Hatte darüber schon mal im Januar gebloggt, und nun stolpere ich heute auf der Website der University of Michigan wieder über das so genannte “V2G”-Konzept: Mit “vehicle-to-grid” sollen Hybrid- oder Elektrofahrzeuge als Speicher für Stromnetz-Überkapazitäten dienen, die dann zu Bedarfszeiten von den Autoakkus wieder ins Netz zurück gespeist werden.

Das klingt alles sehr schräg, weil man glaubt, dass Autos zumeist in Bewegung sind. Heißen ja schließlich nicht umsonst “Automobile”, und nicht “Autostationäre”. Wie soll man diese Dinger dann in ein stationäres Netz einbinden und dann auch noch sicher stellen, dass ihre Speicherkapazitäten immer rechtzeitig zur Verfügung (und nicht gerade im Stau auf der Autobahn) stehen? Aber wie Jeff Stein, Professor für Maschinenbau an der UMich, in einer Presseerklärung seines Instituts als Gegenargument anführt: “Autos stehen die meiste Zeit nur herum.” Und wenn sie eh’ nur herum stehen, dann können sie sich auch anderweitig nützlich machen. Als Stromspeicher, zum Beispiel. Die National Science Foundation jedenfalls hält von der Idee genug, dass sie Steins Institut zwei Millionen Dollar an Forschungsgeldern bewilligt hat.

Willet Kempton, ein Windenergie-Spezialist und Professor an der University of Delaware, befasst sich, wie ich schon im Januar schrieb, seit einem Jahrzehnt mit dieser Idee. Nach seinen Berechnungen bräuchte man knapp 60 Fahrzeuge, um die Leistung von einem Megawatt zu speichern. Und weil Nachstrom beispielsweise billiger ist als Strom tagsüber, könnten die Energieversorger sich sogar leisten, den Autofahrern aus dieser Differenz eine Prämie fürs Speichern zu zahlen – bis zu 2000 Dollar im Jahr, hatte Kempton errechnet.

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