Aber genug gejammert. Blogs tragen hoffentlich dazu bei diese Verzerrung ein Stück weit zu korrigieren. Ich möchte deshalb jedem der sich ausgewogen über GM-Lebensmittel informieren möchte diese Seite ans Herz legen: https://www.transgen.de/sicherheit/gesundheit/

Letztlich bin ich froh darüber, dass das Interview mit der Begründung abgelehnt wurde, man dürfe nicht auf die gesundheitliche Unbedenklichkeit der zugelassenen GMOs hinweisen. Das gibt eine spitzen Anekdote für meinen nächsten Vortrag zu dem Thema in Wien. Jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Erkennt ihr diese Verzerrung in den Medien auch, oder bilde ich mir das alles ein?

 

 

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Kommentare (64)

  1. #1 Stefan K
    26. Juli 2015

    “Das Gen” ist einfach böse, und etwas anderes wird sich in den Köpfen der Leute auch nicht durchsetzen können, solange sich an der im Artikel beschriebenen Situation nichts ändert. (Ein Schicksal, dass es sich im Übrigen mit “dem bösen Atom” teilt.) Ich kann daher nur an alle Wissenschaftler appellieren, sich nicht entmutigen zu lassen und weiterhin seriöse, und nicht politisch gewünschte Meinungen zu vertreten.

  2. #2 ballabomm
    26. Juli 2015

    Das kommt mir ja vor wie die Studien, die beweisen, dass Homöopathie funktioniert und dass Impfen Autismus auslöst. Das wird immer wieder mit “FAKT IST!!!” rausgeschrieen und viele Leute glauben das dann. Aber jedenfalls habe ich jetzt ein paar Argumente mehr für die Gentechnik.

  3. #4 Frank Heinze
    Erlangen
    26. Juli 2015

    Gleiches gilt für die Kernenergie. Ironischerweise ebenso in Östereich wie Deutschland. Warum nur?
    Leute, die Bequerel nicht von Sievert unterscheiden können, oder auch nur eine simple Definition von “Ionisierende Strahlung” liefern können, sitzen in Ethikkommissionen und bestimmen über die Zukunft von Technologie.
    Wie wäre es, Wissenschaftler über theologische Verkündungen entscheiden zu lassen? Oder über Kirchen/Moschee-Neubauten?

  4. #5 Stefan H.
    26. Juli 2015

    Es stört mich ganz grundsätzlich, dass es nur noch wenige Sendungen gibt, in denen unaufgeregt und reflektiert geredet und diskutiert wird. Entweder wird nur die Seite gehört, die der Erwartungshaltung des Publikums entspricht und mit der man schön kräftig pöbeln kann. Oder es werden immer zwingend beide Seiten gleichberechtigt dargestellt, auch wenn eine davon offenbar Unsinn ist. Was fehlt: ordentlich den Erkenntnissen seriöser Wissenschaft zuzuhören.

  5. #6 Christian Thiele
    https://thielestierwelt.de
    26. Juli 2015

    Und wenn man sich in einem Radio-Interview positiv dazu äußern darf, wird es im Internet garantiert mit einem Agenturbild mit einem “Biogefahr”-Schild vor einem Feld bebildert.

    Ich denke, aus den negativen Plattitüden kann man ein Bullshit-Bingo basteln. Mir fällt spontan noch ein: “Aber es gibt doch keine Langzeitstudien.” Fällt jemanden noch was ein?

  6. #7 Kleines Äffchen
    Jena
    26. Juli 2015

    Obwohl ich ziemlich interessiert an Wissenschaft bin (in erster Linie Astronomie/Physik), habe ich so einiges etliche Zeit relativ unreflektiert den Medien geglaubt.

    Nur mit der Zeit, bemerkt man kleine Logikfehler oder bekommt andere Infos. Mitunter erkennt man anhand von anderen Sachverhalten, die man aufgrund von sein Hobbys richtig einordnen kann (zb. die Panikmache wenn mal wieder ein Asteroid vorbei schaut oder das mit der kleinen Eiszeit die uns drohen soll) die Panikmache und fängt dann auch bei anderen Sachen an zu zweifeln, die man vorher unreflektiert geglaubt hat.

    Liegt wohl daran das hobbymäßig Interessierte nicht alles überblicken können und sich nicht für Alles in gleichen Maßen interessieren. Und nicht mit den gleichen wissenschaftlichen Verständis die Info’s filtern können oder wie ich gern mal emotional reagieren.

    Eigentlich habe ich mehr gelernt und verstanden durch Blogs und Seiten, die nicht mit den medialen Hypes schwimmen und mit der Panik Geld verdiehnen.

    Daher finde ich Dein Blog hier so gut. Er ist nicht nur ein sehr guter Astronomie- Blog, sondern hier wird auch über andere wichtige Themen aufgeklärt. Und das sehr gut allgemein verständlich. Daher noch einmal vielen Dank dafür!

  7. #8 Kleines Äffchen
    26. Juli 2015

    Ups .. soviel zum Thema einfach blind folgen :p verdammt ist das jetzt peinlich …

    Tja so ist das, wenn man FB-Links einfach folgt und dann ohne den Blogtitel gelesen zu haben (den Text aber schon!) kommentiert. Hab nur gesehen es steht auf Scienceblogs.de und gedacht ich bin wo anders gelandet!

    Ignoriert einfach den letzen Absatz, dann passt das wieder 🙂

  8. #9 ina müller
    26. Juli 2015

    Hallo Martin, träumst Du? Was erwartest Di denn, wenn selbst “Wissenschaft” Informationen zu grünen Themen vorselektieren: : https://www.zds-bonn.de/aktuelles/neues-portal-fuer-gruenen-journalismus-online.html

  9. #10 ina müller
    26. Juli 2015

    Nimm’ Deinen guten Blogbeitrag, unterlege ihn mit einem Kommentar von Prof. Bock und Du erhält die Schublade, in die Du unsere “unabhängigen Medien” stecken darfst: Gefälligkeitsjournalismus?? https://www.zds-bonn.de/aktuelles/gvo-systematische-selbsttaeuschung-scheinheiligkei.html

  10. #11 demolog
    26. Juli 2015

    Was wir bisher gelernt haben: Aus Österreich kommt zu solchen Themen absolut nichts gutes. Schlage vor, diesen Teil Österreichs einfach aus allem auszusparren. Lohnt sich wirklich nicht. Die verzerrung in den Medien findet wohl vorzugsweise nur in Österreich statt. Deutsche Medien unterscheiden sich bei dem Thema da nicht besonders zu anderen Themen. Man ist halt zuweilen überspringend oberflächlich. Ärgerlich, aber wenig verwerflich, aus gewohnheit stellt man sich darauf ein. Aber offenbar – was ich so höre – geht dass in Ö. völlig anders zur Sache.

    Aber eine wegen erheblichen Mängeln zurück gezogene Studie ist – egal was deren Ergebnis gewesen – ebenso wenig Aussagekräftig. Auch nicht dafür, dass keine Gefahr besteht – eben weil sie mangelhaft gewesen. Diese Studie hat letztlich nichts “bewiesen” nicht einmal, dass keine Gefahr besteht. Aber solche Argumentation gegen diese Studie suggeriert, dass es so sei.

    So kann man Studien fingieren (absichtlich mangelhaft gestalten) und damit das Thema in der Öffentlichkeit totschlagen. Helfen tut nur eine Studie, die einen Schaden zweifelsfrei ausschliesst. Und da habe ich noch keine gesehen, die das “zweifelsfrei” täte. Tut mir leid. Sie umfassen alle nicht alle in Gehirnen möglichen Schäden. Das kann man deswegen streng annehmen, weil darüber nicht genügend Kenntnis besteht (in den Neurowissenschaften etwa). Nur eben solche, die man kennt, welche nicht alle sind, sondern nur eine Grundauswahl an seinen bekannten Leistungen und Fähigkeiten.
    Auch die Idee, man könnte an Mäusen hinreichend die Wirkung auf ein Menschengehirn ausprobieren, klingt nach Ketzerei (Mensch, die Krone der Schöpfung und so). Das der Mensch die Krone derer sei, würde niemand bestreiten wollen. Man muß sich aber mal darüber klar werden, warum das Menschengehirn uns dazu macht und woran es liegt. An der Maus jedenfalls wird man da nicht alle Aspekte des königlichen Gehirns des Menschen erforschen können. Man stelle sich vor, man würde also alle zusätzlichen Funtkionen des Menschengehirns mit den Giften beschädigen und nur das Grundkonstrukt auf Maushirnniveau würde erhalten bleiben. Das würde schätzungsweise – mit ein bischen Gehässigkeit unterlegt – bei den meisten Menschen nicht einmal auffallen. Aber einen Schaden gäbe es trotzdem. Und der wäre dann unentdeckt.

    • #12 Martin Moder
      26. Juli 2015

      “Helfen tut nur eine Studie, die einen Schaden zweifelsfrei ausschliesst. Und da habe ich noch keine gesehen, die das “zweifelsfrei” täte. Tut mir leid.”

      Hallo Demolog.
      Aus erkenntnistheoretischen Gründen lässt sich die Nichtexistenz eines Phänomens niemals endgültig beweisen. Ich kann streng genommen nicht beweisen, dass Wasser keinen Krebs verursacht. Man kann aber hunderte Studien durchführen, die keinen solchen Effekt finden werden.
      Folgende Aussage bleibt dann wahr: Nach allem was wir wissen gibt es keinen Grund anzunehmen, dass Wasser Krebs verursacht.
      Es gibt nichts auf der Welt von dem man wirklich zweifelsfrei nachweisen könnte, dass es unschädlich ist. Das gilt für Wasser, Bio Lebensmittel und für GMOs. Nur dass letztere bis zum Umfallen untersucht werden.

  11. #13 Sigrid Herrmann-Marschall
    Frankfurt
    26. Juli 2015

    Nach über 10 Jahren Erklärbär im Ökotest-Forum kann ich nur beipflichten. Viele haben Fragen, aber wollen sie gar nicht sachgerecht, d.h. unbegründete Ängste NEHMEND erklärt haben. Sie zögen es vor, in ihren grundlosen Ängsten bestärkt zu werden. Anders kann man den Ärger, den man beim fachlichen Erläutern oft zu spüren bekommt, gar nicht erklären.

  12. #14 demolog
    26. Juli 2015

    @ #1 Stefan K
    26. Juli 2015

    Auweia, … geil.
    ich hoffe doch, du willst lieber verlässliche wissenschaftliche Erkenntnisse von ihnen erfahren, als Meinungen. Die dürfen sie natürlich auch zum Besten geben. Das wäre aber nicht das Erste, was wir von ihnen wünschten, oder?

    Am Rest der Kommentare fällt auf, dass sie schlicht Gläubige sind und ihrem Star/Gott zujubeln. Von kritischer Rezeption fehlt jedes Anzeichen. Dazu würde mir meine Mühe für das Bloggen zu schade sein.

    • #15 Martin Moder
      26. Juli 2015

      Lieber Demolog,

      Ich spendiere dir einen Jahresvorrat Bier wenn du mir ein Versuchsdesign nennen kannst, das alle denkbaren Schädigungen von Bio-Karotten Konsum ausschließt, oder wenn du mir eine Studie verlinken kannst, die die gesundheitliche Unbedenklichkeit von irgendetwas zu 100% belegt.
      Du hast mein Ehrenwort!

  13. #16 Physiker
    26. Juli 2015

    Ich habe mir mal ein Thema aus dem Link stichprobenartig herausgepickt:
    https://www.transgen.de/sicherheit/gesundheit/332.doku.html

    Das ist keine Wissenschaft, dass ist reine Demagogie. Genauso wie bei der Verharmlosung der Kernkraft im letzten Jahrhundert*) wird hier der Leser mit schwindelerregend hohen Zahlen beeindruckt, ohne diese Zahlen ins Verhältnis zu setzen: Laut Artikel liegt die Wahrscheinlichkeit eines horizontalen Gentransfers bei 10e-9 bis 10e-14. Das klingt nach wenig, wenn man aber bedenkt, dass im Darm ca. 10e15 Bakterien siedeln, dann folgt daraus, dass 10 – 1000000 antibiotikaresistente Bakterien bei einer einzigen Mahlzeit von GVO im Darm gezüchtet werden. Das ist natürlich irrelevant für Antibiotikaresistenzen die sowieso schon weit verbreitet sind – in anderen Fällen aber nicht.

    *) Auch da war das Standardargument stets, dass ein Unfall “extrem” selten sei. Genannt wurden Kernschmelzwahrscheinlichkeiten von 10e-4 bis 10e-6 pro Reaktor und Jahr, was sich nach einem verschwindend kleinem “Rest”-Risiko anhört. Hochgerechnet auf die Anzahl der weltweit vorhandenen Reaktoren und auf anschauliche Zeiträume bedeutet das aber, dass so ca. alle 25 Jahre mit einem GAU vom Ausmasse Tschernobyls/Fukushimas zu rechnen ist… Ich halte das inzwischen für ein typisches gelungener Demagogie bei der absolute Zahlen zur Verharmlosung missbraucht wurden.

    • #17 Martin Moder
      27. Juli 2015

      Der springende Punkt findet sich in den letzten Absätzen, wie du eh erwähnst. Das worst case Szenario ist dass Darmbakterien Marker Gene aufnehmen könnten. Was aber eine Absurde Sorge ist wenn man bedenkt dass das Marker Gen (gewöhnlich eine nptII cassette) ursprünglich aus Darmbakterien isoliert wurde. Ich sehe nichts Verharmlosendes an einem Artikel der diesbezüglich schreibt „Bakterien könnten theoretisch ein Markergen aus gentechnisch veränderten Nahrungspflanzen aufnehmen.“
      Was der Artikel gar nicht erwähnt ist dass keine Marker Gene gegen Antibiotika verwendet werden dürfen, die eine nennenswerte medizinische Rolle beim Menschen spielen.

  14. #18 Physiker
    27. Juli 2015

    “Was der Artikel gar nicht erwähnt ist dass keine Marker Gene gegen Antibiotika verwendet werden dürfen, die eine nennenswerte medizinische Rolle beim Menschen spielen.”

    Das ist genau der Grund, warum ich den verlinkten Artikel unseriös finde. Das Verbot bestimmter Markergene aus den von mir oben angegebenen Gründen widerlegt doch genau das präsentierte Argument (nämlich dass horizontaler Gentransfer zu selten sei um zu einem Problem zu werden).

  15. #19 rolak
    27. Juli 2015

    von kaum einer Zeitung erwähnt (..) Dieses Käseblatt

    Welches vergorene PresseOrgan?

    Erkennt ihr diese Verzerrung in den Medien auch

    Ja (womit der (deswegen nicht zitierte) 2.SatzTeil auch verneint ist). Und zwar gestaffelt: In den Medien mit einer gewissen Nahe zu wissenschaftlichen Publikationen (wenige; sehr schwach verzerrt) über die MainstreamMedien¹ (sehr viele; (sehr) stark verzerrt) bis hin zu PR-Produkten von Lobby & Konkurrenz (nicht wenig genug; grotesk verzerrt, manipulativ, FalschAussagen nicht scheuend und vor allem erschütternd glatt in den Mainstream übernommen).
    Zu der sachlichen Verzerrung kommt allerdings noch eine emotionale Verzerrung, die DonQuijotes auf ihrem Kreuzzug gegen die pöhse Industrie (dieser irdischen Dependance Satans) werden eher als Märtyrer dargestellt, sachliche Stimmen als Dr.Strangeloves Ausgeburt diffamiert.

    Besonders übel ist imho eine weitere Verzerrung: Es geht ja garnicht um einen Kampf gegen genetisch Modifiziertes (also im WarSlang genetisch Manipuliertes), es geht um einen Kampf gegen als genetisch modifiziert Auszuzeichnendes. Das ottonormale Zucht als nicht genmodifizierend dargestellt werden mag ist ja fast noch akzeptabel – doch welche unserer Kulturpflanzen ist frei von Erbschaften aus MutationsZüchtung, egal ob seit eh und je mittels zB Colchicin (nee, das ist wieder so ein böses Wort, sagen wir lieber Herbstzeitlosen-Blütentee) oder letztes Jhdt via Radioaktivität?

    Zu Physikers Schwarzmalereien: Horizontaler Gentransfer ist keine Erfindung der Pharma- oder AgrarIndustrie, Antibiotika-produzierende Gene ebenfalls nicht – oder woher stammt das Gros unserer Antibiotika?

    _____
    ¹ irgendeinen Namen braucht das große Mittelstück ja…

  16. #20 rolak
    27. Juli 2015

    Oh Mist, das Frühstück fehlte wohl, dessen Nudeln jetzt auch zu weich geworden sind

    s/Das otto/Daß otto/

  17. #21 Martin Aicher
    27. Juli 2015

    Sex sells und das Gleiche gilt für für Nachrichten, die das Bauchgefühl der Menschen bestätigt. “Ich verstehe es nicht also muss es schlecht sein”, das gilt für so viele Bereiche des Lebens. Erstaunlich, dass Computer noch nicht auf der bösen Liste stehen den deren Funktion kapiert ja auch fast keiner. Solange der Bauch den Kopf dominiert wird es sich wohl nicht ändern.

  18. #22 Marko Momentum
    https://www.marko-momentum.de
    27. Juli 2015

    Super Beitrag! Mit Angst lassen sich halt Schlagzeilen machen, das bringt Aufmerksamkeit und verkauft Anzeigen. Übrigens auch ein nettes “dagegen-Thema”: Börsenhandel. Ganz speziell der Hochfrequenzhandel (High Frequency Trading). Böse böse böse… 🙂

  19. #23 MartinB
    27. Juli 2015

    @Martin
    ” Ich kann streng genommen nicht beweisen, dass Wasser keinen Krebs verursacht. Man kann aber hunderte Studien durchführen, die keinen solchen Effekt finden werden.”
    Also jede Studie, die versucht, zu untersuchen, ob Wasser Krebs auslöst, muss zwangsläufig zu einem positiven Ergebnis kommen:
    Man nehme 2000 Ratten, 1000 davon erhalten täglich Wasser, die anderen nicht.
    Nach einem Jahr stellt man fest, dass von den 1000 Ratten, die Wasser bekommen haben, ein signifikanter Anteil an Krebs gestorben ist, von denen, die kein Wasser bekommen haben, aber keine einzige.
    Fazit: Wasser verursacht Krebs 😉

  20. #24 Claudia Davenport
    https://www.scilogs.de/von-menschen-und-maeusen/
    27. Juli 2015

    Hallo Martin,

    wirklich interessant und vor allem erschreckend was dir da passiert ist. Ich hätte gehofft, dass wenigstens die Dritten Programme sich im Wissenschaftsteil etwas differenzierter präsentieren würden. Man könnte ja wenigstens versuchen beide Seiten zu zeigen. Mir ist nicht ganz klar, wovor die Redaktion eigentlich Angst hat. Im Schlimmsten Fall wird halt ein Shitstorm entfacht, aber warum sollte die das interessieren?
    Ich habe zu Thema was Wissenschaftskommunikation leisten kann letzte Woche ein Kurzessay bei mir auf dem Blog eingestellt. Ich würde mich freuen, wenn du da mal vorbei schaust.
    https://www.scilogs.de/von-menschen-und-maeusen/technikkommunikation-ein-kurzessay/

    • #25 Martin Moder
      27. Juli 2015

      Hey Claudia!

      Guter Beitrag, sehe ich auch so. Ich denke dass die Sozialen Medien noch ein weiteres Problem mit sich bringen. Man hat in seiner Freundesliste tendenziell Menschen, die ähnliche Meinungen vertreten wie man selbst. Dadurch wird man überwiegend mit Meinungen versorgt, die den eigenen Standpunkt bekräftigen.

  21. #26 Jorge Mayer
    Australien
    27. Juli 2015

    Ich glaube ich habe die Antwort auf die Frage woher wohl diese negative Einstellung kommt in deinem früheren Beitrag über die Vererblichkeit von Furcht gefunden. Der dazugehörende epigenetische Schalter lässt sich mit der Zeit umstellen, auch wenn es für GM mittlerweile bereits eine Ewigkeit gedauert hat. Wir steigen inzwischen in Flugzeuge und schnelle Autos ein, wir schlucken sogar genmodifizierte Medizin, und viele furchtlose Leute atmen sogar Rauch aus brennenden toxischen Pflanzen ein. Der Mensch verliert die Angst über Familiarität, sogar bei objektiv gefährlichen Tätigkeiten. Was fehlt, um diesen Schalter zu tätigen, sind leitende Meinungsmacher die ihre Einstellung auf wissenschafltiche Information und Vernunft basieren, und die sind uns in letzter Zeit abhanden gekommen. In England haben wichtige Politiker inzwischen die Wende eingeleitet und die Presse folgt, wenn auch langsam. Es fehlen richtige Landwirte in der Politik, die die wirklichen Heraurforderungen der Landwirtschaft verstehen.

  22. #27 Christian
    27. Juli 2015

    Ich muss hier #20 Martin Aicher recht geben bzw dem Beitrag insgesamt. Solange der Journalismus derart angewiesen ist Geld zu erwirtschaften, werden wir auf dem diesem Niveau weiter reißerische Artikel lesen. Aus meiner Sicht einer der Berufe, deren Finanzierung auf eine andere Art geregelt werden müsste.

    Allerdings finde ich ein paar Kommentare auch nicht besser, als die von vorn herein alles verteufeln. Denn die alternative zu dem bisherigen landwirtschaftlichen Prinzipien muss nicht genmanipulierte Nahrungsmittel sein um den Bedarf zu decken. Da finde ich den Beitrag von #21 Marko Momentum auch ganz passend. Für mich klingt es so, dass du Hochfrequenzhandel sehr gut findest, oder mindestens eine notwendigen Beitrag darin siehst, aber welchen? Müssen wir alles machen, nur weil es möglich ist?
    Wie bereits jetzt zu erkennen ist, passen sich die Schädlinge den Roundup unempfindlichen Maispflanzen an, womit die Hersteller gezwungen sind weitere Anpassungen vorzunehmen. Zudem ist die Handhabung der Konzerne gegenüber den Landwirten zu hinterfragen. (https://www.taz.de/!5112887/ bzw. https://www.arte.tv/de/selbstmorde-jeden-zweiten-tag-nimmt-sich-ein-franzoesischer-landwirt-das-leben/7773908,CmC=7773718.html)
    Aber ein für mich wichtiger Aspekt den es zu diskutieren gilt, ist die Komplexität der genmanipulierten Pflanzen untereinander und mit der Umwelt. Und sei es allein die eigentliche Wechselwirkung unter den Pflanzen mittels Pilzen. Analog ist auch hier die Komplexität der Kombinationen von Spritzmitteln die schwierig nachfolzogen werden kann.

    Letzt endlich lässt sich Zusammenfassen, dass es notwendig ist eine sachliche Debatte über wichtige Themen zu führen.

    • #28 Martin Moder
      27. Juli 2015

      Hey Christian!

      Resistenzbildung unter Fraßfeinden ist sicherlich eines der realen Probleme, die GM-Pflanzen betrifft. Auch hier gibt es Strategien, mit denen man gegensteuern könnte (Stacked Genes, Fruchtwechsel, gene drives etc.).
      Das Thema ist sehr komplex, deshalb habe ich mich in diesem Beitrag auf einen einzelnen Aspekt konzentriert – den gesundheitlichen.
      Die Transgen Seite hat auch einige Informationen zu den Schädlingsresistenzen
      https://www.transgen.de/anbau/Maisschaedlinge/

      Bezüglich der sachlichen Debatte bin ich voll und ganz bei dir!

  23. #29 Andi
    27. Juli 2015

    Ich kann aus meiner Studienzeit (Agrarwirtschaft) ein kleines Beispiel geben. Damals war gerade der Monsanto Film “Von Gift und Genen” aktuell. Wir hatte geplant dazu eine Podiumsdiskussion an unserer Hochschule zu organisieren. (Es waren sogar mehrheitlich Gentechnik Gegner beteiligt). Der Pressesprecher von Monsanto Deutschland/Europa war bereit Rede und Antwort zu stehen. Aber weder vom Sender, noch von der Filmproduktion, noch eine der genannten Anti Gentechnik Organisationen war bereit sich der Diskussion zu stellen.
    Man will nicht sachlich diskutieren, man will Ängste schüren, um von diesen Ängsten zu profitieren.

    Das sage ich, als jemand der der Gentechnik durchaus kritisch gegenüber steht.

  24. #30 Skythe
    27. Juli 2015

    Ihr habt als rational denkende Menschen also KEINERLEI Bedenken, das Erbgut von Pflanzen und Tieren umzuschreiben, ohne die Auswirkungen en Detail zu kennen?

    Die Situation hatten wir vor 60 Jahren schon einmal, als die Atomkraft aufkam. Damals sah man überhaupt keine Nachteile und wurde erst Jahrzehnte später eines besseren gelehrt.

    Wir sind Menschen, keine Götter. Wir wissen einen Dreck im Vergleich zum großen Ganzen. Also bitte nicht “1000% sicher und super” schreiben, als wüsstet ihr mehr als die restliche Menschheit.

    • #31 Martin Moder
      27. Juli 2015

      Bedenken hat man immer wenn etwas Neues kommt. Deshalb führt man ja diese unzähligen Sicherheitsstudien durch. Derzeit gibt es halt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass die zugelassenen GMOs gesundheitlich bedenklicher wären als andere Zuchtformen.

  25. #32 lexboreas
    27. Juli 2015

    Lieber skythe, Wissenschaft wird immer und überall so angegangen: Beobachten von Phänomenen, Aufstellen von Modelle, überprüfen jener durch Experiment, oft in großer stückzahl, um gesicherte aussagen treffen zu können, im besten fall reichts zur theorie –> “1000% sicher und super” Mal davon abgesehen, dass 1000% – wenn auch bewusst übertrieben von dir geschrieben – völlig sinnlos ist, ist es auch kaum möglich, ein nullrisiko erhalten oder “beweisen” zu wollen, aus gründen die Martin schon genannt hat. Zig wissenschaftliche Theorien sind Jahre, Jahrzehnte oder Jahrhunderte später widerlegt worden. Warum die Sache mit der Gentechnik trotzdem Panikmache ist ? Nun, im Grunde ist die grüne Gentechnik nicht anders als Züchten, nur sehr viel mehr “sophisticated”. Züchten tun wir Menschen schon seit langer Zeit, sowohl Pflanzen als auch Tiere. Künstliche Auslese nach uns interessierenden Merkmalen. Was macht die Gentechnik im Grunde theoretisch sogar sicherer als Züchten ? Weil du beim Züchten oftmals zwei komplette (!) Genome miteinander mischt und nicht 100 %ig (da sind wir wieder…) sagen kannst, wie die Tochtergeneration aussieht, ohne dass du sie überprüfst. Hat das unsere Neandertahvorfahren davon abgehalten, Ackerpflanzen und auch Tiere zu domestizieren und zu züchten, von denen wir uns schon mehrere tausende Jahre ernähren bzw. zusammen leben, ohne dass uns bislang da große Nachteile von uns geblieben wären? Wenn man jetzt gezielt Gene einbringen kann, so weiß man doch sogar besser die möglichen Risiken abzuschätzen, oder ? angenommen, du hast zwei legobausätze und willst aus beiden was neues bauen, weil du ein bestimmtes teil aus dem anderen brauchst. es wird schwieriger für dich, das teil im gewühl zu finden als wenn du es einzeln im pack bekommen hättest, oder ? Zusätzlich müsstest du nicht noch andere Teile mit dazu bauen. Nun übertrag die bekloppte Analogie mal auf die Gentechnik.

  26. #33 Nummer33
    27. Juli 2015

    Hey Martin,
    kannst du mir Literatur (sachlich, wissenschaftstreu) zu diesem Thema/ diesen Themen empfehlen.

    Viele Grüße

    • #34 Martin Moder
      27. Juli 2015

      Hey!
      Meine Quelle ist eigentlich eine über die Jahre akkumulierte Ansammlung von wissenschaftlichen Papers, die leider nicht sehr Laientauglich sind und oftmals nicht open access. Bücher zu diesem Thema fallen mir spontan leider keine guten ein.
      Meiner Meinung nach kann man aber sehr viel lernen wenn man sich durch die oben verlinkte TransGen Homepage klickt – https://www.transgen.de/sicherheit/gesundheit/
      Auch der Blog GuteGeneSchlechteGene hat sehr interessante Infos. Die sind sachlich zwar korrekt aber nicht so neutral aufgearbeitet wie TransGen – https://www.gute-gene-schlechte-gene.de/

  27. #35 Stefan Sasse
    27. Juli 2015

    Kann das definitiv bestätigen. Ich hatte mal ein Vor-Interview für die Teilnahme an einer Talkshow und man hat da schon gemerkt dass sie eine “Anti”-These wollten und nicht ein abwägendes Für und Wider.

  28. #36 Alex
    27. Juli 2015

    Laut einem Bericht ist der Pestizidverbrauch in Brasilien seit dem Anbau von GenManipuliertem Mais jährlich angestiegen, weil die Schädling resistenzen gebildet haben.
    Ergo es ist für die Bauern deutlich teurer, aber nicht besser geworden

    • #37 Martin Moder
      27. Juli 2015

      In diesem Artikel geht es um die gesundheitlichen Aspekte.
      Trotzdem kurz angemerkt: Bei Pestiziden muss man unterscheiden zwischen Insektiziden (Insektenvernichtungsmitteln) und Herbiziden (Unkrautvernichtungsmitteln).

      Der Einsatz von Insektiziden ist durch GM-Saatgut innerhalb von 14 Jahren weltweit um 9% gesunken.

      Der Einsatz von Herbiziden ist in manchen Gegenden gestiegen, die resistenten Unkräuter haben sicherlich dazu beigetragen. Wobei man anmerken muss dass resistente Unkräuter kein GM-spezifisches Problem – z.B. gibt es gegen das konventionelle Spritzmittel Atrazin mittlerweile mehr als doppelt so viele resistent gewordene Unkräuter als gegen Glyphosat.

      Würde es sich für die Bauern nicht rechnen, hätten sie sich nicht all die Jahre für Glyphosat resistente Pflanzen entschieden, niemand zwingt sie dazu. Sie machen aber mehr Gewinn bei weniger Aufwand. Trotzdem, durch die resistent werdenden Unkräuter ist der Glyphosat Verbrauch in den USA erstmals leicht rückläufig. Der Trend geht derzeit zu stacked genes, bei denen sich nicht so schnell Resistenzen bilden können.

  29. #38 Susi
    28. Juli 2015

    Wissenschaftler fehlt der Blick fürs Ganze, weil sie sich so spezialisiert haben, dass sie die Auswirkungen nicht sehen oder aufgrund von ihrer Finanzierung ihrer Forschung dies verschleiern wollen. Forschung, die den Dienst für den Bürger macht, gibt es nicht. Jeder Forscher ist in der einen oder anderen Richtung abhängig.

    • #39 Martin Moder
      28. Juli 2015

      “Forschung, die den Dienst für den Bürger macht, gibt es nicht.”
      Meine Forschung und die meiner Kollegen wird aus öffentlichen Geldern finanziert. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft (zu der wir genauso gehören wie jeder andere) durchaus bewusst.

  30. #40 Haselang
    28. Juli 2015

    Ich bin bei dieser Thematik an dem Punkt angelangt, dass ich mich darüber fast amüsieren kann. Mir ist vor kurzem im Teegut ein “genfreies” Lebensmittel über den Weg gelaufen. Vermutlich rein synthetische Proteinpaste oder sowas… Ich muss unbedingt mal wieder danach suchen. Mit einem Biosiegel wäre das der Hammer.
    Egal; zurück zum Thema. Mit der Séralini Studien hab ich mich ein wenig näher befasst. Er hat einen Rattenstamm verwendet, wo ca. 50% der Individuen nach 2 Jahren an Tumoren verstorben sind – für eine 2jahres Studie. Des weiteren sind die ersten Ratten in diesem Experiment in der Kontrollgruppe verstorben. Daraus lässt sich ableiten, dass GM-Futter gesünder war als das normale Futter….
    Zu guter letzt zum horizontalen Gentransfer: Es gibt einen Haufen Menschen auf diesem Planeten (große Versuchsgruppe) und davon essen viele pflanzliche Produkte. Schonmal jemand was von nem Menschen gehört, der photosynthese Betreiben kann, da er pflanzliche Gene aufgenomen hat? Natürlich ist das Argument recht pseudowissenschafltich, aber das Argument ist immer schön, wenn man einen nervigen GMO-Gegner los werden will. Nicht das ich die Diskussion nicht befürworte, aber es gibt einen gewissen Schlag mit Leuten, mit denen lässt sich einfach nicht darüber reden.

  31. #41 Juliane
    28. Juli 2015

    Ich studiere selbst im Master Biotechnologie und kenne das Prinzip aus dem nicht-studierten Teil meines Freundeskreises nur zu gut. Mich erinnert die Hetzjagd gegen die Gentechnik in den Medien manchmal an den Umgang mit dem kräuterkundigen Frauen (“Hexen”) im Mittelalter…
    Das grundsätzliche Problem hinter solchen Fragen ist, dass der Allgemeinheit die Grundlagen zum Verständnis solcher Prozesse einfach fehlen.Und viele Menschen neigen nunmal dazu, alles was sie nicht sofort verstehen als schlecht einzustufen. Und es wird wie immer bei technologischen Fortschritten einige Jahre / Jahrzehnte brauchen, bis sich die Vorteile der Gentechnik in der breiten Masse der Bevölkerung eingeprägt haben.
    Aber wir leben momentan in einem Zeitalter, das jeden Tag neue Erkenntnisse zu Tage bringt. Gleichzeitig werden wir von allen Seiten mit Informationen überhäuft und die Menschen können / wollen einfach nicht mehr selektieren oder differenzieren.
    Mein persönliches Fazit ist daher, dass die Hetzjagd der Medien nur eine Seite der Medaille ist. Auch wenn ich es traurig finde, dass Beitrag #1 mit dem Satz “Gen = böse” doch im Bezug auf die öffentliche Meinung so Recht hat.

  32. #42 demolog
    28. Juli 2015

    @ #15 Martin Moder
    26. Juli 2015

    Also, mit dem Jahresvorrat Bier lassen wir mal. So mancher Jahrekonsum reichte bei mir weit über mein Ableben hinaus.

    Ja, Versuchsdesign. Da gibt es einige bisher unüberwindbare Probleme. Der Nachkriegs-Sapiens hat es sich mit seiner Technologie und Vision von Neurowissenschaft recht gemütlich gemacht. Ich kann das verstehen – wenn man schon mal die Gelegenheit hat, die Zeit anzuhalten, dann hält man daran fest und macht es sich bequem.

    Richtig wird sein, dass es ein großer Vorteil sei, dass Unfälle in der Landwirtschaft (mit Pestiziden) durch solch Pflanzen abgenommen haben (müssten). Falsch aber die Idee, es seien damit alle Probleme (für alle) aus der Welt. Diese Gifte beschleunigen wahrscheinlich die Evolution erheblich. Doch das scheint man anders zu assoziieren, was da Ursächlich sei. Oder gar nicht wahrnehmen zu wollen.
    Aber neurologische Schäden lassen sich jetzt schon erkennen und solchen Giften zuordnen. Doch das ist ein hochpolitisches Ding, weshalb man gerne zu kenntnis nimmt, das die Wissenschaften Negativergebnisse liefern. Warum auch immer sie das tun – wahrscheinlich bestehen unvollständige/fälschliche Eingangsprämissen, die die Eckpunkte des zu messenden Gegenstands unzulässig eingrenzen.

    Meine Mutter hat immer gesagt “wer wettet, betrügt” – also Ehrenworte sind leider schon länger wenig wert. Aber ich weiß, wie es gemeint ist.

  33. #43 demolog
    28. Juli 2015

    @ #40 Haselang
    28. Juli 2015

    “…aber es gibt einen gewissen Schlag mit Leuten, mit denen lässt sich einfach nicht darüber reden.”

    -> Das war schon immer so in Glaubensfragen.

    Ich hörte von Metastudien, die erhöhte psychiatrische Diagnosen bei Vegetariern und Veganern zählten. Bestimmte Pestizide würden in niedriger Dosis eine Anreicherung von Neurotransmittern im Gehirn verursachen. Sozusagen Neuroenhancemend. sowas kann dann auch mal die Psyche belasten (ADHS und so). Selbige Nervengifte erzeugten in Überdosis dann eine handfeste Neurogedeneration (einen “Burnout” – Nervenzellen und Bahnen brennen regelrecht weg). Die Folge dessen ist im Alter dann Alzheimer Demenz genannt – die auch erst im Alter auffällt, nicht schon direkt nach der Vergiftung.

  34. #44 rolak
    29. Juli 2015

    Ich hörte von

    Nicht bedeutungsschwanger raunen, Daten verlinken – denn die gibt es ja sicherlich und ohne sie bleibt das dunkle Raunen inhaltsleer. Oder hat die große <name it>-Verschwörung alle Daten unterdrückt?

  35. #45 Readone Mohamed
    Mönchengladbach
    29. Juli 2015

    Ich mein hier geht es um gesundheitliche Risiken. Das kann sein, dass diese wirklich geringer sind. Aber was ist mit den Unternehmen die Gentechnik betreiben um eine zusätzliche Abhängigkeit der Bauern zu schaffen. Ich verweise mal auf die Dokumentation von Arte. Vielleicht ist die auch pure Meinungsmache. Aber sollte was dran sein, sollten wir ganz vorsichtig sein, bevor man nachher vor einem großen Hungerproblem steht. Vielleicht kannst du mir etwas zu den in der Doku genannten “Terminator”-Genen erzählen und auch ob es stimmt dass diese modifizierten Pflanzen die einheimischen ausrotten sollen, da die Hybriden unfähig zur Fortpflanzung sind. Wenn man den Markt für gentechnisch veränderte Pflanzen öffnet, muss man auch bedenken, dass man Unternehmen die Tür öffnet die nicht viel auf Nachhaltigkeit wert legen.
    Falls du die Doku kennst würde ich mich über deine Betrachtungsweise zu den vorgelegten Argumenten freuen.

    • #46 Martin Moder
      29. Juli 2015

      Hey!

      Man kann auf diese Themen schwer in ein paar Sätzen eingehen, aber ich kann zu den beiden Punkten kurz Stellung nehmen:

      – „Terminator Gene“: Das Ist die Idee, dass man Pflanzen gentechnisch so verändert, dass ihre Samen unfruchtbar sind. So etwas wurde bei keiner zugelassenen Pflanze jemals gemacht. Der Mythos kommt daher, dass die Leute es mit Hybridpflanzen verwechseln. Diese gab es schon lange vor der Gentechnik. Dabei kreuzt man zwei Pflanzen unterschiedlicher Art. In manchen Fällen kombiniert das wünschenswerte Eigenschaften – z.B. wird das Saatgut robuster und ertragreicher. Vergleichbar mit dem Hybridisieren von Esel und Pferd, wobei ein unfruchtbares Maultier entsteht, das gewünschte Eigenschaften vereint. Das Aufkommen der Hybridsamen war einer der Hauptgründe für die hohen Ertragssteigerungen im 20. Jahrhundert. Es wäre mit Gentechnik aber grundsätzlich möglich sterile Pflanzen zu entwickeln. Die Idee dahinter ist das Auskreuzen mit Wildpflanzen und Kontamination von angrenzenden Feldern zu verhindern. Aber wie gesagt, es wurde nie gemacht obwohl es seit langem möglich wäre und Hybridsamen haben nichts mit Gentechnik zu tun.

      – „Abhängigkeit von Unternehmen“: Bereits vor dem Aufkommen der Gentechnik wurde ein Großteil des Saatguts jährlich von Saatgutfirmen bezogen. Deren Hybridsamen sind ertragreicher, robuster und der Bauer macht unterm Strich höhere Gewinne (sonst würde er anderes Saatgut wählen). Mit dem Aufkommen der Gentechnik haben sich die Saatgutfirmen aber stärker monopolisiert. Das liegt daran, dass die Entwicklungskosten anfangs höher waren. Das machte es kleineren Firmen schwer da mitzumischen. Heute geht das deutlich einfacher und günstiger, aber die Zulassungsverfahren sind dermaßen langwierig und kostenintensiv, dass es ein zu großes Risiko für kleinere Firmen darstellt. Würde man GM-Saatgut wie andere Zuchtmethoden handhaben, wäre das Zeitalter der Saatgutmonopole vorbei.

  36. #47 JB
    Wien
    29. Juli 2015

    Ich habe gerade eine Medienschulung mit zwei Fernsehprofi vom ORF hinter mir. Wenn eine Sendung gemacht wird, ist vorab vereinbart/bekannt, welchen Inhalt der Interwiewpartner vertritt. Es ist immer nur ein Aspekt. Wenn deine Rolle also im Beitrag ist “Gentechnik schlecht”, dann wirst du nur das sagen – oder kommst gar nicht vor. Das selbe gilt für eine Diskussionssendung. Fernsehen ist ein Massenmedium. Ein Aspekt für einen Menschen ist die Fernsehstrategie für die Masse.

    Hübsches Detail, möglicherweise eh bekannt: Wenn du von links nach rechts im Interview aufgenommen wirst, bist du konstruktiv, von rechts nach links verteidigst du, und wenn frontal, wirst du abgeschossen.

  37. #48 Adi
    29. Juli 2015

    Sehr spannend finde ich. dass du bei der Studie des Französischen Forschers Gilles-Eric Séralini erwähnst, dass diese von Greenpeace finanziert worden sein sollen. Dann möchte ich auch gerne die Kooperationspartner der achso so “ausgewogenen” Infosite über GM-Lebensmittel https://www.transgen.de/sicherheit/gesundheit/ hier kurz erwähnen:
    Bayer CropScience, BASF, Dow Agro Sciences, Monsanto Agrar, Du Pont / Pioneer Hi-Bred International, Syngenta Agro
    Und wer die sind, bedarf keiner weiteren Erklärung.
    Nichts für ungut.

    • #49 Martin Moder
      29. Juli 2015

      Wenn du meinen genauen Wortlaut liest erkennst du, dass ich nirgends sage Greenpeace hätte diese spezielle Studie finanziert, das haben sie nicht. Aber auf andere seiner Studien trifft das zu, die Finanzierung ist am Ende jedes Papers einsehbar – ob es jetzt Monsanto war oder Greenpeace. Ich halte das für ein erwähnenswertes Detail, aber was am Ende zählt ist wie methodisch sauber die Studie ist. Und wer die von mir genannte liest und versteht, erkennt dass sie Müll ist.
      Das Gleiche trifft auf Infoseiten zu. Mir ist egal wer die Informationen bereitstellt, solange sie korrekt sind.
      Kannst du mir etwas nennen, das auf der TransGen Seite sachlich falsch wäre?
      Wo steht die Liste der angeblichen Kooperationspartner die du nennst? TransGen ist ein Projekt von Forum-Biotechnologie. Ein von Wissenschaftlern und Journalisten gegründeter Verein zur Förderung der Diskussionskultur, der sich durch Spendengelder finanziert.

  38. #50 rolak
    29. Juli 2015

    Wo steht die Liste

    Dort, zwischen ‘Gründung’ und ‘Kooperationen’, Martin.
    Allerdings hat Adi eine imho unzulässige und ggfs aussagenverändernde Kürzung vorgenommen – und mit ‘ausgewogen’ einen ziemlich wackeligen Strohmann aufgestellt. Nach den ebenfalls auf der verlinkten Seite zu lesenden Leitlinien ist so etwas wie ‘evidenzbasiert’ das Leitmotiv der Redaktion, mitnichten Ausgewogenheit.

    • #51 Martin Moder
      29. Juli 2015

      Ah, vielen Dank!
      Ich habe ein paar Jahre in einem Besucherlabor von Dialog Gentechnik gearbeitet. Auch da gab es u.a. Kooperationspartner aus der Industrie. Ich denke anders ist es schwer möglich, aktuelle Informationen zu haben und ein kompetenter Ansprechpartner zu sein. Trotzdem waren wir in unserer Arbeit unabhängig und neutral. Dasselbe sehe ich bei TransGen. Bin dort noch nie auf etwas gestoßen, das sich als unwahr herausgestellt hätte.

    • #52 rolak
      30. Juli 2015

      Auch da gab es

      Genauso [wie Adi] könnte gesagt werden, mein Studium sei von Bayer (wenn auch nicht Monheim, sondern Leverkusen) finanziert worden – es gab da nämlich mal einen (freiwilligen) Ausflug mit Besichtigung des ArbeitsAlltags diverser Physiker und abschließendem Essen und so.

      Auch wenn ich mich bei welchen Unternehmungen auch immer deutlich und öffentlich gegen (insbesondere egal wie vereinnahmende) Unterstützung aus gewissen Richtungen verwehren würde, es ist bei den bzgl GenTechnik stattfindenden Lobby-Stellungskriegen ja wohl naheliegend, daß versucht wird, einen Teil des PR-Etats in die Mitfinanzierung unabhängiger, sauber arbeitender, tendenziell positiv fürs eigene Portfolio wirkender Projekte zu streuen. Und solange das nicht so ähnliche Auswirkungen auf die Redation hat, ist das auch ok.

      Doch wenn ich (unter ‘unsere Finanzierungen’ deutlich veröffentlichte) geheime Verschwörungen suche, paßt sowas nur allzu gut ins gewünschte Bild…

  39. #53 demolog
    30. Juli 2015

    @ #44 rolak
    29. Juli 2015

    Ich hörte von

    Ich las es sehr wahrscheinlich in einer der bekannten Zeitungen (Faz o. Zeit). Ich hab keinen Link. Ich hielt es für nicht so wichtig.
    Aber mit Nervengiften habe ich eigene Erfahrungen. Und die sind recht eindeutig. Falls ich in 20 Jahren noch lebe, dann wohl in geistiger abwesenheit – im Pflegeverschlag eines Demenzheimes. Weil wie dir auch der Welt das völlig egal ist, wird sich niemand wirklich um das Problem kümmern, weil: es gab ja sie Seralini Studie, die es verbockt hat.

    Jaja und die vielen anderen Studien, die alle Negativ ausfielen.
    Das ändert aber nichts an meiner Symptomatik.

  40. #54 rolak
    31. Juli 2015

    Ich las es sehr wahrscheinlich in einer der bekannten Zeitungen

    Also nichts und selbst wenn nur Wiedergekäutes mit der bekannten Präzision einer Pressemeldung.

    Doch dann der schlagende Beweis: Mir gehts schlecht, also ist das schlecht. m(

  41. #55 demolog
    31. Juli 2015

    Beitrag gelöscht.
    Solche Ausdrücke haben hier nichts verloren. Diskutiere respektvoll oder lass es sein. – Martin

  42. #56 rolak
    31. Juli 2015

    gelöscht

    Dann nur schnell durch den (wahrscheinlich als Zensur (fehl)interpretierten) besänftigenden Deckmantel hindurch: Es kann ja durchaus sein, demolog, daß Du wegen irgendwelcher Nervengifte zu leiden hast (gute Besserung, btw) – doch ohne belastbaren Beleg für die Ursache GM-Flora/Fauna ist Deine Behauptung halt maximal unpassend.

  43. […] Sei negativ oder sei still – Gentechnik in den Medien: […]

  44. #58 Technik Nerd
    Linux - Land
    4. August 2015

    Es gibt eben die Linksgrüne Gutmenschen Meinungsindustrie die davon lebt den Menschen Angst vor wissenschaftlichen und technischen Neuerungen zu machen.

    Ohne diese Panikmache könnten Gruppen wie Greenpeace keine Spenden mobilisieren und die Bio/Öko Industrie keine Milliardenumsätze machen. Auch die Journalisten leben gut von solcher Panikmache, das bringt halt quote. Entsprechende Panikliteratur verkauft sich sehr gut, usw. Auch die Gutmenschelnde Homöophatie Pharma Industrie könnte keine Milliarden verdienen wenn nicht permanent Angst vor der “Schulwissenschaftlichen” pharma Produktion geschürt werden würde.

    Hinter dem ganzen, vermeintlich linken antikapitalistischen Gutmenschen Öko getue verbirgt sich nix weiter als eine knallhart profit orientierte Industrie die für ihren eigenen Nutzen eben auch die Prinzipien von Rationalität und Wissenschaftlichkeit über Bord wirft. Das sollte man viel öfters kritisieren und Hinterfragen um diesen Leuten keinesfalls die Diskurs Hoheit zu überlassen.

  45. #59 GeniAlex
    Leipzig
    4. August 2015

    Wenn es irgendwann eine Studie über 50-75 Jahre gibt, dann bin ich eher gewollt dem Glauben zu schenken. 20 Jahre sind schlechthin ein Scherz!

  46. #60 ThStanzer
    Graz
    5. August 2015

    Gentechnik kann viel und auch viel Wichtiges leisten. Das ist keine Frage. Fragen muss man sich aber, ob Gentechnik überall dort, wo sie zum Einsatz kommt, verwendet werden muss. Gerade das Beispiel oben mit dem Ersatz von Spritzmitteln ist ein schlechtes. De facto erreicht uns KonsumentInnen so ein Lebensmittel, das einen Fremdstoff (ein Gift?) produzieren kann. Klar, man spart damit Pestizide. Auf schlaue, uralte Methoden wie die Fruchtfolge hingegen vergisst man. Schon allein damit lassen sich Schädlinge zumindest eindämmen.
    Abgesehen davon hat die Biotechnologie andere Antworten auf die Lebensmittelproduktion als Genmanipulation. Durch den Einsatz natürlicher Mikroorganismen lassen sich Saaten umweltfreundlich schützen und fördern. Die Mikroorganismen unterstützen die Saaten beim Wachstum und unterbinden den Schädlingsbefall – zB weil sie Abwehrstoffe freisetzen und nicht eine manipulierte Pflanze. Damit lassen sich die Ausbeuten steigern, Schädlinge bekämpfen und Böden schonen und sogar regenerieren.
    https://www.acib.at/de/leibwachter-fur-kostbare-saaten/
    Das ist im Lebensmittelbereich die Zukunft und nicht die Genmanipulation von (einjährigen) Pflanzen an sich samt der Abhängigkeit von Saatkonzernen.

  47. #61 Mark
    Hamburg
    5. August 2015

    Natürlich sind diese wissenschaftliche Einrichtung durch und durch korrupt, die behaupten das sei alles unbedenklich. 😉

    Danke für diesen Beitrag. Diese Text sind wichtig im Sinne der … Aufklärung. Weil die Masse der Gentechnik-Gegner überhaupt keine Ahnung von der Materie haben.

  48. #62 antithese
    Berlin
    12. August 2015

    Selektive ergebnisorientierte Forschung hat doch nichts mit Korruption zu tun, sie ist nur eine Konsequenz zweckorientierte Förderung ökonomisch einzusetzen.
    Wenn es ausreicht statistsch belegt zu zeigen, dass einige ausgewählte unerwünschte Effekte nicht nachzuweisen waren um die Anforderungen für den Nachweis der zur Freigabe benötigten Unbedenklichkeit zu erfüllen, werden sich die Wissenschaftler nicht noch unnötige Arbeit ans Bein binden weitere Möglichkeiten unerwünschter Effekte zu prüfen.

    Eventuelle Korelationen von Mutanten mit unerwünschten Effekten können dank Kontrolle der Stichprobengrößen außerhalb der Konfidenzintervalle gehalten werden.

    Wenn man im wissenschaftlich publizierenden Gewerbe tätig ist, dann weis man auch um den kosmetischen Aufwand, der im Rahmen des Zulässigen betrieben wird, um weder den falschen ans Bein zu Pinkeln und noch Ergebnisse zu veröffentlichen, die keine Aussage machen, schließlich will man ja auch referenziert werden.

    All das ist keine Koruption, es ist das Bedienen von existenziellen Notwendigkeiten, die durch den wirtschaftlichen Druck in allen Lebens und Arbeitsbereichen wirkt.
    Leider sind viele Akademiker dessen gar nicht bewußt, da sie die am besten manipulierte Bevölkerungsgruppe sind.
    Die eigene Glaubwürdigkeit ist bei diesen von existenzieller Bedeutung, und darum wagen sie es kaum an dem zu zweifeln was als anerkannt gilt.

    Sicher befürworte ich einen “Realitätscheck” für “Möchtegernexperten” sowohl für Gegner als auch für Befürworter. Ich sehe den Einsatz von Gentechnik als sehr problematisch an, da er schon unabhängig von seinen potenziellen Wirkungen auf lebenswichtige Ökosysteme massive Wirkungen durch Profitinteressen auf die globale Verteilung von Resourcen hat. Die Ignoranz dieses Aspektes ist eine unverzeiliche Verfehlung der meiner Auffassung nach deutlich erkennbaren Realität.

    und außerdem noch : die Masse der Gentechnik-Befürworter hat keine Ahnung von Statistik und ohne die zu verstehen erkennt man auch nicht wie wertlos viele Studien sind, da die ergebnisorientierte Arbeitsweise strenggenommen als bias (Voreingenommenheit) in die Statistik eingehen müsste.

    Herr Moder ich gebe Ihnen Recht mit der “Anti Gentechnik Haltung” der Medien, und ich glaube auch, dass es in diesem Fall um profitbasierte gezielte Manipulation geht. vielleicht geht es auch darum das irrationale Moment in der Bevölkerung zu pflegen um irgent etwas vor der venünftigen Einsicht zu schützen. Wenn Ihnen das so wie mir nicht gefällt, dann beleidigen Sie diese Menschen nicht, sondern laden sie diese Menschen ein Ihre Überzeugung zu verstehen. Das Argument “seriöse Studien belegen” beleidigt den der eigentlich verstehen will und wirkt arogant.
    Leider ist es technisch unmöglich Unschädlichkeit zu beweisen und Aussagen über die Wahrscheinlichkeit der Unschädlichkeit sind mit enormen Unsicherheiten behaftet, da gerade schnelle Reproduktionszyklen die Wirkung einer einzelnen Anomalie sehr schnell vervielfältigen kann.
    Ein großer Anteil biologischer Moleküle kann als quantum critical bezeichnet werden, das heist, dass diese Moleküle eine Schalterfunktion repräsentieren, in dem mit sehr wenig Energie solche Moleküle zwischen Zuständen wechseln können die Ihr Verhalten sehr stark ändert. In biologischen Systemen finden dadurch ermöglicht kooperative Prozesse statt,die sehr bestimmte Bedingungen erfordern um die Schaltfähigkeit beizubehalten. Ich denke Sie können sich denken, dass sich hier gewaltiges Spektrum an Möglichkeiten öffnet unerwünschte Effekte hervorzubringen, die kaum nachvollziehbar sind.
    Als Physiker in der Biophysik habe ich einen kleinen Einblick in die Welt der Proteindynamik im Kontext von Membranproteinen und Autoimmunerkrankungen bekommen. Das heutige Wissen über die biochemischen Prozesse in so inhomogenen dynamischen Systemen wie Zellen ist trotz seines gewaltigen Umfangs nur fragmentarisch und jede Erkenntniss erhöht das Bewußtsein des nicht wissens.

    Daraus leite ich meine Einschätzung für den großskaligen Einsatz von genmanipulierten Lebensformen als unverantwortlich ab, wenn ich auch die Forschung im geschützten Labor befürworte.

  49. #63 Mario Sedlak
    Wien
    14. August 2015

    Einseitige Medien, schlechte Studien und Panikmache sind natürlich zu kritisieren. Aber ich verstehe nicht, wieso Gentechnik, Atomenergie und Fracking unter den Wissenschaftlern dermaßen positiv gesehen wird, dass jede grundsätzliche Kritik verteufelt wird. Z. B. können durchaus – trotz “bester” Kontrollen – unerwartete Folgen passieren, wie z. B. das Dezimieren von Geiern durch einen neuen Entzündungshemmer in der Viehwirtschaft:

    https://www.scienceticker.info/2008/08/06/menschliche-todesopfer-durch-geier-rueckgang/

    Für eine sachlichere Diskussion wäre es hilfreich, die Argumente aus Sicht der Gentechnik-Befürworter irgendwo gesammelt zu finden. Ich habe jedoch keine Website gefunden.

    Der Hinweis auf die Studien von Séralini war gut; normalerweise gehen die Gentechnik-Befürworter gar nicht mehr darauf ein und lassen auch Suchende dumm sterben.

  50. #64 Adent
    3. September 2015

    @Antithese

    die Masse der Gentechnik-Befürworter hat keine Ahnung von Statistik und ohne die zu verstehen erkennt man auch nicht wie wertlos viele Studien sind, da die ergebnisorientierte Arbeitsweise strenggenommen als bias (Voreingenommenheit) in die Statistik eingehen müsste.

    Ich arbeite unter anderem daran die Anträge auf Inverkehrbringen oder Anbau von GM-Pflanzen in Europa zu prüfen und zu bewerten (in Bezug auf Molekularbiologie und den neu eingebrachten Genen), Kollegen von mir betreiben die dazu notwendige Sichehrheitsforschung nebst ausführlicher Statistik seit 20 Jahren. Dafür haben wir viele Fachleute (auch Kollegen im BVL und in der Folgenabschätzung), die sich mit Statistik excellent auskennen. Damit ist ihre Aussage, dass die Mehrheit der Befürworter sich nicht ausreichend mit Statistik auskenne genauso aussagekräftig wie die, dass die Mehrheit der Gentechnik Gegner gar keine Ahnung haben was in der Gentechnik überhaupt gemacht wird und wie lange und umfassend die dazugehörige Sicherheitsforschung war. Im übrigen ist in Deutschland seit ein paar Jahren keine Sicherheitsforschung mehr erwünscht, da sie ja keine (bedenklichen) Ergebnisse geliefert hat, sei es nun nach 20 Jahren genug damit. Im Prinzip ist das richtig, aber was ist das für eine schizophrene Vorgehensweise, zum einen zu sagen, wir wollen keine Gentechnik in Deutschland, weil sie potentiell gefährlich ist (wie auch schon erwähnt Wasser gefährlich ist oder NaCl), gleichzeitig aber zu sagen, okay ihr findet nichts gefährliches, dann brauchen wir die Sicherheitsforschung auch nicht weiter zu finanzieren.