ScienceBlogs-Kollege Georg Hoffmann hat seine Klimawette gewonnen – das Jahr 2014 ist das wärmste Jahr seit dem Beginn der Temperaturmessungen. Rückblickend betrachtet hätte ich die gleiche Wette auch für die Entwicklung der Temperaturkurve auf dem Wernigeröder “Hausberg” – dem Brocken (1.141 m) – eingehen können, die ich vor einem halben Jahr schon mal hier im Blog vorgestellt hatte.

Der Trend war bereits im vergangenen Jahr unverkennbar: Die Temperatur auf dem Brocken (auf dem seit 1848 gemessen wird) ist im Jahresmittel in 167 Jahren um rund 2,5 Grad (von 1,5 Grad auf über 4 Grad) gestiegen. Während das Jahresmittel von 1848 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs nur ein einziges Mal in 100 Jahren oberhalb von 4 Grad lag, wurde diese Marke seit 1950 bereits in 13 von 63 Jahren überschritten – von denen wiederum 11 Jahre in die letzten drei Jahrzehnte fallen. Im August 2012 wurde mit 29 Grad die höchste Temperatur seit Beginn der Messungen verzeichnet. Im Jahr 2014 kam nun ein neuer Rekord hinzu: Erstmals seit 1848 hat die Durchschnittstemperatur mit 5,1 Grad die 5-Grad-Linie überschritten – und lag damit 0,3 Grad über der bislang höchsten Durchschnittstemperatur von 4,8 Grad im Jahr 2012.

Brocken 2015

(Für eine Großdarstellung bitte auf die Grafik klicken. Grafik: Nationalpark Harz, Daten: DWD)

Machen wir mit der aktualisierten Temperaturtabelle doch einmal den 25-100-25-Test: Wie viele der 25 wärmsten Jahre aus den letzten 100 Jahren (1915 – 2014) liegen in den letzten 25 Jahren (1990 – 2014)? Die Antwort: 15 (60%). Wären die 25 wärmsten Jahre dagegen zufällig über die letzten 100 Jahre verteilt, wären in den letzten 25 Jahren statistisch betrachtet nur 6,25 wärmste Jahre (25%) zu erwarten gewesen. Die untenstehende Tabelle (mit farblicher Markierung der wärmsten Jahre) verdeutlicht noch einmal den Trend zu höheren Durchschnittstemperaturen.

Jahr Jahresmittel der Temperatur
1915 2,1
1916 2,6
1917 1,9
1918 3,2
1919 1,6
1920 3,4
1921 3,6
1922 1,3
1923 1,7
1924 2,4
1925 2,6
1926 3,0
1927 2,5
1928 2,4
1929 2,4
1930 3,5
1931 2,0
1932 3,2
1933 2,4
1934 4,2
1935 2,6
1936 3,1
1937 3,2
1938 3,1
1939 2,8
1940 1,4
1941 1,7
1942 2,0
1943 3,6
1944 2,2
1945 fehlt
1946 fehlt
1947 fehlt
1948 3,7
1949 3,8
1950 2,9
1951 3,3
1952 2,0
1953 4,3
1954 2,2
1955 2,2
1956 1,4
1957 3,4
1958 2,8
1959 4,6
1960 2,8
1961 3,8
1962 1,5
1963 2,3
1964 3,1
1965 1,9
1966 3,3
1967 3,3
1968 3,0
1969 2,6
1970 2,4
1971 3,2
1972 2,8
1973 2,8
1974 2,8
1975 3,7
1976 2,9
1977 3,0
1978 2,4
1979 2,1
1980 1,9
1981 2,5
1982 4,0
1983 3,7
1984 2,5
1985 1,9
1986 2,4
1987 2,2
1988 3,3
1989 4,8
1990 3,9
1991 3,1
1992 4,2
1993 3,3
1994 4,1
1995 3,7
1996 2,2
1997 3,7
1998 3,3
1999 3,8
2000 4,2
2001 3,5
2002 4,2
2003 4,4
2004 3,3
2005 3,6
2006 4,5
2007 4,3
2008 3,9
2009 3,8
2010 2,4
2011 4,8
2012 3,5
2013 3,0
2014 5,1

Angesichts dieses Trends dürfte es durchaus sinnvoll sein, die bereits sehr konkreten Planungen für neue Skigebiete im Harz noch einmal zu überdenken – und es wäre wichtiger denn je, die altbekannte Diskussion aus dem Jahr 2012 ergebnisoffen wieder aufzunehmen…

Kommentare (13)

  1. #1 Wilhelm Leonhard Schuster
    18. Januar 2015

    Wie ist die Schneelage, jetzt gerade, auf dem Brocken?

  2. #2 Christian Reinboth
    18. Januar 2015

    @Wilhelm Leonhard Schuster: Derzeit liegt Schnee. Den tagesaktuellen Wetterstand auf dem Brocken kann man übrigens hier abfragen: https://www.harztourist.de/brockencam/8_1_0.html

  3. #3 Andreas
    20. Januar 2015

    Es dürfte Dir nicht gefallen, aber eine ergebnisoffene Diskussion über das neue Skigebiet für Schierke würde auch eine stärkere technische Beschneiung beinhalten. Die bereits geflossenen Fördergelder wird man wegen ein bisschen Klimawandel nicht entwerten wollen. Es wundert mich ehrlich gesagt, wie wenig Öffentlichkeitsarbeit von NaBu/BUND zu den Schierker Plänen zu vernehmen ist, wenn selbst von den interessierten Wintersportlern die überbreit geplanten Pisten kritisiert werden.

  4. #4 Christian Reinboth
    21. Januar 2015

    @Andreas: Das glaube ich eher nicht, da in Schierke die Perspektive eine andere als in Braunlage ist: Hier trägt die Kommune die wirtschaftlichen Risiken eines Ausfalls von Beschneiungstagen – und das “bisschen Klimawandel” wird leider keine Rücksicht auf die Frage nehmen, wie viel bereits in andere Infrastruktur (Parkhaus, Brücken, Straßen etc.) investiert wurde.

    Der Kritik an der Pistenplanung würde ich mich als Ski-Laie grundsätzlich anschließen, da ich diesbezüglich schon von etlichen versierten Skifahrern Gleiches gehört habe. Letztlich wäre wohl aber die einzige Möglichkeit, in Schierke eine auch für erfahrenere Skifahrer wirklich attraktive Piste zu schaffen, der Rückgriff auf Nationalpark-Gebiet, der aus vielerlei Gründen (rechtlich, zeitlich, ökologisch) weder möglich noch wünschenswert sein wird. Insofern hat Wernigerode derzeit nur die Wahl zwischen (a) einer Piste, die bei den meisten Vereinen und Skifahrern jetzt schon schlecht ankommt, für deren Verluste die Kommune aber 20 Jahre lang den Kopf hinhalten müsste und (b) gar keiner Piste (und damit auch gar keinem Verlustausgleich) und der Investition der verfügbaren Mittel in andere touristische Angebote mit einer geringeren Abhängigkeit vom Klima (Wandern, Ski-Langlauf, Mountainbiking etc.). Diese Diskussion wird noch zu führen sein – und daran werden sich dann sicher auch wieder BUND und NABU beteiligen.

  5. #5 Andreas
    22. Januar 2015

    Ein paar zusätzliche auch für fortgeschrittene nette Abfahrten in schneesicherer Nordhang-Lage könnte man auch konfliktfrei am kleinen Winterberg schaffen. Für mich sieht die derzeitige Planung eher wie ein kosten- als nach einer für Wintersport- und Umweltschutz-optimierte Lösung aus. Z.B. besteht für Wintersportler keine Notwendigkeit einer mehreren hundert Meter breiten Piste. Eher steigt die Gefahr von Kollisionen, da Personen mitten auf der Piste stehen bleiben oder die Piste in gesamter Breite traversieren können. Von Vorteil ist so eine Breite nur um bei der Beschneiungsanlage sparen zu können. Wie Du mitbekommen hast, beteiligen sich die Wintersportler bereits rege an der Diskussion. BUND und NABU schweigen hingegen, obwohl die Investitionssumme und damit die Eingiffsgröße die der Wurmberg-Modernisierung um fast ein 10-faches übersteigt.

  6. #6 Christian Reinboth
    22. Januar 2015

    “Für mich sieht die derzeitige Planung eher wie ein kosten- als nach einer für Wintersport- und Umweltschutz-optimierte Lösung aus.”

    Diesen Eindruck habe ich auch. Wenn das so umgesetzt wird, wird am Ende niemand zufrieden sein: Die Skifahrer werden meckern, die Umweltschützer werden meckern und die Stadt wird mit den Besucherzahlen vermutlich auch nicht glücklich werden. Meine Rede seit 2012 – aber auf mich hört ja keiner.

    “BUND und NABU schweigen hingegen, obwohl die Investitionssumme und damit die Eingiffsgröße die der Wurmberg-Modernisierung um fast ein 10-faches übersteigt.”

    Das stimmt so nicht. Zunächst einmal gibt es seitens der Umweltschutzverbände eine deutliche Position zum Projekt:

    https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/halberstadt/1353355_Schierke-Konzept-unter-Beschuss.html

    Was man andererseits aber nicht vergessen darf, ist allerdings – und das ist ein großer Unterschied zum Wurmberg-Projekt – dass die derzeit beplante Fläche seinerzeit (noch unter Gaffert als Nationalpark-Direktor) unter Einverständnis aller Umweltverbände aus dem Schutzbereich ausgegliedert wurde, speziell mit dem Ziel, hier irgendwann ein Wintersport-Angebot entstehen zu lassen. Diesem Vorschlag haben die Verbände damals zugestimmt und werden daher jetzt auch nicht Sturm gegen die Idee laufen, dass dort entsprechende Angebote entwickelt werden. Der wesentliche Knackpunkt ist die Beschneiung, von der zum Zeitpunkt der Ausgliederung nicht die Rede gewesen ist – hier wird es sicher noch einen deutlichen Einspruch der Verbände geben, sobald die Planungen konkret werden.

    Meine Vermutung: Würde man auf eine Beschneiung verzichten (und vielleicht ein paar weniger Bäume fällen, der Flächenverbrauch ist ja wirklich exzessiv), gäbe es beim Schierke-Projekt vermutlich gar keinen Konflikt mit den Umweltschutzverbänden.

  7. #7 Andreas
    22. Januar 2015

    Aus Zeitungsartikel entnehme ich vor allem, dass der NaBu erst im Planfeststellungsverfahren tätig werden will und das volle Ausmaß der rechtlichen Mittel (d.h. auch Klage) ausschöpfen möchte. Das Skigebiet dürfte jetzt schon nicht mehr verhinderbar sein. Sollte die Absicht bestehen, dies vor Gericht zu versuchen, wird man wieder scheitern. Jetzt besteht noch die Chance mitzugestalten. Auch wenn Du meinst, auf Dich höre ja niemand (so bescheiden… ), würde es mich freuen, wenn Du Dich an der Diskussion schon jetzt beteiligen würdest. Obwohl wir in der Frage Beschneiungsanlage weit auseinander liegen (heute baut man ja auch keine Autos mehr ohne ABS und ESP), gibt es auch Aspekte bei denen sowohl das Skigebiet als auch die Natur profitieren würden. Vielleicht hört dann doch jemand zu.

  8. #8 Christian Reinboth
    23. Januar 2015

    “Aus Zeitungsartikel entnehme ich vor allem, dass der NaBu erst im Planfeststellungsverfahren tätig werden will und das volle Ausmaß der rechtlichen Mittel (d.h. auch Klage) ausschöpfen möchte.”

    Das stimmt nicht ganz – die Verbände werden sich spätestens in dem Moment wieder stärker beteiligen, in dem auch die politische Diskussion beginnt. Die haben wir derzeit noch nicht – der Stadtrat hat (außer einem Flächentausch am Winterberg) noch keinen Beschluss in Richtung eines Skigebietes gefasst, da die Konzeptionierungsphase noch nicht abgeschlossen wurde.

    Sobald ein konkretes Konzept vorliegt, über das auch im Rat diskutiert wird, werden sich sicherlich auch die Verbände wieder beteiligen. Und da derzeit eine garantierte Festverzinsung von 7 Prozent für alle Schierke-Investoren zu Lasten der öffentlichen Hand vorgesehen ist, die nicht nur ein hohes Investitionsrisiko impliziert, sondern die auch politisch aus unterschiedlichen Gründen nicht unumstritten sein dürfte, gehe ich davon aus, dass das Vorhaben in der Tat noch einmal – sowohl politisch als auch öffentlich – ausführlich diskutiert werden wird.

    https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1343180_Ein-Skizirkus-fuer-Schierke.html

    “Obwohl wir in der Frage Beschneiungsanlage weit auseinander liegen (heute baut man ja auch keine Autos mehr ohne ABS und ESP), gibt es auch Aspekte bei denen sowohl das Skigebiet als auch die Natur profitieren würden.”

    Solange sowohl die Beschneiung als auch der enorme Flächenverbrauch mit der Begündung, die Investoren würden das so fordern, aus jeder Diskussion als alternativlos ausgeschlossen werden – was derzeit (noch) der Fall ist – haben ich und andere wenig Lust, uns auf eine Greenwashing-Diskussion einzulassen, an deren Ende dann ein x-fach größerer Eingriff als am Wurmberg stattfindet, die Pistenraupe dafür aber mit Biodiesel fährt und das Ganze deshalb dann auch noch als sanfter Tourismus verkauft wird. Wernigerode steht hinsichtlich des Winterberg-Projekts vor einer klaren politischen Richtungsentscheidung, die man durch solche Debatten nicht künstlich verwässern sollte. Möchte man ein modernes Skigebiet – mitsamt aller Technik und allen Folgekosten, die damit verbunden sind – oder möchte man weiterhin auf sanften Tourismus setzen? Dauerhaft miteinander vereinbar dürften diese Ansätze nicht sein.

  9. #9 Andreas
    23. Januar 2015

    Die klare politische Richtungsentscheidung ist doch bereits mit der Eingemeindung Schierkes gefallen und seitdem mit 40 Millionen öffentliche Gelder festzementiert. Genau sowenig, wie eine Diskussion um die Reaktivierung der Pisten am großen Winterberg zugelassen wurde, wird das Vorhaben noch einmal ausführlich öffentlich diskutiert werden. Falls Du Interesse an einer Lösungs-orientierten Diskussion hast, weißt Du ja, wo Du mich findest.

  10. #10 Christian Reinboth
    23. Januar 2015

    Ich weiß ja, dass viele so denken, bin aber gleichzeitig davon überzeugt, dass die Politik der Alternativlosigkeit (Merkel) bzw. des Basta (Schröder) sich langsam aber sicher überlebt hat. Die in Schierke entstandene Infrastruktur könnte durchaus auch für andere Angebote genutzt werden (Parkhaus) bzw. hätte sowieso erneuert werden müssen (Brücken). Angesichts der sinkenden Zahl bescheiungstauglicher Tage in der Hauptsaison bzw. über die wirtschaftlich wichtigen Weihnachtsferien sowie im Hinblick auf die enorme Zinslast, die die derzeit geplante Festverzinsung für den Wernigeröder Haushalt bedeuten würde, muss es einfach noch mal eine Grundsatzdiskussion geben, ganz abgesehen davon, dass zwischen dem hier und jetzt und der Entscheidung über den ersten Ski-Förderantrag auch noch eine Landtagswahl liegt, die durchaus mit einem Regierungswechsel und einer Regierungsbeteiligung der Grünen enden könnte. In der Situation ist ein “Basta” zu jeder Diskussion für keine Partei eine gangbare Alternative.

    Darüber hinaus verdichten sich doch wirklich die Anzeigen dafür, dass es sich nicht lohnt, den Harz zum Skigebiet umfunktionieren zu wollen. Selbst in der wirtschaftsfreundlichen WAZ habe ich heute diesen Artikel – verfasst, wohlgemerkt, von einem Skifahrer und keinem Umweltschützer oder Klimaforscher – gefunden:

    “Kann das [gemeint ist Kunstschnee] die Zukunft sein? Ich, ein begeisterter Wintersportler, denke nicht. Vielmehr müssen sich insbesondere die Mittelgebirge von der Idee eines funktionierenden Skitourismus verabschieden. Dieses Geschäft ist seriös nicht mehr planbar.”

    https://www.derwesten.de/reise/kunstschnee-ist-keine-wunderwaffe-fuer-die-mittelgebirge-id10260222.html

    Über kurz oder lang werden sich da auch die Investoren neu positionieren (müssen).

  11. #11 Andreas
    24. Januar 2015

    Der Kommentar von Herrn Leetz (Reisejournalist) zur Yougov-Umfrage (siehe
    https://www.zeit.de/reisen/2015-01/skigebiete-kunstschnee-yougov-umfrage ) ist interessant. Yougov fragt nach technischer Schnee-Erzeugung allgemein. Herr Leetz nimmt kritisch Stellung zum Einsatz von sogenannten Snowmakern. Der Name ist irreführend, handelt es sich doch eher um Eiscrusher, wie sie in Kühlhallen eingesetzt werden.

    Snowmaker werden auch von passionierten Mittelgebirgs-Skifahrern kritisch gesehen:
    https://skifahren-im-harz.de/forum/index.php/topic,278.msg9154.html#msg9154
    https://skifahren-im-harz.de/forum/index.php/topic,278.msg9162.html#msg9162

    Der Einfluss der Landtagswahlen auf das Schierker Skigebiet dürfte gering sein, da Skigebiete nicht Förder-fähig sind. Auf eine Diskussion zu hoffen, die dann nicht stattfindet, führt nur zu Frustrationen.

  12. #12 Christian Reinboth
    24. Januar 2015

    Wären Skigebiete tatsächlich nicht förderfähig, würde mir das Projekt – zumindest aus haushalterischer Sicht – weit weniger Sorgen bereiten. Ein privat finanziertes Skigebiet wäre zwar immer noch eine Umweltsünde – immerhin aber schon mal keine mehr, für die am Ende auch noch der Steuerzahler den Kopf hinhalten muss. Tatsächlich steht ja aber im Raum, fast 13 Millionen Euro über Land (6 Millionen) und Stadt (6,8 Millionen) zuzüglich garantierter Festverzinsung für Privatinvestoren in das Vorhaben zu investieren. Und das wird – bei dieser Höhe – meiner Einschätzung nach nicht ohne eine erneute öffentliche Diskussion möglich sein.

    https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/wernigerode/1343180_Ein-Skizirkus-fuer-Schierke.html

    Dass 56 Prozent der Probanden in einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage künstliche Beschneiung ablehnen, spricht ebenfalls für die Annahme, dass man als investitionswilliger Politiker die Mehrheit nicht automatisch auf seiner Seite hat, sondern sich die Zustimmung zu entsprechenden Projekten durch überzeugende Argumente erkämpfen muss. Man darf getrost annehmen, dass weit mehr als 56% die Frage, ob sie Kunstschnee ablehnen, bejaht hätten, wenn diese auch noch mit dem Zusatz “wenn im Insolvenzfall Ihre Heimatgemeinde mit dem Abbau von freiwilligen Leistungen oder der Erhöhung von Steuern in die Haftung genommen wird” verbunden worden wäre.

  13. #13 Andreas
    24. Januar 2015

    Weder Skilifte, Pisten noch Beschneiungsanlagen sind förderfähig, daher muss die Finanzierung über Investoren erfolgen. Ich gebe Dir in der Hinsicht Recht, das die Stadt Wernigerode wohl vorhat ebenfalls als Anteilseigner der noch zu gründenden Liftbetriebsgesellschaft aufzutreten. Die Stadt Braunlage hat ihre Beteiligung an der Wurmberg Seilbahn nie bereut (lediglich, dass sie nicht einen höheren Anteil erworben haben). Falls Du tatsächlich nicht Zugriff auf die Machbarkeitsstudie hast, schau Dir bei Gelegenheit mal das Buch “mit der Hexenschaukel auf den Wurmberg” (Barbara und Harald Pinl) an. Wernigerode wird mit Sicherheit ähnlich vorgehen.

    Zu den Umfragen: 99% der Befragten haben mich 2011 aufgrund meiner Investitionen in Braunlage für verrückt erklärt. Ich bin mir sicher, dass Du im Laufe Deiner unternehmerischen Tätigkeit auf ähnliches Unverständnis gestoßen bist.