Im kommenden Semester werde ich nach längerer Zeit endlich wieder das Vergnügen haben, einen Statistik-Grundlagenkurs an der Hochschule Harz zu unterrichten. Eine der Grundregeln, die ich Studierenden in solchen Veranstaltungen immer mit ganz besonderem Nachdruck zu vermitteln versuche, lautet, dass nicht jede Erhebung “repräsentativ” und nicht jedes Ergebnis “signifikant” sein muss – auch wenn der…

Wie repräsentativ sind eigentlich die Versuchsgruppen in der psychologischen Forschung? Dieser Frage gingen drei kanadische Psychologen nach – und entdeckten Erstaunliches: Ein Großteil aller Testsubjekte sind (US-)Psychologiestudenten. Wie aber wirkt sich das auf die Aussagekraft der Forschungsergebnisse aus?

Wäre es nach den Meinungsforschern des Literary Digest gegangen, wäre 1936 nicht Franklin D. Roosevelt zum US-Präsidenten gewählt worden, sondern Alfred Landon. Pearl Harbor, D-Day, das Manhattan-Projekt – die Geschichte des 20. Jahrhunders wäre zweifellos anders verlaufen. Statt dessen bedeutete die Wahlprognose das Ende des Digest.

Eine wichtige Fage, die mir von Studenten aber auch Kunden immer wieder gestellt wird, wenn es um statistische Erhebungen geht. Eine definitive Antwort darauf gibt es nicht (wobei natürlich eine Vollerhebung immer vorzuziehen ist), wohl aber Richtwerte, an denen man sich orientieren kann.