Eigentlich müsste in Zeiten wie diesen (ein bisschen Eigenwerbung, sorry!) ja ein Fragezeichen hinter meiner Überschrift stehen – dass Wissenschaft als erstes zu spüren bekommt, wenn Staatsgelder knapp werden, zeigt nichts besser als die wenig bekannte Tatsache, dass die US-Regierung auf Drängen der republikanischen Opposition insgesamt fast 900 Milliarden Dollar aus ihren Wirtschaftsförderungspaket gestrichen hatte, die für die Bekämpfung von Epidemien – die ja auch schwere wirtschaftliche Folgen haben kann, wie Kanada beispielsweise nach dem SARS-Debakel erleben musste – vorgesehen waren. Angesichts der akuten Schweinegrippe-Sorgen sicher eine der dümmsten politischen Entscheidungen unserer Tage. Doch Barack Obama hat der National Academy of Sciences am Montag zugesichert, dass die USA künftig mindestens drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Technik stecken will. Beim derzeitigen Stand wären dies knapp 430 Milliarden Dollar jährlich.

Konkret will er die Budgets staatlicher Forschungsinstitutionen, wie etwa der National Science Foundation, des Office of Science im US-Energieministerium und des National Institute of Standards and Technology (NIST) im Lauf der nächsten zehn Jahre verdoppeln sowie den Aufbau einer neuen Forschungsagentur im Energieministerium vorantreiben. Die Advanced Research Projects Agency-Energy (ARPA-E) war vor knapp zwei Jahren per Senatsbeschluss genehmigt worden; sie soll, vergleichbar der militärischen Forschungsagentur DARPA, Initiativen und Ideen im Zusammenhang mit der Energieversorung fördern. Die vorgesehenen 4,9 Milliarden Dollar für den jährlichen ARPA-E-Haushalt waren von der Bush-Regierung – die sich gegen das Projekt gesträubt hatte – jedoch nicht freigegeben worden.

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