Veranstaltungen für die Bevölkerung spielen bei unserem Sternenpark-Projekt eine wichtige Rolle. Es sind nämlich nicht nur die paar Sterngucker, die einen dunklen Himmel haben möchten. Mit unserer Ausstellung, den Sternenführungen und den Vorträgen wollen wir die Bevölkerung für den Sternenhimmel und das Thema Lichtverschmutzung sensibilisieren. Die Veranstaltungen machen viel Spaß und lassen uns und die Gäste die Nachtlandschaft der Alb erleben, wie man sie selten sieht. Nicht nur der Sternenhimmel, auch die Landschaft fasziniert, sei es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz oder auf einer der Burgen.

Die Presseberichte zu unseren Veranstaltungen helfen letztlich auch, das Thema Lichtverschmutzung und Sternenpark nach außen zu tragen. Andererseits dienen uns die Veranstaltungen auch als Anknüpfungspunkt in den Gemeinden, denn eine Ausstellung, ein Vortrag oder eine Sternenführung ist viel wirkungsvoller als ein Brief oder eine E-Mail.

Frage: Das Sternenpark-Projekt wurde durch den Landkreis Reutlingen mit dem “Umweltpreis 2012” ausgezeichnet. Kann man daraus ableiten, dass die Kommunalpolitik – im Gegensatz vielleicht zu Sternenpark-Projekten in anderen Regionen – hinter dem Vorhaben steht? Welche politische Unterstützung erfährt das Projekt?

Über den Umweltpreis des Landkreises Reutlingen und der Kreissparkasse Reutlingen haben wir uns sehr gefreut. Er hat uns gezeigt, dass das Thema ernstgenommen wird und sich unser ehrenamtliches Engagement zu lohnen scheint. Mit dem Preis hoffen wir nun, besser wahrgenommen zu werden und er zeigt auch, dass die Lichtverschmutzung eben nicht nur ein Thema einer kleinen Gruppe von Hobbyastronomen ist. Wir würden uns wünschen, dass das Biosphärengebiet verstärkt hinter dem Sternenpark-Projekt steht. Wir sind mit dem Thema Sternenpark und Lichtverschmutzung zwar im Rahmenkonzept, aber dies ist nicht in diesem Sinne verbindlich, wie es eine Leitlinie oder gar ein Gesetz wäre. Wir sind aber mit dem Umweltministerium in Kontakt, um Perspektiven für die Vermeidung von Lichtverschmutzung zu erörtern. Auch wenn wir natürlich versuchen, mit schlüssigen Argumenten zu überzeugen, scheint man allein mit Freiwilligkeit bei diesem Thema leider nicht genug zu erreichen.

Umweltpreis 2012

Frage: Auf der Webseite des Sternenpark-Projekts sammelt das Projektteam Unterstützerunterschriften. Welches Ziel soll damit erreicht werden?

Die Unterschriftenliste soll den Bürgern die Möglichkeit geben, ihre Unterstützung kundzutun, und soll nach außen zeigen, dass das Sternenpark-Projekt Rückhalt in der Bevölkerung hat. Allerdings finden nicht alle Unterstützer den Weg auf die Liste oder wollen nicht mit ihrem Namen im Internet sichtbar sein, was bedauerlich ist. Das Thema Lichtverschmutzung ist ja schon lange bekannt, aber leider blieb es bei den meisten Betroffenen nur bei dem Vorsatz, etwas dagegen zu tun. Wir handeln konkret vor Ort, informieren ausführlich und plakativ zur Lichtverschmutzung, und das möglichst mit professioneller Außendarstellung. Wer auf unsere Seite schaut, bekommt Informationen in großer Breite, mit anschaulicher grafischer Aufmachung.

Dies ist sicher wirkungsvoller als irgendein schneller Brief an irgendeinen Bürgermeister, mit wenig fundierten Argumenten und vielleicht noch unfreundlich. So etwas bewirkt dann eher das Gegenteil. Ein Sternenpark-Projekt in unserer Form ehrenamtlich am Laufen zu halten erfordert allerdings auch viel Engagement und Begeisterung für das Thema.

Wir bleiben dran!

Sternenpark-Team

Das Sternenpark-Team vor seinem Stützpunkt, dem Gasthaus zum Engel in Römerstein-Zainingen: Gerd Huissel, Matthias Pagano, Hans-Jürgen Merk, Carsten Przygoda, Michael Altvater, Matthias Engel und Till Credner.

 

Weitere Informationen zum Projekt “Sternenpark Schwäbische Alb”

1 / 2 / 3

Kommentare (4)

  1. #1 Alderamin
    4. März 2013

    Schön, das der Nationalpark Eifel mit auf der Liste steht (was mich ein wenig wundert, da er sich nur über die Nordeifel erstreckt, die im Lichtglockenbereich von Aachen, Köln, Bonn und Düsseldorf liegt; die Südeifel ist m.E. dunkler, aber relativ abgelegen und nur von wenigen schnell erreichbar, vielleicht ist das der Grund).

    Bei den Beleuchtungsrichtlinien missfällt mir ein wenig, dass das Licht warmweiß und LED sein darf. Monochromatisch und Natriumdampf schiene mir sinnvoller. Meine Lichtverschmutzungsfilter (LHC, Hutech IDAS V2) beißen sich an den bei uns installierten Weißlicht-LEDs die Zähne aus. LED ermuntert, mehr Beleuchtungsstärke für’s gleiche Geld zu installieren und dann auch noch breitbandig Weißlicht zu erzeugen. Ich kann diesen LEDs nicht viel abgewinnen, seit ich sie vor der Haustüre habe.

  2. […] ein. Eine Initiative, in den den letzten Jahren ganz besonders aktiv gewesen ist, ist die Gruppe “Sternenpark Schwäbische Alb”, die sich dafür einsetzt, dass das Biosphärenreservat Schwäbische Alb zum Sternenpark erklärt […]

  3. […] bei ScienceBlogs.de schon einmal über das Projekt “Sternenpark Schwäbischer Alb” unterhalten. Welche Fortschritte – oder auch Rückschritte – hat es seitdem auf dem Weg zum […]

  4. […] ein. Eine Initiative, in den den letzten Jahren ganz besonders aktiv gewesen ist, ist die Gruppe Sternenpark Schwäbische Alb, die sich dafür einsetzt, dass das Biosphärenreservat Schwäbische Alb zum Sternenpark erklärt […]