Anfang des Jahres ging es hier im “Frischen Wind” ja unter anderem um die Frage, ob bei der Pegida-Teilnehmerbefragung der TU Dresden methodisch korrekt vorgegangen wurde – und ob sich überhaupt repräsentative Stichproben aus Demonstrantengruppen ziehen lassen. Quasi als kleinen Nachtrag zu diesem Artikel wurde ich heute von mehreren Leserinnen und Lesern auf das nachfolgend eingebundene und höchst unterhaltsame Video der Morgenpost hingewiesen, in dem der bei Pegida aktive Dresdner Rechtsanwalt Jens Lorek (“Ich bin Deutschlands erster Anwalt für Alien-Opfer”) ein mehr als untaugliches Verfahren zur Teilnehmerzählung demonstriert.

Auch dem statistischen Laien dürfte sofort auffallen, dass der Erfolg dieser Zählung von einer ganzen Reihe von Umständen abhängt, deren Eintreten alles andere als wahrscheinlich ist. Es wird angenommen, dass diese Sammelbüchsen so verteilt werden können, dass jeder Teilnehmer der Demonstration an genau einer Sammelbüchse vorbeikommt. Es wird angenommen, dass alle Teilnehmer die Büchsen wahrnehmen und verstehen oder sich erklären lassen, wofür sie gedacht sind. Es wird angenommen, dass alle Teilnehmer Münzen zur Hand haben. Es wird angenommen, dass alle Teilnehmer auch dazu bereit sind, Geld in die Büchsen zu werfen. Es wird angenommen, dass jeder Teilnehmer nur genau ein Geldstück einwirft – und sollte dies nicht der Fall sein, so wird weiterhin angenommen, dass der für die Sammelbüchse zuständige “Aufpasser” sich für jeden Teilnehmer merken kann, ob und wenn ja wie viele Geldstücke zuviel eingeworfen wurden, so dass man die überzähligen Münzen nach der Zählung in der Sparkasse am nächsten Tag abziehen kann, um zu einer “verlässlichen” Aussage über die Teilnehmerzahlen zu gelangen.

Da es – insbesondere angesichts der Tatsache, dass noch während des Interviews eine Frau laut hörbar gleich fünf Münzen in einen Behälter wirft – viel zu billig wäre, an dieser Stelle Witze über das Verfahren zu reißen, möchte ich es vielmehr bei einer Frage bewenden lassen:

Warum um alles in der Welt werden Leute, die ein solches Nullverständnis statistischer Methoden erkennen lassen, überhaupt von irgendjemandem (seien es die Medien, die sächsische Landeszentrale für politische Bildung oder auch die Sachsen-CDU) ernst genommen (“den Dialog mit besorgten Bürgern suchen”), wenn sie “prognostizieren”, dass Muslime in Deutschland in 20 Jahren die Mehrheit stellen oder “analysieren”, wie viele Straftaten vermeintlich auf das Konto von Zuwanderern oder Asylbewerbern gehen?

animated-facepalm

Kommentare (30)

  1. #1 Dierk
    17. März 2015

    Wir machen das ab jetzt so:

    Die Marschroute einer jeden Demonstration in Deutschland muss so gelegt werden, dass alle Teilnehmer am Ende nur weg kommen, wenn sie durch ein Drehkreuz – Jeder nur ein Kreuz! – wie in der New Yorker U-Bahn gehen.

    Um zu verhindern, dass jemand einfach aussen rum geht und sich hinten wieder anschliesst, wird jeder Teilnehmer nach Durchgang durch das Kreuz von der Polizei, ggf. mit Unterstützung durch die Bundeswehr, in einem umzäunten und stark gesicherten Areal – Codename ‘Berlin’ – festgehalten, bis niemand mehr vor den Drehkreuzen steht.

    Die Kreuze drehen nur, wenn der Teilnehmer eine 2-EURO-Münze einwirft.

    Die Drehkreuze zählen die Drehung, die benötigt wird, um eine Person durchzulassen; Manipulation wird durch die eingesetzten SA-Krä… ‘tschuldigung PEGIDA-Ordner* verhindert.

    Mit diesem Verfahren gelangen wir nicht nur zu sehr genauen Teilnehmerzahlen, wir können auch die Kosten auf die Teilnehmer verteilen. Sagten schon die alten Römer: ‘Dividiere die Kosten durch die Beherrschten.’

    Schöner Nebeneffekt: Alle faulen Demonstrierer sind registriert und hinter Stacheldrahtverhauen mit Selbstschussanlagen gesichert.

    *Egal, ob es sich um eine EGIDA-Demo oder diese islamischen rot-grün-versifften Weiberkommunistennazis handelt, denen das Demonstrieren sowieso verbote… Sorry, ich drifte ab.

  2. #2 echt?
    17. März 2015

    Früher schrub man Dirk. Ich kannte ein paar davon. Das waren intelligente Menschen.

  3. #3 rolak
    17. März 2015

    Warum um alles in der Welt…?

    Wohl weils in die Agenda paßt – oder in der Hoffnung auf eine Möglichkeit zur persönlichen Profilierung (‘Ich stelle mich…’).

  4. #4 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/03/17/der-hirnfurz/
    18. März 2015

    Es wird angenommen, dass diese Sammelbüchsen so verteilt werden können, dass jeder Teilnehmer der Demonstration an genau einer Sammelbüchse vorbeikommt. Es wird angenommen, dass alle Teilnehmer die Büchsen wahrnehmen und verstehen oder sich erklären lassen, wofür sie gedacht sind.

    Ich nehme an bei der Demo gibt es eine Auftakt- oder Abschlusskundgebung, bei der man das Verfahren leicht erklären und auf die Standorte der Fässer hinweisen kann. Die Demonstranten können diese dann gezielt aufsuchen – die Motivation dürfte bei den meisten gegeben sein.

    Es wird angenommen, dass alle Teilnehmer Münzen zur Hand haben. Es wird angenommen, dass alle Teilnehmer auch dazu bereit sind, Geld in die Büchsen zu werfen.

    Tja – wenn ich von mir ausgehe, ich habe meist kleine Münzen zur Hand und könnte mir vorstellen bei einer Demo einem anderen, der keine hat, ein paar Cent abzugeben.

    Übrigens hat der Anwalt bei 2000 Teilnehmern die im Mittel ein 5¢-Stück einwerfen 100 Euro eingenommen – ein Schelm wer böses dabei denkt. 😉

    Es wird angenommen, dass jeder Teilnehmer nur genau ein Geldstück einwirft – und sollte dies nicht der Fall sein, so wird weiterhin angenommen, dass der für die Sammelbüchse zuständige “Aufpasser” sich für jeden Teilnehmer merken kann, ob und wenn ja wie viele Geldstücke zuviel eingeworfen wurden, so dass man die überzähligen Münzen nach der Zählung in der Sparkasse am nächsten Tag abziehen kann, um zu einer “verlässlichen” Aussage über die Teilnehmerzahlen zu gelangen.

    Es wird nicht weiterhin angenommen, sondern es wird ja gerade nicht angenommen, dass jeder nur eine Münze einwirft. Deswegen die Kontrolleure, weil man es gerade nicht annimmt.

    Es muss sich auch kein Aufpasser für jeden Teilnehmer etwas merken, sondern er muss nur die Zahl zuviel geworfener Münzen hochzählen. Noch einfacher wäre eine Schleusenfunktion, so dass die Teilnehmer den Aufpassern die Münze geben, die diese dann einwerfen – keine Korrektur nötig.

    Dass sich viele Leute gerne mehrfach anstellen um eine betrügerisch hohe Zahl Teilnehmer vorzugaukeln verkennt, glaube ich, das Naturell dieser Leute, die sich selbst für gut und wertvoll halten.

    Die Frau hat vielleicht 4 Münzen für Familienmitglieder oder Freunde eingeworfen, weil sie nachher zeitig wegmüssen. Du hättest erwartet, dass der Mann das Interview unterbricht um zu intervenieren? Hättest Du so gehandelt? Kennt er vielleicht die Frau und weiß, wieso sie 5 Münzen einwirft?

    Ob man Leute zu zählen als statistische Methode betrachtet oder nicht – was hat diese Erklärung des Anwalts mit Bevölkerungsentwicklung oder Straftaten zu tun? Ist dafür auch der Anwalt zuständig? Oder wird sich dessen unterstellte Unfähigkeit auf andere Demoteilnehmer qua spukhafter Fernwirkung oder wie ein Virus übertragen?

  5. #5 Dr. Webbaer
    18. März 2015

    Warum genau hält im WebLog-Artikel ein erkennbar: begrenzt verständiger “Anwalt für Alienopfer” dafür her die Sorgen der Bevölkerung vor antiselektiver Einwanderung und sich anschließender Islamisierung grundsätzlich in Frage zu stellen?

  6. #6 CM
    18. März 2015

    @Stefan Wagner: Klar, Korrekturverfahren sind möglich. Aber der damit verbundene Fehler ist ebenso nicht unerheblich (und ihn sauber zu schätzen ebenfalls mit Aufwand verbunden). Bei statistischen Erhebungen vom Idealverhalten von Menschen auszugehen ist nicht ohne Grund als naiv betrachtet – weil es einfach zu selten eintritt und große Gruppen auch “ein Eigenleben führen”. Und das hat nichts mit Böswilligkeit zu tun.
    Es gibt etablierte Verfahren. Nicht selten misstrauen Veranstalter den Behördenangaben. Nun, dann kann man selber zählen. Man kann nach bestem Wissen handeln – oder eben dilettantisch. Die bisherigen Methoden (bei Großveranstaltungen) haben i.d.R. einen nicht unerheblichen Standardfehler. Da eine Verbesserung anzustreben ist wissenschaftlich interessant. So vorzugehen wie im Video beschrieben ist bestenfalls naiv.

  7. #7 Dr. Webbaer
    18. März 2015

    Das Messen von Teilnehmerzahlen an Demonstrationen ist ein interessanter Topic, Demonstrationen sind nicht statisch, d.h. Demonstrierende bewegen sich gelegentlich, es findet sozusagen auf der Zeitachse Zulauf und Abgang statt und letztlich interessiert die Zahl derer, die zumindest zeitweise den “Demos” gezeigt (“monstriert”) haben.
    Polizeischätzungen sind anzunehmenderweise am besten, könnten mittlerweile, also die Pegida-Bewegung betreffend, aber leider politisch überlagert sein.

    Demonstrationsveranstalter könnten insofern auf die Idee kommen selbst von möglichst geeigneter Position aus Video-Material zu erstellen, über den gesamten Zeitraum der Demonstration; aber hier gibt es rechtliche Grenzen.

    Wer sich für die Sache interessiert, kann, wie der Schreiber dieser Zeilen, bspw. mit Hilfe der Suchwörter ‘messungen von teilnehmerzahlen an demonstrationen‘ gerne selbst ein wenig recherchieren.

    HTH
    Dr. W

  8. #9 Dr. Webbaer
    18. März 2015

    In Frankfurt wird gerade “richtig demonstriert”, so dass auch der hiesige Inhaltegeber möglicherweise und sein (auch: ökologistisches und linkes) Klientel nicht verärgern wollend in der Folge schweigsam bleiben könnte.

  9. #10 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/03/18/spass-mit-buddha/
    18. März 2015

    Bei statistischen Erhebungen vom Idealverhalten von Menschen auszugehen ist nicht ohne Grund als naiv betrachtet – weil es einfach zu selten eintritt und große Gruppen auch “ein Eigenleben führen”.

    Wer geht denn von einem Idealverhalten aus? Man geht davon aus dass die Mehrheit an der Zählung teilnimmt ohne zu mogeln und dass man grobes Mogeln ertappen würde.

    Man will wohl eine eigene Zahl nennen können, unabhängig von Polizei und Presse – ein verständliches Anliegen, und außerdem – auch weil es eben nur eine Schätzung sein soll, für die ein Fehler von 20% auch kein Beinbruch wäre – haben die Teilnehmer u. Veranstalter selbst ein Interesse an richtigen Daten. Ihren Zahlen wird man so oder so nicht glauben – also lohnt es kaum zu betrügen.

    Die eigentliche Frage war aber, was der Anwalt mit den dummen Statistiken zur Kriminalität bei sog. Ausländern zu tun hat und zu demographischen Entwicklungen, selbst mal angenommen die Zählweise wäre so dumm wie von Euch angenommen.

  10. #11 blogjoker
    Frankfurt City
    19. März 2015

    Zitat Dr. Webbaer, 18. März 2015:
    “In Frankfurt wird gerade “richtig demonstriert”, so dass auch der hiesige Inhaltegeber möglicherweise und sein (auch: ökologistisches und linkes) Klientel nicht verärgern wollend in der Folge schweigsam bleiben könnte.”

    Hoch verehrter Webbär:
    Es sollte doch jedem halbwegs rational denkenden Menschen einleuchten, dass es aus unternehmerischer Sicht kontraproduktiv ist, es sich mit potentiellen Kunden zu verscherzen. Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen?

    Aber nun zu etwas Erfreulichem: Ich hatte gestern in FFM einen Projekttermin und muss sagen, dass mich diese bunte lebendige Art einer Demonstration sehr beeindruckt hat.

    Genauso stelle ich mir einen friedlichen Diskurs zu umstrittenen politischen Themen vor.

    Feinsinnige Wortbeiträge an multiplen improvisierten Feuerstellen, zum Ausgleich etwas sportliche Betätigung mit spontanen Kurzstreckenläufen, Weitwurf mit technisch anspruchsvollen Sportgeräten…. dazu viele Teilnehmer in modischer Streetwear.

    WOW!

    Dagegen sehen diese tranig herumschlürfenden PEGIDA-Dumpfbacken echt alt aus.

    Wenn man wie ich gestern das Event aus halbwegs sicherer Distanz live miterleben durfte, versteht man auch sofort die große Besorgnis, die im Eingansthread zu Recht thematisiert wurde.

    Seien wir doch mal ehrlich: außer dem Einwerfen einer nicht exakt quantifizierbare Anzahl von Münzen in eine Tonne ist bei PEGIDA nichts wirklich Nachhaltiges zu entdecken.

    Dagegen lobe ich mir die akribische Erfassung aller Sachschäden in FFM. Wobei natürlich offen bleibt, ob es eine 1:m, n:1 oder n:m Relation ist, die man als Rechenmodell zur Zuordnung von Teilnehmer n zum Schadensfall m zugrunde legt.

    Ich fände es aus diesem Grunde für sehr sinnvoll, wenn ein Demonstrant der Frankfurter Variante sich zukünftig ein wenig Zeit nehmen würde und nach vollbrachter Leistung wenigstens eine Münze mit eingestanzter eindeutiger Kennziffer in das zertrümmerte Schaufenster oder Polizeiauto werfen würde.

    Kann ja nicht so schwer sein.

    Es würde aber die dringend gebotene wissenschaftliche Untersuchung zum Thema „ Über das korrekte Erfassen von Demonstranten“ ungemein erleichtern.

    Und damit diese unsägliche Gehtze um eine vermeintliche „Ausländerkriminalität“ endlich aufhört, sollte man allen PEGIDA-Deppen klar und deutlich die harten amtlichen Fakten vor die Nase halten:

    Link: http://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Rechtspflege/Strafverfolgung/
    Tabellen/AuslaendischeVerurteilte.html”

  11. #12 Dr. Webbaer
    19. März 2015
  12. #13 Dr. Webbaer
    19. März 2015

    PS:
    Wer nicht rechnen will, kann vielleicht wie folgt folgen:
    Wenn 8% Ausländer ca. 24% der Straftaten verüben, ergibt sich qua Dreisatz sozusagen diese Rechnung:
    A) 8% – 24 %
    B) 92% (“der Rest”) – 76 %

    Verhältnisse:
    A) 1 : 3
    B) 1 : 0,8

    A ca. 3,75-fach krimineller als B.

    Wobei A auch eine gewisse Abreisetendenz unterstellt werden könnte, sich so der Rechtspflege entziehend.

    MFG
    Dr. W (kein Doitscher btw, sich auch einige “Schoten” in der BRD “geleistet” habend, früher, ist also schon la-ange her)

  13. #14 michael
    19. März 2015

    > Dr. W (kein Doitscher btw, sich auch einige “Schoten” in der BRD “geleistet” habend, früher, ist also schon la-ange her)
    j
    Soso, Webbärs Taten sind also verjährt.

    Erzähl mal, was war es denn : Subventionsbetrug ? Waffen nach Südafrika geschmuggelt ? Etwas Geld gewaschen?

  14. #15 CM
    19. März 2015

    Wer geht denn von einem Idealverhalten aus? Sie und der vorgestellte Anwalt, denn anzunehmen, dass eine große Masse und die Kontrolleure sich so verhalten, wie erhofft, heißt ein Idealverhalten zu erwarten. Das ist nicht schlimm, doch leider bringt es zu viele Unbekannte mit: Wie z.B. kann man die Fehlerrate der Kontrolleure an den Tonnen effektiv schätzen?

    Letztlich nehme ich die Rolle des Statistikers nur noch selten ein, doch wenn, dann mag ich keine Größen, deren Einfluß und Größe ich nicht kenne. Damit sage ich nichts über die Legitimität des Wunsches zu zählen aus.

  15. #16 Dr. Webbaer
    19. März 2015

    Witzig ist jedenfalls, dass für Herrn Reinboth Einzelne, die zumindest durchgeknallt scheinen, stellvertretend für Mengen werden, also im Plural für ‘Leute’, die dann ebenfalls stellvertretend nicht etwa prognostizieren, sondern “prognostizieren”, und nicht etwa analysieren, sondern “analysieren”.
    Wobei dann auch noch Prognosen und Analysen gemeint sind, die nur in der Fantasie des hier Verantwortlichen vorliegen.


    Insgesamt, der Schreiber dieser Zeilen hat hier ins “Meta” zu gehen, müsste bei der hiesigen Unionskraft, Herr Reinboth ist CDU-Mitglied, oder bei der Union generell mittlerweile eine Degeneration stattgefunden haben, die nicht nur Alfred Dregger- und Franz Josef Strauß-Anhänger in den Wahnsinn treiben könnte.

    Disclaimer:
    Der Schreiber dieser Zeilen ist liberal (im klassischen Sinne).

    MFG
    Dr. W

  16. #17 CM
    20. März 2015

    Witzig ist jedenfalls, dass für Herrn Reinboth Einzelne, die zumindest durchgeknallt scheinen, stellvertretend für Mengen werden…
    Nun, bei einem Anwalt, der für eine Organisation zu sprechen autorisiert wurde ist das wahrlich witzig.

  17. #18 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2014/02/27/doppelte-staatsangehorigkeit/
    20. März 2015

    @Webbaer:
    Sie werden das vielleicht nicht akzeptieren – immerhin schätze ich, dass sie dem Argument schon begegnet sind, aber für die nichtkommentierenden Mitleser, die hier vielleicht mitlesen:

    Solche Vergleiche sind sehr einfach und wirken auf den ersten Blick plausibel, aber Sozialwissenschaften sind ja nicht erst gestern erfunden worden. Es gibt verschiedene Merkmale die mit Kriminalität korrelieren – Nationalität oder Migrationshintergrund ist nur einer von vielen.

    Man hat längst festgestellt, dass Bevölkerungsgruppen mit ähnlichem Bildungs- und Einkommensniveau unabhängig von ihrem Migrationshintergrund eine ähnliche Kriminalitätswahrscheinlichkeit zeigen – abgesehen von spezifischen Ausnahmen wie Pass- und Meldevergehen, die nur Ausländer begehen können.

  18. #19 Stefan Wagner
    https://demystifikation.wordpress.com/2015/03/19/40-000-jahre-sticky-fingers/
    20. März 2015

    @CM #5:

    Die bisherigen Methoden (bei Großveranstaltungen) haben i.d.R. einen nicht unerheblichen Standardfehler.

    Setzt eine solche Aussage nicht vorraus, dass man die richtige Teilnehmerzahl kennt? Woher denn?

    Oder was meinen Sie eigenltich mit Standardfehler? Was ich unter diesem Namen kenne passt semantisch überhaupt nicht zur vorliegenden Frage.

    Man könnte 100 identische Demos haben (in der Praxis parktisch nicht) mit 100 Tonnenzählungen, die auf unterschiedliche Teilnehmerzahlen kommen. Dann könnte man den Mittelwert und die Standardabweichung dieser Schätzungen bilden. Das hätte aber auch nichts mit der Frage zu tun, wie gut eine Zählung die Teilnehmerzahl schätzt.

    Aber Standardfehler ist natürlich ein schöner Fachbegriff, den man zum Zweck des Bluffs gerne mal in den Raum stellt, oder?

  19. #20 Der verrückte Hutmacher
    21. März 2015

    Das adrette Fräulein hat sich vorbildlich und korrekt verhalten. Genau einen Münzknopfbarren und nicht mehr hat sie eingeworfen. So soll es sein! Ich habe genau mitgezählt: Eins, eins, eins, eins und noch eins für die Oma(Gott hab’ sie selig). Alles in Ordnung. Weitermachen!

    BTW:
    Die Abkürzung steht in Wahrheit für
    “Paranoide Erdlinge Gegen Invasion Ausserirdischer”
    Wissen aber wieder nur die Wenigsten. Typisch Lügenpresse hier!

  20. #21 Dr. Webbaer
    21. März 2015

    @ Herr Wagner :

    Man hat längst festgestellt, dass Bevölkerungsgruppen mit ähnlichem Bildungs- und Einkommensniveau unabhängig von ihrem Migrationshintergrund eine ähnliche Kriminalitätswahrscheinlichkeit zeigen – abgesehen von spezifischen Ausnahmen wie Pass- und Meldevergehen, die nur Ausländer begehen können.

    Das ist einfach nicht richtig, es genügt ein Blick auf die bundesdeutsch so genannten Intensivtäter.

    Ausländer haben den Tatvorteil der Abreise, also die Möglichkeit sich der Strafverfolgung zu entziehen, wenn sie einen ständigen Wohnsitz in der Lage sind anzugeben, ansonsten ist es natürlich richtig, dass das eigentliche Problem nicht Ausländerkriminalität ist, sondern die mitgebrachte Kultur, was an dieser Stelle aber nicht näher zu erläutern ist.

    MFG
    Dr. W (der sich hier kommentarisch zuvörderst auch über die angeblich (auch) konservative CDU amüsiert hat)

  21. #22 Dr. Webbaer
    21. März 2015

    @ CM :

    Witzig ist jedenfalls, dass für Herrn Reinboth Einzelne, die zumindest durchgeknallt scheinen, stellvertretend für Mengen werden… [Dr. Webbaer]

    Nun, bei einem Anwalt, der für eine Organisation zu sprechen autorisiert wurde ist das wahrlich witzig.

    Der Webbaer-Faktentest ergab, dass der Rechtsanwalt Jens Lorek am 17.03.2015 um 07:51 Uhr, also vor Erscheinen dieses WebLog-Artikels, einen Rückzieher machte und seine Aktion zurückrief, deren Schwächen nannte; von einer ‘Autorisierung’ ist dem Schreiber dieser Zeilen nichts bekannt geworden und allgemein ist durch einen sogenannten Live-Ticker der Berliner MoPo am 16.03.2015 auf diesen Vorgang aufmerksam gemacht worden.

    MFG
    Dr. W (der eigentlich nicht vorhat irgendwelche bundesdeutsche politische Bewegung en dé­tail zu beleuchten, sowas müsst Ihr eigentlich schon selbst hinkriegen)

  22. #23 Alderamin
    23. März 2015

    @Dr. Webbaer

    Ausländer haben den Tatvorteil der Abreise, also die Möglichkeit sich der Strafverfolgung zu entziehen, wenn sie einen ständigen Wohnsitz in der Lage sind anzugeben,

    Das ist doch wohl nicht des Webbären Ernst, oder?
    1) Migranten, die hier geboren sind, sind keine “Ausländer”, sondern meistens Deutsche, die in den Ländern ihrer Vorfahren genau so fremd sind wie wir und diese bestenfalls aus Urlauben bei der Verwandtschaft kennen.
    2) Deutsche Täter könnten genau so gut das Land verlassen, wer hindert sie denn daran?

    ansonsten ist es natürlich richtig, dass das eigentliche Problem nicht Ausländerkriminalität ist, sondern die mitgebrachte Kultur, was an dieser Stelle aber nicht näher zu erläutern ist.

    Ich wüsste nicht, dass es etwa in der Türkei eine Kultur gäbe, die Gewalt oder Diebstahl tolerieren würde. Ein erhöhter Anteil von Straftaten unter Migranten hat wohl weniger mit der Kultur, als der prekären Lebenssituation zu tun, in der überproportional viele von ihnen aufwachsen. Gleiches gilt für die Schwarzen in den USA, die längst nicht mehr ihre ursprüngliche Kultur leben, sondern ein Teil der US-Kultur sind (und unter massivem Rassismus zu leiden haben, wie die jüngsten Polizeivorfälle zeigen; mich wundert warum eigentlich nicht stets ein schwarzer und ein weißer Polizist zusammen auf Streife geschickt werden, aber anderes Thema).

  23. #24 CM
    25. März 2015

    Dr. W.
    von einer ‘Autorisierung’ ist dem Schreiber dieser Zeilen nichts bekannt geworden
    Ein Anwalt spricht als Anwalt für eine Organisation und hat keine Autorisierung / Vollmacht / Vertrag? Das ist natürlich möglich.

    Ihren “Faktencheck” habe ich nicht nachvollziehen können. Vielleicht bin ich dazu nicht liberal genug – oder verbringe zu wenig Zeit im Web oder bin einfach nicht so clever.

  24. #25 Dr. Webbaer
    26. März 2015

    @ Alderamin :
    Es könnte jedenfalls Kulturen geben, die bestehenden “westlichen” [1] Gesellschaftssystemen und deren Rechtspflege eher ablehnend gegenüberstehen.
    Insofern sind zuvörderst Kulturen zu begutachten, weniger Ausländer [2], korrekt.

    @ CM :
    Rechtsanwalt Jens Lorek hat jedenfalls einen Rückzieher gemacht bevor seine ausfallenden Ideen hier bearbeitet worden sind, der Zeitraum zwischen seiner Verlautbarung und seinem Zurückziehen war klein, kleiner als 24 Stunden.

    MFG
    Dr. W

    [1]
    Gemeint sind hier, wie immer, diejenigen Systeme, die gesellschaftlich den Ideen und Werten der Aufklärung folgend implementieren konnten, die Richtungsangabe der Metaphorik ist fürwahr irreführend.
    Übrigens gibt es auch innerhalb “westlicher” Gesellschaftssysteme ganz beachtliche Kulturunterschiede, die Beleuchtung verdienen.

    [2]
    Zumal ja viele Bürger regelmäßig fast überall, wenn sie auf Reisen sind, Ausländer sind.
    Es bringt nicht viel die Ausländerkriminalität gesondert zu thematisieren, außer eben den Aspekt der möglichen Abreise (mit der Idee sich der Rechtspflege zu entziehen) zu berücksichtigen.

  25. #26 Dr. Webbaer
    26. März 2015

    @ CM und für Sie noch einmal extra-klar, Pauschalisierungen, hier könnte zudem politische Agitation vorgelegen haben, begründen natürlich sehr schlecht:

    Warum um alles in der Welt werden Leute, die ein solches Nullverständnis statistischer Methoden erkennen lassen, überhaupt von irgendjemandem (seien es die Medien, die sächsische Landeszentrale für politische Bildung oder auch die Sachsen-CDU) ernst genommen (“den Dialog mit besorgten Bürgern suchen”), wenn sie “prognostizieren”, dass Muslime in Deutschland in 20 Jahren die Mehrheit stellen oder “analysieren”, wie viele Straftaten vermeintlich auf das Konto von Zuwanderern oder Asylbewerbern gehen? (Artikel, möglicherweise: ein Fazit)

    MFG
    Dr. W (kein Pegida-Kenner und so, auch kein Doitscher, nur in seinem politischen Empfinden durch diesen Artikel ein wenig gestört)

  26. #27 Dr. Webbaer
    3. Juni 2015

    Der Schreiber dieser Zeilen erlaubt sich, hoffentlich: kontextnah, einen Verweis auf eine Nachricht in einem (der wenigen) konservativen oder “rechten” bundesdeutsch verfügbaren Medien [1] hinzuweisen, in der der Name Reinboth fiel:
    -> https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/cdu-fordert-mehr-auslaender-fuer-sachsen-anhalt/

    MFG
    Dr. W

    [1]
    Selbstverständlich wird Nachrichtenlage bestimmter bundesdeutscher Medien hier nur gescannt: köstlich aber vielleicht doch dbzgl. Beispringen einer bundesdeutschen Unions-Kraft (auf die ein vermutlich bundesdeutsch bekannter Soz mit dem Hinweis auf ein “Ausdünnen” reagieren konnte))

  27. #28 Dr. Webbaer
    3. Juni 2015

    Der Schreiber dieser Zeilen erlaubt sich, hoffentlich: kontextnah, auf eine Nachricht in einem (der wenigen) konservativen oder “rechten” bundesdeutsch verfügbaren Medien [1] hinzuweisen, in der der Name Reinboth fiel:
    -> https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2015/cdu-fordert-mehr-auslaender-fuer-sachsen-anhalt/

    MFG
    Dr. W

    [1]
    Selbstverständlich wird Nachrichtenlage bestimmter bundesdeutscher Medien hier nur gescannt: köstlich aber vielleicht doch dbzgl. Beispringen einer bundesdeutschen Unions-Kraft (auf die ein vermutlich bundesdeutsch bekannter Soz mit dem Hinweis auf ein “Ausdünnen” reagieren konnte))

    PS:
    Der erste Kommentar zum Hinweis darf gerne gelöscht werden, muss aber nicht.
    Insgesamt wäre eine Korrekturmöglichkeit für Kommentatoren in einem wissenschaftsnahen WebLog-Verbund vielleicht doch angebracht, MFG.

  28. #29 michael
    3. Juni 2015

    @WB

    Bärchen, bist Du so begeistert von Deinen Kommentaren, dass Du sie gleich mehrmals verschickst?

  29. #30 Wilhelm Leonhard Schuster
    11. Juni 2015

    Was mich wundert ist , daß man sich jetzt über eine Massendemonstration
    (weil offensichtlich national ausgerichtet),
    aufregt.
    Ich erinnere mich an tausende, die im Laufschritt durch Städte mit roter Fahne voran,
    (international)
    pöbelten.
    Das war alles “urdemokratisch”.
    Ich muß aber zugeben, daß damals die Sachschäden im Gegensatz zu Frankfurt, kürzlich,wesentlich geringer waren ..
    Fazit:
    Wenn 2 das Gleiche tun, ist es nicht das Gleiche!