklich heilende Behandlung einleiten.
    Die ganzen Leute hier, die dagegen polemisieren, haben das noch nie ernsthaft versucht. Sie sind Anhänger der Wissenschaftsideologie, nach der sich alles Leben nur im materiellen Bereich abspielt. und sie merken nicht einmal dass, das reine Ideologie ist. Und mit den Tatsachen des Lebens nur partiell zu tun hat. Und darum auch die Hilflosigkeit, die mit Experten-Gehabe überspielt wird.

  86. #86 AlteWeser
    24. Juli 2009

    Albert Wilfert schrieb:

    …Nur publizieren halt nicht alle Homöopathen sondern konzentrieren sich auf ihre Arbeit….

    Bei 51.000 Fällen der Heilung gibt es niemanden, der das dokumentiert, damit alle Menschen davon profitieren können?

    Ich verstehe nicht, warum Ihnen die Fallgeschichten so viel bedeuten. Was ist mit meiner Geschichte, bei der der homöopathisch behandelte Schlaganfallpatient sich nicht so schnell erholte, wie der andere?

    Ursache war natürlich nicht die Homöopathie, sondern dass ein Schlaganfall ganz unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Und was schließe ich daraus:

    Fallgeschichten sagen nur einen zeitlichen Zusammenhang aus, es muss kein ursächlicher bestehen. Sie sind ungeeignet als Wirksamkeitsnachweis.

    Und was ich bei Ihnen gemerkt hatte: meine Fallgeschichte, die die Homöopathie als schädlich belegt wurde natürlich nicht akzeptiert.

  87. #87 AlteWeser
    24. Juli 2009

    Albert Wilfert schrieb:

    …Die ganzen Leute hier, die dagegen polemisieren, haben das noch nie ernsthaft versucht. Sie sind Anhänger der Wissenschaftsideologie, nach der sich alles Leben nur im materiellen Bereich abspielt. und sie merken nicht einmal dass, das reine Ideologie ist. Und mit den Tatsachen des Lebens nur partiell zu tun hat. Und darum auch die Hilflosigkeit, die mit Experten-Gehabe überspielt wird….

    Das klingt eher nach religiösem Eifer….

  88. #88 Albert Wilfert
    24. Juli 2009

    @ Alte Weser

    Noch einmal zum Ähnlichkeitsgesetz. Das wird schon bei Hippokrates erwähnt und dann von Einigen Anderen. Und ganz deziidiert bei Paracelsus. Hahnemann kannte diese Literatur, weil er Arzt war mit Leib und Seele. Er hat dieses Gesetz nicht erfunden, sondern zum ersten Male systematisch angewendet.
    Ich habe leider nicht soviel Zeit das Alles zu lesen und ich muss auch nicht, da ich kein Arzt bin. Aber Ärzten wäre diese Lektüre der Herkunft des Ähnlichkeitsgesetzes schon wärmstens zu empfehlen. Weil sie dann merken würden, dass sich Hahnemann sich das nicht aus den Fingern gesaugt hat, sondern damit die Tradition der wahren Heilkunst fortgesetzt hat. Das einmalige an ihm ist, das er es geschafft hat, das System wiederholbar zu machen, das heisst den Nachfolgenden ein Werkzeug in die Hand zu geben. Und sich darum auch zu recht seine Grabinschrift zu wählen:
    “non inutilis vixit” Wer kann das von den heutigen Ärzten schon sagen. Bei vielen wäre es doch gescheiter es würde sie als Ärzte nicht geben. Die existieren doch nur zu ihrem eigenen Vorteil. Wie mir ein Wiener Arzt auf meinen Vorwurf, Menschen zu schädigen, sagte : “Man ist sich selbst am nächsten”
    Und dazwischen liegen Welten.

  89. #89 AlteWeser
    24. Juli 2009

    @Albert Wilfert
    Nun gut, wenn Hippokrates das schon sagte…dann muss das wohl stimmen. Schließlich hat sich das Wissen der Menschheit seit der Zeit nicht weiterentwickelt.

    Und dass sie den gesamten Berufsstand der Ärzte verunglimpfen, spricht wieder einmal für religiösen Eifer und nicht für eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

  90. #90 Tina
    24. Juli 2009

    Zitat Albert Wilfert:
    „Sie sind Anhänger der Wissenschaftsideologie, nach der sich alles Leben nur im materiellen Bereich abspielt. und sie merken nicht einmal dass, das reine Ideologie ist.“

    @ Albert Wilfert,

    und Liebe ist für diese Leute wahrscheinlich nur ein biochemischer Prozess im Gehirn. Was mir auffällt ist die übermäßige Gehässigkeit dieser Leute gegen alles was nicht in ihre Ideologie passt.

  91. #91 Albert Wilfert
    24. Juli 2009

    @ Alte Weser

    Ich verunglimpfe nicht den gesamten Berufsstand. Ich habe nur meine Erfahrungen gemacht und versuche wahrhaftig zu sein. Nur was sich hier abspielt ist einer der tragischen Irrtümer der Menschheitsgeschichte.
    Ich trau mich deshalb Menschen anzugreifen, weil ich sie im Grunde mag. Auch die fehlerhaften. Sie sind um Nichts schlechter als ich selbst. Wenn ich Medizin studiert hätte kann ich nicht garantieren, heute nicht auch ein mehr oder minder gut verdienendes Rädchen in dieser Maschine zu sein.
    Wirklich, sie sollten die “50 Reasons” von Burnett lesen, wo er seinen Wandel vom Schulmediziner nach ausgezeichnetem Studienerfolg mit glänzenden Karriereaussichten zum Homöopathen beschreibt,
    den Weg der ihn nach eigenen Worten “über die Brücke führte.”
    Das ist wirklich lesenswert und man kann eine Menge lernen, falls man überhaupt etwas lernen will.
    Sie habe schon recht, wenn sie sagen, das das mit religösem Eifer behaftet wirkt.
    Nur können sie ohne Passion und Respekt vor der Schöpfung kein guter Arzt sein. Das ist nicht wirklich möglich. Dass der Grad schmal ist, ist mir schon bewusst.

  92. #92 Florian Freistetter
    24. Juli 2009

    @Tina: “und Liebe ist für diese Leute wahrscheinlich nur ein biochemischer Prozess im Gehirn.”

    Ja, und wir Wissenschaftler fressen auch kleine Kinder. Meine Güte… sie haben vielleicht Vorurteile. Ich warte ja nur noch, dass sie die Wissenschaftler als Nazis bezeichnen, so wie der Herr Wilfert das ab und zu macht.

  93. #93 AlteWeser
    24. Juli 2009

    Tina schrieb:

    ….und Liebe ist für diese Leute wahrscheinlich nur ein biochemischer Prozess im Gehirn. Was mir auffällt ist die übermäßige Gehässigkeit dieser Leute gegen alles was nicht in ihre Ideologie passt….

    Wo war ich gehässig? Und warum meinen Sie, mir ein erfülltes Gefühlsleben absprechen zu können?

    Das ist etwas, was ich immer wieder beobachte, mehrfach jetzt auch bei Ihnen: es gibt keine Argumente mehr, sondern man beschäftigt sich mit der Persönlichkeit des Gegenübers und versucht die in Zweifel zu ziehen.

  94. #94 Schau-ma-amoi
    24. Juli 2009

    Bertilein:

    dass der Text 100 Jahre alt ist (130 Jahre) hat schon etwas zu sagen. Aber Vieles in einigen Richtungen.

    Das riecht nach Bibel und Koran.

    Ich denke nicht, dass der menschliche Organismus den selben Zeitzyklen unterworfen ist wie die Damenmode. Ich bin mir ziemlich sicher

    Möbelmann, du hast dir ein Weltbild gezimmert und das nennst du dann „ich bin mir ziemlich sicher“

    Ich bin mir sicher dass das Ähnlichkeitsgesetz, dass Hahnemann nicht entdeckt hat, sondern nur zum ersten Mal systematisch angewandt hat, ein ehernes Gesetz ist

    Nein, richtig ist, dass in der griechischen Antike vielerlei Schulen tätig waren, einige davon, kamen auf abstruse Gedanken, etwa der Ähnlichkeit.

    Dass Hahnemann davon wusste, ist klar. Aber in der Ausformung, wie er es gebracht, war es eine Idee, ein Phantasiekonstrukt.

    dass auch heute noch für die lebendigen Wesen gilt. 
Das hat meiner Ansicht nach nichts zu tun mit Unbeweglichkeit. Es ist ein Gesetz so wie dass ein Mensch zwei Augen hat einen Kopf und ein Herz. Das hatte er auch schon vor 5000 Jahren.

    Schon mal was von Evolution gehört?

    Ich habe auf Burnett deshalb hingewiesen weil ich ihn kenne.

    Wieso, der ist doch 1901 gestorben. Hörst du Stimmen, plauderst du mit dem Jenseits?

    Ich bin mir sicher dass es in unseren Ländern heute einige Homöopathen gibt, die sehr wohl wissen wie man eine Tonsilitis ausheilt ohne Operation und Antibiotika.

    Um Propaganda für eine Methode zu machen, sind Aussagen wie „ich bin mir sicher“ ungeeignet. Das ist Geschwafel.

    weil die Behandlungen immer neue Krankheiten hervorrufen und die Menschen ab eines gewissen Alters aus ihren Fängen nicht mehr loskommen. Zu Hahnemanns Zeiten nannte man die Ärzte im Volksmund “die Vampire” und daran hat sich nicht viel geändert.

    Noch schlimmer, darin lag ja der Grund, dass Hahnemann nach seinem Studium nicht Arzt werden wollte und fieberhaft nach einem neuen Weg suchte. Dieses Suchen war ein Fehler, weil die Grundlagen der Chemie, der Physik, der Biologie einfach noch nicht vorhanden waren. Und wenn man zu wenig weiß, spekuliert man.

    Die damalige „Medizin“ (die Universität Wien empfahl bekanntlich den therapeutischen Nihilismus, also auf „Medikamente“ schlicht zu verzichten) war aus heutiger Sicht eine Katastrophe. Man gab etwa enorme Mengen von Quecksilber & Co, Hahnemann erkannte, was jeder sehen musste, dass dies der falsche Weg war und beschritt das andere Extrem, die kuriose Verdünnung und wurde so zum besessenen Ideologen.

    Trotzdem, durchaus verzeihbar, wie ich meine; nicht zu entschuldigen ist hingegen, dass heutige Ärzte diesen Unfug nachbeten. Es ist uneinsehbar, dass man 200 Jahre Wissensgewinn beiseite schiebt.

    Gerade durch die Krankenversicherungssystem, in denen der Patient nicht mehr direkt bezahlt, sondern schon vorher bezahlt hat, ist eine Situation eingetreten, in der der Patient versucht soviel wie möglich von den Leistungen zu ergattern, weil er sie einzeln nicht mehr bezahlen muss.

    Das Versicherungssystem ist eine andere Baustelle, gerade Homöopathen fordern ja tagaus tagein, dass ihre unnütze Tätigkeiten in den Katalog der Versicherungen aufgenommen werden. Verständlich, die Homöos wollen – auf Kosten der Allgemeinheit – am Kuchen mitnaschen.

    Ich hab noch nie einen Homöo-Klienten kennen gelernt, der ohne Zuckerkugerl und Wässerchen aus der Ordination entkommen wäre.

    Statt etwa einfach dem Patienten zu sagen: „Ihre Wehwechen heilen ohnehin von selbst. Sie brauchen mich gar nicht.“
    Und wenn die Leute wirklich krank sind, hat der Homöopath jedes Recht verloren, weil er nicht ausgebildet ist, kranken Menschen zu heilen.

    Und die Pharmaindustrie und Ärzteschaft nutzt dieses System aus bis zur Unfinanzierbarkeit. Da werden “Medikamente” verkauft, die in der Produktion nur 2-3 % des Verkaufspreises kosten

    Nichts gegen die Zuckerkugerl, Homöopathie ist eine Gelddruckmaschine:
    https://blog.dignitatis.com/wordpress/?p=501

    Homöopathie ist übrigens ein Bombengeschäft:
    https://www.welt.de/wirtschaft/article3099273/Tinkturen-und-Pillen-auf-Rezept.html

    Ok , darüber könnte man stundenlang reden.

    Ist das eine Drohung?

    Die simple Wahrheit ist, Tonsilitis kann man mit Homöopathie ausheilen in fast allen Fällen ohne Operation.

    Und ich trink regelmäßig RED BULL und mir wachsen Flügel.

    Behaupten kann man alles, allein, ist fehlt der Beweis. Aufgefordert diesen zu erbringen, weist du auf ein Büchlein aus 1880 hin. Armselig, Bertl.

    Auch wenn sie chronisch ist. Die Homöopathen sagen, dass die Operation keine gute Lösung isat, sondern eine Notlösung, die einer anwendet, wenn er am Ende seines medizinischen Lateins ist, was bei den Schulmediziner oft mit dem Anfang gleichzusetzen ist.

    Die Fortschritte der Medizin seit den letzten 150 Jahren gibt’s für dich natürlich nicht.
    Wahnsinn, der Mann.

    Notwendig ist ein guter Homöopath. Burnett war einer; Einer der ganz Grossen. Und er hat publiziert.

    Er hat Erlebnisse, Gschichtln „publiziert“, die den Anforderungen der modernen Wissenschaft bei weitem nicht gerecht werden.

    Soll ich dir wirklich ein paar große Mediziner nennen? Menschen, die wirklich Leben gerettet haben:
    Robert Koch
    Edward Jenner
    Karl Landsteiner
    Louis Pasteur
    Edward Salk
    Friedrich Sauerbruch
    Iganz Semmelweis,
    Rudolf Virchow
    Frederick Grant Banting (Insulin)
    Paul Ehrlich
    Alexander Fleming,

    um nur einige zu nenne.

    Du götterst zwei Tote an, Berti; das ist dir doch klar?

    Es beinhaltet die Kontroverse zwischen ihm und einen Schulmediziner,der ihn Quacksalber nennt, ohne von Homöopathie auch nur eine Ahnung zu haben. Auch hier hat sich kaum etwas geändert. Er erklärt in 50 Fallgschichten

    Eben, Geschichten.

    Du hast nicht verstanden, was Wissenschaften sind. Wissenschaftliche Veröffentlichungen sehen etwa so aus:

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/

    
Ich bin in der Einrichtungsbranche tätig und beschäftige mich mich Homöopathie weil ich gerne lebe und ich mit Schulmedizinern fast ausschliesslich schlechte Erfahrungen gemacht habe.

    ICH habe mit der Medizin sehr gute Erfahrungen gemacht, so habe ich das Leben meines Kindes den Ärzten zu verdanken. Ich müsste ohne Fähigkeiten und Kenntnisse der modernen Medizin mein Kind am Friedhof besuchen.

    Was jetzt?

    Ich komme jetzt seit ca. 15 Jahren ohne sie aus und bin gesund. Und das sollten andere auch sein.

    Nein, es geht Dir nicht um die Mitmenschen, es geht Dir einzig darum, Dein Weltbild zu propagieren und zu verteidigen.

    Homöopathie ist Täuschung von Patienten:
    https://oehinfo.uibk.ac.at/natwi/pharm/bunsi/0195/marburg.htm

  95. #95 femidav
    24. Juli 2009

    @ Albert Wilfert
    Die durchschnittliche Schulmedizin ist viel leichter anzuwenden. Antibiotika, Zink und Kortison, Protonenpumpenhemmer, jede Menge Psychopharmaka und ab in den OP. So was lernt man schnell, die Fehler haben kaum Konsequenzen, bei der Rechnung sowieso nicht.

    Homöopathie hat eigentlich genau zwei Mittel: Zucker oder Wasser. Was ist also leichter anzuwenden? 😀 Und, Sie haben bestimmt Beispiele zur Hand, was für Konsequenzen ein Homöopath mal zu tragen hatte?

  96. #97 Schau-ma-amoi
    24. Juli 2009

    Ja, und die haben ihr eigenes mit Homöopathie tatsächlich umgebracht:

    https://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/baby-starb-nach-homoeopathie-article447134.html

    Die sollen bis an ihr Lebensende schmoren.

  97. #98 Dr. med. Thomas Kron
    25. Juli 2009

    Update: 31.7.2009: Dieser Kommentar wurde – auf Wunsch des Kommentators – von der SB-Redaktion gelöscht.

  98. #99 Schau-ma-amoi
    25. Juli 2009

    Dr. Kron:

    Ausserdem sind die verantwortlichen Chefredakteure keine Mediziner und verstehen rein gar nichts von dem, was in dem Blatt an Medizin drin ist.

    Wie auch in Printmedien der (angeblich) gehobenen Klasse.

  99. #100 praxishomepage
    26. Juli 2009

    Eine “interessante” Diskussion rund um das Thema Homöopathie hat sich hier entwickelt… Dabei ging es doch eigentlich um Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Artikeln im Internet – oder ist mir da was entgangen? 😉

  100. #101 Christian Reinboth
    27. Juli 2009

    Zum Thema “Monetärer Umsatz der Alternativmedizin-Branche”, das ja in den Kommentaren weiter oben kurz angerissen wurde:

    Schließlich gilt es auch, darauf hinzuweisen, dass die Alternativmedizin ein milliardenschweres Gewerbe ist, das von sich behauptet, sagenhafte Wohltaten zu offerieren. Die Briten geben gegenwärtig fünf Milliarden Pfund für alternative Behandlungen aus. 4,5 Milliarden stammen von Einzelpersonen, die restlichen 500 Millionen vom National Health Service. Mit diesen 500 Millionen Pfund, die dem staatlichen Gesundheitswesen entstammen, könnten 20.000 weitere Pflegekräfte bezahlt werden.

    Quelle: https://diepresse.com/home/spectrum/literatur/497801/index.do?_vl_backlink=/home/spectrum/index.do

    Fazit: Nicht nur “Big Pharma” fährt gute Umsätze ein…

  101. #102 S.S.T.
    27. Juli 2009

    Wer heilt, hat Recht, wer Recht hat, heilt, und auf euch trifft das alles zu, wie alle meine Anekdoten beweisen. Weiter so!”
    Alf Wil-Ernie

    https://agyon.de/referenzen-und-meinungen/

  102. #103 radicchio
    28. Juli 2009

    »Wer heilt, hat Recht«

    und wer glaubt zu heilen, glaubt auch, dass er recht hat.

  103. #104 Dr. med. Thomas Kron
    28. Juli 2009

    Teile dieses Kommentars wurden auf Wunsch von Dr. Thomas Kron entfernt. | SB-Redaktion, 6.8.09

    Meine Aussage zum Verhältnis Redaktion und Bezahlung zielte auch nicht darauf ab, das uralte Thema der Verquickung von Anzeige und Redaktion aufzuwärmen. Da gibt es übrigens in den Publikumsmedien sehr viel bessere Beispiele. Mein Aussage zielte darauf ab, dass unter dem wirtschaftlichen Druck mit der Folge einer zunehmenden, aber vielleicht sogar notwendigen Kommerzialisierung die handwerkliche Qualität leidet.

    Auch das kann man in allen Medien beobachten, selbst in der renommierten New York Times. Die trotz Qualitätsjournalismus übrigens bankrott ist. Trotzdem halte ich Qualität für eine Voraussetzung kommerziellen Erfolgs. Und kommerziellen Erfolg natürlich für eine Voraussetzung für Qualität. Vielleicht sollte man sich an den alten Brecht und seinen Spruch, erst komme das Fressen, dann die Moral, erinnern. Etwa anders formuliert: Der beste Qualitätsjournalismus, frei von allen Interessen und jeglichem Profitstreben, wird unmoralisch, wenn Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren. Aber das nur so am Rande.

  104. #105 Marcus Anhäuser
    29. Juli 2009

    @”Thomas Kron”
    ich bin einer derjenigen, der sich mehr für dieses Thema interessiert.
    Dass es das Phänomen gibt, ist unbestritten. Sie mag das langweilen, mich und viele andere nicht.

    Vor allem, weil viele Leser, zu denen vor allem durch Online-Aufftritt inzwischen auch viele Nicht-Mediziner, so etwas bei einer Zeitung wie der Ärzte Zeitung nicht vermuten. Und ich frage mich, wie viele Ärzte das wissen (oder damit rechnen).

    Deswegen wäre es wichtig so etwas “aufzudecken”, zu erklären.

    Deswegen würde mich erstmal interessieren: Woher wissen Sie das und welche Belege haben Sie?

    Gerne auch an mich per E-Mail: m . anhaeuser at gmx. de

  105. #106 Dr. med. Thomas Kron
    29. Juli 2009

    Hallo Herr Anhäuser,

    sehen Sie mir es bitte nach, dass es mich langweilt, denn dieses Thema ist so alt wie die Medien überhaupt. Und der pauschale Vorwurf an die medizinische Fachpresse ist nicht weniger langweilig. Ich kenne keine Zeitung, die ganz ohne Anzeigen überleben kann. Ob eine Zeitung oder Zeitschrift mit Hofberichterstattung oder Qualität um Anzeigen buhlt, können Sie dem Medium selbst entnehmen.

    Teile dieses Kommentars wurden auf Wunsch von Dr. Thomas Kron entfernt. | SB-Redaktion, 6.8.09

  106. #107 Marcus Anhäuser
    29. Juli 2009

    Langeweile ist immer das Problem derjenigen, die schon eine Unendlichkeit in einem Bereich arbeiten. Ich glaube auch nicht, dass die Ärzte Zeitung das Thema langweilig findet, und viele Leser auch nicht.

    Ich glaube, es muss jedes Mal wieder im Einzelfall gezeigt werden, was läuft und was nicht. Denn es kommen immer wieder neue Lesergenerationen dazu. Und jede muss es immer wieder neu lernen, scheint mir. Und wie gesagt: Der Fall Ärzte Zeitung ist zudem ein spezieller: Eine Zeitung, die zuvor nur Fachkreisen vorbehalten war, ist inzwischen (wenn auch wieder eingeschränkt) Laien zugänglich, die überzeugt sind, wahrhaftige, unabhängige Information zu erhalten (siehe die Einschätzung des Blogautors).

    Also, wie wäre es: helfen Sie uns Jüngeren und den unerfahrenen Lesern ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen …

  107. #108 Dr. med. Thomas Kron
    29. Juli 2009

    Hallo Herr Anhäuser,

    es gibt keine unabhängigen Informationen im Sinne von interessenfreien Informationen. Außerdem kann jeder Leser, auch so genannte Laien, selbst prüfen, ob simple Qualitätskriterien eingehalten werden, die zu einem glaubwürdigen Medium gehören, etwa das Einholen einer Zweitmeinung, das Gegenrecherchieren….. Bei medizinischen Themen bedeutet Qualität zum Beispiel, ob auch die Nachteile einer Methode oder Therapie erwähnt werden oder nur die positiven Seiten. Ich denke, das kann jeder Leser selbst erkennen. Und als Journalist muss man das erkennen.

  108. #109 strappato
    29. Juli 2009

    Kann es der Laie selbst prüfen? Nun sind ja wieder ein grosser Teil der Artikel bei aerztezeitung-online nur für Fachkreise zugänglich.

    Aber gehört das zur Transparenz, wenn bei den offenen Artikel als “Premium”-Werbepartner Stada und Univadis.de rechts erscheinen und bei den Artikeln für Fachkreise: “Gardasil, STADA, Rotateq, Abbott, Pneumovax und univadis”? Wie soll der Laie, dem die Meldung “Gynäkologen setzen auf HPV-Impfung” zugänglich ist, selber prüfen, wenn ihm die Information vorenthalten wird, dass “Gardasil” Premium Partner ist?

  109. #110 Dr. med. Thomas Kron
    29. Juli 2009

    Hallo nochmal: Fragen Sie einfach den Chefredakteur, der kompetent sowie zuständig ist und de jure auch verantwortlich.

  110. #111 strappato
    29. Juli 2009

    Dazu kommt erschwerend, dass der Online-Inhalt der Ärztezeitung eine reine Zweitverwertung der Printausgabe ist, wie Sie bestätigen. Mögliche Einflussnahme wird oft erst deutlich, wenn man die Anzeigen in der Printausgabe sieht. Was mir jeden Tag auffällt, wenn ich das Printprodukt auf dem Schreibtisch habe. Da fehlen dem Fachkreise-Online-Leser schon einige Meta-Informationen zur Beurteilung. Der Laie, der online durch den “Bretterzaun” lugt ist da vollkommen chancenlos.

  111. #112 Marcus Anhäuser
    29. Juli 2009

    Hallo Herr Kron (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Sie das selbst sind, der ehemalige Chefredakteur der ÄZ, bitte dementieren, wenn nicht),

    Vielleicht täuscht mich da meine Wahrnehmung von Lesern. Natürlich gibt es die kritischen vorinformierten Leser. Aber es gibt auch eine Menge Leser, die völlig unreflektiert Infos übernehmen, selbst aus Frauenzeitschriften, gerade im medizinischen Bereich usw. Das geschriebene Wort zählt. Und wenn es dann auch noch ein “Experte” sagt, um so mehr. “Es steht doch in der Ärzte Zeitung”. “Das hat doch Prof. xy gesagt.” Kennen Sie diese Leser nicht?

    Deswegen versuchen Pharmafirmen doch regelmäßig ihre Mietmäuler in die Presse zu bringen.

    Dieser Absatz bezog sich auf einen inzwischen gelöschten Kommentar und wurde deshalb ebenso entfernt.

    Und da wäre es natürlich gut, wenn man das mal aus erster Hand erfahren kann… Vielleicht um auch ein paar naive Vorstellungen über Bord zu kippen.

  112. #113 Dr. med. Thomas Kron
    29. Juli 2009

    Wie gesagt: Für die von Ihnen eingeforderte Transparenz, die meiner Meinung nach ein Qualitätskriterium ist, ist der Chefredakteur zuständig

  113. #114 strappato
    29. Juli 2009

    Ist alleine der Chefredakteur verantwortlich? Oder sind es auch die Medizinjournalisten, oft freie, die solche “Auftragsarbeiten” annehmen? Wenigstens ist der Satz “sagte er auf einen Symposium der Firma xxxx” mittlerweile Standard in der Ärzte Zeitung. Der zitierte Experte wurde von xxx bezahlt, die Ergebnisse zu präsentieren. Was nicht erklärt wird: Der Journalist in der Regel auch, gerade, wenn es sich um Tagungen und andere Events handelt. Das ist vergleichbar mit Auto- oder Reisejournalismus.

    Gegenrecherchieren, Einholen von Zweitmeinung, Darstellung von Kokurrenztherapien, usw. ist nicht erwünscht und wird auch nicht bezahlt. … und nach meinen Erfahrungen überfordert das fachlich den Großteil der Medizinjournalisten in Deutschland und Österreich.