Auch wenn die Zahlen vorerst nur im groben Raster angegeben werden , scheint sich schon jetzt abzuzeichnen, dass die Zahl der Verkehrstoten seit dem drastischen Ansteigen der Benzinpreise in den USA deutlich gefallen ist, wie die Zeitung USA Today in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet.

Natürlich lässt sich aus diesen Werten alleine noch kein kausaler Zusammenhang zwischen dem Benzinpreis und der Unfallstatistik ablesen, aber von allen anderen möglichen Faktoren – strengere Verkehrskontrollen, verschärfte Sicherheitsgurt-Gesetze, bessere medizinische Versorgung der Unfallopfer – hat sich keiner im Beobachtungszeitraum so signifikant und vor allem so konsistent im Hinblick auf die regionale Verteilung erwiesen wie der Benzinpreis. Denn der beeinflusst das Fahrverhalten mindestens in zweierlei Hinsicht: Die Leute fahren weniger, und wenn sie fahren, schonen sie das Gaspedal mehr, um Sprit zu sparen. Dies hat sich auch schon darin niedergeschlagen, dass weniger Strafzettel für Temposünder ausgeteilt werden (ebenfalls laut USA Today).

Wie gesagt, gibt es noch keine Detailzahlen, aber selbst wenn man mal vorsichtig schätzt, würden sich allein in den 37 Staaten, die bisher ihre Zahlen abgeliefert haben (verkehrs- und unfallreiche Staaten wie Kalifornien, Florida und Ohio, die zusammen mehr als 8000 Unfalltote jährlich zu beklagen haben, sind da noch gar nicht dabei), bei anhaltendem Trend in diesem Jahr die Zahlen der tödlich im Verkehr verunglückten um mindestens 2400 verringern. Zum Vergleich: Zwischen 2005 und 2006, den letzten Jahren, für die bisher vollständige Zahlen veröffentlicht wurden, sank die Zahl der amerikanischen Verkehrstoten um 868, auf 42.642 – was damals der größte Rückgang in mehr als zehn Jahren war.

Auch wenn es moralisch bedenklich erscheint, so ist es in der Risikoabschätzung doch durchaus üblich, den Wert eines Menschenlebens mit einem monetären Betrag anzusetzen. Wenn ich mal dem Ansatz des Princeton-Professors Orley Ashenfelter folge, dann wären dies pro Kopf 1,54 Millionen Dollar. Mulitpliziert mit den vermutlich mehr als 2000 zusätzlich (also über den längerfristigen statistischen Trend hinaus) vermiedenen Verkehrstoten in diesem Jahr kommt man also auf einen “Wert” dieser Unfallfolgenvermeidung von über drei Milliarden Dollar.

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Kommentare (1)

  1. #1 Ekkehard Müller
    26. Juni 2008

    Wenn “the worst case” nach Inbetriebnahme des Teilchenbeschleunigers im Tunnel des CERN eintreten sollte und die Welt sich innerhalb von 50 Wochen auflöst, deckt sich dies fast genau mit zwei merkwürdigen Weissagungen:
    1. nach Jeremias soll die Welt um den 21.12.2012 untergehen, und
    2. geht die Welt nach dem ewigen Kalender der Mayas, der mit dem selben Datum endet, unter.
    Dann hätte es der Mensch in seinem Streben nach “Höherem” geschafft, Gott zu spielen!
    Jedenfalls spannend und erstaunlich, was Politik vermag.