Nein, keine neue Studie oder so, sondern eine Anekdote aus dem Fahrstuhl, den ich heute mit einer Gruppe von Investment-Beratern teilen durfte, die ihr Büro im New Yorker Rockefeller Center, ein paar Stockwerke unter meinem, haben und offenbar gerade über die aktuelle Wall-Street-Krise geredet hatten, als sie den Lift bestiegen. “Und meine beste Investment-Idee hätte ich beinahe vergessen”, meinte einer der drei Anzugträger, griff in seine Jackentasche – und holte ein Bündel Lottoscheine heraus. Die Rendite, so meinte er, sei momentan auch nicht schlechter als das, was sich an der Börse tue.

Letzteres war natürlich ein Scherz, aber Tatsache ist, dass der Mann offenbar etwa 20 Dollar (schätze ich mal, aus der Menge der Tippscheine) ins Lottospiel gesteckt hat. Was mich an einen älteren Blogbeitrag erinnerte, der eine Diskussion darüber ausgelöst hatte, ob Lotto nun eher die Armut oder eher die Dummheit ausbeutet. Finanzberater in die einer oder die andere Kategorie zu stecken, hätte man bis vor kurzem noch als unangemessen und respektlos bezeichnen können – aber angesichts der massiven Fehlentscheidungen, denen wir die aktuelle Bankenkrise verdanken, scheint sogar beides zugleich im Investmentbusiness realistisch: Dummheit und (wenn’s so weiter geht) Armut.

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