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Vermutlich hatte der Aufnahmeantrag für den amerikanischen Rentnerverband AARP, den ich vor einigen Tagen an mich adressiert in meinem Briefkasten vorfand, damit zu tun, dass ich derzeit ein wenig sensibler bin, was das Thema Alter angeht. Aber hier soll es ja um Olympia gehen, und da trifft sich doch, wie man sagt, die Jugend der Welt. Aber Jugend ist, wie es scheint, keine Frage des Alters (mehr): Die 41-jährige Dara Torres ist nicht nur zum fünften Mal bei Olympischen Spielen dabei; sie war auch maßgeblich am Silbermedaillen-Erfolg der US-Damen in der Freistilstaffel beteiligt. Und die 33-jährige Turnerin Oksana Tschusowitina, die für Deutschland um Gold kämpfte, ist in ihrer Disziplin so rar wie ein 60-jähriger Profifußballer in der Bundesliga.

Natürlich sind das Ausnahmeerscheinungen unter den insgesamt etwa 10.500 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern – von denen der jüngste, wie ich irgendwo gelesen habe, gerade mal 14 Jahre alt ist. Und 33 beziehungsweise 41 Jahre sind nach allen objektiven Maßstäben noch nicht wirklich “alt”, sondern nur in Relation zu den um Jahrzehnte jüngeren Mitbewerbern überhaupt erwähnenswert. Aber wenn dabei rauskommt, dass man wenigstens ein paar Sekunden (dürfen auch Minuten oder noch länger sein, aber Sekunden wären schon ein großer Fortschritt) darüber nachdenkt, ob man wirklich allein auf Grund des Alters auf die Leistungsfähigkeit einer Person schließen kann, wäre das schon eine symbolische Goldmedaille wert.

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